1836 / 323 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Weniger für die cinzelnen Regieruugs - Departemente nach , wie jener Unterschied als Ergebniß sich begründe. 800,000 Fr. mehr betrug darunter das Budget der öffentlichen Schuld, was gro- ßentheils cus einmaliger Zinsvergütung durch die Anleihe von 39 Millionen entstanden. Für das Kriegs-Amt wurden 316,000 Fr. mehr verlangt, durch die Nothwendigkeit, eine größere Mann- schaftszahl als jeßt unter den Wassen beizubehalten und auch das Material des Geschúßcs und des Genfès zu vergrößern. Was das Einnahme - Budget betrifst, so hatte schon die TkFxon- Rede bemerkt, daß die Bedürfnisse fär 1836 von dem Ertrage der bestehenden Auflagen würden gedeckt werden, und so sey denn au dur das Budget für 1837 nur ein geringer Unter- \chied in den Einnahmen von den sür daë laufende Jadr votirten beantragt. „„ Jnzwischen, meine Herren ,‘/ fuhr der Minister fort, „bringt eine der indirckten Steuern, die eingeführt wor:

don, um recht einträg!lih für den Schagß zu werden, dem- |

selben je länger je weniger ein, und gercicht nur noch zum Nußen eines unserer Gewerbézweige , so wie unseres ee- kandels, die Zucker - Accise nämlich. Schon lange und nament lich bei meinem Eintritt ins Ministerium ist dieses Verhäâlt- niß Ihnen als unvermeidliche tahe Folge der Gese6zgebung in diescm Zweige des Einkommens bezeichnet, es ift in dieser Versammlung gezeigt worden, daß die üm Geseße bestimmten Verhältnisse der Erstattung des Einfuhr - Zolles von rohen Zukern bei deren Ausfuzr in raffinirter Gestalt unrichtig seyen, daß der Abfall beim Nasfiniren, wie ihn das Gese annehme, dreifach so stark a!s der wirklihe Abfall sey, und kurz, daß es nicht mehr ein cinfaher Drawback (Rück- zoll), wie es der Gesetzgeber gewollt, sotidern eine währe Auéfuhr-Prämie sey, die von dem inländischen KonFfumenten cr- hoben werde und deren Belauf dur jede Vervolllommnung im Raffiniren noch steige. Gewichtige Gründe, eineêtheils um einen Betrieb zu begünstigen, der dem Lande durch Beschäfti- gung vou Armen Und Verbrauch von Material núßet, anderti- rheils der Vortheil unserer Schifffahrt Und unseres auswärtigen Handels, hatten die Regierung bewogen, die Vorlegung von Reformen in dieser Beziehung auszuseßen, die ste für richti hielre, für welche aber die Zeit noch nicht getommen wav. Diese Gründe bestchen noch, wenigstens nach der Ansicht meines Kol? legen vom Departement des Innern, und es ist hinzuzufügen, daß die Complication, welche durch die Errichtung zahlreicher Rübenzucker-Fabrifen entsteht, es zu einem Geseke der Klugheit

raacht, den Stand der Dinge, jo nachtheilig er auch für die Staats: :

kae ist, nicht zu ändern, che man nicht ungefähr das G&gebniß fenut, das die Production von einheimischem Zucker herbeiführen wird. Es würde uns gar zu leid thun, meine Herren, wenn wir dur unzeitige Maßregeln der Entfaltung einer gewerblichen Eroberung geschadet hätten, die unserm Landbau so günstig als

unserm Handel zu werden verspricht und die uns von einem ; ungeheuren Tribut befreiet, den wir bisher dem Auslande be- | zahit. Der Ertrag der Zucker - Accise, die in den verschiedenen | Budgets zu jährlich 1,700,600 bis 1,800,( 00 Fr. veranschlagt

worden, ist in dem jeßigen nur mit 120,000 Fr. aufgefüßrr. Jnzwischen, meine Herren, Dank der Zunahme, ‘die man berech: rigt ist, von andern Einnahmezweigen und insonderheit von der Eisenbahu zu erwarten, die wir zu 1,500,000 statt 600,000 Fr. anschlagen, wird die Bilanz der Einnahmen und Ausgaben doch nicht gestôrt werden, und ih hege selb| noch für 1836 dée Hoff- nung, daß die Schäßung der Einnahmen im Ganzen überstiegen werden wird, troß dem großen Verluste auf Zucker.“ Das Einnahnie - Budget wurde von dem Minister nach dieser Einlei- rung zu 332,040 Fr. 43 C. höher als das der Ausga en veran- schlagt und das Einzelne hiervon nachgewiesen. In dieser Aués- enandersekung bemerkte er unter Anderem: ¡„Uebereinkünfte mit benachbarten Ländern haben Belgien den Durchgang der Kor- respondenzen gesichert; cs ist eine große Beschleunigung in der Beförderung der Briefe von und nach Frankreich beschafst wor- den, und eine schnellere Besorgung nach Deutschland wird un- verzúglih ins Werk gerichtet werden.“ N

Gestern fingen die Repräsentanten dix allgemeine Discussion ider die Antworts - Adresse auf die Königl. Thron-Rede an. Meh- rere Redner nahmen nacheinauder das Wort, und um 3 Uhr war die allgemeine Discussion noch unbeendigt.

Der Kénigl. Engl. Gesandschafts-Sccretair in Berlin, Sir G. Hamilton, ist auf der Reise nach London hier angekommen.

Deutschland.

Hannover, 16. Nov. So eben, halb 2 Uhr Nachmittags, sind Se. Maj. der König von Griechenland, unter dem Jnkog- nito cincs Grafen von Missolunghi, auf der Reise nah Olden- burg hier eingetroffen und im Britischen Hotel abgestiegen.

Nach einer Bekanntinahung des „Königl. Ministerii des,

Fnncrn vorn lten d. sind die Patrimonial - Gerichte Salzdett- furt), Evenburg, Diedersen-Hasperde. und Neustadt-Gödens in Folge freiwilliger Abtretung der Gerichtéherren aufgehoben. Das Gericht Neustadt-Gödens besteht einstweilen als Königliches Gericht fort; die Bezirke der erstgenannten drei Gerichte sind vereinigt worden: Salzdettfurth mit dem Amte Birlderlahe, Gvenbürg mit dem Amte Leer und Diedersen-Hasperde mít dem Amte Springe. Das neuerrihtete Amt Alfeld ist seit dem i0ten v. M. in Wirksamkeit.

Hamburg, 16. Nov. Morgen wird der Königl. Preußi- he Gesandte, Herr von Häunlein, von hier abreisen, um sich zur Vermählungs - Feier Sr. Majestät des Königs Otto von Griechenland nah Oldenburg zu begeben.

