1836 / 289 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Spike derselben stehen der Präsident der Pairs-Kammer Her: 20g von Palmella, und der Graf Lavradio. Auch der Herzog von Terceira hat diesen Protest unterzeichnet. Dem Globe wird aus Falmouth, wo das Königliche Paketboot „Eêprir““ von Lissabon angelangt war, geschrieben : „Da Aller Augen jezt quf Portugal und besonders auf die Hauptstadt gerichtet sind, so melde ih Jhnen, daß die Dinge dort noch ganz in dem- selben Zustande sind, wie bei Abgang der leßten Nachrichten, sowohl was das Ministerium, als was die Stellung der Parteien betrifft. Die Britishen Schiffe „Hastings“, „„Malabar“", „„Cornwallis‘/, „Endymion“/ und „Pearl‘“ hielten sich in Bereit- \chafr. Es gab sich, wie man versichert, hinlängliches Mißtrauen, Argwohn und Unmuth kund, um diesen Schritt so wie die Ver- mehrung des Geschwaders durch die Schiffe „„Russell‘“/ und ¿„„Minden‘/ zu rechtfertigen.““ O

Díe gestrigen und heutigen Blätter enthaiten ausfüßrliche Berichte über das zwölfstündige Gefecht vor San Sebaftian am l1sen d. M, unter denen sich auch der offizielle Bericht des General Evans befindet. Das Blutbad muy schr bedeutend gewesen seyn, denn der zulest erwähnte Bericht giebt dic Zahl der Getôdteten und Verwundeten der in ihren Verschanzungen angegrissenen Partei der Christinos auf 376 an, nämlich von der Britischen Legion 53 Todte und 188 Verwundete, von den Spa- nischen Regimentern 19 Todte und 121 Verwundete; die Eng- länder haiten 3 todte und 17 verwundete Offiziere, die Spa- nier 3 todte und 15 verwundete Offiziere. Unter den leicht

Verwundeten befindet sich General - Lieutenant Evans seibst, Was den Verlust der Karlisten betrifft, so wird derjelbe vom General Evans auf 1000, von Anderen auf 1100

dann angeschlagea. Daß große Bestürzung im Karlistischen Hauptquartiere herrsche, gehe, meint der Courier, daraus her: vor, daß, wte in cinem Schreiben gemeldet werde, dek Karlisti- sche Befehlshaber auf cinen Waffenstillstand angetragen habe, welcher vom General Evans auf drei Tage angenommen worden sey. Der Globe sagt: „Das Resultat des Gefechts vor San Sebastian is in jeder Hinsicht erfreulich. És hat den Charafter der Britischen Legion vollklommen gegen die von allen Seiten auf fie gehäuften Berunglimpfungen gerechtfertigt und bewiesen, daß sle troß aller Entbehrungen und getäuschten Erwartungen an Kraft und Muth nichts verloren hat und, woran sle auch Mangel leiden mag, doch noch, sobald eine Gelegenheit sich dar- bietet, dem Feinde die Stirn bieten und ihn schlagen kann. Wie wir schen, geben selbst einige von den Blättern, die am verschwenderischsten mit ihrem Tadel gewesen slnd, jelzt zu, daß dieser Sieg wenigstens auf einen Theil ihrer Anklagen eine ge- nügende Antwort sey. Die wahrscheinliche Folge dieses Sie- gcs wird der Rückzug der Karlisten aus der Umgegend von San Sebastian seyn. Einer unserer Korrespondenten meldet, sie seyen chon damit beschäftigt, ihré Kanonen von den Hôdhen zu: ritcfzuziehen.““ Der Courier dagegen spricht sich über dicseibe Affaire folgendermaßen aus: „Die offizielle Depesche des G:- neral Evans über den Angriff, den die Karlisten am !. Oktober auf San Scbastian gemacht haben, und der die Details über das Benehmen unserer wackeren Truppen enthält, fügt den Nach- richten, die bereits aus Privatquellen über diesen Sieg eingegan- gen waren, wetig Neues hinzu. General-Lieutenant Evans zeich- nete sich, wic gewöhnlich, durch seinen persönlichen Muth aus, und alle seine Soldaten folgten seinem Beispiele. Auf seine und ihre Tapferkeit kann England nur stolz seyn; aber da we- nig Aussicht dazu vorhanden ist, daß sie Verstärkungen aus Eng- land erhalten werden, und da sic darüber klagen, daß Rodil cinen Theil der mit ihnen vereinigt gewesenen Truppen hinweg beordert hat, so werden ihre tapferen Anstrengungen {cwerlich einen praktischen Nutzen haben. Die Karlisten haben ihre Hülfsquellen nahe bei der Hand, sic scheinen die Umge- gend von San Sebastian ganz unter ihrer Botmäßigkeit zu ha- ben, senden Detaschements nach dem Süden und schicken sich en, úber den Ebro zu gehen, und die paar Schläge, die sie von General Evans und seinen braven, eng eingeschlosscnen Gefährten bekommen, wenn sie auf diese losstürmen, fann auf das Schicksal des Krieges -nicht großen Einfluß haben. Die Bpitische Legion hat endlich und zum erstenmal, nah den Pri- vatbricfen, den Karlisten tüchtig mitgespielt, aber der Ruf, den sie sich jeßt noch durch Siege erwerben mag, kömmt zu spät, um für die Sache der Königin von bedeutendem Vortheil zu eyn.‘ : 19 Die Spanischen Fonds, welche auf die Nachricht von dem Siege des General Evans an der hiesigen Börse etwas gestie- gea waren, fielen heute wieder, da sich das Gerücht verbreitete, die Spanische Regierung habe sich wegen Herbeischasffung der nöthigen Fonds zu der bevorstehenden Dividenden- Zahlung an mehrere Londoner Banquiers gewandt und von denselben ab- schlägige Antworten erhalten. i L Aus New-York reichen die Nachrichten bis zum 20, Sept. Die YhiladelphiaGazette eifert sehr gegen dic muthwmaßliche Wahl des Herrn van Buren zum Präsidenten der Vereinigten Staa- ten, und da dieser erklärt hat, er würde es sich zur Ehre rechne, i: die Fußtapfen des General Jackson zu treten und das von Lebkterem begonnene Werk zu vollenden, so sagt jenes Blatt: „General Jackson begann jeine Verwaltung damit, daß er fas jeden Beamten, hoch und niedrig, der seine Wahl nicht unter- itúßt oder nicht große Freude über seinen Sieg geäußert hatte, abjeßte. Herr van Buren wird dies Werk fortseßen. General Jacfson prachte die öffentlichen Deposita unter, wo es ihmbeliebte. Herr van Bucen wird in diesem guten Werke fortfahren. General Sgt son vermehrte die öffentlichen Ausgaben von 12 Millionen auf mehr als 20 Millionen Dollars jährlih. Herr van Buren wird sich sehr glücklich chäken, das so glorreich begonnene Werk voll- enden zu können.“ Briefe aus Florida im Richmond Ju- quirer schildern die Lage dieses ganzen Gebietes als s{recklich ; es sollen sich starke Abtheilungen Kriks mit den Seminolen ver- einigt haben, und der Indianer - Häuptling Oceola soll von allen Bewegungen der Weißen unterrichtet seyn, indein er regelmäßig die Zeitungen von Florida erhält und liest. „Der Muth der Indianer ‘“‘ heißt es in jenen Briefen, „„ wächst immer mehr, und wenn uns nicht Hülfe gesandt wird, so muß das ganze Land eine Beute der rothen Männer werden. Wenn die Freiwilligen von Tennessee in unser Gebiet cinrükten, wür- den sie uns wesentliche Dienste leisten können.’ Aus St. Au- gustine vom 31. August wird gemeldet , daß die Indianer das Fort Cilland eingeschlossen hatten, in welchem großer Mangel an Proviant war. Oberst Crane hatte alle disponible Kavallerie dorthin beordert. Die Jndianer sollen daselbst 3 400 Mann stark seyn. Im New - Yorker Daily Advertiser befindet sich

