1836 / 309 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Diebe von 15 bis 17 Jahren, über t - London dem Könige am Mittwoch Bericht abstattete, sind sámmt-

“Herzog von Cambridge den © halten.

welche der Recorder von

lih von Sr. Majestät begnadigt worden. Hiesigen Blättern zufolge, hat Se. Königliche Hoheit der Russischen St. Andreas: Orden er-

Es heißt jeßt, daß der Fürst von Schönberg der Nachfol- ger des Fürsten Esterhazy, als Oesterreichischer Botschafter am hiesigen Hofe, seyn werde.

Man glaubt, daß der Fürst von Polignac und seine Fami- lie, wenn der Erstere aus seiner Gefangenschaft entlassen werden sollte, ihren Aufenthalt in der Umgegend von London nehmen würden, denn es soll bereits ein Agent eine fleine Villa in der Nähe von Regents - Park für den Fürsten aussuchen.

Um zu zeigen, wie revolutionair die Pläne des jebigen Ministeriums seyen, hebt die Times aus einem seit kurzem erscheinenden neuen Blatt, „„der Engländer ‘/, dessen Redaction unter der Hauptleitung des Großsigelbewahrers selbst, des Lord Duncannon, steht, folgende Stelle hervor: „Der erste Schritt zur Kirchen-Neform ist die gänzliche Abschaffung des Ueberrestes jener religiósen Unterscheidungen und Disqualifizirungen , die unsere Statuten-Bücher noch befiecken , obgleich die gehässigsten davon schon aufgehoben sind. Die Belastung der Dissenters mit Kir- chen:Steuern, die Zehnten - Erpressung von den Katholiken , die bürgerliche Zurücksebung der Juden, dies und viele unbedeuten- dere Unbilden machen die Außenwerke der geistlichen Mißbräuche aus, und bevor diese nicht niedergerissen sind, würden wir mit Angriffen auf die Citadelle selbst . unsere Kräfte nur umsonst vergeuden.“/

Sir Hussey Vivoian, der in Ost -Cornwall als Gegen - Kan- 6 idat des Lord Eliot auftritt, sagt in seiner Adresse an die Wähler unter Anderem: „Es ist der aufrichtige Wunsch der Minister, die Institutionen des Landes nicht nur zu reformiren, fondern auch aufrecht zu erhalten und zu befestigen, nicht aber, wie ihre Feinde um persönlicher Zwecke willen ihnen vorzuwer- fen pflegen, dieselben niederzureißen und zu zerstören.“ Wenn dies der Fall wäre, meint die Times, warum unterstüße dann Sir H. Vivian nicht lieber die Wahl des Lord Eliot, statt sich demselben entgegenzustellen.

Dée Wesleyanischen Methodisten von Norwich hielten vo- rige Woche eine Versammlung in St. Andrews Hall, zu wel- cher si elfhundert Personen gegen ein Eintrittsgeld von 1 Shisl- ling einfanden und zum Theetrinken niederseßzten. Jeder sie- benten Dame war eine Theekanne zur Bedienung überwiesen.

In Manchester, welches 250,000 Einwohner enthält, haben. nicht weniger als 0,151 Kranke in einem Jahre unentgeltlich ärztliche Hülfe in den Arbeits- und Krankenhäusern, so wie in anderen medizinischen Instituten, erhalten.

Man will wissen, die Bank habe jeden Gedanken an eine abermalige Erhöhung des Diskontos aufgegeben.

In der Times wird darauf aufmerksam gemacht, daß be- reits Schreibpapier mit dem Wasserzeichen 1837 in Umlauf sey, und daß daher der Beweis, den man aus dem Wasserzeichen nehme, um das Alter einer Urkunde zu bestimmen, sehr trüglich seyn könne.

Ein Nachkomme Shakespeare's im sechsten Grade, Herr

William Smith, welcher in Gloucester ein Gasthaus besaß, das er nah dem Namen seines Ahnherrn benannt hatte, ist kürzlich in seinem 72sten Jahre mir Tode abgegangen. Jn London hat ein Zwerg aus Manilla, Don Santiago de los Santos, 50 Jahr alt und 25 Zoll hoch, mit einer Zwergin, Mstrs Ann Hopkins aus Birminghzm, 31 Jahr alt und 38 Zoll hoch, ein Kind gezeugt, welches 13'/, Zoll groß war und 14 Pfund wog. Es war wohlgebildet, starb“ aber schon eine Stunde nach der Geburt.

Bei der lebten vierteljährlichen Versammlung der menschen- freundlichen Gesellschaft in Exeter nahm ein Mann von ihr eine Bi in Anspruch, weil er seine Frau vom Ertrinken ge- rettet habe.

Am vergangenen Sonnabend, den 22. Oktober, wurde hier ein zweites Nordlicht beobachtet , welches um 5 Uhr Morgens begann und bis gegen 6 Uhr dauerte.

Nachdem die Antworts - Adresse des Versammslungs-Hauses von Nieder- Kanada auf die Eröffnungs - Rede des Gouver- ¡eurs angenommen und überreicht worden war, beantragte zuerst Herr Morin die zweite Lesung seiner Bill zur Aenderung der Verfassung des geselzgebenden Raths und zur Aufnahme des Wahl-Prinzips in denselben. Dieser Antrag, so wie der fol- gende, daß die besagte Bill an die General-Kommission zur Er- wägung des Zustandes der Provinz überwiesen werden sollte, wurde einstimmig angenommen.

In Madras wurde, nah Inhalt der leßten Zeitungen von dort, viel darúber gesprochen, was wohl die Britische Regierung bewogen haben könnte, einen so jungen Mann, wie Lord El- phinstone, zum Nachfolger des Sir F. Adam, als Gouverneur jener Präsidentschaft, zu ernennen.

