1836 / 296 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dacht, denu wix fluden nicht allein die Staats- uud Bezirks-Chausséen,

sondern fogar auch die vielen Haupt - Transversal - Wege verzeichnet.

Als besonders zwemäßig bewährt sich die Aulage der Chausséen mit

rother Farbé, wodurch sie deutlicher und besser hervortreten. Eine

danfenswerthe Zugabe is endlih die Eintragung der Belgischen

Fienbahuen, die hier schon anticipative bis zur Maas fortgeführt n

Für Liebhaber hat der Herr Verfasser cine große Menge Exemplare nit farbigen Bezeichnungen der verschiedenen Staaten beforgen lassen, anf denen diefe dann ganz besonders hervortreten. Nebenbei if auch Bedacht darauf genommen worden, für die verschiedenen Verwaltungs -

und Militair-Branchen, in Preußen z. B. die Províuzen, RegierungE--

Bezirke, landräthlichen Kreise, mit Angabe des Sitzes der Behörde, iu Franfreich die Militair-Divisionen, Departements und die Arrondisse- ments-Bezirfe anzugeben. ; L

Jedes der einzelnen Blätter hat 10 Decimal- Zoll Höbe und, 11 Breite, die ganze Karte 4‘ 4“ Höhe und à/ Breite. /

Wir fiuden diese Blätter in Bezug auf die Richtigkeit meisi alle mit derselben Genauigkeit gearbeitet. Als befonders genau treten auf Blatt 7 der Hundsrück und die Eifel hervor, und man darf wohl sagen, daß der Herr Verfasser die shwierige Aufgabe, große Terrain- Strecken dieser Art darzustellen, für diesen Maßstab ganz genügend gelöst häite, wenu die Darstellung selbst uicht etwas eintonig ausge- fallen wäre. i l

Blatt 12 müssen wir die genaue Darstellung des Flußgedietes bemecrfen, das hier Fraufreih und Baden scheidet. Die Benußung der vertrefflichen topographischen Karte des Rheinstroms und feiner beiderseitigen Ufer, die wir dem Französischen Capitain Herrn Jmelin nund dem Badenschen Capitain Herrn Scheffel verdanken, deren Ar- beiten lange unübertroffen bleiben dürften , tritt hier lobenswerth hervor. Dem Neferenten is keine Karte in diesem Maßstabe bekauut, welche die verschiedeuen Nüancirungen so gut wiedergäbe, als dîe von Witlebensche. Wo es uicht auf zu große Genauigfkcit anfomnuit, könnte sie hier die große Jmelin - Scheffelsche erscgen. Zu bedauern bieibt jedoch, daß der Graveur sich hier und dort Abkürzungen erlaubt hat, die wenigstens den Ausländer ixxe führen föunten, wie z. B. Bufhm statt Burkheim u. \. w. y /

Auf anderen Blättern treten hin uud wicder, wenn gerade nicht wesentliche, 0 doch zu rügende Unterlassungs-Sünden hervor.

Auf Blatt 1. z. B. fehlt bei Arnheim die Bezeichnung als Festung und zugleich die Jahreszahl, welche hier an eine s{chöne Waffenthat des Preußischen Heeres erinnert. Auch vermißt der Militair auf diesem Blatte gewiß ungern ciu Andeuten der Juundatious-Systeme Hollauds, ivelche bei einem ausbrechendeu Kriege hier cine große Rolle spiclen dürften, und die, aus Wibekfing entnommen, durch Punktiren hätten angedeutet wcrden konnen. ,

Blatt VU. fehlt das Fort Franz bei Koblenz.

Blatt 1X. fehls bei Vincennes die Zabl, welche deu Rang der Festung bezeichuet. Laon ist als Festung bemerft, obwohl man erft jest anfängt, dort zu bauen. E j Bat

Blatt X. sind St. Ménéhould und Cariguau beide als Festun- gen angegeben, obschon sie es seit 1808 nicht mehr sind. Rocrop ift als Piat 2ter Klasse augegeben und is 4ter Klasse. j ;

Blatt X1. bei Metz uind Thiouviile fehlen die Zahien wie bei Vincennes. Vicq ist fälschlich als Fesiuvg angegeben. Referent hat selbst noch einen Plan von dieser ehemaligen Festung; er sieht jedoch aus dem atlas administrauf, daß der Ort schon 1808 nicht mehr uns ter den places à conserver bezeichnet ist; auch bat er jegt in der That weder Wälle noch Mauern.

Die Telegraphen, wofür wir 2 Signaturxenu finden, die mit denen für die Hauptörter der Kreise in Preußen uud der Arrondissements in Frankreich fast Laa, wodurch, weil sie überdies noch \{chlecht dargestellt sind, nicht s Zweifel entstehen founten, sind nicht suioirt fortgesezt. Auf Blatt 3 und 7 wird man sie leider ganz erfolglos suchen, was wir jedoch dem Umstande zuschreiben wollen, daß einige der Blätter bereils in Arbeit waren, ehe noch die Tele: graphentinie positiv bestinimt war.

Wir köunten ähnliche Kleinigkeiten noch mehrere herausheben, unterlassen es jedoch, eben weil es Kleinigkeiten sind.

