1836 / 320 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fahrt am 9. Nov. 1453 stattgefunden hat. Als der Lord-Mayor über die Westminster: Brücke fuhr, plabte in der Náhe cine Ka- none, welche zum Freudenfeuern benußt wurde, und verwundete mehrere Mensedert Am Abend gab der Lord-Mayor ein großes Banket, dem der Premier-Minister nebst mehreren seiner Kolle- gen und einige fremde Gesandten, worunter auch der des Kd- nigs von Audih, beiwohnten. “Der Lord - Kanzler, so wie Lord Melbourne, beantworteten die auf sie und die übrigen Minister dargebrachten Toast's mit kurzen Reden, und der: Lebtere injon- derheit, der, als er zu diesem Zwecke sich erhob, lange von lau- tem Beifall, untermischt mit einigem Pfeifen, am Reden ver- hindert wurde, äußerte sich unter Anderem sehr lobend üver die verständige, ruhige und besonnene Weise, in welcher der Lord-

Mayor alle Toasts eingeleitet, so wie es denn auch seine eigene |

Absicht durchaus niht sey, auch nur ein einziges politi- shes Parteiwort vorzubringen. Nur so viel möchte ihm wohl zu sagen erlaubt seyn, daß es unter den Stürmen der po- litischen Kämpfe und der Bitterkeit, welche durch Partei - Ge- sinnungen natürlich erregt werde, und die sih, wie er fürchte, in diesen Tagen bei der Thätigkeit und den Wirkungen einer freien Verfassung noch mehrten, doch noch sehr zufriedenstellend und ein Glúck sey, daß man wenigstens einen Tag der Herb- heit und Bitterheit dieser Kämpfe entziehen könne, um ihn ei- nem Gegenstande, in Bezug auf welchen Alle einig und über- einstimmend seyen, zu widmen, nämlich der Achtungs-Bezeugung

fár den ersten Beamten der großen Stadt London, der ersten |

Handelsstadt der Welt, eine Aeußerung, die natürlich mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurde.

General Evans hat ein aus San Sebastian vom 1sten d. M. datirtes Schreiben an die Wähler von Westminster, wel- che er im Parlamente repräsentirt, erlassen. Er meldet ihnen in demselben mit Bezugnahme auf ein früheres Schreiben vom

Anfange d. J., in welchem er die Absicht ausgesprochen haite, | während eines Theiles der Session im Parlamente gegenwärtig

zu seyn, wenn die militairischen Operationen ihm eine tempo-

raire Abwesenheit vom Kriegsschauplaße gestatteten, daß nichts

ihn verhindern solle, bei Erdffnung der nächsten Parlaments- Session im kommenden Februar zugegen zu seyn und selbst schon

frúher nach England zu kommen, falls irgend ein politisches Er- |

eigniß dies erfordern sollte. Jn welchem Ton und mit welcher Ansicht von der Lage der Dinge in Spanien dieses Schreiben abge- faßt ist, davon wird folgende Stelle einen genügenden Begriff geben : „Jch habe“‘/, sagt Herr Evans, „in meinein früheren Schreiben darauf hingewiesen, daß Eifersucht der politischen Parteien, selb- stischer oder ungeeigneter Ehrgeiz der Individuen möglicherweise

die Einführung geseblicher und freisinniger Institutionen in die:

sem Lande verzögern könnten, aber sie niht würden verhindern können. Es gereicht mir zur außerordentlicher Freude, Sie be- nachrichtigen zu können, daß meine Ueberzeugung in dieser Hin- sicht jeßt noch stärker ist, als zuvor. Heftiger Zwist hat sich unter den Freunden liberaler Jnstitutionen erhoben, zweimal innerhalb Jahresfrist ist die Regierung fast vernichtet worden, dennoch aber, ungeachtet dieser ungeheuren augenblicklichen Vor- theile für die Gegenpartei, erkennt bis auf den heutigen Tag keine einzige Stadt des Königreichs die Herrschaft des bigotten und grausamen Prätendenten an, während andrerseits, so verschieden | auch die Ansichten in anderen Beziehungen seyn mögen, die Zueig- nung und Anhänglichkeit aller wahren Spanier, so fest, wie je an die wohlwollende Autorität der Regentin und an den Thron ihrer erhabenen Tochter geknüpft ijt; und obwohl die Geißel | der Rebellion noch immer das Land bedrückt, obgleich cin großer

Theil der insurgirten Provinzen in der Gewalt der Banditen | ist, welche dem civilisirten Europa zum Troße den unversöhnlichsten | | u / " Regierung umringt und hieít ihre Ergebung für gewiß, da sie all ihr Pulver verschossen hatten. Schisse verschiedener Netionen | | A hinreichende Zufuhr von Lebensmitteln nah Para ge- " bracht.

Despotismus zu erneuern streben, so ist doch gewiß, wenn irgend

etwas, das durch die neuesten Ereignisse zur unumstößlichsten |

Gewißheit gemachc worden, daß die Sache des Don Carlos durchaus verzweifelt ist.“ : : | Der General - Adjutant der Britischen Legion in Spanien, | Brigade-General Le Marchant, ist mit Aufträgen des General | Evans an Lord Palmerston hier eingetroffen. | Nachrichten aus Cadix zufolge, hatte die dortige Handels- | junta am 28. Oktober eine Petition an die Königin Christine gerichtet, worin Jhre Majestät ersucht wird, den Cortes die An- erkennung der Súd-Amerikanischen Freistaaten vorzuschlagen. _ Das lebte von Lissabon hier angekoinmene Packetschiff war am 31. Oktober von dort abgesegelt: es wurde auf Ver- langen des Finanz-Ministers und des Ministers der auswärti- gen Angelegenheiten bis Mittag im Tajo aufgehalten, um Be- schlüsse hinsichtlich der Dividendenzahlung mitzunchmen , da die neuesten Schritte des Herrn Mendizabal in Madrid die Portu- giesischen Finanz-Verlegenheiten noch vermehrt hatten und man | erst die Mittel aufzutreiben suchte, um die fälligen Zinsen zu berichtigen. Dies hat auch an der hiesigen Börse große Be- stürzung erregt. (Die sonstigen Nachrichten, welche das Packet- boot aus Lissabon mitgebracht hat, theilen wir unter P ortu- al mit.) N Visconde Cabreira, ehemaliger Portugiesisczer Gesandter in Paris, hat eine Darstellung der Gründe herausgegeben, weshalb er den Cid auf die Verfassung von 1820 nicht habe leisten können.

