1836 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E A: L aide:

Konstantinopel, 21. September. (Oes. Beob.) Am y

Uten d. M. hatte der Kdnigl. Französische Botschafter, Vice- Admiral Baron Roussin, welcher vor kurzem einen Urlaub zur Reise nach Frankreich erhalten hat, seine Abschieds-Audienz beim Sultan, in welcher er Sr. Hoheit zugleich die Antwort Sr. Majestät des Königs der, Franzosen auf das Großherrliche Noti- ficationsschreiben über die Vermählung der Prinzessin Mihrimah zu überreichen die Ehre hatte, Admiral Roussin erhielt bei diejem Anlasse den Türkischen Orden Nischani-iftihar, eben so reich in Brillanten gefaßt als jener, der vor einiger Zeit dem Königl. Großbritanischen Botschafter Lord Ponsonby verlichen wurde. Dieselbe Decoration, jedo mehr oder minder reich nach Verhältniß ihres Ranges, evhielten der erste Botschafcs - Secre- tair Marquis d’Eyragues, der erste Botschafts-Dolmetsch Herr Lapierre, der Adjutant des Vice-Admirals Herr Folß und der dritte Dolmetsch Herr von Franqueville, i

i Der Königl. Preußische Gesandte, Graf von Königsmark, hatte gestern ebenfalls eine Audienz beim Sultan, um ihm das Antwortschreiben seines Monarchen auf die Großherrliche Noti- fication der Vermählung der Prinzessin Mirimah zu überreichen.

Die Französische Fregatte „„l'Herminie“/ voa 69 Kanonen, welche bestimmt ist, den Französischen Botschafter nach Frank- reich zurü zu führen, it am 17ten in Konstantinopel und am 20sten auf der Hdhe von Therapia angelangt. Selbe kommt von Tripolis und hat diese Reise in achtzehn Tagen zurückgelegt.

Der Königl. Großbritanische außerordentliche Botschafter am Persischen Hofe, Hr. Ellis, i| vor einigen Tagen von Te- heran in dieser Hauptstadt cingetrofsen. Er gedenkt am 23sen d. M. mit einem Russischen Dampsboot nach Odessa abzugehen und von dort, über Wien, nach England zurück zu reisen.

Am 1öten d. M., dem Jahrestage der Thronbesteigung des Sultans, wurden, der neuen Anorduung geinäß, zu den besttmm- ten Stunden des Tages Kanonensalven von den Battericen des Bospors uad von der vor Beschiktasch geankerten Türkischen Flotte gelöst. Die auf der Höhe von Bujukdere und Therapia vor Anker liegenden Oesterreichischen, Russischen, Englischen und Französischen Kriegsschiffe zogen zur Feier dieses Tages die Signal- Flaggen auf und grüßten insgesammt mit den üblichen Salven. Abends waren. sammitliche Paläste der Túrkischen Gro- ßen am Bospor, so wie auch die Hotels der Europäischen Ge- sandtschasten in Bujukdere und Therapia beleuchtet. | In der Nacht vom 1ôten auf den 17ten d. M. sind Ta- tarn aus Silistria mit der Nachricht angelangt, daß diese Festung am 1lten von der Russischen Besatzung geräumt und dem Pascha von Rujstschuf mit einem Theile der darin befind- lichen Munition übergeben worden war. Ju einem Schreiben aus Silistria von demsetben Darum heißt es unrer Anderem: „In diesem Augenblicke fährt die Russishe Garnison ber die Donau; die Schlüssel der Festung siud so even dem Pascha Úbergeben worden und die Ottomanische Flagge hat sich an der Stelle der Russischen erhoben. neun Jahren, daß die Muesimó von der Höhe der Minarets herab die Gläubigen zum Gebete rufen.“

In Pera haben ün Laufe dieser Woche abernals einige Destfálle stattgefunden, desgleichen in Galata. Auch in Kon- stantinopel nimmt die Pes zu; unter den Persischen Shawl- händlern wüthet sie noch immer mit größter Hestigkeit. Der Wassermaängel if fortwährend sehr. fühlbar, und eine höchst waßrscheinliche Folge davon mag die unter den Hunden sich zeigende Wuth jeva. Jn Pera wurden vor einigen Tagen. ein Manz und eine Frau gebissen; Letztere ist bereits daran gestôr- ben. Bei der Menge herrenloser Hunde, die sh in den Stra- ßen von Konstantinopel umhertreiben, ist dieses Uebel sehr ge: fähriich für die Bewohner dieser Hauptjkadt.

GtieGentan d.

Athen, 19. Sept. Vor einigen Tagen gedied eine Strei- tigkeit, die in einer Griechischen Schenke zwischen zwei Deut- schen Soldaten und dem Wirthe und hierauf zwischen den er- reren und Gendarmen {h entspann, so weit, daß Allarm ge- shlagen wurde. Die Ordnung wurde übrigens auf dem Plate des Streites alébald wieder hergestellt. Zu bedauern ist, daß auf beiden Seiten mehrere verwundet wurden, wovon einige schwer. Cin Gendarm blieb auf dem Plate.

Man hat vor einigen Tagen in der Nähe des Hafens von Piräus etwa 59 autife Gräber entdeckt, in denen man interes- sanre Gegenstände zu finden hofft. neue Summe zur Fortsesung der Nachgrabungen angewiesen baben.

Die Ausirocknung der Sümpfe und stehenden Wasser in Piräus geht rasch vorwärts. Auch die sumpfigen Ebenen von Phoneas und der Nymphalidische See in Sikyonia, so wie auch der von Mustos bei Argos sollen ausgetrocknet werden.

