1836 / 293 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unter Anderem heißt: „Lord Durham's Vaterland sollte ihm danken für seine Dienste und seine erfolgreichen Bemühungen, nicht nur Vorurtheile aus dem=Wege zu räumen, sondern auch seinem Vaterlande die höchste Achtung zu verschaffen und seinen Landsleuten, die in Rußland wohnen oder dorthin reisen wol- len, alle Aufmerksamkeit zu sichern. Alle Russischen- Justitute und Industrie-Anstalten stehen zwar jedem achtbaren Reisenden ofen, aber die beste Empfehlung bei allen Behdrden is, als

Lord Durham’s Freund bekannt zu seyn. Lord Durham

wurde von dem Kaiser eingeladen, ihn bei seinem leßten

See - Mandver zu begleiten, was mit keinem anderen Ge-

sandten der Fall war; auch mdchte wohl Keiner derseiben

aeneigt dazu gewesen seyn, denn das Wetter war ziemlich schlecht,

uad das Meer ging sehr hoch; dennoch blieb der Kaiser fast

den ganzen Tag über auf dem Verdeck. Ein Beweis, daß der

Faiser nichts zu verheimlichen sucht, ist, daß er eine Korvette zur Disposiciou des je6t in Rußland reisenden Marine 7 Capi- tains Crawford stellte, um die Flotte nach Gefallen besuchen zu können. Jch hate Gelegenheit gehabt, mich zu überzeugen, daß die mannichfachen Schilderungen von der Behandlung der un- glücklichen Poien nicht nur übertrieben, sondern gänzlich falsch

sind. Alle Gefängnisse sind mir gedffnet , ihre Register mir vor-

gelegt worden, und ich habe sie genau untersucht. Es ist kein

einziges Kind nach Sibirien transportirt worden. Noch Allem,

was ich von dem Kaiser gehört habe und ich hatte die beste

Gelegenheit, die Wahrheit zu erfahren nehme ich keinen An-

Sand, ihn einen ausgezeichneten Mann zu nennen, der, wenn es nöthig war, gezeigt hat, daß er einen hohen moralischen Muth besi6t, und daß er wohl weiß, welche Pflichten ihm als absolutem Herrscher eines noch unaufgeklärten Volkes obliegen. Er ist von Natur großmüthig und human, ohne allen äußeren Schein und Brunk, und ih kann versichern, daß er von dem Volke außerordentlich geliebt wird.“ _ Nach Briefen aus Aleppo vom 9. September war Oöverst

Chesney noch in Bassora, wo er auf die Ankunst der Post aus Bombay wartete; da sie nicht ankam, mußte er bis zur Wieder- kehr der Fluthen dort still liegen. Sein wieder vom Boden des Stroms emporgebrachtes Dampfschiff „, Tigris ‘/ hatte nur ge- ringen Schaden an der Maschinerie gelitten. Jn Aleppo ging vas Gerücht, Mehmed Ali sey gefährlich krankt, ja sogar ‘ge- ftorben und Ibrahim Pascha nach Aegypten abgegangen. Cs war in Smyrna zu einem Mißverständniß zwischen den Fran- zösischen und den Nord-Amerikanischen Behörden gekommen, weil von einem Französischen Kriegsschiff cin Amerikanisches Han- dels\chiff getvaltsam durchsucht worden war, indem man zwei Deserteure auf leßterem versteckt glaubte. Der Amerikanische Capitain licß sein Schiff in der Gewalt des Französischen Ofsi ziers, der es darauf nah Smyrna hin einholte. Nach Berichten aus Singapore vom 30. September war

es bei den Romania-Jnseln zu einem lebhaften Treffen mit den Seeräubern gekommen. Die Piraten bemächtigten sich nach einem scharfen Gewehrfeuer einer Junke, die 1200 Picoló Reis und 8 Picols Zucker am Bord hatte. In den Vereinigten Staaten soll das Juteresse für Texas

et vas lau geworden seyn, weil die Freiwilligen sich in ihrer Hoffnung, dort Ländereien zu erwerben, getäu\cht fanden.

G S O

_" Aus dem Haag, 15. Oktober. Die heutige Staats Courant enthält das Programm zur Übermorgenden Eröffnung der Session der Generalstaaten.

Der König hat den General - Advokaten van Maänen zum Secretair der Kommission zur Revision der National -Geses- bücher ernannt.

