1836 / 325 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den ehemaligen Spanischen Kolonieen steht. Ein Theil der Pro- dukte wird mit Ausfuhrzöllen belastet, ein anderer mit Prämien stimulirt; denn gerade die unfinnigsten Theile Europäischer Zoll- Systeme scheinen bei den Süd - Amerikanischen Republiken am besten aufgenommen worden zu seyn. Den 23. Mai folgte ein

Dekret úber: die Art der Bezahlung der Zölle, den 24. Mai ei-

nes über den Zoll auf eingeführtes Salz, den 29sten eines über dle zollfreie Einfuhr von Eseln, Hengsten , Dampf - Maschinei, Zucker-Mühlen und Feuer-Sprißken. So folgen sih täglich die widersprechendsten Geseße, welche von keinem allgemeinen Grund- saß ausgehen, sondern nah dem Bedürfnisse des Augenblicks, oder dem Vortheil einflußreicher Männer gegeben werden, und die in einem Lande, das feine Straßen hat, und dessen Hauptstadt nur auf Mauleseln zugänglich ist, Handel, Gewerbe und Aker- hau erschaffen sollen. Ein Dekret vom 25. Mai seßt nationale Maße und Gewichte für die Republik fest, deren Basis aus "42500000 Theil des“ Meridians besteht. Diese Einheit heißt die Vara von Granada, deren 6289 eine Meile bilden sollen. Alle Längen- und Inhalts-Maße sind darauf berechnet, und die Gewichte auf die Quantität destillirten Wassers, das einen Ku- bus erfúllt, der auf jeder Seite die Länge von !“; Vara hat; diese Quantität giebt das Granadishe Pfund. Diese neuen Maße und Gewichte behalten die Benennungen der analogen Spanischen. Diese Eitelkeit der Republiken, eigene Maße zu haben, anstatt die Spanischen beizubehalten, muß natürlich zu endlosem Zeitverlust und Jrrungen aller Art im Verkehr führen. Aber was sind solche Kleinigkeiten im Vergleich mit dem Ruhme, nationale Maße zu besiken!““

Sand.

Berlin, 20. Nov. Se. Majestät der König haben dem Banquier Wilhelm Beer hierselbst zu gestatten geruht, das ihm von Sr. Majestät dem Könige von Dänemark verlichene Rit- ter-Kreuz des Dannebrog-Ordens annehmen und tragen zu dürfen.

—- Auch gestern wurde der Jahrestag der Verleihung der Städte-Ordnung von den Kommunal - Behörden der Hauptstadt festlich begangen, indem sich Magistrat, Stadtverordnete, Bär- ger-Deputirte, Bezirks- und Armen-Kommissions-Vorsteher und Mitglieder 2c. zu einem festlihen Mahle im Englischen Hause vereinigten und zur Theilnahme daran nicht bloß viele hohe Sttaats-Beamte, sondern auch viele solche Gäste eingeladen hats- ten, welche an dem Gedeihen der Kommunal-Angelegenheiten cin Jnlteresse nehmen. Gegen dreihundert Personen waren auch diejesmal versammelt. - Nach einem dem hohen Stifter und Gründer unserer Städte - Verfassung gewidmeten Gesange erin- ner(e der Ober-Bürgermeister Krausnick an die segensreichen Früchte, welche für Erweckung des Gemeinsinns das Königliche Getchenk schon bis jelzt getragen habe, und forderte die Anwe- senden sodann auf, sich mit ihm in dem allen Herzen entspre- cheuden lauton Wunsche zu vereinigen: „Gott be]chüße den Kd- nig unsern Herrn und erhalte Ihn uns noch lange in kräftiger Gezjundheit.““ Ein dreifaches Lebehoch erwiderte diese Aufforderung. Alsdann brachte der zeitige Vorsteher der Stadtverordneten- Versammtung, Hetr Desselmann, unter gleich herzlicher Theil- nabme der Gesellschaft das Wohl Sr. Königl. Hoheit des Kron- prinzen und der übrigen Mitglieder des Königl. Hauses aus. Darauf nahm der Professor Klenze, als Stadtverordneter, im Auftrage der Gesellschaft das Wort, um die Gäste t begrüßen. Der Redner sprach demnächst im Auftrage der Versammlung es aus, wie ungern dieselbe den verehrten Chef derjenigen Ver- waltung, zu der zunächst die Aufsicht über die Kommunal-Angele- genheiten gehört, Geh. Staats-Minister von Rochow, in ihrer Mitte entbehre, der leider, durch Unwohlseyn behindert, an der Feier nicht hatte Theil nehmen können. Als darauf der Herr Geh. Staats - Minister von Brenn unter Hinweisung auf die edleren Zwecke unserer Verfassung dem Magistrat und den Stadtverordneten von Berlin ein Lebehoch brachte, erwiderte solches der Ober - Bürgermeister Krausnick mit einem Dank sir das ven Sr. Excellenz seit langer Zeit dem Interesse der Stadt geschenkte Wohlwollen. Hierauf sprach der Vorsteher Desselmann in herzlichen Worten Gefühle des Dankes und der Anerkennung für den Ober-Bürgermeister Krausnick und die sämmtlichen Mitglieder des Magistrats aus, welche jener mic einem Dank für die thätige und uneigennüßige Mitwirkung dec brigen Kommunal-Beamten, Bezirks- und Armen-Kommisj- \ions- Vorsteher und Bürger-Deputirten erwiderte. Nachdem, wie gew hnlih, eine Sammlung zum Besten der Stiftung vom 17. November 1822 veranstaltet worden, trennte sich auch dieses- mal die Gesellschaft mit der erneuerten Ueberzeugung, daß eine so!che festlihe Vereinigung in ihren Folgen noch weit mehr sey, a!s eine bloße vorübergehende Aeußerung der Freude.