Der Konservator der Alterthümer, Herr Roß, hat seine Entlassung aus dem Griechishen Stagtsdienike genommen. Scin Nachfolger is noch nicht ernannt.

Man hat in der Eparchie Phtiotis Erdkohlen: und Eiseumi- nen encdeckt. Die Regierung hat hieräber cinen Bericht von dem Hauptmann Fortenbach erhalten, worin er sagt, daß diesel: ben sehr mächtig, und die Qualität cine vorzügliche fey.

Ai.

Berlin, 18, Oft, Man schreibt aus Preuß. Stargardt unterm l13ten d. M. „Nachdem der Herr Bischof von Kulm, Pr, Sediíag, ün Sommer 1834 den östlichen, im Jahre 1835 aber den westlichen Theil seiner Didcese besucht hatte, waren in diesem Jahre die Dekztiate Tuchel, Cammin und Schlochau, welche sich úber die landräthlichen Kreise von Conißk, Flatau und Schlochau er- \irecken, zur Visitation und Ertheilung der h. Firmung auser- schen worden. Zu diesem Behufe traf der Herr Bischof in Begleitung seines Suffragans, des Herrn Weihbischofs Ku- towsfi, am 23, September in Conitz ein, und während derselbe am 24sten und 25sten dort, am sten und 27sien in Tuchel, am 28sten, 29sen und 30sten zu Cammin und am lsten und 2ten Oktober zu Schlochau, Kirche und Schulen visitirte und die h. Firmung spendete, verrichtete der Herr Weihbischof dieselben geistlichen Amtshandlungen und zu derselben Zeit in den Städten MWandsburg und Flatau und den Dörfern Prechlau, Bruß und Czersf. Auf jeder Station katechisirten die Herrn Bischdfe selbst mit der Jugend und leiteten den Erapfang der h. Firmung durch populaire Reden ein, durch welche die beabsichtigte Erbauung gewiß bei allen Anwesenden erzielt worden ist. Groß war der Andrang auf den meisten der genannten Stationen, doch war überall die beste Ordnung sichtbar, wozu die betreffenden Herren Landräthe und Defïane die nöthigen Vorkehrungen getroffen hatten. Die Zahl der Gefirmten soll über 19,000 betragen.

Es ist das erstemal wieder seit

Die Regiecung soll cine j

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spendet, sondern auch zeitlihe Gaben an die Armen vertheilen lassen und somit die Didcesanen jener drei Deéanate doppelt zu dankbarem Andenken verpflichtet.“

In Cracowahne, im Trebniber Kreise des Reg. Bez. Bres- lau, wurden unlängst in der Nähe des herrschaftlichen Hofes, in einer Tiefe von ungefähr 14, Fuß, 78 Stück sogenannte Prager Groschen, geprägt unter Kaiser Kar! 1V., nebst einem Stúcke Eisen, welches cine Pfeilspibe gewesen zu seyn scheint, gesunden.

In den Pillauer Hafen sind im Monat September 60 Schijfe eingegangen, nämlich 19 Schiffe mit Stückgut und 4! mit Ballast, Unter denselben befand sich das Danziger Schi „die Braut“, welches von Bahia Zucker eingebrachr hat. Ausgegangen sind 77 Schiffe, und zwar 47 Schisse mit Ge- traide, 5 mit Holzwaaren, 24 mir Produëten und 1 mit Bal- lat. Jn den Memeler Hafen sind 98 Schisse cingegan- gen, von welchen 88 Schiffe Ballast, 2 Schisse Theer, 3 Steinkohlen, 2 Stäckguce, 2 Häringe und 1 Dachpfannen geladen hatten. Ausgegaugeu sind 104 Schisse, und zwar 77 mit Holz, 16 mit Getraide, 4 wit Saat, 6 mit Flachs und 1 mit diversen Gütern. Von Braunsberg wurden seewärts unter Anderem 39 Last Weizen, 13 Last Gerste, 2350 Schock Garn, 2127 Stein Wolle und 150 Stein Federn verschisst.

