1836 / 310 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mand Rupert), 24 Jahre alt, Lieutenant im Bataillon der Pontoniers, wohnhaft zu Straßburg, Pergament-Gasse Nr. 26. 7) Boisson (Anton Marie Augujtin), Marechal des Logis in der Lten Batterie des Äten Artillerie-Regiments, geboren zu Pontarlier. Um 9 Uhr wurden diese 7 Personen, in fünf Wagen, unter der Eskorte der Artillerie und des 46sten Linien- Regiments, aus der Finkmatt ins Civil-Gefängniß geführt. Die auf ihrem Wege stationirten Truppen ließen den Nuf: „es lebe der König“! vernehmen. Es hat noch eine Verhaftung stattgefun- denz; es ist diejenige einer. Dame, Lady Gordon. Es wurden so- gleich in den Wohnungen der verhafteten Personen Haussuchungen vorgenommen, Die darin gefundenen Effekten wurden unmittelbar ins Partkc:t des General-Prokurators geschaft. Mehrere Stafet- ten wurden nach Paris gesandt. Diesen Abend um 9 Uhr, im Schauspielhause, während eines Entr’Afts, wurde ein gegen den Druckerei - Besiker Herrn Silbermann ausgefertigter Ver- haftungs - Befehl, ohne den geringsten Widerstand von Seiten dieses Lebteren, vollzogen; er wurde verhaftet und von dre! Gendarmen ins Civil-Gefängniß geführt, die Fakta, welche diese rein práventive Verhaftung motivirt haben, kennen wir nicht. An- dem wir diese Erzählung schließen, brauchen wir nicht erst zu sagen, daß die ganze Bevölkerung unserer Stadt bei diesem Auf- stande, wo die Absurdität mit der vollkommensten Unklugheit wetteiferte, durchaus gleichgültig blieb. Man muß ganz und gar nicht die Stimmung der Gemüther in Frankreich kennen, um zu glauben, daß die Sache Bonaparte's heute auch nur eine Minorität, die im Stande wäre, die Ordnung ernstlich zu stdren, für sich gewinnen könnte. Die Zeit ist vorbei, wo man Revolutionen mit Namen macht. Vei all” den verschiede- nen Versuchen, die man seit sechs Jahren gemacht hat, um Frankreich “auf die unfruchtbare Bahn der Revolutio- ® nen zu führen, hat man immer vergessen, daß Frank- reich nur Eines will: Seine innere Wohlfahrt, durch die Er- haltung der Juli-Eroberungen. Die Zuli-Revolucion hat den Abgrund der Revolutionen und der Gegenrevolutionen geschlos sen, denn sie hat die Gegenrevolution der fanatischen Legitimisten etôdtet, wie sie die Kaiserliche Gegenrevolution getödtet hat. Nin Frankreih will man heute die ruhige, friedliche, sichere und diese Freiheit kann weder neben der Unordnung noch neben den rügängigen Forderungen so wenig, als sie neben den bluti- gen oder lächerlichen Launen der Republik existiren kann. Eine Mallet'sche Verschwörung erneuern, oder einen zweiten Triumph, ähnlich demjenigen, der auf die Landung Napoleon's bei Cannes folgte, träumen wollen, ist Thorheit und Absurdität. Wer denn fümmert sich heut in Frankreich um die prinzlichen Brüder und Neffen Napoleon's? Die Statue dieses Lebteren ist auf der Säule des Vendome- Plaßes aufgerichtet; aber es it ein Unsinn, dies für eine Ermuthigung zu Palast- oder Ka- sernen-Conspirationen zu nehmen. Der Tag, wo die Statue Napo- leons aufgerichtet wurde, war auch der Tag, wo diese Familie ihre poli- tische Bedeutung verlor. Und welche Verschwörer haben wir denn hier gehabt? Kinder, wahrhaftig, 23 bis 2W Jahre alte Kinder, und an der Spibe der Conspiration einen unglücklichen jungen Mann, den man verleitet, verführt, betrogen, den Niemand kennt in Frankrei, und der Niemand Sympathie einflößt. Das Lâächer-

Freiheit, der Säbelpolitiker, der Restauration bestehen ,

liche streitet hier förmlich mit dem Absurden um den Vorrang.

Was hier \\{ch in Straßburg zugetragen, muß eine neue Lehre Z:yn für alle Parteien, welche sich einbilden, daß es in Frank- “reich dem Ersten Besten erlaubt sey, die Vorgänge in La Granja nachzuäffen. Jn Frankreich sind die Bayonnette klug; unsere brave und treue Garnison hat es bewiesen. Sie hat ihre Pslichs ten, die Bedúrfnisse und Forderungen Frankreichs, verstanden. Unsere Bevölkerung hat die Verschwörung vom 30. Oktober mir einer tiefen Gleichgültigkeit aufgenommen, die nichts als Mit- leid ist fúr einen so tollen Streich.“

Die Ereignisse in Straßburg geben der Frankfurter Börsen-Zeitung zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Wie oft ist nichr von Arenenburg im Kanton Thurgau aus protestirt worden gegen den Ehrgeiz, den Hortensia, diese unruhige und auf ihr Genie allzu viel vertrauende Dame in ihren Söhnen anschúrte! Louis, mein Sohn, hieß es immer, ist nur mit der Artillerie eines kleinen Schweizer-Kantons beschäftigt, Louis ist die einzige Stúße einer Mutter, der man gern das Asyl der Schweiz nehmen und sie in irgend etne dunkle Herrschaft des dunkeln Steyermark verseßen möchte! Und welches war die Blüthe dieser geheimen Umtriebe? Louis geht nach Straßburg und hat die Eitelkeit, sich für eine Sehnsucht der Französischen Nation auszugeben. Er tritt à la Napoleon gekleidet an die Spike einiger bestochener und wahrscheinli längst bearbeite- ter Ärtilleristen, im grauen Ueberrock, mit dem berühmten flei- nen Hute, die Hände über einander gelegt, ganz wie man Na- poleon zu zeichnen pflegt. Dieser junge Mann muß ent- weder ein Narr seyn, oder so verblendet, daß er ohne Zurech- nung ist. Wenn man die Schuld ermessen will, welche Hor- tensia an der Militair - Revolte vom 30. Oftober hat, #so muß man die Memoiren ihrer Reise durch England, Frankreich und Italien lesen, die vor einigen Jahren erschienen sind. Dies Buch war das Manifest des 30. Oktobers. Hier konnte man die fixe Jdee deutlich genug entwickelt schen, von welcher der größte Theil der Napoleoniden noch immer beherrscht ist; zu glauben nämlich, daß sie in dem Wunsche der Völker liegen,

