1836 / 306 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“amtlichen Mittheilung über die jeßigen

zen nothwendig die Zeit, als die „Times ‘/ gerade dasselbe cr- tlárte, im Herbst 1850, ius Gedächtniß zurückgerufen und ste bewogen haben, den Ereignissen von da an und dem Gange nachzudenken, den unsere Kollegin seitdem “eingeschlagen het, Wenige Monate nämlich, nachdem sie der Welt gesagt, daß ie Whigs politisch todt scyen, machte sie die Entdeckung, daß sie vielmehr die Retter des Vaterlandes und die Tories aufewigvertorene Menschen seyen; 1831 waren die Tories bethdrter, als der König, der durch seine veralteten Vorurtheile das Blúck seinerlZamilie ge: stürze.//// Die Tory - Partei „, „fiel mit raschen Schr tten tn Moder zusammen; die Zahl ihrer Mitglieder war beschränkt, beschränkter noch ihre Verstandeéfäßigkeit; das Publikum empfand niht viel weniger mehr als Spott über sie.“ Die Whigs blieben die Retter des Vaterlandes, bis Graf Grey zu viel Zärtlichkeit für die Pairs durchblicken ließ, so daß die ¡Times ch bernúhen mußte, das Ministerium radikal zu machen. Daß es bloß den Herzog von Richmond, Lord Ripon, Lord Stauley und Sir Jawes Graham losgeworden und dafur liberalcre Mán- ner in sich aufgenommen, damit war die „Times“‘ nicht zusrieden Und verlangte laut die Berufung des Grasen von Durham, Sie war uit dem Meibourneschen Ministerium, a!s entfernter voin Toryismus, ufriedener alê mit dem Greyschen; da hôrten pdblich im November 1834 díe Tories in einer Nacht auf, die größten Thoren in England zu seyn, und wurden zu den einzigen Leuten, welche das Vaterland retten könnten. Seitdem sind die Whigs, die oben quf dem Rade standen, stufenweise tnmer mehr hinab- gesunken und sind jeßt politisch todt. Doch getrof, der Srüh- ling fommt wieder, das Rad wird in seinem Umdrehen die Whigs wieder heraufbringen und die Tories noch einmal stür- zen; jedenfalls, dúnkt uns, hätten sie nie mehr Ursache gehabt, sich davor zu ängstigen, ais seitdem dieselbe Phrase úber ihre Gegner ausgesprochen worden.“ h M :

“Da nach der neuen Organisation der Königlichen Flotte die Fregatten zu 28, 36 und 42 Kanonen zum Kreuzen gänzlich ausfallen, mithin nußlos sind, so schlägt der Hampshire Jn- dependent vor, sie zu Transportschisfen umzutakeln und zur Tranéportirung von Truppen nach und von den Kolonieen zu verwenden, wozu bis jeßt Kaufsahrteischisse zu hoßen Frachten genommen werden.

In Sunderland werden in diesem Augenblick nicht weniger als 67 Schiffe gevaut. Jn Liverpool wurden vergangene Woche an einem Tage und von demselben Schissswerfte sechs Schiffe, jedes von 75 Tonnen und nach deu besten Modellen erbaut, von Stapel gelassen. Sie gehdren einer Compagnie, welche sich edie Liverpool- und Manchester - Bauholz : Compaguie“/ nennt. Zwei andere werden nächstes Frúhjahr vom Stapel gelassen werden.

Man vernimnit, daß cine Zusammenkunft der Bank-Diret- toren und der Chefs der ersten Handelshäuser stattgefunden hat, von welcher ersprießliche Frächte zu erwarten wärei.

Die Zahl der klcinen Banken nimmt, troß der heftigen Üngrisse, deren Gegenstand fie in der leßten Pariameats-Se|- sion gewesen sind, immer zu. Nach einem diejer Tage bekaunt aecwordenen Status sind jeic Anfang dieses Jahres bis Mitte Septembers nicht weniger als 39, und 19_ davon seit dem 1. August, in England und Wales etablirt. Den rechten Begriff von der Wirksamkeit dieser Banken erhält man aber erst, wenn inan erfährt, daß eine derselben, welche Banknoten emittirt, nicht weniger als 46 Zweig- oder Filialbanken zählt, eine andere 27, cine dritte 19, Das baare Geíd, worüber dicse Banken dióponiren können, steht mir den von ihnen emittirten Noten in gar keinem Verhältniß; von einer derselben, die jeit einigen Jahren besteht, und welche 13 Zweigbanken zählt, wird behaup- cet, sle kônne nicht üver mehr als 20,000 Pfund diéponiren. Andere sind in ähnlicher Lage. Hätte allein die Bank von Eng- ; land Papiergeld ausgegeben, nie würde die jeßige Krisis iu der j Handels: und Börsenwelt entstanden seyn, und man meint, da- bin müsse es kommen, sollte die Krisis definitiv beseitigt werden.

Die Verwaltung des ersten Jahres des reformirten Liver- pooler Stadtrathes hat eine Ersparniß von iner als 10,900 Pf. ausgetoie!en. 0

Ein Herr, Namens Baddeley, hat einen neuen Ballon cr- funden, den er, wie er sagt, durch alle Luftzüge, mit der Leich- tigkeit eines Bootes auf dem Wasser, zu leiten vermag. Meh- rere Sachkundige haben die Erfindung untersucht und cin gün- \tiges Urtheil darüber ausgesprochen ; es heißt, Herr Baddeley j werde nächstens scine Erfindung praktisch als gelungen nach- weisen. i ; : Die Sesammtkosten für ein Erfindungs-Patent betragen in England 120 Pfd., in Schottland 100 Pfd. und in Jrland 125 Pfd. Jn England, Schottland und Jrland müssen beson- dere Patente geld| werden, so daß Patente für das ganze Reich gar uicht existiren. Die Dauer des Patentes ijt 14 Jahre. Jeder Jnländer und Ausländer, aus allen Ständen, kann ein Patent erhalten, Jm Jahre 1835 wurden in England 231, in Schottland 92 Patente ertheilt. |

Die Bevölkerung der Insel Cuba beträgt nach einem von Don Ramon de la Sadra- im Jahre 1836 publizirten Werke 311,051 Weiße, 106,494 freie Farbige und 286,942 Sklaven beider Geschlehter. Nimmt man nun noch die Zahl der ab- und zugehenden Ausländer zu 26,075 an, so beträgt die Total- Bevölkerung Cuba's 730,562 Seelen. S

Santa Cruz, der Präsident von Bolivia, ist mit Anfertigung cines Handels-Kodex beschäftigt, in welchem ausdrücklich ausge- pro hen wird, daß die Spanische Flagge auf demselben Fuße, wie die jeder anderen Nation, zugelassen werden solle. Auf diese Art gedenkt Santa Cruz die Verbindungen des Friedens und der Freundschaft mit Spanien anzuknüpfen, ohne in dipíomati- \he Vorschläge oder Traëtate einzugehen, wegen welcher die Bevollmächtigten Mexiko's und Venezuela's nun schon zwet Jahre vergeblich in Madrid zugebracht haben.