Die technische Ausführung der Karte selbst betreffend, so kann fo!che nicht mit den besseren neueren Sachen wetteifern thr wird sogar bicr und dort cine geuügeude Deutlichkeit, wie z. B. Blatt A.) abgesprochen werden könuen. Gleichförmigkeit des Ausdructs, Rein- heit und Eleganz empfehleu nur einige Bütter Zartheit, so wie ge- s{madckvolle Halzuna sind uur in den wenigsten Blättern anzutreffen. Es wäre schr zu wünschen gewesen, daß die sorgfältig und múhsaut zusammengestellie Karte, die sich deu Publifum sonst in so vielen Beziehungen empfehlen läßt, besseren Graveurs und Drufern an- beimgefalien wäre. / e

Rie uns cin neuerer Prospektus der Karte sagt, so wird solche noch durch § Blätter vermehrt werden, welche Magdeburg, Berlin, Leipzig, Dresden, Prag, Nürnberg, Tabor, München und Linz ent- ha!teni und fim Verlage bei Karl Heymann in Verlin erscheinen sol- len. Die Firuna dicfer Buchhandlung, die uns der neuere Meßkata- log als cine der bedeutendsten Verlags-Haudlungen Deutschlands mit- neunt, und die das Geld uicht s wo es darauf anfommt, etwas Tüchtiges zu leisten, ist uns Bürge, daß sie azch diesen Verlags-Ar- tifel so ansstatten werde, wie wir es von lhr gewohut sind und wie es der heutige Stand der Kunst verlangt. 8.

Haunoversche Zeitung vom 19. Oftobder euthäit nach- sichende Folien über das gestern erwähnte Nordlicht: „Der Abend des 18. Oftober bot zwei merkwürdige Phänomene dar. Gegen halb 7 Uhr beobachtete man bci heiterem Himmel cinen weißen Halbkreis, den Mondringen, sogenannten Höfen, ähnlich, nicht aber, wie diese, den Mond umgebcud, sondern demselben, wie cin Regenbogen der

Dice

1202

nahm, befand sich die höchste Stelle des Kreissegmentes in der Nähe des Polarsternes. Die Mitte desselben war uach Norden gerichtet und die Schenkel reichten nach Osten und Westen bis zum Horizonte. In der Mitte war dieser Streif von ziemlich gleichmäßiger Breite ; die hrrabsteigenden Schenkel wichen jedoch von diesex regelmäßigen ¿ Gestalt ab, iudem fie stellenweise breiter oder schmäler waren und in threr Richtung gegen den Horizont hin nördlich abwichen. Mach ci- ¿ner Viertelstunde war dieser Streif bedeutend in die Höhe gerüctt ¡und stand dem Auscheine uach ganz im Zenith, iudem er, seine Ge- stalt beibehaltend, jeßt durch die Cassiopeja - den Schwan und uicht weit nördlich von der Vega durchging. Allmälig wurde cer matter, verschwand zuerst vom Horizonte aus und war nach einer halben Stunde kaum mchr zu schen, Mcine anfäugliche Mciuung , daß das Phâánomen, uach dex Theorie des Regenbogens, durch Nefrac- tion des Mondlichtes in athmosphärishen Dünjten gebildet sey, wi- : derlegte sich theils aus der etwas unregelnäßigen Gesta!t (wobci zu bemerken, daß feine Wolfen am Himmel, und die Sterne durch den Streif ungeschivächt zu sehen wareu), theils aus dem schuellen Fortrücfen des Streifes gegen den Zenith, denn der Mond sank in diescx kurzen Zeit nicht so vicl, daß daraus das schnclle Emporsteigen des Phäuomcns hätte erklärt werden fönucn. Gegen 9 Ubr sah man in Norden, Nordost und Nordwest cin Nordlicht, welches zuerst in der Hobe des großen Bärcn sichtbar, allmälig bis zu derselben Höhe sticg, iu welcher ih das vorhin benaunte Phäno- men zuleßt saß, und uach balb 10 allmälig verschwand. Wenn qtich die blutroihe Farbe dieser leuteren Erscheinung uicht mit deu, den Nordlichtern gewöhnlichen Aussehen überecinsiüimimnt, so rechtfertigt doch die Gegend, so wie das sirah!enförmige Emporschießen des Lich- tes die Benenuung. Ob das letztere Phänouren mit deu erftern in Berbiudung zu seßen, und die verschicdene Färbung aus der vcr- schiedencn Helligfeit der Atmosphäre zu ecklären ist :“

Madame Crescini, cine Venctiaucrin von Geburt, die sich bercits im verslosscucn Winter durch ihren Gesang iu den ersten Sa- lons zu Loudon und VBarís, an leuterm Orte auch vor den Könige und der Königlichen Familie die allgemcinste Auerkfennuug uud den | gutschiedensten Beifall erworben hatie, hat am i3ten dieses Monats in Posen, bei Gelegenheit cines Besuchs, den sie cinem ihrer dorti- gen Verwandten gemacht, auf die dringende Biite, sich öffeutlich horeu zu lassen, ein Konzert für die Armen gegeben, iu welchem die Künstlerin den ibr vorangegangeucen vorthciihafteu Ruf vollkommen rechtfertigte. „Jhre herrliche Alistiume,“ fo s{hreiot man. von dort, „ist von ungewöhnlichen Umfange; mit Leichtigkeit errcicot sie in der Höhe das a, und in der Ticfe zum Erflaunen das e in der fleinen Octave. So wie die Sängerin cinerscits durch gewaltige Kraft die Zuhbörex binrcißt, eben so vcru1nag sie andes rerseits auch die süßesten, sanftesien ?Fae gleichsam nux hervorzu- hauchen. Jhr Vortrag slelit_sie unbedP.gt den besten uns befaun- ten dramatischen Säugerinnen zur Seite; an kiangreicher Fülle ihrer Stimme aber räumeu ivixr ihr dreist eincn der ersten Pläte ein. Der Zauber, den fie auf ihre zablreihen Zuhörer übte, wurde wo mêtglich noch durch ihre anunithige Persönlichkeit gesteigert, wesha!b wir über- zeigt sind, daß auch der Musitfeind in dicscur Konzerie, dessen volle Etunabme die freigebige Künstlerin den Armen bestimmt haite, uicht unbefriedigt geblieben ist.“ Madame Crescini befindet sich gegen- wärtig in Berin. Es ift indessen noch unentschicden, ob auch hier _ das größere Publikum Gelegenhcit habcu wird, ihr shoöues Talent zu bewundern. uet

Ame - ae

*

B er [4 n. e-r B60 Den 22, Oktober 1835.

