1836 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Du Diaz:

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ham behauptet übrigens, daß die Höhe, von der sie herabgefal- len ist, mehr als 300 Yards oder 1000 Fuß betragen habe.

Der durch die Explosion eines mit Knallpulver gefüllten Briefes beschädigte Post-Beamte in Liverpool ist auf dein Wege der Besserung. Sein linkes Auge ist jedoch verloren, und sein Gesicht sieht aus, als ob es durch einen Schrotschuß verwun- det sey.

ie Nachrichten über die Aerndte in Schottland lauten schr betrübend. Sechs Wochen lang hatte an vielen Orten der Regen angehalten und sogar der Kartossel - Aerndte sehr gescha- det. Auch für die Aerndte in einigen Theilen Irlands ist man besorgt. . ; E Von den Französischen politischen Flüchtlingen in London soll cine Subscription für das Denkmal rmand Larrei s erôf- net worden seyn. / i 2A

Zwei Linienschiffe, drei Fregatten und vier kleinere Kriegs- schiffe liegen segelfertig und können auf den ersten Wink in See gehen. Sollten die Umstände es erheischen, so würde die im Tajo stationirte Britische Flotte ohne Zeitverlust verstärkt wer- den können. N 66

Vorgestern kam in Falmouth das Königliche Paket {if „Star‘‘an, welches vor 44 Tagen von Rio-Zaneiro ab ge- oangen war und 10,000 Pfd. in Kontanten mitbringt.. Wr Brasilianische Finanz - Ausschuß hatte zu Gunsten der beantrags- ten Anleihe von 2000 Kontos berichtet, wodurch die Fonds in Rio heruntergingen. ;

Mit dem Dampfboote „Liverpool“ sind neuere Nachrichten aus Lissabon angelangt, welche bis zum 23sten d. M. gehen. Bei Abgang derselben herrschte ungestörte Ruhe in Lissabon, jedoch glaubte man, sich auf eine baldige Veränderung des ZU- standes der Dinge gefaßt machen zu müssen, da, nah den Kor- respondenz-Berichten der hiesigen Blätter, die Revolution durh- aus unpopulair und im Lande zwar überall ohne Ruhestörung beschworen worden ist, aber feinen Anklang findet. Auch in Porto war die Constitution zwar formell proklamirt worden, indeß hatte sich nicht der mindeste Enthusiasmus für dieselbe gezeigt. Einigen Privat-Briefen zufolge, soll fogar schon ziem- lich allgemein ein contrerevolutionaires Streben bemerkbar ge- worden seyn, und die Minister, welche auf jede Gefahr hin die Constitution aufrecht zu erhalten suchten, hatten begonnen, die Zahl der in der Hauptstadt garnisonirenden Truppen zu vermeh- ren und auch einiges Geschüß von Santarem nach Lissabon bringen zu lassen. (S. den Art. Portugal.) T

Herr Joseph van Zeller zeigt in der Times an, daß er bloß in Privat-Geschäften, ohne Beziehung auf die jüngiten Ereignisse in Portugal, hierher gekommen sey, was auch der Portugiesische Gesandte bestätigen könne. pk

Der Courier enthält eine Geschichte, in der sich die Sklas verei in den Vereinigten Staaten in ihrer ganzen Abscheulich- feit zeigt. Ein junger Arzt, Namens Wallis, hatte sich in einer Stadt am Missisiippi niedergelassen. Er fand daselbsk cin jun- ges Mädchen in einer Pensions-Anstalt, das alle Reize der Ge- stalt und des Geistes besaß. Er heirathete sie und ging mit ihr nach Columbia, obgleich sie nicht ganz weiß war und etwas Ne- gerblut in ihren Adern haben mochte. Eines Tages, bald nach seiner Verheirathung, kam ein Fremder zu ihm und sagte : ¡„Sure Frau is meine Sklavin: wenn Jhr mir nicht 700 Dollars be- zahlt, so lasse ih sie in den dentlichen Blättern als Entlau- fene anzeigen.“ Die junge Frau gestand, in Thränen zerflie- ßend, daß der Fremde nicht allein ihr Herr, sondern zudem ihr Vater sey. Herr Wallis, der seine Gattin sehr liebte, vergab ihr sehr leicht eine Zurückhaltung, von der die Furcht, ihn zu verlieren, die Ursache gewesen war, und bezahlte dem Pflanzer die 700 Dollars.

Der New - York Morning- Courier vom ten d. enthält den Bericht über ein in Mexiko bei Ethla am 13, Juli vorgefallenes Gefecht zwischen den Regierungs-Truppeh und den Föderalisten. Jene standen unter dem Befehle des Generals Canalizo, waren 900 Mann stark und sührten 3 Geschüße mit sich, diese, unter General Alavado, hatten nur 600 Mann. Das Gefecht dauerte eine halbe Stunde, die Föderalisten wurden gänzlich geschlagen, ihr Befehlshaber nebst drei höheren Offizie- ren gefangen und am folgenden Tage erschossen. Dieser Sieg hat die Regierung indeß keinesweges beruhigt, man fürchtete vielmehr eine Wiederholung der Jusurrection. Die Rüstungen gegen Texas schritten, wegen Geldmangels, nur sehr langsam vorwärts. Der Kongreß war noch tn Berathung. Santana und ‘lmonte waren noch immer gefangen zu Columbia. Ueber ihr Schicksal war noch nichts entschieden; man glaubte jedoch jelzt, daß sie mit dem Leben davonkommen würden. Mit dem lesten Paketboote von Mexiko sind §00,900 Dollars übersendet worden, eine ungewöhulich große Rimesse.

Ein Columbisches Blatt (der Courier, dem die Nach- richt entnommen ist, bezeichnet dasselbe nicht näher) enthält die Nachricht, daß die Regierung vou Neu Granada ein Dekret erx- lassen habe, welches die Errichtung einer Gesellschaft autorisirt, deren Zweck ist, eine Verbindung des Stillen Meeres mit dem Atlautischen über den Jsthmus von Panama vermittelst ciner Eisenbahn oder einer macadamisirten . Chaussee in Verbindung mit einer Dampfschifffahrt auf dem Flusse Chagres zu eröffuen.

