1836 / 292 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Globe widerspricht den in der Stadt verbreiteten Gerächten von der Krankheit des Herzogs von Sussex und verszhert, daß die leßten von Kinmel Park, wo Se. Königl. Hoheit jest zum Besuch ist, hier eingegangenen Briefe im. Ge- gentheil sehr befriedigend über dessen Gesundheitszustand lauten.

Die Hof-Zeitung enthält den Geheimen-Raths-Befehl zur Genehmigung der von den kirchlihen Kommissarien in Bezie- {ung auf Aenderung und neue Einrichtung verschiedener bischdf- licher Siße abgegecenen Gutachten.

Die Morning Post will wissen, daß Fürst Esterhazy nur drei Monate in England bleiben werde, um seine Angelegen- heiten hier zu ordnen, und daß er dann wieder nach Oesterreich zurückkehren müsse, wo seine Anwesenheit in Folge des Ablebens jeines Vaters nothwendig sey.

Der Russische Geschäftsträger kam am Dienstage im Hotel der hiesigen Russischen Gesandtschaft an, um den Großfürsten Michael zu empfangen, erhielt aber die Nachricht, daß Se. Kai- jerliche Hoheit die Reise hierher noch verschoben habe.

Der berühmte Admiral Lord de Saumarez ist auf Guern- fey im 80sten Lebensjahre mit Tode abgegangen, und in London ist Sir W. Knighton an der Wassersucht gestorben.

Der Graf von Minto hat auf heute die Einladung der Reformer in Hawick zu einem Diner angenommen.

Sir George Grey, Unter-Staats-Seeretair der Kolonicen, und Herr Charles Wood, Unter-Staats-Secretair der Admirg- lität, haben in Aureden an ihre Wöhler, so wie Lord Brougbam früher in Schottland, die Ansicht geäupert, daß nun {on in Reformen vorerst ziemlich genug gethan sey, wenigstens doch in organischen Aenderungen. Der Spectator meint, daß ihre Mei- nung in individueller Hinsicht bei ihrer ziemlich untergeordneten Stellung von gar keiner Bedeutung sey, außer etwa als Wider- hall der Meinungen ihrer Verwandten, Graf Grey und Lord Howick; die Ansichten und Zwecke Lord Melbourne's dürften übrigens in dieser Beziehung noch sehr wenig entschieden seyn.

Der Dubliner Korrespondent der Morning-P ost tlagt darüber, daß Herr Spring Rice aus dem Amte des Ober-Se- fretariats in Jrland alle Orangisten entferne.

Der Courier behauptet, die Pfändungsbefchle zum Be- huf von Zehnten-Erhebungen in Jrland hätten sich nun als völ- lig unwirksam erwiesen, außer bei den vermögenderen Pächtern, die etiva den zehnten Theil der im Rückstande befindlichen Zehn- tenpfiichtigen auémachtcn.

Der Globe sagt: „Wir finden fast in allen Zeitungen des Inlandes, welche uns dieser Tage zugegangen sind, daß úberall | “Änzeigen zum Behuf von Zehnten - Ablösungen in Gemäßheit der Zifte von leßter Session gemacht werden.““

Im Dezember is die Dienstzeit des Více- Admirals Sir Josiías Rowlcy, als Commandeur des Britischen Geschwaders im Mittelländischen Meere abgelaufen, und es geht ia den Ma- rine-Zirkeln das Gerücht, daß der Admiral Ser Charles Paget ant dessen Stelle das Kommando auf jener Station úbernehmen und den Capitain S. Jackson zu seinem Flaggen - Capitain er- halten werde. |

Das Uebungs- Geschwader unter Admiral Paget ist nun wieder nach Plymouth zurückgekehrt, und zwar abermals mit einiger Havarie, in Folge der leßten stúrmisehen Witterung.

Die hiesigen Blätter theilen aus der Dumfries Times ein Schreiben aus Moskau mit, worin die Verdienste, die sich Lord Durham äls Britischer Botschafter am Russischen Hofe unm die Juteressen Englands erworben habe, außerordent-

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Lumiares, Paraty, Rahe Maior, Terena, Cunha und Mafra; die Visconde’s Fonte Arcada, Villarinho, Reguengo und Sa die Barone von Sobral und Alcobaca und die

da Bandeira; J. Tevceira Aguilär und D,

Herren T. de Mello Brepyner, Dorges da Camara Medeiros.

Die Brighton-Gazette enthält einen Artikel aus Ports- mouth vom lten d., wonach in Folge der drohenden Aussichten in Lissabon noch sechs Linienschiffe unter dem Admiral Gage nach dein Tajo beordert wären und das gesammte Geschwader daselbst eine Defensiv-Stellung zur eventuellen Unterstüßung der Königin einnehmen solle. Der Globe meldet auch, daß heute früh ein Detaschement von 200 Maun von den Königlichen Marine - Truppen Woolwich verlassen habe, um nach Portugal eingeschif zu werden, und daß auch baldigt Munition u. v. zur Unterstü6ung Donna Maria’s abgehen werde.

Ím Courier liest man: „Es sind Madrider Zeitungen bis zum 4ten d. hier eingegangen. Sie melden die Ankunft der Post von Cadix in_der Hauptstadt, was dazu beitrug, die Besorgnisse dort zu verringern, denn man hatte geglaubt, die Communication sey durch Gomez ganz abgeschnitten. Die Trup- pen von Granada und Sevilla hatten sich vereinigt, um sich diesem zu widerseßen, und es waren von verschiedenen Gegenden Truppen zu diesein Zweck zusammengezogen worden. Vou Ro- dil und den unter seinem KFo:nmando sehenden Truppen ver- lautet nichtê. Man scheint jedoch von Seiten des Portugiesi- schen Corps eine thätigere Mitwirkung zu erwarten, welches den Befehl erhalten Hat, eine Stellung weiter nah dem Ebro hin einzunehmen.“/

Der Globe erklârt die in den Französischen Blät- tern enthaltenen düsteren Gerüchte über die Ursache der Krank- heit des Englischen Botschafters in Modrid für ganz ungegrün- det. „Es sind‘, sagt derselbe, „Briese von Herrn Villiers von eben dem Datum, wie die, in welchen jene Gerüchte enthalten sind, nämlich voi 1fen d., hier eingegangen, worin er, wie wir zu unferer Freude hören, meldet, daß er sich {hen wieder in der Genesung befinde. Herr Villiers hatte einen der in allen südlichen Klimas und besonders in Madrid beim Uebergang vonder Hibezu einer kälteren Temperatur häufig vorkommenden Fie- beranfälle.““ Auch der Courier versichert, daß das Gerücht, as sey ein Versuch gemacht worden, Herrn Villiers zu vergif- ten, bloß in dem zufälligen Umstande seinen Grund habe, daß cin Koch vom Haushalt des Boëschafters entlassen worden.