Nachrichten. aus Havana vom 1. Juli zufolge, waren dort in der ersten Hälfte dieses Jahres 12 Niederl. Schiffe ange- fommen, wovon 11 mit Käse und Butter und eines mit ge- dórrtein Fleische beladen, und waren mit Kaffee und Zucker wieder abgegangen. Amsterdam, 15. Oîët. Um hiesigen Fondsmarfte find diefe Woche feine außerordentliche Schwankungen in den Preisen der Staats - Papiere vorgekommen; die Haltung der meisten if indessen bei mäßigem UW#zsaß merklich flauer als vorige Woche geblieben, iv0- von der noch stets auhalteude Geldinangel in London und die hin und wieder sich erneuernden Zweifel darüber, ob es das Spauische Finanz- Ministerium zur Zahlung der am nächsten 1. November fäl- ligen Zinsen der guswärtigen Schuld wird bringen föunen, als die nichsten Veranlassungen betrachtet werden können; doch scheint auch die gegen die Schweiz eingetretene Spanunuug Eindruck auf die Ge- müither der Spekulanten zu machen. Der Cours der Spauischeu Ar- doin : Obligationen richtete sicy nach deu von Paris und Antwerpen gcfommenen Notirungeu und variürte anfangs zwischen 233%, und 25! 4, pCt.z die leßte Englische Post brachte dieselben aber merklich giedriger, wodurch Ardoin - Obligationen hier gestern bis 23/4 pCt. gewichen sind. Holländische Staats-Papiere folgten größtenthciis dem Gange der Syauischen; nur der gestrige Markt machte eine Aus- abme, ‘indem einige Aufträge für inländische Rechnung felbst eine geringe Verbessexung der vorigen Preise bewirkten. Iutegrale gingen erst bis 5234 berunter, erreichten dann 53, wichen wieder 4 pCt. und wurden gestern bei lebhaftem Handel zu 525% 6 pCt. abgenom- men: mit Zproc. wirkliche Schuld, Svyndifkat-Obligationen und Kanz- Billets ging es in demsclbigen Verhältuiß ; Actien der Handels-Gesell- fchaft standen nacheinauder 174, 1714, 174!/2, 173'/, und machten gesiern wieder cinen plößlichen Sprung auf 177 pCt. Russische Jn- \criptionen wurden dieser Tage häufiger ausgeboten und zuleßt zu 637/, pCt. abgelassen; dagegen behaupteten sich Wiener Meiailiques auf: 98% pCt.; in Preußischen Prämien-Scheinen fand einiger Um- say zu 109 F!., später aber auch zu 1084 und. 4 F!. statt. Vou den SUd-Amcerikagnischeu Obligationen erhielten sich die Brafilianischcu auf ungefähr 83 pCt. Columbische giugen dagegen auf 18/4 und Peruanische auf 12% pCt. zurück, Der Geld-Cours bicibt moderirt, indem man bei Leih-Geschäften zu #4 à 42% leicht aufommen faun. -—— Au hiesigen Getraidemarkt giug es diese Woche mit Weizen und Roggen recht lebhaft her, da anschuliche Quautitäten sowohl zur Wiederausfuhr als auf Speculation verhaudelt wurden. Hierbei er: reichte Weizen indessen mit Mühe nux cine Preis - Verbcsserung von 3 bis 4 Fi.; für Roggen zum Verschiffen legte uan gestern aber geru 3 Fl. höher an; auch die Hafer- Preise blieben im Anziehenu. Gestern ward bezahll: für 132pfünd. weißbuntcn Polnischen Weizen 270 Fl, 125 pfünd.. dito 245 Fl., auch für 128pfünd. geringeren dito 245 Fl., für i24 pfünd. rothen Königsberger 206 und 210 F!., für 131 psüud. alten Nyeinischen Weizen 225 Fl., 128pfünd. Nostocter 20 Fl, 126 pfünd. Pommerschen 215 Fl., 129 pfünd. inländischen Weizen 213, 215 und 218 F!., für 122 und 123 pfünd. Münsterschen Roggen im Entrepot zahlte mau 142.145 Fl,, im Verbrauch für 119 pfünd. alten reußischen Roggen 160 Fi., für 120pfünd dito von den legten Zufuhren" 155 Fl., 123 pfünd. Rheinischen 165 F!., 122 pfünd. Mün- frerschen 158 F, 122. 124pfünd. inländischer Roggen galt 169. 162 Fl, 79 pfünd geringer feiner Hafer 83 Fl., 90pfäud. feiner 102 Fl, 9) pfünd. dier 100 Fl.

Belgien Brüssel, 15. Oft. Der König reist heute Nachmittag von hier nach Paris ab; die Abwesenheit Sr. Maj. wird jedoch nur von sehr kurzer Dauer seyn, Die Königin und der Kron-

heiten des verwandten Portugals erfordern möchten. Da jedoch

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ihm Alles, was zur Befdrderung ihres Wohlstandes beitragen könne, sehr am Herzen liege. Se. Majestät unterhielten sich auch mic mehreren Mitgliedern des Conseils.

Herr von Meulengere is am Mitwoch nach Brüssel zu- rúcfgekehrt und hat scine Geschäfte als Minister der auswärti- gen Angelegenheiten wieder übernommen.

So eben i das berühmte Gedicht von Reineke Fuchs, in Flamändischer Sprache, eines der interessantesten Denkmäler der alten Flamändischen Literatur, wovon das Manuskript für 4000 Fr. von der Belgischen Regierung in London erstanden worden, bei Gyselinck in Gent in Druck erschienen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. Oktover. Die Königl. Familie wohnte gestern im Königl. Theater der Aufführung von Schiller's Ma- ria Stuart bei, bei welcher Gelegenheit- auch lebende Bilder dargestellt wurden.

Se. Maj. der Kdnig haben den Pair von Frankreich, Mar- \chall Gerard, zum Ritter Jhres Seraphinen - Ordens ernannt und dem bei Ihrem Hofe beglaubigten Französischen Gesandten, Grafen von Mornay, den Nordstern-Orden verliehen.

_Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Wet- terstedt, wird am 19ten in Helsingborg erwartet. i Der Schach von Persien hat dem Schwedischen Artillerie- Lieutenant J. W. Kennedy den Löwen- und Sonnenorden ver- liehen. i

Auch die Provinz Smáland trift jest nah dem Beispiele medrerer anderen Provinzen des Reichs Maßregeln zur Errich- tung einer Provinzial: Bank, die entweder in Calmar oder in Zönköping ihren Siß haben würde. Um der völligen Ausrot- tung der Elenthiere, einer der \{dönsten Thier-Arten Schwedens, zuvorzukommen, ist unterm liten d. cine Königl. Verordnung erschienen, durch we!che die Jagd auf diese Thiere gewissen Ein- schränkungen unterworfen wird. i

S U O e s Kopenhagen, 14, Oktober. Vorgestern fand die. feier- liche Einweihung des neuen Universitätsgebäudes statt. Um 2 Uhr betraten Se. Majestät der König nebst Jhren Königl. Hozeiten den Prinzen Christian und Ferdinand, und Sr. Hoth- fürstl. Durchl. dem Prinzen Wilhelm von Hessen und Gefolge den Fesisaal. Die eingeladene zahlreiche Versammlung bestand nicht allein aus hiesigen Gelehr:en, Professoren der Universität, Beamten und der Geistlichkeit, sondern auch aus Jndividuen anderer Klassen. Die Studirenden hatten ihren Plaß unten im Saale und auf der Gallerie. Nachdem Se. Maj. Plaß genommen, ivurde das Fest mitdem ersten Theil einer Kantate vom Prof. Ochlen- schläger, in Musik geseßt von dem Organisten P. Jensen, eröffnet. Darauf betrat der Etatsrath und Professor Werlausf den Rede- stußt und entwickelte in einer historischen Schilderung, wie die Veränderung in den Universitäts-Gebäuden, in drei verschiedenen Epochen, mit der eigenen Organisation der Universität in Ver- bindung gestanden. Nach dieser Rede wurde der zweite Theil der Kantate gesungen, Nun trat eine Deputation der Stu- denten in den Saal und Úberreichte Sr. Maj. ein Exemplar cines vom Professor O. Bang verfaßten Gesanges mit einer schönen Metodie von Herrn Kröjer, der von zwölf Studirenden ohne JInstrunental - Begleitung abgesungen wurde. Se. Maj. geruhten von Ihrer Tribune herabzutreten und den Studen- ten in den huldreichsten Ausdrücken zu danken. Darauf nahmen Se. Majestät und die Königlichen Prinzen das Ge- bäude in Augenschein. Mit Vergnügen und zur Ehre des verdienstvollen Architeëten, Herrn Professor Malling, fügen wir hinzu, daß er bei der Aufführung der großen Halle mit preis- würdiger Sorge den akustischen Forderungen Genüge geleistet. Ucberall wurden die Worte der Rede gehört, die Musik erklang in vollen Tônen, und die herrliche Melodie in dem Gesange der Studenten entzúckte jedes Ohr.

