1836 / 278 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

näcchst am Herzen. Die Frauzosen dagegen suchten so sehr die allge- meine L 0 und den Gesammt - Effekt, häufig auf Kosten des Details, daß es bfters scheinen fönnte, als hätten sie vor dexr Natur das Auge nur cinmal geëffnet und wieder geschlossen, um dann ans der innern Phantasie, welche leiht die Farben noch höher aufirägt, das shnell Erfaßte auch schnell und kräftig wiederzugeben.

4 Die Deutschen gingen gleich aus von den höheren Sphären und ge- Y waunen cinen festen Fuß in der Geschichts-Malerei, in der sic denn ; auch Schritt für Schritt stetig vorwärts gedrungen sind; uusere west- 4 lichen Nachbarn haben dagegen bei ihrer naturalistishen Weise und i i ihrer schnellen Eonception den Vortheil mehr in deu Kreisen der Kunst 4 gehabt, weiche näher im Angesicht der unmittelbaren Natur bleiben : 4 deshalb dürften ihre ‘höchsten Leistungen in der Landschaft und im | Genre, oder doch in den Theilen geschichtlicher Composition liegen, i welche sich auf der Gränze’ des Genre halfen, ein Feld, worauf q z- B. Horace Vernet's unvergleichliches Talent glänzt. Jn der Hi- g florie aber zeigt sich sogleich, daß für fie cine gründliche Nestauration

ausgeblieben sey, und weun auch das Gefühl jeuer höchsten Kunstfor- | derung im beggbten Männern immer von neuem lebhaft wurde, Î so muß man doch gestehen, daß die Schwaukungen rechts und links j sehr groß waren. Der Streit des Klassishen und Nomantischen spricht dics Verhältuiß aus; er umfaßt aber nicht bloß das Auctz- anderfallen des Strebens nach abgemessenem Styl und wiederum nach Lebendigkeit, sondern jenes verlor sich in äußerliche Nachah-

é mung antif plastischer Formen , dieses dagegen ins Unschöue, Ear- Í stige und Grause, Und beides fouute das Theatralische, Affecftirte j und ein Haschen nach blendenden Effeften nicht von sich fern balten. \ Es ist wohl fein JZweifel, daß dieses Ueberschlagen in die äußer- g sten Extreme, welche man mit den politischen Leidenschaften

| in Zusammenhang zu glauben sehr geneigt is, fih mehr uud mehr | besänftigen werde, und mehrere der Französisczgen Bilder, weiche die Ausstellung besitzt, geben davou das erfreulichste Zeugniß.

Wir kennen unsern Bericht unter den Französischen Kunustwer- fen mit feinem besser beginnen, als mit Gudin's Golf von Nea- pel, deun in diesem Vilde ist nichts mehr von jenem Schwauken und Bwiespalt ¿n bemeríen, foudern es erhebt sich in die reine helle Ne- gion der Kuust; es hat auf der Pariser Auéstelung zu den besten Werfen gehort und es tis auch auf der unsrigen eia leuchten- der Stern, der vieles Andere verdunkelt; zugleich hat dieses Vild,

j wie alle wahrcn Kunslwerke, die Eigenschaft, daß es jeden unbcfan-

i geuen Beschauer fesseln und ergreifen, den Kenner aber enizücken | und zur Bewunderung hinrcißeu muß. Der Standpunft ist in Neas | pel selbs, urmittelbar am Strande, gleich hinter den Kastellen ge- nommen , nicht weit vor dem Leuchtthurm , welcher mit scinem fchgnci Profil cineu angenchinen Ruhepunft inmitten des Viides giebt. Man hat zur Nechten das Meer, links eiu recht ansehnliches Hans und am Strande mznnigfaches Küstenleben; im Hintergrunde der rauchende Vesuv. Diese Wahl des Standpunftes isi allein schon ein glücklicher Treffer, denn wenn die Ausdehnung des Golfs mit allen scinen Reizeu deu Künstler so leicht zu unmalerischen pauoraulen- artigen Bildern verführt, fo ist hier das weiseste Maaß bei dem gcöß- ten Reichthum, und bei solchzer Einfachheit können die Linien ihre Schönheit um so besser geltend machen. Und doch besteht der Haupt- reiz des Biides in der unvergleichlichen Lichtwirfung. Die Sonne neigt sich gegen Abeud, es i ein vorgerüciter Nachmittag; das Meer h ist still, \spiegelgiatt und nur am Ufex \pülen saufte, breite, ungebro- 4 chene Weliceir. Das Licht der Souue ist Uber dem Wasserspiegel aits- gegossen; auf der wiegenden Ebene sich schauke!nd, strahlt es dem Ange des Beschauers entgegen. Aber während hier unten am Golf die weiche liude Luft nur selten eine Welle schlägt, weht iu der oberen Megion ein frischer Ostwind, welcher die Rauchsäule des Vulkans niederdrückt und daun wieder zerrissen emporwirbelt gegen dice Wolfen. Man sieht recht den Uebergang des Qualms in das leichte, vom Winde zertheilte Gewölk. Dahinter sicht die beiße Sonne, ivelche durch das helle Geroblf siegend durchbricht und wahrhaft blendend aus dem Bilde herausleuchtet. Man bewundert

unächst im Bilde eincn seltencn Einklang des Lichtes, während doch überall ncue, interesante und überraschende Erscheinungen mit cinen Reichthum vou feinen Tönen das Auge beschäftigen: man hat das besie, sonnige Jtalien, die heitere Durchsichtigkeit dexr lauen Luft, man fühlt die Freie des Mecres und vernimmt das Plätschern des lachen- den Elements am flachen Ufersaum. Auch die Staffage erinnert leb: haft an Ftalicn, doch gicbt sie nicht den brauscuden Straßenlärm Neavels, sie toird in kfeiuer Art lästig und sièrt die Harmonuic des Eindrucks mit feinem mißtönenden Laut. Deunoch sind die Lazza- j xoni in ihrer ganzen Natürlichkeit gegeben und südliche Schweine 4 wälzen fich, doch gebührlich im Schatten untergeordnet, in ihrem

Element. Daß weiter 1n der Ferne cin bochrageuder Engländer vou einem Schwarm zudringlicher Diensileister belagert wird, deren vier mit seufzender Geberde deu schmalen Mantelsack einschiffen helfen, ge- hrt wesentlich zur Scene und giebt anmuthbiges Leben.