Man. {reibt aus Trier Unterm oten d. M.: ¿„„Die anhaltend nasse und rauße Witterung des vorigen Monats ist in der hiesigen Gegend dem Einscheuern der spärlich ausgefa!le: en Grummet - Aerndte und der zweiten Kleeschaar im hohen Grade ungünstig gewesen, so daß man für das fommende Früh- jahr Futtermangel besorgt. Die Aussichten auf die bevorstehende Weinlese sind ebenfalls fehr schlecht, und kaum läßt sich, felbst in der Vorausscbung eines ganz günstigen Oftovers, auf eine Crescenz Rechnung machen, die sih zum Handels-Artikel eignet. Es it nicht allein der Stillstand, den man in dem Reifen der Trauben bemerkt, und die schon sehr vorgerücête Jal,reszeit an diejen herabgestiminten Erwartungen Schuld, sondern auch die dur) an- haltende Nässe hervorgerufene Neigung der Trauben zur Fäulniß vor ihrer Zeitigung, Wahrscheinlich wird gar nicht gelesen Und gekteltert werden. Jm Uebrigen ist die Witterung des Sepr. doch nicht ohne allen günitigen Einfluß auf die Boden-Erzeugäisse gewesen, denn dem Wachsthum der Kartosseln und dem neuen Rübsaamen hat fie unverkennbaren Vorschub geleistet. Die Boden-Kultur macht überall sichtliche Fortschritte und wirét vortheilhaft auf die GVü- terpreise. Erfreulich ijt insbesondere die Aufmerëö\amkcit, welche neuerdingë die Gemeinden des Hochwaides diesem wichtigen Jndustrie-Zweige widmen. Als Beispiel dient die Gemeinde Hermesfeil, in welcher kürzlich wiederum eine erbliche Theilung von mehreren Hundert Morgen Wildlaudes zur Ausführung ge- kommen ijt, welches im nächsten Jahre ganz in Aerland um- gewandelt seyn wird. Was den Gewerbe-Betrieb betrifst, so it dersclbe im Laufe des Septembers nicht bloß bei den Cisen- hütten und Hammerwerken , foudern namentlich auch bei den Steinkohlengruben sehr schwunghaft gewesen, was einer großen Anzahl vou Familien Ardeit und Erwerbsmittei verschasst. Mur ijt zu bedauern, daß die hâufige Unterbrechung der Saar:-Schif- fahrt für den Steinkohlen-Absaß nach den Mosel-Gegenden und dem Rheine, so wie fär eine zureichende Versorgung der dorti- gen Hütten- und Fabrik-Etablissements mit diesem Brennmaterial oft hinderlich wird. Die unlängst gehegte Besorgniß, daß die gewerkschaftliche Steinkohlengrube Hostenbach bald zum Erliegen kommen und daß die Knappschaft arbeitslos werden würde, hat sich glücklicherweise nicht bestärigt; vielmehr versichern Sachkun- dige, daß, wenn gleich die Kohlenflöße auf den gegenwär- tigen Bauen schwächer als die früheren Gewerke seyen, die dortigen Arbeiter dennoch fortwährend Beschäftigung fin- dén würden. Jn der Leder .- Fabkication zu Prám “erhált sich ebenfalis der bisherige lebhafte Betrieb. Jm verflossenen Monate wurden an Sohlleder 145 Fuhren nah den Messen zu Frankfurt a. M. und Leipzig versandt. Im Allgemcinen herrscht jedoch im Handel und Verkehr einige Stille. Vieh findet, ungechtet die Preise desselben wegen des drohenden Futtermangels sehr niedrig stehen, fast aar keinen Absaß; eben so wenig der Wein; doch spricht sich ziemlich allgemcin die Er- wartung aus, daß das Fehlshlagen der diesjährigen Wein-Cres- cenz den noch in großen Massen lagernden 1834ger im Preise heben und überhaupt in den Weinhandel einigen Schwung brin- gen werde.“

Jn einem Schreiben aus Bacharach von bten d. M. heißt es in Bezug auf die diesjährige Weinlese: „Alle Aus- | sihten auf einen auch nur mittelmäßigen Herbst find durch das fast ununterbrochene Regenwetter in der lezten Woche ver- schwunden. Bei den Kleinbergertrauben hat sich die sogenannte Rohfäule eingestellt, und die Rießlinge geben keine Uussicht mehr, reif zu werden, Höchstens ein Achtel des Produkts wird zur Kelterung gebracht werden und allenfalls nur dem Winzer zum Hausbedarf dienen können. Das Mißrathen des Herb|tes verursacht indeß nicht nur keinen Schaden, sondern im Allgemeinen einen ersprießlic)en Nuzen, indem es dea Winzer die zuver- sichtliche Aussicht gewährt, die leider größtentheils noch ilagern- den Weine aus den Jahren 1833, 3% und 35 baldigl vorthze:l- haft absezen zu können; dean zvirflich sind die Preise, die vor kurzer Zeit noch fehr flau waren, jest schon bedeutend im Stei- gen. Die Allerhöchste Kabinets : Ordre vom iüten v. M., den Erlaß cines Drittheils der Weinsteuer - Soll - Einnahme für das Jahr 1835 betreffend, hat die voraussichtliche Freude hervorge- bracht, und mit dem innigsten Danke erkennen die Winzer die Fóörsorge hres allverehrten. Königs an.““ j

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ju dexr Sigung derx Ufademie der Wissenschaften zu Parts am 10. Ofcober thelice Herr Cordier zwei Schreiben des Herrn Robert mit, der dic Expedition uach Jsland begluitcte. Das erste Schreiben, vom 29. Fuií, giebt cinige Aufschlüsse über die La- gerung des Jöländischen Kaifkspathes, Jui Esï.fford, au Fußc des Bergcs Helgustadahlid, auf dem rchten Ufer des Vergsirom.s Sil- furlochir und eiwa 300 Fuß über dem Mecre, bitdet der Feläudische Doppelspath cinen Gang von #0 Fuß Läuge, der ctwa 9 Fuß mäch- lig ist und unter einem Winkel von ungefähr 25° vou Osicn nach Westen fällt. Das Gestein, worin dieser Gaug vorkommt, ist Ba: falt, der dasselbe Fallen hat. Der durchsichtigste Kalfspath findet fich im untern Theile des Ganges iu ciner Lrt röthlicher Thou. erde, gegen die Mitte des Ganges hin wird dex Kalkspath undurch- iichtig. Jn demselben Briefe beurerkt Herx Robert noch, daß er, etwa 600 Lieues von allen Küsten entfernt, einen Büschel schwimmenden Tanges (Fueus natans) aufgefangen habe, worin cin Siück Glas ein- geschlossen war; er glaubt daraus schließen zu fönnen, daß diese Pflanze von einer bewohnten Küste herkam. Das zweite Schreiben, von der Rhede von Cherbourg datirt, euthlt einiges Nähere tber den soge- nannten Surturbrand, eine Art Brauukohle. Zu Virii, im Vopnafiordur, bemecrfte Herr Robert ein sehr merkwÜürdiges Lager von Surturbrand, das

Die Herren Bischöfe haben aber nicht nur geistliche Güter ge-

sirom bedeckt ist und uugehcure Baumstämme enthält, unter ay auch Virken, die frühcr in Jsland wuchsen. An der Nordküsie Y Herr Robert einige Ebereschen und Birken und fand einen von h}! sen Bäumen 7 Meter und 55 Ceutimeter hoch. Diese Bäume E in demjenigen Theile der Jusel wachsen, wo man die spärlichste « getation erwarten sollte, gleichen auffallend denen, die Herr Robert j J Anschwemmungen des Flusses Thuera an der Südküste von Jéland * Er glaubt hieraus schließen zu köunucn, daß das Verschwinden der Wis auf Jslandmchr der Sorglosigkeit der Einwohner, als ciner Abnahme)

Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung.