daß sie für die Messiase. der Freiheit angesehen würden; zu glauben , daß alle Wirren des Augenblicks, aller Kampf und alle Leiden unserer Zeitgenossen nur aus dem Schmerze entstanden“ wären, von der Korsishen Dynastie nicht mehr beherrscht zu werden! Alles, was wir seit zwan- ig Zahren erlebt haben, unsere Bestrebungen nach ge- d mäßiger Freiheit, unser Dulden, Hoffen, Harren, Alles soll nur der Inbegriff ciner heimlichen Verehrung seyn, die der Weltkreis nicht bloß an die Manen des großen Napoleon, son- dern auch an die kleinen Verwandten desselben gefesselt hatte. Welche Thorheit! Man würde sie übersehen können, wenn ste nicht jest zu Verbrechen ihre Zuflucht nähme, um sich geltend u machen. Hortensia war unglücklich. Sie verlor einen Vater auf dem Blutgerüste. Sie bekam einen neuen in ei- neni Manne, der das Jahrhundert nach seinem Namen be- zeichnete, dessen Schwägerin sie wurde, dessen Freundin sie vielleicht. sogar ‘in’ einem mehr als ‘bekannten Grade war. Hortensia war Königin von'“ Holland, ohne ihren Mann,

l, ihre ganze: Existenz zu lieben. Ein unrühiger Ehr- e ariabe O i ; aus; einem - Mittel - Punkte wieder her- aus; lden? ihr: ¿Aan lotelldicht! in det *Geabitátion:- seines Phleéinas:0 fund»! men sie Lor aw Sa 5 Napolcons

/ nären h ätte! fiibetp' sollen}! k C h gèegciüberste nd 08 e ¿yntééstógtosni1der „Großmuth! des KúiserviAlexauder, dep! thve Züwélên.eials BUnE NO- E G dar sîtgt! Existenz! föñgce.D Vis in Fi Nevdlutibi bütetw!siè mi j Se ol {tra cived name eineSukunft die fúr sie feine Diademe und Hermeline mehr hatte. Sie

v Gesthichte

1260

Sie eilt nach Paris, sie spricht mit Casimir Perier, mit Louis Philipp. Sie findet eine neue Hoffnung în der Angst, mit der man sie bewacht, mit der man hie heim- “lih, ohne daß sie zum Kutschenschlag hinanssehen darf, nach London expedirt; sie durchschneidet noch einmal Frankreich, wo es für sie nihts zu gewinven gab, und stürzt sich mit ihren beiden Söhnen in die Jraliänische Insurrection. Damals waren sie alle drei noch Republikaner! Sie behaupteten, durch ihren Namen bestimmt zu seyn, nur als Helden der Europäi- hen Geselischaft voranzuglänzen. Absicht und Gelegenheit sheiterten jedoh. Der ältere Sohn stirbt an einer Erkrankung auf der Flucht. Der jüngere retcet sich in die Schweiz, und die Mutter giebt ihre Abenteuer heraus, mit der unversteckten Intention, den Vdikern zu zeigen, daß sie noch da wäre, und daß wir nur warten sollten, bis sie von neuem fommen würde. Aus dieser ehrgeizigen und verblendeten Schule stammen die JIrrthümer und das Verbrechen des jungen Louis. Lange |st den Völkern keine solhe Beleidigung “angethan wor- den, wie diese Farce mit einer Proclamation des zwelten Napoleon. Du hast deinen Pilutarh und deine Welt- geschichee \c{hlecht gelesen , junger Mann : Du fkonntest wohl glauben, daß dir der Todte von St. Helena eine Mission hinterlassen hat, allein vor drei Tagen hast du hinlänglich be- wiesen, wie wenig du sie verstanden hast! Durch) Bürger-Tu- genden das blutige Gedächtniß deines Ahnherrn zu sühnen, war dein Beruf. Du bildetesi dir ein, eine Erbschaft zu haben, die dir der Herzog von Reichstadt / schwerlich cedirt hat! Sich als Kaíser proklamiren lassen: das heißt Frankreich beleidigen, das Frie-/ den, aber keine Puppe seiner Vergangenheit haben will: das heißt Deutschland beleidigen, welches vielleicht am ersten angegrissen tvorden wäre, wenn du deine Napoleonische Deoise auf die Vendome - Säule hâttest stecken können: la Gloire !” abs Die Republikaner in Frankreich haven durh A. Carrel’s Tod den ersten Stoß erhalten. Die Straßburger Komödie ist „der zweite. Denn man muß wissen, daß sich bisher die Französische Republik in ihren Prinzipien und Zllusionen durch Buonapartistisc)e Reminiscenzen zu organisiren pflegte. Sie adoptirte den ganzen Ruhm Napoleon's, dem sie nichts, als die Kaijserroürde nahm. Sie verwies auf die Trümmer des „Belle- rophon‘“, sie pries deren nur der Freiheit hingegebenen Gesin- nungen. Jeßt ijt ihr auch dies nit mehr möglich. Sie muß zugestehen, daß das Beginnen des jungen Louis die \schlechteste Zukunft versprochen hätte; sie kann auch auf diese Bundesgenos- senschaft, welche die Beute früher vertheilte, als sie noch gemacht war, nicht mehr zählen.“

Großbritanien und Irland.

London, 1. November. Die Herzogin von Gloucester wird Jhren Majestäten, die am Freitag Abend in Brighton ein- getrossen sind, am dten d. dorthin folgen.

Man glaubt, daß der Graf Pozzo di Borgo morgen Pas: ris verlassen und nach England zurückkehren werde.

Gestern frúh ist der Niederländische Gesandte, Herr De- del, nach dem Haag abgereist; er denkt in vierzehn Tagen in Begleitung seiner Familie wieder hier einzutreffen.

Der neue Spanische Gesandte am Londoner Hofe, Don Miguel Aguilar, is gestern zu Dover angelangt.

Der Herzog von Osuna und Benevente und der Graf von Urena sind gestern aus Spanien hier angekommen.

Sir E. Bouverie, der neu ernannte Gouverneur von Malta, hat sich nah sciner Bestimmung eingeschisst. l

O'Connell will morgen nach Dublin kommen; seine Gattin soll sich in hossnungslosem Zustande befinden; mit der Gesund- heit seines Sohnes Maurice aber bessert es sich.