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P82 E E T E L

nmnza

Belgien

Brässel, 27. Okt. Herr Zamorano, Spanischer Ge- schäftsträger, und Herr Guttierez Teran, Gesandtschasts:Secre- tair, sind gestern zu Brüssel angekommen. Sie ersezen bekannt- lich den Ritter aa und Herrn d'Aguilar, die sich weigerten, den Eid auf die Constitution zu leisten.

Tin Bâácker in Lokeeren hat kürzlich ein alces Gemälde für 30 Fr. gekauft. Bei der Restauration desselben fand man den Namen des Otto Venius (Otho van Veen, der Lehrer des Ru- hens) und die Jahreszahl 1595, Es sind dem jeßigen Besißer bereits 25,090 Fr. dafúr geboten worden. Das Bild stellt Abigail auf dem Wege zu David“/ vor.

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Schweden und Norwegen.

ist die Fortsebung der gestern abgebrochenen Mach heute x 5 ustánde Norwegens,

perglichen mit den fruheren :

„Der Norwegische Handel, nach richtigen Staats-Prinzipien ber

günstigt und cutwicfelt, hat zum Vortheil aller Nahrüngsjiveige unt- gewirkt. Diese baben ohne Ausnahme mehr oder weniger während der leuten zwei Decennicn geblübt: auf thr stufenwecifes Steigen fann man cine sichere Hoffuung ihrer noch ferucren Entwicfcelung bauen,

Norwcgens Ciufuhrhaudel trägt durch die Zoll-Avgaden, denen er unterworfen it, in hohem Grade dazu bei, die Bedürfnisse dr Staats - Kasse zu füllen. Daß die bedeutende Zunabme desselben wábrend der leuten Fabre cinen cutschiedeuen Vewcis für dei 113 Allgeureinen stcigenden Wehlstand abzicdt, wird wohl nichi geleugnet werden fen. : E L :

Mit den mcisicu Eurepäischen Mächten sind seit der Zeit der Ber-

ciniguug Haad-cló- Traktate abgeschlesscu worden, deren Ziweckuäßig- feit und Verthcile für Viornocgru sich durch „die jährlich? Zunughue des Norwegischen Handcls auf das unvcrfennda:ste fundgebdcn. Mes ben dem ausvártigen Hande!, der mit stactecn Schritten und über alle Erwartünz vorwäris fam, ist auch der Binnenhaudel, erleichiert sowebi durch das Meer, weiches die Küjlcu des Reiches umgiebt, als durch Straßen, welche jeßt in den meisten Richtungen das Laud durchchuciden, dersclben foctéchreitendeu Babn gcfoigt. Es ijt uicht mégiich, das Resultat seiner Entwickelung durch Zahlen anzugeben, aber cs ist in dieser Beziehung hinreichend, den auswärligen Handel ¡um Maßitabd zu ucbmeu. A : Die Lofal-Berhältnissc, cin hartcs Klima und cine geringe, auf ciu: aroße Filche vertbeiite Voikszah!, begünstigeu feine bedeuteu- den Fabrik-Anlagen in Norwegen. Solche müssen, wenn sie desseis ungeachtet allmälig aufommen, besonders die Aufertigun der uncnts behriicgjien Bedürfutsse zum Zie haben, sowie die Vercdzung der Produlte und Nohsiesfe des Landes, weiche dadurch mit grdßercm Bortheile im Aus!aude abgescit werden lönucn. Auch in diescr Hin- scht faun man scheu bedeuteude Veräuderungen und Verbessernugen gewahr iverden. i i

Norwegens Schiffahrt ift uutrennbar mit dem Holzhandel des Lan- des verbanden und ist im AUgemcinen dem Gange déssekbeu gcfolgf. Hat auch die Lastcnzahl nicht in ciucm mit den Fortschriiten des Handels in gleichem Verbäitnisse stehenden ungewöhnlichen Grade zugenommn, fo temerït man doch cine Bermehruug fowohl der Zal MNormwegisch:r Fahrzzuge, als des Frachteuverdienstes, welchen dieje, ungeachtet der für dte Norwegiiche Frachtfahrt weniger günnigeu Þo- litischen und foumerziellen Kenjunfturen, sowobl in Norwegen uud Schiveden, als auch ti freziden Läuderu gefunden babcii. Die La- ften - Anzahi fonue ver 12 Jahren auf 53,000 geschägt wecrd-n, die auf 17:0 Handels: Fabrzenge vertbeilt waren: die Unzahl diefer steigt jt auf 2200, mit einer Vefrachtitug von 72,000 Hanudclé-Lasten.

Ju Folge desscu ift die Beschung der Haudels -Floite vernmedrt, so daz 12,000 Matcofen jegi cine Beschäftigung find:n, die vor 16 Fahren richt mehr als 8600 erforderte. Bem Jahre 1830 bis 1834 haben ungefäbßr 3600 Norwegische Fahrzeuge fremde Häfen besucht, welches vou etncr nicht unbedeutenden Wirksamkeit zeugt. Unstcre Schifffahrt, in Verbindung mit den Fischcreieu, fährt aiso fort, die verrliche Pslanzschule kühner und tüchtiger Secicute zu bilden, deren fich Norwcgen immer mit Stolz rühmen kann,

Wenn, wie cs iu Norwegen der Fall ift, die Vermehrung der Bolksmenge Schrici für Schritt der Eut wickelung d.r Gewerbs-Zwcige folgt, so fan man mit Sicherheit auf das dauerhafte Emporbilhen des allgemcinen Wehistandes rechnen! Wenn man dice Volrsm:nge jm Fahre 1815 zu 900,000 guninit nd hiermit ihren jegigen Bez lauf, nämlich von fast 1290,000 Menfchen vergicicht, fo findet man tin2 ‘ermehrung von 300/009 oder úübcr 14,000 Seclen für jedes Jabr.

Der Landbau bietet in Norwegen uicht so mérkwürdige Resul- ¡ate dar, wie der Quwachs drs Handels, Es kann iudcß nicht ge: lenguct werden, daß auch dieser bedeutende Fortschritte in den leuicu zehn Jahreu gemacht bat. Die Natur hat mit stiefmnütterlicher Hand deu Ers lg diescs so hLchsi wichtigen Nahrungszweiges in Viorwegen erschwert und eiu sirenges Kiima vercitelt oft und inerwartet die Mühen des Landmannes; nichtsdestoweniger schen wir ihu häufig diese Schwierigkeiten glücklich überirindecn. Vor der Vereinigung MNorwe- gens mit Schwedin erforderte der Bedarf des Laudes jährlich cine ganz bedeutende Einfuhr von Getraide, zuweilen bis zu 1,000,000 Tonnaen, das oft zu cincm höchst übertriebenen Preise bezahlt werden mußte. Moch find ungefähr 750,660 Tounen jährlich nöthig, aber ivie bedeutend dieses aucz scheinen mag, so muß man doch nicht den

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arvßereu Bedarf der vermchrien Volksmenge überscben, nech den lei-

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der gar zu großcn Verdörauch d¿s Getra:des zum Brauniwciubreuncn, i welches jährlich 300,090 LTenunen Korn oder Kartoffeln crfoidcri.