Die hiesige Börse ist der Pariser gefolgt; sämmtliche Pa- piere sind wieder gestiegen; namentlich ist die Spanische aktive Schuld seit Dienstag, wo sie 2054 stand, fast um 6 pEt. in die Höhe gegangen, denn sie schloß heute zu 26/24. Porcugiesische 5procentige standen am Mittwoch 48%, à 50/2, 3procentige 3214 à 331/,; heute hoben sich die ersteren in Folge der neueren Nachrichten aus Lissabon auf 53 à 53, ficlen aber, da es nach: her wieder hieß, die Nachricht von der Droflamirung der Con- stitution von 1520 zu Porto sey ungegründet, am Schlusse der Börse auf 51 à 52; die Iprocentigen {lossen zu 33 à 34.

Niedier lan die

Aus dem Haag, 1. Oft. Der Königl. Preußische Ge- sandte, Graf von Wylich und Lottum, gab gestern eine glän- zende Soirée, bei welcher sich außer Jhren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen, dem Prinzen und der Prinzessin Albrecht von Preußen, auch ÎJhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prin- zessin Friedrich der Niederlande, so wie Se. Hoheit der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar befanden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 30, Sept. Die Schwedische Staats-Zei- tung vou 3sten d. enthält in ihrer offiziellen Abtheilung die Erklärung Sr. Majestät des Königs in Bezug auf die von dem Norwegischen Storthing ausgegangene Anklage gegen den Staaté- Minister Löwenskiold und das am 9. Sept, vom Reichsgerichte úber denselben gefällte Urtheil. Wir behalten uns vor, dieje wichtige Erklärung ausführlicher mitzutheilen und geben einst- weilen nur folgendes Endresultat derselben: „Nach allen oben

angeführten Gründen“, heißt es am Schlusse, „empfiehlt der

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König Seiner Norwegischen Regierung, diejenigen Aenderun- gen des Reglements für das Reichsgericht vom 18. Sept. 1815 in Erwägung zu ziehen, welche besonders in Hinsicht auf die Verantwortlichkeit der Reichsgerichts - Mitglieder und der Oef- fentlichkeit ihrer Abstimmungen vorgeschlagen werden sollen, Ferner das Gese vom 7. Juli 1828 zu revidiren, welches die Straf - Bestimmungen für Amtsvergehen der Mitglieder des Staatsrathes und des höchsten Gerichtes, so wie für Vergehen, welche als solche von den Mitgliedern des Storthings und des Reichsgerichts begangen werden können, enthält; deégleichen auch die Verdeutlichung der verschiedenen Paragraphen im Grundgescße vorzunehmen, welche erfordert werden fônnen, um den Rathgebern Sv. Majestät, den Staats-Beamten, so wie der Nation im Allgemeinen die ndthige Bürgschaft gegen will- fúrliche Behandlung zu verleihen.“

Christiania, 25. Sept. Ein Extrablatt zur Norwegischen Staats-Zeitung vom 2sten, welches offiziell die Ernennung des Grafen Wedel-Jarlsberg zum Reichs-Statthalter von Norwegen mittheilt, meldet ferner, daß der General-Lieutenant Baron We- del - Jarlsberg den Befehl úber die Armee, so wie daß der Contre-Admiral Müller das Kommando der Flotte bis auf Wei- teres behalten sollen. J i y e

Die Norwegische Zeitung Den Constitutionelléè beglei- tet die Ernennung des Grafen Wedel- Jarlsberg zum Reichs- Statthalter mit folgenden Aeußerungen : „Ohne daß wir die Zulänglichkeit der Gründe, welche im gegenwärtigen Zeitpunkt die Besezung dieser Stelle motiviren könnten, einzusehen ver- mögen, find wir doch weit entfernt, fur die Lichtseite dieser Er- nennung die Augen zuzuschließen. Das erste Amt im Reiche, ein Amt, das von einer Art Glanz umgeben zu seyn scheint, sahen wir biöher immer von Ausländern befleidet. Es muß uns daher freuen, es jebkt von einem Norweger bekleidet zu sehen und zumal von einem Norweger, dessen Privat-Juteressen von denen des Vaterlandes untrennbar sind und der bei groper Fähigkeit und ungewöhnlichen Talenten im vollen Maße allge- meine Achtung genießt. Daß dieser Beamte nicht den höchsten Mitlitair-Befehl im Reiche erhalten hat (der zwischen dem Ge- neral Baron Jarlëberg und dem Admiral Müller getheilt wor- den is), ist auch in sofern von Nugsen, als darin ausdrücklich die Unnöthigkeit ciner solchen Kumulirung der Aemter anerkannt wird ; diese würde demnach auch um so bestimmter als constitu- tionswidrig erscheinen müssen, falls ein Schwede mit jenem höchsten Befehle bekleidet werden würde.‘

Polen.

Warschau, 2. Oktober, Der Feldmarschall Fürst von Warschau ist wieder hier eingetrossen. Vorgestern langte auch, auf seiner Rückkehr aus dem Auslande naci Rußland, der Ober- Ceremonienmeister des Kaiserlichen Hofes, Graf von Woronzof}f- Daschfof, mit seiner Gemahlin in hiesiger Hauptstadt an, wo derselbe mehrere Tage verweilen wird. /

Auf den leßten Warschauer Märkten zahlte man für den Korzez Roggen 8% 104, Fl, Weizen 13 —16!-, Fl., Gerste 7—8 Fl. und Hafer 4! —5'/2 Fl. S

Deutschland.