Amtlicher Fonds-

r 8 6,

und Geld-Cours- Zettel. Dr Brief. 1027/8 102! 1003 98/4

u: N Bt.-Schuld-Sch. | 4 Pr. Engl. Obl, 30.| PrämSch. d.Seeh|— Kurm.Qbl.m.1.C.| 4 Nin. Int. Sch. do.| 4 Beri. Stadt“ O61. | 4 Königsh. do. 4 Elöinger do. ¡t Danz. ds. inTh.— Westpr. Pfandbr. 4 Grofsh. Pos. do.|4|-

I ech se(d-

S| Ostpr, Pfandbr, Pomm. do, 4 Kur-u.Neurm. do. # do, do. do.|3f Schlesische do.| À Riückst. C. und Z. Sch. d. K. a. N. Gold a! marco. Neue Duk. Priedriclksd'’or, Disconto.

86 215! 18% | 13% 1.483 U

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5

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L Brie | 141! 14055

Cour. Geld.

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Cours.

Knrz 2 Mt.

Ámsterdam do. Hamburg , do. London ,

250 FL 250 F1. 300 Mk, Kurz 300 Mk. 2M

1 LSt. 3 Mt. 309 Fr. 2 Bt. 150 F. 2E 150 FI. 2 Mt, 100 Thl. 2 Nt. 1090 Tul. 8 Taze. 150 F1. 2 M, 100 Rbl. 3 Woch.

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80! 10154 102

9 102% 1017

30/5

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Wien in 20 Xr,. Augsburg ,

Breslau

Leipzig . Frankfnrt a, M, WZ. . Petersburg

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. Oktober.

Schuid 5274. 5% do. 101. Kanz - Bill. Passive 7/4. Ausg. Sch. —. Zinsl.

Nieder!. wirkl. 2113/6 5% Span. 22/4.

Sonne, gegenübersktehend. Als ich diesen weißen Streif zuer wahr-

Allg Bekanntmachungen.

Nothwendkger Verkauf. Königl. Ober-Landesgericht zu Marzen- werder : Zum dfentlichen Verkaufe der im Stuhmer Kreise gelegenen, dem Grafen von Sierakowsfki gehörigen adelichen Grünfeldeschen Güter, namentlich |

0 ae ria. 2e

vom 5. Februa? |

Nr. 61 [it. A. und B.. i

welche nach der nehst Hypotbekenschein in der Re- gistratur einzusehenden , im. Oftodver 1834 aufgenom- menen und im Februar v. F. fesigeseßten landschaft- lichen Taxe auf 74,011 Thlr. 23 sgr. 4 pf. abgeschäßt sind, ist ein Bietungs- Termin auf

den 17. März 1837, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts- YLssessor Baron von der Trenk, hierselbst anberaumt, zu welchem Kauflustige, desgleichen die unbekannten Erben des Grafen Fgnaz Adam von Sierakowski vorgeladen werden.

Clvil-Senat des Königl. Ober-Landes-

gerichts.

Avertissement.

Auf dem im Züllichauer Kreise der Neumark gele- genen, dem Lieutenant von Kalkreuth gebhdrigen Gute Schdnborn stehen in dem Hypothekenbuche für die unverchelichte Fohaune Dorothee Student, nachher verehelichte Kreis- Steuer - Einnekzner Werner, aué | macht versehenen

22, Dezemöer 1809

ind, 9. werden

weiche an die zu

emeiner. Anzeiger für di:

nach deren Ableben laut Rezesses vom 30. August und 11. November 1808 ihr zugefallencit 690 Thlr, worüber der Erstern unterm 22 Dezember 1808 eine besondere Neccognitton erthcilt worden is, eingetragen.

Da die Dokumente hierüber angeblich verloren ge- angen , die Forderungen selbst aber zurückgezadlt

Güter Schönborn und Nantikow alle diejenigen,

2 pf. und 600 Thlr. und die daruber ausgestellten oben bezeichneten Dokumente als Eigenthümer, Cessiona- | rien-, Pfand- oder sonstige Briefs-Fnhabec Ansprüche 500 Gulden: Loo zu haben veraieinen , innerhalb 3 Monaten, spätestens aber in dem auf. - den 26. November c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Referendarius Lange, auf dem Königl. Ober-Landesgericht hierselbst anstehenden Ter-| s mine entweder persönlich oder durch einen mit Voll- | *

Aniwerpen, 16. Oktober,

Neue Aul. 213.

Frankfurt a. M., 19. Oktober.

Oesterr. 5% Met. 1023/4. 102! 4. 4% 99/4. 987. 21/1 571/. 1% 25/6: Br. Bank-Actien 1662. 1600. Partial-Obl, 138) Loose zu 500 Fl. 11234. 1125/4. Loose zu 100 FI. 218. G. Pr Piäm.-Sei, 61/4. do. 4% Anl. 994. Poln. Loose 641- J 5%, *pan. Anl. 2314. 23. 214% Holl. 52. 51546. D

Hamburg, 20, Oktober.

cu ß d

Allgemeine

e Staats:

eitung.