Kassel, 14. Nov. (Kass. Ztg.) Die bevorstehende Be- nußung des neuen Ständehauses hat zu einer Differenz zwi- schen dem Ministerium des Jnnern und dem ständigen land- stándischen Aus\shusse Veranlassung gegeben, deren nähere Be- \chaffenheit aus den nachstehend abgedruckten Aktenstúcken er- sichtl'ch is. Als nämlich eine Anfrage des gedachten Auss\chufs- \es darüber geschehen war, ob das neue Ständéhaus vor dem 12ten d. M, werde überliefert werden , wurde demselben am 11ten d.. M, erdffnet, daß das neue Ständehaus zum bevorste- henden Landtage zu gebrauchen seyn und wegen Einräumung der erforderlichen Lokalitäten darin noch an demselben Tage die nöthige Mittheilung erfolgen werde. Indem jedoch diese Ein- räumung durch den dazu bestellten Kommissar geschehen sollte, erfolgte die ablehnende Aeußerung des ständigen landständischen Ausschusses vom Uten d., und hierauf die weiteren Eröfsnun- gen des Ministeriums des Innern vom l2ten d. M., die fer- nere Aeußerung des gedachten Ausschusses vom Uten d. M., eingegangen am 13ten d. M. und die shließlihe Eröffnung vom

l14ten d. M. L

„1. Jn Bezichung anf den Gegenstand des gefälligen Schreibens von heuíe, Nr. 10,742, die Ueberweisung des neuen Ständehauses betreffend, müsscu wix als sich von selbst verstehend voraussezeu, daß das neue Stäudehaus ganz zur freicn Verfügnng der Stände gestellt werde. Juzwischen drückt sich jenes Schreiben hierüber in_ciner Weise aus, daß über die desfallsige Absicht Kkfflirstlichen Ministeriums des

E E t E E T E:

S E E S

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Junern bei uns Zweifel sich erhoben, die durch cine weitere srifl- siche Mittbeilung, wie sie der Schluß jenes Schreibens erwarten lic, nicht gelóst worden sind. Sollte unter dieser Mittheilung dic von dem Ministerial -Secretair, Hofrath von Ende, dem unterzeichneten Vorstande des Änsschusses gemachte mündliche Eröffnung ver- standen worden sevn, so fkounte der gedachte Vorstand sid) uicht veranlaßt finden, der Aufforderung jenes Beamten, wit diesem das lléberweisungs-: Geschäft vorzunebuien, zu cntsprechen, fo lange uicht über die Art und den Umfang der Ucberwcisung genügender Auf: {luß ertheilt war, welchen vor der Ueberweisung zu geben, der ge- nannte Minificrial - Sckretar ablehute. Wir halten cs daher vor al- jen Dingen für unsere Pflicht, Kurfürstliches Ministerium des Jun- ucrn um ba!dgefällige Erthcilung der gedachten Anskunft zu crsu- chen, und bezichen uns dabei ands Schreiben des bleibenden land: stáudischeu Ausschusses vom 18. November 1833.

Kassel, am 11. Movember 1836. / :

Der bleibende landständishe Ausschuß. (gez) Schomburg. Dirks. : 11. Auszug aus dem Protokolle des Ministeriums des Fnnern. Kassel, am 12. November 1836.

Nr. 10,859. Weiteres Schreiben des ständigen landsiändischen Ausfchnsses, die Ueberweisung des neucn Ständehauses betreffend.

Beschluß: Dem ständigen laudständischen Ausschusse ift hier- auf Folgendes cergebens: zu erwidern: Es könne vorerfi nux darauf anfoumien, dem gedachten Ausschusse diejenigen Lofalitäten zu vers schaffen, welche zur B:forgung der ihm nach der Geschäfts-Ordnung der Stände: Versaunnluva obliegenden Arbeiten nêthig seyen. Diese Lokalitäten, über deren Zulängilichfeit zu urtheilen erst uach geschehe- uer Uceberlicferuug möglich scyu werde, sollten dem Herru Vorsiande des ständigen landsiändischen Ausschusscs alébald im neuen Ständc- bause überwiesen werden. Ob burch die über cinzeluc sonstige Theile desselben getroffene Verfüguug, welche übrigens ersi bei der Ueber- weisung werde bemerkt werden können, das landständiseze Jntercsse benachthciligt erscheinen soilte, müsse der kommenden Stände s Vér- fammlung zu bemerlen und zu begründen überlassen bleiben, indem man darüber mit dem desfalis gar nicht legitimirten sländigeu Aus- chu}se in irgend eine Unterhandlung zu treten ablehnen müsse, Es werde bicruach der Anzeige, ob dic Uederwcisung der fraglichen Lokas- litäten anzunchmen der Herr Vorstand des Ausschusses bercit sey, mit dem Bemerken entgegengesehen, daß man dicsscits irgend cinc Verantwortung über diè durch die abgelchnte Anuahme der Sißungs-

" uud Geschäfts-Lofalitäten etwa enlstaudene Verhinderung in dei Ge-

schäften des sländischen Ausschusses nicht übernehmen kenne, da be- rcits ver dem Einberufungstage die Ucberweisung jener Lokalitäten angeboten wordeu sev. (gez.) Hassenpfliug.

111. Auf das gefällige Schreiben vom beutigen Tage, die Ucber- weisung des uexneu Ständchanses bctreffend, erwidern wir Kurfürsle- lichem Ministerium des Junern ergebcust, daß wir, da die uns oblie- gende Pflicht , das lauditändische Juteresse wahrzunehmen, erst mit der Eröffnung der bevorstehenden Stände-Versammlung aufhört und diese Pslicht auch die Vertretuna der Stände, in Beziehung auf dic Ueberwcisung des neuen Ständchauscs, umfaßt, auf einc theilweise Ueberliefernng desselben nicht cingehen fönuen.

Kassel, am 12. November 1836. E

Der bleibende laudständische Ausschuß, (gez) Schomburg. Dirks. L 1. Auszug aus dem Protokolle des Min.steriums des Juncrn. Kassel, am 14. Novembcr 1836.

N-. 10,920. Weiteres Schreiben des ständigen laudständischen Ausschusses, dic Ueberweisung des neuen Ständechauses betreffend.