die Anzeige von dem Tode des Oberst Aaron Burr, der auf

Staten-Jsland im 81sten a seines Alters gestorben ist. Er spielte in den Amerikanischen reiheitskriegen eine der bedeutend- iten Rollen, und seine Memoiren, von ihm selbst zum Druck geordnet, sollen nächstens erscheinen.

Der Globe enthält Nachrichten aus Rio-Janeiro vom

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12, August, welche die frühere Meldung von dem sehr inôrdeti- chen Gefechte bestätigen, das am 30. Juni in der Provinz Rio Grande zwischen dem 700 Mann starken Corps der Regierungs- Truppen unter Bento Manoel und dem Insurgenten Corps des Bento Gonzalez stattgefunden har und mit der gänzlichen Nie- derlage des Ersteren endete. Cs wird jedoch hinzugefügt, daß in einem späteren Gefechte das Corps der Jnsurgenten seiner- seits fast gänzlich aufgerieben worden sep, als ihr Chef sih der Hauptstadt der Provinz zu nähern suchte. Jn Monte-V i- deo hatten die fortdauernden Gewaltthätigkeiten des Diktators General Rosas zu einer Insurrection geführt, über welche man jedoch in Rio - Janeiro noch ketne authentische Berichte hatte. Andeß hatten die Depeschen des Englischen Residenten zu Monte- Video den die Englische Station vor Rio-Janeiro besehligenden Contre-Admiral Hammond veranlaßt, die Fregatte „Kleopatra‘“ nach dem Rio de la Plata abzuordnen.

Durch Privatbriefe aus Mozambiîique vom 2

den Arm der Gercchtigfeit verfolgt und landesflüchtig waren, imchrt und verstärkt. Nicht länger mehr war die Schweiz cin Friedrich von Preußen bei Bingen, wo, dem Vernehmen »] b exer und ruhiger Hafen, wohin ih VBerfolgte und Unglückliche

u fonnten, um fich von den ausgestandenen Stürmen zu crho-

außer Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Baden Mt! 18 / t en

N E h N E i, A d ci S d cingezogenes Leben führen; unsere sonst er r Biberich dor dáte. au Se. M5, gu Mid cit ies, Uy elugezo gzu Uhren; Unsere 701] cher sich über Biberich dorthin verfügte, auch Se. Majestät dien Thäler wurden vielmehr von diesen gefährlichen Men-

König von Württemberg anwesend war. R Da E : Se: L ; ein Tummelplaß der ausgelassensten politischen Leidenschaften Vrantfurt a. M, 12. Oft. Se, Köttal. Hoheh LAAL Pg Der Aen B Le e

f : 2 e, ( ¿orforcu. Wer seinemlegitimen Fürsten oder seiner rechtmäßigen Obrig- Kronprinz von Preußen habeu gestern Abend bei dem Gey, gen J

FTDLb He der Jnfanterie und Bundestags-Gesandten Herrn von Schi f

“deu Krieg erklärt hatte, blickte vou nun an auf den Kauton l terie ! n u inóbesondere, ais auf cin neues Vaterland, welches die Excellenz soupirt und sind heute in der Frühe wieder von Wyuld auf sich abgereiit.

sten gegen Abeud nach Frankfurt a. M. weiter. Beide q zen fommen zunächst von Rheinstein, der Burg des Prin

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huld habe, m uicht nur ein Asyl uxrd Schuß, idern auch Nahrung, ja sogar ciu reichliches Ausfommen zu ge- thren, wogegen aber cr scinerscits sich großmüthig entschließen que, das Berner-Bolk mit den Früchten seiner politischen Weisheit hegllicfen. e c glauben, solche Lte Hofinungcu / j S n uur allzubald in Erfüllung! ja mau ging uoch weiter, nig diplomatischen Departement und vom Regierungsrath Vothy Midl A Neuerer e A S und Wür- (hene, dem Großen Rat) vorzulegende Instructions: Antra Pud damit sie ihre zersitrenden und gefährlichen Experimente die Gesandschafr zur außerordentlichen Tagsaßung dahin u " aidert und auf unsere Kosten fortsegeu föunten, verirauie uan derselben eine allgemeine Vollmacht zu ertheilen , näml j ¡ige der wichtigsien Stellen der Administration und des Ju- I

S ch weiz. Bern, 10, Oktober. Dem Vernehmen nach, soll der ,

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die Nachrichr hier eingegangen, daß daselbst eine Insurrection j der il ¡sien Stell l O d des gegen die Regierung Donna Maria's ausgebrochen war, ent- conciliatorishen Sinne gegen Frankreich Alles zu thun, |,„Mwescud: ote I: Vere gee, das Leben unserer Mitbürger weder in der bloßen Absichr, um zu plúndern und zu morden, | es mit der Ehre und der Unabhängigkeit der Eidgen») Midei 11 Hände niedergelegt , welche sich in ihrem S