Temperatur zuzuschreiben scy. Herr Lotkin, cin anderer Geleh der genannteu Expedition, bestimmte die Temperatur des Geh 4 in ciner Ticfe von 20 Meter, zu 124° C. (99,9%, R.) und de Strockr, in 13 Meter Tiefe zu 88,9%. Jun einem mit Wasser d füllten Loche in ebener Erd2 stieg das Thermometer auf 1010 E

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rlin, Donnerstag den 20a Oktober

T A R E E I De: Les er De S L O NT)

183 6. S E

E E S E L R S E D CRE A

(80,9, N.) Die Reiscuden hatten oft die Erscheinung der Luft, Me neo _

gel her Ge lenmerfte / "8 G Nio (G 1 spl - e Z 7 R gelung, aber sie bemersften ni. ma!s, daß die Gegenstände erhöht ‘yy s den, wie andere Reisende im vorden behaupten. Unter den der) ] demie übersandten Werken befand sich auch die physikalische Brsdite; bung der Kanuarischen Fuseln von Herrn Leopold vou Bud), nug

J ! ° At!as.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem bei der hiesigen Münze ngestellten Direktor Spielberger den Rochen Adler-Orden Den 18. Oktober 1836. Ster Klasse zu verleihen geruht.

Amtlicher Fands- und Geld-Cours-Zettel

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Berin et Bor

a T N Pr Cor hre Königl. Hoheiten der Erb-Großherzog und die S|_ Brief | Geld. S) Brief | Gei, Me ¡Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin sind Et.-Schu!d-Sch. | 4/ IOi t | 101 Oatpr Pfandbr, [4| 102% [29 i fudwigslust hier angekommen. Pr. Engl. Obl 30.| 4] 99s 4 | E Pomm, do, | 4 E 1021 10 O K Seeh—| r Fe Kur-u.Neum. do.j 4 e S Im Bezirke der ‘Königl. Regierung O 4 E Ui 4 1061 u Breslau is der Archidiakonus und Senior an der n. Int. Sch. 00.| E g S / .- pst F (C, T E \ W oitigen evangelischen Haupt- und Pfarrkirche zu St. Elisabeth, Köuigsb. do. |4| 7 S R A Q 86 S Gerhard, zum Pastor an gedachter Kirche, die Kandidaten Elbinger do. E | —= Gold al marco. |— 2109 /, 2140 j yand elischen Predigtamts: Meyer zum Pastor m Kal- i | 4 des ( g / \ ‘e Di F Danz. do. isTh.—| 48 | jNeve Duk. —| L 2 nowo, Trebnißer Kreises, und Kießler zum Pastor_in Kam- Wex«tpr. Pfand!,r*| fj 1023/4, 1024 Irielrichsd'or, n 18s 12, jelwvils Steinauer Kreises; der bisherige Pfarrer Sauer in Grofsh Pos. do“! 4| 103 WDisronto: [A y her-Herzogswaldau aber zum fatholischeu Pfarrer in Nimptsch Pechsel-Cours. | A O imnanut worden. AMONtETOAIO Ne G D | ( ——_—_ T R 42 e 5 í A S M N 2 O \ngekommen: Se. Excellenz der Königl. Württembergi- O E 250 Fl. ¡-_2/Mt 14 g : 3 d i G b (l nue A L K 1/4! General - Lieutenant , außerordentliche esandte und bevoll- A 300 Mk. | 2 Mt, Wh ¡htigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Bismark, London L S L d 000A L LSt. | s Mt. Legen C von Dresden. Z « C - 0 Pr, 2M 00S E Der General-Major und Commandeur der ten Kavallerie- Wien in 0 Nr. „ae 160 Pl | 2 Me, 10124 | Wrigade, Freiherr von Kraft ll, von Dresden. AUgSDUEE 0) 8 |-2 Mt: ¡(2 101 | DBrESlal a a a I os 100 Thl. | 2 Mt. 99 | wi Leide S e it e Q 100 Thl. | 8 Tage. 162! Frankfurt a M. Wee v 19001 2 Mt, 1017/4 : ¡ PeterKbOte a A a A0 Rbl 3 Woch 30/5 3 e l t u n g s - N a ch) r. ch b c i,

442 625. L E E E T E E

von einem Tuf cingeschlo}sen wird, der von einçgm mächtigen Basalt-

Arand.