Pee _ Warschau, 16. Ott. Der Färst Statthalter des König- reichs ist vorgestern von hier nah Brzesc - Litewski abgereist, wird aber schon heute Abend wieder hier zurück erwartet. _Gestern reiste der wirkliche Geheimerath, Graf von No- wossilzo}, von Hamburg kommend, hier durch nah St. Pe- teréburg. Auf den lebten Warschzuer Märkten zahlte man für den Korzez Roggen 7%, 8/4 Fl. , Weizen 13 16 Fl., Gerste 8 9!/, Fl. und Hafer 5 ò'/», Fl.

De Cs Canto:

S Dresden, 18, Oft. Se. Königl. Hoheit der Kron- prinz von Preußen sind am löten d. M. Nachmittags nach 3 Uyr hier angekommen und] haben Sich sogleich nah dem Soimmer- Hoflager zu Pillniß begeben. Da die Unpäßlichkeit Jhrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin gehoben is, fo werden, dem Vernehmen nach, Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin morgen die Rück- reise von Pillniß nach Potsdam antreten.

Se Königl. Majestät haben Höchstihren Haus Orden der Rautenkrone dein Fürsten Heinrich LXU1. jüngerer Linie Reuß und dem Fürsten Otto Victor Herrn von Schönburg verliehen. Am löten d. M. ist der Konferenz - Minister , Wirkl. Geh. Rath und Ordens - Kanzler von Nostiz und Jänckendorf, auf feinem Gute Oppach ‘in der Oberlausib, im 76sten Jahre ge- storben. În der Dichterwelt war derselbe auch als Arthur von Nordstern rühmlichst bekannt.

Koburg, 12. Oktbr. Die Gothaische Zeitung ent- hâlt Nachstehendes : „Der in die außerordentliche Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 453. und 454. aufgenommene Ärtikel aus Lissabon, Mitte Juli, angeblich aus einem Privatbriefe ausgezogen, ward von einem gewissen Friedrich Tiey aus Kö- nigsberg in Preußen, welcher auf sein Nachsuchen und auf Ver- wendung angesehener Personen im Jahre 1830 von Sr. Her- zogl. Durchlaucht dem regierenden Herzog von S. Koburg- Gotha, mit dem Prädikate als Legationsrath begnadigt worden war, bereits unterm 6. Juni d. J. von München aus an einen hiesigen Staatsbeamten mit dem Zusage übersendet, daß derselbe nach Ablauf von 14 Tagen durch eine der vorzüglichsten Zei- tungen zur Publicität gebracht werden solle, wenn die Her- zogliche Regierung bis dahin es nicht wünschenswerth finden

{ Am Mittwoch hatten die Mitglieder des Provinzial-Conseils von Brabant die Ehre, vom Könige empfangen zu werden. Der Baron von Viron stellte Sr. Maj. in einer Rede die Be- dürfnisse jener Provinz vor, worauf der König versicherte, daß

bescheinigen und schrieb an sein Ministerium. bereits viele Aufträge zum Verkauf Franz. Fonds na& abgegangen. In Yverdon haben sich mehrere angesehene ner zu einem Aufrufe an ihre Mitbürger vereinigt, Ul! träge für alle diejenigen zu sammeln,

licher Aufregung hervorgegangenen Ansinnen des Tieß, welcher im verflossenen Jahre ein Unterkommen in

eine Beschäftigung bei dem Herzoglichen Hof - Thegter halten hatte, jedoch wegen ungeceigneten Benehmens in dit schäften, nach kurzer Zeit wieder entlassen worden war \ weniger eine willfährige Berücksichtigung zuwenden konnte der angeblich aus einem Lissaboner Schreiben aUsgezogene tifel die unverkennbarsten Merkmale eigener Erfindung f actragen hatte: so hat der Verfasser desselben nuntaeh : Drohung realisirt und den in Frage stehenden Artikel, "y gegenwärtig aus Lissabon, Mitte Juli, datirt is, Vei f am 8. Juni vorher mit dem erwähnten Droßhbrief e nach Koburg gescndet worden war, der Bublicitst übe en. , leidenschaftlich abgefaßten, durch Verleumdung und Univas entstellten Arcikels überlassen wird, ist nur noch zu bend daß Se. Herzogliche Durchlaucht der regierende Herzo A Sachsen-Koburg-Gotha aus Anlaß der von dem gedachten d hierbei bethätigten Verleumdung hoher Personen sich hey s gesehen haben, demselben das ‘unterm 2. Oft. 1830 ‘Prädikat eines Herzoglichen Legations - Raths wiederum zy ziehen.“ "Y Hannover, 15, Okt. (Hann. Ztg.) Der Mei von der Decken, Commandeur des Guelphen - Ordens wed seit dem Jahre 1791, und zwar zulekt als Obe“ - Lieut, und Commandeur des Garde- Jäger - Bataillons, ‘vedii empfing am heutigen Tage einen Beweis derjenigen Liebe Achtung seiner bisherigen Bataillons- Kameraden , welche y die Folge einer so langen und in jeder Beziehung auszezci ten militairischen Laufbahn seyn kann. MNach Beendigun J heutigen Musterung vor Sr. Königl. Hoheit den Hetzogt J Cambridge marschirte nämlich das Garde - Jäger - V Y voller Paradehaltung unter seinem jetzigen Comm vor der Wohnung des Herrn Obersten auf; das zier-Corps begab sich zu demselben, um ihm, begleitet von d kurzen Anrede, welche die Gefühle der freudigen Anerken ausdrückte, einen großen und sehr geschmackvollen Ehrenpo) Úberreichen. Derselbe ruht auf vier Lôwen- Klauen, der Fd mit Trophäen verziere. Sechszehn erhaben gearbeitete ê der enthalten die Namen von Achtzehn Haupt-Sc)lachteg] chen der Herr Oberst von der Decken während seiner fg | militairischen Laufbahn beiwohnte. Zwei Wappen “childe! y Lorbeer - Kränzen umgränzt, das cine die Inschrift: F Oberst - Lieutenant von der Decken die Bataillons : Kamcrzgs das andere, das Freiherrlich von der Deckensche Wappen i haltend, bezeichnen die Dedication. Soldaten der Jäger-Gy der Königlich Deutschen Legion und der Kur- Hannovers mee bilden die Schi!dhalter. Den Deckel ziert eine geshud voile Trophäe von Fahnen, Gewehren, Hirschfängetn und y deren entsprehenden militairischen Emblemen, unter welche Namen der Judividuen des Offizier-Corps gravirt sind. München, 14. Oktober. Heute um Ll Uhr fand inf