Am 7ten wurden bei Lloyds Policen erdffnet und erhielten ziemlich vieie Unter[chriften: 20 Psund auszuzahlen und 169 Pfund wieder zu erhalten, wenn es vor Juli nächsten Jahres zu einer Kriegs Erélärung zwischen Großbritanien und Frankreich käme. Die Meisten können in ciner solchen Voraussicht gar keinen Sinn finden.

Am 22. September hat der General-Gouverneur von Ka- nada, Lord Gosford, das Provinzial-Parlament von Unter-Ka- nada mit einer Rede erôfsnet, die, wie der Globe sagt, aus- drücklich darauf berechnet war, die einander entgegenstehenden Parteien in Kanada zu versöhnen. Ob sie diese Wirkung haben werde, meint das genannte Blatt, und ob die Verhand- lungen im Versammlungshause minder heftig und mehr der Würde dieses Körpers angemessen seyn würden, als in der vo- rigen Session, das músse die Zeit lehren. Bekanntlich hatte die- ses Haus in der leßtea Session die Subsidien nur auf 6 Mo- nate bewilligt. i In Sydney war man, nach den dortigen Zeitungen vom 17, Mai, im Begrisf, eine Börse zu stiften

lich gerußmt werden.

Die Königliche Sloop „„Beag!e‘/, Capitain Fißroy, ist von ihrer langen wissenschaftlichen Fahrt zum Behuf hydrographi- \cher Aufnahmen und Forschungen im bestmdglichsten Zustande, ungeachtet der unermeßlichen Schwierigkeiten dieser Unterneh- mung, zurüfgefehrt. Sie ging 1831 von England ab und war vis 1835 mit Untersuchung der Küsten Süd-Amerika's, der Falk- lands- und Gallopagos-Jnseln beschäftigt, worauf sie über Ota- haite und Neuseeland in ähnlicher Absicht nah Neuholland, Vandieinenéland, Mauritius, dem Kap und den Jnseln des súd- lichen Atlantischen Oceans abging. Die Ausbeute ihrer Beftre- bungen därfte sehr bedeutend seyn.

Dem Courier zufolge, haben die Direktoren der Bank ie Frage, 0b der gegenwärtige Zins auf Vorschüsse derselben auf 5'/, pCt. crhöht werden solle, heute verneinend entschieden. Dessenungeachtet war der Geldmarkt noch immer in cinem sehr gedrücêten Zustande.

Es ist beschlossen worden, ci.ze Grafschafts-Versammlung in

Northumberland zu halten, um die Zweckdienlichkcit ciner Eijen- bahn von Newcastle bis Berwick und Edinburg in Betracht zu ieten. / Die Zahl der Feuersbränste hat sich im verflossenen Jahre auf 642 belaufen und der dadurch angerichiete Schaden auf nahe an’1 Million Pfd. Sterl., wovon ungefähr die Hâifte versichert war.

Der Bischof Dr. Phillpotts hat einen Geistlichen abgescbt, weil er nicht so viel Macht über seine Frau gehabt, um sie zu verhindern, eine Methodisten- Kapelle zu besuhen. Der Cou- rier meint, auf solche Weije dürfie die Kirche bald keine Geist- liche mehr haben, da es wohl wenige ruheliebende Gelehrte gebe, die nicht, statt Herren ihrer Frauen zu seyn, vielmehr von ihnen beherrscht würden.

Am Montag den Zten d. erhielt die städtische Behörde von Manchester ein Schreiben von Herrn Wallez, dem Belgischen Geschäftsträger in London, worin sie ersucht wurde, die Wieder- ausgrabung der Leiche der verstorbenen Malibran zu gestatten, damit dieselbe auf den Wunsch des Herrn de Beriot nach Belgien gebracht werden könne. Hierauf wurde erwidert, daß der Ma- gistrat dazu kein Recht habe, indem dergleichen Angelegenheiten vor die Geistlichkeit der Kollegiat - Kirche gehörten. Lord John Russell schried nun am vorigen Donnerstage selbst an eine der Magistrats - Personen von Manchester und empfahl der Stadt die Berucksichtigung der Wünsche der Belgischen Regierung, die sich für die Sache bei ihm verwendet habe. D.s Comité des Manchestershen Musik - Festes, dem die Be- erdigung der Verstorbenen von ihrem Gatten übertragen wor- den war und dem nun das Schreiben Lord Russell’s mitgetheilt wurde, erélarte jedoch, daß es sich seiner Pflicht entledigt habe, ¡ndem Mad. de Beriot-Malibran gehörig bestattet worden sey, daß es sich nicht für befugt halte, ihren Leichnam wieder gus- graben zu lassen, und daß es auch glaube, das ganze Publikum ivürde sih gegen eine solche Handlung aussprechen und sehr ent- rüstet seyn, wenn man die sterblichen Ueberreste der berühmten Sängerin wollte von Manchester fortbringen lassen.

Folgendes ist die Liste derjenigen Portugiesischen Pairs, die den Protest gegen die Constitution von 1820 nicht mitunterzeich- net haben, obgleich sie ihren Eid als Pairs geleistet und in der Hammer sißen: Die Marquis Loulé, Fronteira, Valença, Ponte

¡ Strafen zu s{àärfen. Als der Justiz-Minister der Deputirten-

de Lime, Saldanha, Riçalbo und St. Jria; die Grafen Taipa,

Nachrichten aus New - York vom 24. folge, war das berühmte Bowery - Theater dasel auf zeganzgen.