R ußland. I. St. Petovobkg, 19, Dik Gestern fanden hier die ersten Fahrten auf unserer neuen Eisenbahn statt. Ein herr- icher Tag, mit 18 Grad Reaumur Wärme, hatte eine unge- wöhnlich große Zahl von Menschen aus allen Ständen und Klassen herbeigezogen. Die Bahnstrecke, welche durchlaufen wurde, geht von Zarskoje-Selo bis in den Park von ‘Pawlowsk und mißt etwas úber 3 Wers oder eine ‘halbe Deutsche Meile. M die Lokomotive noch nicht hier eingetroffen waren, so be- diente man ch der Pferdefrafe: auch waren dite aufgestellten Pagen nur solche, welche in Zakunst von den, nicderen Stän- den benußt werden sollen, nämlich Chars à bane und Wag- gons, indein auch die besseren Berlinen und Diligencen aus Brüssel noch nicht eingetrossen waren. Da es unter dem hiesigen Publik'1m noch so viele Personen giebt, welche nicht begreifen, daß cine Eisenbahn nichts Anderes, als eine Straße der besten Art sey, und da man früher in mehreren dentlichen YVlâttern sogar erklärt hatte, die Russischen Bahnen würden nie von den hiesigen Fuhrleuten benußt werden dürfen, so war das Publikum nicht wenig erstaunt, als an den Wagen Fuhrmannés- Pferde, aus dem nächsten Dorfe genommen, die nie auf irgend einer Eisenbahn gegangen waren, eingespannt wurden. Ein Pferd zog einen Wagen, der 200 Pud eigenes Gewicht hat, mit wenigstens 50 Reisenden gefüllt; denn obgleich) dieser Wa-

Auswärtige Börsen.

E Amsterdam, 13. Oktober. \ Niederl. wirkl. Schuld 5213/4 3 do. 1004. Kauz-Blil 113/50 5% Span. 243%, Pass1ve 75%. Ausg. Sch, —, Zin

95. Preuss. Präm.-Sch. 108!/,, Poln. 115! UVesterr. Met. 98

Autwerpen, 12, Oktober, Passive =-. Ausg. Sch. 24. Ziusl. 10. Nene Aul. 235 /%.

Frankfurt a. M., 15. Oktober. Vesterr. 5% "Met, 10294. 102% 4% 99/2. 98/2. 2/4 58. 1%, 25/5. Br. Bank-Actien 1602. 1600. Partial-Ubl. 1388 Louse zu 500 Fl 112%, 112!%,. Loose zu 100 FL 219. G. Prew Pim. Nech. 615%. do. 49% Anl. 99/4. Br. Poln. Loose 644d D Die Au 2 2G O O A Paris, 12. Oktober. 59, Rente 105. 25. 39%, do. 78. 10. 5%, Neap. 97. 30. M Span, Kenie 24 /4. Passive 7. Ausg. Sch. —. Neue Ausg, Sd

(0) I G D —, 39%% Frortug. 32.

Königliche Schauspiele.

| Mittwoch, 19. D M Schauspielhause, zum erstenmale! Die gefährliche Tante, Original Lusksp:el in 4 Akcen, von Aldin,W gen nur für 30 bis 36 Personen bestimmt war, so drängten sich Hierauf: Dée Leibrente, Schwank in 1 Akc, von G. A. 1M nebst den Sißenden noch 15 bis 20 Stehende hinein ; das Pferd Maltib. : E lief aber mit diejer Last von beiläufig 400 Pud theils im Trabe, Donnerstag, 29. Okt. Jm Schauspielhause: Adele, Lui theils im Galopp, sowohl in einer, als in der anderen Rich- spiel in 1 Aft, frei nah dem Französischen, von G. Q Î tung der Bahn, die hier beinahe horizontal geführt ist, fort. Hierauf: Die Gunst des Augenblicks, Lustspiel in 3 Abrh., v Die Einfachheit der Construct:on der Eisenbahn, der fle ßige und C. Devrient. geschmackvolle Bau der Wagen, die Einfachheit und Zweckmä- ßigkeit der Vorrichtung bei den Wegüt erfahrten, alles dieses fand den allgemeinsten Beifall. Unter den Anwezjenden befand sh auch Jyre Majestät die Kaiserin, Allerhöchstweiche mit einem zahlreichen und glänzenden Gefolge zu Pfcrde zweimal die Wa- genzge vorbeipassiren ließ; Se. E e EL Aorerb A Romans Charlotte Birch-Pfeiffer begleitet von vielen Offizieren, ebenfalls zu *Pserde, deichkigle O O E Pee. . Das Vir mehveremale die Züge, nachbe Höchstderselbe schon einige Tage S E eoacing: A Ra Ats e Scritt E vorher auf der Bahn gefahren war. Auch die jüngeren Groß-

j U y e «O0 ä « F ; Le ¿s ( 2 s N Mus von Auer. (Herr Erl; Fey Diavolo, “Lord oh | i fuhrt (eaen "Se: Mantar ver Kaise haite def Tas Herr Höfer. =-— Pamela: Dlle. Limbach. Zerlina: Md. W vorher ei : A N A : Doht- Beisteiner. -— Lorenzo: Herr Voß.) efi zweiten Ult e (in Daete O Vie R E oie 08 wird Mad. Pohl -Beisteiner auf Verlangen die Variation" M fiedenheit hierüber aus Ns E S E A 51 i irt für M dali gesprochen. Wir hosen, nun binnen kur von Hummel, komponirt für Mad. Malibran, singen.) ; zem über die Probefahrten mit den Lokomotiven, deren Ankunft Freitag, 21. Ort. Zum erstenmale wiederholt : Dienstpflicht: M man täglich erwartet, berichten zu können.

Schauspiel in d Akten, von Jfsland.