Beschluß: Deu ständigen laudständischen Ausschusse ist, auf dessen vom 12ten d. M. datirtcs, den 13ten Abends eingegangencs Schreiben , ergebenst zu eröffnen, daß bei der Annahme cines völlig i PreGeuben Lokals zum Zweck der durch den Herru Vorstand des ständigen ständischen Aussc\usses zu veranstaltendeu vorbereitenden Versammlung der Stände - Mitglieder von Wahrung landständis her Juteressen gar nicht die Rede sevn fôune, um so we- niger aber cin solches Juteresse bei der vorlicgenden Veranlas- sung becinträchtigt zu werden vermöge, als in die-Annahme dcs zu überwciscnden Versamminugsortes uur ganz willflirlicherwcise die Bedeutung ciner auch nur in irgend einer Hinsicht für dic cinsch!agen-

den Verhältnisse Etwas cutscheidenden Handlung gelegt werde. Wenu der ständige ständische Ausschuß die Sache vou diescu sich ganz von selbst |

darbietendeu Gesichtspunkte betrachten wolle, daun werde, wie man zuver- sichtlich erwarte, der Ueberweisung der befragten Lokalitäten kein Hinderuiß mehr entgegengestellt und den Fortgang der den Landtag vorbercitenden Handlungen eine Hemmung uicht bercitet werden , die sonst unver- meidlich erscheine indem es sich von sclb| versiche, daß der Herr Vorstand des ständigen ständischen Ausschusses nicht befugt seyn fonnc, ein Zusammenfemmen der Stände - Mitglicder zum Zwce der Bor-

nabme verfafsungsmäßiger, dem öffentlichen Rechte also augchöriger !

Handlungen in einem anderen, als dem desfalls öffentlich bestimm- ten Versannulungsorte zu veranlassen. (gez) Hassenpflug.“

Kassel, 16. Nov. Se. Hoheit der Kurprinz und Mit- regent haben den Hof-Marschall von der Malsburg zum Ober- Ceremonienmeister, mit dem Prädikate „Excellenz“, ernannt.

Die heutige Kasselsche Zeitung berichtet: „Jn Gemäß- heit des §. 2- der Geschäfts-Ordnung der Stände-Versammlung voin 16, Febr. 1831 hatte, wie wir vernehmen, der Vorstand des bleibenden ständigen Ausschusses, Herr Ober-Bürgermeister Sclzomburg, nachdem mehr als ?/z der zum bevorstehenden Land- tage crwählten Abgeordncten vorläufig für legitimict anerkannt waren, die hier anwesenden Mitglieder der tände : Versamn1- lung zu einer Zusammenkunft auf den 15ten d., 10 Uhr Vor- mittags, im neuen Ständehause eingeladen, um zur Wahl eines Präsidenten und eines Vice-Präsidenten zu schreiten. Der Vor- stand, Herr Ober - Bürgermeister Schomburg, eröfsnete_ die Sikzung mit einleitenden Worten, durch welche er auf die Wichs- tigkeit des zunächst vorzunehmenden Geschäfts und die Eigen- schaften, welche die Wahl zum Vorsige der Versammlung be- stimmen müßten, aufmerksam machte. Nachdem hierauf über die Zahl der zum Behuf der landesherrlichen Ernennung eines Präsidenten und Vice - Präsidenten zu wählenden Mitglieder verhandelt worden, wurde dieselbe auf Vier bestimmt, und wur- den hierauf mittelst geheimer Abstimmung hierzu gewählt: die Herren Schomburg, Endemann, Wippermann und Schwarzen- berg.““ j

t Ueber den hiesigen Aufenthalt des Herrn Grafen von

tissolunghi wird berichtet, daß dersclbe gestern Mittag um 2 Uhr hier ankam und im Gasthof zum König von Preußen ab- stieg, nach einem Dejeuner gleich die Kurfürstlihe Bilder - Gal- lerie besuchte und darauf nach Wilhelmshöhe fuhr, dessen An- lagen der Herr Graf in Augenschein nahm, und nachher nach der Stadt zurückkehrte, woselbst derselbe zu Mittag speiste und Abends, obwohl unter fortdauerndem Jnkognito, erlauchte Be- suche empfing und erwiederte. Diesen Morgen 7'/, Uhr seßte der Herr Graf von Missolunghi seine Reise nah Oldenburg über Hannover und Bremen fort. In seinem Gefolge befinden sich der Königl. Griechische Gesandte zu Mänchen, Fürst Mau- rofordates, der Königl. Bayersche Gesandte zu Wien, Graf v. Lerchenfeld , der Hof-Marschall Graf Saporta, der Regierungs- Präsident v. Rudhart von Passau, Flügel - Adjutant und Kabi- nets- Secretair Oberst - Lieutenant Lechleithner, und der Leibarzt Dr. Wibmer.

S pa-nien. Madrid, 5. Nov. Die Hof-Zeitung publizirt eine von dem provisorishen General - Capitain der Provinz Toledo an den Kriegs-Minister gerichtete Depesche, die aus Toledo vom

31, Ott. datirt ist und die Nachricht von der Niederlage h, nittheilt, der am 29sten h Maria Fernande | inos hatten dabei cinige Waffe Mann gefangen genommy „dazu dienen sollen, d

Karlistischen Anführers Palillos 1 Tomelloso von dem Ober gen worden. und Maulthiere erbeutet und zwei „die“, wie es in der Depesche heißt, Manen der beiden voz den Rebellen so unmenschlich umgebrag

ten Kabinets-Couriere zu sühnen.““ i Dasselbe Blatt enthält folgende Depesche des Gene, Xavier de Osuna, an_den Kriey Oktober : „Der Militzj

st-Lieutenant Die Christ

Capitains von Andalusien , Minister, datirt aus Sevilla vom 27. Gouverneur von Villareal de San Antonio in ‘Portugal, yj dem ich seit dem Beginn meines Kommandos in Communicaty abe, meldet mir in einem vom 24. Oktober dati daß er die Nachricht über die Bewegungen des ( an seine Regierung beför daß die dffentlihhe Ruhe in Algarbien Portugiesischen Gränze ej Kolonne unter dem Kommando des Y der sein Hauptquartier in Beja ausy je nach Erforderniß | alusien zu dperiren,“

gestanden h Schreiben, die er von mir empfangen, Er fägt hinzu, gesidrt geblieben ist, bewegliche Observations- rons de Bomfim sicht, schlagen hat und in Bereitschaft is / Umstände in Estremadura oder..in Aud

Das Eco meldet aus Cadix vom 24, Oktober: Geschwader, welches vor einigen Tagen hter einlj bgesegelt, mit Auënahme des Schifses „Santi Peti! das hier in Quarantaine verbleibt, um einige Havarie au

und daß an der

Französische ist wteder a

nland.

