1836 / 322 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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inimer ardéere Äntensicät, mit jeder Woche wächst die Zahl ihrex A e: As Woche soll diese über 2000 betragen haben,

Fnland.

Berlin, 17. Nov. Nachdem auf Befehl Sr. Majestät des Königs die sehr shägbare Sammlung zoologischer Gegen- stände, welche Herr Lamare-Picquot während seines fünfjähri- gen Aufenthalts in Indien, namentlich an den Mündungen des Ganges, und auf seiner Rückreise am Vorgebirge der guten Hoffnung veranstaltet hatte, angekauft worden war, mit der Bestimmung, daß dieselbe an die eaten Museen der Lan- des-Universitäten vertheilt werden solle, hat die Universität Bre s- lau nun ihren Antheil erhalten, nämlih 26 Säugethiere, 77 Vögel, 32 Reptilien, 51 Fische, 52 Crustaceen, 271 Insekten, 415 Conchylien (unter diesen eine shdne Folge von Süßwasser- Conchylien aus dem Ganges), 23 Seeigel, 7 Korallen, /

Jn der vorgestrigen Versammlung der hiesigen Gesell- schaft naturforshender Freunde trug Herr G. Rose Bemerkun- gen über den Zusammenhang der Krystallform mit der eleftri- schen Polarität des Turmalins vor. Aus der Form läßt sich im Voraus bestimmen, welches Ende des Krystalls bei Tempe- ratur - Veränderungen positiv, und welches negativ wird. Bei abnehmender Temperatur wird nämlich das Ende des Turma- lins, bei welchem die Flächen des Haupt-Rhomboiiders (mit Win- feln von 133° 26‘ in den Endkanten) auf den Flächen des 3 seiti- gen Prismá's aufgeseßtist, negativ elektrisch, das andere, an welchem das Haupt-Rhomboiider auf den Kanten des 3seitigen Priéma's auf- gesest ist, positiv elektrisch. Herr Biesson zeigte einige Pflanzen vor, die zur Befestigung des Dünensandes in Mor- derney dienen. Herr Weiß legte ein aus Nord-Amerika er- haltenes Bruchstúk des Sandsteins vor, auf welchem sich) der Abdruck einer der von Hitchcock am Flusse Connecticut entdecck:- ten Fußspuren eines großen Vogels erkennen läßt; eben so ein Stäck rothen Sandsteins aus Schotcland mit der Fährte eines von Bukland für die Fährte von Schildkrdten erklärten _Thie- res. Herr Ermann handelte von einem eisenhaltigen Sand- tein, welcher die bernsteinhaltige Braunkohle sowohl an der

ordfüste von Ostpreußen als an der Westküste von Kam- rschatka bedeckt, und zeigte Thier - Verstcinerungen von der ersteren und Thier - und Pflanzen - Versteinerungen von der zweiten der genannten Lokalitäten. Herr Ehrenberg theilte zuerst mit, daß er in den Feuersteinen der Gegend von Delitsch bei Leipzig noch weit deutlichere Infusorien - Formen als Hauptbestandtheil aufgefunden, als die waren, welche er frü- her bei Berlin erkannt hatte. Besonders auffallend sind die Formen der Gattung Xauthidinm, namentlich X. fuscalum mit noch drei anderen Arten derselben Gattung. Ferner ist die Gat- tung Peridinium der Kranzthierchen deutlich zu erkennen, und eine der beiden am besten erhaltenen Arten ist zwar den noch leben- den sehr ähnlich, aber doch vielleicht verschieden. Eine der Arten ist noch nicht lebend entdeckt. Herr E. zeigte sowohl diese Thierchen in gefchlif- fenen sehr feinen Täfelchen, als auf den Täfelchen des Halbopals von Bilin vor, worin Grillouella varians und Nadeln von Spon- gillen deutlich in überwiegender Menge liegen. Sodann zeigte derselbe lebende Exemplare der Meduéa aurita aus der Ostsee von Stralsund vor, welche der Studiosus, Herr Hecht, auf seine Bitte und nach seiner Jnstruction gesammelt und hergesandt hatte. Diese Medusen waren in 7 Stück ganz wohl erhalten angekommen und haben zu mancherlei Versuchen und Beobach tungen gedient. Die Gegenstände selbst wurden mit mikroskopi-

her Demonsiration begleirer. 19 Ueber den bei Weilburg im Nassauischen herabgekomme-

nen Luftballon der Herren Green, Monck Mason und Holland, meldet man aus Koblenz unterm 12ten d. noch Folgendes: „Einer der Reisenden leidet an den Folgen einer Erkältung, die er sich während der Fahrt zugezogen hat. Die Kälte war in den hôheren Regionen außerordentiich groß; die Reisenden haben sich mic ungelöschtem Kalk, auf welchen sie Spiritus gossen, nur ein ungenúgeades Wärmemittel verschaffen können. Die Gondel war außerdem mit 16 Centnern Ballast beladen. Als die Luft: \chiffer aus der Richtung von Koblenz verschlagen wurden, war- fen sie cinen Anker aus, der indessen nicht faßte. Der ganze Apparat sell pr. Achse hierhergeschafft werden.“

Man meldet aus Trier vom llten d. M.: „Heute Nachmittag um 3 Uhr verschied hier der Bischof von Trier, Herr Joseph von Hommer, Doktor der Theologie und Ritter hoher Orden.‘

Man meldec aus Posen vom 12ten d.: „Heute Mit- tag um 121, Uhr rückte das aus den Rheingegenden zurückkeh- rende 19te Infanterie-Regiment, nach einer 6jährigen Abwesehn- heit , hier wieder ein. Da dieses schhône und brave Regiment um größten Theil aus Eingeborenen unserer Provinz besteht, jo war der Jubel dex Heimkehrenden und die Freude der Ein- wohner unbeschreiblich, Nicht nur die hohe Generalität, fon- dern Tausende von Einwohnern beiderlei Geschlechts, zogen dem wackern Regiment stundenweit entgegen, begrüßten dasselbe mit Ju- belruf und geleiteten es unter klingendem Spiel bis auf den Wilhelmeplat, von wo es sich, nahdem cs vor Sr. Excellenz ven kommandirenden General, Herrn von Grolman , vorbeide- filirx war, in seine Quartiere begab.“