Die Hindernisse, welche die Natur dem Betricb der Ackerbauer in ci- ucr größeren Skala in dci Weg gelegt hat, müssen uns indeß nicht abhalten, diesem Nahrungszieig aile die Aufmerfsamfeit und Ermun- ierung zuzuwenden, welche 11 dem für Norwegen so wichtigen Re- fultai führen dürften, in ciner uicht mehr fernen Zukunft fich fclbst mit feincm Bedarf au- Getraide verschen zu können.

Wenn nach dem, iwas oben gesagt ift, die Getraide-Eiufuhr als

besondecs bedeutend angesehen werden muß, so können wir úns doch i

Glück wünschen, daß diefer Tribut an das Auéland dem Lande durch den jetzigen vortheilhaften Ubsaß unserer Produïte an fremden Orten volltoummmen crseut werde und daz die Haudcis - Konjuukiuren dieser Waare fich auf cinu erträglicheu Preis erhalten haben, Uebrigens muß mau mit Zufriedenheit die Fortschritte bemerkcnu, die der Landbau in der neueren Zeit, besonders in den leuten sechs Jahren, gemacht hat, und daß sogar in den Gegenden, wo Waidbau und Fischfang scit äl- teren Zeiten die Hauptnahrung auömachten, jet cin besoudercs Ju- teresse für den Ackerbau erwcckt worden isk, so daß viel unangcbautcs Brachlaud jährlich urbar gemacht wird. Diese Thatsachen bcweisen guf cine erfreuliche Weise, daß der Ackerbau in steter Zunahme ift, und man fann anuchmen, daß, wenn das Branntweinbrenncu vers mindert würde, die Aerndte des Landes in gewöhnlich guten Jahren bin.r ichen würde, drei Viertheile der Volkémcuge zu ernähren,

Diese Entwickelung unscres Handeis, unserer Erwerbzwcige, uu- sercs Wohlstandes während des Verlaufs cincs Viecrtel-Jahrhunderts ist die Folge glücflicher und fricdlicher Berhältnisse gewescu und die Eiurichiungen, welche dem Steigen und den verderblichen Wechsel- fállen (kastuingar) des Courses cine Gränze gescßt haben. Von 220 pCt., bis zu welchem Staude der Cours 1822 hinaufgetrieben war, ist er nach und nach ohne gewaltsamen Bruch und ohne Er- \chütterungen günstiger geworden, fo daß er jcuüt fast pari steht. Die von Sr. Majestät und dem Storthinge gegebenen Gescye find durch glückliche Umstände unterstüßt worden und haben ciucm Jeden dic Sicherhcit hinsichtlich) der Geld - Repräseutative verliehen, welche zum Schuße des Privat-Vermögecns nöthig ist, den Arbcitsflciß un- terhält und Wohlstand und Reichthum erzeugt.

Zwanzig Jahre sind kaum scit der Stiftung der Bank verslossen und schon sind uur noch wenige Spuren der tiefen Wunde übrig, welche ihre Errichtung allem Eigenthum und Vermögen -im Reiche beigebracht hatte. Die Bank, in ihrer erstcu Periode aus Mangel an Kräften fast unwirksam, ist jeyt nicht allcin befestigt, sondern ouy im Stande, den Umlauf cines Zettelstocks zu vermchren, d.r durch seinen festgeseßten und sichern Werth zum großen Theil die B - dürfnisse erfüllt - die der Zuwachs der Volksmenge allcin erfordert. Vor 19 Jahren machte der Zeltelsiok faum 2 Millionen aus; im Jahre 1826 war derselbe verdoppelt, und beim Anufanuge diescs Jahres befanden sih über 5,200,000 Spez Thlr. Zettel im Umlauf. Jhre Aftiva beliefen sich vor zehn Jahren bis auf 6,900,000 Spez. Thlr., jet hingegen bis auf 8,737,000 Spez. Thlr. Die gegcunwärtige Wirk- samkeit der Bank ist vortheilhaft wegen ihrer Einrichtung, aber noch wichtiger für die National - Jndustric. Ju Folge der günstigen Richtung, welche diese in den ieuten Jahren genommen, hat die Bank mit größerer Zuversicht dersclben ihre Kasse eröffnen können, in welche ein nicht unbedeutender Tbeil vom Ueberschuß der Staats- Einnahmen cinen für das Laud nügl:chen Absluß gefunden haben. Der fundatiousmäßige, so wie die später hinzugekommenen Resferve- Silber-Fonds der Zank sind jegt ganz vollständig. Jhre sämnulichen

ouds betrugen beim Schluß des Jahres 1835 über 3 Millionen Silber-Spczics.

Das Geldugsen is in Norwegen auf so richtige Grundsäye ge- haut, daß man fut Sicherheit der Zuiunft cntgegenschen kann, so lange die Repräsentanten der Städte und Land- Distrifte, die den Stor:

mäßig zwischen Fal outh über Gibraltar nah Malta in 16 Tagen, vou wo aus die Verbindung nach Acgvpten und den Jouischen Jn- seln ebenfalls durch Dampfböte unterhalten wird. Yu Frankreich richtet die Regierung ein wachsames Nuge auf diefe Besirebungen, und erwirfte vou den Kammern die Annahme cines Planes zur re- gelmäßigen Dampffschifffah-t von Marseille aus über Genua, Livorno, Neapel nach Malia und von da uach Athen, dem Archipel, Suiyrua und Konstantinopel mit cinem Aufwand vou sechs Millieneu Fraulcu. Oesterrcichs wrise Staats - Berwaltung erkannte alébaid dic Wichlig- reit dieser Erscheinungen und lich daher jeden möglichen Beistand 21x Eroffuning des wichtigen Handels - Kanals mit dcm Schwarzen Aistecre durch die Donau - Dampfsczisffahrts - Gesellschaft, welche nun h:reitó ihre Kette bis Konstautiuopel und Smyrua hin ausgedehnt bat, und bald auch die Verbiudung mit Trapezunt herstellc wird. Wun nun schon aa und für sich die Handels - Bezichungen der Desterreichisch.u Sechäfcn unt Aegypten, Sprien, Klein-Asich, Kou- staautinepel , dem Archipcl, Griccheuland u. st. w. von großer Bedeu- tang sind, so bedarf es wohl feiner Darstellung, zu weicher

thing bilden, vercint mit Sr. Maj,, die ron den Geseven vorgeschrie, b¿ne Bgha befolgen. (Schluß folgt.)

Deuts ano.