London, 28. Okt. Während in England der Aus- drueck politischer Feindseligkeiten auf die Zeitungen, auf die Re- den bei den großen Festmahlen und höchstens auf das Bestre- ben sich beschränkt , sich gegenseitig das Recht, als Wähler re- en zu werden, streitig zu machen, kommt es in Irland da-

ei immer zum Blutvergießen. So haben denn wieder bei ci- nem Versuche, einige widerspenstige ZehnteupsliGtige vor Gericht zu laden, zwei Menschen das Leben verloën. Da man es nâm- lih schwer gesunden , sich der Habe der Widerspenstigen zu be- mächtigen und in den meisten Fällen, wenn man sie hatte, Käu- fer dafür zu bekommen, \o haben die Zehnten- Eigenthümer be- kanntlich es seit einiger Zeit vorgezogen, sih an den Fisfalhof zu wenden, welcher die Verhaftung des Verklagten befehlen kann. Dazu aber ist es nôthig, daß diesem erst die Vorladung angekündigt werde, eigentlich durch persönliche Einhändigung und, wo dieses nicht thunlich, durch ‘Anschlagung derselben an dessen Wohnung. . Daß die hierzu gebrauchten Personen bei den Landleuten in úblem Geruche stehen, versteht fih wohl von selóst|, und wenn man weiß, wie bei jenem geseßlosen Volke Mißwollen augenblicklich zur Thätlichkeit und nicht selten zum Todtschlag übergeht, so erscheint es auch ganz natürlich, daß die Gerichtsdiener bewaffnet gehen und gewöhnlich von bewass- neten Polizeidienern begleitet sind, Dies war denn auch hier der Fall, und als sich die zwei Gerichtsdiener .und fünf Polizei- Soldaten von mehreren tausend blutdürstigen Bauern umringt und ihr Leben bedroht sahen, feuerten sie unter die Menge und erschossen einen Mann. Dieses aber brachte einem von den Eriteren den Tod, und ohne die Dazwischenkunst des Ortsprie- sters würden wahrscheinlich die Uebrigen, welche cntwassnet wor- den waréèn, Opfer der Volkswuth geworden seyn. Dieses scheint, nach Vergleichung der beiderseitigen Nachrichten von der un- glücklichen Begebenheit, der Verlauf der Dinge gewesen zu seyn. Die Sache wird natürlich gerichtlich untersucht werden, und es

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wird sich alsdann zeigen, ob die Gerichtspersonen mit ihrem |

Schießen zu voreilig gewesen sind oder nicht. Die wichtigere Frage aber ist, wie den unseligen Verhältnissen, welche zu solchen trau- rigen Resultaten führen, ein Ende gemacht, wie cine Auflage beseitigt werden kann, welche dem Volke so drúckend und unge- recht scheint , daß es lieber Gut, Freiheit und Leben wagt, ehe es dieselbe freiwillig entrichte. Die Whigs beschuldigen die Tories, daß sie ihren Vorschlag nicht angenommen, und die T0: ries die Whigs, daß sie die Bill, wie sie hatten annehmen wollen, verworfen, da dieselbe doch die Steuer abgeschafst haben würde. Nun hätten die Tories freilich Recht, wenn ihre Bill dem Streit ein Ende gemacht hätte; aber so lange die Zehnten- pflichtigen nicht damit zufrieden waren (und diese zufrieden zu stellen, war ja doch der Hauptzwe), war auch an keine Beru- higung zu denken, und statt der Widerseblichkeit gegen den Zehn- ten, wäre es zum Widerstand gegen den Grundzins getommen, in welchen jener alsdann einbegrissen war. Freilich blieb es immer noch zweifelhaft, ob der ministerielle Vorschlag, einen Theil der statt des Zehnten zu erhebenden Grundsteuer auf den Volks -Unterricht zu verwenden, die Katholiken lange befriedigt haben würde; aber es war denn doch immer des Versuches werth, da auf jeden Fall die Geistlichkeit fúr immer des Strei- tes mit den Bauern úberhoben und ihres Einkommens vom Staate versichert worden wäre. Je länger aber der Streit dauert, desto mehr gelingt es den Landleuten , den Zehnten fak- tisch abzuschafsen, und desto weniger werden die Gutsherren (Protestanten wie Katholiken) geneigt werden , sich aufs neue eine Bürde aufzuladen, von welcher der Vo!ks - Widerstand sie befreit hat. Dergestalt wird der schwierige Gegenstand immer schwieriger, so daß auch die Tories, wenn sie morgen ans Ru- der kämen und durch eine neue Auflösung des Unterhauses

eine Mehrheit von 100 Mitgliedern erhielten , denselben ohne cin sehr großes Opfer nicht würden schlichten kôn- nen. Aber diese Rückkehr der Tories ist immer noch

unwahrscheinlih, und noch unwahrscheinlicher ist, daß sie sich solchergestalt im Unterhause verstärken würden. Denn troß der viélen Konservarivfeste, von denen uns die Zeitungen erzählen, und den Hunderten, welche daran Theil nehmen, scheint es doch nicht,

‘daß sie im Allgemeinen in den Wahllisten gewonnen haben, wor-

auf doch am Ende Alles anfômmt. Wären alle Gegner der Tories in ihrem Streben nach Réform gemäßigt, oder wären die Whigs wirk- lich die Zerstörer, für die man sie ausgeben will, sowäreanein Aufkom- men jener Partei nicht einen Augenbli zu denken. Wie lange aber dürfte sie sich am Ruder behaupten können, wenn sie nur dann dazu gelangt, wenn ‘etwa die Radikalen die Whigs zu ge- máßigt finden und von ihnen abfallen? Doch ist es vorzüglich dieser Abfall, auf den sie ihre Hoffnung set, und zwar