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Fde an allem, was recht und heilig ist, vergriffen hatten. Ie Zeit wurde auch die Hochschule in unserer Vaterstadt gebildct, % mehrere der daselbst angestellten Professoren, deuen der Unter- (t der Jugend wahrscheinlich uur Nebensfache war, fingen ungesäuint “dan Berner - Publifum in öffentlichen Blättern, deren ste \ich 1 Theil bemächtigten, politishe Kollegien vorzulesen, unferen in- en Haushalt zu tadeln und zu verleumden, und das Bolf perem- risch aufzufordern, alle vaterländischen Justitutionen umzustürzen ; }\ enthielten die von ihnen geschriebenen Blätter unaunsgesceßt die udseligsien Aeußerungen uud die beftigsten Ausfälle gegen alle Für- n Enropa’s. Dieser lezicrc Umstand, in Verbindung mit anderen reignissen, und uamentlich mit der Erscheinung der jungen Schweiz Viel, mußte im Auslande neue und bedenkliche Besorgnisse erwek- j, Die benachbarten Fürsteu, überzeugt, daß dieser Zustand der inge lu der Schweiz mili drohender Gefahr für ihre eigenen Stag- n verbunden scy, fingen an zu warnen uud Vorstellungen zu machen. 7 dieselben nicht beachtet wurden, sahen fie sich geuothigt, bestimmte prderungeu an die Schwetz zu stellen, denen auch nur unvollkommen entige geleistet wurde. Die Stellung uuseres Vaterlandes wurde fs bedenflicher, da Frankrcich, welches bisher nur als Vermittler d Besänftiger aufgerireten war, uun auch begann, Besorgnisse shöpfen und cine geheime, äußerst gefährliche Verbindung zwi- u den Franzosischen Königsmördern und den Flüchtlingen der uciz zu entdecken glaubte. Von diesem Augeublick an trat Franï- h in die Reihe der Klageudeu, und bald nahm cs unter ihnen ersie Steile cin. Mit Ernst und Nachdruck verlangte der Franu- ¡sche Botschafter dic Entfernung aller Flüchtlinge, die an dem Sa- perzug Autheil geuommen oder gefährlicher politischer Umtriebe be- uldigt und überwiesen waren. Die Ereignisse, welche nun Schlag f Schlag crfolgteu, das Konklusum der Tagsagzung, die Couseil- è Angelegenheit und die vor einigen Tagen von Paris cingelangte d durch den Herzog vou Montebello dem Vororte cingegebene Note x Französischen Regierung, find uns so uahe, daß es überflüssig re, Ihnen, H. HH., diese Begebenheiten ins Gedächtniß zurüctzu- fen. Mit derleyteu Note Frankreichs ist aber die Maßnahme ciner gäuz- hen Unterbrechzung des diplomatischen Verkehrs zwischen der Schwe!z d Frankrcich verknüpft. H. HH-., der Sicyerhcits-Verein braucht wohl t die oberste Laudes-Behörde auf die für unscr Vaterland hcchst Mchtheiligen und verderblichen Folgen aufmerksam zu machen. Er Iberláßt cs ihnèn, H. HH,, diese Folgen zu prüfen und in ihrem gan- ên Umfange zu ermesscn. Ju der Ueberzeugung eincrscits, daß es dem Willen und in der Pflicht der Volks - Repräsentanten liegt, ren Cide nahzuïommen, den Nutzen des Vaterlandes zu fördern 1d scinen Schaden zu wenden, andererseits, daß die obwaltenden ißhelligkeiten zwischen der Schweiz und Frankreich, wie es in oben wähnten Betrachtungen hinläuglich dargethan ist, größtentheils dem wfenthalt fremder Flüchtlinge und anderen Fremden zuzuschrciben stellt der Sicherheits - Verein au den großen Rath nachstehendes rverbietiges Ansuchen: 1) Daß der große Rath sciue Gesandten auf h bevorstehende Tagsaßung insiruire, alle mit der Nationalwürde rträglichen Mittel zu ergreifen, um die obwalteuden Mißverständ- e zwischen Franfreicy und der Schweiz baidmeglichs zu schlichten d den unterbrochencn Verkehr zwischen beiden Ländern wieder tellen. 2) Daß das Koukiusum der lesten Tagsazung, so weit elbe den Stand Bern betrifft, aufcichtig uud mit aller Strenge handhabt werden möge. 3) Daß fortan keinem vou den beuachbar- 1 Staaten oder unsern Mitständen wegen politischer Bergcven oder an- rer Verbrechen verwicsenen, verfolgten oder geflüchteten Jn dividuen ud cine vom Staat besoldete Stelle oder Amt anvertraut werde. Daß keinem Kantonsfremden, noch weniger cinem Ausländer, die usübung politischer Rechte im Kanton gestattet werde, bis er sich cnigsiens zehn Jahre im Laude ohue Makel aufgehalten habe, es y denn, daß cx wenigstens fünf Jahre mit einer Juländerin ver- Mirathet, oder mit bedeutenden Grund - Eigenthum im Lande ange- Essen sev. 5) Daß Ausländer oder Kantonsfrewde, bevor sie die r Ausübung politischer Rechte erforderlichen Bedingungen crfüllt ben, vou allen richterlihen oder administrativen Behörden ausge= lossen seven. —. Mit Hochachtung Namens des Sicherhcits-Vereins:

Der Präsident: v. Muralt. Der- Seccretair: Gatschet.“/ Wie man hört, soll der Regierungsrath die Verweisung cier Zeitungs-Redaktoren beschlossen haben, nämlich des Redac- urs der in Diel erscheinenden „Nationalzeitung‘“ (Meyer) und s verantwortlichen Redacteurs der „Allgemeinen Schweizer- eitung‘ (von Buch). M Zürich, 7. Oktbr. " Der große Rath des Standes Zürich Mat heute folgende Instruction fúr seine Ehrengesandtschaft zu er auf den 17, Oftbr. 1836 ausgeschriebenen außerordentlichen K agsazung ertheilt : 1) Die Ehrengesandtschast wird zur Auf- Fechthaltung des Tagsaßungsbeschlusses vom 9, Septbr 1836 be- essend die Angelegenheit des August Conseil stimmen. (Mit 56 Stimmen.) 2) Sie wird Hand bieten, Frankreich dieje- ligen Aufflärungen zu geben, welche dazu dienen können, den Pesichtspunkt festzustellen, aus dem die Tagsaßung ihren Be- ciu vom 9ten September, betreffend die Angelegenheit des B onseil, ais nothwendig und den völkerrechtlichen Verhältnis- [1 del Eidgenosseaschaft angemessen erachtet. (Fast einmüthig.) Ÿ Die Gesandtschaft wird beauftragt, im Falle fortdauernder nstände zu Verhandlungen mitzuwirken, welche die Annahme ner Von ciner befreundeten fremden Macht allfällig eintreten- den Vermittelung betreffen, und durch welche cine Ausgleichung der mit der Französischen Regterung obwaltenden Mißverhältnisse eabsichtigt würde. (Einmüthig.) 4) Wird diejelbe bevollmächtigt u allem demjenigen Hand zu bieten, was, abgesehen von obiger estimmten Instruction, im Sinne und Geiste derselben liegt (ecin- nüthig); und 5) wird dieselbe an allen Berathungen und Be- chlüssen Theil nehmen, welche für Erhaltung der Sicherz:it und Linabhängigkeit der Schweiz stattfinden. (Mit derselben Majo- ität wie Art. 2 angenommen. Dagegen blieb ein Antrag für Zrgreisung von Repressalien bei fortdauernder Gränzsperre von

verträglich sey. Mit § gegen 7 Stimmen sey dieser Antry genommen worden. Der Antrag der Minderheit dagegyj dahin gegangen, feine Genugthuung zu geben, sogleich Ruy salien zu ergreifen und das Weitere sest und entschlossen warten.

Das Central - Comité des sogenannten „„National-Very at an die Vereins-Sectionen einen Aufruf erlassen, der y in dem kriegeri\chen Tone abgefaßt ist, den man als erste | ßerung der radikalen Partei erwartete. Es heißt in dems ¡ „Eidgenossen! In der bedenklichen Lage, worin sich die Sth befindet, muß sich der National - Verein, der die Ehre un) abhängigkeit des Vaterlandes zum Hauptzweck hat, in ly einstimmung mit den gutgesinnten Bürgern beeilen, die \ nahmen, zu welchen sich die Behörden entschließen werdy erleichtern und zu unterstúüben. Unser Ausschreiben vom verflossenen 31. Juli, auf welches wir zurückverweisen, ei unter Anderem, von der ersten Franidsischen Note sprechen), Ausdruck: „Man verhdöhnt unsere Einrichtungen und läßt lich den Willen durchblicken, dieselben anzugreifen.‘ Wu O ist jekt eingetroffen; der Angri} ist unve die neue Note der Französischen Regierung ist von Ansa zu Ende eine Aufforderung zum Umsturz jener Einrich welche ein freies, souveraînes und unabhängiges Volk Kantonen der Schweiz in den Jahren 1830 und 1851 geben hat, cine Aufhezung zum Bürgerkrieg. Die geg tige Ordauung der Dinge wird „ein unseliges Regiment Gewaltherrschaft, cine Faction, eine beweinenswerthe Vit rung, eine innere Tyrannei genannt, und man ladet die Sh cin, sich demjenigen zu entziehen, was man unhetilbringent verbrecherishe Einwirkungen‘/ heißt: mit einem Worte, | appellirt von der auf Jrrwegen befindlichen und gekned Schweiz an die aufgeklärte und freie Schweiz!“ Mur eins Zusammenhalten und eine gränzenlose Hingebung der Y für die gemeinsame Sache können, mit Gottes Hülfe, den q ‘Ausgang unseres Widerstandes gegen die wider uns gel ungerechten Angriffe und gegen die Feindseligkeiten sichern, mitd man uns droht, falls wir uns nicht verächtlich machen wollen, Hi Zusammenhalten und diese Hingebung sind aber der Grundbe der Schweizerischen Nationalität, worin alle verschiedenen à sichten und alle Meinungs-Kämpfe aufhören müssen. Was y auch von unserem Bundes-Verhältniß, von Vorort und Til zung halten möge, welcher Ansicht man auch in Betres Bundes- Revision scy, der zu Schinznach gegründete Schwei National-Verein vergißt jene grundlosen Beschuldigungen und verdienten Angrisfe, die besonders in der jüngsten Zeit aus gemacht worden sind, und reicht allen Parteien die Bruder) ladet sie cin, sich zu versöhnen und cinig zu seyn, dami Schweizer Mann an Mann dem gemein|chafsclichen Feindt gegenstehen. Es is nöthig, daß das Volk, da es scine 0 gilt und da es, wenn es seine Ehre und Unabhängigkeit |! will, zu den größten Opfern entschlossen seyn muß, überall aufg werde, si über die Genugthuung auszusprechen, welche many! Schweiz verlangt. Es muß sich mit Kraft erheben gegen jede derruf dessen, was Wahrheit ist; cin solcher Widerruf wäre Handlung, die eines Volkes, das auf Ehre hält, unwürdi Die Sectionen des Natioual-Vereins müssen ueb!ï andern Y gern Anstalt tresfen, daß man si, je nah den Gebräuche Gegend, entweder in Volks-Versammlungen oder in Petitins darüber erkläre; aber vor allei Dingen müssen sowohl inf Volks-Versammlungen und in den Aeußerungen, die dati len, als in den Petitionen, jene besonnene Aúwägung des fahr, jene ruhige Festigkeit und mit der Mäßigung ves Krafc herrschen, welche die Gewährleistung des wahren V cines Volkes, so wie der Ausdauer desselben sind.“

Die Allgemeine Schweizer Zeitung enthält d} nachstehende Vorstellung des neugebildeten Sicherheits: in dem Kanton Bern an den großen Rath, der zum W dient, daß die Grundsäße des Rechts und der Máäzgigun der fünstlih unterhaltenen Aufregung, in der Schwei; (l finden:

„Hochgeachtcter Herr Landammann! Hochgeachtete Herr unseru vaterländischen Angelegenhciten seit einem Zeitran vier Jahren nur einigermaßen seine Aufmerksamkeit gewidud " fann jich der begründeten Ueberzeugung nicht erwchren , daß U sprung der gegenwärtig obwaltenden Mißverständuisse zwis Schweiz und Frankreich in früheren Erciguissen zu suchen isi 4 dem Tage an, wo die, in Folge eincr gewaltsamen Nevolutiol, ibrem Vaterlande vertriebenen und in Franfkreicz aufgenou Polen, sey es aus eigenem Antrieb, scy cs auf Austiftung cintt f tei in der Schweiz, welche zur Erreichung ihrer Zwecke fremder bedürftig war, deu Boden unseres Kantons betraten, warei dit lichen Verhältnisse der Schweiz, gegenüber dem Auslande, zu Von diesem unglückseligen Tage au wurden die früher so ohe leuden Gesinnungen der benachbarten Staateu gegen nuuser

oder zu Gunsten Dom Miguel's. Das Koniplott ging von Offi- zieren des Forts San Sebastian aus, die sich mit einigen nach jenen Provinzen verbannten Portugiesischen Gefangenen ver- cinigten, deu Gouverneur absebten und gefangen nahmen und vom 26. Mai bis zum 14. Juni im Besiß der Stadt und der Forts waren. Am lten ollte, wie es hicß, die Stadt geplün- dert und der Gouverneur zjammt deu übrigen Europäern ecrmor- det werden, als zufällig die Englische Brigg NL eere Die Qu der Verfolgung von Sklavenschissen an jener Küste begriffen war, in den Hafen einlief. Der Befehlshaber derselben, Lieutc- nant Bosanquet, wurde sogleich um Beistand ersucht, den er auch cuf der Stelle leistete, und auf seinen Rath ward für den folgenden Abend eine gemeinschaftliche Bewegung der Leute, die cx an Bord hatte, und der Portugiesischen Truppen kombi- nirt. Dies Unternehmen gelang vollkommen, so day am ande- ren Morgen die Forts wieder erobert, der Gouverneur befreit und die gesczmäßigen Behdrden wieder cingeseßt waren, und das ohne alles Blutvergießen, che das Volk in der Stadt noch wußte, was vorging. Lieutenant Bosanquet und seine Mannschaft hiel- ten das Zollhaus und den Pallajï zwei Tage lang besegzt, bis die Ruhe völlig wieder herge|iellt war ; sodann segelte er nach dem Vorgebirge der guten Hossnung ab und führte die Haupt: Anstifter des Aufstandes, nämlich den Oberst - Lieutenant und den Licutenant des Forts nebst 9 Soldaten, mir fort, die er als Gefangene nach Portugal senden wird.

Nach cinem in der Biene von New -: Orleans enthaltenen Schreiben aus Zacatecas vom 28. Juli foll ein Plan im Werke ‘seyn, die nôrdlichen Staaten der Republik Mexiko, in denen die Unzufriedenheit mit der Central-Regierung zu Mexiko immer mehr zunehme, mit Texas zu einem unabhängigen Staat zu verbinden. Dic Staaten, welche für eine Vereinigung mit Texas zu seyn scheinen, stnd Tamaulipas, Saan Luis, Zacatecas, ein Theil von Jalisco, Nuovo Leon, Coahuila, Durango, Si- naloa, Chihuahua, Sonora, das Gebiet Kalifornien und Neu- Mexiko.

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Niederlande

Aus dem Haag, 10, Oktober. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael von Rußland wird sich morgen auf einige Tage nach Amsterdam begeben und denkt, dem Vernehmen nach, in der nächsten Woche eine Reise nach London anzutreten.

‘Am i7ten d. M. wird die ordentliche Session der General- Stáaten, und zwar durch Se. Majestät den König in Höchs- eigener Person eröffnet werden.

B elg ien.

Brüssel, 11. Oktbr. Hiesigen Blättern zufolge, hat der diesseitige Gesandte in London den Auftrag erhalten, sich dafür zu verwenden, daß die irdischen Ueberreste der Madame de Beriot-Malibran, die bereits in Manchester beerdigt wor- den, wieder ausgegraben werden dürfen, um hierher gevracht zu werden. Die Englischen Behörden haben sich nömlich bise- her geweigert, die gewünschte Ausgrabung zu versktatten.

Die Jngenieure Simons und de Ridder, welche dic Lei- tung der Cisenbahn haben, beschäftigen sich in diesem Augen: blie mit der Entwerfung der Pläne für die beiden Abtheilun- gen nach Frankreich hin, nämlich von Brüssel nach Mons, und von Bent nach Lille. Auch diese Strecken werden vou der Re- gierung ausgeführt.

Dana Kiel, 9, Okt. Am sten d. M. hat der Landgraf Friedrich zu Hessen seine Aemter ats Statthalter der Herzogthümer und als Ober-Präsident der Schleswig-Holsteinischen Regierung an- getreten. Am Yten d. hielt derselbe seinen Einzug in Schleswig, um auf dem Schlosse Gottorf seine Residenz zu nehmen. Er wurde mit großen Festlichkeiten empfangen. Abends war die Stadt sehr shdn erleuchtet; der Landgraf fuhr mit dem Bür- germeister durch die Straßen; er hatte der städtischen Behörde 100 Thaler C. zur Vertheilung unter die Armen zustellen lassen. ZU der Jubelfeier der Einführung der Reformation in Dänemark, welche am 30. und 31. Okt. und 1. Nov. in Kopen- hagen stattfinden wird, hat die hiesige Universität dem Vernch- mnen nach beschlossen, aus ihrer Mitte eine Deputation von zwei

Professoren nach Kopenhagen abzusenden.

Deutschland.

Dresden, 14. Ot, Zhre Königl. Hoheit die Kronprin- zessin von Preußen, deren Rüreise von hier nah Schloß Sans- souci bei Potsdam auf heute anberaumt gewesen war, ist durch eine gestern eingetretene Unpäßlichkeit hier noch zurückgehalten worden *). S

Die Herzogin Ludovike von Bayera Königl. Hoheit ist nebst Familie, dem Prinzen Ludwig und der Prinzessin Helena Ho- heiten, am 1lten Abends in- dem Königlichen Sommer-Hoflager zu Pilini6 eingetroffen.

München, 10. Okt. (Núrnb. Korr.) JIJ: M der König und die Königin, so wie König Otto und Se. Königl. Hoheit der Kronprinz werden dieser Tage nah Wien und spä- ter von dort nah Oldenburg reisen.