Ober\t Burdett, der älteste Sohn des bekannten Sir Fran- cis Burdett, ist von ciner Reise durch Rußland hierher zurück- gekehrt.

/ ‘Des Britische Geschäftsträger und Konsul in Venezuela, Sir Robert Kerr Porter, is zum Commandeur des Guelphen- Ordens ernannt worden.

Der Courier meldet, daß endlich die durch den Tod des Sir William Smith erledigte Stelle am höchsten Gerichtshofe von Jrland definitiv besebt sey. Sie ist nämlich dem bekannten General - Prokurator fúr Jrland, Herrn O'Loghlen, übertragen worden, an dessen Stelle der bisherige General - Fiskal, Herr Richards, zum General-Prokurator ernannt worden ist; das Amt eines General-Fiskals erhält dagegen der Sergeant Woulfe, Parlaments - Mitglied für Cashel, bekannt durch seine cifrige Verfechtung des Jrländischen Volks- Interesses.

Die in England in der leßten Zeit gepflogenen Unterhand- [lungen zu einer Ausgleichung zwischen Holland und Belgien sollen sich gänzlich wieder zerschlagen haben, da, wie es heißt, das Londoner Kabinet auf die gemachten Vorschläge nicht ein- gehen wollte. |

Dev jetzige Bestand an edlen Metallen in der Bank soll, dem Globe zufolge, nur sehr wenig mehr betragen, aïs im Fahre 1825 um dieselbe Zeit, und im Dezember jenes Jahres stellte bekanntlich die Bank ihre Zahlungen ein. Der Courier dagegen will wissen, daß der Zustand der Bank von England jest wieder sehr beruhigend sey, was auch vortheilhaft auf die Fonds wirke, die kleineren Banken aber führen noch fort, den Markt mit Papier zu überschwemmen. :

Der Jriändische Zehnten - Kommissar Ryan, der die ‘Po- lizei anfúhrte, durch die ciner der rebellishen Landieute, Na- mens Fogarty, erschossen wurde, ist verhaftet worden.

Große Besorgniß wurde in der verflossenen Nacht durch den Ausbruch eines heftigen Feuers in der Bank von England erregt, welches in dem Büreau fúr den Druck der Banknoten entstand. Das Feuer wurde um 12 Uhr bemerkt, war aber \{chon um 5 Uhr Morgens ganz gelöscht, ohue bedeutenden Schaden angerichtet zu haben.

Heute, als am Allerheiligen-Tage, ist die Bank geschlossen, und am Geldmarkt wurden wenig Geschäfte gemacht. Gestern wurden auf Lloyd's Kaffeehaus 14 Strandungen, meist von Kü- stenfahrern, angezeigt; einige der Fahrzeuge sind gänzlich ver- unglückt. ;

Seit ein paar Tagen ist hier plôblich starke Kälte einge- tretenz auch aus Edinburg und Glasgow erfährt man, daß da- selbst am Freitag viel Schnee gefallen ist.

Jn Old Kilpatrick und Paisley in Irland hat man am vo- rigen Dienstag ein leichtes Erdbeben ver)puUrt. :

Das Gerücht, als wollten einige Londoner Banquiers eine Anleihe mit Herrn Mendizabal kontrahiren, deren Plan den Cortes vbkgelegt'! Werden solle, wird vom Courier für unge- grükdetl geht 167. un ast: nad §6) 91a L A Ley 12 Die‘ Mo sm ng Chronicle sagt, siehäbé aus gläubwürdiger Quelle erfáhtén, Rodil díe: nige Zeit bes, während Öo- MA Manta, ée! Gébitgén:Spähit vähi

ahnte dies nicht.

‘amhergezogén „gan gi Tenteina Stufe ewesen fast 14 1 l h 3 144 „2009

Herr Macgregor, der sich während der Versammlung der

in München aufgehalten, hat seit, die vorzüglichsten Ma, und Steyermayt

Abgeordneten des Zoll-Vereins dem die Oesterreichischen Staaten bereist, dic nufaktur- Distrikte von Böhmen, Oesterreich

besucht und i| auf dem Dampfschiff die Donau hinabgefahren

daß das Donau- Delta leicht Kanal lángs der Maucr Tra gegraben würde, eine Stree,

Er soll sich überzeugt haben, vermeiden seyn würde, wenn ein jans nach dem Schwarzen Meere die, selbst mit Anbegeit 30 Englische Meilen beträgt.

Das Mansver der Französischen Zeitung „Paix“, der: Redaction durch ein Schreiben an den Präfidenten der Schwe zer Tagsakung und durch Einsendung - ihres Blattes an dj Mitglieder derselben versöhnliche Maßregeln gegen Frankrei zu bewirken suchte, veranlaßt den Standard zu folgend, Bemerkung: „„Wir glauben nicht, daß irgend einer Unser Kollegen diesseit des Kanals, so untergeordnet wir auch, ui man uns sagt, den Herren, welche die Französische Presse 1 ten, seyn sollen, sich eine so abgeschmackte Unverschämth würde haben zu Schulden kommen lassen. ‘/

In den Korrespondenzen, die man aus Madrid voi 22. Oktober hier erhalten hat, heißt es, Gomcz halte einen D strift der Sierra Morena zwischen Fuencaliente und der Solay

del Pinto inne, und es \cy ihm gelungen, die Verbindung zus

schen Rodil und Alaix abzuschneiden. General Peon war u Segovia abgeführt worden, um tort vor ein Kriegsgericht q stellt zu werden. Die Karlisten schienen den Plan zu habe alle Verbindungen mit Madrid zu hemmen ; sie verbrannten d Diligencen, vernichteten die Felleisen, nahmen die Couriere uy Postillone fest oder ermordeten sie und hekßten die Räuber wid alle Reisenden auf, namentlich gegen die nach Madrid sich h gebenden Cortes-Mitglieder.

Der Pascha von Aegypten hat den Euglischen Auzenar; Dr. Naylor, zum Range eines Beys erhoben.

Die Zeitungen von Antigua geben den Bericht cin Ausschuises des Versammlungshauses über eine Depesche d Lords Glenelg an den Statthalter Siv E. Macgregor. D! Ausschuß beschuldigt den Statthalter eines verfassungswäidriz

Benehmens und unwahrer Berichterstattung an Lord Glenel"

auch spricht er die Hoffnung aus, der Brirische Kolonial:-Seci tair werde die Unschicklichkeir des Benehmens jenes Beam! einsehen und ihn schnell entlassen. |

Jn Florida währen, laut Berichten aus Charleston v 24. September, die Verheerungen der Indianer noch fort, uf die Truppen der Vereinigten Staaten leiden sehr an Krankheite!