| gerade úber die Frage der sogenannten Oberhaus-Reform , eine

Reform, die nur deswegen gefordert wird, weil die Tories in der ersten Kammer die Whigs verhindern, au nur diejenigen Reformen durchzuseßzen, welche dieselben fúür nothwendig créannt, und die doch noch weit hinter denen zurück bleiben, welche die Radikalen wollen, Aber dann loffen die Tories, die am meisten gemäßigten Whigs würden sich zu ihnen schlagen, was sehr möglich ist; doch die heftigeren dürften sich dann auch zu den Radikalen wenden, und die Whigpartei geht zu Grunde ein Erfolg, über welchen nur Kurzsichtige und Revolutionairs triumphiren können. Das Wahrscheinlichste also vor der Hand ist, daß, wenn die Tories nicht den Whigs nachs geben, diese sich mehr von dem Wesen der Radikalen aneignen und vielleicht selbst eine Pairie-Reform in Schuß nehmen müs- sen, damit ihnen nur einigermaßen die Leitung des Reformgan- ges bleibe und Demokratie und Aristokratie nicht in unmittelba- ren Kampf mit einander gerathen. --- Die Einschränkungen der Bank veranlassen große Klagen, doch haben dieselben vis jeßt noch zu keinen bedeutenden Fallissementen Anlaß gegeben ; dage- gen ift der tolléühne Speculationsgeist, welcher zum Vortheile nichtsnußiger Menschen in immer hdheren Schwung zu kom- men drohte, glücklicherweise dadurch gezügelt worden.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 20. Oft. Das Comité des Storthings hat in der Sache gegen den Repräsentanten Mjelva bereits seine Entscheidung abgegeben. Das- Comité meinte, daß zwar die Denunciation des Repräsentanten Vogt, nah Beschaffenheit der Sachs, Aufmerksamkeit verdiene; da inzwischen Vogt's Schrei- ben mit Beilage nicht solche bestimmte Indicien enthalte, die einen entscheidenden Einfluß . auf Mjelva's Eintritt als Reprô- sentant haben könnten, sondern bloß Aeußerungen beträfen, de- ren Absicht und Meinung nicht beurtheilt werden könnten, in- dem sie nicht deutlich entwickelt seyen, so have das Comité nicht geglaubt, daß für jeßt hinlänglicher Anlaß sey, auf irgend eine Verfügung des Storthings in diesem Be- tracht anzutragen. Îm Storthinge selbst ließ Mjelva sich frank melden und eine Rechtfertigungsschrift verlesen, in welcher er fich sehr erstaunt über Voigt's Angaben und Andeutungen seiner Reise äußert. Er will diese unter Anderem darum ge- macht haben, um Müßen- und Strumpf-Fabriken in Schweden zu besehen, weil er eine dergleichen besie, so wie auch, weil cin Reskript von 1743 den Einwohnern seiner Gegend das Recht zum Handel mit groben Waaren verliehen, was er mit einigem Kapital gut werde beuúgen können. Da die Bereit- willigkeit Sr. Majestät, zu helfen, wo Sie nübßliche Thätig- keit bemerkten, ihm bekannt gewesen und vorgestellt wor- den und in den einheimischen Leih - Anstalten, so weit ihm be- kannt, nit oder nur höchst schwierig Darlehne ohne Kapital- Abtrag zu erhalten ständen, habe er sich entschlossen, Seine Majestät um ein Darlehn von 3000 Sps. gegen geseßliche Zin- sen und erste Priorität in seinem Besikthum anzusprechen. Der König sey so gnädig gewesen, ihn solches für nächstes Jahr hoffen zu lassen; dies kônne Staats-Secretair Due, der zugegen gewesen, bezeugen. Die Güte Sr. Maj. habe ihn hoffen lassen, daß ein kleineres Darlehn von 400 Sps., welches drängende Umstände für ihn“ wünschenswerth machten, vielleicht gleich zu erhalten seyn möchte und habe er deshalb ein Gesuch durch Herrn Due eingereicht, aber keine: Antwort erhalten. Alle übri- gen Angaben Vogt's erklärt er für ungégründet. Jn der Berathung über die Sache meinte Weidemann, die Würde des Storthings srheische, die Sache nicht ohne gehörige Unter- suchung hingehen zu lassen, um so weniger, da lezthin (vom Advokaten Petersen als Defensor Löwensfkiold's) behauptet wor- den, das Storthing mache nur immer Jagd auf Fehler bei den höchsten Mitgliedern der" vollziehenden Gewalt und übersche, was in seiner Mitte vorgehe; er schlage demnach vor, die Do- kumente dem Odelsthinge zu übergeben. Nach einigea Bedenk- lichkeiten wurde einstimmig beschlossen, dies zu thun, fobald die Verhandlungen des Storthings in der grundgesemäßigen Weise erôfnet seyn würden.

Die Beamten unter den Storthings-Miktgliedern haben be- chlossen, daß ihre beim Anfange des leßten Storthings getrof-

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fene Verabredung, ohne ihre Uniform zu erscheinen, wo sie als

Storthings-Männer zusammenkommen, für dieses außerordent;

liche Storthing nicht gelten soll. Jn Folge dessen werden heute

mehrere sich in ihren Amts-Kleidungen einstellen, wodurch einer

fáll bedeutenden Beschwerdepunkte wider das Storthing weg- t.

S Regensburg, 26. Oft.

viele Verbesserungen und Andbauten herstellen läßt, giebt neben dem Bau der Walhalla der arbeitenden Klasse viel Beschäfti- gung. Unter Anderem läßt der Fürst gegenwärtig in der Kirche zu St. Emmeran eine prachtvolle Gruft- Kapelle erbauen, die aus lauter Quadersteiten errichtet wird und schon ziemlich vor gerúkt is. Ju diese Gruft ist ein Meisterstück von Dannecker in Stuttgart bestimmt.

Bei den jüngsten Gemeinde-Wahlen hier hat es sich getrof: fen, daß lauter Protestanten in den Magistrat gewählt wurden, Ueber dieses anscheinend auffallende Ergebniß ist nun die katho: lische Einwohnerschaft (ungefähr 14,000 an der Zahl, oder zwei Drittel der Gesammt - Bevölkerung) ungehalten, und soll zur Wahrung der katholischen Interessen Schritte thun wollen, in- dem sie geneigt is, religiöse Parteilichkeit, Einverständniß 2c. als Grund des Ergebnisses anzusehen. Der wahrscheinlichere Grund ist aber, daß die protestantischen Bürger, obwohl in der Min- derzahl, den katholischen an Wohlhabenheit bedeutend voranste:

hen, was denn auch nach den Bestimmungen des Gemeinde: B

Edikts geeignet is, jene in größerem Verhältnisse als Wähler, und dann besonders als wählbar erscheinen zu lassen, so daß die Wahlen das Ergebniß, inan möchte fask sagen, ciner zufälligen Nothwendigkeit waren.