Mit Bezug auf die in der Nr. 284 der Staats-Zeitung entb altene Beschreibung der am dten v. M. zu Achen gesche- hen:n feierlichen Grundsteinlegung zu einem Monumente an der St-lle, wo vor 18 Jahren die hohen Verbündeten den Jahres-

1320

gingen, theilen wir hier nachträglich die Jnschrist mit, welche die in dem Grundsteine niedergelegte Kupferplatte trägt: „Im Jahre der Geburt des Erlösers 1836, dem R XXIX. dér glorreichen Regierung Sr. Majeslät Eriedrich Wilhelm’s des Tien, Königs von Preussen, am fünften Tag Monats October, ist von

Sr. Königlichen Hoheit Friedrich Wilhelm, Kronprinzen

von Preussen, and von /

Sr. Königlichen Hoheit dem

Preufssen : dieser Grundstein zu einem von der Bürgerschaft der Stadt Aachen votirten Denkmale gelegt worden, dessen Beslim- mung ist, jenèn denkwürdigen Tag zn verewigen, wo am I8Sten October 1818, an dieser Stelle, des oben be- nannten Königs Majestät- mit Seinen zam Aachener Con- gresse hier anwesenden hohen Verbündeten, den jetzt in Gott ruhenden Kaisern Franz §. von ODestereich und Alexan- der 1. von Russland, den Jahrestag der Völkerschlachl bei Leipzig durch feierlichen Gottesdienst begiengen und, im Angesicht des Volkes. darch Handechlag den Bund threr Freundschaft bekräfstizten; welchem Ihre Völker seit zwan- zig Jahren die Segnungen eines ungestörten Friedens ver- danken. S |

Gott erhalte den König und Sein Haus.“

Auf der Steinkohlen-Grube Abgunst im Worm-Revier, Reg. Bez. Achen, wurden am 11ten v. M. durch einen ent- standenen Tagebruch über einer Abbaustrecke zwei mit Kohlen- Gewinnung beschäftigte Häuer pldblich verschüttet. Nach 15stün- diger Bemühung gelang es jedoch, dieselben unverleßt wieder zu Tage zu fördern.

Die Königliche Verwaltung für Handel, Fabrication uud Bauwesen hat, wie man aus Düsseldorf meldet, drei durch die Zweckmäßigkeit ihrer Einrichtung ausgezeichnete Florband- stúhle den Handlungshäusern Kasp. Engel's Söhne in Barmen, W. J. D. Plathoff's scel. Erben in Elberfeld und Joh. Val. Heydweiller und Söhne in Krefeld unter der Bedingung zum Geschenk übérwiesen, daß sie diese Stühle denjenigen iniändi- schen Fabrikanten, welche ihnen von der Behörde ihres Wohn- orts mit einer schriftlichen Beglaubigung zugewiesen werden, zeigen und dieselben von der Art ihrer Benußung unterrichten.

Man schreibt aus Koblenz unterm 10ten d. M.: „Die zu Anfang des Monats Oktober eingetretene milde Witterung hat noch günstigen Einfluß auf die Reife der Trauben gehabt, jedoch andererseits auch die in vielen Weinbergélagen eingetre- tene Trauben-Fäulniß befördert. Die Lese der rothen Trauben hatte gegen Ende des vorigen Monats {katt; die Quantität isk geringer, die Qualität durchweg besser, als die von 1835. Er- stere beträgt ein Drittheil bis zur Hälfte eines ordentlichen Herb- stes. Die weißen Trauben find aber größtentheils noch nicht gelesen und werden jedenfalls uur ein schlechtes Getränk lie- n, Das Handlungshaus Tesche und Ruinart zu Koblenz hat auch in diesem Herbste ‘bedeutende Wein-Quantitäten auf- gekaufc, um dieselben nah Art des Champagners zu bereiten. Das Gedeihen und die größere Ausdehnung dieses Jndustrie- Zweiges ist für den Winzer an der Ahr und an mehreren Stel- len des Rheins von großer Bedeutung; denn die Consumtion des rothen Weins hat so abgenommen, daß der Absab der aus den leßten Jahren noh vorhandenen großen Vorräthe, wenn zu denselben stets die volle nachfolgende Kreszenz hinzukommen sollte, gar nicht zu erwarten wäre. Die geringeren Sorten sind zu keinem Preise abzuseßen und die besseren müssen oft unter dern Kostenpreise verkauft werden.“

Die verschiedenen Kreise des Regierungs-Bezirks Trier haben im Laufe des Jahres zur Verschönerung ihrer Landwehr eine Summe von 653 Thlr. 27 Sgr. und zur Unterstüßung der Familien bedúrftiger Landwehrmänner, eine Sumine von 597 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. aufgebracht.

In Pillau sind im Monat Oftober §8 Schiffe ein- und 44 Schiffe ausgelaufen. Unter den angekommenen Schif- fen befindet sih ein Preußisches, das direkt von New-York lam. In Memel liefen im Oktober 82 Schiffe ein und 55 aus. Jn Braunsberg sind in- dem gedachten Monat seewärts verschifft 42 Last 55 Sch. Weizer, 2 L. 41 Sch. Rapps, 1 L. Leinsamen, 3 L. Erbsen, 50 Stein Federn und 1692 Stein Wolle. Auf die Handlungs-Speicher in Königsberg sind im Oktober auf- gemessen, vom Jnlaude 2138 Last 13 Sch. und vom Auslande 179 Last 47 Sch. Getraide, desgleichen in Memel vom ÎJulande 578 Last 21 Sch. und vom Auslande 539 Last 43 Sch.