Die Mexikanische Proclamation, welche alle Mexikaner geg Texas zu den Waffen ruft, füllt in den dortigen Zeitung sechstehalb Spalten. Es war in Mexiko ein Geseiz passi wonach die Spanische Kauffahrtei - Flagge in allen Häfen d Fepublik zugelassen werden sollte. Die Zwangs - Anleihe wurf mit großer Strenge eingetrieben, Nach Matamoros wan

Munition und Bekleidungsstücke abgeschickt worden, Und

hieß, daß 4000 Mann ohne Verzug dahin abgehen würden.

D T 5) E

München, 31. Oktober. (Münch. Ztg.) Die Bred ruhr nimmt in der Haupt- und Residenzstadt cinen durcha beruhigenden Verlauf. Da die Errichtung von Suppen- Anst ten dem Auftreten der Epidemie bereits vorangegangen war un auch die stets musterhafte Sorgfalt des Armen: Pslegschaftsrathe sich seit geraumer Zeit verdoppelt hatte, so fand das Uebel { bei seinem Auftreten jene Elemente nicht vor, welche in der N

gel eine vorzugsweise Prädisposition darzubieten pflegen. U brigens treten dem Umsichgreifen der Krankheit bei uns alle u"

dentbaren Mittel entgegen. Die zwei ersten Fälle ergaben si am 16. und 17. Oftober in dem ailgemeinen Krankenhzauje u! war an Rekonvaleszenten.

sammt wegen der nicht, oder nicht rechtzeitig angesprochenen Hül mit dem Tode endeten, welche aber nichtsdestoweniger, da jede mal irgend spezielle Veran{lassungen nachgewiesen werden konnte! zu dem Schlusse auf das wirkliche Daseyn einer Brechrul! Epidemie nicht berechtigten. sprach das Ober - Medizinal - Kollegium in mit den Ksniglichen Leibärztèn, mit dem Kreis - Me zinalrathe und" mit den Gerichts - Aerzten der Sti und der Vorstadt Au, das wirkliche obwohl noch ifolirr fich offe! barende Vorhandenseyn der Brechruhr aus, und alsbald trat die instructionsmäßigen Anordnungen ihrem vollsten Uinfan nach in Wirksamkeit. Der 26ste bot in dem allgemeien K

kenhause in dem Anger- Viertel, Graggenauer- Viertel und Hacke Viertel § neue Erkrankungen und drei Sterbefälle dar. Al 27s\ten gesellten sih einzelne Erkrankungen in der Schönfeld Vorstadt, Max-Vorstadt und Ludwigs-Vorstadt hinzu ; die Zah der neuen Erkrankungen belief sich auf 8, jene der Sterbefal auf 3, Der 28ste brachte in den erwähnten Stadtthe.len eil chließlih des Militair - Spitals 10 neue Kranke; der innerhalb derselben Bezirke 15 neue Erkrankungen ui 8 Sterbefälle; der 30ste abermal in demselben Bereiche ciu Zuwachs von 15 Kranken und 6 Sterbefällen. Das Kreuz- Vit! tel, die Jsar- und St. Anna?:Vorstadt sind bis zur Stunde selb von den Symptomen nahender Brechruhr frei geblieben. Uebrigef befinden sich alle Anstalten in vollem Gange 72 Aerzte und ärztlid Gehülfen widmen sich ausschließend der Besuchs - Änskatt ur! erscheinen täglich zweimal in jeder des regelmäßigen Erscheiner eines Hausarztes nicht versicherten, oder die Ausdehnung di Besuche auf ihre Angehörigen wünschenden Familie; in jed

Verecinigun

Distrikte besteht ein eigenes dffentlich bekannt gemachtes ärzi ches Dienst:Lokal, in welchem der Distr.kts - Arzt selbst, oder F

dessen Abwesenheit ein Assistent, die Geschäste leitet und al Verlangen Rath und Hülfe spendet. Träger mit Tragsessel und eigens unterrichtete Krankenwärter und Wärterinnen si auf jeden Wink verfügbar. Zwei Filial-Spitäler werden binn! wenigen Tagen auch den entlegenen Stadttheilen offen stehe! der Minister des Junern und der Königl. General - Commissa! des Kreises vereinigen sich täglich mit den Polizei- und San täts-Behörden und mit den Distrikts-Aerzten, oder den von |! nen abgesandten Assistenten in dem Gebäude der Kreß stelle, um die Morgen - Rapporte entgegenzunehmen u die nôthigen Bescheide und Weisungen mündlih an dd zu gleicher Stunde in den ärztliche Personal zu erlassen. Jedem Arzte sind / pen - und Holz - Billets zur Verfügung gestellt; freiw

lige Geldbeiträge langen {hon jeßt vor erjolgter Aufforderun) 1

in reichlichem Maße ein; der zur Uäterstüßung armer Wöchnt rinnen gebildete, bereits durch sein bisheriges Wirken so ch würdige Frauen-Verein hat. die Sammlung von Kieidungsstick{ und sonstigen -Requsitèn für arme Familien «üúberuommen un? findet in: den-Yesuchs¿Aerztem: menfchensreundlicheOrgane./ ä

die Viktualien- Polizei wird mit geschärftem «Ep ) Namentlich fand gestern unter persönlicher Leitung eines Kdnig“!

der schiffbaren Seen, nicht medr a

[uns dieses Jahr ziemlich früh eingestellt. H I Dácher bis gegen Mittag mit Schnee bedeckt. Das Thermo-

Ihnen folgten in den nächsten F welche Frankreich mit einer genugthuenden Erklärung

Tagen beiläufig 16 Ausbrüche von Brechdurchfall, welche ins

Am 24sten Morgens il Us

sich mit einer illusorischen Genugthuung begnügt. die Eidgenossenschaft ist es von der höchsten Wichtigkeit , - daß Fdiejenigen, durch welche sle in diese gefährliche und demüthi-

29

M Volk.