Dresden, 30. Sept. (Leipz. Ztg.) Die sämmtlichen Steinkohlen-Werke des Plauenschen Grundes hatten im Jahre 1802 nur etwa 300,000 Scheffel Kohlen ausgebracht. Jm Jahre 1812 war das Ausbringen auf fast 500,900 Scheffel gestiegen. Seitdem hat sih dieses Steigen ohne Unterbrechung und so fortgeseßt, daß es im laufenden Zahre gewiß 1,300,000 Scheffel erreicht haben wird. Dies ist um so merkwürdiger, als drei trocene Sommer aufeinander gefolgt sind, und die Elbe meist nur auf den Früßjahrswassern Verschissungen von einigem Belange er- laubte. Zwischen den Sommern waren gelinde Winter. Man hâtte hieraus vermuthen sollen, daß jektdie Werke im Besiße großer Vorrà- the wären, wie sie sich in dieser Zeit gewöhnlich zeigen. Allein es findet gerade das Gegentheil statt, und wahrscheinlich dürste im nächsten SRinter, wenn er streng werden sollte, wirklicher Mangel anSteinkoh- len eintreten. Verhäît sichs so unter Umständen, die dem Kohlen- Absalze ungünstig scheinen, um wie viel mehr muß derselbe wach- sen, wenn nach ein, zwei und dret Jahren die vielen Unterneh- mungen auf Actien und von einzelnen Privaten ausgeführt seyn werden, die sämmtlich wieder mehr oder weniger darauf basirt find, Steinkohlen zu verbrauchen. Rechnet man hinzu, daß die Leipzig - Dresdner Eisenbahn eine gewerdreiche Stadt und Ge- gend eröfsnen wird, so sind die Hoffnungen gewiß nicht undbe- gründet, daß der Potschappeler Actien-Verein eine Genugthuung erleben kann, wie sie Kohlenwerks-Besiver in England erlebt haben, indem sich nämlich während des Aufschwunges der Ge- werbe und in einem Zeitraume von fünf bis höchstens zehu Jah- ren die Renten nicht bloß verdoppelt und verdreifacht haben, sondern auch noch steigen. : :

Leipzig, 3. Okt. Gestern Abend is: Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Augusta von Sachsen mit Gefolge hier ange- tommen.

Müúnchen, 29. Sept. Se. Maj. der König Otto werden mit Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen morgen hier zurück- erwartet, und Ersterer wird sich ers nach dem Öktoberfeste nach Oldeaburg zu seiner Vermählung begeben. Der ursprüngliche Plan, dieselbe in München zu feiern, i auf Vorschläge des Oldenburgischen Hofes abgeändert worden. E

In den Eisenbahn-Angelegenheiten is neuerdings ein Still- stand eingetreten, indem die Anträge der Comités von Seiten der Regierung noch nicht erledigt sind. Indessen wird mit dem größten Eifer an dem Nivellement fortgearbeitet, welches auch bereits seinex Vollendung nahe is. Die Wahl eines ersten Bür- germeisters von München ist beendigt und auf dea zweiten Bürgermeister, Herrn v. Teng gefallen.

Jn neuester Zeit sind wieder Zweifel darüber erhoben wor- den, ob die ín Mittenwald, so wie in Alt- und Neu-Oetting ausgebrochene Brechruhr die Asiatische Cholera sey. Aerzte von Bedeutung sollen sich schon aus dem Grunde dagegen erélärt haben, weil gleichzeitig andere Krankheiten an diesen Orten ih- ren gewöhnlichen Verlauf nahmen, während an Orten, wo die Asiatische Cholera wirklich herrscht, jede (?) Krankheit ihren Charakter annehme. u 2:

Stuttgart, 28 Sept. Seit wenigen Tagen befindet sich (wie bereits erwähnt) Se. Königl. Hoheit der A Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Maj. des Königs) mit seiner Ge- mahlin Königl. Hoh. zum Besuch beim hiesigen Hofe. Jn den lebten Tagen fanden, demselben zu Ehren, mehrere Revuen ftatt, und heute wohnten Jhre Königl. Hoheiten , in Gesellschaft der ganzen Königl. Familie, dem landwirthschaftlichen Fesie zu Kannstadt bei, das, längst zum wahren Volks- und Landesse|te geworden, sich der herrlichsten Witterung erfreute. Morgen fin- den die Rennen des Wettrenn-Vereins statt, denen der Hof gleichfalls beiwohnen wird, Das Geburtöfest Sr, Maj. des

Königs wurde gestern tm Kreise der Königl. Familie im © len, von den Ministern aber durch glänzende Diners gef so wie durch eine große Zahl von Avancements und Orde, Verleihungen bezeichnet. Von den am hiesigen Hofe beglaug ten fremden Gesandten, die nicht immer hier Residenz inag hatten sich der Königl. Preußische außerordentliche Gesandte y bevollmächtigte Minister, von Rochow, und der Königl, novershe Gesandte, von Stralenheim, hier eingefunden * Sr. Maj. ihre Huldigung darzubringen. /

Dem Vernehmen nach befindet sich der Fürsk von Hoh lohe-Kirchberg sehr leidend. Zwei Linien des Fürstlichen begüterten Hauses Hohenlohe, die von Kirchberg Und von zj tenstein, sind kiuderlos.

Karlsruhe, 29. Sept. Se. Königl. Hoheit der 64 herzog haben auf diesfalls gestelltes Ansuchen sich bewogen funden, der durch die Gebäude des Hauyt - Zoll - Amts auf i Schuster-Jnsel und in der Umgebung der ersteren sich bild Orts-Anlage den Namen Leopoldshöhe beizulegen. |

Nach der Ucbersicht der Studirenden auf den beiden, des. Universitäten studirten im Sommer-Halbjahre 1836 in j, delberg 315 Ausländer, 142 Jniänder, zusammen 457; in burg 72 Ausländer, 333 Jnländer, zusammen 403. Unter Studirenden von Heidelberg zählte man allein 210 Jur und 173 Mediciner, Chirurgen und Pharmaceuten, Und denen von Freiburg 148 Mediciner, Chirurgen und Pharmy ten, wogegen sich der Rest auf Theologen, Juristen Und P sophen, auch Philologen in beinahe gleicher Zahl vertheilt,

Frankfurt a. M., 2. Ott. (Bdörjen-Zeitung.) Y einer heute hier eingetroffenen glaubwürdigen Privat - Nath aus Bern vom 29. September hat der Französische Botsch seine Verbindungen mit der Eidgenossenschaft abgebrochen die Blokade von Seiten seiner Regierung angekündigt.