Hannover, 18, Okt. Folgendes ist der wörtiiche Inhalt des amtlichen Begleitungs-Schreibené, womit die von dein König! Kabinete-Ministerium erlassene Justruction fär die känftige Hand, ha:ung der Bücher- und Zeitungs-Censur den Orts-Magistratey von der betressenden Ober-Behörde mitgetheilt worden ist: „Wi lassen dea lôblichen Magistraten die abschriftlich anliegende, vei dem Königl. Kabinets-Ministerium erlasse:e Instruction sür dis im Königreiche Hannover bestellten Censoren der Druckschriften, mit dem Aufirage zugehen, sich den Inhalt zur genauen Nach achtung dienen zu lassen, Wir machen dabei nur noch beierf, lich, daß außerdem folgende Grundsäßze zur Direction fes geßellt find: a) Das in einem Bundesstaate einer Dru

schrift ertheilte Imprimatur befreiet diese Schrift nic(Mäusdebnung solche gede hen können, weun cin großer Theil von den im Königreiche bestehenden Aufjchts - MopregelnMdes Judischen Handels wieder uach deu Mittelmecre gezogen b) die Bestimmungen des Bundes - Beschlusses vom 5. Jui werden wird, noch einer Entwickelung, M es 7 1832, betreffend die Zulassung der außerhatb des Bundes: Ge, frühzeitig durch die Herstellung rascher Berbindungen mitteift

Dampfschisfen dem Handel mit jenen Gegenden cine herrliche Zu- {unft vorzubereiten. Das Desterreichische Llovd faud sich durch die vorjtebenden Betrachtungen veranlaßt, den Plan zu einer regelmäßi- ¿u Dampfschifffahrts-Verbindung zwischen den Desierrcichischen Hä- fen und dei Jouischen Juseln. Griecheuland, dem ÄArchipei, Kon- timtinopcl, Smyrna, Syrien und Acgvpten aufzufasscn und zu dear beiten. Dieser Plan wurde von der hoheu Regierung mit bejonuderer Borlicbe aufgenommen, genebmigt und mit schäßbaren Privilegien vegünsligt. Ueber die Nüglichfeit dieser Unternchmung für ODester- reich, Jialien, Schweiz und ganz Deutschland im Allgemeinen, und Für dic einzelnen Theiluehuer insbesondere können keine Zweifel od- valten. Wohl aber treteu manche Schwierigkeiten ein, welche ähn- ien Unternehmungen in audern Gegenden uicht entgegenstehen und di: aus den verschiedenen Sanitäts - Verordnungen der zu berühren- n Staaten entspringen, worüber mit den betreffenden Regierungen die usthigen Verhandlungen eingeleitet sind, nach deren Beendigung i: näheren Befanutmachungen über den cinzusührenden Gang der Dampfschiffe, deren Bau bereits angeordnet int, erfolgen werden. Cs jedoch als Gruudsay vom Verwaltungsrathe dieser Abtheilung fest- estellt worden, daß in alleu Fällen die Häfen Corfu, Athen, Svra, onstantinopcl, Smyrna und Alexandrien nebst viclen andern Zwi- cheuplägen berührt werden sollen, und es steht mit Grund zu erwar- u, daß binnen furzer Zeit die Einrichtung getroffen werden wird, mo- aulích wenigstens viermal ugch allen diefen Häfen schreiben und von 2 Bricfe erhalten zu können, gleichwie die Gesellschaft auch bemüht vn wird, diese Verbindung nach vielen anderen Richtungen auszu- ehnen. Die Statuten selbst, die in vier Kapiteln Zwcck, Vermégcn ind Dauer der Gesellschaft, Vertretung und Verwaltung, Geschäft s- ührung und R-chnungs-Ablegung, so wie allgemeine Bestimmungen chandeln , sind in echt faufmännischem Geiste verfaßt und leisten »oilgültige Gewähr sowohl für dic Solidität als für die Geschäfts- enntniß der das Ganze leitenden Personen. Jn Wien if eine Ge- eral - Agentschaft uuter der Leitung der Herren M. H. Weifershcim ¡nd Comp. errichtet worden.“

biets in Deutscher Sprache erscheinenden Zeiüschriften oder de nicht über 20 Bogen haltenden sonstigen Druckschriften politi {hen Inhalts, sind fortwährend streng zu vollziehen; e) die be aufsichtigenden Behörden der Zeit-Blätter haben auch in Betres der Aufnahme von faktischen Umständen auswärtiger Deutschei Stände - Versammlungen mit gleicher Umsicht und nach den'el ben Regeln, wie bei denen des eigenen Staates zu verfa!ren Wir zweifeln nicht, daß die betreffenden Censur - Behörden au genaue Befolgung dieser Grundsäye cin sorgsames Augenmer! richten werden. “‘

Budissin (Bauzen), 29. Oft. Der am 18. und 19. Of tober abgehaltene hiesige Herbst - Wollmarkt lieferte, verglichey mit dem vorjährigen, ziemlich gleiche Resultate. Eingebrach wurden überhaupt 3465 Stein, und zwar 1521 Stein Sächs he, 989 Stein Preußische und 995 Stein Böhmische, leßter durch Wollhändler. Hiervon wurden 1129 Stein Sächsische 817 Stein Preußische und 61124 Stein Böhmische an inlän! dische Fabrikanten und 28! Stein Preußische an ausländi\cht Wollhändler verkaust, wogegen 205 Stein Sächsische, 27 Stein Preußisie und 278 Stein Böhmische Wolle h er deponirt, Il Stein Sächsische, 117 Stein Preußische und 75 Stein Böh mische zurückgeführt worden sind. Der Absaßz der Wolle giny am ersten Tage zwar weniger von staiten, jedoch wurde Üben die Hälste der vorhandenen Wolle zu den diesjährigen Früh j2hrepreisen, mitunter auch noch hdher, verkauft, wogegen di Preise am zweiten Tage durchschnittlich um 1 Rehlr. für dei Stein fielen und Sommerwolle weniger rasch vergriffen wurde} als dies vor einigen Jahren der Fall war. Jm Durchschnit stellte sich der Preis auf 15—18 Rthlr. für den Stein mittlere und auf 12—15 Rrtólr. für deu Stein geringerer Woüe.

Dee

Wien, 28. Oktober. (Oest. Beob.) Nicht leicht ha eine erst vor so furzer- Zeit entstandene Unternehmung so rasch! Fortschritte gemacht, als das Oesterreichische Lloyd in Triest, Die vortheilhafte Stellung, welche dasselbe in der Handelswel! bercits einnimmt, hat es vorzüglich Seiner Durch'aucht dem

S panien.