Der Verwaltungs - Ausschuß der privilegirten Bayerisch- Württembergischen Donau - Dampfschifffahrts - Gesellschaft schreibt auf den 1. Dezember eine Actien - Einzahlung mit 5 pCt. aus. Die Zukunft dieser Gesellschaft scheint von dem Erfolge cine nach Wien abgehenden Deputation abzuhängen. : j

Aschaffenburg, 29. Ot. (Hannov. Ztg.) Am Schlusse des vorigen und im Anfange dieses Monats wurden unsere Bür: ger durh die Nachricht einiger Bayerischen Zeitungen von d Aufhebung des Lyceums so sehr beunruhigt, daß sie sich zu ei

ner gemeinschaftlichen Vorstellung an Se. Maj. den König um Abwendung dieses angedrohten Uebels vereinigten. Das wahre f Verhältniß ist, daß seit 2 bis 3 Jahren niht mehr als 2 bis 3

Kandidaten der Theologie sür die 5 Professoren der theologischen Section vorhanden waren, und für das nächste Jahr kaum Ei ner zu hoffen is, obschon vor vier Jahren die ungegründete An- zeige gemacht war, der ‘Professor der Philosophie, P». Aschen: brenner, suche seine Zuhörer vom geistlichen Stande, zu welchem er selbst gehörte, abwendig zu machen; weswegen er auch auf der Stelle seines Amtes entsekt wurde. Vielmehr ist zu berüksich tigen, daß die Kandidaten der Philosophie nach der Beendigung ihres Kurses, wenn sie zur Theologie schreiten wollen, sich \o- gleich nah Würzburg begeben, wo sie Aufnahme und Verpfle- gung unentgeltlich im Priesterhause finden, statt daß sie im theuern Aschaffenburg drei Jahre Theologie aus eigenem Ver mögen studiren, oder eine fummervolle Cxcistenz bei den sck)wa- chen Unterstüßungen einiger Gönner haben. Aus diesen Grün- den kann die theologische Lehr-Anstalt, obschon sie neben der Phi losophie als zweiter Faktor einen Hauptbestandtheil des Lyceumé ausmacht, im strengen Sinne nicht bestehen Da jedoch dit Stadt Aschaffenburg durch die Aufhebung des ganzen Lyceums sehr viel verlieren dürfte; und da die dasigen Aeltern gewohnt

sind, ihre Söhne daselbst Philosophie studiren zu lassen, um sie i

länger in wohlfeileren und angenelmeren Familten-Verhältnissen zu erhalten , ben werden, und die philosophische Lehr-Anstalt, wie früher \chon einmal geschehen ist, ganz allein besiehen.

Kniphausen, 27. Oft. Zur Berichtigung der verschiede nen Erzählungen über die hiesigen Vorgänge theilt die Bre- mer Zeitung Nachstehendes mit: „Der Reichsgraf Gu s av Adolph Bentink befindet sich bekanntlich 'seit dem 23. Mai 1834 in dem durch die dôffentlich ihm geleistete Huldigung anerkann-

ten Mitbesiß der zum Aldenburg : Bentinkschen Fideikommiß ge"

hdrigen Herrschaft Kniphausen, so wie er seit dem am 22. Oft

v. J. erfolgten Ableben seines Vaters, des Reichsgrafen Wil

helm Gustav Friedrih Bentink, sich im ungestörten Alleinbesi; \W Betracht kommt, so wird die Zahl derer klein seyn, welche in

fammtlicher zu diesem Fideikomiziß gehöriger Güter befand, Menn daher auch der Graf Wilhelm Friedrich Christian Ben tinf als vermeintlicher Nachfolger in gedachtem Fideikommiß dur eine Proclamation vom 22. Januar d. J., die überall nicht auf eine fúr irgend Jemand rechtsverbindliche Weise bekannt get macht ist, die Regierung angetreten haben mag, so fonnte das

bur Die Baulust des- Fürsten von. f Thurn und Taxis, der an seinem Palaste bei St. Emmeran |

so könnte die. theologische Section wieder aufgeho: f

doch auf den Besikstand des Sohnes, der seinem Vater in dem

Nachlaß desselben gefolgt war , keinen Einfluß haben, sondern dieser konnte, gleich jedem Privatmanne, unter dem Schuße der Geseße im ruhigen Besiße seines väterlichen Erbes erwar ten, was auf dem Wege Rechtens entschieden werden würde, den gedachter Graf Wilhelm Bentink durch die beim Großherzogl. | Ober-Appellationsgericht zu Oldenburg, als der nach dem dur die hohe Bundes-Versammlung garantirten Berliner Abkommen

kompetenten Behörde, angebrachte Klage betreten hatte. Dek Königlich Großbritanische Oberst - Lieutenant, Graf Karl!

Anton Ferdinand Bentink, und sein Bruder, der Königl, Großbritanische Major, Graf Heinrich Johann Withelm|

Bentink, scheinen aber von den schon zur Zeit des Deutschen

Reichs gegen Gewalt und Eigenmacht gegebenen Gesetzen . keine}

Kenntniß genommen zu haben, und haben so Scenen herbeige 0

führt, die seit dem Mittelalter in den civilisirten Staaten Deutschlands und Europas unerhört sind. Es konnte also aud feinem Menschen einfallen, daß der Graf Karl Bentink solche Attentate gegen die öffentliche Ruhe und Sicherheit beabsichtigt, als er am 16. Oktober Nachmittags, von einem Bedienten be gleitet, auf die Burg Kniphausen kam, wie auch sonst \chon frúher geschehen und ihm nie gehindert war. Als aber sichert Kunde einging, daß er schon am Tage vorher die Her

haft durchstreift und mit mehreren unbekannten Leuten Ff an der Gränze derselben Zusammenkünfte gehalten , als Mi inan wahrnahm, daß sich ein Haufe fremden Gesinde!

in Wagen der Burg nahe, schöpste man Verdacht, man ver q

sperrte, \o gut man konnte, die gegen einen feindlichen ‘Anfall wenig Sicherheit gewährenden Zugänge der Burg und fo! derte den Grafen auf, zu erklären, in welcher Absicht er si dort befinde und jenes Gesindel heranziehen lasse, Er wich eint genügenden Erklärung darüber aus, bis die Bande unter An/ f führung des Grafen Heinrich der Burg sih genähert und j von dem einen Eingange derselben, durch die muthige Demo |

stration eines Beamten zurückgescheucht, mit entwendeten W/ ü

Ueberschrift :

Drei Gegenständen beschäftigen :