Den Huller Zeitungen zufolge, hätte die Englische Re- gierung wirklih beschlossen, nächsten Sommer abermals eine Expedition zur Auffindung der Nordwest - Passage abzusenden.

Herr T. Gardiner in Belfast, ein in der wissenschaftlichen Welt bekannter Mann, soll eine Methode erfunden haben, welche, ohne den Gebrauch von. Medizinen oder Opiaten irgend einer Art, den gesundesten Schlaf erzeugt. Herr Gardiner hat seine Methode R bei Vielen, die zuvor nur wenig schlafen konnten, probirt, und bei allen Gelegenheiten soll sie ihm voll- tommen gelungen seyn.

In den hiesigen Blättern las man kürzlich folgende An- zeige des großen Stiefelwichse-Fabrikanten Robert Warren, die als ein Muster origineller Marktschreierei dienen kann: „Un- längst ward ein Schiff der Ostindischen Compagnie gegen ein Felsenrif in den Südseeinseln zerschmettert , und die ganze Mannschaft ertrank, mit Ausnahme von einem Dußend, die das Glú oder, wenn man will, das Unglück hatten, in dem trau- rigsten Zustande an die Küste geworfen zu werden, wo ihnen nichts Anderes úbrig blieb, als den Hungertod zu sterben, oder von den Jusulanern, die bekanntlich Kannibalen find, aufgefres- sen zu werden. Wirklich erschienen diese alsbald, umringten die armen Schiffbrüchigen, machten sie zu Gefangenen und tra- fen Aûstalten, eine scheußliche Mahlzeit von ihnen zu hal- ten. Zu den Vorbereitungen für dieses Festmahl gehdrte auch, daß die Unglücklichen vor das hölzerne, bunt angesirichene Bild des Gößen Mumbojumbo geführt und gezwungen wurden, vor demselben niederzuknieen. Schon brannte das Feuer, an welchem die unglücklichen Christen gebraten wer- den sollten, schon war das Schlachtmesser über ihnen erhoben, als. pldblich die Heiden wie versteinert vor Verwunderung stehen

2 142 weit des brennenden Holzstoßes und waren so glänzend, daß die darauf fallenden Feuerstrahlen das Göbenbild ganz deutlich re- flectirten; dies ergris} die Wilden dergestalt, daß sie alle den Engländern zu Füßen fielen. Die erstaunten Matrosen wurden ihrer Ketten entledigt, während die Kannibalen vor den gewichs- ten Stiefeln, auf welchen sich ihr Gott präsentirte, niederfielen. Jene wurden sodann, ohne daß ihnen ein Haar gekrümmt wor- den, nach Bombay, gebracht, so baß sie, statt das Leben zu ver- lieren, den Wilden die Erhaltung desselben verdankten. Die erwähnten Stiefeln waren gewichst mit Warrens unvergleich- licher Wichse. ‘/ :

Von Schottland ist kärzlih wieder Heu nah den Verei- nigten Staaten, zu § § Pfd, die Lask, verschifft worden. | Das Provinzial - Parlament von Ober - Kanada is auf den | 10. Oftober einberufen. | Die Zahl der in diesem Jahre in Kanada angelangten Aus- | wanderer beläuft sich bis jeßt auf 15,009; die Zahl der dort an- | gekommenen Schiffe ist ungefähr dieselbe geblieben, wie im vo- rigen Jahre. | |

Die Montreal -Zeitungen vom 14, Oktober melden: „Es geht hier allgemein das Gerücht, daß das Dampfschif „„Dswego‘/ vergangenen Donnerstag, Oswego gegenüber, mit

| 459 Passagieren untergegangen ist.“ i

| Die „Belvidera‘“/ von 46 Kanonen ist am 1. Oftober von | Jamaika mit dez Marquis von Sligo an Bord in New - York | angekommen.

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Die New-Yorker Zeitungen vom 13. v. M. berichten | von einer in der Stadt Troy stattgefundenen Feuersbrunst, die | das Werê von Brandstistern gewesen seyn soll: wenigstens hatte | für deren Habhaftwerdung der Mayor jener Stadt eine Beloh- | nung von i000 Dollars auëêgeseßt.

| Eine Amerikanische Zeitung führt einen merkwüärdi- gen Fall von dem Steigen des Werthes von liegenden Grün- den an, als eine natúrliche Folge der Speculationswuth. Ein Mann hatte vor 2 Jahren ein Gut in Sandusk-City für 3000 Dollars gekauft und es nunmehr für 100,000 Dollars wieder | verkauft.

Die Herren Wilson und Poslethwaite, welche Nord - Ame- rifanische Freiwillige nah Texas geführt hatten, entwerfen in einer Kentucy-Zeitung eine höchst düstere Schilderung von dem moralischen und politischen Zustande von Texas. Die Masse des Volks, sagen sie, sey hier schlechterdings unfähig, sich einen " Begriff von wahrer politischer Freiheit zu machen, und das Land " werde nichts dadurch gewinnen, wenn es von Mexiko unabhän- “gig werde.

Das Paketschifs „„Eclipse//, welches Veracruz am 10. Sep- tember verlassen hat, bringt von dort 569,900 Dollars für kauf- männische Rechnung mit.

Briefe aus Rio Janeiro vom 2. September bestätigen

die stattgefundene Beraubung des Schalz-Amtes um 500,000 |

Milreis in neuen Noten, welche so eben hatten ausgegeben wer- den sollen, was denn die Regierung bewogen hatte, die Linld- sung ibrer Noten mit den betreffenden Nummern zu verweigern. Dies hatte großes Mißtrauen erwect. Der Cours auf England hatte im August zwischen 39, !/, und 4 geschwankt, war dann aber, wegen jenes Umstandes, so wie auch wegen der unerwartet geringen Kaffee-Zufuhr aus dem Jnnern, auf 39 gesunken. Aus Para hat man úber Portugal Nachrichten bis zum 20, September erhalten. Es war um diese Zeit dort Alles wie- der ruhig, und die Geschäfte hatten die frühere Lebhaftigkeit an- genommen, obgleich im Junern des Landes noch große Verwir- rung herrschte. Die Empörer hatten sich ziemlich weit von der Stadt Para entfernt; man glaubte sie von den Truppen der

Im Hafen lagen die Britische Korvette „Raceborse““, eine Französische Kricasbrigg und 4 fleine Brasilianische Kriegs- chisse.