Wiesbaden, 11. Okt. Heute Vormittag beehrten Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Albrecht von Preu- ßen den Herzogl. Hof in Biberich mit einem Besuche; Höch|k- dieselben geruhten das Mittagsmahl dort einzunehmen und rei-

_*) Se. Königl. Hoheit der Kronprinz sind gestern (13ten), als an Höchstihrem Geburtstage, im erwünschtesten Wohlseyn wieder in Pots-

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land durch Argwohn und Mißtrauen erscut. Dieses Mißtrauel W nur zu bald durch den berüchtigten Einfall der Poien in da!

nigre:ch Sardinien gerechtfertigt. Es bedarf wohl fesncer auf chen Erwähnung der traurigen, mit demüthigenden Schrittcil vet denen Folgen, welche dieses höchst strafbare, auf unserem Grund" Boden vorbercitete ünternehmen nah sich zog. Es gelang der Sive aber uicht ohne Aufopferung ihrer Nationotwürdt" so tief gekränkten und verlegten Nachbar zu versöhucu, und dav Einverständniß war scheinbar hergestellt. Nicht wenig {rug ju sem günstigen Resultat die Vermittelung der Französischen Regi Sr gelung E, ; 2 i bei, welche mit Großmuth angeboten und mit Dank angenoW ranfreich in der Minorität. ) Zu Ehren -Gesandten wurden wurde, Dieser Vermittelung zufolge, wurde den Polen Fran" gewählt: Präsident Dr. Keller, Bürgermeister Heß, Regierungs- wieder geöffnet, und der Kauton Bern fonnte fich dieser gefähr tath Þr. Zehnder. In Betres Waadts geht die Jnstruction Gäste entledigen. Diese unserem Kanton so heilbringende Maß dahin, daß Zürich zu allen der Tagsaßung zu Gebote stehenden ward 4 me durch A Fehler?) nur unvollkommen Mitteln für Execution des Konklusums stimmen wird. Endlich führt, und mehrere dieser Polen nebst anderen Fremden/ st der Regierungs-Rath von Zürich bevollmächtigt, denjenigen

A pl ) n Züri ) antons-Bürgern, welchen Militair - Pensionen oder Retraitege-

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chußweise unter Beobachtung der gewohnten reglementarischen Vorschriften ausbezahlen zu lassen.

Jtal ven

Rom, 27. September. (Allg. Ztg.) Am 2Ästen wurde das Urtheil úber den Prinzén von Canino gefäll. So sehr man auch auf dessen Bekanntmachung gespannt is, so ist doch bis heute nichts darúber veröffentliczt worden. Man behauptet, die Todesstrafe sey úber den Prinzen verhängt, doch zweifelt man nicht, daß der Papst Gnade Úben werde. Die Geheimhal- tung des Urtheils geschieht wohl aus besondern Rücksichten für die Familie. Derselben Rücksicht mag es zuzuschreiben seyn, daß der Prinz nicht, wie es sonst gebräuchlich ist, in dem Ge- richts\aal persönlich gegenwärtig seyn mußte, als das Urtheil ab- gelesen wurde. Was übrigens Französische Blätter melden, däß der Oesterreichische Botschafter Graf v. Lüßow sich im Namen seines Hofes für den Prinzen verwendet habe, ist wohl eine Erfindung.

Die eingegebene Entlassung des Monsignore Ruspoli, als Uditore della Camera, ijt vom ‘Papste niht angenommen worden. Eine Congregation von fünf Kardinälen ward ernannt, um die Beschwerden des Prälaten zu untersuchen, und wie man vernimmt, sind schon mehrere Unter: Beamte ihrer Stellen ent- set worden, um dem Monsignore Genugthuung zu verschaffen. Er selbst hat sh auf seine Güter zurückgezogen, bis Alles in Ordnung gebracht ist; einstweilen hat er sein Siegel dem Mis- nisterium zugeschickt.

Aus Foligno, welches vor einigen Jahren durch Erdbeben so schrecklih heimgesucht wurde, melden alle hier angekommenen Briefe ein neues Unglück, welches die Stadt und Umgegend am l8ten d. durch einen 18 Stunden anhaltenden starken Regen ge- troffen. Wie ein Wolkenbruch ergossen sich die Wasser über das Land; der kleine Fluß Tupino wurde aus seinen Ufern gedrängt, verwüstete Felder und Wiesen und ftürzte die kleinen Wohnun- gen der Landleute um, wodurch mehrere Menschen das Leben verloren und vieles Vieh ertrank; die berühmten Wachsbleichen und Papiermühlen wurden mehr oder weniger beschädigt und ihrer Vorräthe beraubt. Das ganze {dne Thal ist in eine Einóde verwandelt, die Landstraßen sind niht mehr fahrbar, und die Magazine von Oel, Wein und Getraide in der Stadt vernichtet. Der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Scudi geschäßt.

Nach den leßten Berichten aus Ancona ist die Cholera sehr im Abnehmen; es kommen nur noch wenige Fälle täglich vor, so daß man hofft, mit Ende dieses Monats ganz von der Krank: heit befreit zu werden. Es sind seit dem Ausbruch der Seuche 1500 Menschen davon befallen worden, wovon 700 der Krank- heit unterlagen,

Rom, 1, Okt. Gestern in der Frühe ist Hr. Thiers mit seiner Familie von hier úber Florenz nah Paris abgereist, wo er sq schnell als möglich einzutreffen gedenkt. Er hat während seines hiesigen Aufenthaltes dem Papst seine Aufwartung gemacht und mit dem Kardinal - Staats - Secretair Lambrus- chini so wie mit dem Monsignore Capaccini mehrere Konferen- zen gehabt, woraus man schließen will, daß er mit besonderen Missionen van Seiten des Königs Ludwig Philipp beauftragt gewesen. Seine pldbliche Abreise soll durch Briefe aus Paris veranlaßt worden seyn. Er hat hier die Werkstätten mehrerer Künstler besucht und bedeutende Ankäufe und Bestellungen bei den hiesigen Französishen Künstlern gemacht, welche in ihm hon zur Zeit, als er noch Minister war, einen großen Vereh- rer und Beförderer der Kunst hatten. Jn Anerkennung dessen brachten ihm dieselben vor seiner Abreise eine Nacbtmusik , die ihn sehr erfreute.

Dom Miguel feierte seinen Namenstag vorgestern in sei- nem Pallaste, wo er die Glückwünsche entgegen nahm, und seine ihm treu gebliebenen Anhänger zum Handkuß ließ. Briefe aus Neapel sprechen davon, daß das dortige Minti- sterium eine Veränderung erleiden dürfte.