„enleitern begonnen hatte, Dern Eingangs zu überklettern. Schon waren sieben Mann von dem Haufen, der Sprache nach Engländer, so auf ie Burg gelangt, und selbst Graf Heinrih war im Begriff, über eine Wagenleiter zu klettern und ihnen zu folgen, (8 von dem Knechte des Pächters, dem die Leiter entwandt zar, mit Hülfe eines andern, diese sammt dem Grafen zurück- gezogen wurde. Graf Karl hatte indeß im Vertrauen auf seine apfere Mannschaft nun nicht länger seinen Zweck verhehlt und on dem ersten Beamten der Herrschaft die Einräumung des Besizes verlangt, welche ihm jedoch von diesem wie von den brigen Beamten kräftig verweigert wurde. Auf das An- jehen der Sturmgloke waren inzwischen viele Einwohner erbeigekfommen und hatten sich um die Burg gesam- elt, der Graf mußte daher einsehen, daß er mit sei- Hem om welcher etwa 25 Mann stark seyn mochte, ‘inen Zweck nicht erreichen werde. Es wurde also konvenirt, die Sache in der Lage, worin sie eben war, bleiben, die erübergekommene Mannschaft die Stelle vor der Brücke nicht erlassen und zwischen dem Grafen und den Beamten weiter onferirt werden solle. Nach längeren Verhandlungen, n3obei er auf den Wunsch des Grafen Karl auf die Burg gelassene Hraf Heinrich zugezogen wurde, erklärten endlich die Beamten, der Graf Karl entweder als Gefangener auf der Vurg seiben oder sofort mit seinen Leuten auf eine von den Beamten bestimmte Weise über die Gränzen der Herr- haft ziehen müßte. Er wählte dies Leßtere und wurde un mit seiner Gesellschaft, worunter sich auch ein “ld- ofat Múller aus Jever befand, und seinem ganzen Hauhkn urch zwei dazu von den Beamten ernannte Commissaire ük er ie Gränze gebracht. Unwahr is es, wenn behauptet wird, daß er erste Beamte dem Grafen Karl Schlüssel übergeben habe, ielmehr hat derselbe diesem, der die Schlüssel der so eben ver-

schlossenen Zugänge der Burg noch in der Hand hielt, solche

Rewaltsam entrissen, is aber auf der Stelle festgehalten und die Schlüssel sind ihm augenblicklih wieder abgenommen worden. Als am 17. Oktober , dieser Abführung ungeachtet, der Graf einrih sih in einer von seinem Bruder schon früher in Seng- arden gemietheten Wohnung eingefunden hatte, wurde ihra

n der Polizei - Behörde der Herrfcaft angedeutet, daß nad) n am ‘Tage vorher begangenen Störungen der dssentlichen Ruhe und Sicherheit ihm der Aufenthalt in der Herrschaft iht weiter gestattet werden könne, und er fügte sih auch ohne Viderrede dem Befehl, solche zu verlassen. Es war also eine anz natürliche Folge, daß, als am 18. Oktober auch Graf Karl, beglet- t von seinen Rachgebern, dem Dr. jur. Tabor und gedachtem (dvokaten Müller, auch einem Haufen Gesindels von 40 bis 9 Mann in Sengwarden einrúckte, auch ihm die Polizei- Hehôrde andeutete, die Herrschaft zu verlassen. Unwahr ist s aber, daß der Beamte dabei an der Spiße einer bewass- eten Schaar erschienen, obgleih er wohl berechtigt gewesen pâre, seinen Befehlen die Kraft zu geben, die ihm nöthig schien, enn der Erfolg lehrte, daß der Graf, der die Befehle der Po- zei Anfangs nicht achtete, in der größten Eile sich gehorsam ewies, als er den ersten Ton der erst auf seine wiederholte Veigerung angezogenen Sturmglocke vernahm und, um der an- edrohten Verhaftung zu entgehen, mit seinem Gefolge und seiner

Bande die schleunigste Flucht ergriff. Unwahr is es, daß der Graf

einen angeblichen Regierungs-Antritt durch seinen Kabinetsrath

Yat proklamiren lassen, vielmehr hat der Dr. Tabor lediglich durch

ine Darlegung der angeblichen Rechte des Grafen die ange-

drohte A desselben abzuwenden gesucht; unwahr ist es,

ß eine solche Proclamation auf dem freien ‘Plaße vor den rsammelten Unterthanen wiederholt worden. Einige Worte in er Eile der Flucht unter dem Geläute der Sturmglocken aus

dem Wagen gerufen, die unter dem Getöse der Abschied rufen-

en Menge verhallten, eine Verkündigung zu nennen, ist eben

Mo fomisch, als das Ausgeben einer Proclamation, welche .in ei- em Ballen aus dem Wagen geworfen, jedoch von dem v.rsam-

elten Volke Angesichts des Grafen sofort ungelesen zerrissen nd in den Koth getreten wurde. Regierungs-Handlu.:gen fol- jer Art werden den Grafen Karl Bentink in den Augen ei- es vernünftigen Menschen so wenig zu einem regierenden

errn machen, als die Abwehr der Behörden und Eingesesse-

en eine rebellische Auflehnung genannt werden kann, da ie Beamten jeden Exceß zu verhindern bemüht gewesen und im ebrigen nur dem Geseße und ihrer Pflicht folgten. Da nicht * Erfolg, sondern die minderrechtliche Handlung an sich héer

olchen Handlungen nur eine energische Ausübung landesherr- icher Rechte, ein treues Verfechten der Legitimität erblicke. Ein solches Verfechten, wobei die Verfechter sehr leicht wirklich

den Staub herabgezogen werden können, würde der Legitim i- it weit mehr schaden als nüßen, und um es auch nur scheins ar zu rechtfertigen, mag allerdings eine vollständige juristische useinandersepung sehr nöthig seyn. Die hiesigen Eingesessenen aben ihren Unwillen über solche Handlungen und ihre Anhäng- chfeit an ihren regierenden Herrn, den Grafen Karl, laut und ernehmlich genug zu Ohren gebracht, und die Bewohner der üigränzenden Herrschaft Jever sind entrüstet Über ein Verfah- en, welches fremdes Gesindel in ihre Nähe zieht, das auch ih- er Sicherheit und ihrem Eigenthum Gefahren droht.“

Die Hannoversche Zeitung meldet: „Seine Majestät er König haben dem Seconde - Lieutenant Gustav Adolph rafen Bentink von der Garde du Corps die nachgesuchte Dienst - Entlassung mit Beilegung des Charakters von Rittmei- er ertheilt. Der Rittmeister Graf Bentink hat zugleih die rlaubniß erhalten, die Armee - Uniform zu tragen.“

Spanien.