St. Petersburg, 11. Okt. Das Journal de St. Petersbourg enthält Nachstehendes über die Uebergabe der | Festung Silistria: „Mirza Seyd Pascha, Mislitair-Gouverneur von Rustschuck, war am 9, September mit Vollmachten für die Vesibnahme der Festung, in Begleitung des von Konstant-nopel abgesandten Commissairs, Nebi Efendi, in Silistria angekommen. Der Capitain - Lieutenant der Marine, Baptiomanski, und der

Königstädkisches. Theater. Mittwoch, 19. Oft. Hinko7 der Stadtschultheißen - Sohn von Nürnberg. Schauspiel in ò Akten, mit einem Vorspiel: „Der júngcre Sohn.“ Mit freier Benußung des Storchjsdet

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 17. Oftober 1836. _ Zu Lande: Weizen 1 Riblr, 23 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr, 1! Sgr. 6 Pf.: Noggcu 1 Riblr. 3 Sgr.: große Geiste 1 Riblr. 5 jl

auch 1 Nihlr. 3 Sgr. 9 Pf.z klcine Gerst: 1 Rihlr. ; Hafer 23 S9! Dollmetscher Unserer Gesandtschaft in Konstantinopel, Ti 9 Pf., auch 20 Sgr. ; Erbsen 1 Rthir. 20 Sgr., au 1 Rthir. 7 S) lUlorrath Bogdanosf, waren dem Pascha bis an die 6 %f.; Liuscn 1 Rihir. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthir 15 Sg! äußerste Russische Demarcations - Linie in einer Scha-

Zu Wasser: W.izen (weißer) 1 Riblr. 27 Sgr. 6 Pf-, 410 F luppe 1 Nihlr. 25 Sar. und 1 Rihlr. 23 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rihlr : 3 Sgr. 9 Lf; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. auch 2 Sgr. 3 Pf Sonnabend, den 15. Oftobecr 1836. Das Schock Stroh 5 Rthir., auch 4 Riblr. ; der Centner Hel l Rthir. 5 Sgr., auch 25 Sar.

entgegengefahren und begleiteten ihn bis zu dem Landungsplabze, während zu gleicher Zeit ein Detaschement der Douischen Kosaken, als Ehrenwache, dem Schisse auf dem Land- Ì wege folgte. Als der Pascha ans Land stieg, wurde er mit 11 Kanonenschüssen von den Wällen der Festung begrüßt, und an dem äußeren Thore von dem Kommandanten der Festung, Obersk- Lieutenant Bair, und dem Polizei: Meister Smirnoff empfan- gen, die ihm die angesehensten Bewohner der Stadt vorstellten Und ihn hierauf nach der für ihn bestimmten Wohnung ge? leiteten, wo eine Ehrenwache aufgestellt war. Vorauf mar- shirte ein Detaschement Kosaken, dem der Polizei - Mei-

Rcdacteur Ld. Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hay1-

von dem Kommandanten und dem Dollmetscher, und ein ande-

dem Gebiete von Silistria liegenden Dörfer angekündigt wurde,

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folgten ; sodann fam der Pascha mit seinem Gefolge, begleitet

res Detaschement Kosaken beschloß den Zug. Neben der Chren- wache befanden sich der Oberst Olenitsch, Militair-Chef der Festung Silistria, so wie das ganze Offizier-Corps und die Civil-Beam- ten. Als der Oberst den Pascha begrüßt und ihm angezeigt hatte, daß die Festung sih in gutem Zustande befinde und daß alle Vorbereitungen zur Uebergabe beendigt seyen, stellte der Kommandant dem Pascha alle Öffiziere und Civil-Beamten vor. Der Pascha begab sich hierauf in Begleitung des Milt- ? tair-Chefs, des Kommandanten und sämmtlicher Offiziere in die j für ihn bestimmte Wohnung. Noch an demselben Tage wurden die von dem Pascha ernannten Beamten an die Demarcations- Linie gesandt, wo den daselbst versainmelten Aeltesten der auf

daß das Gebiet nunmehr der Türkischen Regierung junge ben worden sey. Am 10, Sept. besichtigten der Pascha und seine Begleiter die Festung, das Arsenal und die Militair- Gebäude und nahmen davon Besiß. Das Kosaken - Regiment verließ bald darauf die Demarcations-Linie und nur eine Schwa- dron vlieb an derselben zurück. Die Russischen Truppen hiel- ten die Wachen in der Festung bis zur Unterzeichnung des Uebergabe : Protofolls besest. Am 1lten gingen die Russischen Truppen, mit Ausnahme des aus einer Compagnie Jäger und einer Schwadron Kosaken bestehenden Nachtrabs, über die Do- nau, und in diesem Augenblicke wurde das Protokoll unterzeich- net, Sodann näherte si{ch der Pascha mit der Türkischen Fahne der noch auf der Festung befindlichen Russischen Fahne; die Soldaten des Nachtrabs präsentirten das Gewehr, der Kom- mandant nahm die Russische Fahne herab, übergab dem Pascha die Schlüssel der Festung, und die TürkischeFahne wurde aufgepflanzt, die Soldaten präsentirten aufs neue und verließen die Festung. Hierauf begaben sich der Militair Chef und der Kommandant mit dem Nachtrab zu dem Detaschement auf das linke Ufer der Donau, die Festung feuerte eine Salve von eilf Schüssen ab, und der Pascha verfügte sich mit seinem Gefolge nah dem Einschif- fungsplaße. Zur Feier dieses Tazes wurde nun von unseren Truppen auf dem linken Ufer der Donau ein Te Peum ge- sungen, worauf sie sh in Marsch seßten, um in die Heimath zurückzukehren.“

Das Journal de St. Petersbourg theilt außer diesem Be- richte auch eine Französische Uebersetzung des in Russischer und Türkischer Sprache abgefaßten Uebergabe-Protokolls mit.

Frankreich.