_ Aber wenn uns diefe fo gediegene und beruhigte Landschaft, die uqmentlich von allen Cxtravaganzcu so frei if, die jeßige Franu- zésische Landschafts - Malerci gleich von ihrer vortheilhaftesten Seite zeigt, müßen wir doch gleich ein gewisses Gegengewicht in eiucu andexen Stück desselben Meisters suchen, um uns nicht in dem all- i genieincu Charakter zu täuschen. Es ist dies das Stück, welchs der 4 Katalog (Nr. 2609) unter dem Titel: „ein Fahrzeug in Noth“ auf- g führtz allein wie groß die Noth scy, wird man sich schwerlich vor-

sleilen, ohne das Biid gesehen zu haben. Das Stück ist in jeder Nück- j sicht cin Effeitüücf und auf starke Nerven berechnet. Wir sind mit- 4 ren anf den bewegten Ocean, es rollen breite volle Wellen, das Meer ; \cchzeint sich nah einem Sturme auszuschwanfen; cin kleines Boot j mit wenigen Geretteten ist cin Spiel der Wogen; das Schiff ist eiu Opfer des Orfans gewesen, sie find entfounnen auf dem schwankenden Fahrzeug; allein hülflos und in viel grauserer Noth treiben sie jet umher, dem Hunger preisgegeben, uud die Pracht des Abendhimmels, die gluihvoll untergchende Sonne und der volle Mond, die mit ibren

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S2 r

Lichtern die Wellen schmücken, fontraslirt gegen diese Noth. Betrachtet uan die Schiffenden näher, so gewahrt man den Ansdrucé des Wahnsinns, den der Hunger hervorgebracht hat,

cine Leiche liegt in der Mondesdämmerung, ein Mohr hat seine Finger in die Glieder des Entseelten eingefrallt, und mit der siun-

1130

lichsten Gier giebt er uns ein Bild des Entsegens, wohin das Ex--; trem des Elends die menschliche Natur treiben kann, und wix haben |

dem Künstler genug zu danken, daß er einen schwarzen Afrikaner wählte, um diese graueuhaficste Rolle zu übernehmen, Die Euro- päer scheinen von cinem Strahl von Hossuung besecitz cin Aufblick der Freude belebt ihre verstörten Gesichter: sie reen sich hoch auf, ftrecken die Arme verlangend aus und beugeu sich weit oor, während das Boot den Rücken einer Welle hinanstcigt. Sie scheinen cin Schiff erblickt zu haben, aber wie sollen fie es erreichen? Sie sind ohne Segel, ohne Ruder, sie haben nur au ciner schwanfken Stange cin Kleidungsftücf als Nothzeichen aufgehaugen , allein wird man es be- merfen? Es fehlt der Wind, der fichiutragen könnte, die Sonne ist uuter und die Nacht bricht cin. Ddex wäre es auch ciu Sonnenanfgang, der ihnen mit dem neuen Tage zugleich die nahe Rettung zeigte? Auf jeden Fall haben wir hier einen Vorschmacî vou Französischer No- mantif und werden lebhaft an Victor Hugo uud Eugene Sue crin- next. Wie schr übrigens der Künstler deu seltensten Brillant - Efsfelt erstrebt, geht besonders daraus hervor, daß er die Unmöglichkeit nicht scheute, dic Sonne und den Vollmond, die fich nur gegenüber stehen föonnen, so nabe zusammen zu bringen. Wer sich aber darüber und über das Grelle des Gedanfens hinwegseßcn fann, wird den Meister bierin wiedersinden, sowobl in dem bestinmzmien Ausdru der Asfefte, als namentlich in der Bewegung des Meercs, dessen Lelieu schauteln und dahbinschießen, dann aber besonders in den milden Möndlichtern, die nicht flüchtiger auf dem slüssigen Element schioeben iöunen. (Fortseyuug folgt.) (8 p.