Zeitungen aus Rio Janeiro bis zum 31, August ent- werfen ein trauriges Bild von dem moralischen Zustande Bra- siliens. Die Regierung hat sih genöthigt ges: hen, einige Aen- derungen in dem Kriminal -Gesebbuche vorzunehmen und die

September zu- S bs in Flammen

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Kammer seinen Plan vorlegte, sagte er unter Anderem : ie Provinzen St. Pedro, do Rio Grande do Sul und namentlich Para bieten Beispiele von unerhödrter Grausamkeit dar. În der ersteren sind Menschen ermordet, ihre Glieder durch die Stra- ßen geschleppt und öffentlich versteigert worden. In der leßteren sind dergleichen Auftritte noch gewöhnlicher. Unter den zerstörten Gebäuden, mitten in den Flammen, die einen Theil der Stadt verzehrten, wurden Mordthaten mit so kaltem Blute verübt, als ob man sich auf der Jagd befände.“ Der Cor- reio enthält den Freibrief fúr die ausschlicßliche Beschiffung des Rio Doce, der ciner in London durch Joao Diego Sturz ge- bildeten Gesellschaft ertheilt worden. ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 14, Oft. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael von Rußland is von seinem Ausfluge nach Amsterdam urd Zaandam (Saardam) hier wieder eingetroffen. An dem leßtgenannten Orte besuchte Se. Kaiserl. Hoheit auch das Haus, in welchem Peter der Große gewohnt. Heute erst wird dem Großfürsten bei Hofe cin großes Abschieds - Diner ge- geben, und morgen wird Höchstderselbe die Reise nah London antreten.

Der Prinz Friedrich Heinrich begiebt sich morgen nach dein neuen Diep um sich daselbst nach Ostindien einzuschiffen.

Das Amortisations - Syndikat hat gestern und vorgestern in Amsterdam unter dem Vorsize des Finanz-Ministers seine or- dentliche Jahres- Versammlung gehalten und den Rechnungs- Abschluß fr das mit dem 30. Juni 1836 endigende Jahr ge- nehmigt.

Danemar t

Kiel, 15. Oftober. Mit dem heute abgegangenen Dampf- schiffe „Frederik VI.‘/, welches, wie es heißt, seine regelmäßigen Touren bis gegen Mitte November fortsezen wird, ist der Königl. Schwedische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Wetterstedt, nach Kopenhagen gereist. i

Die Professoren Hr. Köster und Scherk werden als De- putirte der hiesigen Universität nach Kopenhagen gehen, um den dort bei Gelegenheit des Reformations - Jubiläums stattfinden- den Feierlichkeiten beizuwohnen.

DenutscckGland.

Hannover, 15. Oft. Hier is die nachstehende Bekaunt- machung des Königl. Finanz - Ministerü erschienen, das Verbot fremder Scheidemünze, so wie fremder Zweigutegroschen-Stücke betressend. „Nachdem nunmehr in Gemäßheit des Münz Ge- seßes vom 8. April 1834 cine hinreichende Menge Scheidemünze von biesigem Gepräge ausgemünzt, und auch durch das Geselz vom 1. August d. J., den Werth der Hannoverischen Zweigute-

bestinmen wir hiermit Folgendes: 6 L des Mänz-Gesekes enthaltene Verbot wegen der fremden munze tritt, niht bloß was die ô was die gesammten Unterthanen betrisst, mit dem

i837 in Kraft. g. 2. Verboten von dem gedachten an sind gleichfalls alle Zweigutegroschen-Stücke fremd ges. g. 3. Wir behalten uns vor, in den Fäilen, w barliche Verkehr mit dem Auslande oder sonstige H hältnisse die Annahme fremder Scheidemünze ! machen sollte, die Zulassung bestimmter Sorten wisser Gränzen und Beschränkungen zu gestatten. Bestrafung des Verkehrs 2c. mit verbotenen Múnze die §§. 20, 21, 22 und 23 des Müänz-Geseßes veru

Hannover, 12, Okt. 1836,//

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__ „Madtid,„.5, Oktbr, (Journ. des Debats) Millionen Realen, welche in Folge der Detrete fr d scription und die Mobilifirung der National-GBard find, haben sich als unzureichend fúr die Bedürfnisse der erwiesen. Die ganze Summe is der Operations - Ari sandt worden, die seit der Abreise des Generals Cordov erhalten hat. Die Reserve - Magazine sind fas ganz ( wean nicht sofort Maßregeln getroffen werden, di allem Nöthigen zu versehen, so sind die traurigste den Winter zu befärchten.

Der heute aus Andalusien angekommene Courier cher seinen Weg durch Estremadura. genommen hat bringt die Nachricht, daß der General - Capitai Sevilla nicht nur diese Stadt, souderi auch die vinz in Belagerungs - Zustand erélärt hat. regeln sind sehr begreiflih, wenn man bedenkt, tiger Anführer, wie Gomez, Heèr der Gebir und der Engpässe der Sierra Morena if und zu gleicher Zeit drei reiche Provinzen und die Königreichs bedroht. Diese Stellung i um Gomez, wenn er die reiche Bevdlkerung von And

itribution gese6t hat, sich mit seiner L

ee diefelh

daß cin E Von auf diese HOCUp

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Co unzugängliche Gebirge zurückziehen kann.

Die bisher von Gomez gesperrte Landstraße nach ? sien is, wie wenigstens die hiesigen Ze

Briefe aus Sevilla vom 2Wfsen v. M. melden, d ! Kavalleristen der Nationa{-Garde nach Cordova abaze und man hofft, sie daselbst bis auf 2000 Maun zu b diesem Zwece haben die Behörden 5 i Kaufmannschaft und 39,000 Piaster verlangt. /

Die General- Capit Truppen von Granada und Sevilla ve greifen. Espinofa hat die Urbanos sind noch Truppen und Artillerie aus aufgeboten worden. Funfzehnhundert die Brücke von Alcolea und die besetzt.

Aus Cadix wird gemeldet, daß am rine-Brigade nach Sevilla abgegangeu und v beseelt sey.