Madrid, 20, Okt. Ju der gestrigen Sißung der Cortes ch‘ug die Kommission zur Verifizirung der Vollmachten vor, die Wahl des Generals Camba zu annulliren, weil derseibe zu- ¡leich die Geschäfte des Kriegs-Ministers verseche und dies dem refel 195 der Constitution zuwider sey. Herr Argueclles A bemerkte hierguf, daß der General Camba nicht wirklicher Kriegs- Fürsten von Metternich zu verdanken, welcher das ProtektorasSMinister sey, sondern nur die Geschäfte desselben interimistisch anzunchmen geruhte, und dessen Vorbild den Beitritt der ersche; aber Herr Salva erwiderte, daß die Constitution sich sten Staatsmänner als Ehren-Mitgtieder zur Folze hatte. SchoMjer ganz bestimmt ausdrücke, und es sey gefährlich, durch un- jest ist das Dienst - Personale in Triest, dem Haupts gründete Spibfindigkeiten den Sinn derselben verdrehen zu der Anstalt und jenes der auswärtigen Agenten vermehWuollen. Wenn der General Camba Deputirter bleiben wolle, worden; Pünkilichkeit und Regelmäßigëeit ze.chnen die Hu) müsse er seine Entlassung ais Minister einreichen. Die dels- und Sce- Berichte des Oesterreichischen Lloyd aus Wah{ desselben wurde daher für ungüitig erklärt und die Siz- die besten Werke und die vorzüglichsten Zeitschriften über St,f, ung aufzehoben. : O tistik und Handel wurden angeschafft; ein eigenes Journal üdeF "Man versichert, daß in der Thron-Rede die Begründung olle Handel und Schifffahrt betreseade Gegenstände, gegründetWiner ersten Kammer angekündigt werden soll, deren Mitglieder So gelang cs diesem erst drei Aahre bestehenden Institute schonMicht mehr „Proceres‘/, sondern „Pairs“ genannt werden sol- in kürzer Zeit, die dsfentliche Meinung zu gewinnen und einen. Die eine Hälfte der Pairs würde hiernach von der Königin ehrenvollen Rang unter ähnlichen Schwester-Anstalten zu erwerWrnannt, die andere dagegen von der zweiten Kammer vorge- ben. Unter so glucölichen Aussichten, unterstüßtund begünstigt von ei chlagen werden, worauf die Königin dann aus je drei Kandi- ner ausgcklärten Regierung, darfman wohl dié Hossnung nähren, deshaten einen zu wählen hätte. das Oesterreichische Lloyd einst einen gesegneten Cinflup auf Handel, Der Französische Botschafter am hiesigen Hofe, Graf von Schifffahrt und Gewerbfleiß ausüben wird. Noch immer schien deatour - Maubourg , hatte am 17ten seine Antritts - Audienz bei Direccion der Bereich ihrerWerkthätigkeit zu beschränkt; der Wunsch Wer verwittweten Königin und hielt bei dieser Gelegenheit fol- ciner regelmäßigen Dampfschifffahrts - Verbindun(äende Anrede: „Señora! Der König sendet mich als Bocr- mit der Levante; das Verlangen der hohen Hofstelle na(Fyafter an den Hof Ew. Majestät, um die Gefühle der auf- derartigen annehmbaren Vorschlägen, bewog die Direction, an Fichtigsten Zuneigung auszudrücken, die derselbe gegen Sie und den Stufen des Thrones die Bitte um eine Erweiterung ihre!" Shre erhabene Tochter, die Königin Zsabella 11, hegt, so wie, Befugnisse und um die Berechtigung zur Bildung einer Dampf\ Ym Ew. Majestät einen dffentlihen Beweis zu geben schifffahrts: Geselischaft mit der Levante und andern Länder! on seinen Gefinnungen und dem Interesse , wclches das nieder zu legen, welcher unterthänigsten Bitte mit allergnädiz Schicksal der Spanischen Nation ihm fortwährend einfldßt. ster Entschließung vom 30 sten April d. J. entsprochen wurde Wie Sendung, welhe Se. Majestät mir zu übertra- Die ersten und bisher einzigen Bestrebungen bilden dien geruht haben, würde mih mit der höchsten Freude

Grundlage, worauf Das Oesterreichische Lloyd, nach dewMrfällen, wenn ich nicht den frühzeitigen Tod meines ausgezeichneten unter dem Namen Lloyd bekannten großen Vorbilde. in\Worgängers, einen Tod, den Spanien eben so lebhaft empfunden London errichtet wurde; diese sollen fernerhin als ersichat, wie Frankreich, zu beklagen hätte. Möge es mir vergönnt

Abtheilung mit besonderen Statuten unter dem Titel: „Oester reichisches Lloyd, erste Abtheilung. Handels- und See-Berichte““, nach Maßgabe der Mittel in einem ausgedehnteren Grade fort geseht werden. Jun seiner Entwickelung vorschreitend und eing&| denk seiner ursprúnglichen Bestimmung, wird nunmehr diejer ersten Abtheilung eine zweite unter dem Titel: „Oesterreichisches Lloyd, zweite Abtheilung. Dawpsschifsfahrts-Gesellschaft‘/, beige sellt werden, welche die in ihren besonderen Statuten entwickel! ten Zwecke verfolgen wird. Jn Betreff dieser zweiten Ab- theilung enthält das Oesterreichische Lloyd als- Einleitung zu den promulgirten, höchst zweckmäßig und vorsichtig abgefaßten! Statuten Nachstehendes: /

„Der Afiatisch-Europäische Handel, welcher chcmals den Reich: thum von Tyrus, Karthago und UAlerandricn, so wie später ven V& nedig, Pisa, Genua, Marseille und Barcelona begründete, so lauge er ausschließlich über das Mittelmeer betrieben wurde, veränderte be- kanutiich gegen das Ende des funfzchuten Jahrhunderts durch dice! Entdeckung Amerikas und duch die Auffindung des Seewcges nach Ostindien scine Richtung, und der große Welthandel eutwickelte \ch| von da an auf den Küjicn des Europlckischen Kontinents, wo ihu

eyn, zu hoffen, daß Ew. Maj. mich wit einer eben so wohl- vollenden Aufnahme beehren werden, wie sie meinem Vorgän- ger zu Theil wurde; ich werde mich bestreben, mich derselben ürdig zu machen. Jch bitte Ew. Maj., nicht daran zu zwei- eln, daß ich Alles aufbieten werde, um der getreue Dollmetscher der Wünsche Frankreichs und des Kömgs fär die persönliche NLohlfahrt Ew. Maj. und Jhrer erhabenen Tochter, so wie sür das Glúck Spaniens zu seyn.“