Der Kaufmann und Apotheker Wächter zu Tilfit, der hon eine Zuckersiederei, eine Essig- und Oelfabrik und eine Knochenmühle besißt, hat jest auch eine Runkelrüben - Zu®Ler- fabrié auf seinem eine Meile von der Stadt belegenen Guce Lengkonischken eingerichtet, nachdem er zuvor mehrere Fabrik- Anlagen der Art im Auslande, namentlich in Oesterreich und Bayern, besichtigt und sih um die Erzielung des Runkelrüben- Bedarfs noch dadurch verdient gemacht, daß er nicht unbedeu-

Prinzen Albrecht von

der Provinz, vertheilt hat. Die einstweilen angestellten Vers "mit der Runkelrüben-Zucker-Fabrication versprechen einen [lg a den Fortgang, wiewohl die frühere ungünstige Witterung d, E selbst manche Schwierigkeiten in den Weg J egt hat. | Der am 31. März d. J. verstorbene Kaufmann Jakob Volmer in Meseréb, der sich schon zu seinen h durch seine außerordentliche Freigebigkeit hohe Ansprüche den Dank seiner Mitbürger erworben hatte, hat sich bei dies so wie bei den Einwohnern des ihm gehörig gewesenen Ritt guts Piesfe und den Eingepfarrten der evangelischen, Kirche selbst dur Errichtung der nachfolgenden frommen Und mis Vermächtnisse ein unvergängliches Denkmal geseßt. Er hat y lich legirt: der evangelischen Kirche in Meseriß 10,000 Rtj den jedesmaligen beiden Predigern daselbst 4000 Rthlr. ;/' Drediger-Wittwen 2000 Rthlr., dem evangelischen Hospita, felbst 6090 Rthlr., den Lehrern an der evangelischen Schul, selbst 2000 Rthlr., dem katholischen Hospital daselbst 2000 Ri der evangelischen Kirche in Pieske 4000 Rthlr., dem jedesni gen Prediger an derselben 2060 Rthlr., den Prediger-Witt daselbst 1000 Rthlr., dem evangelischen Lehrer daselbs 1000 Reth den christlichen Ortsarmen in Meserit; 44,000 Rthlr., den tj lichen Ortsarmen in Meseriß und in Winnice 10,000 Rth den jüdischen Hospitaliten und Hausarmen in Meseriß Rthlr , zusammen 99,000 Rthlr. Die nach dem Geseke y 13, Mai 1833 zur Gültigkeit dieser Vermächtnisse erforderli landesherrliche Genehmigung haben des Königs Majestät y telst Allerhöchster Kabinets - Ordre voin 8. September d. J, | ertheilen geruht, 0 __— În, mehreren Kreisen des Regierungs-Bezirks P oj, ist das ungewdhnliche Sterben des Federviehs auch im vorÿ Monat anhaltend wahrgenommen worden; manche Ortschai haben ihr sämmtliches Geflügel eingebüßt. Der Grund dig Erscheinung liegt bis jeßt noch im Dunkeln. |

e ‘5 ¿e .. Auswärtige Börsen.

i _ Anmsterdam, 13, November. Niederl, wirkl, Schuld 51%, 5%, do. 985A. I/ núÓ/ Sg 3 L 7 Ae e S 21/4. Bo Span. 195%. Passive 53%. Ausg. ach. —. Zl 8!/,. FPreuss. bräm.-Sch. 1104. Polu, —. OVesterr, Met. gy : Antwerpen, 14. November. M Paxgive —. Ausg Sch. 25, Ziusì. 854. Neue Anl, 19!/4.Br.\,G Frankfurt a. M., 17. November. crorps KOZ Ma 29 / 9 E 7 A, » ¿ VARIETE O40 S 1021 6 1027/6. 2% 987/ 6. 985/ 6. 21,4 563/,. 1%, 25/6: Br. Bank-Actien 1616. 1614. Parnal-Uhi. 1381/B Loose zu 590 Fl 114. 113/. Loore zu 100 Sl 220. Preyu Präm. - Sch. 02/4. G. do. 4% Anl. 99/4. Poln. Loose 647/, B 5%, Span. Anl. 18. 177%. 21/4% Holl. 5114, 5177, 6 fiamburg, 18. November. _PDank-Actien 1327. 1325. Engl. Russ. 102!4. 5%, Port. —, d oa NEUE A 19 5 Paris, 14. November. 5%, Reute pr. compt. 105. 50. ün «our. 105. 70. 839/ pl ¡ = O 5B . é C n {O -/ 7 compt. „78. 53. n Cour, 78. 7d. 5% Neap. 98. 20. 5%, Sha Rente 20/4. Passive 5/4. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. Sch. - 39%) Portug. 38.

Kanz. f

Wien, 14. November. A 00 o a 78207

3 iet. 103% 0* 0 (0° 32° Bank-Actien 1366.

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Neue Anl. 5791/6,

Königliche Schauspiele.

Montag, 21. Nov. Juin Schauspielhause: Die Söôhx Eduard’s, Trauerspiel in 3 Abth., nach Delavigne, von Th. Hü, (Herr Nott wird hierin als Richard wieder auftreten.) Dienstag, 22. Nov. Jm Schauspielhause: Magister Qu drat, Lustspiel in i Aft, von C. Blum. Hierauf: Die gefäht liche Tante, Lustspiel in 4 Abth., von Albini. /

Königstädtisches Theater. Montag, 21. Nov. Hinko, der Stadtschultheißen-Sohn wu Nürnberg... Schauspiel in 5 Aïten, mit einem Vorspiel: „N jüngere Sohn.“ Mit freier Benußung des Srtorchischen \ mans, von Charlotte Birch - Pfeiffer. ‘(Herr Bosard: Kdn Wenzel, als zweites Debüt.) / Dienstag, 22. Nov. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshal zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Mi von Auver. (Im zweiten Akt wird Mad. Pohl-Beisteiner Wi riationzen von Hummel, komponirt für Mad. Malibran, singet,

E E E E O ME E Ren M M I E

Redacteur Ld. Catte L

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Gedruckt bei A. X. Hayn

tag der Schlacht bei Leipzig durch feierlichen Gottesdienst be-

tende Quantitäten an Saat unentgeltlich an Land - Eigenthümer

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Bekanntmachungen.