Distrikten „zusammentresseun A

e gehandhább

Regierungs-Assessors in allen Wirthshäusern und Schenken eine sehr genaue Visitation des Bieres statt. - Und wirklich hat das usammenwirken dieser dur die Vaterforge unseres Königs jervorgerufenen Anordnungen bereits Unglaubliches geleistet. Am 28. Oftober wurden 17, am 29sen nicht weniger deun 28, und am 30sten vollends 29 Jndividuen von den besuchenden

| Aerzten in dem Momente des Erkrankens aufgesunden und durch

(ne le wirksame Vorbeugungs-Mittel vor der förmlichen Krank- heits-Entwickelung bewahrt.“

München, 1, Nov. Seit dem gestern von der Münchener politischen Zeitung erstatteten Berichte sol- len sich feine neuen Brechruhr-Erkrankungs- und Todesfälle er- geben haben. Die rastlose Thätigkeit der obersten so wie der Unter - Behörden, und der unermüdliche Eifer der Aerzte, die weisen Maßnahmen der Regierung und die so eben eingetretene heitere aber schr kalte Witterung scheinen dem Uebel eine mäh- tige Schranke gefeßt zu haben. Die meisten Brechruhrfälle werden im Krankenhause behandelt, und wie die Erfahrung zeigt, mit bei weitem glülicherem Erfolge, als bei dem Aus: bruche der Krankheit. Der Minister des Jnuern besucht täg- [ih den Kranken -Saal, was manchem Furchtsamen große Be- ruhigung gewährt. Wie weit sih die Vorsorge der Regierung cusdehne, davon môge bloß der einzige Umstand zeugen , daß bereits seit ein paar Tagen über 6000 Suppen - Villets an die

| Dürftigen vertheilt wurden. Von Seiten des erzbischdflichen

Konsistoriums wurde in allen hiesigen Kirchen von den Kanzeln verkündet, daß der Genuß von Fieischspeisen so lange, selb an gebotenen Fasttagen, gestattet werden sollte, bis wegen Aufgörens der Brechruhr diese Erlaubniß würde zurückgenommen werden.

Mannheim, 29, Okt. Der Winter hat sich auch bei Heute waren die

meter zeigte Morgens 2 Grad unter Null. Dic Dampsfschisf- fahrt wird, der vorgerückten Jahreszeit und noch mehr des nie- brigen Ne wegen, auf dem Ober-Rhein vor der Hand ‘eingestellt. :

G Der Wasserhandel war längst schon eine Erwerbsquelle für einen Theil der ues Einwohner, indem das Wasch- und Badewasser aus dem hein in die Stadt gefahren wird. Allein auch dieser ErwerbLzweig hat sich erweitert, indem ein Unter- nchmer den Sommer hindurch Trinkwasser von der Bergstraße veréaufte, und gegenwärtig ein anderes Wasser von Heidelberg fár billigen Preis zu liefern verspricht, von welchem nach seiner Ankúndigung fúnf Kurfürsten, zwei Kaiser und ein König ge- trunfen haben sollen. , Durch solche Untcrriehmungen dürfte das Mannheimer Wasser leicht in übelu Ruf kommen, was es doch cigentlich nicht verdient.

Destertrei h.

Lemberg, 28. Okt. Se. Königl. Hoheit der Erzherzo Ferdinand, General-Gouverneur von Galizien, hat heute ilen t verlassen, um sich über Stry, Skole, Munktacz und

zathmzr nah Klagusenburg in Siebenbürgen zu begeben.

Schweiz.

Bern, 29. Oktober. Die Allg. Schweizer Zeitung äußert: „Von den Ständen, welche an dem Zerwürfniß mit Frankreich keine Schuld tragen, wird Frankreich mit Billigkeit auch keine Genugthuung verlangen. Wenn mir Johann cine Ohr- feige austheilt, so wäre es lächerlich, wenn ih den Peter zwin- gen wollte, Abbitte zu thun. Nur Johann kann genügende Sa- tisfaction geben. Wenn nun die Ur-Kantone, Tessin, Wallis, Ba- selstadt, Neuchatel mit einigen andern eine Majoritär bilden, u be- sriedigen beschließt, so werden die Stände Waadt, Zürich, Genf, Freiburg, St. Gallen, Thurgau, Basel - Landschaft c, von denen die Beleidigung ausgegangen ist, in der Minderheit bleiben, und es werden am Ende die fried- fertigen nachgebenden Stände mit den gewohnten Schmähungen des radikalen Maulheldenthums bedeckt werden. Jn Beziehung auf Frankreich kann es uns ganz gleichgültig seyn, ob der König Allein fúr

gende Lage verseßt wurde, welche so viele Kosten und Um-

itriebe verursacht, so viele Schweizer durch die Sperre benach-

heiligt hat, daß diese zur Genugthuung angehalten werden.

[Nicht die HH. v. Chambrier, Schmid v. Uri, Hediger, Spichtig

sind cine solche zu leisten schuldig und können vernünftigerweise eine solche geben. Nicht sie haben den einzigen Freund, den die Radikalen noch der Schweiz übrig gelassen haben, in seinem Re- präsentanten beleidig. Die Herren Keller, Monnard, Am: rhyn, Stadler 2c., die Stände Zürich, Waadt, Luzern, St. Gal- len, Thurgau, Aargau, Genf, Freiburg, dieje sollen wieder gut machen, was radifaler Hochmuth und Unsinn verdorben hat. Die zukünftige Ruhe und Sicherheit der Eidgenossenschaft er- fordert, daß vor Allen die Schuldigen zuerst bühen. An der Stelle eines schuldlosen Standes würden wir an der Verhandlung keinen Theil nehmen und erklären, daß wir das Benehmen gegen den Franz. Gesandten von Anbeginn an gemißbilligt und bekämpft und daß wir daher auch fúr die Beleidigung, die Andere regangen ha- ben, keine Satisfaction geben können noch wollen. Die Genug- thuung wird dann eben so sicher, aber für die künftige Rude und Ehre der Schweiz weit heilbrindender geleistet werden,

Die Frage ist beinahe rein persdnlich, die Herren Mon- nard, Keller u. \. w. sind tausendmal mehr betheiliget als das Dieses will Ruhe und Frieden. Von dem Consei!schen Handel konnte das Volk nie den kleinsten Nußen erwarten. Aller Schaden und Nachtheil, der aus demseiben entstehen fönnte, als Contribution, Einquartierung, Gränzzuge, Sperre, Krieg, trägt dagegen das Volk allein.“ :