n der Sizung der Pariser Afademic der Wissenschaf- tei vom 28. September wurde cin Schreiben des Finauz-Minislers vorgelegt, worin derselbe der Afademic anzeigt, daß die mit Unter- suchung der Fotsigeseze in Bezug auf die Urvarmachung der Privat- Waldungen beauftragte Komnussion cs für rathsam gehaiten have, die Akfademic un Beautwortung nachsieheuder Fragen zu ersu- chen: 1) Sind in Fraufreich Thermometer - Beobachtungeu angcstelli worden, aus denen man folgern föunte, daß die Temperatur konjtanut bleibt oder si verändert? Bicibt der Schuee auf dem Gipfel der Berge noch eben so lange liegen, wie früher? 2) Hat seit den hiso- rischen Jciten der Eintritt der Aerndte, der Weinlese und des Neéi- fens der Früchte fich überhaupt geändert, und hat die Aende- rung allgemein odex nur in besonderen Lokalitäten stattgefunden? 83) Jst der Regen allmälig weniger bäufig geworden? Fällt noch eben so viel Schnee, wie im vorigen Jahrhundert? 4) Hat man eine Abnabine der Quellen beobachtet, die man der Ausretiung der Wüäider zuschreiben köunte? 5) Werden dicjcuigen Gegenden, welche früher vom Hagel verschont blieben, Jeut durch dies Metecr verwü- stet? 6) Hat man bewmerft, daß durch die Ausrottung der Wälder die Stürme häufiger geworden siad? 7) Cefchicht das Steigen der Flüsse stärker und plößlicher, ais vor der Nevoiution, zu welcher Zeit cin großer Theil der Wälder ausgerottet wurde? 8) Haben die herr- schenden Winde seit der Ausxoitung dey Wälder in Franfreich ihre Richtung geäudert? Sind sie heftiger und verwüßtender geworden? 9) Sind die Flußbettcn uerklich erhöht worden, uad wein dies der Fall ist, wie hoch {hät man die jähriüihe Erböhung? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde cine aus sieben Mitgliedern be- sichende Koum:issiou ernannt. Hierauf ward cin Schreiben des Herrn vau Beneden verlescu, worin derselbe die Vildung dex Ge- börfnechen ais ciu spezisisches Unierscheidungsteichen für die Cetaceen aufstelit. Herr Dujardin theilte die Resultate seiner Beobachtun- gen über die innere Stieufiux der Zähne mit, die zum Theil den von den Herren Reuias und Puxrkinje angesicllten Beobachtungen 1ider- sprechen. Herr von Humboldt übcrsandie der Afadeniüe: 1) cine auis fossiiem Wachs, dem Ozocerit von Glocker, angtfertigie Kerzez 2). fechs Proben fossiler Fufusorien aus dem Kiescisinter vou Santa Fiora, dem Tripel von Böhmen, Kassel u. s. w., die Herr Bro- fessor Ehrenberg zur Untersuchung unter dein MWMifkresfop zube- reitet hat. Beigefügt war cine Abhandlung des Herrn Ehrenberg über diese von ihm zuerst angestellte Beobachtung. 3) Die Beschrci- bung cines von Herrn Ebhreuberg Amphicora sabella genannten See- thieres, das sich dadurch auszeichnet, daß es uicht nur am Kepf foudern auch am Hinuterthcile des Körpers zwci Augen hat. 4) Eine Abhandlung des Herrn Professor Müller, Direflors des aualomischei Museums in Beriin, über die Kuochen und die Kuorve! der Sütngethiere und derjenigen Abtheilung der Fische, die ian Chondropterygier ge- nannt hat. 5) Die voin Herrn Deftor Mitscherlich (Bruder des Yrofessors der Chemie) angeßellten Untersuchungen über die Wirkung des essiafan- ren Bleies. Außerdemwurden der Aladetnie noch folgeude Werïe vorgelegt: Prodromus der Entslchungs- Geschichte des Menschen und dér Thiere vou N. Wagner; in Lateinischer Sprache, Auszug aus den ¿zux Ve- fauntmachung bestimmten Abhandlungen der Verltuer Äfadcmie, füx den Monat Juli 1836; iu Deutscher Sprache, die von derx mathe- u1natischen Klasse der Akademie sür 1836 aufgestellten Preisfragen: neue Schriften der naturforschendeu Freunde ia Berlin, erstes Heft ; ebenfalls in Deutscher Shrache.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens | Naczmittags | Abends Nach einnidliger G lihr. | 2 he l Obe, Beova&tuna

is I C I E S L I A T T R E E S Zon A KCDE a V B P A LER L C fh o pie I SC par. 330,93“ Par. 232,92 par. Queilwärme 7,1 * N. 49 R, [44-1199 R; [mte 7,3 9 N. h Flußwärme 9,99 N, á ÿ

1836, 4 Z. Oktoder.

|

Lustdru® .... 332 97 Lustwärine... | 4+ d, 3,

Thaupunkt... 4+ 3,19 R. (+4- 3,9 N. |4- 30 9 R. f Bodenwörme 100 R

Dunfsäitizgung| £2? ot. 3 vCt. 70-pUt. f : :

Bi Oa. E El | 99 _vEt U pSt } Nusdünsfüng 0091 Rh Wetter „j haloheiter. hcíter, ee N S Wind... { NE 9B. W. g Niederschlag 0017 / Rh Woikenzug««- | —_— B _—- i Naßtkälte =+. 57? R

Tag2smfittel: 331,61‘ Par... 8,20 N... 4 339R...

69 Et.

Börsen. September.

Auswärtige

Amsterdam, 22,

Niedorl. wirkl, Schuld 52/4. 5% do. 99".

21T7/. 20/ Cnc 3x1 / Passìv 5, K Mel /ge D /0 Spn, et (9 aSSIVe 4

—. Preuss, Präm.-Sch. 167, Poln. —,

Kanz - Biil. Ausg. Sch. —. Zinsl,

Oesterr. Met. 98.

von Eckardtstein, jeßt dessen Sohn, dem Freiherrn Ernst Leopold von Eckardtítein zu Berlin, erbenzins- lich verliehene, im hiesigen Amt in der Amelteth belegene Spiegelhütte erkannten Partikulgr- Konkurs wird gedachte Spiegelhútte, nebs den dazu gehbrigen 108 Morgen 78 Puthent 9 (1Fuß Ackerland, 122 Mor- gen 66 Ruthen 219 []Fuß Wiesen, 42 Morgen 30 (INuthen 87 [Fuß Gärten, 259 Morgen 66 []Ru- then 229 Fuß privative Weide, desgleichen dle Kopy- 4 pelhude für 50 milcheude und 20 güste Kuhvich, der Húttenplaß von 10 Morgen 26 (Ruthen 207 []Fuf Fischerci, die und Polter, die Was}

ermúhle zu Rienover nebft Gar-

in ; Nienovec und sonstigem Zubehör, wie solchen der Erbzinsbrief vont 29. April 1833 enthält, mit Ge-

und Vorbehalt dex erbdenzinsherrlichen Rechte Hoch-

derselben unter den hetgefügten Bedingungen zur

Subhastation gestellt und Termin auf Donnersiag, den 15. Dezember d. Y.,

Vormittags 10 Uhr, vor der biesigen Amisfiube an-| geseßt, in welchem sch Kauflustige anzufinden haben [Kammer ihn als Erbzinsmann annimmt, und die te Ausfertigung eines Erbzinsbriefes auf sich nachfuchen

4) Feder, der nicht als zablungefäbig bekannt it,|

s dingliches muß seine Zahlungsfähigicit auz der Stelle auf 15,000

In diesem Termine haben sich zugleich bei Strafe des Ausschlusses alle dle zu melden, welche an dieje Spkegelhütte ein Verkaufs- odex andere Recht zu haben glauben.