O-e sien ret V:

Wien, 28. Sept. (Schles. Ztg.) Heute karnen | MM. der Kaiser und die Kaiserin, begleiter von den anw den Erzherzôgen vou Schönbrunn in die Stadt, um die zy Herbst-Uebungen hier konzentrirten Truppen die Revue ps zu lassen. Acht Bataillone Linien-Infanterie, d Bataillone ( nadiere, 1 Kavallerie Regiinent, Artillerie und Pioniers zu diesem Zwecke schon früh 9 Uhr auf dem Glacis der 6 aufgestellt. Die ganze Generalität war nach den neuen schriften adjustirt und auch die Truppen, vorzüglich aber di fiziere, waren theilweise danach montirt. Gleich nach 1 erschien Se. Majesiät der Kaiser ebenfalls im neuen Fell schall-Kostüme (rothen Pantalons mit breiten Seitenstreifen Gold) gefolgt von seinen Oheimen, den Erzherzögen Karl Ludwig, durchritt die langen Linien der aufgestellten Manns und ließ selbige in Zirgen vor sich vorbei defiliren, wobei

eine Akkuratesse und Fertigkeit kund gab, die billig die De

! derung der zahlreich versammelten Zuschauer, so wie die Zus

denheit Sr. Majestäc des Kaisers verdiente. Die neuen formen nahmen sih prächtig aus; es war nur Eine Stin daß dieselben eben so zweckmäßig seyen, als sie hinsichtlich ih

sel P da

UYDE E S É / 1815, Artifel 2, festgeseßt und ausgesprochen : „La Vallée des 1)appes ayant fait partie du Canton de Vaud, Ini est ren- que.” Dies scheint sehr peremtorisch, klar und deutlich, dessen- ungeachtet ist Frankreich seit ein und zwanzig Jahren jener Be-

4“

rovinzen von Wichtigkeit ist, . Frankreich is also natürlich vei interessirt, daß die Straße von les Rousses durchs Dap-

(g- Thal zu der Faucille unterhalten werde. Dies Thal aber

hat rechtlich immer dem Kanton Waadt gehört und wurde nur in der Franzdsischen Kaiserzeit faktisch davon losgerissen, offenbar quch nur jener Straße wegen, d Stunden durch ein fremdes Gebiet unterbrechen lassen wollte. Heim Wiener Kongresse kam die Sache zur Sprache, und es

die Napoleon nicht für cinige

de in dieser Beziehung in der Declaration voin 29. März

immung des Wiener Kongresses nicht nachgekommen und be- hauptet sich fortwährend im doppelc unrechtlichen Besiße des Dappes - Thales. Dabei wird Französischerseits folgender- jen raifonnirt: Es liegt uns nichts an dem fleinen elen- den Thal, und wir würden es gleih an den Kanton Waadt treten, wenn sich derselbe anheischig machen wollte, die Straße

durch dasselbe nta) der Faucille zu unterhalten, da wir das Departement de l’Ain und besonders das Pays de Ger nicht

uer unmittelbarer Verbindung mit Hoch-Burgund lassen können.

Spanien.

Die Morning-Chronicle theilt Briefe aus San Se- astian vom 22. Sept. mit, welche indeß nichts enthalten , als

die Nachricht, daß aus den Geld-Versprechungen der Spani)chen

Regierung endlich Ernst geworden und daß ein Theil der für hie Legion bestimmten Rimessen bereits in Bayonne angelangt ì, Oberst-Lieutenant Jochmus war zum Titulair-Oberst und um stellvertretenden General-Quartiermeister der Legion ernannt orden.

P ortugal

Lissabon, 23. Sept. (Englische Blätter.) Die Königin ; erfranft, doch scheint ihre Krankheit nicht von Bedeutung zu i, da Feine Bülletins ausgegeben werden. Sie hat sich ge- pcigert, einer Anzahl Offiziere, welche gekommen waren, um r Verfahren bei dem jüngsten Aufstande zu rechtfertigen, Au- enz zu ertheilen und scheint bereit zu seyn, ihren Palast zu jelem unverzÜglich zu verlassen und sich an Bord des vor demsel- nanfernden BritischenLinienschifses „Malabar‘/zu begeben, sobald e Verhältnisse Besorgniß einzuflößen geeignet würden. Am Bord nes Schisses hatte bereits der Herzog von Terceira eine Zu- ichtsstâtte gefunden, doch ist derselbe bald darauf in seine Woh- ing auf dem Lande zurückgekehrt. Der Gemahl der Königin, Prinz erdinagud, hat seinerseits gegen die der Königin abgezwungene nnghme der CLonst.tution protestirt und durch folgendes Schrei- n das ih übertragene Sommando des Heeres, dessen Ueber- ¡hme ihn sehr unpopulair gemacht hatte, niedergelegt: i

„Spezieller Tages-Befehl. General-Kommandauntur. Palast das ecessidades, 14. September ‘1836. Qu meinem tiefsten Bedauern

ide ich mich in die Nothwendigfeit verscht, das Kommando der „WPoriugiesischen Armee nicderzulegen und heute den Generalen, Offi-

: S - 8A S : Giáh ois N v 4 F b y L / ( - shônen Anschens einen großen Vorzug vor der bisherigen ren und Soldaten die Nachricht meines Rücktrittes mitzutheilen.

haben.

Die auf der Reise von London nach ihrem Vaterlande i befch!igen,

tit der größten Freude nahm ich die Ehre an, dieses tapfere Heer

weiches so freigiebig sein reines Vlut bei der Erstrei-

griffenen Persischen Prinzen sind vor einigen Tagen hier a1} der constitutionnellen Charte vergossen hat, dieser Charte, welche

kommen und im Gasthofe zur Stadt London abgestiegen. Der Leichnam des Fürsten Rasumowsky i vorgestern

die Gräflich Dürrßheimsche Familiengruft nach Ober - Oesterre i

abgeführt worden. .

An den nah Abberufung des Oesterreichischen Gesand bisßer noch bei der Gesandtschafts-Kanz!ei in Madrid zurü bliebenen Beamten ist, in Folge der neuen Vorgänge Sypauien, die Ordre abgegangen, Madrid ebenfz:lls zu verl und sih vorläufig in einem der Pyrenäenbäder zu Baròge Bagnères bis auf weiteren Befehl aufzuhalten.