Man \chreivt aus Oels unterm Uten d.:

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diesjährigen Runkelräben : Aerndte auf dem Dominium Pasch- ferwis wurden Rüben von 17 Pfund Schwere ausgegraben ; ste waren aus deim Kern gezogen worden.“

Herr Antonio Bindocci aus Siena wird am 2lsten d. Abends im Saale des „Englischen Hauses‘/ ein zweites großes Improvisatorium veranstalten.

u L Q E E D E E E E E O T E REE PER T E AEET E EER E E E ae aer t e Le r n ere MTERPEr T M TTER E

Wissenschaft, Kunsi und Literatur. Berliner Kalender, auf das Gemein - Jahr 1837, Mit Kupfern. Herausgegeben von der Königl. Preußischen Kalender - Deputation.

Seit läugerer Zeit sind wir gewohnt, dicsen Almanach, der die doppelte Eigenschaft hat, ein elegantes Tascheubuch für die Toilette der Dauicn und eiu uglicher, vou genealogischen Notizen nud aus- führlichen Post - Tabelleu begleiteter Kalender für die Geschäftswelt zu seyn, mit großer Sergfait, sowobl det Junern als dem Acußcren nach, auégestattet zu schen. Das Acußere 1t bei einem Taschenbucze befauntlich nichts weniger als Nebensache. Die Engländer, welche die jährlich wiederkehrenden Atutanachs:-Sehmetterlinge erst den Deuts- {en uazahmten, haben uns auch in dicser Art von Jndustrie chou binter si gelasseu, indem sie die Kupferstiche uicht erst zu den be- reit liegenden Erzählungen, Rciseberichten u st, iv. anfertigen, sondern umgekehrt S adilen und Länderbeschreibungein bcl diesem oder jenem Schrifisteller für die fostbaren Stadl: und Kupferstiche bcftetien, wel- che Finden, Themson odex irgend cin auderer dieser Fabrik - Künstier vorráthig gearbeitet und für den augeublickiichen Effekt berechnet hof.

Fndessen fängt man dech auch in Eugland sch{on au, die fich stets wviederholenden idealen Franentévfe und Landschaften, wie sie in die- sex Weise nur gestochen, niemals aber in de: Wirklichfeit vorkoim- mei, monoton und unfünsilerishz zu sluden. Die Herausgeber Deutscher Almauache, die scit cir.igen Jahren ebenfalls bei den Eng- lischen Kupfersteczeru Bestellungen machten, die di:se viclbeschäftigten Leute -oft vornehm licgen ließen, oft aber auch mit der nachiäfsigstcn Eiifertigfkeit ausführten, kommen bereits von dieser Mode, vei der weder die Kunst noch das O gewonnen hat, zurück unnd wen- den sich wieder an tüchtige Deutsche Künstler, wie dics auch das vLex- liegende Taschenbuch bezeugt, desscn zwölf treffliche Kupferstiche von Auguste Hüssener, H. Fincfe, Rosmäsler und Mauidel, na Zeich-

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uintgen vou Franz Krüzer, Brüggemann, Lütke und Most, zu glei- cher Zeit Auge und Gemüth ansprechen.

Der „Berliner Kaleuder“, der in früheren Yahrgängen die be- kannten historisch - geographischen Schiiderungen von Judien cuibteit- bat sich in neuerer Zeit ausschließlich der vaterländischen Geschichte zugewandt und sowobl über die Mark und insbesondere von Berlin, als über die Provinz Oft-Preußen, sehr iuteressaute historische Mo- noáraphiecn gelicfert. Dicfeämal hat es der anch durch feine gedie- genen Beiträge zu Raumer*s historischem Taschenbuche bekannte Pro- scssor Bartvbold in (Greifswald übernommen, uus in gedrangtier, die Forderungen der ucucren Erdkunde und Maturivissenfchaft gleich- zeitig berücksichtigender Schüiderung die Geschichte von Pommern und Rügen, cin bisher uno wenig bearbeitetes Feld, darzustellen. Wir lernen in dem uns vorliegenden Abschnitte, dessen Fertsezung uns 11 nächsten Jahre versprechen wird, Pommerns Geschichie von der ül» testen Zeit bis zum Ausslerben der Stettiner Herzogs: Linie (n

Jahre 1464) fennen. Hier, wo Deutsche uud Slawen sich wechselweise den Beden und die Herrschaft bestrittcn, wo das

von Bischof Otto von Bamberg gepredigie Christenthum einen so romautisch ausgestatteten und mächtigen Einsluß übenden (Böueu- dieust, wie deu des Svantevit auf Rügen, vorfand, bietet sich na- türlich eben so dem gelehrten Geschichtsforscher, als dem mebr auf Unterhaltung ausgehenden Laien ein reiches Material dar. So leid es uns auch um die vielen Romantiker thut, die zähriich das {ène Rügen zu besuchen pflegen, können wir ihnen dech fein Geheimniß daraus machen, daß auch Herr Professor Barthold Hertha's Burg und deu Hertha - See für Fälshungen und den Hertha - Dienst, wie man 1hu nach der Schilderung des großcu MRömifchen Gefchichtschrei- bers dorthin verlegt hat, für einen gefäligen Selbstbetrug erklärt. Neben dicser bistorischen Darstellung bringt das Tascheubuch auch eine !prische und cine novellistishe Gabe. Die erste besteht aus „Wandergrüßen““ von ciner bercits vor mcbreren Fahren unternon-