E us ger in Rußland,

- Das zur Bartnicéschen Nachlaßmasse gehdrige, îm tenden baaren Vermögens, welches vom diesseitigen feduser Kreise im Amts-Bezirk Biegen am Friedrich- Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten hier- "Wilhelms - Kanal belegene Erbzinsgut Weißenspring, her au depositum eine Mahl= und Schneidemühle und die Gebäude besteht. Weder sein Geburtsort, noch der Ort, wo dec ehemaligen Pfeifenfabrif, zusammen abgeschäßt er gestorben, erhellt aus den Aften, so wie auch bis- | } “her über seine Verwandtschafts-Berhältnisse keine be-

am 27. Mat 1837, Vormittags um 10 Uhr, stimmten Nachrichten zu erhalten gewesen sind. Eben so sind die Echen der beiden zuerst genann- 1 l | ten Verstorbenen, ihrer dffentlichen Aufforderung un- der entfernt hat, so wle deren etwa Die Taxe, der Hypothekenschein und die Verkfaufs- geachtet, vdllig unbekannt geblieben, und es werden

auf 26,263 Thlr. 26 sgr. 9 pf., sollen

voc dem Deputirten Assessor Voitus auf dem Ober- Landesgericht dfentlich verkauft werden.

Bedingungen sind in unserer Registratur einzuschen. daher auf Antrag Frankfurt a. d. O.- den 28. Oktober 1836.

Khnigl. Preuß. Ober-Landesgericht. Oeffentliche Vorladung.

Salzfactos Fohann Gotthelf Poltermann. Er war

Allgemeiner Anzeiger für die Prei

Jm Jahre 1824 starb dec aus dem Weißenfelsshen [macht - und Fasiructions- Ertheilt gebürtige Kaiserlich Russische Oberst Fohann Syren- gebracht.

î

mit Hinterlassung eines unbdedeu-| Naumburg, den 22 Avril 1836.

geliefert ist, und in etwa 130 Thlr. Dee ete Boe

welche sich im Fahre 1811 von hie

und thr zurückgelässenes Vermögen

‘Crossen, den 30. Juli 1836.

von Sachsen , Chrisioph Heinrich Poltermann , und stehenden Termine sich zu melden, und ihr Erbrecht Königl. Preuß. Land- und

desseir Ehefrau Anna Maria,

A ria, geborne Jähnigin, gehdrig nachzuweisen , unter der Verwarnung, daß und sein Nachlaß besteht in einem Deposttum von dem sich Meldenden und Legitimirenden der betref- 120% Thlr. 13 sgr. 5 pf. , einer noch nicht freigegebe- fende Nachlaß, mit Ausschluß aller übrigen etwa nen Dienst-Caution von 80 Thlr. , einer Restforde- Berechtigten, ausgeantwortet, dieser aber, wenn sich

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Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

Die am 16. September 1762 zu Dubkow bet Leipe Ansialt betreffende Punkte wolle man durch besonde [geborne Chriftiane Friederife Charlotte Schramm, ver- Anfragen bei mir Erkundigung einziehen. |wittwer gewesene Röhrich, später verehelichte Timpf, |

begeben, von dort aber ohne weîêter

[bekannte Erben werden hierdurch aufgefordert, sich! ‘gu rag der Verlassenschafts-Vertreter, resp. binnen neun Monaten, und späteste | ‘des Königl. Fisfus, alle diejenigen, welche an ge- dachte drei Rachlassenschaften aus irgend einem Grunde 7 ein Erbrecht zu haben glauben, mithin die unbeckann- j (ten Erben und deren Erben und nächsten Verwandten, Am 7. Funi 1833 starb zu Torgau der Königliche hiermit öffentlich vorgeladen , in dem auf

/ t _war den 10. März 1837, Vormittags 11 Uhr, der am 10. Dezember 1769 zu Dresden geborne Sohn vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts Referendar des Fâgers bei Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Schrader, im unterzeichneten Gerichtsbofe an-

den 26. Mat 1837, Vormittags 11 Uhr, | an hiesiger Gerichtsstelle christlich oder persönlich zu| melden und weitere Anrocisung, ausbleivenden Falles) aber zu gewärtigen, daß mit der Todeserklärung der] verschollenen Timpf, gebornen Schramm , verfahren |

legitimirten Erben ausgeantwortet werden wird.

inan a Éi C A F R, K matt die D Sd ain dra R

A et O mET T Me P E S E E T E I P E r I T P E H E E

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ng in Vorschlag |dergegeben is, wenu er sich sowohl des schriftlidh als des mündlichea Ausdrucks mit Gewandtheit | bedienen! weiß, werde ich neben der Entwickelung ds tntellectuellen Fähigkeiten der Ausbildung der T0! sprache besondere Sorgfalt widmen.

adung. Ueber die Aufnahme- Bedingungen und andere di

Berltin, den 10. November 1836 Der Taubstummen - Lehrer S app} Louifenüraße Nr. 23. i

r nach Lübbenau e Nachricht wie- | nachgelassene un-|

C STITZZZ VAEA

C . S , l Cr e

Literarische Anzeigen. Als das neueste, reichhaltigste und interessant Uncerhaltungsbuch für gesellige Kreis ist mit Recht zu empfehlen : V3 den nächsten sich| Dr 00. Mun 0a Eine reihhaltige Sammlung der inter! santesten, großentheils neu erfundenen 0 Stadtgericht. sellschaftssptele, Festreden, Lieder, Trin!

sprüche, Gedtchte zur Declamat ton, mag!