“Nachrichten aus Ofen zufolge, hat am 29, Septembe den dortigen Gebirgen die einlesé begonnen. Nan ift

auf eine ziemlich dürftige Aerndte gefaßt, aber die Qualitäs

Weine dürfte gut ausfallen.

Unsere Börse fängt an, sich von ihrem panischen Schri wieder zu erholen und die Course scheinen sich. wieder auf il alten Stand erheben zu wollen. dauern indessen fort.

Wien, 1. Oft. l die Nachricht von dem im Lästen Lebensjahre erfolgten Hil

den des Fürsten Rasumofssfy mit nachstehenden Worten : „(f

lange Reihe von Jahren hindurch Kaiserl. Russischer Botsch} in Wien, und auch nachdem er, nach even so treu als ausgezei! geleisteten Diensten, von seinem Monarchen in den Ruhe verscßt worden war, sich fortwährend Hier aufhaltend, wal f Rasumosfsfy, so zu sagen, einheimish in dieser Kaiserstall worden. Die edlen Eigenschaften des Geistes und Hei

die den Verewigten auszeichneten, sichera ihm ein bleibende

denken bei allen denen, welche ihn näher fannten und |

Verlust lebhaft betrauern.‘

Salzburg, 24. Sept. Geffern Nachmittag beelrtenM Königl. Majestäten von Bayern nebst Familie und Se. stät König Otto von Griechenland unsere Stadt mit Gegenwart, besichtigten die Domkirche, verfügten sich dant! der Sommer - Residenz Mirabell, als der Geburts|tätte ® Majestät des Königs Ötto, Und von dort nach dem Lust Aigen, von wo Höchstdieselben Abends wieder nach Berl gaden zurückkehrten.

Lemberg, 23. Sept. Gestern, um 2 Uhr Nachmil sind Se. Königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand, Den Gouverneur von Galizien, nah einer vierwöchentlichen Wi senheit, von den Krönungs-Feierlichkeiten zu Prag zur allg nen Freude in unserer Hauptstadt wieder eingetroffen.

S ch weiz, ]

Genf, 18. Sept. (Allg. Ztg.) Die Französischen d tungen haben endlich seit den neueren Streitigkeiten Frankr mit der Schweiz das Stillschweigen über die älteren, über t! seit ein und zwanzig Jahren streitigen und unerledigten Gt} stand gebrochen, über das Dappes-Thal. Dies Thal liegt 18! westlich hinter der Dose, an deren Fluß es sich hinz!:ht, ® würde bei seiner Kleinheit, Unfruchtbarkeit und Armuth

unbedeutend scyn, wenn es nicht strategische und komme

Wichtigkeit hätte. j

der großen über les Rousses gehenden Straße, deren eine St. Cergues nach Nyon, der andere eben durch dies Thal 1 dem Col de la Faucille und von da nah Gex und Genf fú) Durch legteren allein wird das Departement de l’Ain und Ot

in Verbindung mit Burgund gehalten, was för den Handel d

Die Klagen über Seldin

Der Oesterr. Beobachter bez

Durch dies Thal zieht sich nämlich cin

llig von der Krone ertheilt worden is und welche der Nation wmleen der größten Sicherheit darbot, dieser Charte, für welche r Baler der Königin, der Held von Porto, fo rubmvoll gestorben

{

dieser Charte, welche zur Losung diente, um die Freunde der Frei- l in - der Stunde des Unglücks und des wirklichen Kampfes zu nigen, welche durch die sterbeuden Märtvrer von deu Azoren, n Yorto, Aimasier uud Affencétira angerufen wurde, und welche sie t dein Muthe uud der Kraft erfüllte, durch die sic mitteist ihrer glän- iden Waffentbateu die gerechie Sache der Königin über Tyrannei d Unterdrücfuug fiegen urachten. Diese Charte wurde am Abend b 9tcu d. M. mit Füßen getreten, ihr wurde durch bloße Gewalt- ¿t die Eonsiitution vou 1520 substituirt, am Vorabende der Zu- wnunft der Cortes, welche das Volf erwählt, hatte. Jch über-

ne es nicht, über den relativen Werth der beiden Verfassungen einscheiden , aber mein Herz hegt cinen Widerwillen dagegen, zu uben, daß die Charte Dom Pedro’s, welche bis auf diesen Augeu- @ fo werth gehalten worden ist, nicht genüge, das Glücf der Por- zicsen zu sichern. Jch werde daher deu Ausdruck der Gefinnungen

Nation darüber abwarten uud nicht cher deu B:fehl der braven 1irengenvsen des Kaisers wieder überuchmen, der Helden, welche in rio und Miudello fich mit ihm zugleich mit Ruhm und Lorbecren,

unbeslet und unsterblich bleiben müssen, bedeckt haben, bevor

14 georige Disciplin, Gehersam und Ordnung in dem Heere wie- )ergestelit worden sind, und bevor es uicht wieder den Lehren ge- ÿ handelt, welche Dom Pedro demselben ertheilt hat.

R / : Dom Fernando.“

Die Herzogin von-Braganza hat auch unter den gegenwär- n bedroßlichen Uinständen ihrem edlen Charakter gemäß ge- idelt. Obgleich die Königin sie nicht immer mit der gehdri- Rüefsicht behandelt hat, und obschon es nicht an Personen lte, welche sich bemühten, bei dieser Gelegenheit die Jnter- n dey Mutter und der Tochter von einander zu trennen, so die Wittwe Don Pedro’s doch auf das bestimmteste erklärt, werde die Königin unter keinen Umsiänden verlassen, sondern Schicksal, weiches es auch seyn möge, theilen. Diese Er- ang hat sie riftli abgegeben, und ihr Beispiel wurde dh die Infantin Donna Îsabella Maria, die frúhere Regen- von Portugal, befolgt. i: Vas Ministerium, dem es noch an einem Minister der aus- ligen engelegenheiten fehlt (die Ernennung des Herrn Braa- p zu diesein Posten hat sich nicht bestätigt), statt dessen einst- en aís Unter -Staats-Secretair dieses Departements Herr uo Mendofï, ein seiner Talente und Rechtlichkeit wegen ge- teter Mann, fungirt, sucht seine gefährdere Popularität durch einzige Mittel zu sichern, welches die finanzielle und somit h die politische Lage des in seinen Hülfsquellen se6r bedräng- Landes zu verbessern vermag, nämlich dutch ein strenges

parungs- System. j

Alle nicht durchaus nothwendigen Aeniter

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‘den ‘eingezogen, und das Diario 33 : i j lassungen und Verabschiedunge oge rito ist mit ¡ungen und DVerabschiedungen aller Art angefüllt. Die

aatóráthe sind abgesest worden, als mit den Bestimmungen „odnstitution von 1820 unvereinbar. Ein Dekret von 19ten [gt die Errichtung von Parochíal - Junten zur Unter-