Zürich, 25. Okt. (Schwäb. Merk.) Bis die Kommis- sion der Tagsatzung mit ihrem Berichte fertig is, feiert diese einstweilen, und die Zeitungen besprechen die einzelnen Fragen, über welche die hohe Versammlung zu entscheiden hat. Dazu r unter Anderem auch der Gedanke Anlaß, den mehrere h roße Râtße den Instructionen ihrer Gesandten einverleibt ha- en, daß man nämlich, wenn die Sache sich nicht anders \chlich- ten lasse, die Vermittelung einer fremden Macht anrufen solle, eine Rolle, die England zugedacht ist. Während die Einen hier- in das lezte Heil sehen, indem die Engländer mit den Schwei- Un am meisten sympathisiren, von ihnen also ein günstiges \hiedsrichterliches Urtheil zu erwarten sev, weisen Andere dar- auf hin, daß die Ausführung jenes Vorschlages für die Schweiz jroge Verlegenheiten. und Kosten herbeizuführen geeignet wäre, n ihre Sache Gegenstand weitläuftiger, langwieriger Pro-

oll ¿Verhandlungen werden könnte und daraus vielleicht eine

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Reihe neuer Forderungen hervorginge. Viel Aufsehen macht die Abdankung des Berner Professors Ludwig S Sas der Art war längst vorauszusehen, man hatte übrigens nicht diese Form der Sache erwartet, jondern eine herbere Maßregel, nämlich die Abseßung beider Brüder, die jedoch bei dem Re- gierungs-Rath in der Minderheit geblieben it. Vor wenigen Jahren, bei Gründung der neuen Hochschule, sah man in Vern diese Männer a!s Hauptstüßen der neuen Ordnung der D'nge an, seither is Alles anders geworden , eine große Kluft trennt die srüheren Freunde und Meinungs-Genossen. Der Wunsch, der sîch bei dieser Entwickelung Jedermann aufdrängen muß, ist der, daß alle Ausländer, felbjè wenn sie Schweizer: DuUrger geworden sind, den po!itischen Händeln fremd bleiben möchten, indem ihre Herkunft ihnen doch nie vergessen wird. Professor Snell wird sich nun ohne Zweifel nah Baselland wenden, wo cr Bürger isk.

Span ven.

Madrid, 24. Okt. Am heutigen Tage wurden die Cor- tes von der verwittweten Königin in Person mit der Lesung der Thronrede erdfsnet. Jhre Majesät war bleih und las die Rede init so schwacher Stimme, daß Niemand ein Wort davon verstehen fonnte. Die Rede, deren Lesung dreiviertel Stunden währte, lautet folgendermaßen: :

„„Meine Herren Deputirten! Judem ich um den Thron meiner erhabenen Tochter die wtidigen Repräseutauten versammelt sehe, N H di? Nation sendet um jeacu Thron {u vertheidigen uud zu

efcsligen und zugicich den Staat für immer anf die festen Grund- lagen der Freiheit, der Ordnung und der Gerechtigkeit zu basiren, fann ich uur mir uud Jhuen Glück dazu wünschen, daß eine so nothwendige und so crschute Vereinigung endlich realifirt worden ist.“ Gx e,Pleine Herren! Sie sind zu den wichtigsten und feierlichsten vandiungen, zu denen jemals cin Kengreß versammelt wurde, becru- fen. Sie sollen die Constitution revidiren, wclche die Spanische Na- tion sich selbst gegeben, nachdem sie drei Jahrhunderte hindurch feine Berfassung gchabt, und fär die sic' sich in cinen Kampf mit der größ- ten Macht der Welt cinlicß. Einem solchen Verdienste folgte ein deu- selden entsprechender Ruhm, uud diescr Baum ihrer Freibeit wurde lu vielen Ländern mit Neid betrachtet, in anderen mit Veifall, überall aver mit Woblwoticn begrüßt. Ein uicht geringerer Ruhm wartet Jhrer, die Sie berufen sind, das damals begonu- nene Werk zu vollenden; denn wenn jener Angriffs - Krieg durch die feindiihe Miüititairmachi und die unvergleichlichen Fähigkci- ten dcs Anführers derselben furchibar war, fo is der gegenwärtige Bürgerkrieg, der uns auf so grausame Weise zerrüttet, nicht minder entsczüch in seinen Wirkungen und noch viel trauxiger hinsichtlich seines Ursprungs. Aufgeregte Leidenschaften sind zu besänftigen, ent- gegengesezte Meinungen zu vereinigen, widerstrebdende Jutereffen zu versöhnen, innere Feinde zu besiegen, auswärtige Jutriguen zu ver- ciicin. D, wie viele Eiemente der Zwistigkeit und Unordnung! Wie viele Hindernisse für den großen Zweck, der Sie bier vercinigt, und die für Jederuann, nur nicht für Spauier , unüber- steiglich seyn würden! Aber von Jhrer Beharrlichkeit und Jhrer aB.ldheit, meine Herren Deputirten, darf man Alles erwarten, und ohne Zweifel werden Jhre großherzigen Bemühungen bei diesem zwci- ten Versuche triumphiren und Jhuen bei der Nachwelt deuselben Ruhm bereiten, der denen zu Theil geworden isl, die bei dem crsten Versuche den Sieg davontrugen.“

„Sobald ich mich überzeugt hatte, daß cs der Wille der Nation sev, die in Cadir proflamirte Constitution wiederherzustellen, beeilte ich mich, dieselbe zu beschwören und den Befehl zu geben, daß sie im ganzen Keuigreiche als das Fundamental - Gese beschworen und beobachtet werden solle. Da es guch der National - Wille war, daß jenes Gesetz revidirt und verbessert werde, damit es seinem Zwecke besser entspreche, so habe ich sofort die Cortes zusammenberufcn , da- mit sie sich über eine so heilsame Reform berathen. Zu gleicher Zeit habe ih Persoucn in mein Ministeriuur berufen, die mein gaizes Vertrauen besaßen und die, da sie hinreichend bckannt sind, wohl auch, wie ich glaube, der-Nation Verirauen einslößen dürften. Das von diesen Mäanncrn befolgte Verfahren wie ih hoffe, jenes Vertrauen nicht zu Schanden machen, und wenn sie sich bei eini- geu ihrer Handlungen genöthigt gesehen haben, den Umfang ihrer Rechte zn überschreiten , fo zweisle ich nicht, daß sie, da jene Hand- lungen zur Rettung des Staates unumgänglich nothwendig waren, in der Billigkeit und dem Woh!wolleu der Cortes ihre Rechtfertigung finden werden.“ :