Der diese Spiegelhütie betrefende Erhenzinsbrief lassen werden kann. fann von Kauflufitgen jeden Mittwoch und Freitag Vormittag bei dem hiesigen Amt cingesehen werden. unf Thaler, und jeder bleibt an scin Gebot gebunden, ¡wenn auch noch ein fernerer Subÿyaßations- Termin

4 \ Ec C CÉE E. N L ICRE N ac 3 | C8 / : ad “29 e Allgemeiner Nnzeiger ; Belbanntinachungen. Ln Sachen, ketreffend den über die von Königli- cher Domainen - Kammer dem Freihecrrn Heinrich

Nienover-Lauenfbrde, den 3. September 1836. Königl. Grofbrit. Hannoversches Amt.

Bedingungen, b unter welchen die Spiegelhütte zu Amclicth in dem" 75 Die Bezglilu chlebt sechs M / ) 4 2 E (0) 7) Die Bezahlung: geschleht sechs Moitat na Krug - Nahrung auf der Spiegelbhütte deshalb eröffneten Partikular-Konkurse zur Subhasta- Zuschlage, und wird dann sogleich die Hte dem Käufer úbergeben, der fich dann, wie oben Nr. 2 bemerkt wor- den, mit dem Pächter derselven sofoct auscinanderzu

f h i G s tion gesiellt werden soll ten und der dabet btêher genußten Wiese von or: | 1) Der Verkauf geschieht in Pausch und die masssve Scheure unter dem Amthofe zu\mit allen Zubehbrungen, edi U Lasten, wie solche der Erbzinsbrief vom 29. April 1833 enthält. ; 2) Der Käufer muß sich mit dem Pächter der S pie- neomigquig dee Allergnädigsten Erbenzinsherrschaft Por ries bei der an ihn von demselben geschehenden ebergabe auseinanderscßen , eben herige Verpächter laut abgeschlossenen Pacht-Koutrakts und fernerer dazu dig ift, obne yon

2 A RAEVET S Pr E e Em Ew H O

I L T NE CN -

Passive —, Ausg. Sch. 23'4. Br. Zinsl. —,

Oesterr. 594 Met, 10254. 102%. 4% 57/1 19, 25. Br. Bank-Actien 1585. 1582. Partial-Obli. 13g1 Loose zu 500 FI. 1123/4, 112!4. Loose zu 100 FI. 2154. B Präm.-Sch, 61. 605/,. ; 5% Span. Anl. 257/45. 25%. 214% Holl. 5311/6. 51/,

5% Rente 105. 35. Span, Rente 27/, L 10A

39,

Amtlicher Fands- und Geld-Cours-Zett,y

Antwerpen, 28, Séptembér,

Frankfurt a. M., 1. Oktober.

do. 4% Aul. 1004. Br. Poln. Loos

Paris, 28. September. 3%, do. 78. 75. 5%, Neap. 97, 9y Passive 8!/.. \ i

Em D,

Berl ner B00. 84. Den 4. Oktober 1836.

Neue Anl, Y

982. 98. 2,

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Gin Oftober

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E Ms Pr. Cour. ai Pr. Co “:| B ha ë ur, x \da| Brief. | Geld. Nl Brief. | Gu , C ; . St.-Schuld-Sch. | 4| S | 00f [Ostpr. Pfandbr. |4| 102%, | 1 A m tli ch c N a (h) V4 w Cen. Pr. Engl. Obl, 30.1 4| 1994 | 99% Pomm. do. |4| n A Cv PrämSch. d Seel 62 /4 | e: Kur-u.Neum. do. 4 E | Ij! K r oni f D c s Q a g C 8. Kurm.ObI.mn.1.C.14] 1012/7 1 101 /4 da. - do, do. A | 9 E ; G K 5 c Nm. Tut. Seb. do. 4| 10194 | * Îgehlexivehe do 41 | M Se. Majestät der Kdnig haben dem Königl, Bayerischen Berl, Sind Qa |JOL a C uz u Wirtlichen Geheimen Rath, Ritter von Wiebeking, den Ro- Kövigsb. do, [4| | Seh. d. K. u. N.(— §6 | =Win Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen geruht. Elbinger do. ¡4 i Go!d al marco, [N] 21d. /4 M Se. Majestät der König haben dem Oekonomie - Inspektor Ln E bs o as O K, 0 R Wh) Kassen - Kurator an den Frankeschen Stiftungen zu Halle, Weayr Badr, | 10214 | 1021/4 spriearteinder, [-| 19% | I ah Kirchner, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu F FOSI 0s, C0, }; Q A MISCONÉO, [9%%] t , . Be A6” m B A A U E TN ; P 7 rleihen geruht. z S len T Va . « t F e chs ed- Cours. | prief ‘d Se. Majestät der König haben dem Schisss-Qapitain BDiuhm

Amétordam i ce An 250 Fl, | Kurz [T Stettin dic Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen ü do ati, N A TGI G 1 46 250 h | g Me. H A ruht. E

amburg « e .. 300 Mk. i Kurz DLS ! 108 4 2

S 300: Mk: | 2 Bt, Tis [10 Berlin, den 4, Oktober 1836, } E R r TeD u Ae c /s 0 J Se. Königl. Hoheit der Prinz Auguf haben den Gehei- S ad 5 Cs 399 Fr, [S AACs I î Sap ¿ Secrcetair Depyp . hstihrem Hofrath Io E P 150’ Plè 2 Mt. 101%, | „Men Korrespondenz-Secretair Deppe zu Hôchstihrem Hofrathe Augsburg. 5. fe fe 2 . 150 Fl. | 2 Mt. uw Brééläu ce v4 E A A E é 400 Tkl, 2 Mt 99 A o! 9 Ag e ; a ¿ Ei A D L and 105) Thl. | 8 Tage. A [1 An ge fommen: Der Königl. Schwedische auperordent- Fraukfurt a. M, WZ. ....... 180Fl | 2,Me. 11: Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Peter O u, ate 100 Rbl, 3 Wach 30/ „180 d’Osfson, von Leipzig.

Mittwoch, 5. Oft. ufispiel Herr Franz: Brand.) Hierauf: Der Polterabend, kon Ballet in 1 Aft, von Hoguet. Donnerstag, 6. Oft.

E C

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause: Onkel Y

in 3 Abth., nach dem Französischen, von L. Ag

6 Cz

Im Opernhause, auf Begehren:

Baba, oder: Die vierzig Räuber, große Oper in 4 Abth,

S Tanz.