Spanien

Madrid, 1. Oktober. Der Präsident des Ministerrathes hat nachstehendes Cirkular erlassen: „Da Jhre Majestät die Königin - Regentin in Erfahrung gebracht har, daß einige im Auslande lebende Spanier den durch die Königliche Verordnung vom 13, August vorgeschriebenen Cid auf die von den Cortes im Jahre 1812 dekretirte politische Constitution noch nicht ge- leistet haben, so bin ih beauftragt worden, alle Spanischen Ge- sandten, Geschäftsträger, Konsuln, Vice - Konsuln und andere Agenten der Regierung zu benachr!chtigen, daß sie keinem Spa- nier, der den genannten Lid nicht vorschriscesmäzig geleistet hat, einen Paß ausstellen oder visiren sollen. Madrid, den 30. Sep- tember 1836. Jose Maria Calatrava.“

Der Englische Courier enthält cin Schreiben aus Madrid vom 1. Oktober, worin es heißt: „Jn Truxillo haben sih am 28. September 1500 Mann Kavallerie und 5000 Mann AÄnfanterie von der National-Garde Estremadura’s unter dem Befehl des General-Capitains versammelt, um Gomez den Rück- zug abzuschneiden, wenn er ihn nach dieser Seite hin versuchen \ollte; 1500 National : Gardisten haben sich zu demselben Zwecke bei Penas de San Pedro aufgestellt. Alaix ist den Karlisten dicht auf den Fersen, die sich am 26sten und 27sten v. Vei in der Sierra Morcia festgeselzt hatten, indem sie sich ebenso schr vor dem Vordringen, als vor dem Rückzuge fürchteten. Rodil hat mit 5600 Mann bei Hueta eine Stellung eingenommen, um die Provinzen Toledo, Mancha, Alta, Madrid, Cuença und selbsk einen Theil von Valencia, so gut es gehen will, zu decken. Espartero, der das Kommando in Logroño übernommen hat, schreibt, er werde die erste günstige Gelegenheit benußen, um die Karlisten zu chlagen. Jch glaube gern, daß dies der Fall seyn wird, wenn er sie nur erreichen kann. Hier in Madrid geht es still genug zu. Die ultraliberale Partei ist ruhiger geworden, und die Mi- nister sind, wenn inan nach einigen heute früh stattgehabten Ent- lassungen von Führern jener Partei urtheilen darf, jeßt unabhän- giger von derselben. An der Börse herrscht noch immer große Schlaffheitz sollten jcdoch die Cortes-Wahlen gunstig für die Minister ausfallen, so daß die nothwendigen Veränderungen in der Constitution vorgenoinmen werden könnten, so würden auch bald die Papiere wieder steigen, weil die Kapitalisten dann neues Vertrauen gewinnen würden. Gehört dagegen die Majoritát der Deputirten der anderen Seite an, dann ist Unglück und Unordnung aller Art zu erwarten. Wenn man indeß bedenkt, daß die Minister ausschließlichen Einfluß auf die Wahlen aus- úben, so ist kaum ein ungünstiges Resultat zu erwarten,

obgleich Viele dies befürchten. Der ganze Betrag der Spanischen inneren Schuld, ò pCt. und 4 pCt., so wie der nicht kfonsolidirten Vales und der unverzinslichen Schuld, fann jeßt

land keineswegs, sondern scßten sich vielmehr in dasselbe, wit erobertes Land ein. Nach und nah wurden diese unruhigen! % durch andere Fremdlinge, welche in Folge revolutionairer tiv

dam eingetroffen, auf die Nachricht jedoch von der Unpäßlichkeit der Frau Kronprinzessin Königl. Hoheit, heute in aller Frühe wieder nach Dresden abgereist.

dem verderblichen Zuge beigewohnt hatten, verließen use Y c il / : halte von Frankreich zukommen sollten, solche einstweilen vor-

vorher drei

488,829,000 Piaster oder nahe 100 Millionen Pfund Sterling. Die unverzinsliche Schuld nimmt jedoch in Folge der beständi- gen neuen Forderungen täglich zu.‘

_— Der Morning Herald theilt einen aus Hernani datirten Karlistischen Bericht mit, der die in den Pariser Blät-

tern enthaltenen Angaben über das Treffen vom 1. Oktober im Wesentlichen bestätigt.

Der Angriff der Karlisten auf die Lie nien der Engländer geschah des Morgens um 5 Uhr, nachdem túcke Geschüß von shwerem Kaliber auf den Hôse hen von Amezegafia und zwei andere rechts von dieser Position aufgepflanzt worden waren. Um 9 Uhr Morgens wurde das

Feuer sehr lebhaft, und um Mittag gelang es, nach Angabe die- ses Berichts, den Karlisten, eine ‘Position zwischen San Seba-

sitan und Alza einzunehmen, von wo aus sich die Christinos in eine von ihnen verschanzte Kirche zurückzogen. Die Karlisten, denen dort der Oberst Arana tödtlich verwundet wurde, beschos- sen die Kirche aus eiitem Zweiunddreißig -Pfünder. Die Zeit vom Mittage bis 6'/, Uhr Abends úüberspringt der Bericht und meldet nur, daß in der zuleßt erwähnten Stunde der Angriff für den Tag aufgehört habe, und daß beide Parteien sich in denselben Positionen befunden hätten, welche ste am Morgen eingenommen; auf beiden Seiten sey mit Erfolg gekämpft wor- den, aber ganz vorzüglich hätten die Karlistischen Trups- pen ihre Tapferkeit bewährt; denn sie seyen den Mauern von San Sebastian so nahe gekommen, daß man von denselben her- ab Handgranaten auf sie geschleudert have. Ein während des Gefechtes geraachter Ausfall aus der Befestigung von Alza habe den Christinos viele Soldaten gekostet, und sie seyen von den Karlisten bis unter die Wälle verfolgt worden. Die Karlisten seyen úberhaupt nur halb so stark gewesen, wie die Christinos. Was am folgenden Tage (am 2. Oktober) geschehen werde, lasse sich nicht bestimmen, indeß seyen beide Parteien auf ihrer Hut. Den beiderseitigen Verlust giebt dieser Bericht nicht an, glaubt aber annehmen zu müssen, daß er auf beiden Seiten bedeutend ist, da der Angriff mit größter Lebhaftigkeit ausgeführt und das Feuer fortwährend sehr heftig gewesen sey. Der Morning Herald fügt dem Berichte, nah Bayonneser Briefen, die An- gabe hinzu, daß die Britische Legion sowohl als die Karlisien 5 600 Mann verloren hätten. (Man vergleiche dagegen die Angabe aus dem Bericht des General Evans úÚber dieses Tucf- fen unter London.)