- menen Herbstrcise des wanderlustigen Heinrich Stiegliß, desseu

Ofisee- Bilder meistens cinen und deufelben Schauplaß mit der Ge- schichte des Professors Barthold baben, weshaib auch die schönen Aù- bildungen von Pommern und Rügen sowohl in des Einen Prosa als in des Andern Verse ihre Erklärung finden. Die Sage von der untergegangenen „„Vineta““ gewäbrt auch wirklich in allen drei Dar- stellungen ein gleiches Jntercsse. Als novellistischen Theil des Taschen- buches cudlich haben wir das „Marmörbi!d“, eine bumoristische Er: zählung von Dr. Schüß, zu nennen. 59. Herr Professor Wi.dt in Hannover macht guf cin intercssantes Mement zux Erkläruug der ia den Nächieu vou! 11. zum 13. Ne- vember häufiger vorkommenden Sternschnuppen aufmerksam. Mau will nämlich in dieseu Nächteu bemerït haben, daß alle Fenerfugeln aus dem Punkte her zu fommcn pflegten auf welchen die Bewcgung der Erde gerichtet war. Nun sind diesem Puukte der Erdbabn ge- genüber, uämlich gerade scchs Monate später, am 11., 12. nud 13. Mgi, die befaunten drei falten Tage Mamertus, *Pancratius und Serva-

(ius. Leicht möglich ift es also, daß beiderlei meteorolegische Erfchei- uungen dieselbe plauetarische Ursach2 baben. 50, Auswärtige Börsen, Amsterdam, 12. November. Miedoerl. wirkl, Schuld 02/7) N úu, S9 7/6 Kanz - Bil. 2115 D%%/o Gan, 7/1 g. Passwve 64. Ausg. Sch. —. Zins]. 85/%. Preuss. Prüäm.-Seh, —-, Vols, -——. DVesterr. Mot, 99! 4.

Antwerpen, 11. Nôvenber.

Passìivo —, Ausg. Sch, 2414. G, Zinsl, 8%, Nene Anl, 1914.

: Frankfurt o. A., 14. Novembeß

Öesterr. 5% Met, 10254. 10214. 4% 984. 984, Q) 5634. 1%, 25'/ Br. Bank-Actien 1621. 1619. Partial-Obl. 1381 7 u Loose zu 500 Fl. 114, 1132. Loose zu 100 FI. 220. G. Pre Präm. - Sch. 634. 63, do. 4%, Aul..99%4. Br. Poln. Loon 642. 5% Span. Anl. 1734. 1714. 214% Moll. 52, 5115

Hamburg, 15, November. V

3% Portug, 32'4, Neue Anl. 194.

London, 11, November.

Conus. 3%, 874. Belg. 9934. Neve Anl. 19/4. Passive d Ausg, Sch. 774. 214% Holl, 5254. 5% 99! 5% Port, j do. §%/, 35. Engl. Russ, 10614. Bras, 793/44. Columb. 2134, h,

Peru —, Chili 4134, ; j

Paris, 11, November.

5%, Rente pr. compt. 105, 75, fin cour. 105, 85. 30, cImpt, 78. 85. fin cour. 79, 10, 5%, Neap. 98. 40. 5 du Fente M/\. Passire 0, Neue Ausg, Sch. —-. Ausg. Sch, 3% Portug. =—. ; Wieu, 12. November, 49% 99/12. 8% 733

5%, Mei. 1034. Neue Am. 578,

i 21/2 % l Bank-Actien —.,

S 2415 22°

R erie Doe Den 17, November 1835. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel

n DA a B P Wie E) „La F K E Eid, B, lhr f 7 F S e

Allgemeine

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestät der Kdnig haben dem Bauer und Kirchen-

| Borsteher Michael Schullz zu Bartow, Regierungs - Bezirê

Stettin, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver!'eißen gerust.

[uz 13P Cour. v Pr. Cour, E 2

[S Brief. j Geld. N S E | Gel, Se. Durchlaucht der regicrende Herzog von Anßhßalt- St.-Schuld-Sch. [4| 1015/4 | 101 jOstpr, Pfandbr, |4| 102% 1018 en is nah Côthen zurückgekehrt, Pr. Engl. 061, 30/4) 9A | 99! IPomm, do. 4| 102% _ Côth / O E PrämSch. d.Seeh|—! 62! / 21 625/) 2iKur- u.Noum. do. 4 100-4 2% 9) i è Kue O C 4 101 Va 1003 4 ga. do. N 3 98 s S A L 5 f E 9 a ; ¡s F L O A Auf Allerhdcst e Ver anlassung wird die Kun s- Berl. Btadt-ObL!4| 1021/4 | 102 Rückst. C. uad Z. PAusstellung noch acht Tageveriängert und erst S #fnn- Königs! do. | 1 es | s Seb. d. K. u. N, |-— 84 -- N tag det 21 N ovein ber ge] ch lo fe B, Ee aa S Go!d al wareo, |—| 213 211 E Berlin, den 18. November 1886, Danz. do. la Thi. Ä E Neue Duk. 18/4 E Königl. Akademie der Künste. Westpr, Pfandbr. e 0124 [Friedrictsd'or, |-—-| 1342| 1 acz.) Dr. G. Sd Di Gro Pas de aTO8 l, E Disconto, i 4 E Os Y S A

liechset-Caurs. E A i

A RID t e G O0 L | Kurz | j 1407 do, C2 2E Ih MAMDUIE « 306 %k, | Kurs ¡51 l G E 500 Uk, | 2 Me. 50 HoOUdoO C Gh 1 LSi, | 3 Mi. 6 MU/A 18 E O 206 | 801/12! 79il

e S OIRL | 2 Nit. 109124 i F P AURSDUIR Ce R 15) Fl | 2 E 1012/, e De R T A 40 T l 2016 99 e. De A 100 Thl | S: Tage. | 102-8 “4 Dr M2 150 E. | 25e, 10A | Petereloa C E L Boe | 30A _