c weh b V

; Batailly j

Gottesdienst für Seine Höchstselige Majestät den König M milian statt, dem Seine Majestät der Kdnig, Jhre Majli die Königin, Seine Majestät der Kdnig von Griechenly| Seine Königliche Hoheit der Kronprinz Maximilian, Königliche Hoheit der Prinz Karl von Bayern, Jhre Kön liche Hoheit die Frau Erbgroßherzogin von Hessen ugd Su Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen beiwohnten.

Die neuesten aus Mittenwald, 2lt- und Neu-Detting ( gelaufenen Berichte haben die erfreuliche Versicherung gez daß die dort auégebrochene epidemische Brechruhr gänzli) d gehört oder doch ihren bisherigen Charakter verloren habe. 14 aus den übrigen Theilen des Jsar- und Unter -Donau- Fri sind die berußhigendsten- Nachrichten Über den Gesundheitszüst der Einwohner eingekommen.

Scch weiz.

Neuchatel, 11. Oktober. Das geseßgebende Corpé | heute folgenden Justructionsantrag des Staatsraths nit gegen 9 Stimmen angenommen : Die Gesandtschaft joll bu tragt werden, zu erklären, daß der Stand Neuchatel, mit zugnahme auf das von seiner Gesandtschaft auf der lezten Y sasung in der Angelegenheit Conseii?s abgegebenen Votum, 1 achtet, man msse Frankreich die Genugthuung leiten, wi dasselbe nah den im Völkerrecht angenommenen Grund} und in Uebereinstimmung mit den alten freundschaftlichen M hältnissen der Schweiz zu Frankreich, zu fordern berechtigt! in Bezug auf die Verhältnisse der Schweiz zum Auslande Allgemeinen soll die Gesandschaft darauf bestehen, daß d Verhältnisse auf dem Fuße eines guten Vernehmens ehl werden,

Bern, 11. Okt. Ju der gestrigen außerordentlichen (f raths-Sißung wurde der Antrag des Regierungs - Rath, d Gesandtschaft auf die außerordentliche Tagsatzung dahin sruiren: „nach bestem Wissen und Gewissen zu denjenignW regeln zu |sttimmen, welche auf konziliatorischen: Wege (1 Pet wêikelungen mit Frankreich auf eine der Ehre und Wit W Schweiz zuträgliche Weije ein Ende zu machen im 2 sind“, nach beinahe 11sündiger Verhandlung mit dem b des Ratifications- Vorbehaltes mit 131 gegen §0 Stimnit enommen. Merkwúürdige Aufschlüsse über “dic Conseil Prozedur gaben die HH. Müller, von Tavel, Koch und 3} Zu heroischen Maßregeln gegen die Franzosen stimmten die M Fellenberg, Schneider, Stettler, Neuhaus und Oberrichter J Heute wird über die Weigerung Waadt's in Betress des V fiusums instruirt und die Wahl der Gesandten vorgenonl werden. Es heißt, Bertola und Migliari seyen in Franfti verhaftet worden. Conseil habe dem Präsidenten Balsinget! klärt, daß feine frühern Aussagen ihm durch Gewalt entri worden, und daß er sie förmlich widerrufe. / Schweizer Blätter schreiben: „Die Gränzsperle M da und dort mit großer Strenge, anderwärts gar niche vollzo Dei Genf wurde einigen Schweizern, welche Landgütet ® Franz, Gebiet besißen, nicht ial die Heimkehr ge|iattl. Engländer , der, troß des Verbotes, aus Genf fich nach Fe begab, wurde auf zwei Stunden in Verhast gescßt, lich si) À 1 Aus Genf h Pan M W Spt!

; j » pf die dur die ves

werde, nach Maßgabe einer mit dem Verfasser deshalb zu tref- fenden Uebereinkunft, sih der Feder desselben in dem Sinne zu bedienen, wie es ihre Interessen in Besprechung der Angelegen-

brodlos werden sollten. Auf der Gränze des Bisthums, Einwohner in täglichem und ständlichem Verkehr mil d reich stehen, sind mehrere Schweizer, die den Marft cines d zösischen benachbarten

Fran Trab

Dorfes besuchten , durch Gendarmen?

prinz bleiben in Laeken,

die Herzogliche Regierung diesem gus Eigennuß und [eidenschaft-

rúdgewiesen worden. Ganz in dex Nähe, guf einem andé

gedachten Binzpunft Herzoglichen Dienste angelegentlich ges\ucht und versuchsmg (I

; Un Maticty b sj (q Rom,

Indem nunmehr dem Publikum die Beurtheilung di h

Königl. Hoffkirche zu St. Cajetan der jährliche feierliche ul!

| ausgehen konnte.

ist der Verkehr noh frei. Kinder bis zu sieben

dürfen úberall durchpassiren. Zwischen Genf und Lyon V “le Geld- und Waarensendungen ungehindert fort. Nach “hten von Reisenden ist von nun an auf der Hüninger A der Eintritt für Schweizer nach Frankreich nur dann n wenn sie Pässe bei sich führen, die von der Französi- q Gesandtschast vor dem 28. September ausgestellt wurden. Men dárfen durchpassiren, sofern die Fußrleute keine Schwei-

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sind. Sal E.