Madrid, 22. Oktober. Der Español enthält unter der | ¿Das Ministerium muß sich erklären“, einen egen die Verwaltung gerichteten Artikel, in welchem es heißt: Es ist ein wunderliches Verfahren, wenn man, um die Ver- arbung einer Wunde, die sich eben schließen will, zu bewirken, E wieder aufreißt; wenn man, um das Vertrauen wieder zu l eben, beunruhigende Maßregeln dekretirt; wenn man zur Beile- M der Zwietracht Sequestrirungen und Denunciationen ver- Node Welchen moralischen Nimbus kann man in Regierungs- s regeln zu finden hoffen, die so offenbar den Stempel der Ywäche und des Zwanges an sich tragen ?““

Die Cortes werden sich, wie Ÿ o zuerst mit folgenden

: \chäftige Abschaffung des Regent- A athes ; 2) Ausschließung des Don Ciilos und Sines fs omn von dem Throne ; 3) Ernennung der Königin Chri- h E { alleinigen Regentin im Namen ihrer Tochter Isabella. herh glaubt, daß das Ministerium bei diesen Fragen mit Si-

Sul r e Ge E Wi n sah man iw Sibkungssaale der Cortes auf jeder j ‘ite des Thrones einen Schild mit vergoldeter Sibi, Auf

die aufgezogene Brucke des an-

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dem einen standen die Worte: „Juan de Padilla, Juan Bravo -

und Francisco Maldonado, Vertheidiger der Freiheit von Cajsti: lien; auf dem anderen las man: „Juan de Lanuza, Diego de Heredia und Juan de Luna, Vertheidiger der Freiheit von Aragonien.‘

Die Regierung hat finanzielle Unterhandlungen mit der Bank San Fernando I, die sich unter gewissen Be- dingungen bereit erklärt haben soll, die 17 Millionen Realen vorzuschießen, welche von der gezwungenen Anleihe awf Ma- drid fallen.

In Malaga sollen ernstliche Unruhen stattgefunden und mit der Profklamirung der Republik geendigt haben. Die Bestür- zung der dortigen Kaufleute soll so groß seyn, daß sámmtliche O M Bord der auf der Rhede liegenden Schiffe gebracht

rden sind,

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Die Times enthält ein Schreiben aus Konstantinopel oom 5. Oftober, worin gemeldet wird, daß die Russen auf den an der Mündung der Donau liegenden Inseln sehr umfang- reiche Gebäude errichteten, die angeblich zu Quarantaine-Anstal- ten bestimmt seyen, und daß diese Bauten mit außerordentlicher Thätigkeit betrieben würden. Demselben Korrespondenten zu- folge, hätte der Russische Gesandte, Herr von Butenieff, eine Note an den Sultan gerichtet, worin er auf Verweisung des Tscherkessen-Häuptlings Tefer Bey aus dem Gebiet des Túrki- schen Reichs dringe, indem er diesen -als einen geheimen Agen- ten der aufrührerischen Tscherkessen bezeichne; die Pforte soll jedoch bis zum dten auf diese Note noch nicht geantwortet ha- ben. Lord Ponsonby hatte endlich eine Antwort von dem Bri- tischen Kabinet erhalten; über den Junhalt derselben verlautete zwar noch nichts, man glaubte aber, daß der Gesandte damit zufrieden sey.

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Berlin, 5. Nov. Jn der Rheinprovinz ist nachfolgende Bekanntmachung des kommandirenden Generals des 8ten Armee- Corps, Generals der Kavallerie, von Borstell, zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden:

__ Jn Anerfennung der lebhaften Theilnahme, mit welcher die Bewohner der Rheinprovinz der vaterländischen Armce - Verfassung Was find und welche sich auch bei der fürzlih stattgefundenen tevue-Bersammilung der zum Sten Armeec-Corps-Bereich gehörenden Linien- und Landwehr - Truppen ausgesprochen hat, gereicht es mir zur angenehmen Pflicht, die Ergebnisse derselben zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Der dargethane präfktische Ausbildungs-Zustand und die disciplinarishe Führung aller zur Reouce bei Koblenz versammelt gewesenen Truppen des stehenden Heeres und der Landwehr sind von Sr. Koniglichen Hoheit dem Kronprinzen, dem Hohen Stellvertreter Sr. Mazj. des Königs, bei der Revue - Abnahme in cinem so erfreu- lichen Grade anerkannt worden, daß Se. Königl. Hoheit geruht ha- ben: 1) dem Unterzeichneten anzubefehlen, den sämmtlichen Truppen Jhre höchste und vollständigste Zufriedenheit zu erkennen zu geben und außerdem in der besonderen Berücksichtigung der lobenswerthen Verfassung und tüchtigen Leistungen unserer Rheinischen Landwehr, selbige ihrem Nährstands- Verhältniß zwei Tage vor Beendigung der Corps - Uebungszeit zurückzugeben. 2) Sr. Maj. dem Könige die erfreulichen Revue - Ergebnisse schon den 15. September per Tele- graph einzuberichten, welches die sofortige Ausfertigung der nachste- henden Königlichen Kabinets-Ordre, per Telegraph, wegen ungün- Ree Witterung ers den 17. September eingegangen zux Folge

Q ; „Telegraphische Depesche. Berlin, 15. September 1836. Se. Ma]j. der König an den kommandirenden General des

Sten Armce - Corps.