Hierauf antwortete die Königin: „Mein Herr Botschafter! ‘8 ist mir sehr angenehm, Sie am Hofe meiner Tochter zu se- hen :und mit dem lebhafresten Vergnügen habe ich aus einem so ürdigen Munde die Gesinnungen vernommen, die Sie mir Pon Seiten meines erhabenen Oheims, des Königs der Franzo- n, ausdrücken. Jch werde mich |tets bemühen, meine Bestre- ungen mit denen Sr. Majestät zu vereinigen, um, zum Vor- eil beider Nationen, die Bande der Freundschaft, welche dice lben so glücflich verbinden, immer fester zu knüpfen.“ Die Revista nacional enthált Nachstehendes: „Am 4. um 2 Uhr Morgens überfiel der Vortrab des Generals

scitdem vielfache Ursachen rasch emporhoden und festgefctict [laix die Karlistischen Vorposten, die sich bis auf eine halbe hielten. Seit dem Traftat von Gulistan, der Georgicn Stunde von Cordova ausdehnten. Nicht ein Mann entkam,

den Frieden gab, und vornchmlich seit der Ufase vom Of- tober 1821 den Handel durch jene Gegenden und mil deusclben fri erklärte, richtete sich dic Aufmerksamkeit wiedcr auf jeue altcn Hau delswege. Der Aufschwung Aegvptens, die Freiheit Gri:cheulauds, F die bekannten Vorgänge in der Türfci und mannigfaltige andert Umstände bezcichuen den großen Wendcpunkt, der jeßt dem Handil bevorstcht, nämlich die Rückkchr in die alte Heimath nach Asien Aus diesen Verhältnissen erklärt sich die außerordentliche Thcilnahuc

m die Stadt von der Annäherung unserer Truppen in Kennt- V zu seßen. Unsere Soldaten verfolgten die Besiegten mit rbitterung und tôdteten eine große Menge der Fliehenden ; Nr es gelang nichr, die Gefangenen zu befreien, wie es die bsiht des Generals Alaix gewesen war. Dies Gefecht hätte Den Karlisten verderblich) werden kdnnen, wenn der General C|pinosa mitgewirkt hätte; er erschien jedoch niht. Die Be-

welche England den Orientalischen Angelegenheiten widmet. Daher Wohner von C ießen D Sar j

j ; ; ; : : ordova ließen Don Carlos hoch leben, und viele scine Bemühungen , die Verbindung mit Ostindien über das Weichen der : ie Straß r ( N

rothe Meer und sogar durch deu Persischen Meerbuscn den derselben bedeckcen die Straßen der Stadt.

n demselben Blatte heißt es: „Man schreibt aus Leon

Euphrat hinauf, durch Syrien zu ‘ande nach dem Meerbusen vol om 17, Oktober daß die Truppen der Division des Generals

Scanderun herzustellen, Englische Dampfschiffe fahren son regelt F

Peon, als sie den Befehl auszumarschiren erhielten, sich gewei- gert haben, ihren Offizieren zu gehorche1, indem sle erklärten, sie würden nicht eher von der Stelle gehen,“ als bis sie Schuhe und den rückständigen Sold erhalten hätten. Die Compagnieen versammelten sich und verboten den Trommelschlägern, General- marsch zu schlagen. Als in diesem Augenbli der General Don F. Castañon und der Baron das Antas erschienen, riefen die Truppen den Ersteren zum Doerbesehlshaber aus und drohten zu- gleich dem General Peon mit dem Tode. Der General Castaüon über- nahm das Kommando und der Baron das Antas redete die Truppen an, die darauf mit dein größten Enthusiasmus die Constitution, die Königin und die Freiheit hochleben ließen. Auf die Frage des Generals Castaïon, ob sie ihm folgeu wollten, wenn er alle ihre Forderungen befriedige, erwiderten sie, daß sie gern für die Königin Isabella li, und die Freiheit sterben würden. „,„„Wir wollen uns sch‘agen,'‘' riefen sie, „„„aber uns nicht täuschen lassen, wie früher!‘ Die Truppen werden, wie man vet- sichert, morgen fruh um 7 Uhr abmarschiren. Die Stellung des Generals Sanz kennt man nicht.“

Es is hier das Gerúcht verbreite, daß Gomez in Estre- madura eingedrungen sev, um auf Truxillo zu marschiren. Dies it um so wahrscheinlicher, da die Couriere aus Portugal und Estremadura ausgeblieben sind.

Der Courier aus Andalusien ist noch immer nicht angekom- men; man schreibt dies dem Umstande zu, daß Palillos den Paß Deépeñaperros beseßt hat.

Die 6000 Mann starke Division des General Narvaez ist gestern Abend in Guadal-xara angekommen und wird heute Abend in Alcala de Henares, vier Stunden von Madrid, er- wartet. Der Marsch dieser Division, für den man keinen Grund anzugeben weiß, erregt hier lebhafte Unruße.

ÎÏm Eco del Comercio lic man: „Man schreibt aus Orgiva, daß die Bewohner der Alpujarras die besten Gesin- nungen hegen, und daß 6900 mobile National-Gardisten den Gomez feflen Fußes erwarten, wenn er es wagen sollte, sich in diesem Lande zu zeigen. Wer durch Alter oder Krankheit un- fähig ist, die Waffen zu führen, hat wenigstens zur Ausrüstung der National-Garde beigetragen. Es sind aus den besten Schüßen des Landes Scharsschüßen: Compagnieen gebildet, und wenn die Karlisten sich in diesem Lande zeigen sollten, so wird keine Ku- gel fehlen.‘