8, Oftober. Das heutige Diario widerspricht der lich von Französischen Blättern mitgetheilten Nachricht ’\ncona, daß die dasigen Behörden beim Ausbruche der ua die Zranken in den Haujern einge\perrt und sie ihrem | gidsale allein überlassen hättet n vielmehr habe die Gesund- Fommision in Ancona mit eigener Aufopferung Alles ge- h, was Geseke und Menschenliebe ihr vorgeschrieben. Alles, ¿(n jener R publizirt worden, ey erdichtet. “Die Prinzessin Maximilian von Sachsen, Schwester des

gs von Lucca, ift am sten d. M. in Lucca eingetrossen.

t 1, Okt. (Nllg. Ztg.) In der Nacht vom 28sten 7en v. M. wurde hier ein Versuch gemacht, in die Kö- ( Bank einzubrechen, wo eine Daarschaft von ungefähr 20 (1, Ducati in Gold und Mill. Ducati in Piastern aufbe- (jt liegt. Die Bank befindet sich in dem sehr ausgedehnten qul, Finanzgebaude, das außerdem noch) alle Ministerien, die itei, Präfektur, Börse u. \. w. in sich schließt. Ein oder zwei oen hatten sh Abends in einen der vier Hdôfe, durch u der Bank gelangen kann, und in welchen Nachts keine ache steht, versteckt. Sie wupten mittels falscher Schlüs- BHrechwerkzeuge die Thüren zu öffnen, und führten ihre

or 15 bis 16 an der Zahl, worunter auch ein Angestell-

der Bank, in ter Nacht ein. Sie tamen wirklich unbemerkt hein, und gelangten glücklich bis an die Gemächer, wo sich aht Kassen der Bank befinden. Am folgenden Tage, einem nnerstag, bleibt die Bank immer geschlossen, und es herrscht 1 in diesem Theile des Gebäudes weniger Bewegung, als an 1 jbrigen Tagen, was den Dieben sehr zu statten gerommen iy; sie hätten sich in der folgenden Nacht mit ihren Bürden den, auf dieselbe Weise wieder hinaus schleichen können. dáhrend sie indessen mit leisen Schritten in den finstern Gän- 1 herumirrten und sich ihrem Ziele näherten, wurden von jen die fünf Ausgánge des Gebäudes mit starken Wachen be- bt; die Polizei, die jchon am Abend vorher durch einen Mit- isser des Vorhabens davon unterrichtet worden, folgte ihnen rch die dunkeln Treppen und Covridors und úberraschte sie jen, als sie mit dem Oeffnen der Zimmerthüren beschäftigt wa- n. Es fielen jedoch nur fünf in ihre Gewalt; die übrigen ent- \rangen durch einen unbeseßten Ausgang; man spúrt ihnen er nach und hot, daß sie der Gerechtigkeit nicht entgehen wer- en. Auf die lelzten Nachrichten aus Spanien sind die hiesigen enten um zwei Prozent gefallen; woraus im Auftrag der Re- gierung bedeutende Ankäufe stattfanden. Seit einiger Zeit urficen an der hiesigen Börse mehrere Obligationen Spani- her dprozentiger perpetuirlicher Rente, in Don Carlos Na- jen ausgestellt, als Modelle, um Liebhaber dafur zu suchen. je Krankheit an der Ostküste unseres Reichs, lángs dem Adría- ichen Meere, nimmt sehr überhand. Die Menschen, welche von tiberfallen werden, sterben în wenigen Stunden. Als inziges Retcungsmittel, avenn es gleich Anfangs angewendet ‘ann, zeigte sich bisher Del mit Citronensaft. Obgleich

diele behaupte, daß es nichts Anderes als die Asiatische Cholera y, so scheint doch die Regierung anderer Meinung, da zwischen nen Provinzen und hier uicht die mindeste Sperre besteht, hrend sie doch gegen das Ausland ihre strengen Maÿß- caeln forcdauern lôßt. Die Communication mit Rom ijt war wieder erlgubt, doch nicht ohne Quarantaine. Eben so st| Alles, was von Marseille, Genua und Livorno fommt, odgleich jer Gesundheitszustand dort sehr gut ist, fortwährend einer Qua- antaine unterworfen. Die Briefe qus allen Gegenden werden bon der hiesigen Sanitätsbehdörde in Essig getaucht, geräuchert, debrannt und auch nicht selten verbrannt, jo daß man fein Wort nehr davon lesen kann, während die Briefe aus der Provinz, wo die bdéartige, wenigstens der Cholera schr ähnliche Seuche herrscht, dine die geringste Vorsichtsmaßregel . hier ausgegeben werden. Die Schwester von Miß Penciope Smyth, jebiger Gemah-