Im Español liest man: noch ; dies ist unbestreitbar. ben leugnen wollen. Der wendung, denn das Geg säße des Völkerrechts. Der Traktat wi Englische Botschafter wohnt fortwähr Franzöfische Negierung hat einen neuen Botscha stät der Königin ernannt. Was die Art der Ausfú n Auslegung des Traktats betrifst, so dürfte darüber wohl „Ct gleichen den alten nicht mehr. Das Interesse der Französischen Allianz verlangt offenbar die Einfährun L en und nicht einer absoluten M Hul der Gesinnungen und namentlich Beista des Nordens. Allein es giebt noch ein a

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M

von der

Mann aus Cordova Fuhrten des Guada

on dem besten

Traëtat bleibt fortwährend i

rd fortbestehen, de

Rußland verständigen, als die Anarchie begünstigen. Nationen fönnen durch den Absolutismus bekämrst w aber sie werden sich ihm niemals beugen. kunft ernstlih bedroht durch die in ihrem schlechten Leidenschaften. Wenn wir uns nicht von dem

Traktat in demselben Geiste auslegen, der April beseelte. Wenn dagegen die Anar

rung sich- unausführ

sie im

ben nach nicht mehr existiren. Die Lösung des Pro“lems

Traktat zu einer Wahrheit oder Nachrichten aus Burgos voz der Karlistische Anführer Sanz am

Stadt Llanes cingerückt, ohne auf scinem Marsche den g sten Widerstand gefunden zu haven, indem der conftitutio

men war.

stian kommende Brigade ausgeschisst worden, kung der Reserve-Armee bestimmt ist.

Mina und Gay lona und Martinez de los Heros und Arana fúr Bilbao er worden.

Vereinigte Staaten vom La Plata

genwärtigen Regierung zu erwarten sey. Die Parteien Generale Oribe und Nivira boten Alles auf, um auf di Oktober stattfindenden Wahlen einzuwirken.

tei, Doktor Jguacio Oribe, zum Kommandanten des Lande

groschen - Stücke betreffend, genugsam für das Bedürfniß nach vollgültigen Zweigutegroschen - Srüeken gesorgt worden ist, so

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Das íu dem S Schehy fentlichen Kassen, sondern l. Jan Zeitpuy

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Diese Vorsichté

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gangen su, C 4 brigen, y 000 Piaster voy t Uniizipalil

aine Quiroga und Cspinosa habey li reinigt, um Gomez any in Ecija versammelt; a dem Lager von St, Roh

2isten v. M. die Mi

¡Der Quadrupel- Traktat besiehl obgleich gewisse Personen dics ha

entheil wäre eine Verlezung aller Gru

end in Madrid, und fter bei Jhrer Mi hrung und den Gu

ungs; Verschiedenheit obwalten, denn die neucn Interessen Englis

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onarchie, denn led ächte bedürfen von dieser Seite her Sicherheit, Gleich! nd gegen den Einf nderes wichtigeres Ju teresse; dies ist die Gefahr einer dauernden Revolution oder dt Anarchie. Frankrei und England fürchten sie mehr, als di unumschränkten Regierungen, und sie würden sich lieder ui

Dagegen ift ihre Zus Innern aufgeregtet

tutionnellen Wege entfernen, wenn die Cortes endlich das N prâsentativ - System so organisiren, wie Europa es will, so wt den die verbündeten Mächte auch fernerhin den Quadrupl

lnarchie herrsche und die Regi l baren Plänen hingiebt, dann werden dk Mächte uns verlassen, und der Traktat wird auch dem Bus

von unserer Regierung ab; es sicht in unserer Macht, d zu einem Trugbilde zu mah" Isen d. M. zufolge, il 29, September in die klein etwa in der Mitte zwischen Oviedo und Santander gelegelt

General Peon an demselben Tage erst in Reynosa angetotl

Am 3ésten v. M. is in Santander eine aus San Sebv die zur Verst

eteneche sind zu Prokuradoren. fúr Pamp'

__ Buenos: Ayres, 25. Juli. (Times.) Jn der vor'igel Woche erhielt man hier die Nachricht, daß dîe Banda Orient : si in großer Aufregung befinde, und daß ein Umsturz der g" Markt

Am lten wurde der Regierung angezeigt, daß an die Anhänger des Rivera Was fen ausgetheilt worden seyen, worauf der Bruder des Präsiden

nannt wurde. Wohlunterrichtete Personen glauben jedoch, daß dit Regierung von Monte Video unnôthigerweise Lärm geschlagen habe, und man fürchtet, daß die von ihr ergrifsenen Maßregeln dic andere Partei veranlassen werden, zu ihrer Selbstvertheidiguäß die Waffen zu ergreifen, Am dten befand sich der Genet

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ouf seinem Landgute. Die lebten Nachrichten aus Bideo sind vom 2isten- und enthalten nichts von einer jernehinung des Generals Rivera. Es hatte jedoch zwischen ‘m von dem Polizei: Chef von St. Jose angeführten Corps » einem stärkeren Haufen von Rivera's Partei ein Gefecht gefunden, worin der Polizei-Beamte mit dein größten Theile jer Leute getödtet wurde. Don Lucas J. Obes, Ex-Minister Freund Rivera s, is auf dem Britischen Schisse „Spider 4 Rio - Janciro abgegangen, und Don Santiago Vasquez, als Mifalls ein Ex - Minisier, hält si verborgen. Jn voriger zen [Whe würden hier etwa 89 aus demn Süden hierher gebrachte ndianetr, die das Land durch ihre Räubereien unsicher gemacht ien, auf Befehl des Gouverneurs Don Juan Manoel de ns erschossen und ihre Körper in einer zu diesem Zwecke fenen Grube verscharrt.

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E A in, 19, Okt. Vorgeñern hielten die hier anwesenden v verschiedener Deutscher Kunst-Vereine eine Versamm- s erschieuen : Königóberg in Pr., Herr Professor Dr. A. Hagen; Danzig, Herr Direktor und Professor J. C. Schulb; Stettin, die Herren Justizrath Remy, Kaufmann Schäffer und Genre-Maler Mosk; Breslau, Herr Maler Ebers und Herr Dr. A. Kaßlert; Yotsdam, Herr De. Pußlmann; den Sächsischen Kunst Verein, Semverz Magdeburg, Herr Rendant Ribbeck; Halle, Herr Justiz-Kommissarius Wilke ; / Halberstadt und Braunschweig, Herr Dr. Lucanus ; m U ehen Künst Bever, Here Di F: K dl; lel;