Bank-Actien 1308. 1305. Engl. Russ, 104. Br. do, 3%, 32. Noue Aul, 204.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 23. Okr. Jm Schauspielhause, zum ersten

‘0 : @ 5 /0 Port, j

DELLNTU, Montag den 24sien Öfkto

A, a C E R E R T F] F R D E L S n

ber

wiederholt: Die gefährliche Tante, Original-Lustspiel in 4 Ah von Albini. Hierauf: Die Mántel, Lustspiel in 1 Akt, y C. Blum.

Montag, 24. Oft. Ju Opernhause, zum erstenmate; j dine, die Wasser-Nymphe, Feen-Ballet in 3 Abth., nach y Motte Fouqué’s Roman, von dem Königl. So:otänzer N Taglioni. Musik von H. Schmidt.

Preise der Pläße: Ein Plak in den Logen des ersten 3, ges 1 Rehlr. 10 Sgr. 2c. Y

Es wird ersucht, die in Folge eingegangener Meslduy notirten Villets zu dieser Vorstellung, vom Sonnabend, 22st) Morgens 9 Uhr an, bis Sonntag, 23sstten d., Mittags | h im Billet - Verêauf-Büreau in Empfang nehnien zu lassen, y drigenfails über die nicht abgeholten Billets anderweitig dig nirc werden muß.

Diejenigen Meldungen, welche zu der Vorstellung am Yy tage, wegen Mangel an Raum, nicht berücksichtigt werden {y ten, sind zu der, auf Dienstag 25sken d., angeseßten ersten ß, derholung des Ballets „Undine‘/, überiragen worden.

Sollten die für Dien|tag notirten Billets, welche eben vom Sonnabend, 22sten d., Morgens 9 Uhr an, verkauft y den, bis Montag, 24sten d., Mittags 1 Uhr, im Billet-Veihy Düreau nicht abgeholt seyn, so muß über diese ebenfalls uy weitig diöyonirt werden.

Dienstag, 25. Oft. Jm Opernhause, zum erstenmale y derholt: Undine, die Wasser-Nymphe. Feen-Ballet in 3 U voi Königl. Solotänzer Paul Taglioni.

Preise der Pläze: Ein Plas in den Logen des erskenh ges 1 Rthlr. 10 Sgr. -2c.

Jm Schauspielzauje: Pour le début de Mlle. Cay Clozel: 1) lichel et Christive, vaudeville par Seribe, M demoiselle à marier, vaulevilie par Scribe. 3) La preub représeutalion de la reprise de: Le bon papa, vaudevilky 1 acie, par Secribe.

Donnerstag, 27. Okt. Auf Allerhöchsten Befehl: Fi Redoute.

Amtliche Nachrichten. Kronik des: Tages

| Berlin, am 23. Oktober 1836.

Gestern fand die hohe Vermählungsfeier Ihrer Königlichen heit der Prinzessin Elisabeth, Tochter Seiner Königlichen it des Prinzen Wilhelm von Preußen, mit Seiner Hoheit h Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein ün Königlichen h(osse allhier [tatt. | S N Nachstehendes war die Ordnung der Feierlichkeiten:

Abends 0'/2 Uhr versammelten sich alle hoffähigen Perso- in Galla, die Damen im Hoffleide, in dem Rittersaale Khniglichen Schlosses und den daran stoßenden Zimmern,

ur Kapelle. Das Militair stand mit dem Rücken nach dem

er, Corpsweise, nach der darüber bestehenden Ordnung,

Civil auf der gegenüberstehenden Seite, nach den Departe- (s, Die Generale, die Minister, das Corps diplomatique ) die Räthe der ersten Klasse, so wie die bei Hofe erschei- den Damen , begaben sich in die Kapelle, in soweit es der un gestattete. 5 A / . Î Die Königlichen Herrschaften versammelten fch gegen 7 Uhr jm rothen Zimmer Friedrichs des Ersten. Die Hofstaaten un in der vorliegenden bo!slrtèn Galerie.

Als Alles versammelt war, wurde die Krone aus dem Tre- durch cinen Beamten desselben gebracht und von einem Of: e und zwei Mann Garde du Corps bis in das Vorzimmer \rtirt. G 2 h :

Sobald die Königlichen Herrschaften angefommen ivaren, sigte Jhre Königliche Hoheit die Krouprinzessin und Ihre igliche Hoheit die Prinzesiin Wilhelm die Krone auf dem upte der Prinzessin Braut. Sie _wurde Ihren Königlichen heiten zu diesen Zwecke von der Gräfin von Viere, ersten f: und Staatis- Dame der Hdöchsise!igen Königin, zugereicht, he Hochdenselben auch hülfreiche Hand bei der Befestigung

Königstädtisches Theater. selben leistete. ; “Q vi j :

Sonntag, 23. Okt. Der Wagen des Emigranten. 1M Während der Zeit hatten sih die in. der boisirten Gallerie tairisczes Schauspiel in 5 Aftea, frei nach dem Französ sammelten Hofstaaten {on in der von des Königs Majestät von Friedrich Genée. (Belhonmme: Herr Plock.) bestimmten Ordnung zum Zuge gestellt, so däß auf den von