Der Capstädtische Commercia! Advertiser vom 10.

| September klagt über die gewaltig üÜberhandnehmende Fortwan- | derung von Familien aus der Kolonie nach dem Junnern Afrika?s,

was in einem so sparsam bevölkerten Lande, wie Súd-Afrika, fúr ein wesentliches Unglück zu rechnen sey, und verlangt Ver- hútungs-Maßregeln.

Aus Kalkutta meldet der Hurkaru vom 6. Juni, daß das Schiff „Jadul Kurrin“/, nah Amboina mit mehr als 3090 Personen bestimmt, verunglückt und daß diese Menschen fast alle umgetommen seyen. Die Briefe, welche England am 1. Juni verlassen haben und über Alexandrien und Suez vermittelst der Dampsfschissfahrts - Verbindung befördert worden, sind schon am 16. Juli in Bombay eingetrofsen, und so hat das Schiff „Park- field‘“, welches am 28. Juli von Bombay abging, Antworten auf die Briefe vom |. Juni mirbringen knnen. Nach dieser Erfahrung hofst man, daß die Ostindische Compagnie die ge- dachte Beförderungswcise fortan mit mehr Theilnahme begün- stigen werde.

Bei sehr wenigen Geschäften an der gestrigen Fondsbörse war Alles sehr flau und die Aussichten düster. Man glaubt, die Bank habe sich zum erstenmale dur eigenen Veréaguf von Schaßkammer - Scheinen cinem Verluste unterworfen und be- schlossen, Herrn Spring Rice, der immer noch nicht hier ist, zur Erhöhung des Zinses derselben zu zwingen. Dadurch wa- ren denn alle einheimischen Fonds gedrückt und fremde fast gar nicht anzubringen. :

Ne Lao e

Aus dem Haag, 11. Nov. Se. Königl. Hoheit. der Prinz von Oranien is hier wieder cingetrofsen, nachdem Höôchst- derselve auch noch in Begleitung seines zweiten Sohnes, des O Alexander, cinen Auéssug nach dem Leo gemacht zatte.

Am lesten Dienstage war bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich eine glänzende Soirée, bei welcher sich auch Herr Stiauß und sein Orchester hören ließen.

__ Die zweite Kammer der Generalstaaten wird sich erft am sten d. M. wieder zu einer dffentlichen Sißung versammeln.

Beg ei

Brüssel, 11, Nov. Jun der gestrigen Sißung der Re- präsentanten- Kainmer Úbergab der Finanz-Minister das Ein- yahme- und das Ausgabe-Budget für das Jahr 1837 und stellte dabei die finanzielle Lage des Landes als glänzend dar. Mit der Bank ist ein Vertrag abgeschlossen worden, demzufolge die- selbe zur Deckung der seit dem Jahre 1839 gemachten Vor- schüsse die Waldungen von Soignes (5000 Hektaren) soll ver- äußern fönnen. Auf den Antrag des Herrn Dumortier erôssnet die Kammer eine Diskussion darüber, ob sich diejenigen Deputirten, die zu Bürgermeistern oder Schdffen erwählt wer-

blieben, DieStiefeln des Englischen Schiffsschreibers standen un-

den, einer neuen Wahl zu unterwerfen haben.

Oesterreich.

Der Oesterreichische Beobachter bestätigt die (im y gestrigen Blatte der Staats-Ztg.) von unserm Dresdener g, respondenten mitgetheilte Nachricht über das Ableben Sr. M, des Königs Karl X, Die genannte Zeitung erdffnet j Blaxt vom 11, Nov. mit nachstehender Anzeige: „„Aus Gj ist die betrúbende Nachricht eiagegangen, daß Se. Ma). der ÿ nig Karl K. daselbst in der Nacht vom öten auf den üten d, Y nach einer kurzen Krankheit, mit Tode abgegangen ist.“

Nachstehendes is der (in Nr. 317 der Staats-Ztg. erw te) von den Wiener Blättern mitgetheilte Bericht Über | wissenschaftliche Reise des Freiherrn von Hügel:

„Karl Freiherr von Hügel, dessen Bemühungen für Botanik Pflanzen-Kuitur durch die biesigeu Vlumen-Ansstellungen, deren thj ger Mitbegründer er gewesen war, und durch dessen mittelst Sendungen aus dem Orient bercicherte Gewächshäuser zu Hictin gencigtem Andenken der Bewohner diescr Hauptstadt erhalten wo} sind, ift von seiner auf eigenen Autrieb und auf cigenec Koften untern menen wisscnschaftiichen Reise au 18. DftoberinLondou eingetroffen, erivartete nux die Weiterbeförderung seiner amBord des „Child Har auf welchem er Bombai am 8. Juni verlassen hatte, befindlichen Say | lungen, um selbft, nach ciner beinahe sech8jährigen Abwesenheit, nach V zuräicizufehren. Es dürfte aber den Lesern angeuchm scou, mit} Unzeige der bevorstehenden Rückkehr - unsers vaterländischen Nis den einc gedrängte Uebersicht seiner Reise nund der Ausbeute dey ben zu erhalten. Jn der zweiten Hüifte des Jahres 1830, auf ein Aussluge nach Paris und Londou, faßte Freiherr von Hügel Tdee einer größeren wissenschafilichen Reise, und sie ward in} Mähe des seitver der Wissenschaft geraubten Varon Cuvier, y dem er mit Güte und Auszeichnung empfangen worden war, jz

| festen Entschlusse. Nac einem kurzen Besuche Wiens vei | Hreiherr vou Hügel diese Hauptsiadt im Dezember 1830, | O 1 Paris qu sciner Ns vordere Qu WUR