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\ Herr Architekt Salzenberg ; Kunsi-Verein für die Nheinlande und We strs- phalen, Herr George Gropius. | ¿ wurde beschlossen, daß k“nftig ein jeder dieser Kunst-Vereine h 2 Jahre cin bedeutendes größeres Gemälde, entweder durch jjillung oder durch Ankauf von der Staffelei, zur gegenseiti- Mittheilung für die Ausstellungen der zu solchem Zwecke unbenen Vereine erwerben solle, so daß ein solches Kunst- ert ersi nach becndetein Kreis{auje solcher Mittheilungen zur hien Verfügung des BVesizers ge\telle werde. Sollten mehrere (reine zu einer folchen gemeinsamen Erwerbung sich verbin- n, so joll der Beitrag eines jeden Einzelnen mindestens 500 thlr. seyn. Für 1837 soll der «luêstellungs-Cyftlus im Januar it Königsberg beginnen, worauf Danzig, Stettin und Breslau lgen. Jm Jahre 1838, wo die Vereine jenseits der Elbe usfellunzgen veranstalten, macht Magdeburg den Anfang, worauf alle, Halbertadt, Braunschweig, Kassel und Münster folgen. da indessen, außer den alle 2 Jahre wiederkehrenden Haupt- habn usfiellungen, einzelne bedeutende Kunstwerke zu außerordent- quiiisYchen Ausstellungen Gelegenheit zu geben pflegen, so wurde be- h lossen, daß, wenn einer der Vereine Gemälde für solchen weck anzuschaffen oder zu empfangen hofft, derselbe gehalten v, dieses seinem Vereins-Cyklus anzuzeigen und “sih für ihn it zu verwenden. Um den Geschäftsgang für solche und ähn- ihe Fâlle zu vereinfachen, wählte jeder Cyklus einen Haupt- dveschäftsführer, und zwar fär 1837 und 1838 Herrn Justiz- ih Neiny sür die ôstlih und Herrn Rendanten Ribbeck für je westlich von der. Elbe gelegenen Städte. Der Herzog vou %Nontfort (Hieronymus Buonaparte) af am iten d. D, aus Jtalien lommend, in Begleitung sei- Sohnes Napoleon von Montfort, mit dem Rheinischen ampfschisse in Köln ein, stieg im Gasthofe zum großen Rhein- 1g ab und seßte am folgenden Morgen die Reise nach Lon- on fort,

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Wissenschast, Kunst und Literatur. h Die evangelische Gemeinde in Locarno, ihre Aus- wanderung nach Zürich und ihre weiterenSchick- saale, Em Beitrag zur Geschichte der Schweiz im sech- zehuten Jahrhundert. Nach bisher meist unbenußten handschriftlichen Quellen von Ferdinand Meyer. Erster Band. Zürich, 1836. gr. 8. i Wie im Jahre 1732 achtzehutauscnd um ihrer Religion willen ertricóene Salzburger in den Preußischen Staaten cinen sicheren difluchtsort und eine bessere bürgerliche Existenz gefunden haben, so auderte im Fahre 155d eine ganze Gemeinde evangelischer Christen Is Locaruo in die Stadt Zürich ein und fand doct freundliche Auf: Maine, wofür sie ihr auch uanchen ausgezeichueten Bürger zuführte uud den Wohlstand von Zürich damals und später auf alle Weise ord Das erhebeude Beispiel, wie eiue ganze Gemeinde, um l)t vou dec ertannten Wahrheit zurückwcichen zu mlüis.n, Kuuner und Frübsaie aller Art mehrere Jahre hindurch erträgt, endlich aber gottver- queud deu Wanderstab crareift und aus der schönen Heimath, fern über le schneebedecêten Berge, ciner ungewissen Zukunft entgegengeht, dieute auch für unsere Zeir eiue genaue Und ausführliche Be- Ireidung, zu welcher Herr Mever, als ein geborner Züricher, durch chazbare handsczriftliche Hülfsmittel und im Besiß sämmtlicher über pesen Gegenstand gedruckten Bücher vorzugsweise befähiget war. a6 Vorwort enthäit zuvörderst dic genaue Nachweisung dieser Ori- Pai: Dofumente, die sich in den Muraliischen und Drellischen Fa- Mien-Archiven, in den Staats-Archiven zum Frauenmüuster in Zü- ih und im Staais - Archive zu Luzern, feruer in der Simmlerscheu ammlung auf der Stadt - Bibliothek zu Zürich besinden; danu die \rilit der Schriften, in welchen die Locarüische Verfolguug vor Hrn. Never bearbeitet worden ist. Von allen dieseu Hülfsmittel hat Hr. Viever ine gewissenhafte Beuußung gemacht und eine wirklich schr verdienstliche eyelh1torlsche Monographie geliefert, die sich auch durch ihre iudividuelle ardung, dich geschickte Anwendung der Ocrtlichkeiten und durch den fiterthümlich würdigen Ton vortheilbaft auszeichnet. Mau muß sich 1 der That recht ¿unig der Erscheinung dieses Buches in einem Lande selien, das Jeßl durch die unangenchuisten Zerwürfnisse und durch die Pnheimlichen Bewegungen einer demofratischeu Bartei in politischer ind literarifcher Hiusicht in so hohem Grade gefährdet if. ‘Der Flecken und die Herrfchaft Locarno gehörten zu deu Jtaliäni-

N G ; Y X gCUOri j T S en Dogielen der Schweiz, welehe die Eidgenossen während der Jta- uischen Feldzüge im Aufange des sechzehnten Jahrhunderts an sich rat hatten, Eine reiche Natur umgab dèn Fleckeu Locaruo 3 geidbau, Holz- ‘und Geiraidehaudel uährte die Einwohner, und ie Märkte Locarno waren so zahlreich besuczt, wie fein 11 Runde. Die obrigfeitliche Gewalt übte ein 1 Orte nach festgesezter Reihen- ( lich Kommissarien abschicéten, um 1d schwere Händel, die der Vogt zu erledigen aute, zu entschciden und Rechuung vou ihm zu fordern iy iunadme uud Ausgabe. Aber diefe Verwaltung war schr Me MYE Mer haré und drückend lasteten die firchlichen Ver- bn A eun Bewohnern deVr Jtaliänischen Bogteien. Dem Bischof ditt A CNTPn l litten ie unter Jeglicheu1 geistigen Drucke, i R O rgaude und die Unwissenheit verbeiführt. _ Jedoch war E eigene Araciton nicht zu oefürchten: der Ansioß mußte dazu en Außen fommen.