E) |

rung von 62 Thlr. und einigen guf 19 Thlr. 23 sgr. Niemand meldet, als herrenloses Gut, dem Königl. |cher ich diese Unglücklichen durch

aogeschäßten Pretiosen.

Fiskus zugesprochen werden soll,

Unterricht für das praftische Leben

Um 22 Januar 1833 starb zu Sohkdlen die Wittwe! Zugleich werden denen, welchen die hiesigen Justiz- | bilden werde.

Regine Marie Peter, deren Rachlaß sich auf einen | Kommissarien unbekannt sind, die Justiz- Kommissa-

Baarheliand von 16 Thlr. 18 sgr 7 pf. beschränkt.

schen BVelustigungen, Rätr hsel 2c.

Mit Genehmigung der Behörden habe ich h ersclbs Zur Erheiterung und Unterhaltun ¿(deter Kreis cine Privatanstalt für Taubstumme erdffnet, in wei- ) : g g endes

l | R U Nes. i

Erziehung und| Es if bei dem unterzeichneten Ver leger, so wit

vollständig aus- allen Buchhandlungen, zu Berlin Ezchloßplaß N! in der Stuhrschen, füx 1 Thlr. zu 'hahen.

tommi efan! Von dem Grundsaße ausgehend, daß der Taub- i cipzis. rien Schulze, Reinstein und Wachsmuth zur Vollch 'siumme nux dann der menschlichen | L E

Gesellschaft wie-

Spangelischen worden.

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i

Allgeme.ne

(aats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

_ Majestät der König haben dem Kammergerichté-Kanz- U dauim das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland ist 1h Neu-Streliß abgereist. l :

Im Bezirke der Königl. Regierung n u Königsberg in P v. ift dem Predigt: Amts-Kandida- Johann Otto Gallandi die Pfarr- Adjunfcur an der Kirche zu Kremitten, Kreises Wehiau, verliehen

Sei der am iLten und 19ten d. M. fortgeseßten Ziehung der en Klasse Täster Königl. Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 200 Rehlr. auf Nr. 55,595 Und 56,972 nach Crefeld bei Meyer d nah Delilz\ch bei Freyberg; 5 Gewinne zu 2000 Rthir. if Mr. 12,921. 14,180, 37,789, 43/456 und 81,127 nah El- rfeld bei Heymer, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Lôwen- rg bei Keyl, Oppeln bei Bender und nach Sagan bei Wie- ¡thal; 39 Gewinne: zu 1009 Rthlr. auf Nr. 2454. 7276. 8300, L 07 16,038. 17,692. 19,111, 19/331, 28,461. 28,540. 29,728. p90. 32,306. 43,186. 43,345. 43,407. 44,068. 46,687. 47,012. D007. 54,364. 55,591. 56,717. 57,144. 57,563. 61,253. 67,520. 10, 68/841. 70,526. 80,509, 93,899. 94,416, 96,207. 98,337. 94,095. 107,085. 107,336 und 109,827 in Berlin 3mal bei

S evin, bei Burg, bei Mabdorff, bei Moser und 4nal bei See-

ch Breslau 2mal bei J. Holschau und bei Leubuscher, Rliés del Böhm, Bunzlau 2mal bei Appun, Cleve bei Cos- ann, Coblenz bei Stephan, Côln 2mal bei Reimbold, Crefeld ¿i Meyer, Danzig bei Reinhard, Eilenburg bei Schwerdtfezer, alberstadt bei Alexander, Hainm bei Hvfsselmann, Jüterbogk ei Gestewiß, Königsberg in Pr. bei Burchard, bei Heygster nd bei Samter, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Marienwerder bei Schrdder, Münster bei Lohn, Beisse bei Js ¿l, Posen bei Leipziger, Potsdam bei Hiller, Ratibor bei Sa- oje, Schweidniß bei Scholz uud nah Wrieben bei Pätsch;

4 Gewinne zu 590 Rehir. auf Nr. 1631. 2274. 2402. 3497.

438. 5041. 5574. 9529, 14,973. 16,467. 16,846, 17,371. 17,529, 7568, 18,338. 21,586. 22,700, 25,492. 29,544. 30,356. 31/368. 2.007. 35,021. 35,078. 39,080, 41,669. 42,399. 45,709. 46,357. 6 837. 47,206. 48,599. 49,336, 51,793. 52/181, 53,721, 53,784, 5/093. 57,558. 61,026. 63,977, 64,245, 65,599. 68,603. 70,508.