Meteorologische Beobachtung. 1836. | N 45 eintnaliger

INorgens | Nachmittags |

| - Abends 6 Uhr, 2

10 Ubr,

6 Vi R l I. Novem"er. | Veobactung,

338 21‘ Par, ZZ8, 1 Par. | aR7.oteBar d Quellwärme 7,9% 4 -4- 229 x, "_4- 469 R. 4 1,5% 4. f Flufvärme 3,09

L1itdrud..... Luftwärme

Thaupunkt aus 0/69 N. [p 1,09 N. (— O TNE Bodenibäbmns 4,50 Dunstsättigung | 88 pCt. | 740 | RTVCE S N 12 N Nt P ree trübe. bezogen. | heiter, Ausdünstung 0,071“ Wind... 654 S. | S. | NW. Niederschlag 0,0i1“Ÿ Woikenzug „.« -- S, | ÿ Nachikälte 0,09 F,

Tagesmittel: 338,04‘ Par...

Königliche Schauspiele.

Freitag, 18. Nov. Im Operndause: Magister Q uad Lustspiel in i Aft, von C. Blum. Hierauf: Undine, die V ser Nomphe, Feen-Ballet in 3 Abth., von Þ. Taglioni.

Im Schauspielhause: Spectacle demandé: H) Monsie zeausils, comédie en 1 acle, 2) Le mari de la veu coméilie en 1 acte. 3) Esther á Saint-Cvr. vaudecville en acte. j

Sonnabend, 19, Nov. Jm Schauspielhause: Die Licht

steiner, dramatishes Gemälde in 5 Abth., nebst einem Vorspiel

von Baßrdt.

L Königstädtisches Theater. Freitag, 18. Nov. Der Bühnen-Dislettant. Aft, von Harrys. Hierauf: Der Brauíschleier. Aft, vou Johanna von Weißenthurn,

Lustsptel in

Zum Beschluß: Trúbsl

)

2 Aufzügen, von L. Angely.

Sonnabend, 19, Nov. Norma. von Bellini.

__ Sonurag, 20, Nov. Fridolin, oder: Der Gang nach (8 Eisenhammer. Schauspiel in 5 Akten, nah Schiller's Gedit von Fr. v. Holbein. (Herr Bosard, vom K. K. pri». Thea

Oper in 2 Aten. N

V: G

ai der Wien zu Wien: Graf von Savern, als erstes Debüt

Redacteur Led. Catuvei, mrt E? Sg S MEL dep meen 2 cu -—

S EE T E. E M

GSedrudt bei U. S. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger für die Vreußischen Staaten. Bekanntmachungen. am 11. April 1837, Vormittags 11 Uhr,

Edictal-Ladung.

eblih im Gefechte bel Palambang auf Java am: 20. Funt 1830 als Holländischer Militair geblieben, und Foachim Georg Steinmeyer, seit 1812 abwesend

aufgefordert, dei 7. September 1837, Morgens 11 Uhx einlade. schriftlich oder p roeisung zu lichen Vors

ausgeantwortet werden soll. Greifswald,

mmerich, den 7. November 1839.

ian der Gerichtsstelle subhastirt werden.

ewärtigen , widrigenfalls ste, den geseß- grundleglichen Bedingungen, so wie die Guts-Karte riften gemäß, für todt erklärt und ihr und das Flur- Register, inen auch vor dem Termin Cadolino di questa città, entcata al servizio nel corpo Vermögen den fich gemeldeten nächsien Verwandten bei dem Unterzeichneten eingesehen werden. (delle Reali Guardie d’Onore del cessato Regno d'llalia nel 28. Febbrajo 1819. narlito per I (di Russia il 18. Febbrajo 1812, e caluto colà pri- ¡gioniero di guerra li 20. S8bre dello stesso anno senza

den 7. November 1836.

S TAGLLS : D

e e pre R

De Ur ivv anin ia aa

[des Gasiwirihs Horn, taxirt zu 5575 Thlr. 16 sgr. 6 vf. soli Ladungen und Proclaniata, und zux Vollstreckung 9) al d 2 : ? L : j ali U i 1 li lui Bolistreung 9d al depultatogli Curalor A C A A L des Nen Nachtl:eils der Abdruck in den menu] ] 1 Uuralore Av vacain dyitiseppe : ; u) Eee 1 Ie Taxe und Landes - Jutelligenz- Blättern und scht es lediglich" entra Carl Ludwig Coñze, seit 1817 abwesend und an: Hyyothekenschein find in der Registratur cinzusehen. zum Ermessen der proclamirenden Bebbrde, in bcson-'

i conoseere in altra gRoisa Ta sua €sÍlet roe H termine snddetla si procedgrà alla dieli VaZzIGie di SsUA More per Gen corristundente este!

deren Fällen einen Extraft solcher Ladungen durch di loece,

Schweciit, den 20, Oktober 1836. Mecklen.

Et t eam mR L

E diet.

D, E. Anderssen.

Königl Preuß. Land- und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgerkcht zu Berlin, den 16. August 1836,

Das am Lixdorfer Damm rechts belegene Grundsiück für hiesige Lande zur

Bekanntmachun

No. 0398, j Sopra istanza del Pre Giuseppe Lazzari Davrili, 23. Acgosto 1836 vor dem Land- und Stadtgerichts: VDireftor Arndt nach dem Vermessungs-Regisier beträgt die Area des \quale legalo rappresentonle li Mind d U S P N ersönlich zu melden und weitere Anc Guts 879 Morgen 21 [Ruthen Pommersci;, Die b rancesco ed Antonio, cita il Bre Frances:o Car- loni del fu Innocenzo (Carlo) e della viveute Rosa