in des Prinzen von Capuz, hat sich mit einem hiesigen Edel- nann verheirathet. Der Prinz von Capua ist mit seiner Ge- nahlin in Malta angekommen. Der Vesuv hat seit einiger Zeit beständig sehr stark geraucht. Jm Getraide wurden tun den lesten Tagen sehr bedeutende Geschäfte gemacht, und die Preise stiegen bis auf 19!/, Carlini für den Tomolo. Auch das Oel zieht immer mehr an. Die dprozentige Rente steht auf 100"/z. Nachschrift. Bei der näheren Untersuchung des obenerwähn- ten Diebstahlsversuchs in der Bank zeigte es sich, daß die Diebe das Finanzgebäude in Brand zu stecken beabfichtigt hatten. Das Archiv befindet sich nämlich ganz in der Nähe der Bank, in dem- selben Flügel des Gebäudes. Man fand viele und verschieden- anige Brennmaterialien bei ihnen, wahrscheinlich wollten sie dann die Unordnung benußen, um zu entfliehen. Es war ein förmliches wohl durchdachtes Komplott. Zugleich waren die Diebe mit allen möglichen Jnstrumenten versehen, und \chienen auf Alles gefaßt. Den ersten Polizei-Agenten- und Gendarmen, die sich ihhen näherten, wurden ganze Säcke feinen Staubes in die Augen geworfen. Dann entstand ein Handgemenge, und in dieser Verwirrung gelang es den meisten zu entkommen. Der eine Angestellte hatte die Erlaubniß bekommen, in dem Gebäude zu schlafen, da er Schulden halber nie vor Sonnenuntergang 1 Lo E Es scheint nun erwiesen, daß die längs der Adriatischen Küste herrschende Krankheit die wirkliche Cholera it; man wollte einen Kordon gegen jene Küste bilden, ader der Kônig will kein Militair dazu hergeben, wahrscheinlich damit die Hauptstadt nicht von Truppen entbldßt sey, falls die Krank- heit zu ihr vordringen sollte. Allerdings könnte sie bei der Be- \chassenheit unseres Volkes leicht Unruhen veranlassen. Bis jest wurden auch von Seiten der Regierung hier noch keine Sicherungé-Vorkehrungen getroffen. N

: Neapel,

Spanien.

Madrid, 5. Oktober, Die Hof-Zeitung enthält nach- stehendes, an den Minister des Înnern gerichtetes und von Herrn Mendizaval unterzeihnetes Reskript: „Excellenz! Der General Jntendant von Valladolid meldet mir, daß die Be- wassaungs- Kommission dieser Provinz ihm untersagt hat, ohne ihre Erlaubniß über die für die Befreiung von der Conscrip- tion und dem mobilen Dienst der National-Garde eingegange- nen Sumien zu verfügen, weil dieselben zur Befestigung der

1193 Karlisten bedroht werde, verwendet werden müßten. Es ist klar, daß, wenn jede Bewaffnungs - Kommission willkürlich ver die National - Hülfsmirtel verfügen und nur ihre cigene Provinz berücksichtigen wollte, jede Verwaltung und Regierung unmöglich und alle Anstrengungen und Opfer der Spanier, un die Beendigung des Bürgerkrieges zu beschleunigen, vergeblich seyn würden. Wie wäre es möglich, eine Armee zu unterhalten, wenn der Regierung nicht alle Hülfsmittel des Landes zu Gebote ständen? Wie soll man die fremden Legionen, die uns unterstúben, besolden und so wich- tige ‘Pläße, wie San Sebastian, Bilbao und Santander befe- stigen? Wie kann ich mich endlch der schweren Verantwortlich- keit unterziehen, die in dem schwierigen Posten, den ich hekleide, auf mir lastet? Ueberzeugt von diesen Wahrheiten hat Jhre Majestät die Königin-Regentin mit Betrübniß die von der Bewaff- nungs- und Vertheidigungs-Kommission von Valladolid getrofsenen Maßregeln wahrgenommen, und beaustragt Sie daher, jener Kommission von Valladolid, so wie allen ähnlichen im ganzen Königreiche, anzuzeigen, daß das Land bei Aufbringung auper- ordentlicher Hülfsmittel, auf ihren Patriotismus rechnet und daß es úberdies nicht gestattet ist, Úber die ordentlichen Hülfs- mittel der Regierung zu verfügen, indem es zur Rettung des Landes nicht -hinreicht, einem isolirten Bedürfnisse abzuhelfen, sondern daß darauf vielmehr alle Bedürfnisse, die der Krieg er- zeugt, gleichmäßigen Anspruch haben. Sie werden der Kommisfon voa Valladolid und allen, die sich mit ihr in gleicher Lage befinden, auch bemerklih machen, daß sié nicht das Recht haben, sich in die Amtsverrichtungen der Intendanten zu mischen und diesen eine ungeseßzliche Verant- wortlichkeit aufzubürden, indem sie dieselben zum Ungehorsam gegen die Befehle der Regierung aufssordern. Demnächst wer- den Sie der Kommission befehlen, die Summen, die sie ohne Autorisation der Regierung erhoben hat, dem Schaße wieder zuzustellen. Jch werde dem Kriegs - Minister schreiben, daß er seinerseits die nôthigen Maßregeln trisst, so wie dem Intendan- ten von Valladolid , daß er, bei Strafe der Entlassung, ehne Ermächtigung der Regierung kein Geld verabfolgen läßt. Gott erhalte Sie. Madrid, den 3. Oktober 1836. C Oa a

Dasselbe Blatt meldet, daß Gomez am 24, September in Baeza eingerückt sey. i Der Español theilt nachstehendes Schreiben aus Alge- siras vom 19, September mit: „Die Agenten des Don Car- los stiften Zwietracht unter uns, und wenn die Regierung nicht ernergische Maßregeln ergreift, so wird der Verrath ihr alle Anhänger entführen. Gestern Morgen begannen die Wahlen ; Matrosen und Schmuggler riefen: ,„,„Nieder mit den Bewoh- nern von Sevilla !‘//‘’ und verhinderten das Miklitair und die Bürger, ihre Stimmen frei abzugeben. Am Abend wurden friedliche Personen mit Dolchen verwundet, Es ist offenbar, daß eine unsichtbare Hand alle diese Unordnungen leitet, um das gegenwärtige Regierungs-System verhaßt zu immachen.““ Aus einer Madríder Korrespondenz hebt der Eng- lische Courier folgende Stelle hervor: „Die leßten finanziel- len Maßregeln der Regierung haben bis jeßt nur ungenügende Resultate gehabt, und es ist zu befürchten, daß, wenn Olozaga in das Ministerium tritt, noch härtere Maßregeln werden er- griffen werden. Für jeßt ist er zum Fiskal beim Kriegs-Tribu- nal ernannt worden. Er wird indeß damit nicht zufrieden seyn, da er nach der Präsidentschaft des Ministeriums |trebt, und Al- les läßt glauben, daß er feinen Zweck erreichen wivd. In die- sem Falle mögen sich die Steuerpflichtigen nur in Acht nehmen.“