73/975. 76,927. 77,933. 78,305, 78,350. 84,844. 87,884. 2/192. 102,158. 104,556. 107,468, 108,191. 108,555. 109,678. 09,737, 109,843, 110,839 und 111,041 in Berlin 2m l bei Haller, bei Borchardt, bei Gra, bei Gronau, bei Israel, 3mal ei Mabdorff, bei Mestag, 2mal bei Moser und Áámal bei See- er, nah Achen bei Levy - Bielefeld bei Honrich, Bleicherode ei Frúhberg, Brandenburg bei Lazarus, Breslau 2mal bei Leu- scher, bei Schreiber und vei Schummel, Bromberg bei Schmuel, dn bei Huißgen und 2mal bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Janzig bei Reinhardt und bei Rogwoll, Düsseldorf bei Spak, hrenbreitstein 2mal bei Goldschmidt, Elberfeld bei Heymer, rfurt bei Tröster, Halle 2mal bei Lehmann, Jüterbogk bei destewik, Kempen bei Berndt, Köntgsberg in ‘Pr. 2mal bei burchard und bei Samter, Krotoszyn 3mal bei Albu, Lippstadt ri Bacharach, Magdeburg 2mal bei Brauns, Merseburg bei ieselbah, Münster bei Hüger und 2mal! bei Lohn, Naumburg d, S. Mal bei Kayser, Nordhausen bei Schlichteweg, Pots- am bei Bacher, Quedlinburg bei Dammann, Ratibor bei Se- oje, Schwerin a. d. W, bei Marcuse, Stralsund 2mal bei saußen, Trier bei Gall und nach Warmbrunn bei Grimme; 06 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1454, 1985, 4328. 5504, §94, 8881. 11,433, 11,689, 12,651. 13,072, 13,135, 13,252, 3,737, 14,018. 15,630. 18,142, 22,000, 23,787. 25,779. 26,530, 237, 27,481, 29,298, 29,9902 31,038. 3 l 503, 31/552, 33,517, 878, 34,301, 35,958, 36,328, 26,989, 37,001, 39,111. 40,143, 0,951, 41/202, 43,185. 43/292. 43,523, 43,590, 45/437, 46,087, 6,651, 47,008, 47,352. 47,457. 48,239. 49,535. 49,655, 51,443. 1,453, 52,890, 53,045. 03,297. 54,890, 60,976. 62,439, 62,698.

0R3 859, 64,430. 66,207. 70,421. 73,397. 73,719, 74,419, 74,872.

A476, 78,209, 78,307. 79,668. 79,890, 80,454. S577. 82,074,

82 799, 83,504, 85,486. 85,901. 99,443. 91,940, 91,107. 91,256,

11,311, 91,984, 92,579, 94,409, 95/195, 95,286. 96,718, 97,619, 8,578. 98,957. 99,241. 100,727. 102,040, 162,119, 1: 2,559, 02,783. 103,348. 104,450, 106,553. 107,077, 107,080 und 11,258. i 3 Die Ziehung wird heute fortgeseßt und geschlossen. Berlin, den 21. November 1836. Kdnigl. Preußische General-Lotterie-Direction. Abgereist: Der General - Major und Commandeur der ten Landwehr - Brigade, Freiberr von Troschke, nach Star ard,

r

Zeitungs-Nachrichten. M La 0 D.

Fr:aukre tch. :

Paris, 15. Nov. Geslern arbeitete der ‘Kdnig nacheinan- der mit den Ministern der Justiz, des dffentlichen Unterrichts nd der Finanzen, und empfing darauf den Marschall Gérard.

In mehreren hiesigen Kirchen wird übermorgen wegen des Ablebens Karl's X. ein feierliches Todtenamt gehalten werden.

Der Moniteur und die Charte de 1830 haben bis jebt den Tod Karl's X. nicht angezeigt. Die MinißKer sollen sich ge- ern Abend versammelt haben, um über die Frage zu berath-

schlagen, ob die Kbnigliche Familie Trauer onlegen solle oder nicht. Man weiß nicht, was üher diesen Punfr beschlossen wor- ven ist, glaubt aber allgemein, daß die Familien-Trauer stattfin- den wird. Die legitimistischen Journale geben heute schon durch ihr Aeußeres zu erkennen, ín welcher Beziehung die Parteien, die sie repräsentireu, zu Kari A. standen. Die Gazette, die seit der Juli - Revolution Heinrich V. als den rechtmáßigen König von Frankreich betrachtet, hat fein áußeres Zeichen der Trauer. Die Quotidienne, die die Rechte Karl's X. gemeinschaftlich mit denen Heinrich's V. vertheidigt, hat die erste Seite ihres Blattes mit einem s{warzen Rande uingeben. Die France endlich, die die Ab- dankungen von Rambouillet für null und uichtig erklärt und heute den Herzog von Angoulème als König bezeichnet, umgiebt alle vier Seiten ihres Blattes mit einem Trauerrande, Der Messager will wissen, daß der Herzog von Angoulème, gleich nah dem Tode seines Vaters, deu Herzog von Bordeaux als König von Frankreih und Navarra profktamirt habe. Durch diesen Schritt würden alle Nüancen der legitimistischen Partei sich in eine verschmelzen und dadur bedeutend an Stärke gewinnen.

Der Moniteur enthält nunmehr folgende offizielle Aw zeige: „Der Minister des Junern hat dem taats:Rathe, Prà- fekten des Nieder - Rheins angezeigt, daß die der Französi hen Regierung von der Schweizerischen Regierung zugestellte Itote die erwünschte Genugthuung énthalte, und daß daher der sofor; tigen Wieder - Anénúpfung der unterbrochen gewesenen Handels- Verhältnisse und der freien Circulation der Reisenden nichts mehr im Wege stehe. Es sind demgemäß Befehle ertheiit wor- den, um. die Prohibitiv: Maßregeln an der Gränze aufhören zu lassen.“ i ;

Jn Lyon ist durh das Ausbleibe1 vieler Bestellungen vom Auslande cine solche Geschäfisstille eingetreten , daß sehr viele Arbeiter brodlos geworden sind. ‘en a! bereits verschiedene Maßregeln ergriffen, um den müßigen Ar- beitern Beschäftigung zu geben. j

In Hôvre is das Amerikanische Paketboot „Henry I in der furzea Zeit von 20 Tagen von New-York angekommen und har Zeitungen bis zum 24. Oktober mitgebracht. Die Geld- Verlegenheiten waren daselbst noch immer sehr groß und die öffentlichen Blätter mit Betrachtungen über die von der Cngi- hen Bank in Bezug auf Amerika ergriffenen Maßregeln an-

efúllt.