Aus Frankfurt a. d. O. geht nachstehende Mittheilung vom U8ten d. M. zu: „Die für y Großhandel mit der gegenwärtigen Woche zu Ende gehende hi esse ist im Allgemeinen mittelmäßig gut au fallen, Es befanden sich über 52,000 Centner neu eingeganzi Waaren aller Art auf dem Plaße, und die Zahl der angen deten Meßfremden bestand bis zum lten d. M. in 8321 P In Tuch und tuchartigen Waaren war das Gesj diesmal zwar nicht sehr beträchtlich, da c Einkäufern fehlte, indessen haben vrdinaire Tuche doch viel) Sächsische Und Preußische Wollenzeug - Wausf die Englischen weni

Berlin, !9, Nov.

fige Martini - M

s dazu an ausländish

saß gefunden. anden mittelmäßiget, Seiden- und Halbseiden: Waaren war das Ge günstig. Mit Schlesischen und Sächsischen Baumwollen-Vae emacht worden; die Berliner Kattune s Englische Baumiwollen-Waaren wy den weniger gesucht. Jin Leinen-Waaren war der Absals mit n fanden ebenfalls mittelmäßig guten sich bei den Eisen- und Stahl - Waar fo wie bei den Led e Häute und Felle waren viel y handen und fanden sämmtlich Käufer. Hornspißen waren vit Hirsch - Geweihe wenige hier; e leßtere wurden rasch verkauft.

Schweineborsten waren nicht viel vorhanden und wurden säm Bettfedern und Daunen, auch Federposen war und fanden zu guten Preisen Käufer. Wad venig vorräthig , beides wurde rasch verkau 5000 Centner auf dem Platze. Das 0 flau, besonders für die feineren Gattunzty haben zuleßt noch guten Absaß gefunden.

Der mit der Messe verbundene Pferde Pferden bese6t. Die Nachfrage war nicht beträchtlich. Et ( erkauf von Pferden nah dem Auslande gema

er Begehr. châst diesmal nf

sind gute Geschäfte g den ebenfalls viel Absa6.

Kurze Waare Dasselbe zeigte

den Ho!z-, Glas- und Por und Rauch - Waaren.

ellan-Waaren,

rstere fanden wenig Nachfray Pferde- und Kuh - Haare, al

lich verkauft. ziemlich viele hier war viel, Honig 1 Von Wolle waren 4— \{cháft darin war geringere Sorten Markt war mit 17—|}

dieómal kein worden.‘

Man meldet aus Bromberg, daß daselbst nicht 1 das chóône Nordlicht am 18. Oft. beobachtet worden ist, son daß bereits am 1lten desselben Monats ein ähnliches Mett wurde. An gedachtem Tage zeigte sich um hi Súd- Osten am Himmel in einer Höhe u etwa 40 Graden eine schône, sehr. große Feuerkugel mit weiß! Licht, die nach einigen Sekunden sich in 20 und mehrere l ertheilte, welche sofort verschwanden. en am nördlichen Himmel weiße Lichtstrahb es zeigte sich demnächst, in eil dhe von etwa 30 Graden úber dem Horizont und einer| utenden Breite, ein {dnes Nordlicht, welches, nachdem F 19 Minuten gedauert hatte, verschwand, nach 10 Minuten gleich schdner. wiederkehrie und dann nach kurzer Zeit ganz (s

In Ratibor

wahrgenommen 8 Uhr Abends im

nere Feuerkugeln ¡ telbar darauf {o bis zum Zenith empor, und

ward am ten d. das von dem Stil Verordneten - Vorsteher und Stadt- Aeltesten Frank erbaute 1 der Stadt - Kommune, behufs Errichtung einer städtischen Vi sen-Anftali für katholische Waisenkinder geschenkte Gebäude fe

Bezug auf den Gesundheits-Zusta der Gemeinde Jrrel (Kreis Vi elche mehr als 600 Seelen zh J., mithin seit fast eivem|! mmen ist.

ckelte in diesem J

lich eingeweiht.

Bemerkenswerth in der Rhein-Provinz is, daß in burg im Reg.-Bez. Trier), w rom 5. Maî bis zum 1, Nov. d. ben Jahre, kein einziger Sterbefall vorgeko

Eine ungewöhnliche Thätigkeit entivi der Schiffbau zu Merzig, im Reg.-Bez. Trier, indem dast bis Ende Oktober 19 große Schiffe gebaut worden sind.

e E É E. B m-r D Md La ÄID E H

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ausstellung auf e N Akademie dé!

Wir haben unter den historischen Bildern uoch eiue hübsche N0 lese übrig. Zunächst ist vou den Werke scldoxfer Schule zu reden, welche uach Ausstellungen zu den höchsten Erwartungen berechtigten ; tilfe und Alfred Rethel.' Der Erstere, w Wüste den Preis davou! cht in demselben Gradt!

n ¡weier Maler aus der N ihren Leistungen auf früh

Hermann S zwei Fahren mit seinen Pilgern îu der hat diesmal zwei Bilder gegebcn, welche ui lebhafteste Juteresse auf sich ziehen; es liegt aber in dex Sache und der Rüstigkcit dieser jugendlichen Kräfte, daß die Sics { zurückbleibt, ist darum noch uicht besiegt, Viel schieben wir Der Juhalt des größeren Bilde f, Herzog von Schwaben, ater, Otto den Großen, empört, begegnet des Jagd und wirft sich im Büßerkleide, Die Ueberraschung des Kaisers obl ausgedrückt, a | at nicht jene unmittelbare

scln, und wer einuta dern wird sich nächsiens wicde die Wahl des Gegenstandes.

Stilfe ift nämlich folgender: Ludol

r oben zeigen.

gegen seinen V im Walde auf der bittend, vor ihm nieder. nere Rührung des Sohnes ist auch w ment spricht nicht durch sich selbst, er h allgemeine Verständlichkeit , es scheint nicht möglich geweseu, tion in einen cinzigen Moment zu

den ganzen Juhalt der S vercinigen. Der Rükblic ally, verloren, die Empbrung des Sohnes gege e ließ sich malerisch nicht d dem historischeu Detail un und was der Maler empfunde kanu sich in dem Beschauer l

re gcht hier d dié ‘darauf crfolgte Reu das Ergreifende beruht hier auf wesentlich auf ciner Successión, als er diesen Gegensland wählte,