: ' auswärtige Blôâtter geneluöündig zu machen. Hi vresente Edi Gal ¡co M : i ] Zum Verkauf des im Grimmer Kreise und Loißer! ri h N !l Presente Editto ver pubblicato ed a!fisso

und damals angeblich mit nach Rußland marschirt, Kirchspiel zwtschen den Städten Demmin und Loiz Großherz resp. die ron denselben etwa zurückgelassenen unbekann: belegenen Allodialguts Rustow habe ich im Auf! ten Erben und Erbnehmer, werden auf Jnstanz threr trage des Herrn Eigners desselben cinen Termin auf in hiesiger Gegend vorhandenen Verwandten hiermit den 3. Dezember d. J., Vormittags 11 ubr, ih vor oder svätestens in dem Termine in meinem Hause angeseßt, wozu ich Kaufltebhaber Das Ackerwerk liegt in 7 Schlägen nd,

modi e laoghi coliti d ipnesta citlà ed inserito f

Landes- Regierung. te volle cons va di j j j S L A v9 2. - le Conte di settimana in secttimmana H L. H. von Plessen. :

Gazzeita Privilegiata ‘i Milano, dietro rigevrà d co ei a cnra drila narte istante in que lla di troburgo @ Boilina.

Emo.so d’all Inge l Reccio Tribunsle di Creri

Alberiy. Pellizzari- Cozzanigo, Si Avigni, spgdro,

ermn

V e Ly Ct Uns Die Ockonvmie des Ritterguts Pueschwih im

che pi Steno avule sue nolizie, come riculta dal ; 96 «Q Riese! ¡cue P L l i t ¿l gauer Kreise mit 226 Ackern Feld, M2 Ackern Wiest! ¡ certificato 17, Ä ri!e 18! 6 No u5S del’ F 4 i v 2 =y Ö h A E

| certlific 7. Aprile 1836 No, 1645 deli’ J. R. Com- fo] vom 1. puni 1837 an anderweit verpachtet nl

( g.

Nach gesetzlicher Vorschrift, welche hiemittelst zue ‘ener N -

z / zur mando Generale militare Lombardo-Venecto a dover i n Kunde des Auslands gebracht wird , genügt fünftig comparire nel termine d’un L R ven, Das Le MOIL A voreorel e UNOSA Bekanntmachung der Edictal- non. comparendo 9 non lacendo a questo Tribunale!

Ady. Wilhelm Brand t in Leipz?

289 N... 0,59 R... 83 pCi

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Lustspiel in

einer ‘Postwagen-Reise. Komisches Gemälde in 6 Rahmen u

Bei der am !6éten und 17ten d. M. fortgesckten Ziehung der Zten Klasse Táster Königl. Klassen - Lotterie fielen 2 Haupt- Ge- inne zu 10,000 Rthir. auf Nr. 35/633 und 47,617 nach Edin bei Huißgen und nach Minden bez Wolfers; 3 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 8603. 28,495 und 82,911 nach Halberstadt bei Alexander, Mühlhausen bei Blachstein und nach Sagan bei | Wiesenthal; 7 Gewinne zu 2000 Nthlr. auf Nr. 3176, 9579, 35,483. 56,915. 61,125, 93,104 und 95,521 in Berlin bei Ale- vin, nah Achen bei Kirst, Breslau bei H. Holschau, Brieg bei Bôhm, Elberfeld bei Heymer, Ködnigöberg in Pr. bei Samter und nah Sagan bei Wiesenthal; 42 Gewinne zu 1000 Rthsr., auf Nr. 2748. 3033, 3872, 5584, 64100, 9431, 9638, 10,767. 13,369, 15,845. 15,884, 16,276. 16,989, 21,228. 23,216, 23,%6d, 24,015. 27,174. 27,971. 31,556. 32,754. 33,545. §3,723, 36,916, 37,444, 42,011, 42,865. 49,443, 51,749. 53/133, 55,396, 56,870, 60,134. 62,480, 64,411. 68,632, 69,088, 80,980. 82,035. 85,115. 87/895. 88/666. 91,071, 97,736, 99,346, 99,899. 107,924. 168,448 und 109,141 in Berlin 3mal bei Alevin, bei Burg, bei. Gract, hei Gronau, bei Mabdorfff und ômal bei Seeger, nah Achen bei Levy, Barmen bei Holzschuher, Beeskow bei Grell, Bres- lau bei J. Holschau, 2mal bei Leubuscher und Amal bei Schrei her, Côln bei Reimbold, Cottbus bei Breest, Creseld bei Meyer, Danzig bei Rotoll, Düsseldorf 3mal bei Spas, Frankenstein bet Fried!änder, Glogau bei Bamberger, Halle bei Lehmann, Js\er- lohn bei Hellmann, Jüterbogfk bei Gestewiß, Königsberg in Pr. hei Heygster, Liegnits bei Leitgebel, Magdeburg 2mal bei Brauns, dei Búchting und 2mal bei Roch, Mansfeld bet Schünemann, Minden bei Wolfers, Naumburg a. d, S. bei Kayser, Oppeln vei Birkenfeld, Potsdam bei Hiller, Siegen bei Hees, Stettin 2mal bei Rolin, Stralsund bei Claußen und nah Weißenfels vei Hommel: 50 Gewinne zu 509 Rthlr. auf Nr, 57, 1145. 3350. 10,623, 12,619. 14,505. 14/521, 14,504, 20,75%, 21,932. 23,317. 26,058, 30,4901, 31,640, 33,229. 39,509, 39,034, 37,050, 37/158. 42,390, 42,716, 45,881, 47,225. 48,380. 49,287. 51,727, 52/350. 53,691. 61,714, 62,432, 66,967, 72,128. 73,291, 73,295. 19,779, 77/482. 79,728. 80,611, 82,145. 82,571. 86,353, 88,032. 98,348. 91,850, 92,978. 94,228. A5, T0838, 95,804, 96,454 und 108,643 in Berlin 3mal bei Alevin, bei Gewer, bei Gronau, bei Makdorff, bei Mestag, 2mal bei Securius und 3mal bei | Seeger, nach Bielefeld bei Honrich, Bleicherode bei Frühberg, Breslau bei Gerstenberg, 2mal bei J. Holschau und 2mal bei ) Schreiber, Côln bei Huißgen und bei Reimbold, Danzig bei | Reinhardt und bei Roboll, Düsseldorf bei Spaß, Elberfeld bei Benoit und Mal bei Heymer, Glogau bei Bamberger, Halle bei Lehmann, Jülich bei Mayer, Jüterbogk 2mal bei Gestewik, Königsberg in d. N. bei Jacoby, Liegnis bei Leitgebel, Lôwen- berg bei Keyl, Magdeburg bei Roch, Münster 2nial bei Wind- müller, Neisse bei Jäkel, Nordhausen bei Schlichtewcg, Qued- linburg bei Dammann, Sagan bei Wiesenthal, Schweidniß 3mal hei Scholz, Siegen bei Hees, Stettin bei Rolin, Stralsund bei Claußen , 2 bei s 1A A bei Grimme; 97 Gewinne zu 200 Rthir. au v 17. 76, 148, 490, 3729, 3932, 6672. Î645. 7844. 8414, 8455. 9823. 12,091, 12,775. 15,775. 16,667. 16,713. 17,091. 18,618, 18,987. 20,111. 26,602. 26,879. 27,415. 28,070, 28,331, 29,496. 29,692, 30,231, 30,651. 30,894. 33,270, 36,185, 38,270, 38,313, 38,779, 40,219, 41,129, 41,710, 41,960. 42,257, 42,314. 42,789, 44,324. 44,871, 46,522. 46,723, 48,769, 49,394, 49,007, 01,058, 92,652, 52,785, | 54,434. 55,527. 56,010. 56,921, 57,767. 60,1580. 69,403. 61,276, 62,835, 64,352. 67,394. 67,957. 68,100. 68,497. 68,931. 72,124, 74,802. 77,211, 77,872. 81,607. 83,885. 86,486. 86,671. 87,690, 87,962. 88,983. 93,449. 94,464, 96,891, §8,079, 98,082. 98,211. 101,143, 103,756. 104,092, 104,169. 104,282, 104,869, 105,117, 105,547. Bie Zieh 111,140. M 111,311, Die Ziehung wird fortgejeßt. Berlin, N 18, November 1839. Kdnigl. Preußische General-Lotterie-Direction,