Die Morning-Chronicle theilt Briefe aus San Se- bastian und Bayonne vom 7. Okt. mit, die ader wenig Neues melden, als daß, wie es heißt, durch Jntriguen der Kaufleute am leßten Orte, auf die von Madrid aus zur Befriedigung der Forderung der Britischen Legion abgesandten Wechsel die Zah- lung verweigert wird, so daß der zwischen dem Ministerium und den Agenten der Legien geschlossene Vertrag illusorisch zu wer- den und, bei gänzlicher Leere der Kriegs - Kasse, abermals die Geldnoth mit ihrem un{eligen Gefolge in San Sebastian be- vorzustehen scheint. Die Bayonneser Briefe geben den Verlust der Karlisten im Tressen vom 1. Okt. auf 965 Mann an Tod- ten und Verwundeten anz der Korrespondent der „Chronicle““ zu San Sebastian dagegen theilt einen Auszug aus einem ‘Pri- vatbricfe des Karlistischen Befehlshabers Guibelalde mit, in wel: chem derselbe sich über sein Mißgeschick und seinen Verlust also äußert: „Wir haben den Flor Guipuzcoas verloren; unser Ver- lust beläuft sih auf nicht weniger als 1200 Mann. Jrturrizza und Jbero haben mich durch ihr übercilstes Geschwäß in dicse verdammte Lage versetzt.“ Jun seinem offiziellen Berichte stelle der General Guibelalde, dem, wie es scheint, der ehemalige Anhänger Dom Miguel's, der Englische Oberst Campbell, als Rathgeber zur Seite stand, das Gefecht als das Resultat einer Nekognoszirung en masse dar, welche unternommen worden sey, um zu erforschen, od der Abenteurer Evans bei den starken Befestigungen, mit welchen der- selde neuerdings San Sebastian umgeben, die Absicht hege, sich daselbst dauernd festzuseßen. Von dieser Absicht des Eng- lischen Generals behauptet Guibelalde nun vollkommen überzeugt zu seyn, weil derselbe, obgleich mit bedeutender Artillerie verse- hen, sih während des ganzen zwölfstüudigen Gefechts auf der Defensive gehalten habe. Die Karlisten haben, diesem offiziellen Berichte zufolge, die Engländer zu verschiedenen Malen in ihre Verschanzungen zurückgetrieben, drei Kavallerie - Chargen der- selben mit glänzendem Erfolge abgeschlagen, zwei Häuser ge- nommen und in dem ganzen zwölfstündigen Gefecht nur 20 Todte und 109 Verwundete gehabt, während der Verlust der Engländer als viel bedeutender und mindestens 690 Mann be- tragend dargestellt wird.

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Der Lissaboner Korrespondent der Times widmet einen Abschnitt seines Briefes vom 3. Oktober (aus dem wir bereits vorgestern einen Auszug mitgetheilt haben) der Erzähiung des Verfahrens, welches einer der neuen Minister, der Visconde Sa da Bandeira, bei der lezten Revolution beobachtet hat. Jn der Nacht voin 9. September, bei Anfang der Volksöewegung, verfügte sich nämlich eine Deputation der National-Garde zu dem General, um ihn zu veranlassen, sih an ihre Spiße zu stellen; er weigerte sich aber entschieden und sagte ihnen, er wolle nicht dur seine Gegenwart die Bewegung fördern, da es mit der. Ehre eines Mannes, der bei der Vertheidigung der Charte von 1826 seinen Arm verloren und fünf Schußwunden erhalten habe, uaverträglich sey, diese Charte zu stürzen , selvst wenn dies zu Gunsten der Constitution von 1820 geschehen sollte; da das Volk am besten über das, was ihm gut sey, ur- theilen könne, so wolle er die Bewegung weder fördern noch bekämpfen. Bei Tages-Anbruch am Iten erhielt er einen Be-