O 000 Besoldung dec Geistilichkeic und zur Mo- zirung derselben, wodurch der Schaß jährlich 160,000

und Sterling zu gewinnen denkt, Außerdem hofft man ua Vertuinderung der Gehalte und Pensionen eine jährliche Mars vou noch 250,000 Pfd. zu Wege zu bringen, Neben ierauf bezüglichen Verfügungen liegt jedoch der Regierung é weniger die Sicherheit des Staats - Kredits im Auslande n, Ein Dekret vom löten d. M., unterzeichnet durch ae er, Graf Lumiares, Visconde de Sa da Bandeira,

oel de Silva Passos und Lopez Viera de Castro, erklärt in

Ug hierauf, daß alle u : No po) ; h aud jede Verträge, welche Anleihen | des in verschi Bri o Vi ft

L Pai N p , n tede Ï CTe , io . andere Verpflichtungen der Regierung betreffen- mögen sie | schiedenen Briefen auf unzweideutige Weise zu ver-

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halb des Landes abgeschlossen seyn, auf das gewissenhafteste ge- halten werden sollen. Diesen finanziellen Ce schließt sich eine politische Epurations - Maßregel an. Es sind nämlich von Seiten des Ministeriums Befehle an alle Departe- ments - Chefs ergangen, ohne Zeitverlust eine Liste der noch an- gestellten Personen einzusenden, welche sch während der Regie- rung Dom Miguel's Unterdrückungen der getreuen Unterthanen der Königin hätten zu Schulden kommen lassen, so wie auch derjenigen, welche zu Gunsten Dom Miguel's die Waffen ge- tragen; ohne Zweifel sollen sie alle entlassen werden. Eine große Anzahl von Îndividuen, von denen ein Theil wahrscheinlich in jene Kategorieen fällt, hat bereits von freien Stücken ihre Ent- lassung eingereicht.

Herr Cesar Vasconcellos hat endlich das Portefeuille der Marine angenommen.

Gestern, als am dritten Jahrestage der Ankunft Donna Maria’s in Lissabon, sind die gewöhnlichen Festlichkeiten wegen angeblicher Unpäßlichkeit der Königin unterblieben. i

An die Sielle des bisherigen Befehlshabers der Munizi- pal-Garde in Lissabon ist der Oberst Vidal ernannt worden.

Das Diario vom l4ten enthält ein Dekret der Königin, wonach fie cine Amnestie zu erlassen beabsichtigt, und daher dem Justiz - Minister auftrágt, ihr die ihrer Verzeihung würdigsten Individuen namhaft zu machen; auch Militair - Verbrecher soll- ten dieselben Wohlthat genießen.

In einem anderen Dekrete spricht die Königin das Ver- langen aus, daß ihr ein Verzeichniß von denen vorgelegt werde, die sich am l10ten durch „Muth und Vaterlandsliebe?“ ausgezeich- net und dadur am wirksamsten zur Herstellung der politischen Verfassung der Monarchie beigetragen hätten.

Durch eine telegraphische Depesche hat der Civil -Gouver- neur von Porto angezeigt, daß die Verfassung von 1820 dort am l3ten d. ausgerufen worden ist; dasselbe ist auch in Azam- buja, Alon uer, Villafrancçca und Evora geschehen, und aus al- len diesen Orten sind Glückwünschungs-Adressen an die Königin A E P

Der Gouverneur in Porto hat Befeßl erhalten, soglei zur Rüstung und Equipirung der Nee Ske E _ Durch eine Portaria, einen Spezial - Befehl der Königin, sind die Stiergefechte als grausame und des Charakters eines en und civilisirten Volkes unwürdige Schauspiele verboten vorden.