Montag, 24. Oft. Der Glöckner von Notre-Dawe. (seiner Majestät gegebenen Befehl zum Anfange der Ceremonie tmantisches Drama in 6 Tableaux, nah dem Roman det Y Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften gleich eintreten fonn- tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer, (N. Diese Anordnung war dem Ober - Ceremonienmeifter voi Köhler: Gervaise als Gastrolle.) uh übertragen, welcher auc dann die Allerhdchsten und Höch-

| ett schaftén zu ihren Pläzen hinführte. : Der Zug selóst war durch die Allerhöch\ten Befehle Seiner hjestät des Königs, den Königlichen Hauegeseßen unbeschadet d ohne Rücksicht auf den unter den einzelnen Mitgliedern der : 2 niglichen Familie und den hier anwesenden Höchsten Herr-

Zu Laude: Weizen (weißer) 1 Rtbir. 27 Sgr. 6 Pf, (Mkften sons bestchenden Rang, für dicsesmal folgendermaken 1 Nthlr, 23 Sgr. 9 Pf. und 1 Nthlr. 17 Sqr. 6 Pf. : Roggen 18 immt worden :

5 gr; auch 1 Rtdlr. A S0 große Gers: 2 1 Mr: 5 Sgr; fl l

rie 1 Rthlr. 2 Sgr. 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf. % È ; N L

Erbsen i Rible, 20 Sgr, O 1 Rihlr. 7 Sor, 6 Vf. Linsen 1 Af In Abwesenheit des Ober -Marschalls, Le von Mal- 22 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rihir 12 Sgr. 6 Pf. Eingegangen (hn, der ihn vertretende Hofmarschall von Massow mit dem 105 Wispcl 3 Scheffe!. jen Ober-Marschall-Stade in der Hand.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr,, auch 1 Rthlr. 27 6 2 6 Pf. und 1 Rthlr. 23 Sgr. 9-Pf.; Roggen 1 Rthlr 3 Sgr. 9} Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 20 Sgr. Eiugegangen sind 149 Wiik

Mittwoch, den 19. Oktobicr 1836.

Das Schock Sirch 5 Rthlr. 10 Sgr., auch 4 Rtblr. 23

der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 25 Sar. Branntwein-Preise vou 14, bis 20. Oftober 1836.

Das Faß vou 200 Quart nah Tralles 54 pCt. oder 408 Nichter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: §0 Branutwein 18 Ntblr.: Kartoffel-Branntwcin 18 Rthir. 7 6 Pf., auch 17 Nihlr. 15 Sgr. :

Karto ffel-Pre ise. Dev. Scheel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 11 Sgr. 3

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 20. Oktober 1836.

Alle hier anwesenden Königlichen Kammerherren, Paarweise, ch dem Datum ihres Patents, so daß die jüngsten vorangingen. Y

Y Die Kavaliere Seiner Hoheit des Prinzen Karl von Hessen d bei Rhein. X

N Die von Seiner Majestät der Prinzessin und dem Prinzen

Aufwartung gegebenen Kainmerherren und Adjutanten; bei ter Königlichen Hoheit der Prinzessin, die Kammerherren :

1) Graf Friedrich von Pourtales ;

Î 2) Geheimer Legations-Rath von Arnim;

ti Sr. Hoheit dem Prinzen:

F 1) Oberst Graf von Waldersee;

# 2) Kammerherr von Saldern - Ahlimb.

C

Nedacteur £ck. Cottel. l

- T C I an a -_—

2/4. Preuss. Präm.-Sch. 108! Poln. —. Vesterr. Met. 9874.

D, Der Ober-:Hosmeister, Freiherr von Schilden, dicht vor dem

Gedrucft bei A. W. Hayn F P: N ohen Brautpaare hergehend. î

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Ai 2A R ata S T a S E S T.” L C Ti: TIG: E: HEi L CEEOAREA. ¡A A IITG E E: NBET O’ T S Lia T A S2: R M M S A Zie S A ZA Aas: M AMIS O. N C M

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[dem Kauf- Kontrakte voi 3. Mat 1797, dem Erb-|die Justiz - Kommissarien Marquard, von Thielenfeld | Lezesse vom 5., 6. und 29. Mai, vom 6. Funi 1809' und Preuße in Vorschlag gebracht werden, anzumel ¡Und 5. Fanuar 1813 und dem Hyupotheken- Vermerk den und nachzuweisen, widrigenfails sie damit prä- 'Éludirt und ihnen ein ewiges & tillschweigen aufer: Fecner auf dem im Arnswaldeschen Kreise der Reu- legt, die Dokumente amortisirt und nach rechtskräf mark gelegenen, dem (GüutshesißersEngmann gehöri- tig ergangener lPraoclusoria mit Löschung decselben gen Gute Nantiïowv Rubr, [l No. 35 sub a für die im Hypothefenduche verfahren werden wicd. unverebelichte Caroline von Schmiedeberg , die von (Zrünfelde Nr. 18, Guntro Nr. 20, Fggeln Nr. 26, dem für ihre Mutter, die verwittwete Hauptmann. Foredanki Nr. 27, Sledziowka (oder Heringshdft)| von Schmiedeberg, aus det Obligation vom 29. Ja-| nuar 1800 und der landschaftlichen Recognition vom

813 80 Thlr. 1 fgr. 8 pf.

Königl. : en M Ot eno ge Bie cingetragenen Kapital der 3000 Thlr,

den. Hypothekenschein und

Registratur einzusehen. Frankfurt a. d. O, den 2.

lôscher-den Poiten der 80 Thlr 1 sgr. Königl. Preuß. Land-

(l Taxe auf dex Antrag der Besizer der

und

Men

Frankfurt a. d. O., den 10. Auguit 1836. Preuß. Ober-Landesgericht.