genannten Hauptstadt, die von den über den Ebro gegangenen

fehl der Königin, im Palaste zu erscheinen, dem er augenblicck-

Grafen Lumiares gemeinschaftlich cin Ministerium zubilden. Dies lehnte er ab, so wie eine ähnliche Anforderung, welhe2 Stunden spä- ter dur den Herzog von Terceira und die Herren Silva Carvalho und Freire mit großer Dringlichkeit an ihn gemacht wurde. Bald darauf jedoch ließ ihn der Prinz Ferdinand zu sich ent- bieten und erklärte ihm, in Gegenwart des Französischen und des Belgischen Gesandten, daß die Königin keine Entschuldigung annehme und daß sie, wenn er anders noch die frühere An- hänglichkeit an ihre Person besiße, nur seinen Eintritt in das Ministerium als den Beweis der Fortdauer dieser Gesinnung ansehen kônne. Darauf, um Anarchie und Blutoergießen zu vermeiden, fügte er sich dem Wunsche der Königin und bildete, in Gemeinschaft mit dem Grafen Lumiares, das Ministerium aus den fähigsten Mitgliedern der Oppositions-Partei. Es war allgemein bekannt, daß einige Leute der Königin gerathen, sie solle auf das Britische Linienschisf „Hastings ‘/ entfliehen, und am llten wurde dem Visconde, als er die Treppen des Pala- tes herabstiea, ein Papierstreifen in die Hand gesteckt, auf wel- chem ihm angezeigt wurde, daßdie Königin jenes Vorhaben in der fol- genden Nacht auszuführen gedenke. Der Offizier vomöten Jäger-Re- gimente, welcher die Palast-Wache befehligte, fragte gleich darauf den General, als er in seinen Wagen stieg, was er zu thun habe, wenn die Königin entfliehen wolle. „„ Gehorchen Sie ihren Befehlen, das ist Jhre Pflicht‘, war die Antwort; „Sie ha- ben hier die Ehrenwache bei Jhrer Majestät, und es steht ihr frei, zu gehen, wohin es ihr Königlicher Wille und ihr Belie- ben ist.‘ Diese Antwort wurde bald im Palaste bekannt, und die Königin war darüber so erfreut, daß sie ihm selbst dies sagte und ihn zugleih um seine Meinung über die Zweckmäßigkeit des Planes befragte. Mit eben so vieler Entschiedenheit äußerte er nun der Königin sein Bedauern und sein Erstaunen dorüber, daß ihr Jemand einen so unpolitischèn Rath habe geben fôn- nen, welcher, wenn sie ihn befolgt hätte, ihre Krone hátté in Gefahr bringen können, da die Constitution dem Souverain nicht gestatte, das Königreich ohne vorgängige Zustimmung der Cortes zu verlassen. (Man vergleiche übrigens die Bemerkun- gen der Times unter London im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitg., wo diese Korrespondenz als ein Versuch hezeich- net wird, das jeßige Portugiesische Ministerium möglichst zu rechtfertigen und zu entschuldigen.) j L Nach der Lissaboner Korrespondenz des Morning He- rald vom 2. Oft. war im Beamtenstande eine umfassende Epu- ration im demokratischen Geiste vorgenommen worden. Ihr Werk der Sparsamkeit schienen die Minister bis zu der“ höchsten Ausdehnung treiben zu wollen; sie schmeichelten sich, dadurch die Gunst des Volkes zu gewinnen und ihr Amt sih damit sichern zu können. Die Ruhe war nicht weitec gestôrt worden, was man jedoch größtentheils dem Umstande zuschried, daß der Britische Gesandte neh immer keine Instructionen ‘von seiner Regierung erhalten hatte. Die Königin befand sich wiederum wohl, doch war sie, dem Anscheine nach, niedergeschlagen, Und man zweifelt nicht, daß sie und der Prinz dèn Wunsch hegten, am Bord eines der Britischen Kriegs - Schiffe Zuflucht zu suchen, und dann der Portugiesischen Ma- tion die Nichtigkeit ihrer durch Zwang erpreßten Anerken- nung der Constitution von 1820 zu erklären. Diese Uederzeu- gung von der eigentlichen Gesinnung der Königin hatte auf die große Mehrzahl der Bürger sowoh! in Lissabon als auch in Porto, besonders unter den höheren und reticheren Klassen, ge: wirkt und sie veranlaßt, sich durchaus passiv zu verhalten. Man meinte allgemein, die Britische Anerkennung der gegenwärtigen Portugiesischen Regierung werde so bald nicht zu erwarten seyn. Von Britischen Kriegsschiffen lagen auf dem Tajo der „Corn- wallis‘/, „Malabar‘/, „Endymion““, „Hastings“/ und „Pearl“', jedes derselben bereit und im Stande, der Königin, sote sie entkommen, alle nur mögliche Bequemlichkeit und Sicherheit zu gewähren. Ein Reisender, der mit dem Dampfschiffe von ‘Porto angecommen war, sagt aus, das Volk habe dört gedroht, mit bewaffneter Hand gegen Lissabon zu ziehen und Dom Pedros Herz mitzunehmen, welches im Kloster der Serra ruht. Dimissio- nen über Dimissionen gingen bei der Regierung ein, darunter von zwei erklärten Liberale, Mouzinho da Silvéikà und Fer- reira Borges, welcher Lestere in einein Schreiben. «an die Kö- nigin erklärte, er glaube sich durch) seinen Eid gégén. dié Charte von 1820 gebunden, obgleich er ciner von dênen gêwefen," l che die Constitution am 24. August 1520 zu Porto proëïlamirt hätten. Am 2. d. sollen sogar sämmtliche Räthe der Königin und noch 120 Beamte entlassen worden seyn; in der Stadt herrschte die größte Verstimmung, und auch die Miñister glaudten si ihrer Stellung nicht sicher. Besonders unbehaglich war das Verhältniß des Prinzen Ferdinand, und man glaubte, daß die auswärtigen Mächte ihm Rath und Beistand gewähren würdeti, da sein Ehe - Kontrakt durch die neuesten Maßregeln verleßt worden. Bei aller Abneigung gegen die Constitution scheint dieselbe dennoch durch das Militair aufrecht gehalten zu wer- den. Jn Algarbien treten die Miguelisten drohend auf, und der mehrerwähnte Guerilla - Chef Remeschido befand sich mit 500 Mann in dem ungestörten Besibe von Odemira und hatte allen bis jeßt gegen ión abgesandten Truppen - Abtheilungen Trvlz geboten.

Ur Konstantinopel, 28. Sept. Den neuesten von Reschid Mehmed Pascha eingegatigenen Berichten vom 1Uüten d. zu- folge, hatte derselbe einen Feldzug gegen den Kurdenstamm, ge- nannt Revendus, unternommen, wobei er von den Statthaltern von Bagdad und Moßul unterstüßt wurde. Das Land ist in jener Gegend \o gebirgig uud die Wege sind in so s{lechtem Zustande, daß man die größte Mühe hatte, die Truppen veiter zu bringen; dessenungeachtct ward das Unterneh- men Reschid Pascha’s mit dem besten Erfolge gekrönt ; das ganze Land war beseßt und den Rebellen waren funfzig be- festigte Pläve und Schanzen abgenonimen worden. Revendus Bei, welcher jene Provinzen mit dem Titel eines Pascha zu beherrschen sich angemaßt hatte, is gefangen genommen worden, eine große Anzahl der Rebellen wurde mit dem Schwerte ver- tilgt, und der übrige Theil hat sich bereits dein Sultan unter- worfen, so daß die Angelegenheiten von Kurdiskan als beendigt angeschen werden können. Reschid Pascha ertheilte der Tapser- keit der Türkischen Truppen, die unter scinem Befehle gedient haben, das größte Lob. | ;

Am 2isten wurde der Kaiserl. Desterreichische Vice-Admiral Graf Dandolo dem Sultan von dem Juternuntius Freiherrn von Stürmer in einer im Serail von Desterdar Bürun ertheilsz ten Audienz vorgestellt. Graf Dandolo wurde von Sr. Hoheit auf eine sehr verbindliche Weise- aufgenommen und mit einer mit Brillanten verzierten Dose beschenkt.

Der bisherige Jftissad Nasiri (Marktrichter) von Smyrna,

lich Folge leistete, worauf die Königin ihm guftrug, mit dem |!

Hussein Bei, Sohn des hiesigen Mauth-Direktors Tahir Bei,

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