| thu ‘eiu Frauzösischer Hiaturforscher, Herr Roux, aus Mar | ein Französischer Malêèr, Herz Marilhat, und zwei Deuts | Aerzte, die Herren von Wels und Prunner, begleiten sollten. Y | den drei Leßtgenauuten schisfte sich Baron von Hügel im Monat Y ! 1831 zu Toulon au Bord ciues Französischen Kricgöschisfes cin, | | suchte Morea, Athen, die Jnsel Candieu, uud laudete im Yuni | Alexandricn, wohin ibm später Herr Roux folgte. Nach einer eis | Reise in Aegypien besuchte er Svricn und Palästina, durchfors(ß | vorzüglich den Libanon als Botaniker, und fehrte, uach ciner {c | ren Erfranfung am Klimafiebex, welches seinen Deutschen Dic | dahinraffte, ia Aegypten zuru. Mit der Besichtizung dieses ky; des beschäftigte er sich Lis zuu Febr. 1832, wo er sich zu Cosseir, inß gleitung des Herrn Nourx (die Herren von Wels und Prunner wart die Diensie des Vice-Königs getreten, und Herr Mgrilbat blieb zur | nach Europa heimzufkchren) au Bord des Englischen Dampfschisä | nach Bombay einschiffte. Diese Stadt erreichte er, nach ciuceu1 fu zen Aufenthalte in Moéca, im Monate April. Die UÄnusbeute di ser ersten Neise, cin vollfiändiges Tagebuch, cin reiches Portefeuil von Zeichnungen, zoologische, botanische, entomologischo, cihnograpli sche und autiquariscyve Sammlungen, wurden durch das Oesterr. Ci neral - Konsulat 11 Acgvppten au seine Famiiie nach Wien gesendi| | Dic Präsidentschaft Bombay durchwanderte hierauf unser Neisend | bis zum ODfktober 1832, wo er, nach Absendung feiner Sammlung! | aus der Präsidentschaft nach Europa, feine Neise (Hr. Noux blieb in Bon | bay zurück, wo er das Jabr darauf sîarb) allein nach dem südlichen Eu) | der Halbiusel fortsezte und unoerzüglich die Milgherries (blaua | Berge) durchforschte. Die Insel Ceylon ward in den erften Vonata | des Jahres 1838 der Gegenstand der Forschungen des Freiherrn vei ' Hügel, die er nach verschiedeuen Richtungen durchzog, und wo d | sich im August nach Madras einschisste, von wo er die Ausbeute dit ser Reise nach Wien sandte. Ende Septeuber 1833 an Berd der Englischen Fregatte „Alligator“

| welche Batavia, Sumatra uud Sincavyoor berührte, nach Neu- Hol

| land, besuchte nach und na die drei Englischen Miederla}ungn | Swan-River Vaudicmensland und Nen-Säd-Wales, | teren machte er cinen Aufenthalt von beinahe einem Yaùvre, der u

| durch eine Reise nach der Jnsel Norfolk und nach Neu - Seclant|

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| gcfährdete Gesundheit wiederherzustelcn. Bei der Vor | liebe, welch2 Freiherr von Hügel seit viclen Fahren der Flora vei | Nenholtand geschenkt hatte, benußte er diesen Aufenthalt, um si | ein xeciches Herbarium zu bilden, und seine Samminng von Sms | reien, übcx 2000 Nunummern stark, - uach seinem Garten iu Hi

j zu schicken, woselbst cin großer Theil derselben bercits angebaut i | und in erfreulichem Gedeiben viel Seltenes und seibst biébher Unh fanntes darbietet. Auch vou hier aus sendete ér zahireiche Samu lungen naturhistorischer und eibnograpbdischer Gegenfiände. Vol Siduzy segelte Freiherr vou Hügel im Oktober 1834 nach Manuill verweilte dasclbsi cinen Monat und crreichte Canton in den ersic Tagen des Jahres 1835. Von da ging er über Sincapoor und M dras uach Cailfutta, wo er im Monat März ankam. Aus der Ha stadt des Britischen Judieuns reisle cer den Ganges binauf, nach di Himmalaya- Gebirgen, verweilte cinige Monate dasclbst, und n

unternahm cr, von einem Offizier desselben beg!eitet, cinc oicise nd

ses Thales und sciner geographischen Besfiimmurg zubrachte. Ö Lahore zu Anfange des Jahres 1836 augclangt, um dzm Maß radfcha für den gcuossencn Schuß und die Unterstükung sciner l senschaftliczen Forschungen persönlich zu danken, wurde erx ven dit fem ausgezeichneten Fürsten aufs guädigste cmpfangen und erbiil von demselben, dér ihn liebgewounen hatte, die glänzendsten und ciu. ladendsen Dienst-Anträge, welche er aber, da er sich nach der Heiurath 1 rüctsebute, nicht aunahu. Von Lahore reiste Freiherr vou Hüge! durch di von der Ostindischen Compagnie unabhängigen Länder der Radst puten auf gerädem Wege nach Bombay, und erreichte nach cinc mühsamen Maische chne alle Begleitung diese Stadt au 14. Apri!, vid Jahre nachdem er Jndiens Boden daselbst zum erstenmale betretzn hätt Erst am 8. Juni fand er cin Schiss, um nah Europa zurüctzukehren verweilte cine Woche des Monats August auf dem Kay der guten Hoffnung, und langte während der Stürme der zweiten Weche d Monats Oktober in den Britanischen Gewässern nach ciner Ueber fahrt von vicr Monaten au. Die Haupt- Ausbeute dieser sechsjähri gen Reise, auf welcher sich Freiherr von Hügel der gefälligsten Auf nabme und Untersiüßung sowoh! der Englischen Behörden, als di eingeboruen Fürsten za erfreuen hatte, und während welcher ex nad den Verhältnissen der Länder bald mit zahlrcihem Gefolge, baid als ein: samer Wandecer reiste, bald von allex Pracht des Drients und den Annebus lichfciten des Englischen Komforts umgeben war, bald mit den Schi rigfeiten und Mühseligfeiten der Fremde und der Wildnisse zu käm: pfen hatte, stets aber in dem Europäern feindlichen Klimaten lebt, sind: cin vollständiges aussührliches Tagebuch, cin reiches Herbariuu, cine große Samnulung von Sämercien, Säugetbieren, Vögeln, Au phibien, Crustaceen, Juseften, Jdoicn, ethnographi/chzen Gegensiäu deu 2c. 2c. Alles, was Freiherr von Hügel bis zu sciner Anfunst il Kalkutta 1835 sammelte, ist bercits in beinahe 100 Kisten hier cin

des „„Child Harold“, theils werden fie direkt über Kalkutta uach Lou don gesendet werden, um von dort unserem Reisenden nach der Hel math zu foigen.““