reproduziren, wenn er das Bi!d sicht. Er sieht hier nur einen ge- shmüdten Maun mit Fagd-Selttge- dem sich ein jüngerer bitteud den Weg wirft, aber er würde, ohne daß er den Katalog nacl- {lä t, nicht einmal wissen, daß jenes der Kaiser Otto, dies Ludolf k chwaben ist; es wird aus dem Bilde nicht unmittelbar anschau- lich, daß wir cine Scene zwischen Vater und Sohn haben, und och weniger fönuen sich die Motive aussprechen, welche früher und zet ¡m Spiele waren ; mit einem Worte, das Drama scheint hier außerhalb r malerischen Dimensionen zu liegen, und das, was der Künstler wirtlich darstellte, steht in keinem Verhältniß zu dem, was der Be- {auer hinzu deafen muß. Um uns noch deutlicher auszudrücen : e Moment würde malerisch sepu, wenn er- seine Erstrecung in dic Breite hätte, wenn es darauf aufkäme, den verschiedenen Antheil der Empfindung iu mehreren Personen zugleich und neben cinander vor- ustellen y allein das is hier nicht der Fall, sondern das Poetische iegt hier wesentlich in deut, was der Zeit nach auf einander folgt, und fann ohue dies, d. h. ohne hinzugefügte Erklärung, nicht einmal verstanden werden. j Richt viel auders ist es auch mit dem Rethelschen Bilde bewgudt. Rachdem der Künstler vor nunmehr vier Jahreu sciuen Bonifacius, tine wunderschöue Einzelfigur, gezeigt hatte, machte man sich groZe Versprechungen von dem Bilde, welches diesmal der Katalog ver- hieß: „Bonuifacins läßt aus der gefälltén Wodanseiche eine christliche Kapelle bauen“, durfte ein schr glücklicher Gegenstand ven

| wahrhaft poetischem Jubalt scheinen, deun welche Fülle von Gefüh-

ließt es ein, wenn das alte Heiligthum der Deutschen piößlich dem Beil erlicgt - zerságt wird, wie cin gewöhnliches Nußholz, und wenn uun wiederum aus den Bretteru die erste christliche Kapelle er- teht, Welche Uebergäunge der Empfindungen! Aber eben weil es iUebergänge sind, auch wesentlich an eiue Zeitfolge gebunden und eben

darum dem Dichter, aber nicht dem Maler darstellbar. Der Legtere

findet zwar immer noch genug abzubildea, aber doch nichts, was u1it

dem poetischen Gehalt im Verhältuiß siäude, und also auch nichts,

was in dem Grade ergreifen fanu, wie man es von dem Gegenstande erwarten solite. Unser Künstler hat immer noch etwas recht Schönes dargestellt und recht feine Gedanfen an deu Tag gelegt. Bouifacius steht mitten unter unseren ehrbaren Altvordern und zeichnet sinnig mit sciuem Bischofsstabe deu Aufriß E errichtenden einfachen Kapelle in den Sand; seine priesterlicheu Begleiter schauen zu, des- leichen die befehrten Deutscheu; die früher verchrte Eiche liegt am Boden, und ihr kerniges Holz splittert unter den Schiägen der Art, während man im Hintergrunde geschäftig die Balken zu dem Ges bände des gepredigten Gottes aufrichtenu sicht. Es ist manche treffliche Figur im Bilde, cinige siad weniger geglüäcft, mit dem Ganzeu aber it der Gegenstand lange uicht cishopft, es ist wicder mehr eine Abbildung als eiue poctisch ergründende Darstellung. Es ist dies mehr eiu vignettenartiges Nebenubild, und wenu der Klinsiter etwa mit solchen Abbildungen Hauptgemälde um- geben wollte, oder weun er cine zusammenhängeude Reihenfolge auf- stellte, \o würde sich weuiger dagegen sagen lassen, wiewohl Bilder, welche auf einen Griff den Kern uud Schwerpunkt ciner Handlung herauszustellen wissen, immer vorzugsweise den Sieg über das Ge- múth des Beschauers davoutragen werden. Auf jene Weise stellte uns diesmal Stilke die Jungfrau von Orleans dar, in halber Figur, die Fahne in der Hand, gewappnet vor der Mutter Gottes betend. Er gab dem Bilde cinen Sockel von Goldgrund und zeichnete auf dem- sciben iu verschi:denen Feldern mit Braun die auf cinander folgenden geschichtlichen Hauptmomente so vortrefflich, daß wir nicht An- stand nehmen, diesen bei weitem den Vorzug vor dem Hauptbilde zu geben. Was aber die Ausführung mit Braun auf Gold aulangt, so scheint überhaupt jede Art vou Monochrom für dergleichen cpfklifche Darstellungen am passendsten.

Zwei Scenen aus dem Lebeu der heiligen Elisabeth sind dramatisch gedacht, und besonders die Vertreibung der Landgräfin qus der Wartburg durch ihren Schwager Heinrich Raspe enthält lebendige, wohl charafterisirte Gestalten. Das Bild hätte leicht den allgemeinen Beifall des Publikums gewinnen können, wenu das mérzooll gen Himmel erhobene Autliy der Verßoßenen mehr

irme, dic Zeichnung mchr Weichheit, das Kolorit mehr Schmelz besäße. Clasen, ein junger Künstler in Düsseldorf, stellt

uns die ersten Christen als sein erstes Bild dar, das, als fol-

ches, recht waer genannt werden darf. Ein würdiger Greis liest aus der heiligen Schrift vor, und die fleine Gemeinde, die sich

in einer cngeu Felsgroite versammelt hat, hört in verschiedenen Stel- lungen andächtig zuz doch hat auch diescs Bild einen gewissen preß- haften Charakter, der sih bis auf das Kolorit erstreckt, und man vermißt Frische uud Erhebung. Von Otto Grashof findet sich dic Eingaugsscene des Cid, woraus die gute Schule und überdies

das schr löbliche Bemühen nach dramatifcher Darstellung hervorgeht. Minder gerathen zeigen sich diesmal die Bilder von Fsaac Jacob mnd Karl Dundcker, indrm sie zu weit hinter deu Ansprüchen zu- eo welche mau an die Düsseldorfer Schule zu macheu ge- wohnt ist.

Nunmehr kommen wir zu ciner Reihe von Düsscldorfer Bildern, die meistens cinzeine, ruhende Figuren enthalten, oder wenigstens solhze Gruppen von zwei Figuren, welche sich nicht zu den dramati- schen zählen lassen. Darunter is noch viel Anmuthiges uud Licb- liches, aber wenu diese Stücke auf früheren Ausstellungen ohne Zweci- fel Aufsehen gemacht hätten, so blicben sie doch diesmal im zweiten und dritten Range, namentlich aber eutging ihnen der lebhafte Bei- fall auch deshalb, weil man ihnen die Ableitung von bereits früher Geschautem zu leicht anmerfte. So hat Blanc's Kirchgängerin von der leßten Ausstellng, ‘an der man übrigens eine Reminiscenz aus Dürer erkeunt, hon damals, damit sie nicht allein sch, Wittich?s Edelknaben hervorgerufen, und von diesem zarten Paar findet sch gegenwärtig cine zahlreiche Nachkommenschaft. Darunter is zuerst Wittich's Edelfräulcin mit dem Falken auf der Hand zu nennen, das cben so zierlich ist, aber nur noch sentimentalerx und tros ihres frommen Augenuicderschlagens doch recht gefallsüchtig. Die auderen übergeben wir am besten und verweilen uur wieder vor Blanc's Goldschmidts-Töchterlein, die cin feines, liebes, gemüthliches Kind ist und durch die dunfle Haltung und die érnsten Farben an cin altes Bild erinnert. Ju anderen wieder dauert cine Richtung auf die Pracht der Kostume und die zierlihe Ausmalung aller Stoffe