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remden, zügelloseu Söldnern, von Abgabendruck und von der Jn-

riauo werden unter diesen vor 1542 als Freunde und Bekenner der lutherischen Lebze gcuannt, die auch in Locarno ihre Anhänger fand, besoudexrs ais von i542 1544 Joachim Bäldi von Glarus Vogt zu

Durch Mariauo gewann der berühmte Züricher Prediger Bullinger Jn- teresse an den Religions-Augelegenheiteu Locaruo's, als deren Vertreter und als die eigeniliche Seele der Evaugelischen daselbst Giovanni Beccaria, der Lehrer an der dortigeu Schule, erscheiat. Durch ibn wurde eine beträchtliche Anzahi von Personen beiderlei Geschlechts

balb ex sih auch bis an das Ende seines Lebens das Zutrauen der Aelteru erdielt. gelischen so bhedentend zugenommen hatte, es wagen durfte, an den Festen in ciner beuachbarten Kirche scheidende Schritt einen fräftigern Widerstand der Altgläubigen her: vor, und so beginnt die Locaruisch

caruo, herrschte damals großer Zwiespalt in Religious\achen. Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen waren der Reformation cifrigst zugethan den großten Einfluß übte die Geistlichkeit in Zürich und hier wicder Heinrich Bullinger. sagt * Hr. Meyer (S. 213), „mit den edlen Zligen, der frischen Gesichtsfarbe, dem schönen, weißen Barte, r tel, durch die Straße tend, wie weidete sich

1189 lüchtliuge aus dem beuachbarten Herzogthum Mailand, welches von

nisition hart geplagt war. Um der-leßtern zu entgehen, wanderten iele auf das Schweizerische Gebiet aus. Castiglione, Gabriele, Ma-

ocarno tvar, et rechtschaseuer, der neuen Lehre treu ergebener Wann.

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ür das Lutherthum gewonnen; sein Hauptgeschäft aber blieb dic Er- lehung junger Leute, das er mit wabrhafter Begeisterung trieb, wes-

Als er aber im Mai 1548, da die Zadl der Evan.

u predigen, so rief dieser cnut-

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1 ic Lo ) rfoigung. ; Unter den Schweizerischen Eidgenossen, als der Herren vou Lts

„Wenn der ansehnliche, stattliche Vfarrherr“

in s{chwarzem Pelz- ot, in weißem Wanuns und rothem Bruüsituch, das Stilet im Gür- 11 schritt, freundlich und doch Ehrfurcht gebie- da Jeder au dem Anblicf des Mannes, weicher der Stolz und die Zierde Zürichs war. Anders dagegen war es in den katholischen Kantons. Hier haßtc man die Reformation, weni- ger aus religiöfer Ueberzeugung, als weil man darin eiue lástige Störexin des bisherigen politischen Systems erblickte, das Vornehmen und Geringeu ganz bequem und lieb geworden, weil es Allen Ge- winn brachte. Um so unaugenehmer waren ‘hnen die Neuerungen in Locarno und um fie zu hintertreibeu, fanden sie cin williges Werk- zeug in dem Landschreiber zu Uri, Walter Roll, der 15346 Landschrciber in Locarno wurde, und in dem neuen Vogt Jakob Feer vou Lu- zern. Nun ließ man einen Dominifaner - Mbuh aus dem be- uachbarten Lugano, Fra Lorenzo, kommen, der in ciner öf- fentlichen Disputation die Anhänger der evangelishen Lehre, deren man damals an zweihundert zählte, zum alten Glauben zurü- führen sollte. Diese Disputation ward au 5. August 1549 über die Lehre von der Autorität des Papstes, von dem Verdienste der gutcu Werke und von der Rechlfertigung, von der Ohrenbeichte, vom Fege- feuer und auderem gehalten, und is vom Verf. auf S. 190 196 sehr anschaulich beschrieben worden. Beccaria führte vorzugsweise das Wort für die vou Locarno. Seine Gründe wollte b Vogt Wirz durch einen Machtspruch vernichten, ja Beccaria'n endlich gefangeu uchmeu lassen, als sich plözlich im Hofe lauter Lärm erhebt und be- waffnete Locarner denen von Lugano mit dem Tode drohen, dem Beccaria dagegen alle Hülfe versprechen. Beccaria mußte in Freiheit geseßt werden und die Disputation hatte für den Augenblick feine erheblichern Folgen, als die befaunte Leipziger Disputation zwischen Luther und Johann Eck. Schuß und Hülfe suchend wandte sich Berccaria nach Zürich, wo er an Bullinger , dessen kirchlicher und politischer Einfluß gleich groß war (vergl. S. 198 277), eine bedeutende Stüge fand. Durch ihu ward der Rath freundlich für die „frommen Leute in Locarno“ estimmt; gleiche Gesinuung theilte der Rath in Bern, Basel, Schaff- Visen: man versprach, sich auf der Tagsaßung zu Baden der Sache der Locarner eifrig anzunehmen. Dies geschah aber nicht, vielmehr ertheilte der große Rath zu Zürich seinen Abgesandtenzu Baden den Wiukf, man solle Beccaria und die übrigen Religiousverwandten vermögen, jett noch zu leiden und sich still zu halten, bis ein neuex Vogt käme, unter wel- chem sie mehr Freiheit für ihren Glauben haben würden. Denn von 1550 an fam die Reihe, einen Vogt nach Locarno zu seten, hinter- einander au Basel, Schaffhausen und Zürich. Abex cben deshalb wollte die fatholischen Orte jeut nicht auf halbem Wege steheu bleiben. Dober verfolgten sie mit großer Konsequenz ihren Reactions- Plan bald mittelst ibrer Stimmen -Mehrhcit auf den Tagsazungen, bald durch Hinhaltung der Evangelischen, bald duïh Verdächtigung der Locarnerx, als seven sie heimliche Wiedertäufer, bald durch einsei- tiges Einschreiten in Locarnuo felbst durch ihre Vögte und den Laud- schreiber Roll. Das leßtere geschah namentlich durch ein strenges Mandat aux 10. März 1554, wodurch jede Abweichung von der alteu Lehre untersagt wurde, uud durch die Berufung eines Frauziskaner- Mönches nach Locarno zur Befehrung der Jrrgläubigen. Auch gegen diese Maßregel zeigten die evangelischen Orte guten Willen, aber sie wagten nicht fräftig einzuschreiten, sie hofften vielmchr, daß der neue, von Zürich zu Johannis 1554 eingeseßzte Vogt, Fesaias Räuch- lin, die bedrängten Evangelischen au Ort uud Sielle werde am be- steu schüßen fönneu.