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der Uten Kavallerie: Brigade, von Gräwenik, nach Breslau.

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LZettungs-Nachri A U. land,

Frankrelch.

Paris, 12. Nov. Der König arbeitete gestern mit dem Kriegs -Ministcr und empsing darauf den Marschall Gérard.

In der vergangenen Nacht ist der Prinz Ludwig Buona- parte, begleitet von zwei Gendarmerte-Offizieren, in einer Post- Chaise in Paris eingetroffen. Er ward sogleich zu dem Poli zei-Präfekten, Herrn Gabriel Delessert, gesührt, und dem Minister des Jnnern Anzeige von seiner Ankunft gemacht, Um 3 Uhr

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Berlin, Sonnabend den 19ten

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November

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Morgens rfen Derr Gasparirt auf der Polizei-Práfektur und schritt zu cinem Verhör des Prinzen, Nach diesem Verhöre wurde dem jungen Buonaparte ein Frühstück vorgejezt, an wel- chem die Herren Delessert und Gasparin Theil nahmen, und Punkt 5 Uhr stieg der Prinz wieder in díe Post - Chaisc. Man glaubt, daß er úber Viry, wo si seine Mutter befinde, gehen und sich mit ihr nah Havre oder Calais begeben wird, um sich von dort nah England, oder nah den Vereinigten Staaten ein- zuschiffen. Es scheint, daß der Befehl, den Prinzen nah Pa- ris abgehen zu lassen, den Straßburger Behörden gleich nach der Unterredung der Frau von Salvage mit dem Conseils Prâ- sidenten dur. den Telegraphen ertheilt worden ist. S

Im Journal du Commerce liest man: „Die Reise der Herzogin von St. Leu nah Frankreich ist der Gegenstand aller Gespräche. Personen, die wir für gut unterrichtet halten mässen, berichtigen und gen das, was man bisher darüber gehört hat, auf folgende Weise: Es ist allerdings wahr, daß sich die Herzogin von St, Leu in Frankreich befin- det; auf die erste Nachricht von der Verhaftung ihres Sohnes verließ sie Arenenberg. Begleitet von der Frau von Salvage, reiste die Herzogin in dem Wagen und unter dem Schuse eines Passes, den jene Dame fich verschafft hatte; aber sie blieb lin Schlosse von Viry bei der Marschallin Marmont. Frau von Salvage setzte diz Reise nah Paris allein fort und begab sich gleih nach ihrer Ankunft zu dem Conseils-Präsideuten. Da sie feine Audienz - Karte hatte, so stieß sie, um sh Gehör zu ver: schaffen, auf Schwierigkeiten, die indeß der Name der Persou, von der fe abgesandt war, bald beseitigte. Groß war, wie man sich denken kanu, das Erstaunen des Grafen Molé, als er er- fuhr, daß die Herzogin von St. Leu in Frankreich. warz indessen founte er bald die Frau von Salvage beaustra- gen, der Mutter des Prinzen Ludwig die Versicherung zu geben, daß ihr Sohn nicht vor Gericht gestellt werden würde. IAndey verhehlte der Conseils: Präsident der Frau von Satvage nicht, daß dies nicht chne Bedingungen geschehen kdnne, Der Prinz würde gleich nah nr Insiruction nach einem See- hafen gebracht und auf einem Kriegsschiffe nach Amerika einge- sist werden. Die Herzogin, seine Mutter, müsse sich verpflich- ten, ihm in kürzester Zeit dahin zu folgen. Frau vou Salvage versicherte, daß die Herzogin sich nicht weigern würde, ihrem Sohne nach Amerika zu folgen, indeß verlangte fie cinen Auf- chub bis zum nächsten Früßjahr. Der Minister lies si sehr bitten, um einen Monat zu bewilligen, Und gab zu verstehen, daß nicht einmal der Boden der Schweiz der Herzogin eine Sicherheit gewähren wärde, wenn ste sich weigerte, den Kontinent zu verlassen. Was Frau von Salvage betraf, so deutete“ der Minister ihr an, daß fle ihre: Aufenthalt in der Hauptstadt so sehr a!s mdglich abzufkürzen habe. Vergebens súhrte fie an, das sie für ihre Gebieterin in dem Augenblick, wo diese Europa vielleicht für immer verlassen müsse, mannigfache Geschäfte zu ordnen habe; der Minisier be- harrte bei scinem Ausspruce, In Bezug auf die Pässe ver- wies er sie an Herrn Gabriel Delessert, der die Frau von Sal- vage mit vieler Hdflichfeit behandelt hat, Diese Dame wird Paris heute verlassen und ehe drei Tage vergchen, wird sich die Herzogin von Saint Leu wahrscheintich nicht mehr auf Franzd- sischen Gebiete befinden.“