Das dem Kaufmann Ernsi Feiedrich 2 chiffmatn zu- gehörige, in der (Gubener Vorstadt belegene, Vo!, 11. No. 202. 0.205 des HPyvothefenbuchS§ verzeichnete, auf 9268 Thlr. 10 sgr. 921 pf. gbgeschäß:e Wohnhaus sou am 24. Fanuar 1837, Vormittags 11 ühr, an gewöhnlicher Gerichtsstelle öffentlich verkauft wer-

Fult 1836.

ai Literarische Anzeige.

Bei F A Mayer in Aachen it so eben erschiene an alle Baichhandlungen, nach Berlin an die S1) sche, Schloßplaß Nr. 2, auch anm Nicolal, M lec, Nie, Fonas, Schröder, versandt vord

Jonathan Jefferson W hitla. F oder Sceuen am Missisipot. 4 Roman von Frances Trollovt/, Berf. von „Paris und die Parisec/‘/, „Belgiet West- Deutschland‘, „„Tremordyn Cliff// Aas dem Englischen vön L. Richard.

Drei Bände. so. Gehestet. 3 Thlr. 15 (sf

Ein Roman , der durch die Schilderung Am nischer Verhältnisse, dort üblicher Landessitten durch die geschickce Vecchlinguirg der Fäden ! sehr anziehende Unterhaltung gewährt.

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_ mea D E E E E E TE TETRE E MEBE FTY E E-wE L T S EE E a Sr ai O,

F Das Hohe Brautpaar. Die Schleppe Ihrer Königl. Ho- 1 {t trugen vier Damen:

B 1) Fräulein von Obftfelder, 2) Fráulein von Werdeck,

5) Fräulein von Kalb,

4) Fräulein von dem Knesebeck.

Die Ober - Hofmeisterin Frau von L'Estocq und die erste of: und Staats-Dame , Mben der Schleppe.

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T. Die großen Hofchargen P Majestät, Paarweise.

Se. Majestät der König und Se. Köni it der ‘Pri }: nig ; gl. Hoheit der Prinz ilhelm, Bruder Sr. Majestät, führten Jhre Königl. Hoheit è Prinzessin Wilhelm. , Die General-Adjutanten und die Flügel-Adjutanten Sr. Ma- nat gingen dicht hinter Sr. Majestät; die Adjutanten der ee aues denselben.

Die Damen Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin gingen ter der Schleppe Jhrer Königl. Hoheit. P ) A 9

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sind in unserer E ; I

In der Buchhandlung von G Wilmse, Landsberg a. d. W. ift erschienen und in dek

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und Se. Königl. Hoheit (iu schen Buchhandlung (F. Müller) in Le

Stadtgericht t Herzog von Cumberland fôhrien Ihre Königl. Hoheit die

erdurch aufgefordert , solche 111201

143183 202271 2325, 232431 : Qk, -= 244301 - hiesigen Justiz-Kommissarius, wozu wird gewarnt. Näheres im Jutelli

1131, - 1432,

| | 6 ; s 2023,

Bor dem Ankauf folzender Politischen 50 Stück se der neuen Polnischen Anleihe, als: Serie 860, Nr. 85931 bis 40, 10 Stück,

5/ - 90, 10 80, 10 40, 9

: | Nt tonprinzessin. Breitestraße Nr. 23, zu haben: ote M 10.

Ucder die Hamilton sche und Facok 4 S 7 f / j thode beim Sprachunterricht. Eine pádagogf S Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Sohn Sr. Ma- Abhandlung von Pr. W Alberti. 4 ves Königs, und Se. Königl. Hoheit der Prinz August heftet. 10 jgr. von ürttemberg führten Jhre V Hoheit die Prinzessin Wilhelm.

Der kleine Sänger. Eine Sammlutg eru : / Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl führten Jhre Königl.

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# und bei Rhein. i itpaare z | | neben der ‘Prinzessin Braut, Se. Königl. Hoheit der Prinz

Gräfin von Viereck, gingen seitwärts |

12. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht führten Jhre Kö- nig. Hoheic die Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin (‘Prinzessin Alexandrine von I

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Ihre Kd-

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert führten

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Se. Königl. Hoheit der Prinz MWaldeutar führten Zbre |

Königl. Hokeit die Prinzessin Marie. 15

Se. Königl. Hoheit der Prinz August, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg: Schwerin und Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecklenburg-Strelis. (Die Ober-Hofmeisterinnen der Prinzessinnen gingen neben der Schleppe Jhrer Königl. Hoheiten, welche von zwei Pagen getragen wurde, die Hofdamen hinter derselben. Die Kavaliere ace vor ihren Herrschaften her, die Adjutanten hinter ihren rinzen.) Da Zug ging durch den Rittcrsaal und die daran stoßen- den Zimmer bis zur Kapelle. In derselben befand sich schon der die Trauung verrichtende Erste Bischof Eylert vor dem daseibst errichteten Altare. Er ging mit den vier ihm assistirenden Hof-Predigern: dem Ober- Hof : Prediger Ehrenberg und den Hof-Predigern Theremin, j Sack und Strauß dem Hohen Brautpaare entgegen und führte j dasselbe vor den Altar. i Das Hohe Brautpaar stellte sich vor denselben, der Prinz j zur Rechten der Prinzessin, die Königliche Familie im Kreise um selbigen und die Hofstaaten hinter diesen, in der Art, daß der den abwesenden Ober - Marschall vertretende Hof: Marschall von Massow mit den Königl. Kammerherren an der Thur zu stehen kam, durch welche die Höchsten Herrschaften eingetreten waren.