Iudeß diese Hoffnung täuschte sie. Während dic fatholischen Orte in Luzern zusammeniraten und sich enger verbanden, späterhin aber auf der Tagsaßung in Baden exklärien, daß sie ciue Unterstüz- zung derx evangelischen Locarner als einen Bruch des Landfriedens “auschen würden, ja, daß sogar dani cin Religionskrieg iu der Schweiz zu befürchten wäre, schwanufte man in den evangelischen Orten zwi- schen Hosfuung und B-esorguiß, zwischen Streit und Versöhnung. Bullinger's Stimme verhallte

mit Kraft zu handeln.

18. November ward fie eröffnet.

uen, daß sie friedlic mögen bei ihrer Religion bleiben, dafür auch willige

Ven! (S: 842)

unterdrückt und den Personen, die von derselben nicht ablassecn woll ten, gestaltet seyn foilte, mit Hab und Gut auszuwandern, wohi

fürchten hüiten. n de nichts cinzuwenden; er gründete sich auf den uuzweifelhasten Rechts zusiand. liche Niederlage für die Evaugelischén.

sen fich demsciben zuu großen Leidwesen der Evangelischen an. Das Schicîsal der Locaruer ivar also enkschiedeu. Die Gesaud

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und b

der aiten oder ueuen Religion bleiben wollten.

reu 129 Erwachsene) exklärten, daß sie bei ihreur, wie sie meinte!

Darauf wurde ihuen erwidert, daß sie bis zur alteu Fasinacht deu Fleccke Locarno und die ganze Grafschaft räumen sollten und sich keine we tere Guade zu verschen hätten (S. 406 408). Di ) darauf der Päpstliche Legat sciu Bekehrungs- Geschäft begaun, da ei zelne Männer und Frauen verhaftet und Nicolao Greco wegeu a! geblicher Lästerung der Fungfrau Maria sogar hingerichtet wurd

In Locarno entzündete sich der Re- ligionshaß immer heftiger und der Vogt Räuchlin vermochte uicht,

Die Tagsaßung zu Baden im Jahre 1554 sollte entscheiden. Am 3 Ein Französischer Gesaudter, St. Laurent, fand sich als geschickéter Vermittier dazu ein ; uach ihm auch der Bi- {hof von Terraciua, als Päpftlicher Nuntius. Die Locarner gaben cine demüthige Bittschrift ein, in der sie ihre Abneigung gegen die Wie- dertäufereci erklärten, fich als Evangelische befaunien und dringend bag- ten: „man ivolle gegen sie arme Leute gnädig handeln und ibnen vergLn-

Gehorsam als treue Unicrthaneu in allen anderen Stücken verspra- Nach mehrtägiger Bemühung ward cin Vergleich vorgeschlagen, daß um der Erhaitung des Landfriedens und Verhü- tung eines Krieges willen die neue Religions - Uebung in Locarno

sie wollten, ohne daß sie auf ihrem Wege Noth oder Strafe zu be- Ju rein politischer Hinsicht war gegen den Vergleich

Jn firchlicher Beziehung war derselbe cine ueue, schmerz- Das fühlten der Rath uud die Bürgerschaft von Zürich und beharrten dabzi, den Vergleich nicht für sich anzunehmen; Vern, Basel und Schaffhausen dagegen \clos-

ten der Eidgenossens.haft trafen im Januar 1555 in Locarno cin cfen die Dorfoorstcher zusammen, eröffneten ihuen den Be- fehl der Schiveizerischen Orte und hießen sie sich crklären, ob sie bei Die Gemeinde spa!s tete sich. Die Aligläubigen eröffneten am folgenden Tage ihren Vor- saß, bei dem frühern Glauben zu bleiben, die Evangelischén (es wa-

wahren, rechten, christlichen Glauben lebeu und sterben wollten.

Da nun unmittelbar

o beeilten die Verwieseuen ihren Auszug. Nur wußten sie nicht, wohin sie sich wenden sfoilteu; denu die evangelischen Orte der

im tiefen Winter nicht erreichen ; nah Mailaud zu kommen, war ih nen streng untersagt, und in Graubündten, welches ihnen zunächst

lag, und wo zwar Beccaria eine Zuflucht gefunden hatte, zeigte sich in den meisten Städten und Ortschaften eine für sie ungünstige Stimmung. Aber sie mußten aufbrehen. Und fo ergriffen am 3. März 1555. von 204 Personen, die sich im Januar öffentlich zur evangelischen Lehre bekannt hatten, drei und neunzig dkn Wan- derstab. Muthig und heiteren Sinnes, im Bewußtseyn, _daß Gott mit ihnen sey, zogen sie aus. An ihrer Spitze Tad- deo Duno und Martino Muralto, die beiden Rechtsgelehrten, und der Arzt Giovanno Muralto, die sich in der leßten Zeit durch mäunliche Entschlossenheit ausgezeichnet hatten. Langsam bewegte fich der Zug die fast uuwegsame Straße hin nach BVellinzona, dessen Einwohner das hüiflose Häuflein die alte Feindschaft ungroßmüthig empfinden ließen; daun nach Roveredo im Misfoxerthale. Hier waren sie entschlossen, zu bleibecu, bis die mildere Jahreszeit ihnen die wei- tere Reise über die Berge mit Weib und Kind gestatteu würde. Man nahm sie hier auch gut auf und fragte weuig nach dem Verbote , ivelches die Obrigkeit des Thales gegen die Auswanderer erlassen hatte. Denselben Weg zogen nach einigen Tagen auch eine Anzahl Männer und Frauen, die erst zum Bleiben entschlossen gewescn waren. Die weiteren Schicksale dieser evangelischen Flüchtlinge wird uns der Verfasser in einem zweiten Bande schildern, dessen Erscheinen als nahe bevorstehend angekündigt is und mit we!chem cin Werk be- schlosscn seyn wird, das eben sowohl durch seine urfundliche Darstel- lung, als durch,seine chrisilihe Gesinnung auch über die Gränzen der Schweiz hinaus eine theilnehmende Aufmerfksamfeit verdient.

* “.