Paris, 13. Oke, Der König ertheilte gestern in Neuilly dem Belgischen Gesandten, Herrn Lehon, eine AUdiN) Ein hiesiges Journal behauptet heute, es sey beschlossen worden, daß der Herzog von Nemours an der Expedition nach Konstantine Theil nehmen solle. Man hä! allgeincin diese Nachricht mindestens für voreilig und glaubt, daß keiner der Prinzen nach Afrika gehen werde, wenn der Marschall Clauzel das Kommando behält, Es heißt, daß der General Damremont dein Marschall Clauzel die Juskruccionen des Ministeriums Úberbringe, und daß diese sehr wesentlih von den von Herrn von Rancé gemachten Forderungen abwichen. Wenn der Mar- schall sein2 Entlassung anbdte, so habe der General Damremont eine bereits vollzogene Königl. Verordnung bei sich, die ihm provisorisch das Kommando über alle Französischen Truppen in den Afrikanischen Besitzungen übertrage. /

Man schreibt aus Algier vom 3ten d. M.: „Alle dispo- niblen Schisse werden jeßt benutzt, um Truppen nach Bona zu bringen; das 17te Regiment if bereits dahin abgegangen und es werden ihm Artillerie und Jngenieure auf dem Fuße folgen. Der General Trezel hat sich auf seinen Posten begeben, um die Vorbereitungen zu der Expedition nach Konstantine, die am 20sten d. M. abgehen soll, zu beschleunigen. Die Expedition nach Medeah und Miliana ijt beschlossen. Der Marschall wird an der Spike von 4000 Mann nacy dem Lager an der Chiffa aufbrechen und in Blida eine Garnison zurücklassen/

Der Messager enthält Folgendes! „Cine der einflußreich- sten Personen in der Umgebung Karl's X., der Herzog von Blacas, wird in Paris erwartet. Obgleich sich derselbe chne Besorgniß an der Französischen Gränze zeigen kann, und obgleich er das Recht hat, in sein Vaterland E eran, so hat er doch geglaubt, die Regierung von seiner Reise benachrichtigen zu müssen, um allen ungegründeten Vermuthungen hinsichtlich seiner vorzubeugen und um eine unangenehme Beaufsichtigung zu verme.den. Der Herzog von Blacas hat den Auftrag, einige wichtige Angelegenheiten der verbanuten Königs - Familie zu re- guliren und besonders den Verkauf der Güter der Herzogin von Berry zu beschleunigen. Seine Anwesenheit in Paris wird übrigens auch durch persönliche Angetiegenheiten nothwendig ge- macht, da er beabsichtigt, alle seine Besizungen in Frankreich, die man auf 8 Millionen Fr. schäßt, zu verkaufen.“

Der Fürst Polignac hat der Redaction des Courrier français das nachstehende Schreiben zugesandt: ¡Ihr Blatt vom Îten d. M. erwähnt cines Besuchs, den Herr Gauthier frzlih den vier Ex - Ministern in Ham abgestattet haben soll, Herr Gauthier, den ich nicht die Ehre habe zu kennen, ist witk- lich hierher gekommen; aber er hat nur einen einzigen Gefan genen besucht, und dieser Gefangene war ich nicht; die Details der Unterhaltung, über die Sie berichten, können daher mich nicht berühren. Eben so verhält es sih mit den Gerüchten, die sich hinsichtlih meiner in Ihrem Blatte vom Tten d. M. befin- den. Wenn ich in den harten Prúfungen, die die Vorsehung mir auflegt, sorgfältig jede Kundgebung eines eitlen und kindi- {hen Prahlens standhaft vermeide , so glauben Sie nur, mein

Herr, daß ich nichtsdestoweniger lange Leiden mit der Ruhe und dem Muthe zu ertragen weiß, die jedem Manne von Ehre Ham, 11, Okt. 1836. :

(gez.) Der Fürst von Polignac.“

ziemen.

ander gefolgt sind. Es geht daraus hervor, daß die Regierung

Ludwig Philipp's deren in 6 Jahren mehr verbraucht hat, als

die Kaiserliche Regierung in 10, und die Restauration in 16

Jahren. Die Kaiserliche Regierung hat nur zwei Präfekten

gehabt, die Herren Dubois und Pasquiec. Die Restguration

hatte deren nacheinander 7: Herrn von Bourrienne, vom 12.

bis 20. März 1815; Herrn Courtin, vom 2. bis 8. Juli 1815; Herrn Decazes, vom 10. Juli bis 25. Sept. 1815; Herrn An-

gls, vom 2ò. Sept. 1815 bis 20. Dez. 1821; Herrn Delavau

vom 20. Dez. 1821 bis zum 6. Januar 1828; Herrn Debel-

leyme, vom 6. Januar 1828 bis zum 8. August 1829; Herrn

Mangin, vom 8. Aug. 1829 bis zum 28. Juli 1830. Seit der Juli - Revolution sind 8 verschiedene Polizei-Präfekten ernannt worden: Herr Bavoux vom 29, Juli bis 1. Aug. 1830; Herr Girod vom 1. Aug. bis 10, Nov. 1830; Herr Treilhard vom 10, Nov. bis 27. Dez. 1830; Herr Baude vom 27. Dez. 1830 bis zum 25, Febr. 1831; Herr Vivien vom 25. Febr. bis 25. Sept. 1831; Herr Saulnier vom 25, Sept. bis 15. Okt. 1831; Herr Gisquet vom 15. Oft. 1831 bis 11. Sept. 1836. Statt dieses Leßteren wurde unlängst der jebige Polizei-Präfekt, Herr Gabriel Delessert, ernannt.

Herr Thiers wird gegen Ende dieses Monats in Toulon zurückerwartet; er will vor seiner Rückkehr nach Paris seinen Komuuittenten in Aix einen Besuch abstatten.