Ich habe aus dem Berichte Meines Sohnes des Kronprinzen Königl. Hoheit vom 1öten d. M. mit besonderem Wohlgefallen erse- hen, daß die bei Koblenz versammelten Truppen sich in einem sehr lobenswürdigen Zustand befunden und will daher nicht säumen, Jh- nen Meinen Dauk zu sagen, indem Jch Sie beauftrage, allen Be- fehlshabern und allcu Truppen Meine Zufriedenheit bckanut zu machen. _ : (U Bote drt Wel 3) Dem Sr. Majestät dem Könige später eingereichten ausführ- lichen Berichte spezielle Anerfennungs-Vorschläge beizufügen, welche unsern verehrten, jede ausgezeichnete Pslichterfüllung so gern beloh- neuden König und Herrn bewogen haben, mittelst “Kabinets-Ordre vom 17. Oktober e. alle zu den Herbst-Uebungen versammelt gewese- nen Truppen mit cinem Revue-Geschenk von 10 Sgr. für jeden Un- teroffizier und 5 Sgr. für jeden Gemeinen, und ihre sämmtlichen hoheren Corps - Vorgeseßten mit namhaften Aeußerungen der Aller- höchsten Qufriedenheit zu erfreuen. Dieser in meinem Berufs- Berhältniß zu den Linien- und Landwehr- Truppen und zu dex Ein: wohnerschaft des diesseitigen Gencral- Kommando - Bereichs mir schr erfreulichen Mittheilung füge ich gleichzeitig meinen Dank hinzu für die thätigen Beweise der vaterländischen Gesinnungen mchrerer annod) namhaft zu macheuden landräthlichen Kreise und Einwohnexschaften der Rheinprovinz, durch welche sie nicht nur den äußeren Puß- und Parade-Zustand ihrer resp. Landwehr verschönert haben, sondern auch, und zwar vorzugsweise gehaltvoll und dankenswerth, denen von der Uebungs - Landwchr- Mannschaft zurückgelassenen, etiva bedürftigen Frauen und Kindern eine werfthätige Unterstüzung im täglichen Le- bensunterhalte haben überweisen lassen. Koblenz, den 26 Oft. 1836. Der fommandirende General des §ten Armee - Corps (gez) von Böoxkstell.“ __— Man meldet aus Stettin unterm 2ten d.: „Am 30sten v. M. wehte ein orkanmäßiger Sturm aus N. N. O, so daß die Plantage am Swinemünder Hafen überschwemmt wurde und das Wasser fast bis zur Hdôhe des Bollwerès auf- eo Dié gange Bade - Anstalt am Strande wurde in Trüm- mern gelegt. on den aus See zurückgekommenen und im Swinemünder Nothhafen eingelaufenen Schissen hat nur das Schiff „„Triton‘/, Schiffer Gentke, Beschädigung an Segel 2c. erlitten; als es im Hafen vor Anker ging, brach ihm sein An- ker, so wie dem Schiss „Lucifer““, Capt. M. Núske, welches mit Stúckgütern nach Afrika zu segeln bestimmt ist, die Ankerkette.““

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ergänzungen und Abänderungen der Preußischen Geseubücher oder Sammlung aller das Allgemeine Landrecht, die Allgemeine Gerichts-, Kriminal-, Hypothe- ken- und Deposital-Ordnung, das Stempel-SGeseß und die Gebühren-Taxen ergänzenden, abändernden und erläutern- den Geseke und Königlichen Verordnungen, verbunden mit einem Repertorium der Justiz - Ministerial -Reskripte und der in der Simon- und v. Strampfsschen Samm- lung von Rechtssprüchen der Preußischen Gerichtshöfe enthaltenen Judikate; nah den Materien der Geseßbü- cher geordnet. Jn sechs Bänden, Preis 7 Rthlr. Mit Genehmigung Cines Hohen Justiz -Ministerii her- ausgegeben von A. S. Mannkopff, Königl. Preuß. Kreis - Justizrath und Land- und Stadtgerichts - Direktor. Berlin, 1836, Im Verlage der Nauckschen Buchhandlung.

Das nunmehr vollendete Werk hat die als zweckmäßig anerkannte

systematische Anordnung sciuer Vorgänger beibehalten, unterscheidet | Loose zu 500 Fl, 113%,-11314-

tra

si aber dadurch, daß es dle ergänzenden und abändernden geseßli. chen Bestimmungen (bis incl. 1834) ihrem wörtlichen Jnhalte nach Eu geo men hat, wodur man beim Gebrauch dieses Werkes der M he überhoben wird, diese Geseße erst anderweitig aufzusuchen, und ältere Sammlungen daneben entbehren fann, ferner dadurch, daß es nicht nur auf die ergangenen Ministerial-Resfkripte ( bis incl. 1833), sondern auch auf die Entschcidungen des Geheimen Ober - Tribunals in der Sammlung von Simon und v. Strampff hinweisct, und deren Juhalt furz, aber doch so weit érwähnt, daß man daraus cr- schen fann, ob man über das, was man sucht, in dem bezügli- hen Resfripte oder Erfenntniß Ausfunft erhalten wird. Noch ganz besonders zeichnet sih dieses Werk vor anderen ähnlicher Art durch seine Vollständigkeit aus, und da der Verfasser sein dem sech- sten Bande vorgedrucktes Versprechen, in Supplement-Bändeu die später erscheinenden Gescße und Ministerial - Resfripte von Zeit zu Zeit folgen zu lassen, schon jeßt im Begriff ist zu erfüllen, indem, wie aus zuverlässiger Quelle uns bekannt ist, der 1e Supplement- Band, welcher die 1835 und 1836 ergangenen Gesetze und die 1834 und 1835 ergangenen Ministerial -Resfripte im wörtlihen Abdrucfe enthält, binnen sehr furzer Zeit erscheinen wird, so muß scin Werk stets ein Bedürfniß für den praftischen Juristen bleiben, “und wird dieser genügende Veraniassung haben, die Bemühungen des Verfasz sers danfbar anzuerkennen. z Die typographische Einrichtung des Werkes betreffend, so schließt sich dieselbe den neuerschienenen wohlfeileu Ausgaben des Allgemei- nen Landrechts, der Allgemeinen Gerichts-Ordnung und der Krimit- nal-Ordnung an, und können wir das Werf auch in dieser Hinsicht als ein wohlausgestattetes empfehlen. e __Se. Majestät der König haben ein Allerhöchsidemselben über- reichtes Exemplar des vorstehenden Werkes allergnädigst anzunchmen geruht und durch Verleihung einer goldenen Medaille an den Ver- faffer die Brauchbarkeit des Werkes für den Geschäftsgang Allerhöchst anzuerkennen die Gnade gehabt. L

Die Verordnungen vom 4. März 1834, über die Execution in Civilsachen und über den Sub- hastations- und Kaufgelder-Liquidations-Pr o- zeß, nebst sämmtlichen geseßlihen und ministeriellen Ab- änderungen, Ergänzungen und Erläuterungen, unter Be- nußung der Akten des Hohen Justiz-Ministeriums, her- A von Dr. Löwenberg, Königl. Kammer- O e Berlin, 1836. Nauk. gr. §8 Preis

thlr.