| der Waffen und Schmucfsachen noch fort, wiewohl sich nicht verken-

nen läßt, daß Alle, die das innere Leben zu ergreifen suchen und Scele darstellen können, sich immer entschiedener von dieser Richtung abwenden. Als das Maximum von sauberer Zierlichkeit und sinni- ger Pracht zeigt sih ein Bild von Wilhelm Nerenz in Düssel: orf, cine Scene aus Kleist's Käthchen von Heilbronn. Das gegenu- wärtig ausgestellte Gemälde soll uur als Mittelbild dienen und in Einem Rahmen noch mit Seitenbildern vereinigt werden. Ju sol- chem Sinne is denn auch hon dies Mittelbild selbst gemalt, denn eist eine Zusammenbäufung alles Feinen, Niedlichen und Süßen, gleichsam mit weiblichem Sinn und mit aller Ausdauer Deutschen Kunstsleißes gemalt, aber die Kunst steht darin nicht in gleichem Ver- hültniß mit dem Fleiß. Einige Köpfe haben auch einen warmen uódruct, vornehmlich Kätochen's Vater, und ein besonderes Jutcresse erhält das Bild noch dadurch, daß die nahmhaftesten Mitglieder der Düsseldorfer Malerschule darin angebracht sind, freilich sämmtlich bérseyt in jene Zierlichkeit und Zuckersüßigfeit. Auch aus anderen Shulen und von älteren dienten Künsilern ist noch Einiges. nachzuholen. Das Gebiet antifer Darstellungen, ivelche von den Künstlern besonders des Nacften wegen gesucht wer- den, ist diesmal nicht sehr reichhaltig ausgefallen, denn außer Sohns Urtheil des Paris hat nur noch Adolf Henning ein Gemälde der At in lebensgroßen Figuren gegeben, Achill und Thetis, wie der Held zornig am Meere sit und seine göttliche Mutter aus der Flut ¡l'ihm herantritt, um ihn zu besänftigen. Jur Hintergrunde sieht man die Herolde mit der Briseïs abgehen. Es zeigt sich hier der ge- wandte Zeichner und theilweise auch gewandte Kolorist, allcin man kaun sich nicht verschweigen, daß es au dem fehlt, was allein die Herzen öf- 4 und gewinnt. Besouders schön is noch die Nymphe, welche in us Muschel \iut und das Delphin-Gespann lenft; und ganz vorzüg- ch ist der Wellenschlag des heiteren Meeres gelungen, so daß man

1315 auf deu Gedanken geräth, dies scy eigentlich der Jnhalt des Vildes, und der Künstler habe die Figuren, obwohl sie lebensgroß sind, nur als Staffage dazu gesucht. Ju kleinerer Dimensfion sieht manu von Schorn, gegenwärtig einem Schüler Wachs, eine antife Darstellung mit nack- ten G gureL/ Arion, von Nvmphen und Mecergöttern getragen. Der 1}