Qu, P Cut oskhorl,

ÎIm Schauspielhause: gais ia nremiere représentation de: Mathilde. ou: drame-vandeville nonveau cen 3 actes, par Br. Bayard

Zu Freitag

Freitag, T. Oft, König Richard l, überseßt von A. W.

Eduard

_Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit A nerstag bezeihneten Schauspielhaus-Billets gültig; auch werl die dazu noch zue verkaufenden Villets ebenfalls mit Donuersg

bezeichn

Cd T : Car

beginnen

e410 ¿VUB,

WVregu

Mittwoch, 5. Of Posse mit Gesang in 2 Akten. _ Donnerstag, 6. Oft. Der Wagen des Etaigranten. M tairischves Schauspiel in

S0 O Ps

26 Sgr.

9 Pf.; Erbsen 1 Rihlr.

7 ZU Wasser: Weizen (weißer) 1 Nthlr. 25 Sgr. :; Ri 1 Riolr. 1 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf, auch 21 Sgr, d A

Das Schock Stroÿ

D Us

R AA de l las S2 R Noggen 1 Nihlr. 2 Sgr. V U

Musik von Cherubini. Pour lonverinre da La Jaloi

dieser Vorstellung werden Schauspielhaus - Billets, |

bezeichnet, verkauft.

Schlegel. Für die Bühne eingerichtet Devrient.

et seyn.

Vorstellungen werden am s,

und bis Ende Juni k, J. fortdauern.

Lay

e Franzésishen Theater:

abgegeben. Bexlin, den 1. Oktober 18386. General-Jutendantur der Königlichen Schauspie

Königstädtisches Theater. ce. Julerl, die Pußmacherin.

H,

5 Aften, von Friedri; Genée.

lhéâtre f

t, Im Schauspielhause, zum ersten Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Shakesyy

1 C Da die fd ren Abonnements -Dedingungen wiederum eintreten, \o wel die resp. Abonnenten errucht , sich über die Beibehaltung | Pläve bis hrute den öten d. M., i ren, widrigenfalls über dieselben anderweitig disponirt wt Meldungen um Abonnements werden im Billet-Verli

Mittags 12 Uhr, zu e!

PBarodin

eiger J ; A. M reis: Der General-Major und Cominandeur der n Landwehr-Brigade, von Hedemann, nach Storkow.

Zeitungs-Nachrichten. Au: 8A n 0.

j Nan d:

St. Yetersburg, 28. Sept. Jhre Majestät die Kaise- in haben befohlen, das von Allerhdchstdenselben empfangene jlérzchnte, funfzehnte, sechzehnte, siebzehnte und achtzehnte Bul- lin über den Gesundheits-Zustand Sr. Majestät des Kaisers kannt zu machen. Dieselben lauten folgendermapen:

„Kirßanow, s. (20.) Sept., um § Uhr Abends.

Da Se. Majestät der Kaiser fühlten, daß das gedrochene hlússelbein schon fest genug zusammengewachjen sey, um Al- hôchsidenselben zu gestatten, ohne Gesahr den Rückweg in inen Tagereisen anzutreten, so sind Se. Majestät heute um Uhr Moraens von Tschembar nach Kirßanow abgereist, wo ie um 4 Uhr Nachmittags wohlbehalten anlangten. Jm Gan- ist der Gesundheits-Zustand Sr. Majestät äuper¡t befrte- gend.“

4

„9. (21) Sept., um 8 Uhr Abends. Se. Majestät der Kaiser haben die Reise von Kirßanow ch Tambow glücklich zurückgelegt. Se. Majestär fühlen Sich lfommen wol.“

„10, (22) Sept., um 8 Uhr Abends. Se. Majestät dex Kaiser haben die Fahrt von Tambow ch Kosiow glücklich zurückgelegt. Bei Ihrer Änkunst daselbst lten Se. Majestät keine andere, ais die vom Verband ver? sachte Beschwerde.“

h

„1h 23.) Sept., um 8 Uhr. Abends: Se. Majestät der Kaiser haben Jhre Reise glücklich fort- sekt und sind in der Stadt Rjashsé in einem jehr befriedi- nden Gesundheits-Zustande angekommen.“

Markt-Preise vom Getraide. E Berlin , den 3. Dftodver 1836. A

9 Pf, attc) 24 15 Sar., auch 1 Rihlr, 8 Sgr.

D e Sonugbend, den 1. Dftoler 1826. X Rth!tr. dur Céniner Heu 1 BNthly. 5 Sgr, auh 20 Sgr.

Nedacteur Lad. Catte!.

E S Es L C B “R A: 2. A oran rue

Gedruft bet A. W. Hayu

“- s ie S E S Ca S Or I E U S A m EDER Daa Ss O V R: OC S ZRE A A: R E R E N E,

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Bogen seßen hat.

\o als es der bis:

gepprLen Verhandluygen schul- ¿m Gehote etwas abzuzichen.

3) Muß derselve erwirken, daß Kbuigl. Domainen-|

5) Die Gebote gehehen in Golde, die Pistole zu

| 6) Der Zuschiag und das der Allergnädigsten Erb- \zinis- Herrschast zustehende Verkauförecht bleiet vorde | für die JInhaver von Seehandlungs-P

8) Der Besibletende muß, wenn er nicht im Amt wohnt, sogleich" einen Brvollinächtigten daselb zur Empfangnahme der Verfügungen befleilen.

9) Alle Rechte und Lajiten gehen ers vom Tage der Bezahlung und der dann erfolgenden Uebergab: auf den Käufer Úber, bis dahin bezteht die Konkurs: Masse die Pacht und sonstige Nutungen,

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10) Wird der Besibietende nicht an dem an ¿H Zahiungë- Termine die Kaufgelder zum De ¡fun des Amts Nieñnover zahlen, {9 kann das e

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¡und Kosten anderweit zur Subhastation geitellt

Thlr. Gold hoch nachweisen , ehe cx zum Gebot ge- | den, obne daß derselbe auf ein etwaiges Mehrgs

| Anspruch hat. _, Königl. Großbrit. Hannov Amt Nicnover- £0 fôcde, delt 3. eptember 1826.