In einem Hause in dem Dorfe Saint-Port bei Corbeil hat man eine Mappe mit Papieren gefunden, worunter eine Masse von bisher unbekannten Briefen Molière's an Herrn Zasmin, Schabmeister des Königs. Man findet in denselben mehrere Gedichte, die sh in keiner Ausgabe der Werke Mo- lidre’s vorfinden. Es steht zu erwarten, daß dieser literarische Fund dem Publikum nicht vorenthalten werden wird.

Vom lsten des künftigen Monats an wird ein neues Jour- nal unter dem Titel: „Journal des Tribunaux‘“ ausgegeben werden, welches si“, wie die „Gazette des Tribunaux“/ und das „Droit‘“, ausschießlich mit juristischen Gegenständen beschäftigen wird. Es unterscheidet sich von den beiden ebengenannten Blät- tern dadurch, daß es Abends erscheint, und daß sein Preis bei ganz gleichem Format, um die Hälfte geringer ist.

Die gestern von den hiesigeu Blättern gegebene Nachricht, daß Herr Jabat mit Aufträgen des Herrn Mendizabal in Pa- ris eingetroffen sey, wird heute dahin berichtigt, daß Herr Ja- bat, Privat - Angelegenheiten halber , hierhergekommen sey uad mit dem Spanischen Ministerium in gar keiner Verbindung mehr stehe, da er sich geweigert habe, die Constitution von 1812 zu beschwören.

Heute Nachmittag, kurz vor Abgang der Post, sind hier auf außerordentlichem Wege Briefe und Zeitungen aus Madrid vom öten eingegangen. Man hatte in jener Hauptstadt Nach- richten aus Sevilla bis zum 27. Sept. erhalten. Es herrschte daselbst große Bereitwilligkeit, den Gomez zurückzutreiben, dessen Einfall în Andalusien so eben bekannt geworden war. Man hatte sofort Maßregeln ergrifsen, um sich dem weitern Vordrin- gen des Karlistischen Generals auf das kräf que zu widerseßen.

Die Gazette de France meldet, daß Gomez am 3. d. M. in Andujar eingerückt sey und sich von dort nach Arjona, wels ches ungefähr 8 Stunden von Cordova liegt, begeben habe, ohne daß seinem Marsche Hindernisse in den Weg gelegt worden wä- ren. Sevilla, so wie die ganze Provinz Andalusien, seyen in Belagerungs - Zustand versest worden.

Der Garde National von Marseille meldet, daß, Nach- richten aus Alicante zufo!ge, das Französische Schiff „la Reine des Anges‘‘, welches von Marseille nah Oran bestimmt gewesen, in einen kleinen Spanischen Hafen, den die Karlisten besctze hieiten, eingelaufen und dort E worden sey.

Das hiesige Journal le Siècle meldet Folgendeë: „Herr von Saint-Priest ist aus Lissabon zurückberufen worden, ent- weder fúr das, was er gethan, oder für das, was er unterlassen hat, und wird einstweilen durh Herrn Bois -le- Comte ersehzt werden, der sich von Madrid nach ‘Portugal begiebt, sobald Herr von Latour, Maubourg in der Spanischen Hauptstadt an- gelangt ist. Es scheint, daß man Herrn von St. Priest vor- wirft, immer gerade das Gegentheil von dem gethan zu haben, was der Englische Gesandte in Lissabon zu thun für gut fand.“

Die heutige Börse gab an Aufregung den bewegtesten Bör: sen des vergangenen Monats nichts nach. Die Spanischen Papiere sind neuerdings von 2 "4 auf 22!/, gefallen, und auch die FranzösishenFonds sind nur etwanoch !pCt. vonden niedrig{tenCour- sen des vergangenen Monats entfernt. Es waren verschiedene Ge- rüchte über dic Spanischen und Portugiesischen Angelegenheiten ver- breitct , die aber durchaus feinen Glauben fanden und mithin zu dem bedeutenden Fall der Spanischen Papiere nichts beige- tragen haben können. Ein Gerücht aber, welches seit mehreren Tagen zirkulirt, schien heute an Konsiftenz zu gewiinen und wäre, wenn es sich bestätigte, allerdings geeignet, den Aufschwung sämmtlicher Staatspapiere eine Zeitlang zu hemmen. Man sagt nämlich, die Gebrüder von Rothschild beabsichtigten, die bisher bestandene enge Verbindung zwischen ihren Häusern aufzuheben und vom Anfang des künftigen Jahres an ihre Geschäfte eins zeln und jeder sür seine alleinige Rechnung zu betreiben. Man sîgte hinzu, daß der Chef des hiesigen Handlungshauses, der Baron James von Nothschild, zu diesem Zwecke in der künfti- gen Woche nach London reisen würde. (Bei den bisher befolg- ten Grundsäßen dieses Banquierhauses, das den beispiellosen Erfolg sciner Unternehmungen größtentheils der ununterbroches- nen Eintracht und dem steten Zusammenwirken aller seiner Kräfte verdankte, scheint jenes Gerücht wohl noch sehr der Bestätigung zu bedürfen.)

Großbritanien und Jrland.

London, 14. Okce, Der Kdnig kam vorgestern nah der Stadt und ertheilte dem General Sebastiani und dem Russi- hen Admiral Greigh Audienzen. Lekßterer wird sich in weni- gen Tagen an Bord des Russischen Regierungs - Dampfboots

Nachstehendes ist eine kleine Statistik der Polizei - Präfek-

ster und die für diesen Fall ernannten Ordonnanz - Kosaken *

ten, die sich, seit der Kaiserlichen Regierung, bis heute auf ein-

nach St. Petersburg einschiffen.

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e 2 S - VICEIR S L A E E M

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