9 Gestern wurde hier in der großen Oper zum erstenmale die schon fo lange besprochene Oper: Esmeralda aufgeführt. Die Musik ist von Dlle. Bertin, der Tochter des Haupt-Redacteurs des „Journal des Débats‘, und der Text von Victor Hugo. Die großen Erwartungen, die diesem Werke vorangingen,/ schei- nen niht ganz erfüllt worden zu seyn; denn es liegen sih im Laufe und am Schlusse der Vorstellung laute Zeichen des Miß- follens vernehmen. ; ,

Herr Malibran, der erste Gatte der berúhmten Sängerin, ist gestern hier in einem Alter von 54 Jahren gestorben.

Aus Bona sind Nachrichten vom 4 d. hier eingetroffen. Die zur Expedition nah Konftantine bestimmten Truppen, 8000 Mann an der Zahl, sind nun sämmtlich daselbt eingetrof- fen. Das Wetter war aber noch immer schlecht.

Uever die von dem Journal des Débats verkündete Contre-Revolution in Portugal erfáhrt, man heute nichts Nähe- res. Die Erwartung, über England ausführlichere Details zu erhalten, ward getäuscht. (Auch in den heute direkt in Berlin eingegangenen Londoner Zeitungen vom löten d. findet sih noch keine Spur von jenem Ereignisse.) 4 al

Am Courrier francais liest man: „Unsere Jtaliänische Korrespondenz liefert uns fortwährend Beweise, daß die contre- revolutionairen Pläne in Portugul mit den Intriguen in Ver- bindung stehen, die ihren Heerd in Italien haben. Zwei neue Agenten sind von Civita-Vecchia auf dem Sardinischen Dampf- boote mit mehreren vormaligen Garde - Offizieren und Freiwil- ligen nah Livorno abgegangen. Andererseits sind Fahrzeuge unter neutraler Flagge und mit Ballast von Portugal in Li- vorno eingetroffen, was sonst niemals geschieht. Man hat schrift- (iche Beweise, daß ein Theil des Hofes der Donna Maria mit den Miguelisten einverstanden ift. ‘“

Der Constitutionnel enthält heute abermais einen Artl fel, worin er den Glauben zu erwecken sucht, daß Frankreich mit eincr bewaffueten Jutervention in Spanien umgehe. „Man spricht‘, so erzählt dieses Blatt, „mehr als je von Modificatio- nen in unserer Politik hinsichtlich Spaniens. Die Konferenzen, die zwischen den Herren Calatrava und Latour-Maubourg statt- gefunden haben, geben zu zahlreichen Auslegungen Anlaß. Man versichert, daß, wenn der Französische Gesandte den wiederholten Bitten des Spanischen Kabinettes um wirksame Unterstüßung cin williges Ohr: zu schenfen scheine, dies nicht in der Absicht geschehe, die oberflächlich gegebenen Versprechungen nicht zu hal: ten. Die Unterhandlung ist diesesmal ernstlich gemeint; fie soll, wie man sagt, in Frankreich vorbereitet und durch Frankreich angeregt worden seyn, und lange Zeit vorher, ehe (n Madrid davon die Rede war, sprach mzn in Paris in gut unterrichteien Zirkeln von der Absicht des Ministeriums vom 6. September, 50,000 Mann nach Spanien zu schicken, um dem dortigen blu- tigen Kampfe ein Ende zu machen. Diese Rükkehr zu einer Politik, von der man sich dei Entlassung des vorigei Ministe- riums so feierlich losgesagt zu haben schien, würde sich leicht erf(áren lassen. Man hat sich über die Bedeutung der leßten Spanischen Revolution getäuscht; man glaubte, daß jenseit der Py- renáen Alles in Feuer und Flammen aufgehen, und daß. man mik der Constitution von 1812 das Panier der abscheulichsten Anar- chie aufpflanzen würde. - Die neuen Cortes dachte man sich als ein getreues Abbild des National-Konventes, und man prophe- zeite den Terrorismus eines neuen Wohifahrts-Ausschusses. Nun ist aber das revolutionirte Spanien ruhig geblieben, díe vorüber: gehende Gährung in einigen Provinzen ist beschwichtigt worden, die Cortes haben ihre ersten Sisungen benußt, um die König-

Die dortigen Behörden haben:

1836.

E t O I - P R E ie mana T E Der t f E

liche Gewalt zu verstärken und um Beweise von ihrer Mäßi- gung zu geben, und die Regierung hat sich bestrebt, in den stren- gen Schranken der Geseblichkeit zu bleiben. Das freie und con- stitutionnelle Spanien, für das män zwei Gegner zu fürchten schien: den Geist der Revolution und den Karlistischen Geist, hat in der That nur den Karlismus zu bekämpfen gehabt; aber dies war ein um so gefährlicherer Feind, -als jeine Kühnheit in dem Maße wuchs, als wir uns gleichgültig gegen Spanien zeigten. Man schickt sich jer an, zu der Politik zurückzukehren, die man seit dem 6. September gänzlich verleugnet hatte. Wir wollen diese Bekehrung niht mit Bestimmtheit behaup- ten (!); aber wir glauben daran, weil die Ereignisse ge- wissermaßen dazu zwingen, und weil, wenn auch die Minister an der Spanischen Sache nur ein sehr mäßiges In- teresse nehmen, es doch gewisse parlamentarische Rüeksichten giebt, durch die sie genéisüar werden, ihre Meinungen und Handlun- gen in Bezug auf Spanien zu änderu.