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Bela tian

mienscheinen.

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Prämien à 60 Thlr. gezogen werden und die

(raden Tonnen so sind wie ecbdiig , sie fn sehr mäßige Vergütigung gegen dîesen mögli Verluß zu sichern. E s Verlin, den 4. Oktober 1836. Nathan & Comp.- Linden Nr. 13.

Weizen 1 Rihir. 20 Sgr., auch 1 Rthle. 16 B _auch 1 Rthlr 1 Sgr.; große W Sgr. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf, auch 180

22 Sgr. 6 Pf., anch 4

it 3 Pm Zer arien

dene Erbzins- Grundfstúct sogleich auf dessen Qi

Da in der am 15. Ottover d. J. beyvorslehet) Ziehung der Seehandiungas-Pränitenscheine nur glet

Fnuhader von Prämienicheinen dadurch einen Vell

„12. (24) Sept., um § Uhr Abends. Se. Majestät der Kaiser sind in befriedigendem Gesund- its-Zustande in der Stadt Rjäsan angekommen; das zujam- ngewachsene Schlüsselbein hat von der fünftägigen Reise nicht mindesten gelitten. (Unterz.) Arendt, Leibarzt.“

Aus dem von der Handels-Zeitung publizirten Bericht s Departements der Bergwerke und Salinen für das Jahr B35 ergiebt sich, daß die zur Aufsuchung von Minen abgesandte mmission 32 Goldsand-Gruben am Ural und 13 dergleichen Altai entdeckt hat. Außerdem hat man Spuren von Silber-, pfer: und Eisen -Minen aufgefunden. Die Privat-Gruben | Ural sind durch die Auffindung von 36 neuen Goldsand- uben, einer Platin-Grube, einer Silber - und 13 Kupfer-Minen eichert worden. Jun Sibirien befinden sich 500 Goldsand-Gruben. 1 Allgemeinen haben die Besizer von Privat-Werken am Ural niger Thätigkeit entwickelt, als in früheren Jahren, während Privat-Gruven-Besizer im Altai stets sich weiter ausdehnen. 1 Jahre 1835 haben 38 Personen die Erlaubniß erhalten, Sibirien Bergwerte auf edle Metalle zu bebauen; im Jahre 34 erhielten nur 13 Personen diese Erlaubnis. Jm Jahre 35 gaben die Kron- und Privar: Werke am Ural und Altai le Ausbeute von 392 Pud 37 Pfund 33 Solotnik Gold, 1212 ud i8 Pfund 36 Solotnik Silver und 105 Pud 16 Pfun Solotnik Platina.

Aus dem Flecken Wolotshisk im Woihynischen Gouver- ment meldet man Folgendes über einen am 30, August dort getretenen heftigen Sturm: „Um Morgen und Mittage die- è Tages war die Luft shwÜül und still; keine Wolke versinsterte n Himmel; aber um 3 Uhr Nachmittags erhob sich ein hef- ger Westwind, und s{hwarze Wolken bedeckten unter Bliß und onner den Horizont. Der Wind wurde immer heftiger, und ständige Donnerschläge, welche die ganze Umgegend betäutten, deten mit den das Dunkel erleuchtenden blendenden Bliben eine rchtbare Scene. Durch einen starken Windstoß wurden die Dächer n dem Zoll- und Packhause, von zwei Wassermühlen und von en Gebäuden des Post - Comtoirs abgerissen, cine steinerne dauer im Zollgebäude wurde zerschmettert, ein Theil des Post- ebäudes, die Hälfte eines Privathauses nebst mehreren Neben- )ebâuden wurden bis auf den Grund zerstört, und eine in der táhe des Flusses Sbrutscha slehende Wagen-Remise wurde mit r darin befindlichen Equipage in den Fluß geworfen. Die deftigkeit des Sturmes war so groß, daß Bretter und Dach- tgel durch die Lufe fortgetragen wurden,

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Riga, 29, Sept. Nach dem Journal des Ministe- riums des Jnnern hatte Liefland im Jahre 1834 740,089 Einwohner, uud zwar auf der Quadrat - Meile 395; Kurland 503,910 Einwohner, und auf der Quadrat -Meile 1958; Erh land 280,612 Einwohner, und auf de Quadrat - Meile 890, Die Gesammtzahl der Einwohner in diesen ‘Provinzen betrug A2 TIL h: :

Die Oeselsche Ritterschaft hat der Krone das Schloß Arens- burg mit den dazu gehörenden Umgebungen abgetauft, ura känf-

| tig darin die Landtags-Versammlungen zu halten und, wie es ö

heißt, cine „yohe Schule‘/ anzulegen.

Frankrei.

Paris, 29, Sept. Der Moniteur berichtet aus Com- piègne vom 28sten: „Der König, die Königin, die Prinzessin- nen Adelaide, Marie und Clementine und die Herzôge von Aumale und von Montpensier, welche gestern Nachmitcag um 4 Uhr, in Begleitung des Conscils-Präfidenten und der Mini- ster des Krieges und des öffentlichen Unterrichts (also nicht des Ministers des Jnnern), von Neuilly ausgefahren waren, sind Abends 10!, Uhr im hiesigen Schlosse angekommen, wo Hôchst- dieselben von den Herzögen von Orleans und von Nemours empfangen wurden. Auf dem aanzen Wege von dort hierher drängte sich das Volk an den Wagen Jhrer Majestäten, und öberall erscholl der Ruf: Es lebe der König! Die Stadt Sen- lis war festlich erleuchiet und die National-Garde stand unter den Waffen. Das schönste Wetter begünstigre die Reise; zwar verkündigten ferne Blize ein herannahendes Gewitter; dasselbe fam jedoch ers nah der Ankunfe Jhrer Majestäten zum Aus- bruch und richtete manchen Schaden an; fo ijt z. B. das groze Zelt des Königs im Lager durch die Gewalt des Sturmes zum Theil umgerissen worden; man is damit beschäftigt, dasselbe für den Besuch wiederherzustellen, deu der Kdnig unverzüglich im Lager machen wird.“ E