In der vergangenen Nacht haben in der Vorstadt Saint Germain mehrere politische Verhaftungen stattgefunden.

Es sind heute auf außerordentlichem Wege Nachrichten aus Madrid vom dten d. eingetrofsen. (Vergl. den Art. Madrid.) Die hiesigen Blätter enthalten aber erst Berichte aus jener Hauptstadt bis zum 3ten d., aus denen hervorgeht, daß Gomez sich at 1sten d. in Truxillo befand und Rodil an demselben Tage sein Hauptquartter in Peralada de Mata aufgeschlagen hatte. Alaix stand in Almodova und war in Begriff, den Marsch nacy Estremadura anzutreten.

Die Gazette de France enthält heute unter der Ueber- schrift „Don Quixote , Sancho (Pa, Gomez, Rodil und Spanien“ nachstehenden satyrischen Artikel: „Man darf sich nicht wundern, wenn der sinnreihe Roman Don Quixote neu- erdings das Modebuch geworden ist. Der Schauplap der Hel denthaten des Ritters von La Mancha is derselbe, wo sich heute die großen Kämpfe, von denen er träumte, verwirklichen. Die Sierra Morena, Sevilla, Valencia, Barcelona, Salamanka, die Flüsse, die Berge, die Thäler, Alles erinnert an jene berühmte und wunderbare Geschichte. Der unerschroéene Gomez durch- reift gegenwärtig Gebirge und Thäler, die Ritter, die Zaube- rer und die Riesen herauéfordernd, und s{chwört, die Waffen nicht eher niederzulegen, bis er die Erde von den Unterdrückern befreit und alle Ungerechtigkeiten wieder gut gemacht habe. Er ist das Jdeal, welches Don Quixote vor Rugen hatte. Und gleicht Rodil nicht dem Sancho Pansa, der auf einem schwerfäilis gen Esel saß und seinem Herrn nur von weitem folgte, aus Furcht, daß cs zu einem Gefecht kommen könne? Der arme Sancho hatte si zu dem Feldzuge bereit finden lassen, in der Hoffnung, Gouverneur einer Insel zu werden; er war es gewesen, aber es drangen so viel Plackereiecn auf ihn ein, er war so wenig für jenen erhabenen Posten geeignet, daß er sich entschließen mußte, ihn aufzugeben und wieder Sancho zu werden. Tapferer Sancho! Du hajt von Macht, von Größe, von Reichthum, von Ruhe, von einem wahrhaft goldenen Zeitalter des juste-milieu geträumt, und doch haben Dir alle Deine Feldzüge nichts als Schläge, Mystificationen und Beulen eingebracht. Du bist aus Deiner Insel vertrieben worden und schägest Dich zuleßt noch glück- lich,” nach ause zurückkehren und Dein altes Handwerk wieder aufnehmen zu können. Er gehörte wahrhaft zum juste-milien jener Sancho mit seinen trivialen Sprüchwörtern, seiner Feigheit, seiner Naschhastigkeit und seinem komischen Ehr- geize. Was Don Quixote betrisst, so ist er in seinem unan- wendbaren Heroismus ganz aus cinem Stücke; er hat die Tugen- den cines Christen und übt sie aus; ex verabscheut alle Usurpa- tionen, alle Ungerechtigkeiten und verfolgt sie aufs äußerste mit Gefahr seines Lebens. Großmüthig, gnädig, uneigennübig, wid-