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Lissabon, 14, Oft. Der Versuch, sowohl hier als zu Porto, eine militairische Neoction gegen das jeßt herrschende System hervorzubringen, is völlig acscheitert, indem die Unter- offiziere der Linientruppen, welche man für diesen Zweck zu be- arbeiten genöthigt war, sofort die ihnen deshalb gemachten Eröffnun- gen der bestehenden Regierung anzeigten. Jn Folge dieses Schrei- bens hat die Königin sich genöthigt gesehen, das Dekret für die Wahlen der konstituirenden Cortes zu unterzeichnen, welches sich in unsern neuesten Journalen bereits befindet. Diese Wahlen sind, in Gemößßeit der Constitution von 1822, direkt; am 18, Januar 1837 müssen selbige beendigt und die gewählten Abge- ordneten zu Lissabon vereinigt seyn. Das Ministerium hat die- sen leßteren Termin etwas hinausgeschoben, um Zeit zu haben, das Verwaltungs - Personal noch mehr in seinem Sinne zu- sammenzuse6en und durch selbiges auf die Wahlen einzuwirken. Natürlich ist man auf deren Ergebnip äußerst gespannt, so wie man begierig ist, zu wissen, ob die Minister im Stande seyn werden, ihr Versprechen zu halten, wonach die Constitution von 1822 durch die Einführung einer zweiten Kammer und eines absoluten Veto’'s der Krone modifizirt werden sollte. Da der direkte Wahl-Modus dea Einfluß der Regierung auf die Wah- len {chwächt und den Parteien freieres Spiel gestattet, so dúrften die Miguelisten, wenn sie es ernstlich beabsichtigten, in Tras os Montes und selbst in der Provinz Minto, wo fe die zahlreicheren sind, die Wahl einer gewissen Unzahl ihrer Anhänger durchzu- jezen im Stande scyn. Das Ministerium ist noch nicht voll- ständig, indem Anseln Braacamp (Bruder des Barons Sobral) die auswärtigen Angelegenheiten, und Correa de Vasconcellos die Marine, aus verschiedenen Beweggründen, abgelehnt haben. An die Spiße des leßteren Departements ist inzwischen Pereira de Vasconcellos, der für den besten Portugiesischen See-Offizier gilt, unter dem Titel eines Major-Generals der Escadre, gestellt worden. Das Feldgeschrei der herrschenden Partei is „„Er- sparniß und Reformenin allen Zweigen der Verwaltung.“ Das Mi- nisterium hat zu ihrer Erforschung und Begutachtung verschiedene Kommissionen niedergeseßt, deren Zusammenselzung die dfentliche Meinung dieser Hauptstadt für sich zu haben scheint. Die Protesta- tion der beiden Kammern, diein Gemäßheit der Charte Dom Pedro's bestanden, gegen die Annahme der Constitution von 1822, i so eben der Königin übergeben worden ; selbige ist von 26 Pairs und 600 Deputirten unterzeichnet. Da dieser Schritt erst nach Verlauf von mehr als einem Monate zu Stande gekommen, so ist freilich ein großer Theil der moralischen Wirkung verfehlt worden, den derselbe vielleicht gehabt hätte, wenn er unmittel- bar nach dem Ereignisse, welches ihn veranlafte, geschehen wäre. Die Lage des Hofes ist an sich schon nicht leicht, und durch den schwach eingeleiteten, bereits in der Geburt erstorbenen Re- actions- Versuch noch schwieriger geworden. Ein ruhiger und besonnener Rathgeber, der aber, um die schon so sehr aufgereizte National - Eifersucht nicht zu verleßen, ein Yortugicse seyn múßte, thäte wohl vor Allem der jungen Königin Noth. Vielleicht wäre es weniger schwierig, cinen solchen aufzufinden, als ihn in der Mitte der sich hier kreuzenden endlosen Jutriguen an seiner Stelle zu behaupten.

Gautenbau-eWVeroin.

Fn der 152sicn Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garteubaucs am 23. Oftober wurden vorgetrageu: Die Abrechunng der Landes-Baumschule in Potódam über das Actien-Conto des Ver- cins, wonach für Rechuung desselben, zur Unterslüßung gemeinnüßi- ger Anpflanzungen, im Herbste 1835 und im Frühjahr 1836 Obft- und Schmuckbäume und Sträucher, im Werth-Betrage von 373 Rtblr. 22 Sgr. 6 Pf. unentgeltlich verabreicht sind: die Mitlthcilungen des Garten-Vercins in Perlcberg über dessen Wirksamkeit im leßtverflos- senen Gesellschafts - Jahre, wonach insbesondere auf die Aulegung von Obsigärten hingewirkt und aus den Gegenständen der angestellten Kultur - Versuche, die Algiersche Kartoffel, wegen ihres besonderen Wohlgeschmacfs und ihrer großcu Ergicbigfkeit gerühmt, auch der An- bau der Kerbel-Rübe (Chaerophyllum bulbosum) als zartes Gemüse und gute Suppen-Würze, wiederholt empfohlen, von der Anzucht des nackten Hafers und des Riescnfkobls ans der Vendece aber, fein besonders günstiger Erfolg gemeldet wird; Nachrichten des Magisirats in Taugermünde über den guten Fortgang der dortigen Kommunals Pflanzungen ; cine Anzcige der Juspection der Land-Armen-Anskalt in Ucfermünde über den Ertrag des dortigen Aubaucs der Algierschen Kartoffel, der daselbst das 32e Korn geliefert, wogegen hier das 50ste Korn in Knollen von schenem Anuschen gewonnen ward; Be-

* merkungen des Herru Dr. Kloßsch über das Auffinden der cßbaren

Trüffel an einigen Stellen in der Mark; Ankündigung des Mr. Brown, Wholesale Ferfumer, 46. Cheapside in London über den 20 Schilling pro Paket ausschließlich von ihm zu beziehenden Saga- men des schon in öffentlichen Blättern verschiedentlich erwähnten so- genanuten immergrünen Waterloo-Kaiser:Kuhfkohls, der ciue Höbe ven 9— i2 Fuß und cinen Umfang von 15—20 Fuß erreihen und wo- von der Ertrag von fünf Stauden binreichend scyn soll, um tägiich 10 Kühe oder 100 Schaafe über Winter zu füttern (2); geschicht- lihe- und Kuitur - Bemerfungen des Herrn Hef - Gärtner Scigz in München über die- Gattung "“Lanus Und LTestudinaria, bei Einscndung der von einer dortigen Kommission abge- faßten Druckschrift, über die zweckmäßigste Art der Anpflanzung ven Alicen an Landitraßen ; Abhandlung des Herrn Hof. und Mcdizinal- Raths Ver. Krevysig in Dreódeu, über die Kultur der Zwicbcl : Ge- wächse, welche zur natürlichen Familie der Amaryllideen gcbörcn, woraus vou Seiten des General-Secretairs Veranlassung genemmen ward, auf die ausgezeichneten Garten - Aulagen und Pþlanzen-Kultu- ren des Herrn Einseudecrs aufmerksam zu machen: Hindeutung auf die durch den Druck publizirten Erfahrungen des Herrn Ober : Land- forstmcisters Hartig über die Dauer der Hölzer uud über die Mittel, die Dauer des Holzes zu verlängern, woraus für deu Gartenbaul na- mentlich das Resultat interessant ist, daß rücksichtlich der Dauer als Baum: und Wecinpfähle, Stangen ctc, die Nadclhölzer zwar vor an- deren am vortheiihaftesten sich auszeichnen, aber doch von der Eiche und von der Akazie noch übertroffen werden, daher insbesondere die Anzucht der leßtgenannten, auch als Nußzholz so schäßenswerthen und schnellwüchsigen Baumart, wicderholt empfehien wird; Andeutungen der von dem Gartenmcister Herrn Bayer, im Auftrage des Gar- tenbau - Vereins zu Hannover, herausgegebenen äußerst faßs lich geschriebenen Anwcisung zum Obstbau und zur Benußung des Obftes für den Vürger und Landmaun;: Hinweis auf die in dcm eingefommenen neuesten Hefte der Verbandlungen der Wesiphälischen Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Kuitur euntbältene grürd- liche Darlegung der Schädlichfeit des Riugelns der Bäume: Mach- richt vou der im August-Hefie der Annaien der Pariser Gartcubau- Gesellschaft aufgestellten Uebersicht der Resultate vou 2% schr gründ- lichen Bersuchen des Anbaues der durch offentliche Blätter außercr- dentlich gerühmten Rohan - Kartoffel, woraus sich im Wesentiich:1 das Resuitat ergiebt, daß diese Kartoffcl zur voüfommenen Ausbil- dung ihrer überaus großen Knollen cine ungewöhnlich starke Düngung und vielen Raum erfordert, der Qualität nach aber weder für die Ta- fel zu empfeblen ijt, noch als Viebfutter oder zur Fabrication, vor andercit bekannten Kartoffel-Arten den Vorzug verdicut, indem sic, bci geringeur Mehlgchalte, feinesweges besonders nahrhaft erscheint. Emige bier gezogene ungewöhnlich große Kueollen dieser viel besprochenen Kar- toffel - Art wurden vorgelegt, unter Vorbehalt der näberen Meldung des Erfolges dieses ersten biesigen Kultur-Versuches, der jedoch, dcux Anscheine nach, den vorhin gedachten Nachrichten ganz zu cutspre- cen scheint. Der General -Secretaîr Übcrgab cin vom Herrn von Raumer liberbrachtes, werthvolles Geschenk des Königl. Preußischen General-Konsuls Herru Hebeler in London, bestehend aus 100 Spcs zicós Sämereien aus dem Kafferlande, die 1hcils dem hiesigen Königl. D Garten zux sorgsamen Anzucht überwiesen, theils zur Mit- theilung au cinige Gartenfreunde bestimmt wurden, so weit sie für Privat-Sammlungen gecignet zu crachten sind. Vorgelegt wurden noch : cinige vom Prediger Herrn Dre. Witte eingesandte saure Kirschen, als ziveite diesjährige Frucht cines Baumes eines hiesigen Gartens, Himbeeren, Erdbeeren und Weintrauben von Diaäant und blauen Malvasicr, voin Kuünst-Gärtner Herrn Fuhrmann und cinige Köpfe des wegen Zartheit und Wohlgeschmacks schr empfehlenswerihen Spigkohls (Choux-pain), so wie cinige durch ungewöhnliche Größe ausgezeichnete Madeira - Zwicbeln vom Handels - Gärtner Herrn Schule hiersclbst. V —-