Das neue ministerielle Abendblatt La Charte de 1830 enthält heute folgende Betrachtungen: „Die Ministerien sind von jeher nur aus zwei Gründen gefallen, entweder weil sie unter sich uneins waren, oder weil sie grobe Fehler begangen hatten. Das jelzige Ministerium befindet fich mit allen früheren in gleicher Lage; es hat nichr mehr als sie von den Factionen, von der Presse oder von den Kammern zu fürchten. Es braucht sich wenig um seine Feinde zu kümmern; dergleichen Feindschaften sind Angesichts von Thatsachen nichx sehr zu fürchten; es möge han- deln, und zwar im Sinne der allgemeinen Interessen. Dies ist sogar auch das einzige Mittel, um einig zu seon. Wenn die Ka- binette sich mit Combinationen in Betreff der Personen beschäftigen und den Ehrgeiz von Nebenbuhlern zu versöhnen suchen, fo bieibt ignen keine Zeit zur Verwaltung und zur Regierung übrig. Die Männer, die gegenwärtig die Ehre yabcn, im Conseil zu sizen, sind durch ihren Ursprung und durch ihre Stellung au- ßerordentlich von einander verschieden; aber cs herrjcht unter ihnen Einheit des Zwecks und Uebereinstimmung der Grund- sâze. Mögen sie sih daher ans Werk machen : die Thätigkeit unterhält das gute Einocr\tändniß; wenn man dagegen im Ge- biete der Tkchoorieen verweilt, wenn man viel plaudert, so stellen sich leicht Meinungs - Verschiedenheiten ein. Das Positive der Politik beruhigt die Einbildungsfraft und kühlt die Gemüther ab. Zu den Geschäften also! Zu den Geschäften. das is der Ruf der öffentlichen Meinung, die mit hoffnuagsvoller Aufmerk- samkeit dem neuen Kabinette auf der von ihm begonnenen Bahn folgt.“ . E -

Der Constitutionnel sagt: „Die Expedition nach Con- stantine ist gestern im Minister-Conseil definitiv beschlossen, und es sind sofort Befehle an die verschiedenen Corps, die daran Theil nehmen sollen, abgesandt worden. Die Kriegs-Dakaillone sollen aus Soldaten zusammengeseßt werden, die wenigstens 15 Monate gedient haben; wir können diesen Beschluß nur billigen. Es ist zu wünschen, daß dic Regierung hinreichende Streitkräfte zur Verfügung des Marschalls Clauzel stelle, um thn in den Stand zu setzen, endlich einen entscheidenden Schlag auszu- führen. Von Constantine aus ist Abdel-Kader am kräftigsten unterstúßt worden; das Jnteresse der Kolonie und die Ehre un- serer Waffen verlangen eine g‘änzende Genugthuung.“

Die Korvette „la Recherche‘“/, Capitain Trehouart, ist am 27sten in Cherbourg angekommen. Sie hatte die Küste von Grönland am Zten verlassen, überbringt aber nicht die geringste Nachricht von der Brigg „la Lilloise‘“, obgleich sic bis Friedrichs- haab, an der Nordwestküste von Grönland, vorgedrungen war. Die „Recherche““ hat auf dieser ganzen Expedition nicht Einen Mann verloren. : :

Die Vorstellung auf dem großen Theater zu Lyon, zum Benefiz Dufavel's, hat nicht 319, jondern 1319 Fr. eingetragen.

Im Journal des Débats liest man: „Die Niederiage des General Gomez in der Gegend von Villarobledo ist noch nicht in amtlicher Form bestätigt worden. Die Spanische Ne- gierung, die diese Nachricht in einer außerordentlichen Deilage zur „Hof-Zeituna// vom 2isten d. publizirte, hatte dieselbe nur auf indirekttem Wege erhalten und erwartete den offiziellen Be- richt über die Details des Gefechts. Es ist indeß faum zu be- zweifeln, daß die Karlisten in der Mancha eine ziemlich bedeu- tende Niederlage erlitten haben, obgleich man wahrscheinlich ih- ren Verlust übertrieben hat. Es ijt dies übrigens die einzige wichtige Nachricht vom Kriegs-Schauplabe, die wir in den heute hier eingegangenen Briefen und Journalen aus Ma- drid vom 21isten d. finden. Das Spanische Ministerium fährt fort, seine Thätigkeit durch zahllose Dekrete zu bekunden, die zwar unter den gegenwärtigen Umständen kein großes În- teresse in Anspruch nehmen, wohl aber über den Grad des Ver- trauens, den der gegenwärtige Zustand der Dinge verdient, täu- schen können. Wir haben unter jenen Dekreten eine neue Or- ganisation des Ministeriums der Gnaden und der Justiz bemerkt, die keinen anderen Zweck als cine umfangreiche Vertheilung von Aemter an die Anhänger der Constitution zu haben scheint. Das

- Dekret über die Sequestrirung der Güter der Ausgewanderten, und

dasjenige, durch welches die Güter der im Dienst des Don Carloë®

stehenden Personen zur Entschädigung der ‘Patrioten verwendet wer- den sollen, haben auf alle Vernünftigen einen unangenehmen Ein- druck gemacht. Die erste jener Maßregeln trifft die ehrenwerthesten und aufgeklärtesten Männer Spaniens, die von dem ersten Tage an die Einführung eines constitutionnellen Systems eifrigst un- terstúst und dasselbe stets verfochten haben, bis zu den blutigen Grâäueln, die den Triumph der guten Sache gefährdcten. Die Ungerechtigkeit der Maßregel wird noch dadurch vermehrt, daß die meisten von jenen Männern Spanien erst in dem Augen- bli verlassen haben, wo ihr Leben nicht mehr in Sicherheit war, und wo die Regierung nicht die Macht hatte, sie zu le- schüßen. Das zweite Dekret ist ein Eingriff in das Eigenthums- Recht, indem es Kontrakte, die auf Treu und Glauben abge- {lossen waren, vernichtet. Der „Espaüol‘“ stellt über den erstern Gegenstand trefflihe Betrachtungen an (\. den Art. Spanien), die, wie wir gern anerkennen, auf die Rückkehr einer gewissen Freißeit in den Aeußerungen der Madrider Presse hindeuten. Es sind dies revolutionaire und empdrend willkürliche Maßregeln, geboten dureh jene falsche öffentliche Meinung, durch jene Declamatio- nen der Klubs, denen das Ministerium auch noch dadurch wiil- fahrt, daß es den General Manso, wegen angeblicher Schlasfheit in der Verfolgung des General Gomez, vor ein Kriegs-Gericht stellt. Der General Rodil scheint eingesehen zu haben, daß die Reorganisation der Armee seine ganze Sorgfalt erfordere; ev hat deshalb auf das Kommando der Nord-Armee verzichtet, und der General Espartero, dem dasselbe úbertragen worden ist, wird