S U blie i,

Der Morning Herald enthält einen Brief aus Kon- stantinopel vom 7. September, dem zufolge dort die Nach- richt von der zu Erzerum erfolgten Ankunft des Türkischen Ge- sandten am Persischen Hofe angelangt war. Derselbe hatte sei: nen Posten verlassen, als er die Entdeckung machte, daß der Schach eine Expedition unternehmen wollte, um sein Heer mit dem des Dost Mohammed Khan und des Rundschit Sing zu vereinigen und die Britischen Gränzen in Ostindien anzugreifen. Man hatte den Türkischen Gesandten glauben machen wollen, daß Persien Truppen ausräste, um gemeinschaftlih mit der Pforte gegen die Kurden zu agiren, während jene Rüstungen nur dazu dienten, die nah Ostindien bestimmten Truppen zu verstärken. Der Türkische Gesandte hatte darauf, um die Pforte nicht zu fompromittiren, Teheran verlassen. Der Britische Ge- sandte, Herr Ellis, hatte seinerseits gegen das Unternehmen des Schach protestirt und den im Persischen Dienste befindlichen Britischen Offizieren befohlen, das Heer des Schach zu verlas- sèn.- Der Korrespondent der Times, welcher seinen Brief ebenfalis voin 7ten datirt, meldet nichts über das Benehmen des Türkischen Gesandten bei Gelegenheit der Expedition des Schachs von Persien nach Herat. Der Korrespondent der Morning Chronicle dagegen bestätigt die Ankunst des Essad Efendi zu Erzerum. Der Korrespondent des Morning Herald meldet zugleich, daß die Pforte die Absicht habe, die vom Sultan neu geschasfene National-Miliz auf 500,000 Mann zu vermehren. Durch außerordentliche Gelegenheit war in Konstantinopel am ¡ten die Nachricht angelangt, daß Admiral Rowley mit der neun oder zehn Segel arten Britischen Flotte bei Vurla gean- kert habe. Die in Konstantinopel ansässigen Engländer waren unzufrieden darüber, daß man ihnen die Entscheidung der Chur- chillshen Angelegenheit vorenthielk. Die Morning Post enthält in ihrem Korrespondenz - Artikel aus Konstantinopel die Nachricht von einem Ereignisse, welches, wenn es sich be- stätigen sollte, leicht größeren Umwälzungen die Bahn bres chen fönnte, als alles Andere. Es handelt sich nämlich um nichts Geringeres, als um die Emancipation der Frauen im Oriente, welche, der Post zufolge, am . September durch den Sultan eingeleitet worden is. An diesem Tage soll nämlich der Sultan die Kadis und seine Favorit-Odalisken zu sich ent- boten und ihnen erklärt haben, daß er, nach den vielen von ihm im Hofe und Staate eingeführten Reformen, die Nothwendig- keit einsehe, au ihr Geschlecht der Fesseln zu entledigen, welche durch eine barbarische Gewohnheit, begründet auf lächerliche Be- grisse und veraltete Vorurtheile, demselben angelegt seyen. Bis jest hätte sich dem manche, besonders politische, Beweggründe entgegengestellt. Allerdings seyen sie schon von dem Deèspotis- mus des Häuptlings der Eunuchen befreit worden, es sey ihnen gestattet , Desuche anzunehmen, und er habe so weit der dffent- lichen Meinung die Stirn geboten, daß er ihnen erlaubt habe, ihren Umzug von dem Winter: Palaste nach dem Sommer- Palase in offenen Bôten und nur leicht verschleiert zu

halten. Immer aber seyen sie noch einer fortdauernden Gefangenschaft unterworfea gewesen, und von dieser sie

zu-befreien, sey jezt an der Zeit. Sie dürfren daher in Zukunft, wenn fie die öffentlichen Spaziergänge am Bosporus besuchen wollten, thm frei ihren Wunsch eingestehen, denn er werde cin Vergnügen daran finden, ihren Neigungen Freiheit zu gestatten. Nach Beendigung dieser Rede des Sultans, sollen seine Zuhsö- rev.nuen sich ihm zu Füßen geworfen und ihn mit Thräne: der innigsten Dankbarkeit b-nest haben. „„Wenige Minuten darauf‘, beißt es in dem tesagten Schreiben, „befanden sie sich. schon am Bord einer leichten Barke auf dem Wege nach Chunkiar - Jske- lessi. Dort angekommen, erfreuten sie sich den ganzen Tag über in dem Kioók von Tofat der neuen Freiheit, von der sie so ein- genommen wurden, daß sie den Sultan am bten so lange mit Bitten bestürmten, bis er ihnen abermals eine Fahrt nach Tokat erlaubte.“ i

_Buchavest, 16. Sept. (Deutsche Blätter.) Aus Konstantinopel ging hier die (bereits erwähnte) Nachricht ein, daß daselbst eine Feuersbrunst großen Schaden angerichtet und den Bezirk Sultan Bajazid fast ganz in Asche gelegt habe.

Merkwürdig ist, was man über die Veranlassung dieses Bran-

stehen giebt, Auf der Türkischen Regierung selbst hastet näm-

nun mit Portugiesen oder mit Fremden, innerhalb oder außer:

lih der Argwohn eines großen Theiles der Bewohner Konstan: tinopels, und die Motive, welche fúr diese Behauptung ange- führt werden, sind keinesweges geeignet, diesen Argwohn zu widerlegen. Schon bei Ausbruch des Feuers wollen die Leute nämlich bemerkt haben, daß von Seiten der Regierung fast nichts s dessen Dämpfung geschehen sey; der Seriasker Chosrew

ascha , welcher sonst bei ähnlichen Fällen der Erste am ‘Plate ist, um Hülfe anzuordnen, sey, obwohl er ganz in der Nähe wohne und deshalb auch persönlich betheiligt gewesen, erst nach einigen Stunden erschienen und auch dann statt die gewohnte Energie zu entwickeln, fast ruhiger Zuschauer geblieben. Noch andere Beispiele werden angeführt, daß es mit der Hülfe über- haupt so gewesen sey, wie wenn sie mit Absicht gelähmt und zurückgehalten würde. Wenn dies nicht genügte, den Argwohn zu rechtfertigen, so hat hierzu der Verfolg neuen Anlaß gelie- fert. Die Pforte verweigert nämlich den Äbgebrannten die Er- laubniß zum Wiederaufbau ihrer Häuser und verhehlt nicht, daß es ihre Absicht ist, statt der engen shmußigen Gassen mit zum Thetl elenden Hütten einen freien Plaß und nur breite regelmäßige Straßen anlegen zu lassen, was für die Schönheit der Stadt freilich von großem Belang wäre, und wofür der 2 gev L Dent jenen Argwohn nicht theilen, Dank

ollt wird, Die Pest dauert fort, beschrär jedoch auf wenige Fälle täglich. 18S, MRREABIS: MONJENR AN „0Hf

Tul gf db:

Berlin, 6. Okt. Am 30sten v, M. wurde zu Brie der gewöhnliche Herbst - Wollmarkt abgehalten as dabei la Quantum von überhaupt 113 Ctr. 71 Pfund Landwolle abge- wogen. Die Preise derselben waren für den Preußischen Ctr. : die beste zu 73 Rthlr. 10 Sgr., 72 Rthlr. 12, Sgr. und 71 Rthlr. 15 Sgr. ; die mittlere zu 69 Rtÿlr. 20 Sgr. und 67 Rthlr. 29 Sgr. und die geringere zu 66 Rthlr. und 62 Rthlr. 10 Sgr. ; mithin im Durchschnitt der Ctr. 69 Rthlr. 72, Sgr., und ge- gen den vorjährigen Herbst - Wollmarkt der Ctr. um 1 Rthir, 23 Sgr. 82, Pf. theurer.