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Künste.

Die Zahl der Vilder is nunmehr fo erstaunlich gewachsen, daß bei der ungeheuern Ausdehuung des Lofais dennoch auc) jeut schen wieder der Raum zu fehlen aufing. Nicht auders, als in vorigen Fahren, wo mau kaum die halbe Zahl der Säle besaß, bat man auch diesmal schon wieder die Rückwand des ersien großen Saales benuzs zen müssen, sie ist mit Bildern uber cinander angefüllt, und deêg!ciczcii

“bat man auch den für die Sfulpturen bestimmten Ecksaal für die

neu hinzugekommenen Gemälde, worunter viele der schultichst crwar- teten Spätlinge, in Aaspruch nchmen müsscu. Nun wurde aber auch Sonntag den 30. Oktbr., zur großen Verwundexung dcs Publikums, cin neuer geräumiger Saal geöffnet, dessen Existenz man kaum gceabnt hatte, denu er liegt scitivärts von dem auéegedehnten Flügel, quer iu deu Hof hinein. Nech mehr aber war man überrascht vou deur, was sich hier zu schauen bot, denn endlich sah man hier Lessing?s Husfiten- Predigt und Wilh. Schadow's großes Altacblatt, zwei Stcrne bc- deuteuder Große, umgeben von vierten kieiucren, und zivar vicien recht anzichenden.

Wir hatten bisher nur cin cinziges Bild vou dem Anführer dee Düsseldorfer Schule geschen, Christus und die Jünger bei Emaus, oder vielmehr auf dem Wege dahin, denu die Figuren, obwohl man sie nur halb sicht, schcinen doch zu schreiteu, mit Gespräch den Weg fürzend. Alles in diefscm Gemälde hat cine edie Haltung, doch ver- mißt man sowoh! den fräftigen Ernft, den man für solche Gestalten zu fordern berechtigt ist, als auch denjenigen lebeudigen Ausdcucck, welcher vorzüglich ans Herz des Beschauers spricht. Der Maler war vielleicht zu ausschließlich auf den Ausdru der Milde und Demuih, bedacht, welcher aber immer ciner Grundlage von Kraft und Nach- druck bedarf, um nicht matt und schwächlich zu erschcinen. Da kas- men nun gegen das Ende der verwichenen Woche zwei: schone Engclsfköpfe, welche sich schr bald die Licbe dcs Publikums erwarben , allein sie waren uur die Vorläufer des großcu Bides. Dies is eben jenes kolossale Aitar- Biid, cine Süif- tung des Rheinisch - Westphälischen Kunst : Vereins, und zar bestimmt für die Pfarrkirche in Dülmen. Es stellt Christus im Scheecß dex Maria dar, am Fuß des Kreuzes, zur Seite Engel mit Marter- Justrumenten. Das Ganze hat Spißbogeuform, in welche sich zwei flii- uere SpißbLgen, mit goldenem Streif das Biid zerschncidend, einfügrn, so daß die Engel zu beiden Seiten gleichsam in der HLehe wie vou Balda- chinen überbaut scheinen. Ju dieseu Eugelu uun erkennen wir sofort jene Brusibilder . wicder, freuen uns aber auch zugleich, daß fie bier iit ganzer Gestalt sich um so viel bedeutender und würdeveoller ausnch- mey, Eigenthümlich ift ihre Kleidung, man fann sagen, ihc Kostüm; der Künstler wagte es nämlich, ihnen eine gewisse rituelle Kirchen- tracht, mit weißem Uniergewaud und farbigem, schwerem Ueberwurf zu ges ben, der an der Schulter und Brust durch cincn Schmuck voi Treddein und Schnüren noch reicher und eigenthümlicher wird. Dies Oberkleid des Einen ijt von rother, des Audern vou grüner Farbe, und von großer Schönheit ist die Zcichuung in den breiten Coldbort 1. Mau sollte kaum glauben, daß solche Zierden sich cdel ausnuebmcn föunten; aber vor dem Vilde wird man in dem Total- Eindruck gewtß nicht gestört wer- den. Viel trägt auch die Dimeusion dazu bei, und der Künstler ver- mi:d durch solche Besonderheiten wenigstens das Unbestimmte und Leere, was häufig an der Bekleidung der Engel gefühlt wird. Ers wägt man noch dazu, daß es für cine fatholische Kirche bestimmt if, fo wird diese Pracht und übe: baupt Auffassung um so weniger be- fremden können. Die Engel halten Marter - Jnstrumente, der ciüc die Nägel und den Specr, welcher in des Heilauds Seite gcstoßei worden, der andere aber, sie mit einer redenden Wendung des Kör- pers zeigend, die Dorncufroue und eine Ruthe. Cöbristus liegt ent- scelt i Schooß der Maria, die heiße Thräuen auf sein faites Haupt weint. Das Gemälde macht in seiner Auorduung und Fassung cinen firchlichcn Eindruck, voll Ernst und Würde. Es ver- dient unter den Gemälden des Meisters, die wir seit ciner Reihe von Yabren gesehen baben, wobl die oberste Stelle und wird der Kirche, für welche cs der Kunst-Verein gestiftet bat, zum vorzüglichen

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