zu gleicher Zeit Vice-Kdnig von Navarra und General-Capitain

der Baskischen Provinzen bleiben. Es ist ihm auf diese Weise e ne Art von Diktatur in der ganzen Xusdehnung des insurgirte: Landes verliehen worden. Wir können uns in der That nicht genug darüber wundern, daß mau durchaus in unserer Syprache über die Spanischen Angelegenheiten etwas ganz Anderes fin- den will, als wirklich darin liegt. Unsere Theilnahme ist weder zweideutig noch verdächtig; deshalb können wir aber doch die Ereignisse nicht anders machen, als sie sind. Wir haben die Einnahme von Requena angezeigt, weil wir die Thatsache für richtig hielten, eben so, wie wir Tages darauf das Gefecht bei Villarobledo anzeigten, sobald wir Keantniß davon erhielten. Nicht allein die Gränz-Journale haben der Einnahme von Re- quena Glauben geschenkt, sondern ganz Madrid, das Spani- \he Ministerium und alle bei der Regierung der Königin

afkreditirten fremden Gesandtschaften glaubten daran, und das Ministerium traf {hon seine Anstalten, um bei der

ersten Gefahr Madrid zu verlassen. Wenn die Spanischen An- gelegenheiten nicht immer unerwartete Sprúnge machten, wenn in Spanien eine or und gut organisirte Macht exi- stirte, wenn die Nation mit einer oder der anderen der beiden Parteien ernstlich getneinschaftlihe Sache machte und. nicht von beiden in gleichem Maße grausamen und unduldsamen Minori- täten hin und her gestoßen würde, so wäre man nicht jenen bestän- digen Täuschungen ausgeseßt. Aber weder die Dinge, woch die Men- schen gehen daselbsi einen logischen Gang ; die Minister seßen bei der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten die Rücksichten beständig an die Stelle der Grundsäbe; die Schwäche der Regierung verurthcilt sie unaufhörlich zu schmachvollen und verderblichen Zugeständnissen, gegen welche man sie indeß von Zeit zu Zeit einen Kampf un- ternehmen sieht, geleitet durch den Jnstinkt der Selbsterha!- rung, der jeder Regierung ohne Ausnahme inne wohnt. Kurz, man kann in Spanien auf nichts sußen, und bei einem solchen Zu- stande der Dinge und in einem solchen Lande ist am Tage nach einem Ereignisse, welches sonst überall im höchsten Grade ent- scheidend seyn würde, noch immer Alles möglich, Während der drei Jahre, wo diese sich stets verschlimmernde Lage dauert, waren die Hülfsquellen der Regierung so precair, die Leitung der militairischen Operationen so \{chwankend, so veränderlich, fo von fremdartigen Umständen abhängend, daß die seltenen Erfolge der constitutionnellen Truppen für glücéliche Zufälle gelten muß- ten, die weiter keine glücêlichen Folgen hatten. Jn diesem Augenblic® müssen der Mangel an Disziplin in der Armee, dic Veränderung der Generale, die Abreise einer großen Menge von Offizieren, mehr als jemals Alles befürchten lassen, und, nach dem was bei Jadraque vorgefallen ift, dürfte man sich nichr darúber wundern, wenn Gomez, heute bei Villarobledo gesch!a- gen, morgen in den Mauern Madrids Schrecken verbreitete.“

Die hiesige Spanische Gesandtschaft fordert im „Moniteur“ alle in ‘Paris oder im Jnnern Frankreichs befindlichen Spanier auf, sich in der Zeit vom 1. bis 8. Oktober im. Hotel der Ge- sandt\chaft einzufinden, um den Eid auf die Verfassung von 1812 zu leisten. Diejenigen Spanier, die sich persönlich nicht stellen können, sollen ihren Eid schriftlich einschicken. Zugleich wird ihnen angezeigt, daß die Lisie der vereidigten Perfoncn mit dem 10, Oktober geschlossen wird.

Herr Marliani ist von der Madrider Regierung zum Spa- nischen General-Konsul in Paris ernannt worden.

Jm Messager liest man: „Gestern ist cin von Herrn Mendizabal an die Herrn Ardoin in London abgesandter Cou- rier durch Paris gekommen und hat hier Briese für cinige Banquiers und Freunde des Spanischen Ministeriums abgege- ben. Es wird in denselben gesagt, daß die Zinsen der innern Schuld am 1. Oft,, und die der auswärtigen Schuld “am 1. Nov. bestimmt bezahle werden würden. Andere Briefe aus Madrid melden, daß das Vertrauen zu Hecrn Mendizabal da- selbst sehr groß sey, und daß Alles seinen finanziellen Opcratio- nen einen sicheren Erfolg verspreche.‘

Nach Briefen von der Spanischen Gränze befand Don Carlos sich am 21!sten noch in Estella, Villareal war dagegen mit seinem Hauptquartiere aufgebrochen, wohin? wußte man nicht. Am 23sten Mittags gaben die Batterieen der Karlistea in Jrug und Fuentarabia eine Salve von 9 Kanonenschüssen ; auch wurde mit allen Glocken geläutet, und gegen Abend wie: derholten sich diese Freudens-Aeußerungen. Man- hat jedoch an

der Gränze nicht erfahren können, wodur sie eigentlich veran-

saßt wurden. Der General Evans scheint auf jede fernere Ex-

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