Während der Wechselung der Ringe wurden im Lustgarten 36 Kanonenschússe abgefeuert.

Nach ausgesprochenem Segen bcgaben stch die Höchsten Herrschaften, in eben dem Zuge, nach den Zimmern Friedrichs i. zurück, Dort wurden deni Hohen Brautpaare die Glücêwünsci;e von der Königl. Familie und dem Hofe abgestattet. Demnächst sezte sh der Zug wieder in Bewegung und die Höch|ken Herr- schaften begaben sich nah dem weißen Saale.

Des Königs Majestät seten Sich mit dem Hohen Braut- paare an den unter den Thronhimmel gestellten Spieltisch. Alle übrigen Prinzen und Prinzessinnen seßten sich gleichfalls zum Spiele. Die großen Hofchargen ständen hinter dem Stuhle Sr. Majestät, die Kavaliere hinter den Stühlen ihrer Derr- schaften, so wie die Damen hinter den Prinzesfinnen.

Die hoffähigen Personen näherten sich den Spieltischen und machten den Höchsten Herrschasten ihre Cour. Das Spiei wurde beendigt, scbald der Hofmarschall von Massow das Sou- per annoncirte.

Die Königliche Ceremonien - Tafel war unter dem Thron;- himmel im Ritter -Saale. Als Se. Maj. der König und die Höchsten Herrschaften dort angekommen waren und sich nieder- gelassen hatten, traten die zwei dazu ernannten General- Lieute- nants Krauseneck und v. TLippelskirch an die beiden Enden der Tafel und legten die Speisen vor. Sie gaben dieselben den hinter ihnen stehenden Kammer-Lakaien und diese den functioni- renden großen Hoschargen und Kavalieren.

Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nahmen fol- gende Pläze bei der Tafel ein:

An der Mitte der Tafel: Jhre Königl. Hoßeit die Prin- zessin Elisabeth und Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen Dem Hohen Brautpaare zur Rechten, also

Wilhelm, Bruder Sr. Majestät, zur Linken, also neben dem Durchlauchtigsten Bräutigam, Jhre Königliche Hoheit die Prin- zessin Wilhelm und neben dieser Se. Majestät der König, wor- auf dann die übrigen Königlichen Herrschaften nach der besèe- henden Ordnung folgten.

Außer der Königlichen Ceremonien - Tafel waren noch fünf Tafeln in den Nebenzimmern, an welchen der General der Jn- fanterie, Staats-Minister Graf von Lottum; der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Ancillon; der General der Jnfan- terie von Rauch ; der Ober-Kammerherr, Fürst zu Wittgenstein, und «der General-Adjutant Sr. Majestät, General - Lieutenant von Thile l., die Honneurs machten.

Sr. Majestät ward der Wein durch den Ober-Schenk von } Arnim überreicht. Allerhdchstdiejelben brachten die Gesundheit des Hohen Brautpaares aus; diese wurde in allen übrigen Zim- mern auf ein gegebenes Zeichen wiederholt. Das Musik:Corps der Garde blies Tushh. Se. Majestät ertheilten hierauf dem Hofstaate die Erlaubniß, sich an die für ihn servirten Tafeln zurückzuziehen.

Gegen das Ende der Tafel stellten sich die großen Hof- Chargen und die übrigen Herren und Damen wieder hinter die Stühle ihrer Herrschaften und traten ihnen vor oder nach, so- gleich nachdem sie aufgestanden waren. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften kehrten darauf in den weißen Saal zu- rück, wo sich inzwischen die Geheimen Staatë-Minister versam- melt hatten, um, nachdem die Allerhöchsten Herrschaften unter den Thronhimmel getreten seyn würden, den Fackeltanz begin- nen zu können. :

Naëdem Se. Majestät hierzu dem den abwesenden Ober- Marschall, Freiherrn von Maltahn, vertretenden Hof-Marschall von Massow Befehl gegeben hatten, näherte sich derselce dem Hohen Brautpaare und zeigte Höchstdemselben an, daß Alles M Age bereit sey. Dieser begann nunmehr in folgen- der Art:

l, Der Hofmarschall von Massow, als Stellvertreter des abwesenden Ober-Marschalls, Freiherrn von Malbahn, mit dem

Wach sfackeln in der Hand, Paarweise, nach der Zeitfolge ihrer Patente, so daß die jüngsten vorangingen; nämlich: : 1) der Minister von Nagler, 2) der Minister von Rochow, 3) der Minister Ancillon, 4) der Minister Múhler, 5) der Minister von Kamp6, 6) der Minister Frh. v. Breun, 7) der Minister Graf von 8) der Minister Fürst Witt- Wylich und Lottum, genstein, 9) der Minister von Beyme.

T, Das Hohe Brautpaar machte den ersten Umgang im Saale, worauf sich die Hohe Braut Sr. Majestät dem Könige näherte, und nachdem Sie mit Allerhöchstdemselben den Umgan beendigt, erneuerte Sie solchen mit allen Prinzen, welche sich im Zuge befanden, nach der von des Königs Majestät bestimm- ten Ordnung. Hierauf tanzten der Hohe Bräutigam, in eben der Art, mit allen anwesenden Prinzessinnen.

Nach beendigtem Fafeltanze begaben Sich Se. Majestät der König und die Königliche Familie, unter Vortritt der Hof- Staaten, nach den Zimmern Friedrichs des Ersten zurück. Die Königliche Krone wurde den Beamten des Königlichen Schatzes wieder überliefert und, nahdem von der Ober-Hofmeisterin das Strumpfband ausgetheilt worden, der Hof entlassen.