Im Journal de Paris liest man: „Ein glaubwürdiger Reisender, der so eben von Maneru hier eintrifft, versichert uns, daß am Tten Abends das Fort San - Barbaxa, welches ie Flintenschüsse weit von Maneru liegt, von § Christinischen Ba- taillonen angegriffen worden sey, und daß die drei Karlistischen Bataillone, die Garcia abgesandt hatte, um die drei in dem Fort befindlihen Compagnieen zu unterstüßen, sich mit diesen leßteren nach einem ziemlich lebhasten Widerstande auf dem Wege nach Estella zurückgezogen hätten. Kurz darauf hätten die Christinos das Fort demolirt und sich nach Puente-la:Repyna gewendet.“ 4

Das Journal des Débats meldet aus Spanien: „Die Madrider Journale vom bten d. bestätigen die Nachrichten von dem Einrúcken des Gomez in Caceres. Aus Badajoz schreibt man unterm 1sten d., daß der General Rodil dem Karlistischen Chef immer auf den Fersen sey, ohne ihn jemals erreichen zu können. (Vergl. den Arr. Spanien.) Die Truppen der Kö- nigin haben bei Guadalupe drei Compagnieen verloren, die bei dem bloßen Erscheinen von 5 Karlistischen Lanciers die Fluchè crgriffen. Jn Guadalupe stand ein Corps von 1500 Mann movbilisirter National-Gardisten, die, anstatt sih auf Puente-del- Arzobiépo zurückzuziehen, bei der Annäherung des General Go- mez nah allen Gegenden hin auseinanderliefen. Die Kavalle- rie des Generals Rodil hat bei seinen Märschen und Gegen: máärschen durch die Sierra Morena sehr viel gelitten.“ t

In einem Schreiben aus Bayonne vom Ulten d. heißt es: „Ueber die Belagerung von Bilbao erfährt man heute nur, daß die Batterieen, die den Fluß bestreichen, wieder hergestellt worden sind. Ein Bericht des Kommandanten von Bilbao an den General Espartero ist aufgefangen worden. Er sagt in dem- selven, daß, wenn er nicht in einigen Tagen Unterstüßung er- dielte, er genöthigt seyn würde, zu fapituliren. Briefe aus Santander vom 3ten d. behaupten, daß der General Sanz in diese Provinz zurückgekehrt sey und fast die Hälfte seiner Mann- schaft verloren habe.“ : :

An der Quotidienne léest man: „Wir erfahren aus ciner fast offiziellen Quelle, daß Karl V, in Lorca, einer der größten Städte im Königreiche Murcia, proklamirt worden ist. Dirse Bewegung, die man zu unterdrücken versuchte, hat meh- reren Einwohnern das Leben geko|tee, Aus dem Hauptguar- tiere von Durango erhalten wir folgende offizielle Bote: „, „Die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Belagerung von Bilbao sind vollendet. Wenn das gute Wetter fortdauert, so hoffen wir, daß die Forts und die Stadt bald in unserer Gewalt seyn werden.“

Der General Saarsfield soll am Gten d. an der Spibe der ganzen Garnison aus Pampelona ausmarschirt seyn, um, wie man glaubt, dem General Villareal in den Rücken zu fallen.

Großbritanien und Jrland.

London, 15. Nov. Gestern hatte der Gouverneur der Bank von England, unmittelbar nach einem Kabinets - Conseil, eine Konferenz mit dem Premier - Minister und dem Kanzler der Schaßkammer. Einem pom Standard verbreiteten Ge- rüchte, daß ein Geheimeraths- Befehl beschloffen sey, dur welche die Baarzahlungen der Bank suspendirt werden sollten, wird durch eine Anzeige des Herrn Spring Rice widetsprochen.

Der bisherige General-Prokurator für Jrland, Herr O'Logh- len, hat nun doch die Stelle eines Richters an dem Jrländischen Scha6kammer-Gerichte angenommen. Seine anfängliche Weige- rung joll auf seinem Anspruch, die erste Richterstelle, die des Ober: Barons der Schaßkammer, zu erhalten, beruht haben. Jet ist er nur einer der sogenannten jüngeren Richter, aber der crste Katholik, der seit 200 Jahren diese Stelle eingenomiueiz hat.

Die schon erwähnte Rede, welche O’'Connell am lüten d. in der Jrländischen General-Association zu Dublin gehalten dat, wird jest von den hiesigen B'ättern vollständig mitgetheilt. Sie scheint den Anfangspunkt einer neuen Epoche der ‘Agitation ¡n Arland bilden zu sollen, denn O’Connell erklärt in derselben, daß er ein neues System fär sein Handeln entworfen habe. - Als die nâchite Veranlassung zu der von ihm beschlossenen entschiedencn Handlungsweise giebt er zwar selbst den Verlust an, der il betroffen und seine persdnliche Stellung isolirt hat, man giaudt aber, daß auch ohne diesen Anlaß eine Veränderung in seinen Beaxchmen eingetreten seyn würde, weil er sonst hâtte fürchten músen, seinen Einfluß auf seine Landsleute zu verlieren. Die Rede Ó'Connell’'s ift demnach als sein Manifest bei dem Eintritt in dieses neue System seiner Politik zu betrachten. sind die bezeichnendsten Stellen derselben : j

„Fch stand diesen Morgen mit dem Entschlusse auf“, sagt ex, „jeden Augenblick meiries Daseyus der Sache meines Vaterlaudes zu weiben. JO glaubte bis jeyt -nichts gethan zu haben, da noch fo viel zu thun übrig bleibt, uud ich hofe, daß, devor ich ins Grab finke, welches jeut keine Schreckni}se für mich bat, ich mein Vateriaud fieg: reich und durch die Freiheit für die Beleidigungen gerächt schen werde, mit welcde1 man és zu Rauen gewagt hat. Von diesem Orte aus fordere ih Jrland auf, mir beizustehen; ih erhebe den friedlich:i!

Fotgendeë

Lärmruf meiner Stimme, er wird Über ganz Jrlaud dahin tönen

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