„Die fremden Mächte, weiche in heiden Henuisphären die unver- jährbarcn Rechte meiner erbabcnen Tochter anerkennen, beharren in ihren frühercn freundschaftlichen Verhältnissen uud gutem Einver- ständnisse mit mir. Unter ihuen zeigen sich diejenigen Verbündeten der Konigin, dic den Ruadrupel - Trafiat unterzeichnet haben, stets bereit, sie zu unterstüßen, und gewähren uns, den Bestimmungen je- nes Traftats gemäß, diesclbe Mitwirkung und denselben Beistand wie frtiher. Ju der vielfachen Unterstüßung, die wir der “Großher: zigfeit Sr. Maj. des Königs von Großbritanien verdanken, hat der- selbe, um die Operationen unserer Nordarmee zu begünsti- gen, die Miwirfung sciner Seemacht hinzugefügt, die an dem vor San Scbastian am 5. Mai crlaugten Ruhm \o großen Antheil hat. Außerdem haben wir noch 100,000 Flinten erhalten, die in unscrer jetzigen Lage von so großer Wichtigkeit für uns sind. Wir verdanken eben so Sr. Majestät dem Könige der Franzosen ci- unen würdigen General nebs ciner Verstärkung, die bereits der Al- gierischen HUlfs - Legion ciuverlcibt worden ijt. Seitdem hat das Kabinet Sr. Majestät in der Mitwirkung von Seiten Frankf- reichs nicht weiter gehen zu dürfen geglaubt. Jore Allerges treucste Majestät giebt mir täglich Bewcise Jhres gütecn Willens, und gegenwärtig find mit ihrer Regierung Unterhandiungen angefnüpft worden über die fernere zweckmäßigste Verwendung der Portugicsischen Hülfs:Truppen. Die übrigen Europäischen Mächte, mit denen wir nicht in ähnlichen Verbindungen sichen, zeigen sich fricdfertig gegen Spanien, obwohl cinige derselben ihre Geschäfts: träger abberufen haben; wesbalb ich deu unsrigen au Hefen euer . Mächte deu gleichen Befedl eriheilt habe. Das Kabinet beider Sicilien allein hat mir Veranlassang zu gc- rechten Beschwerden gegeben, die wegen ihrer Wichtigfkcit, und weil ih cs der Würde der Nation und des Thrones der Königin schuldig bin, mich genöthigt haben, mcinen Geschäftsträger in Nea- pel, wiewohl nux ungern, zurückzurufen und dem Agenten jenes Ka- binets dic Weisung zu erthcilen, Spanie uz verlassen. Mcin Mi- nister-Staats-Sccretair wird den Cortes di: ausführlichsten Details Uber diefes unangenchme Ercciguiß vorlegen. Uebrigens liegt deu von mir ergriffenen Maßregeln keine Art vou Feiudsciigfeit von meiner Seite zum Grunde, und der Handel und die Verbindung zwischen beiden Ländern bleibt ganz anf demselben Fuße wie früher.“ :

„Mein Ministerinm wird Jbuceu zu sciner Zeit über die Fort- schritte und den Zustand der nut verschicdenen neueren Staaten des Syanicheu Amerika?s angefuüpficn Unterhandlungen Bericht erstat- ten. Stets bemüht, Alles zu thun, was die Juteressen des Mutier- landes und jeuer Staaten fördere, wird das Ministerium fich beci- len, von den Cortes die nöthige Autorisation zur Beendigung jener Unterhandlungen, die feine unüberstcigliche Schwicrigkeiten darzubice- teu scheinen, nachzusuchen.

„_ („l ciner Zeit der Aufregung und der Unruhen, wie die gegen ivartige, ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, sich mit denjenigen Z'veigen, welche die dfffentliche Wohlfahrt und die Fortscyritte der Civilisation bilden, so zu beschäftigen, wie es nöthig wäre. Judeß wird mein Ministerium, fo viel es der Zustand der Dinge criaubt, stets über die Erhaltung und mögliche Förderung derselben wachen, indem es fich zur Regel gemacht bat, die Vortheile des constitution- nellen Systems dem Volke praktisch darzulegen, damit alle produzi- reude Klassen mit den neuen Juteressen, die jenes System erzeugt, sich identifiziren.“

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¿Vor Allem nimmt jedoch die National-Miliz, diese die Rechte des Bürgers schhütende Macwt, das Botlwerk der Frcthcit und Ord- nung, die Aufmerksamfcit des Ministeriums in Anspruch. Diese Ju- stitution hat cine bedeutende Vermehrung und cine Verbesserung ib- rer Organisation erbalten, wodurch sie in den Stand gesetzt mird, ihren Zweck zu erfüllen. Wenn fie bci dem Mangel anu Waffen bis jeßt nicht so hat erschcinen können, wie cs sich geziemt, so werdeu jet die Batailione der National-Garde, durch die nunmehr vollftäns- dige Bewaffnung, wie sie cs schon dur ibren heroischen Muth siud N ciner undurchdringlichen Mauer für unsere Fustitutioncn end un: ere Unabhängigkeit geworden scyn.““

“¡Ungeachtet der Sorgen und Unruhen, die den Thron meiner Tochter umgeben, habe ih die Juteressen uuserec übers seeischen Provinzeu nicht vernachlässiat. Die Lage dersclben erlaubt noch nicht die vollständige Ausführung desjenigen Artitc!s der Constitution, welcher das Nähere in Bezug auf die abgefondcrie ministerielle Verwaltung dieser Provinzen bcst mmt. Da cs jedcch für die Wohlfahrt jener fruchtbaren Länder nöthig ist, daß fu der Verwaltung derselben Einigkeit und Ucbereinstimmung berrsche, so habe ih cs für zwectmäßig erachtet, die Sccretaire des Marinec- und Handels-Ministertums damit zu beauftragen.“ B

„Das Handeis- Gescgbuch, welches cinger Acuderungen bcdarf ¡ird bald vollendet und mit den übrigen Juslitutioncu, die uus re- gieren, den Cortes zur Prüfung und Genchm'igung vorgelegt ive1din.“

„Dieselben Schwicrigkciten, welche die verwickelte Lage des Lan- des iu Vezug auf die Administration darbictet, finden auch binsicht- lich der Rechtépslege statt. Mein Minisierium bemüht sich jedoch jene Schwierigkeiten zu überwinden, und iudcm cs auf die Gench- migung der Cortes rechnet, bereitet cs die Mittel ver, um jeucu wichtigen Verwaltungs - Zweig nach deu Grundfsägen der V abet barfcit und strengen Verautworilichfcit der Richtex und Ÿtagisira1s- Perfoncn zu organisiren. Das Civil- Gescpbuch ift sen becudigt Das Straf- und Krimináäl- Gesezbuch wud bei gelegener Zeit Ten Cortes vorgelegt werden. ‘“ A S