Heute, den 23sten, war Kirhgang im Dom, wo alle Höfe in Galla erschienen; darauf Déjeuner bei den Hohen Vermähl- ten für die Königliche Familie und die Hofstaaten. Atends 6 Uhr Cour bei Hochdenselben; Polonaisen - Ball.

Zeitungs-Nachrichten.

A u&: la: D.

Fran k.r.6t d.

Paris, 17, Oktober. Der König der Belgier ist gestern Abend um 7 Ußr hier eingetroffen.

Das Journal de Paris widerspricht dem von mehreren Blättern verbreiteten Gerüchte, daß Herr Thiers jeden Augen: bli in Paris erwartet werde, und bemerkt, daß sich der vor- malige Conseils-Präsident in diesem Augenblick wahrscheinlich in Venedig befinde.

Sir Robert Peel gedenkt einen großen Theil des Winters in Paris zuzubringen und erst längere Zeit nah Eröffnung der parlamentarischen Session nach London zurückzukehren.

Herr Alfred Rougemont-de-Löwenberg ist gestern mit Auf- trägen des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten nach der Schweiz abgegangen.

Das Mahl - Collegium von Lizicux hat Herrn Guizot mit einer MjcL.cát von 312 gegen 57 Stimnien, die Herr Voyer- d’Argenson erhielt, pn Deputirten gcwähle. Jn Toulon ijk der See-Minister, Admiral Rosamel, mit 151 gegen 5 Stim- men wiedergewählt worden.

Der Moniteur enthält einen Bericht des Herrn Tr: houart, Capitain der Korvette „la Recherche““, über seine le6te Reise zur Aufsuchung der Brigg „la Lilloise,““

j m Journal des Débats liest man heute folgenden Artikel: „Die Uebersicht von dem Ertrage der indirekten Steuern in den ersten neun Monaten dieses Jahres, die fo eben publizirt worden is, wird alle diejenigen beruhigen, die sich mits dem Staats-Kredit beschäftigen. Das Defizit, woraus man ein Schreckbild zu machen suchte, war ín der That nur illusorisch, da die Ausgabe des Amortisations-Fonds fär die Einldsung der Jproc. Rente rein fiktiv ist; jene 50 Mill. gehen aus einer Thür des Schatzes hinaus, um durch die andere wieder hineinzukommen. Die Mehr-Einnahme von 23,345,000 Fr., die für die ersten neun Monate dieses Jahres feststeht, muß die Ungläubigsten über: zcugen, daß die Finanzen des Landes sich in einem blühenden Zustande befinden, daß wir, anstatt eines Defizits, einen Ueber- \{chuß haben, und daß die Regierung im Stande is, ohne eine Abgaben-Erhdhung die Bahn der materiellen Verbesserungen zu verfolgen, die sie, gleichzeitig mit den moralischen Juteressen, zu fördern entschlossen is. Binnen dreizehn Jahren hatte die Staats - Einnahme sich unter der Restauration um 212 Millionen Fr. vermehrt; was also in Durchschnitt 16 Millionen für das Jahr ergiebt. Die diesjährige Mehi- cinnahme, vorausgesezt, daß sle auch in dem leßten Vierteljahr anhâit, wird die Summe von 31 Millicnen übersteigen, von denen mehr als ly Millionen aus den Einregistrirungs- und Stempelsteuern herrühren, was eine bedeutende Entwickelung des Verkehrs bekundet. Diesen Resultaten seßt man allerdings diejenigen gegenüber, die die Englische Regierung hat publici- ren lassen, und aus denen noch bedeutendere Verhiobrünaak ersichtlich sind. Die Englischen Einnahmen haben sich in eis nem Jahre um 70 Millionen Fr. vermehrt. Diese That- sache beweist nur, was alle Welt schon wußte, daß England mehr arbeitet, mehr i und mehr consumirt, als wir. England ärndtet, was es gesäet hat. Es hat sich 190 Jahre früher als die andern Völker Curopa’'s mit seiner Industrie und mit seinen Handel beschäftige. Der Handel und die Industrie tragen ihm jebt die Früchte dieser frühzeitigen Sorge. Die Ueberlegenheit Englands, was den Reichthum betrifft, wird von Niemandem bestritten. Uebrigens darf man billigerweise nicht unbemerkt lassen, daß ein zufälliger Umständ den Ertrag des Theezolles in England momentan vermehrt hat, während in Frankreich eine Ursache, die man nicht als dauernd betrachten kann, dem Schakbe einen Ausfall von beinahe 5 Millionen in dem Zucker- zoll verursacht hat. Aber, wie gesagt, wir nehmen fkei- nen Augenbli! Anstand, die Ueberlegenheit- Englands in Allem, was Jundustrie und Reichthum betrifft, anzuerkennen. Der ‘Patriotismus besteht, unseres Erachtens, nicht darin, den Wohlstand seiner Nachbarn herabzuseßen, sondern die Fortschritte des National-Wohlstandes auf alle Weise zu befördern. Es is höchst auffallend, daß zu derselben Zeit, wo der blühende Zu-

großen Ober -Marschallstabe in der Hand; ihm folgten

cinstimmigen Gesängett, für Volksschulen h «l gegeben von H. A, Zschiesche. Jm C-edlf heit die Prinzessin Karl.

0 ; n 5) enz«- Comtoir. | Quer-8vo. Geheftet 72 sgr. in Parthic

1, die anwesenden Geheimen Staats-Minister, mit weißen

stand der Finanzen in England, wie in Frankretch, deutlich dar- gelegt wird, die Course der. Staatspapiere weichen, anstatt u