Agram, 3. Nov, Ju der hiesigen Zeitung liest man: „Der Winter scheint dieses Jahr seine Eigenthümlichteit in el nem sehr strengen Grade zu beweisen, was uns um so schmer}- licher fällt, als dieses für unser Land besonders frühzeitig ge schieht. Am 29, v. M. erschien hier sein Vorbote, und, wie wir vernehmen, auch in Wien, indem dort an diesem Tage gleichfalls der erste Schnee fiel. Auf unserer Militairgränzé

und namentlich beim Oguliner Regimnente trat dieser Vordote

Vou Madras ging Freiherr von Hügd

Fn deu letz

unterbrochen wurde, und dazu diente, fcine duxch das Klima Judicuis

| eingeholter Erlaubiuiß des Maharadscha von Lahore, Ruudschit Sin

Kaschmir, wo er cinige Monate mit der genauen Unutersuczung di

getroffen; die später gemachten Sammlungen snd thcils am Bon

ehr extrem ein, indem die am 29. v. M. in der Poststation Jese- na, wegen der dort herrschenden Bora, erst spät in der Nacht ange- nate Dalmatiner ordinaire Post über das bekannteHochgebirge,,Ca- (la/?, rúcfsichtlich des daselbst gefallenen tiefen Schnees und der Ußers? großen Verwehungen, so wie wegen der auf benanntem jebirge ganz besonders herrschenden Bora, von erwähnter ‘Post- tion nicht abgefertigt werden fonnte, ausgenommen, man ite das Leben des Postillons und der demselben von Seiten s dortigen Compagnie - Kommando des Oguliner Gränz - Regi- nts beigegebenen Hülfelcistung, als ein Opfer des unausbleib- en Erfrierenò, ausseßzen müssen. Aus dieser Ursache ist auch Wiener Post, welche am 29sten v. M. dort hätte eintreffen en, nicht angelangt, und die Dalmatiner Post mußte am sten v. M. auf Pacfpferden, von zahlreichen Ausschauflern d Bahntretern begleitet, nach Josephsthal expedirt werden.“

Spanien.

Madrid, 2. Nov. Jn der heutigen Sißung der Cortes stattete irr Caballero, Secretair der Special-Kommission für die Beendi- 1g des Bürgerkrieges, einen Bericht ab, von dein Folgendes das esentlichste ist: „Die Regierung behält sich das Recht vor, jenigen Personen, die ihr fein Vertrauen cinfldßen, aus den iben der National-Garde zu entfernen und bewährte Bür- in diese Miliz aufzunehmen. Die Organisirung dieser Miliz Bataillone wird binnen einem Monate vollendet seyn. Jn zug auf die gerichtliche Verfolgung der zeinde der Freiheit d ein Geselz angenoinmen werden, das die Todesstrafe gegen den fefstellt, der mit dem Feinde éonspirirt oder ihn unterstüßt. jeder Provinz wird ein Tribunal eingeseßt, bei dem die tozesse summarisch eingeleitet werden. Die Instruirung darf Einals länger als vierzehn Tage dauern. Gegen das Urtheil et écine Appellation |kate. Die Gouverneuce der Provinzen Dr den ermächtigt, die nôthigen Truppen auszuheben und aus- isen und die disponiblen Gelder zu diesem Zwecké zu ver- den, Die Unterhaltung der Truppen ist Sache der Pro- zial-Juntas.// Der Secrerair forderte nun die Cortes auf, sofort nit der Diskussion desjenigen Theiles des Berichtes eschastigenz, der von der Organisirung der Miliz handelt. Herr avcig Blanco nahm das Wort und erklàrte es fúr un- hlich, die National -Gardisten ihren Provinzen zu entrei- während eine zahlreiche Armee vorhanden sey. Herr Olo- ga unterstüßte die Beschlüsse der Kommission, die auch von Kaurzer angenommen wurden. Als die Minister iu den al traten, erflärte der Práfident, daß die cm vorhergehenden ne abgebrochene Diskussion fortgeseßt werden folle, worauf err Domenec über die Militair-Operationen in der Mancha d Estremadura sprach. Die täglichen Bulletins der Armee, inte er, seyen von der Art, daß sie zu ernstlichen Klagen laß gäben. Der Zustand des Landes sey übrigens nicht so urig, wie man ihn schildere; die National-Hülfsquellen seyen resweges ershöpfc, und die Armee und die National-Garde en in jeder Beziehung dem Feinde überlegen und würden h ihren Zweck erreichen, wenn man die Desorgnuisse, welche n im Lande verbreitet habe, beschwichrigen könnte. (Da die b vor dem Schlusse der Sibung abging, so fehlt auch der »lußbericht über dieselbe.)

Die Hof - Zeitung enthält nachstehenden aus dem huptquartier von Salas datirten Bericht des General - pitains von Alt -Cajtilien an den Kriegs - Minister: „„Ex- enz! Die Nacht hat es verzindert, aus der vollkommenen ederlage des Karlistischen Sorps unter Sanz alle möglichen \réheile zu ziehen. Dieser Parteigänger hatte sich nämlich bei r nellana aufgestellt, wo die thätige Verfolgung der unter mei- ém Beseoi stehenden Truppen ihn zum Kampfe zwang. Er {c den vorcheilhaften Uebergang Über den Fluß zu vertheidi- , wurde aber, ‘ungeachtet seines hartnäcigen Widerstandes, der tavfern ersten Brigade und von der Kavallerie der Ober- Tur und Sierra, die unter dem furchtbaren Feuer des des über den Fluß se6te, in die Flucht geschlagen. Wir en einige Gefangene gemacht, auch siud mehrere Ueberläufe efommen. Jch erwarte morgen neue Resultate, denn unsere ppen verfolgen dea Feind. Da ih Jhuen für jest keine eren Details mittheilen kann, so ersuche ih Sie, dies zur intuiß Jhrer Majestät zu bringen, deren Namen ich siegreich acht habe.“

Der Befehlshaber der Central - Armee hat nachstehenden iht über die (bereits erwähnte) Einnahme von Cantavieja den Kriegs-Minister eingesandt:

„Cautavieja befindet sich iu der Gewalt der constitutionnellen ppen. Heute srüh um sechs Uhr bin ih an der Spige der ersten driiten Brigade und der erstcu Division der Armee des Centrunis dexr Hülfs - Brigade vom rechten Ebro- Ufer in diese Stadt erüe. Fch habe eine achizchntägige Expedition, bei der r Schritt ‘duxch eine Gefahr odex ciu Hinderniß bezcich- war, glücklich becndigt. Von Casftellan de la Piana an e ih den durch die Feinde unbrauchbar gemachteu Weg ausbc}ern sen, und am lezten Tage mußte ein gauz neuer Weg eröffnet den, Wührend der lekten vier Tage hat der Sotdat fein Brod lten, und seit dem Witten, an welchem Tage wix vor dieser Stadt men, wax dexr Soldat der ganzen Rauhigkeit der Jahreszeit aus- Bt, ohne daß es möglich gewesen wäre, ihm cinen Tropfen Branut- 1 oder Wein zu geben. Bei der Errichtung der Batterieen haben die ppenbewundernswerthe Ausdauergezcigt. Endlich habecuwir unn die chhte derselben geärndtet und fiud im Besigz ciner Stadt, die der Mrecten von Unier - Aragonien und dex beuachbarten Länder war. s hat nus zugleich die Genugtbuung gewährt, den Brigadier ez und feine unglücflichen Gefährten, nämlich 40 50 Dffizicre 800 -—-- 900 Soldaten, die in den Kerfern dieses Ortes scufzten, nat waren und vor Hunger umfkamen, zu befreien. Die er- dite Garnison hat die Flucht ergriffen, als die Haupt - Batteric Ftued gegen die Mauern anfing. Sie hat nicht nur die Stadt, ern auch die Umgegend verlassen. Dies ift alles, was ich für welden fanu. Moragcen werde ih cinen ausführlicheren Bericht uden. Der General Baron de la Mang!lona.“ Der Castellano enthält folgenden Artikei: „Nach der dem interimistischen Kriegs - Minister in den Cortes gegebe- Erklärung dürfen wir ganz ruhig seyn; denn seinen Worten dige, ist zwar das Bombardement von Bilbao allerdings tine Thatsache‘, und der Verlust von Alinaden ebenfalls ne Thatsache‘ ‘/, aber um uns zu entschädigen, „,„„erwartet Mang weitere Nachrichten‘ und „, „ergreift sogar Maß- 0

Jn der Revista liest man: „Wir bemerken mit unaus- lichem Vergnügen den Eifer und die Geschicklichkeit, welche tional-Kongreß in der Ausführung aller ihm zu Gebote stehen- Nittel zur Beendigung des Bürgertrieges entwickelt. Kaum ist U diesein Zwecke ernannte Kommission versammelt, als fie auch 0n den Kriegs - Minister auffordert, alle erforderlichen Nach- ten zu geben. In den bis jelzt stattgehabten Sißzungen dersel- hat, wie man versichert, die größte Cinigkeit geherrscht. Die in dem greß gemachten Vorschläge haben dieselbe Tendenz. Wir rathen ez den Cortes, die fünfcigen Vorschläge und namentlich die chnungen der drei lesten Jahre mit der gewissenhaftesten

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Aufmerksamkeit zu prüfen und sich unerbittlih gegen die geringste Betrügerei oder Vershhwendung zu zeigen.“

Dem Eco del Comercîto schreibt man aus Barcelona vom 28. Ofkt.: „Jn Gemäßheit der durch ein Englisches Kriegs- Dampfboot überbrachten Depeschen, wird der „Rodney‘“/ nach Malaga unter Segel gehen.“

Die in den Englishen Blättern vom 10. November enthaltenen Privat-Korrespondenzen aus San Sebastian, die bis zum 1. November reichen, \childern die große Geldnoth, welche in der Britischen Legion und unter den in Spanischen Diensten befindlichen Englischen Seeleuten herrscht; die Leßteren sind, aller ihrer Vorstellungen wegen ihrer vierzehnmonatlichen Soldrücksände ungeachtet, so gänzlich von der Regierung ver- nachlässigt, daß General Evans sogar seinen Proviant mir ihnen hat theilen müssen. Der Korrespondent der Times meldet, daß das Dampfboot „Rhadamanthus““ Depeschen des Lord Pal- merston für General Evans Úberbracht habe, deren Beant-

VOUC G Die Gute C erg eoete ade Dee O ral - Adjutant Le Marchant ist in Folge dieser Depeschen

nach England abgegangen. Es heißt, daß er beauftragt ist, dem Englischen Ministerium die höchst precaire und schwierige Lage auscinanderzuseßen, in welcher sih die Legion in Folge der au- genschcinlichen Unfähigkeit der Spanischen Regierung, die Sold- rückitände zu bezahlen und ihre anderen Verpflichtungen zu erfüllen, befindet; zugleich soll er Lord Palmerfion zu einer Ue- hereinkunst mit der Spanischen Regierung zu vermögen suchen, der gemäß der Englische Schau gegen genügende Sicherheit die Zahlungen an die Legion übernehmen sollte; eudlih wird hinzu- gesügt, daß, falls dieser ‘Plan an der Weigerung Lord Palmer- ston’s oder der Spanischen Regierung scheiterte, General Evans fest entschlossen sey, sich mit der Legion einzuschiffen und nach Englond zurüc;ukehren.

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| Ausgabe Korrespondenz - Berichte aus Lissabon vom

| festgestellt. _ L i : | Britische Flotte diesem Versuche den kräftigsten Beistand ge- , währen würde.

In einer dritten Ausgabe ihres Blattes vom 10. No- |

vember liefert die Times Nachrichten über den Zustand der Dinge vor Bilbao. Sie rühren theils von ihrem Korrespon-

denten zu San Sebastian, theils von einem im Karlistischen |

Lager vor Bilbao befindlichen Augenzeugen her, demselben, welcher hon früher Berichte aus dem Karlistischen Hauptquar- tier zu Durango geliefert. Der Leßtere meldet zwar, daß die Karlisten in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober genöthigt worden seyen, ihre Artillerie von Bilbao zurückzuziehen und die Belagerung in eine Blokade zu verwandeln, in Folge des An- marsches einer Kolonne Christinos unter Cspartero, seßt aber in späteren Berichten vom l. November hinzu, daß Don Car- los vor Bilbao angelangt sey, und daß man die Absicht habe, die Belagerung von neuem zu beginnen. war bis dahin noch nicht wieder aufgefahren. Espartero siand am I1sten init 17 Bataillonen nabe bei Balmaceda, Castañeda war mit steben Bataillonen Christinos in Portugalete einge- rúckt, und Villareal, welcher dem Ersteren entgegengegangen