Verzeichniß der Vorlesungen bei der Königlichen medizinish-chirurgischen Mili- tair-Akademie im Winterhalbjahre vom Anfang Novembers 1836 bis Ende März 1837, I. Professores ordinarii. |

F. N. Rust, PDr., PDecanus, wird 1) priv atim die generelle und spezielle Chirurgie mit Einschluß der syphilitischen und Augen- Kraukheiten fünfmal wöchentlich von 12 1 Uhr vortragen, und 2) die praktischen Uebungen am Krankenbette in der chirurgischen Kliuif im Charité-Kranfkenhause ganz wie bisher leiten, E C. F. vou Gräfe, Dr., trägt 1) des Montags und Dienstags von 9 bis 10 Uhr öffentlich die primair - dynamischen Knochen- Krankfhciten vor. 2) Privatim hält er des Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 3—4 Uhr Vorlesungeu über den Cur- zuin operationum chirurgicarum. Die zu diesem Vortrage gehörigen Demonstrationen und Uebungen an Leichuamen werden auf besondere Stunden Mittwochs und Sonnabends festgesezt. 3) Klinik der Chi- rurgie und Angenheilkunde seßt derselbe im Königl. chirurgisch-flini- scheu Justitute täglich von 2—3 Uhr auf die gewohnte Weisc fort. E. Horn, PDr., wird des Mittwochs und Sounabeuds von_8— 9 Uhr die praftische Kriegs - Arzneifkunde öffentlich lchren und die spezielle Therapie der hißigen und chronischen Krankheiten nach cige- nen Heften Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 9 Uhr privatim vortragen. F: Hufeland, De, wird Mittwochs und Sonnabends von 10— 11 Uhr Semiotif öffentlich lesen; privatim die allgemeine Pa- thologie von 4—d Uhr, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags. E : C. A. F. Kluge, Dr, wird 1) öffentli die Aufangsgründe der Geburtsfunde des Mittwochs und Sonnabends von 11—12 Uhr vortragen, 2) privatim a) des Montags über theoretische und praf- tische Geburtsfunde, b) des Dienstags über Kuochenbrüche und Ver- renkungen, c) des Donnerstags und Freitags über ailgemeine Chi- rurgie von 10 12 Uhr Lehr-Vortcäge halten, und d) über die fy- philitischen Krankheiten des Mittwochs und Sonuabends von 8— 10 Uhr Morgens im Charité-Kranfenhaguse flinischen Unterricht erthei- len. Die zu den geburtshülflichen Lebr-Vorträgen gehörenden fli- nischen Unterweisungen werden in ‘besonderen Stundcn wöchentlich ziveimal auf der Gebär-Anstalt des Charité: Krankenhauses statthaben. L. E. von Könen, Dr., wird des Donnerstags und Freitags von 9 10 Uhr in seinen Vorlesungen über Pharmacologie fort-

ahren. H. F. Liuf, Dr., wird Sonnabends von 12—1 Uhr übcr fryp- togamische Pflanzen öffentlich lesen. Privatim wird er von §— 9 Uhr sechsinal in der Woche die Pharmacologie vortragen. E. Mit scherli ch, Dr... wird privatim die Erperimental-Che- mie sechómal wöchentlich) von 11—12 Uhx vortragen. - Joh. Müller, De., wird Montags, Dienstags und Donnerstags vou 3—4 Uhr die Anatomie der Sinnueswerkzeuge offentlich vor- tragen. Privatim giebt er täglih von 9—12 Uhr in der prafti- schen Zergliederungsfunst Unterricht und lehrt täglich von 2-— 3 Uhr die gesammte Anatomie des Menschen. E. Osann, Dr., wird öffentlich über Rettungsmittel be lichen Lebensgefahren Mittwochs und Sonnabends von 9—106 1 privatim Materia medica, wêchentlih sechsmigl von d -—=6 Uhr lesen. | C. D. Turte, Dr, wird die Experimental :- Physif Mittwochs und Sounabeuds von 3—5 Uhr vortragen; auc wird er priva- tissime über die Handhabung der wichtigsten phvfifalischen Werk- zeuge cine besondere Vorlesung halten und seine offentlichen Vors lesungen über Chemie in noch zu bestimmenden Stunden fortseßen. F- Wol}, Dr., wird Moutags und Dienstags von 190—11 Uhr offentlich Logik vortragen.

Ml. Professores extraordinarii. G. W. E, De., wird öffentlich Dounerstags von 1—2 Uhr über ansteckéende Kraukheiten lesen und pricatim die aügenueine und spezielle Physielogie, sechsmal wöchentlich) von 8—9 Uhr, vor- tragen. : e : e i G. C Reich, Dr.. wird die Geschichte der dizin offentlich lehren. Privatim trägt er die spezielle Pathologie vor

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Auswärtige Börsen, Amsterdam, 14. Oktober.

Nieder!. wirkl. Schuld 5215/46. 5%, do. 1004. Kanz - Bil 21. 5% Span. 234. Passive Ausg. Sch. —., Zinel. 9! Preuss. Präm.-Sch. 108! Poln. Vesterr. Îlet. 985.

Loudon. 14. Oktober,

Cons. 3%, 8834. Belg. Nene An]. Ausg. Seh. —. 214% Holl. 52%. : 5% do. §39 34/4. Engl. Russ. —. Bras. 77/4 Peru —, Chili —.

Paris, 13, Oktober. 5 Rente 105. 5. 30 V do, T 80, 9 0 Span. Rente 22’ 4. Passive 6/4. Ausg. Sch. —. 39% Portug. 32/4. Wien, 14. Oktober,

50/ Met. 10239/,. 4% 10:89 7824. Bank-Actien 1350. Neue Anl. 57025/,,.

Rog SMaupiele.

Donnerstag, 209. Oft. Im Schauspielhause : bin, Lustspiel in 1 Aft, von Castelli. Hier D vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., voin De, C. Töpfe

Koöontigstäadtthes Sheatet. onnerstag, 20, Okt. Fra Diavolo, oder: Das Wirths haus zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Musik von Auber. (Fra Diavolo: Herr Erl. -—- Lord Kokburn : Herr Höfer. Pamela: Dlle. Limbach. Zerlina: Mad. Pohl - Beisteiner. Lorenzo: Herr Voß.) (Im zweiten Akt wird Mad. Pohl- Beisteiner auf Verlangen die Variationen von Hummel, komponirt für M ingen.)

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Gedruckt bei A. W. Hapu,