met er sein gaazes Leben der Ausübung des Guten und dem Ruhme. Wenn er statt Windmühlen Wirklichkeiten vor sich ge? habt hätte, so würde er ein Held gewesen seyn, wie Gomez. Ec ist nur ein Narr, weil seine Gesinnungen niht mit den Thatsachen im Einklange sehen. Als bei dern Herzoge eine úbellaunige Person dem Don Quixote seine abenteuerlichen Wan- derungen vorwirft, erwidert er: „„„Jhr macht mir ein Vers brechen daraus, daß ih die Welte durchstreife: aber Jhr würdet vielleicht sehr nachsichtig seyn, wenn ich mich in das Haus eines Anderen eindrängte, mich bei den Besiszern einschmeichelte und mir das Recht anmaßte, meinen Wohlthätern Befehle zu erthet- len, Zhr ‘habt ohne Zweifel Eure guten Gründe, diejenigen, die das saure Leben führen, das ich mir auferlegt habe, E arme Thoren zu halten ; ih bin barmherziger als thr und sage nicht Al- les, was ich von jenen Ehrgeizigen denke, die ihr Ziel durch die Schlan- aenwindungen der Falschheit zu erreichen suchen und ihre Laster unter den verrätherishen Schleier des Eifers und der Tugen- den verbergen." Als vor zwei Jahren die ganze Armee des Don Carlos und Zumalacarreguy*s aus armen Bergbewohnern bestand, die schlecht gekleidet und nur mit Aker - Geräthschaften bewaffnet waren, erklärte man sie au fúr Narren. Dic Usur? pation, die úber alle Streitkräfte Spaniens verfügte, den Koloß der Quadrupel-Allianz sollten sie zerschmettern und dasjenige in eine lächerliche Tollkähnheit umwandeln, was jest das helden- múthigste Unternehmen geworden ist. Auch sie konnten antwor- ten, wie unser berühmte Ritter: „„„Um \s{chnell jene tugend- hafte Vollkommenheit, nah der ich strebe, zu erreichen, muß ich, soviel als möglich, meinen Körper an Strapazen, meine Seele ckn Géfahren gewöhnen. Jch weiß, daß mein Unterneh- men toilkühn erscheint; ih weiß, daß die wahre Tapferkeit eben so cntfernt von Tollfúhnheit als von Furcht ist; aber in der Moral, in der Tugend, wie in dem Muthe ijt es besser, daß man Gefahr laufe, über das Ziel hinauézugehen, als dasselbe nicht zu erreichen.//// Dies ist der Grundsaß, der dem Don Carlos und seinen unerschrocenen Vertheidigern, den Zumala- carreguy’s, den Eguia's, den Villareal's und den Gomez's vor: geschwebt hat, während der grobe Materialismus des Sancho das bewegende Prinzip ihrer Gegner war. Die beiden Par- teien haben sch auf den Schlachtfeldern gegenübergestanden, die eine mít dem Vertrauen einer gerechten und heiligen Sache, die andere mit Gewissenösgualen, Die moralische Ordnung siegt über die Leidenschaften, der Geist úber. die Materie, der Mutd, der nur den Ruhm sucht, über die Tapferkeit, die dur cin elendes Interesse geleitet wird. Der Roman und die Gesc)ichte stimnien vollkommen mit einander überein.“

Nach der Sentinelle des Pyrenaes voin Len war an der Gränze das Gerücht verbreitec, der General Espartero have am 2ten d. die Karlisten unter Villareal bei Somorostro ange- griffen, geschlagen und ihm einen Verlust von 400 Mann zugefügte. Die „Sentinelle“ bemerkt übrigens, daß diese Nach- richt der Bestätigung bedürfe,

An der heutigen Bdrse waren die Spekulanten neuerdings wegen des Ausbruchs einer finanziellen Krise besorgt, und ob- gleich diese Jdeen in Paris noch nicht so sehe um sich gegrif- fen haben, wie in London, so veranlassen sie doch ein allmáli- ges Sinken in den Coursen der Französischen Fonds. Die Por- tugiesische Rente war dagegen heute sehr gesucht, weil, den Nachricht richten aus London zufolge, einer Contre-Revolution in Lissabon mit Bestimmtheit entgegengesehen wurde. An der hiesigen Börse ging man noch weiter, denn man wollte schon die Nachricht erhalten haben, daß die Constitution von 1820 über den Haufen gewcr- fen, und die Contre - Revolution ohne Blutvergiepen bewerkstel- ligt worden sey. Diese Nachricht scheint indeß noch schr der Bestätigung zu bedürfen.

Straßburg, 11. Nov. Jn hiesigen Blättern lies man: „Der Minifter des Jnnern zeigt dem Staatsrath, Prà- fekten des Niederrheins, hiermit an, daß, da durch die von der Schweizerischen Regierung der Französischen Regierung über- machte Note die erwünschte Genugthuung ertheilt wird, auch nichts mehr von diesem Augenblick an dem Wiederbeginn dcr kommerziellen Verhältnisse, welche suspendirt waren, und der freien Zirculation der Reisenden entgegenftcht. Es sind demnach die ndôthigen Befehle ertheilt worden, um die an der Gränze errichteten Prohibitiv Maßregeln wieder aufhören zu lassen.“

Straßburg, 12. November. Blatt kündigt die L des Prinzen Ludwig von hier nach Paris also an: „Die Regierung hat in Bezug auf den Prín- zen Ludwig Buonaparte eine Entscheidung getroffen, die man lange Zeit vorhergesehen hatte. Der Name Napoleon konnte nicht vor einen Assisenhof gestellt werden, und anderer Rücksich- ten nicht zu gedenken, die- einem politischen Prozeß gegen ein Mitglied jener Familie etwas sehr Peinliches beimishen wür- den, legte auch eine frühere Handlungsweise, welche von den Kammern gebilligt wurde, der Regierung die Pflicht auf, den von ihr eingeschlagenen Weg zu verfolgen. Man sage, was man wolle, die Lage des Prinzen war eine von der seiner Mitschul- digen sehr verschiedene; man konnte daher auch nicht auf gleiche Weise gegen ihn verfahren. Am verwichenen Mittwooch ift ein Escadrons - Chef der Gendarmerie zu Paris, tin Beglei- tung eines Offiziers nebst fünf Gensdarmen, in Straße burg mit einem förmlichen Befehle des Kriegs - Ministers und des Ministers des Jnuern für den General-Lieutenant WVoi- rol, Oberbefehlshaber der Division und den Präfekten des Nie- derrheins hier angekommen. teser Befehl schrieb den beiden genannten Staats-Beamten vor, unverzüglich den Prinzen Lud- wig Buonaparte in die Hände des Escadrons-Chefs zu liefern. Dieser Befehl wurde sofort in Vollzug gesest, und der Prinz reiste noch an demselben Tage Abends, um7 Uhr, in einer Post- Chaise nach Paris ab, woselbst er in diesem Augenblick anges kommen seyn muß. Álles berechtigt zu der Vermuthung, daß er nah den Vereinigten Staaten von Nord - Amerika gebracht

Das hiesige ministerielle

werden wird, Wir unsers Theils kdnnen den von der Regte-

PEE A T nes iB Ea