…__— Nachrichten aus dem Riesen-Gebirge zufolge, war der höhere Theil des Gebirges bereits gegen Ende der vorigen Woche mit Schnee bedeckt. 5

mvs erer er v.

Haupt - Momente

neuerer Finanz - und Polizei-Gesezgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

AXAI.

i Berlin, 30. September i836.

_ Die Neihefolge dieser Mittheilungen auf dem Punkte wiedec aufnehmend, wo fie mit unserm Artikel XXX. (Nr. 68 der St. Ztg.) dur zufällige Ursachen auf cine Zeit lang unterbrochen wurde, ge- ben wir zuvörderst cine konzentrirte Uebersicht der scit Februar d. J. Pal merkwürdigsten Thatsachen ausländischer Handels-Ge-

ebung.

Großbritanien. , Die bedeutendsten hierher gehörigen Resul- tate legislatorischer Thätigkeit der kürzuich beendigten diesjährigen Parlaments -Sißung sowohl als der Köuigl. Negierung waren fol»

gende :

Eau und Regulirungen von fehr erheblichem Um- ange;

Kousolidirung sämmtlicher Stempel - Abgaben ;

Einleitungen zur Regulirung des Ostindischen Salz-Monopols;

N Na Nag odgeln in Bezug auf die von deù Fahrzeugen ciniger fremden Mationen zu zc n Schif-

__ fahrts-Gebühren; : L N

die neue Post-Couvention mit Fraufkreich:

die Uebereinkunft mit Persieu über Gleichstellung der Brit i- schen Schifffahrt mit der Russischen, in Bezug auf Joll-Ec-

hebung îín dortigen Häfen; enudtich i 4

die auf positivem Ministerial-Versprcchen ruhende Gewißheit ciner iu Caen Jahre bevorstehenden Regulirung der Britischen j ZOUe, i

Das bercits in Kraft getretene neue Zoll-Geseß betrifft di - fuhr-Abgabeu von 44 Artikeln, wie sie in der Sie E ger Börseuhalle Nr. 7520—7d21 abgedruckt find und daselbst nach- E mogen. Am bedeuteudsten ermäßigt sind die Abgg=-

au

Pfeffer von 1 Sh. auf 6 Pce. Piment vou 5 Yce. auf 3 Pee. Nelfen vou 9 Pce. auf 6 Pce. Macis ven 3 Sh. auf 2 Sh. 6 Pce. Land- und Seekarten auf 1 Pce pr. Stü,

Ricinus-Del von 2 Sh. auf 1 Sh. 3 Pce. pr. Ctr., Silbergeschirr com Silberwerth auf 2 Sh. 6 Pee. pr. Unzé, Goldgeschirr von 3 Pfd. 16 Sh. auf 1 Pfd. pr. Unze, j Lumpen von 15 pCt. ad val. auf 1 Sh. pr. Tonne, Afrikanisches rohes Wachs auf 10 Sb pr. Ctr.,

Grünspan ven 1 Sh. auf 6 Pee.

Zu diesen und ähnlichen Ermäßigungen hat das Minisieriunr um sto leichter seine Zustimmung ertheilt, als die Erfahrung des icß- ten Jahres, durch unerwartet geringe Verminderung der Zoll -Ein- fünfte in Folge früherer Erieichterung audercrx Tarissätze, ihrem Prin- zip so überaus günstig sich gestaltet hat. Zoll-Erhehung von einiger Bedeutung ist nur bei fabrizirten-Cichorien und audereu Kasfee-Sux- rogaten ciugetreten, welche, um der sehr in Gebrauch gekommenen

pr. Pfd.

Kaffee - Verfälschung zu steuern, jet auf 20 Sh. pr. Ctr. tarifirt wurden. -— Gänztich aufgehobeu is die bisherige Zoll - Disferenz zwischen Ost- und Westindischen Zucker. Für Zahlung des neuen Thee-Zols ad 2 Sh. 1 Pce. pr. Pfd. wurden einmonatliche Fristen bewilligt. Durch eine wichtige Klausel des neuen ZJotlgeseges ijt deur “nâchstwohneuden Gericht die Besuguiß summarischer Entschei- dung in Contrebande-Fällen ven Taback und Branutwein, ohne vor- herige Rücksprache mit dem betresfenden Accise- oder Zoll - Ame bié auf Erfenntuiß von 5 Pfd. Geld- oder 1 Monat leichte Gefäng- nißstrafe, beigelegt worden, insofern das eingeshwärzte Quantum beim Tabak nicht 6 Pfd. und beim Branntwein uicht 1 Gallon übersteigt.

_ Das Gesetz zur Konsfolidirung der Stempel-Abgaben bringt Einheit in die Verwaltung ciues Einnahme - Zweiges, welcher bisber nach 120 verschiedenen, zum Theil mit cinauder in offenbarem Wiz derspruche stehenden Statuten behandelt werden mußte. Es umfaßt in 330 Abschnitteu die Stempel - Adgaden aller Art, von Wechseln, Baufknoten und Protesten bis zum Zeitungs- uud Silber - Stempel. Negel ist die Zahlung von 1 pCt. ad valorem; in wenigen Ausnuah- men sind die Säge höher oder niedriger gestellt. Der Zeitungs- Stempel ward vou 4 auf 1 Pce. pro Stück ermdößigt; eiue klcine S A a gane auch auf Eisenbadn -, Kanal. und Bauk - Actieu gelegt.

Der Zustand des Ostindischen Salz-Monepols ward cinenr Ausschusse zur Untersuchung uxd Erwägung überwiesen, wovon je- doch in diesjähriger Session noch fein abschließeudes Resultat sich ergeben zu haben scheint. Der Gegenstand erfordert allerdiags um- sichtige Berathuug, da jencs Mouopol cinen jährlichen Netto-Gewinu von 2,000,000 Pfd. aufbriugt, also beinahe 4 säumutlicher Regie- rungs-CEinfünfte in Judienu.

Den Schiffen des Köuigreichs Norwegen ward für die Fäue,

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