Dortugaa

Lissabon, 3, Okt. Sieben und zwanzig Pairs haben nach- stehenden Protest gegen die Einführung der Constitution von- 1820 an die Königin gerichtet: „Senhora! Die uuterzeichneteu Pairs des Königreichs Portu- gal haben mit großem Erstaunen und Bedauern das von Ew. Me- jestát unterzeichnete Dekret vom 10ten d. M. gelesen, wodurch Ew. Majestät die im September 1822 publizirte politische Constitution als das bffentliche Gesey des Reiches anuchmen. Die coustituticu- nelle Charte der Monarchie, die von cinem Portugiesischen Fürsten, dem erhabenen Vatcr Ew. Majestät, vecrlichen, von allen Klassca des Staates und von Ew. Maj. angenommen und beschworen und vonder Portugiesischen Armee mit der größten Beharrlichkeit und Tapferkeit zweimal gegen überlegene Streiifräfte vertheidigt worden ist, kann nicht durch einen Theil jener Armee in cinem Angenblick der Ueber- cilung widerrufen oder vernichtet werden, da das Wesen der geuann- ten Armce, gemäß der von ihr jet proflamirten Constitution und kraft des öffentlichen Rechts aller civilisirten Nationen, Gchorsaur isi und sie sich niemals versammeln darf, um zu berathen oder Be- \chlü}e auszuführen. Senhora! Zufolge der coustitutionncllen Charte bilden die Pairs cinen - Thei! der National - Repräsenta- tion, so wie sie auch über die Erhaltung der Constitution zu wachen haben, und ohne die Genehmigung der Pairs- Kauimer darf fein Artifel der Consiitution geändert werden. Dies sind allerdings große Prärogativen und wichtige Dflichten, und die Ehre, die Heiligkeit des Eides und lange Leiden gestatten cs den Pairs nicht, die Verleßung derseiben zu dutden. Nus diescm Gruude überrcichen sie Ew. Majestät, als dem höchsten Oberhaupte der Nas» tion, diesen Protest gegen das ungesctliche, von cinem Jhrer Mini- ster unterzeichnete Dekret, und sie hoffen, Ew. Majestät werden sich desselben bedieuen, um den Portugiesen, \o wie den fremden Natio- nen, zu zcigen, daß die Pairs des Königreichs Revolutionen weder befördern noch billigen, und daß die Ehre und der Eid ihnen nicht leere Worte sind. Die Pairs des Königreichs bitten um die Ehre, Ew. Majestät die Hand füsscn zu dürfen. Lissabon, den 18. Sep- tcmber 1836. Herzog von Palmella, Práäsideut.“ (Folgen die Un- terschriften von 26 anderen Pairs.) Die in Berlin eingegangenen Lissaboner Zeitungen bis zum 24. Sept. melden neuerdings eine Menge von Ver- änderungen in den höheren Militair - und Civil-Stellen. Auch beginnt die Revista die Sprache der Opposition gegen dic herrschende ‘Partei zu führen, deren Haupt-Organ, der Naci0o- nal, dagegen einen höôchst leidenschaftlichen Ton gegen die Feinde der Verfassung von 1820 und insbesondere gegen die fremden Rathgeber der Königin anstimmt, wie man aus nach schenden Fragmenten aus einem Artikel über die vermeintlich unbegründete Unpäßlichkeit der Königin, in Folge deren plößlich das feierliche Galla am 22. September abgesagt wurde, entnehmen mag. „Gäbe es vielleicht“, sagt der Nacional, „einen Verräther, der cinen solchen Schritt anzurathen gewagt hätte; gäbe es vie!- leicht einen Mystiker, einen aus dem Staube emporgekommenen Menschen, die Kreatur ciner auswärtigen halb - mdnchischen Re- volution, der Achnliches wagte u. st. w.““ --- Und weiterhin : „Einige von unseren Gegnern verlangen Blut. Nun, wenn fic es wünschen, so wird es fließen.“ Der Nacional vom 23. September enthält zugleich das Resultat der bis zu jenem Tage seit dem 9. September bewerkstelligten angeblichen Ersparnisse, die sch nach seiner Angabe auf 527,586,000 Reis (ungefäßr 990,000 Rthlr. Preußisch) jährlich belaufen sollen. Doch ét wohl zu bemerken, daÿ darunter 400,900 Milreis an Setalten fár die Pfarrer begriffen sind, welche früher aus der Staats- Kasse bezahlt wurden, und deren Unterhaltung jest den respekti- ven Gemeinden zugewiesen worden ist. Das Diario do G 0- verno enthält ein Dekret wegen Organisation von zwei Batail- lonen Artillerie, ein jedes zu 4 Batterieen, zur Lissaboner Nas tional-Garde gehörig, welche die herrschende Partei als eine ihz- rer Hauptstúken zu betrachten scheint. Uet

Konstantinovel, 5. Sept. (Journal de Smyrne.) Die Pforte hat durch eine am 28sten v. M. aus Tripolis hier angekommene Türkische Fregatte sehr gúnstige Nachrichten von dem Kapudan-Pascha bis zum lten v. M. erhalten. Die ODte- tomanischen Waffen haben vollständig triumphirt, und der Haup:- Anführer der Rebellen hat, nachdem er seine Weiber und Kin- der getödtet, sich selbst das Leben genommen. Die Einwohner von Bengazi haben bei dieser Gelegenheit große Anhänglichkeit an den Sultan bewiesen und tapfer den Truppen der Expedi- tion unter Tahir-Pascha beigestanden. Die entscheidende Schlacht, welche das Schicksal der Regentschaft entschied und deren Ver-

lust den Rebellen - Chef zur Verzweiflung brachte, fand am 7.

auf 237,829,000 Piaster geschäßt werden; die auswärtigen Anleihen aller Art betragen 251 Millionen, zusammen also

August statt. Man behauptet, der Erfolg diejes denkwürdigen Tages

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