war, hatte gegen diesen, wie der Korrespondent der Times sagt, eg

einen so schwierigen Stand, daß er nicht zu den Operationen gegen Bilbao mitzuwirken vermochte. Jn dem Briefe der ¡„„Times‘/ aus San Sebastian wird die Aufhebung der Belage- rung von Bilbao als ganz gewiß gemeldet, jedoch als erst am 31. Oktober erfolgt. An diesem Tage war námlich der Fluß bei Bilbao noch immer blokirt, indeß hatte ein Englisches Kanonenboot die Passage, troß eines heftigen Musketenfeuers von beiden Ufern, bis úber Oliviaga hinaus forcirt, und an demselben Tage Mittags um 1 Uhr warvon der Signalstation aufdem Hügel Vandera den Bri- tischenKriegsschissen, welche bei Portugalete lagen, signalisirt worden, daß die Belagerung aufgehoben worden sey und der Feind sich zurückziehe. i über die Hügel zwischen Art:gua und San Domingo abziehen. Ueber den Verlauf der Belagerung berichtet der Karlistische Korrespondent der „Times“ im Wesentlichen Folgendes: Sie wurde am 19, Oftober von dem Karlistischen Kriegsrathe be- schlossen, und schon am 2isten befanden sich 22 Karlistische Ba- taillone unter Villareal mit ¡9 Kanonen und mit dem zu eizer zwdlftägigen Belagerung nöôthigen Material vor der Stadt.

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nizipal-Kammer die \{riftliche Erklärung übergeben, daß sie wic- der Portugiesische Bürger zu werden wünschen , so sollen sie, unabhängig von anderen Umständen, als solche betrachtet wer- den. lll, Jeder Ausländer kann, ohne Rücksicht auf die zweite Bestimmung des Artikels 1., naturalisirt werden, wenn er nachweist, daß er von väterlicher oder mütterliher Seite von Portugiesischer Abkunft ist und auf Portugiesishem Gebiete sih niederzulassen wünscht. 1V.) Die Regierung kann die im Art. 1. vorgeschriebene Zeit abkürzen, wenn der Ausländer be- weist: 1) daß er mit einer Portugiesin verheirathet ist; 2) daß er wegen seiner Anhänglichkeit an das Repräjentativ-System ver- folgt worden ; 3) daß er irgend eine Landstraße in Portugal neu angelegt oder verbessert hat; 4) daß er in der Bank, in Han- dels - oder anderen Unternehmungen oder in National -Manu- fafturen ein beträchtliches Kapital angelegt hat; 5) daß er eine nüßliche Erfindung oder eine Verbesserung bei dem Ackerbau oder in Fabriken eingeführt hat; 6) daß er einen bedeutenden auswärtigen Handel treibi oder eine Fabrik in Portugal anlegen wolle; 7) daß er den Portugiesen einen großen Dienst geleistet, oder ihnen eine große Wohlthat erwiesen hat. Für Naturalisi- rungs-Patente bézahit der Ausländer in Allem 48,440 Neis.“ - Die Times vom 10. November theilt in ihrer zweiten I ED A mit, die von einer beabsichtigten Ministerial-Veränderung Und namentlich von einem Eintritte des Marschall Saldanha in das Ministerium sprechen. Auch glaubte man noch immer an eine Contre - Revolution zu Gunsten der Charte Dom Pedro’'s und hatte sogar die Zeit auf deu Anfang des Monats November Der Korrespondent der „„Times““ meint, daß die

Die Ankunst der Verstärkungen für das Bri- tische Geschwader im Tajo, welche Anfangs Besorgnisse ert egte, hatte um so mehr in den Augen des Publikums ani Bedeutsam- feit verloren, als Admiral Gage einen Theil der Schiffe, dessen Anwesenheit er nicht für nöthig hielt, wieder weggeschickt hatte. Es lagen indeß noch immer sechs Britische Linienschisse, von denen eincs

vor der Praça do Commercio, und zwei Französische Linienschiffe

im Tajo. Das Geschwader des Admiral Hugon war noch nicht angekommen. Die Britische Korvette „„Pearl“/ ging am 27. auf Ansuchen der Portugiesischen Regierung nach Madeira ab, weil Leßtere kein Kriegsschiff dort hat. Das Linienschiff „, Ta- lavera‘“ war am 309. nah England abgesegelt. Besondere Ver- legenheit verursachten noch immer die Finanzen, und namentlich

| jeßt die Zahlung der fälligen halbjährigen Dividende, welche

Die Artillerie aber

Zugleich sah man die Karlisten in großen Massen |

Seit der leßten Belagerung derselben, bei welcher Zumalacarre- | guy bekanntlich geblieben ist, haben die Christinos alle Anhöhen, | welche die Stadt beherrschen, befestigt, mit Ausnahme der hinter |

der Vegona-Kirche befindlichen, auf welcher die Karlisten eine Bat- terie zu errichten suchten, welche nebst zwei andern dazu be-

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stimmt war, Bresche zu schießen, weil man eine ordentliche Bes- | lagerung wegen der Nähe der Christinischen Nord- Armee nicht

für zweckmäßig hielt und die Stadt leicht erstürmen zu kdnnen |

hoffre. Am 25sten und 26sten wurde die Stadt beschossen; das Feuer der Christinos, welches ebenfalls sehr lebhaft war, tôdtete und verwundete den Karlisten viele Leute in ihren Bresche-Bat- terieen; unter Anderen (wie con frühere Berichte angegeben haden) wurde der Portugiefische General Cuelho getödtet und Montenegro verwundet. Am 26fîen um 11 Uhr Nachts unter- nahmen die-Karlisten mit 200 Mann Deserteuren von der Fran- zösischen Fremden-Legion und mit 200 Spaniern vom 3. Regiment von Castilien, Lebztere unter dem Befehle des bekannten Baron de los Valles, einen Sturm, wurden aber, obgleich 12 oder 14 Mann von der Fremden-Legion bereits in die Stadt eingedrun- gen waren, mit großem Verluste zurückgeschlagen; es waren den Karlisten 2 Offiziere getödtet und 6 verwundet und 25 Solda- ten getödter und 113 verwundert worden. Machdem am 27sten und 28ten die Kanonade lebhaft fortgese6t worden war, und nachdem an dem lezteren Tage, an weichem in den Karlistischen Batterieen mehrere Geschüße deinontirt wurden und unter An- deren der Oberst Rochefaucautd blieb, die Christinos einen we- nig erfolgreichen Ausfall gemacht hatten, wurde am 29. die Belage- rung aufgehoben. Diejer KarlistischeBerichterstatter erklärt das Fehl- schlagen des Unternehmens durch die schlechten Maßnahmen Villa- real’s und die Lässigkeit der höheten Offiziere, welche während der ganzen Zeit der Operationen sich nirgends in den Belage- rungswerken blicken ließen. Er meint, daß, wenn die Belage- rung unter dem Befehle des General Eguia erneuert werden sollte, der Erfolg unzweifelhaft seyn werde, da die Soldaten der Karlisten von dem besten Geiste beseelt seyen. Der Bericht des Korrespondenten der Times zu Sa1 Sebastian stimmt im Allge- meinen mit den obigen Angaben überein. Er fügt jedoch (inzu, daß die von den Karlisten geschossene Bresche fat 200 Schritte breit gewesen sey, und daß die Karlisten beim Sturme 200 Todte und Verwundete in derselben gelassen hätten.