„„Der Zustand der Finanzen, der so manche Unglücksfälle erlitten hat, cil unsere Hülfsquellen den Bedürfuissen nicht cutsprachen, wird Jhuen vou dem Secretair des Ministeriums vorgelegt werden. dem dieser Zweig angchört. Derscibe Minister wird Jhnen auch bin- nen furzem das Budget der ffentlichen Ausgaben und den Plan der Steuern, womit dieselben gedeckt werden sollen, vorlegen : er besch&f- tigt sich angelegentlich mit diescm Entwurf; cr ivird alte ntbigcn Ei - klärungen und Data binzufügen, um der Sorgsamfkcit zu geuügen, die in einer fo wichtigen Sache so sebr Jhres Amtes isk ‘Eben so werden den Cortes dic zu Guusten des Nalkional- Kredits erlasscnen Dc N S und a R, vorgelegt und zuglcicz dabei das Anugenc zu deren Verbr angedeutet t AE ¿u deren Verbrsserung und Ausdehnung angedeutet

i „Bis Jetzt sind alle Zinfen der Spanischen Schuld bezabit wer- den, mit ciuer einzigen Ausnahme, die für mich allerdings schr cm- pfindlich ist, nämlich der, das uicht die ubthigen Mittet aufgebracht werden konnten, um das am i. November fällige Zins-Semcster der auswärtigen Schuld zu bezahlen. Jch bege jedech das Vertraucn, daß meine Regierung die Hindernisse überwinden wird, ‘die sie n dicsem Acußersten genöthigt haben, und daß nicht lange Zeit ur Ab. zahlung dieser Dividende vcrslicßen wird, cin Verzug, êür dn übrigens cine deut Zeitraum, der noch bis zur Realisicung hinachcu tvird, ongemessene Zins-Vergütigung gewährt werden sol/

„Die durch dén Kricg vermehrten Bedürfnisse des Schaties hag- ben in der Abwesenßzit der Cortes mcin Ministerium zu dem imes ren, aber unvermecidächen Entschluß gezwungcu, von der Nation ci nen Zuschuß vou 200 Millioucu Realcu zu verlangen, die iu 4 Jab- reu von den gewöhnlichen Einfüuften mit 5 pCt. jährlicher Zinsen zurückgezahlt werden sollen. Die Cortcs werden bei ibrem VPatrio tiómus die unvermeidlichen Ursachen erkennen, welche diese M fre gel, die einzige, di: uns unter so kritischen Umsiänden retten “tounte,

i nothwendig gemacht haben.“

„Jn der Fiuanz-Berwaltung sind schon verschicdene Reformen und EÉxsparungen zur Ausführung gekommen, und un wird mit B2- harrlichfeit und Festigfeit auf demsclben Wege fortschreiten ‘denn chne gute Ordnung uud Sparsamkcit ia den Ausgaben if fcin G Seihrn und feine Dauer cines Finanz - Syslems möglich. Mau wird sicg auch ferucr mit der allgemeinen und definitiven Organisation di i s ZIpeIges beschäftigen, der bisher aus verschicdeuan Ursachen,“ die ¡um Theil uur durch dic Cortes weggeräumt werdei1 können, vernachl&\

sigt wurde. Man hat bei dieser Arbeit uur den Vorthcii vor Augen den eine Veréinigung aller Hüifsquelleu des Königreichs darbictcu vird, um dic Verluste zu ersezen, den Kredik“ wieder beru Sas die öffentlichen Ausgaben mit den Eiunabmen und vor Al zu mit den Mitteln des Volks in Einklang zu bring! E _ ¿Die dringende, unerläßliche Nothwendigkcit, deu mitita!zischen VPerattonen eien neuen Schwung zu geben, um den B irgerkrieg zu beendigen, hat die in Betreff der ucuen Aushebung von 50,060 Maun und in Betreff der Mobilmachung der National -Miiiz ange: nommencn Beschlüsse mit den Bedingungen, welche in d: Bea bezüglicheu Dekreten enthalten sind, erfordert. Diefe beiden Ma: regeln zusammen werden dic aïtiven Streitkräfte bed:uteud vern. h: ren und den Augenblick des Fricdens und dex Or nung ‘dieset wo. scntlihen Grundlagen für das Gedcihen j-des Sigates und icdes Eiuzelncn, shucller herbciführen.“ S e,Unterdessen hat dic Armce fortwährend bewundernswcribe Bro= ben gegeben von ihrer Hingebung, ibrer Anfop?:ranz und wem festen Willen, die Sache der Freiheit und des Thrones memer ere habeneu Tochter zu vertheidigen. Die Armee hat sich, von ibrem Entbusiasmus bingerissen, dex Erklärung zen zu Ganstez der Verfassang bcigescilt, aber fic verlor nicht cinen aae L ihr obliegenden Hauptzwcck aus den R folgung und Vernichtung der Rebel x Sieg. folate dém Willen, den unsere Soldaten zrigten; die feindlichen Band n denceu ces leider gelungen, bis ins Junere des Kouigrcichs Ge A gen, flohen vor ihnen, ohne sich 1:geudwo festscken zu kün L 6A ßcó Unheil it freilich überall, wo die Anfrübrer vortibriaea E richtet worden, denn diese lassen, wie cine Vest, das Ung biet

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sich zurück; aber sie !afen auch überall deu Abschzzu uud d über ihre Gräuclthaten zurück, und es !riffft fe die tau daß sie nirgends cinen Ort findch, wo fc sich mit Vertrauen und Sorglosigkeit ausruhen fêeunten.'“ E : __ pDies, meine Herren Deputirten, if offentiichen Angelcgenhciten, übcr die Ihnen meine-S taizre in den verschiedenen von Jöuci vordereiît f L noch vollständigercu Aufschluß erth.ilcn werden. F gen werden unbezwcifelt auf die Dringlichkeit Umstände Rücksicht uchmen, und -

Sie meiner Regierung vorschiagen, U Maßrezetn, welche Sie f welches zur Beendigung des miibin zuc Erfüllnig des bei

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„Sie werden zu ten uud mit eden fo fces:x ucuen gesellschafilichhen Organisa erhabenen Geschäfte Fiud werde ich Jhnen zu diesem gro? len uoch ciucu Vorschlag machenz rung an Sie. Es if nische Cdelmuth irgeud tuiionnellen Throncs zugede dic denselben einzunehmen der findet. Europa blictt vier und zwanz'gjadrige fälle, die Lehren Jbrer cigei zeu verstehen. Auf der Hdt nich von allen Partei-Lei ferut zu balten wissen.“

„Die Nation und die gauze nen cin Grundgesck. durch weiches