Künstler hätte dieseu Gegenstand nicht wählen fönnen, wenn er sich nicht in der Zeichnung und Färbung des Nakten etwas zutraute, allein zu uacteu Figuren stimmt sehr wenig diescr moderne und süßs- liche Ausdruck in den Gesichtern. Auch hat die ganze Behandlung | etwas übermäßig Delikates und fast Porzellanartiges. Das Nackte fann nur gefallen, wenu es mit Kräftigkeit und Unbefangenuheit ver- cint ist. Von Schoppe schen wir eine anziehende Badescene, an welche schon darum ein geringeres Maaß von jenen Anforderungen gemacht werden darf, weil fie das Zeitalter uicht verleugnet; der Künstler schcint nichts dagegen zu haben, wenn wir die zarten Rymphchen uns zugleich in eleganter Modetracht denfen, ja, es fheint die Wirkung eben hierauf berechnet zu seyn. Die Kostumstücke sind auch außer der Düsseldorfer Schule schr belicbt ; unter solchen uämlich versteheu wir dicjeuigen, wo es nicht zunächst auf eine Darsiellung des innereu Lebens abgeschen ist, son- dern vielmchr auf cine Repräseutatioa der Figuren und ihrer Tracht, für welche leßtere jene mitunter uicht viel mehr als die Träger sind. Zwei Stücke von Adol ph Henning, „tin Armenischer Geist- licher, welcher das Weihwasser nimmt“, und „ein Ordensgeistlicher mit seinem Chorkfuaben zur Messe gehend, als Hintergrund ein Theil der Marfuskirche‘“, nehmen sich recht stattlicy aus, und namentlich hat das leßtere, troy des vorgeltenden Schmuckes, zugleich eine ernste Würde und gefällt durch die Entschlossenheit des breiten Pinsels. Auch Hopfgarten zeigt in neuerer Zeit eiue überwiegende Neigung für das Kostum, was seinen Darstellungen gediegenern Jnhalts nicht selten Abbruch thut. Sein Rafael, das Motiv der Madonna della Sedia findend, würde gewiß noch ansprecheuder seyn, wenn das Ko- stum darin weniger vorträte; im Uebrigen verweisen wir für dieses Bild, das viel Schdnes cuthält, auf unsern Bericht bei Gelegenheit der Ausstellung des Kunst-Vercius. Ein auderes Gemälde desselben Künfllers, die Schmückung einer Braut, verweilt ganz in der gegen- wärtigen Zeit und bietet, außer dem Poríraii-Jutercesse, indem es die Heldinuen der Thalia mit denen dex Terpsichore vereinigt, auch noch cin malerisches dar, deun es zeichuct sich durch die Kraft des Kolo- rits und durch cin s{chCues Licht sehr vorthei!haft aus. Ueberhaupt i die Wachsche Schule, aus welcher die beiden leztgenannten Künst- ler hervorgegangen sind, von der ernsten Historie- mehr und mehr in Kostum- und Genrestücke übergegangen. Es fann zwar für die má- ßigeru Kräfte gerathener scheinen, sich lieber in Gattungen anzubauen, welche weniger Juhalt fordern, allein cine erustere Sphäre der Kunst 0 mit ihrem Schwung auch die Kräfte aufwärts und vermag al- ein ciner Schule Halt zu geben. Die auswauderndeu Griechen von Constantin Cretíus,/ gleichfalls einem Schüler Wach's, halten die Mitte zwischen den Koskum- und: Trauecrbildern, doch legt sich iu der Malerei cine gute Schule au den Tag. Von einem audern jun- gen Maler dieses Ateliers, E sperstedt, scheu wir ein Gemälde, das n auch die bezeichnete Gattung nicht verläßt, allein sich durch cine eben so cinfache als glückliche Erfindung und durch die aumu- thige Ausführung recht angelegentlich empfiehlt. Es stellt eine Beichte dar, und zwar cines jungen shöueu, höchst artigen Mädchens. Beichtiger und Beichtkind werden zugleich sichtbar ; fic fniet vor dcm Beichtstuhl und spricht in das Gitter, und der Geistliche lcihet auf- merfsam und wohlerwägend den Sünden des lieben Kindes Gehör, die gewiß uicht schwer ins Gewicht fallen. Von einem s\elbsländigen Künstler, der dieser Schule einst angehört hat, Eduard Däge, ist cin treffliches Gemäldchen erschiencu, das durch die Feinheit uud Ynnigfeit der Auffassung und durch die Klarheit des Tones und der Stimmung einen bedeutenden Plaß auf der Ausftellung cinnimmt. uui V mit ihrem Knaben ist an einer Wegscheide bei cinen Krucifix verschmachtend nicdergesunken, der Abend dämmert schon, und sie ist außer Stand, den Weg durch die unbebaute Gegend fort- segen. Da naht ihr ein pilgeruder Mönch; er hat aus seiner Wanderflasche cinen Trunk Wasser in die Muschel gegossen und reicht | sie liebreich der Verschmachtenden hin. Das Ganze is eben sto ein- | fach und anspruchslos, als edel gefaßt und gezeichnet und die Figuren ! chen in der reinsten Luft, sanft beleuchtet von deu leßten Schein der bendsonne, dic eben hinter fernen Wolken untergeht, so schön, als * man es uur von deur besten Landschafts-Maler schen kann. Unter den auswärtigen Künstlern hat August von der Embde | in Kassel uns auch diesmal wieder mit Bildern seiner zarten Empfin- | dung erfreut. Dem Gedanken nach zeichnet sich besonders das cine | aus: zwei Kinder auf eiuer Brandstätte spiclend. Man sieht die holdseligen Kleinen, die auf den ersten Blick als Geschwister erfanut werden, auf einem verfohlten Balken sigen, mitten unter Trümmern. | Es war vielleicht das Haus ihrer Acltern, das hier cin Raub der | Flammen wurde, und vielleicht drückt der Verlust der kleinen Habe | sie hart danieder; die glücflihen Kinder fühlcu nichts davon; emsig machen sie aus Butterblumen-Stengeln cine Kette, das eine is eben beschäftigt, mit den unsichern Händchen den Stengel einzuschieben, ; und das andere sicht angelegentlich mit wichtiger Miene zu. Vor- trefflich is zugleich die glückliche Unbefangenheit und der Erust in ihren findischen Spielen ausgedrüct, wahr bis zur Rührung. Das | harmlose Glück der Kindheit so nahe der Gefahr, sogar das Röcfchen des einen Kindes ift von den Flauunen augebrannt , ist gewiß für cinen Gedanfen von seltener Schönheit zu halten; deun was föunte in dieser Sphäre lieblicher und erfreulicher seyn, als diese | einfache, rein poetische Scene. Auch ließ der Künstler wohlweislich | den Ton der Trauer uicht stärker hervortreten, als zur Folie für das Kinderglück nöthig war; ist doch neben den Trümmern des Hau- ses sogar der blühende Kirschbaum uoch unversehrt geblieben. Ein Mädchen mit cinem Kruge an ciner Quelle von demselben Künstler ist nicht minder ansprechend, man sicht es ihr ja sogleich an, daß fic cin liebes, gutes Kind ist. Einen lebhaften Kontrast mit diesen stillen Bildern macht dasjenige, zu welchem wir uns jc{t wenden. Wir sind von Mcei- ster in Koblenz nichts anderes ais wilde Reiter-Gefechte, und zwar in folossaler Dimension, gewohnt, diesmal aber gab er uns cine seiner fühnsten Compositionen, den Kampf von Beduinen mit cinem Lowen. Sie haben das stolze Thier angeschossen und, ohue scine Kraft zu lähmen, nur sciuen ganzen ungeheuren Zoru auf 'sih gereizt. Mit dem ersten Sprung hat er den Reiter ercilt und mit dem Schlag feiner gewaltigen Taße Roß und Mann zu Boden geschlagen. Er tritt auf das Roß, er ret sich hoch auf, den Schweif drohend em- porgerichtet, er faßt den nächsten Feind in sein unheimliches Kaßen- auge und is im Begriff, die Zähne fletschend, den nächsten Sprung ju thun. Deu Beduinen ist der Augenblick der Gefahr nicht unbe- annt, mit Mühe zwingen sie die scheuen, schnaubenden, hinten aus- s{chlagenden Rosse an den gefährlichen Feind hinan, und jener verwe- gene Kämpfer shwingt hoch zu Roß das Beil, um es tief in die tirn des Thieres cinzuhacken. Wird er es erreichen? Wird der Löwe nicht mit hastigem Sprung ihn früher herunterrcißen? Das Bild is voll Leben und Kraft; die in weiße Mäntel gehüsllten Be- dvinen, die tobenden Arabischen Rosse, besonders aber der grinsende, aufgebrachte König der Wüste, alles is Energie und Wahrheit. Die Wirkung des Bildes würde denuoch vielleicht noch größer sevn, wenn der Künstler mehr Vortheil von ciner gewählten Licht - Vertheilung hätte ziehen wollen, denn der Löwe is nunmehr nicht das erste, was in die Augen fállt. Ob übrigens die schon kolossale Dimension für die Wirkung wesentlich sey, lassen wir dahingestellt; aber gewiß hat sih der Künstler dadurch dic Aufgabe bcdeutend erschwert, denn ein solches Bild ist viel schwieriger zu überseben, und man verliert viel leich- ter die Natur. Dies scheint denn auch in einzelnen Partieen ge- schehen „* während andere Theile daneben mit der blizendsten Leben- digkeit und Bewegung hervortreten. Der Vortrag is kühn, wie die Conception und wie es sich von cineut Schüler Vernet's nicht an- ders erwarten läßt. _ Endlich war es schr erfreulich , vou einigen uamhaften auswär- tigen Künstlern Beiträge zu schen. Aus München fönnen wir lei- der feinen nennen, wie doch' auf früheren Ausstellungen der Fall war, dagegen besien wir von Christian Vogel aus Dresden ¡wei BVil-