Portug

Lissäbon, 31, Okt. Das (neulich erwähnte) vom Diag-

rio do Governo mitgetheilte Dekret über die Naturalisirung von Ausländern in Portugal lautet folgendermaßen: „l. Aus- länder müssen, um naturalisirt zu werden und die Rechte Por- tugiesischer Bürger erwerben zu können, 25 Jahre alt seyn, zwei Jahre in Portugal gewohnt haben und die nöthigen Sub- e besien. 11, Wenn Portugiesen, die Brasilianische ürger geworden, bei ihrer Rückkehr nah Portugal einer Mus-

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durch die Nichtzahlung der Spanischen Dividende noch schwie- riger geworden zu seyn scheint. Drei Kabinets - Conseils waren __Úber diesen Gegenstand gehalten woröen. Das Portugiesische _ Ministerium hatte an alle Gesandtschaften im Auslande den Befehl ertheilt, die Constitution von 1820 beschwören zu lassen. Die Gesandten zu London, Baron Moncorvo, zu Paris, Vis- conde Cabreira, und zu Brüssel, Chevalier da Camera, so wie “die Geschäfrëträger zu Kopenhagen und Rom haben sich gemei- gert, dem Befehle Folge zu leisten. Aus Aigarbien fehlen alle Nachrichten úber die Bewegungen der Migueiisien. | Viele Nationalgardisten , die nah der neuen Verfassung sich fonntäglih (anstatt, wie bisher, nur jeden ersten Sonntag im Monat } zur Junjpection und zum Exerciren ein- stellen sollten, verweigerten dies als nicht dazu verpflichter, wes: halb eine Untersuchung angeordnet werden sollte. Am GBeburts- feste des Prinzen Ferdinand am 29sten flaggten und salutirten die feemden Kriegsschisse auf dem Tajo, allein das Lever unter- blieb, obgleich nach einem Dekret vom 13, Mai eiz großer Ga- latag hätte seyn sollen. Die angegebene Ursache war, daß der bisherige Französische Gesandte, Graf von Sr. Prie (den Herr " Boislecomte als Geschäftsträger ersest), an diesem Tage seine Abschieds - Audienz erhielt, nah welcher die Königin nicht auch noch ein Lever halten wollte. Der zum See-Minister ernannte Herr Cesar Vasconcellos Correa hatte nah langem Bedenken diesen Posten abgelehnt. Uia die Nation und den constitution- nellen Thron gegen etwanige Unternehmungen Don Miguel's zu s{üßen, war ein Dekret zur unverzüglichen Reorganisirung der mobilen Nationalgarden - Bataillone und alten Freiwilligen ergangein.

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Berlin, 16. Nov. Am 13ten d. M. feierte die hiesige pädagogische Gesellschast ihr jährliches Stiftungsfest. Herr Di-

j . d 5 é a. | rektor Herter eröffaete die Sibung mit einer Darstellung über

die Thätigkeit der Gesellschaft ün verflossenen Jahre, woran sieh Bemerkungen über die Grundlage der menschlichen Natur an- schlossen. Dann las Herr Direktor Diesterweg über die Ent- wickelung des Deutschen Bürgerstandes, und Herr Rektor Bor; mann stellte den Zwec® und die Einrichtung des mit der Mäd- chenschule auf der Friedrichsstadt verbundenen Seminars für Lehrerinnen dar.

__— Jn einem Schreiben aus Bonn vom 12ten d. heißt es: „Seit ciniger Zeit ist man auf unserem Gottesacker beschäf- tigt, ein größeres Denkmal für den derühmten Historiker, Staats- rath Niebuhr, zu errichten. Der Zuwachs der Srudireuden auf unserer Universicät ist in diesem Semester bedeutend gewe- sen und wird den starken Abgang im vorigen übertreffen. Die in unserer Stadt begonnenen Unterzeichnungen zu Beiträ- gen für Beethoven's Monument haben einen sehr guten Crfolg.“

__— Man meldet aus Koblenz vom 10, November: „Der „„Eremit von Gauting‘/, Herr von Hallberg, is auf seiner Reise nah Algier heute hier angekommen. (Die Rhein- und Meoseí- Zeitung bringt noch keine näheren Details über die gestern ge- meldete Luftfahrt.‘/) M8 ä __— Rheinische Blätter berichten von der Unter-M o- sel vom V. November, daß in den meisten Gemeinden am 29 Oktober mit _der Weinlese begonnen und dieselbe in der vergangenen Woche beendet wurde. Der Ausgang des Ofttobers war so eiskalt, daß das Wasser fror und die Trauben, wegen der ersrorenen Stiele, voin Stocke fielen und Alles hinaus zur Lese eilte. Nach der Süße des Mostes zu urtheilen, wird der diesjährige Wein dem 185er niche nur an Güte und Stärke gleichkommen, sondern denselben übertreffen. Jn der Quantität fand man sich äußerst getäuscht. Wer z. B. 4 Ohm zu herbsten glaubte, . kelterte deren kaum 2%; denn die Trauben waren größtentheils vor der Zeit durch den regnerischen September faul geworden und durch den sounigen Oktober vertrocénet. 2E Nachrichten aus Köln zufolge, soll die Getraide-Aerndte in Nord - Amerika in diesem Jahre sehr unergiedig ausgefallen seyn, und es geht deshalb viele Frucht rheinabwärcs. Allein auch am Oberrhein siad die Preise gestiegen, so daß vor kurzem nicht allein Kaufleute, die dort für Holland ankaufen wollten unverrichteter Dinge haben zurückkehren müssen, sondern sogar Getraide aus Rhein-Preußen rheinaufwärts gegangen ist.

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