Die mannigfaltigen Anfragen dexr Gerichtshb i anae- nen B esGeedei über Verfügungen der Ga L Viet Dee Verordnungen vom 4. März 1835 über Erecution in Civilsachen und über den Subhastations - und Kaufgelder-Liquidations-Prozeß baben eine große Anzahl Ministerial-Reskripte veranlaßt, welche für den prafti- schen Juristen von der größten Wichtigkeit sind, theils weil die Praris sich chon danach gebildet hat, theils weil dieselben einen Schaß von Recht s-

liegenden wissenschaftlichen Studium des Rechts und seiner inne

Fortbildung den größten Vortheil gewähren. i G Der Herr Verfasser hat in scin Werk sämmtliche in Betreff die-

ser Verorbuungen ergangenen geseßlichen und ministeriellen Abdände-

} rungen, Ergänzungen und Erläuterungen nach ihrem wörtlichen Ya-

halte aufgenommen; zugleich empfiehlt sich das Buch noc i eigenen Bemerkungen des Verfassers und durch die Uner daß bei jedem einzelnen Paragraphen der Verordnungen vom 4. Mári 1834 die darauf Bezug habenden Ministerial-Reskripte in der gedach ten Art gegeben sind, wodurch das Werk zum Hand-Gebrauch für den e Aue um (0 Lal tes ift.

ie Verorduung vom 14. Dezember 1833 über das ¿mittel der Revision und Nichtigfeits - Beschwerde, von eite A und. unter derselben Auordnung bearbeitet, is unter der Presse. s

r. Der Mond ist, wie man durch ein gewöhnliches F 0 voller Vulkane, die jeßt ruhen, aber v0 6000 bis 10,000, SaBMCE E Thätigkeit gewesen sind. SAEE Weil nun der Mond sehr klein isi, denn er hat nur 480 Meilen Durchmesser, und weil er fast gar keine Luft hat, so wirft er, wenn die Geschwindigkeit größer is, als 8000 Fuß in ciner Sefkutide diese Steine wie kleine Monde, und sie gehen um unsere Erde herum Zu Zeiten is der Auswurf der Mond-Vulkane so, daß er fich gegen die Erde hinneigt, denn sie sigen rund um die Mondsläche

Herr von Schreiber hat gezeigt, daß täglich 2 Steine auf die Erde E aber 2/3 E umgeben ift.

Es scheint demnach, daß es eine ungeheure V Mor i giebt, die um die Erde herumlaufen, bie wir Dee rer R wegen größtentheils nicht sehen, denn sie haben nur 1, 2 bis 3 U S, N A bis 5 Fuß. s tis

ie Sternschhnuppen, deren wir in einer Nacht oft 50 his am durchsichtigen Himmels - Gewölbe schen, sind 0d ias Mond: steine, die aber oft 10, 20, 30 bis 40 geographische Meilen von der Erde entfernt sind und eine außerordeutliche Geschwindigkeit haben von L o 6 Mas in einer Sekunde. i i ie aber weiter als 50 Meilen von uns entfe ind, sehe j nicht mehr, weil der Luftkreis der Erde da E E unendlicheu Leeren und werden, weil der Durchmesser zu “lein R nämlich 1, 2 bis 3 Fuß, von dem Auge nicht weiter gesehen. Las Ein solcher Stein kam zu Florenz den 18. September 1836 Morgens 10 Uhr auf dem Thurme Monte Dliveto an, und folgender Bericht darüber befindet sich in der Allgemcinen Preußischen Staats Zeitung vom 10ten d. M.: A atze „Am Sonntage, den 18. September d. X. Vormi S zerplaßte cine aus der Luft gcfallcue Su L M AleL Thurme der Kirche von Monte Oliveto, brach das große Gesimse derselben ab, riß das darauf befindliche 300 Pfund {were cifer : Kreuz heraus und warf es auf ein nahe liegendes Feld nieder Nach der Zerplagung theilte sich die Kugel in mehrere andere Seuerkugel 9) die dann in das Junere der Kirche und decs Klosters Cd Man kennt den Schaden noch nicht bestimimt, weiche diese l dder Luft gefallene fürchterliche Erscheinuug verursachte, lcider erfährt man aber, daß mehrere Kloster-Mitglieder dadurch Verletzungen erlitten L. Es ist Schade, daß derjenige, der dicsen Artikel geschrieben, scinen Namen nicht genannt hat. Und dies ist unrecht. Man (Ante é sich nur an den Artikel, wvnach der Flirst Schwarzenberg im T he ter zu Neapel seine Gemahlin erschosscn baben soll. Alles dieses war nicht wahr, aber der Name von demjenigen, der diefen Artikel geschrieben hatte, blieb verschwiegen. ' E _ Zuerst müßte es ausgemacht seyn, ob dieser Stciu vour 18 September auf den Thurm der Kirche Monte Cliveto gefallen 1A ___ Jch kenne Niemand in Florenz, und daber díe Bitte, daß wenn sich im Kreise der Lescr der Staats-Zeitung Jemand befindet, der i Florenz Bekannte hat, daß dieser dahin schriede, ob sich dieser Ste 2 fall den 18. September wirklich zugetragen hak. : E E Jch bin erbötig, Jedem, der sich in der Sache bemüht, ein Erem plar meiner neuesten Schrift über die Sternschnuppen zu Äbersende i Düsseidorf, den 26. Oktober 1835. Ie Benzenberg.

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 31. Oktober. (ieder! irk! S ] A XO al - ° A ede r, da chuld L: 9/0 do. 100%, Kanz - Bill, 221/ g. 5 M Span, 16 /16 aBsive d°/g. Ausg. Sch. —., ZinslL. —. Preuss. Präm.-Sch. 1114, Poln, —. Oesterr. Met. 9834.

» Antwerpen, 839. Oktober. : Neue Anl. 1634.

i Frankfur! a, D, 2. November.

Oesterr. 5%, Met. 10234, 10214. 4% 981,4.

681A, 21/ 07

57. 19%, 25!/ 6. Br. Bank-Actien 1618. 1616. Partial-Obl. 1373/ Be Loose zu 100 Fl, 220, Preuss,

Ansichten enthalten, welche dem praktischen Juristen bci dem ihm ob-"