der, unter denen das cine, das Atelier des Malers darstellend, durch die Anwesenheit fast aller literarishen Notabilitäten der Sächsischen Residenz noch ein besonderes Juteresse hat. nächst mit einem historischen Bilde zu- thun; es ist cine Taufe Chris\li, die aber wohl nicht das gelungenste des rühmlich bekannten Künst- lers seyn mag, und die wir auch nicht zum Maßstab’ seiner Kunst nehmen mögen. Es steht namentlich an Kraft, Lebendigfeit gegen das zurück, was unsere Ki erreicht haben. Aehnliches gilt von zwei Bildern, die uns aus Rom Johann Riepenhaufsen zugekommen sind. Sowohl Rafacl*s Tod, als seine Vision der Sirtinishen Madonna is wohl fomponirt, aber nicht vollsiändig zur Existenz gekommen ; beide Gemälde sind auf halbem Wege stehen geblieben und gleichen Untermalungen dieselbe Kategorie fallen in mancher Hinsicht die diesmaligen Werke eines Künstlers, der auf der verwichenen Ausstellung den größten Beifall cinärndtete, nänilich Jean Baptiste Maes aus Holland in Rom, dessen beteude Frau mit dem Kinde allen hiesigen Kunstfreunden noch lebhaft im Gedächtniß seyn wird. Scine Bilder auf gegenwär- tiger Ausstellung machen {hon deshalb einen viel geringeren Ein- dru, weil ihnen der Reiz der Neuheit abgeht; in der That aber wéederholen sie jenes frühere so fchx in der Composition, im Kolorit und in der ganzen Art, daß es fast den Anschein gewinnt, als male der Künstler immer nur ein und dasselbe Bild. Es sind im Wesent=- lichen dieselben Gesichtszüge, und allerdings is es dieselbe Palctte; überdies an Substanz, denn es sicht gespaunt wie nicht ausbleiben fann, da der Künstler / Dennoch behalten diese Bilder immer nochz genug Vorzüge, um sie werth und anziehend zu machen.

Hier haben wir cs zu-

Individualisirung und {nstler im Allgemeineu

P R R E T rad A o CCORIE

dem Fleisch fehlt cs und transpareut aus, alles Detail verschmäht.

Den 19. November 1836. Ämtiicher Fonds- und Geld-Cours-Zeitel.

Bt.-Scehuld-Sch. | 4 Pr. Engl. Obl, 30.| 4 PrämSeh. d.Sceh|4- Kutm.Obl.m.I.C.| 4 Nm. Int. Sch. do.| Á Berl. BStadt-Chl.| 4

{Ostpr. Pfandbr,

Kur- u.Neum. do.

Büeckst. C. vndZ. Sch. d. K. o. N. Gold al marco,

Dans. do. ioTh.— Westpr. Pfandbr.) 4 Grofsh. Pos. do.| Á

IWechsel-Cours.

Friedrichsd’or.

/ 13% 2| 12! 2 5

0000 00.00 0 000

020 6: 0207, S 000€ 94

60 00 L 0 9060

s S-A 0 0: 0000 0/60: 0: 0;0 9-0

400 0.100000

Wien ia 2) Xr.

Ep C C È 0020 0.0.8. ck

G 000.00: @ 6:0. 000,0

Frankfurt a. M. WZ. j

60 20:0 0/6 66-0070 050

ÁAÁucewürtige BÖrsen Ámsterâam, 14. November. wirkl, Schulä 51/46. - 5% Passive 57/4.

Kanz - Bill, Ausg. Sch. 84.

5%, Span. 194. Vesterr. Met, 98/4.

räm.-Sch, 111. Ántwerpen, 13. November.

Neue Aul. 194.

g ; Fraukfurt a. M., 16, November.

)esterr. 3% biet. 10214. 1027/6. 49% 987/ 6. 28/6 212% 5632/4. 1% 25/ e. Br. Baúók-Actien s, 1613. Partial-Obl 1381/,; Br. Loose zu 100 Fl. 220. G. Freossz- Poln. Loose b64?/. 215%, Holl. 517/45 513/g. London, 14. November.

Neue Anl. 1924. 5% Port. 0/5. Columb. —.

Loose zu 500 Fl, 1i4!/4,. 11374. | Prüm. - Sch. 6234. do. 4%, Aul. 99! | 5% Fpan. Anl. 17%. 17%. Cons. 3%, 877/s. : Passive —. /2 9% Moll. 53.

| Ausg. Sch. —. Engl. Russ. 19634.

3%, 351.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 20. Nov. Jm Opernhause: Der Maurer, Oper Musik von Auber. Hierauf: Der arme Fischer, Divertissement von P. Taglioni.

Im Schauspielhause:

in 3 Abth.

Zum erstenmale wiederholt: Grisel- dis, dramatisches Gedicht in 5 Abth,, von Friedrich Halm.

Im Schauspielhause : | Eduard's, Trauerspiel in 3 Abth., nach Delavigne, von Th. Hell, (Herr Rote wird hierin als Richard wieder auftreten.)

Königstädtisches Theater.

Fridolin, oder: Der Gang nah dem Schauspiel in d Akten, nah Schiller's Gedicht, (Herr Bosard, vom K. K. priv. Theater Wien zu Wien: Graf von Savern, als erstes Debüt.) Montag, 21. Nov. Hinko, der Stadtschultheißen-Sohn von Schauspiel in 5 Aftten, mit einem Vorspiel: Mit freier Benußung des Storchischen Ro- (Herr Bosard: König

Montag, 21. Nov. Die Söhne

Sonntag, 20. Nov. Eisenhammer. von Fr. v. Holbein.

Närnberg. jüngere Sohn.“ mans, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Wenzel, als zweites Debüt.) Dienstag, 22. Nov. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Mu von Auber. (Im zweiten Akt wird Mad. Pohl-Beisteiner Va- riationen von Hummel, komponirt für Mad. Malibran, singen.)

zu Terracina.

Markt-Preise vom Getraide. Un den 17- E 1836.

Weizen (weißer) 2 Rthir. 7 Sgr. 6 Pf.- au 2 Rtblr. 5 Sgr. und (schlechte Sorte) 1 Ntblr, 16 E De Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr.; fleine Gersie 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr., auch 20 Sgr.; Erbscu 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. ; Linsen 1 Rihlr. 17 Sgr. Eingegangen find 164 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthir. 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf. - Eingegangen sind 241 Wispel 3 Scheffel.

Mittwoch, den 17. November 1836.

Das Schock Stroh 6 Rthir., auch 4 Rtblr. 12 Sgr. ; der Ceut- ner Heu 1 Rthlr. d Sgr., auch 20 Sar. Branntwein-Preise

11, bis 17. November 1836.

Das Faß von 200 Duart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pCt Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn: Branntwesu 20 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. : Kartoffel - Branntwein 18 Rthlr. 13 Sgr., auch 17 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf

Kartoffel-Preise.

Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr., auch 12 Sgr. 6 Pf.

Zu Lande:

4 Redacteur Ld. Cottel. Gedruckt bei U. W. Hayti.