1836 / 342 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zie a dr E t P D U ian Li E a.

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giesischen Angelegenheiten fort. Die „Paix“ und das „Jour- nal des Débats‘“7 hatten bekanntlich, nachdem {fie zuerst auf das bestimmteste behauptet, die Englische Flotte in Lissabon have die leßten dortigen Reactéionsversuche hervorgerufen, und nachdem die hiesigen Blätter hierauf mit einer ähnlichen Behauptung ge- gen den Französischen Admiral in Lissabon geantwortet, die lel- tere ausdrácklich in Abrede gestellt und erklärt, Admiral Hugon dabe durchaus keine Jnstruction gehabt, sih in das, was in issabon vorgehe, zu mischen, und deswegen auch dem Admiral Gage durchaus nicht seine Mitwirkung angeboten. antwortet jeßt die Morning Chronicle, nachdem sie den Ar- tikel der doctrinairen Blätter mitgetheilt, s{hlechtweg Folgendes: „Wir wiederholen es hiermit ausdrüklich und feierlich: Die Französische Flotte wurde eingeständlih deshalb in den Tajo ge- sandt, um mit der Englischen gemeinschaftliche Sache zu ma- chen. Admiral Hugon erklärte sih, sobald er im Tajo ange- fommen war, glei bereit, mitzuwirken. Er ließ, in Erfüllung seiner ausgesprochenen Absicht, eines der Schisse seines Geschwa- ders. von dessen gewöhnlichem Standpunkte hinweg und den Strom hinuntersegeln und warf vor Belem Anker, mit der Ab- sicht, der Britischen Flotte bei Beshüzurg der Königin Bei- stand zu leisten.’ Auf ähnliche Weise, aber weniger bestimmt, äußert sh der Courier. Er sagt: „Beide Flotten sind augen- scheinlich zu demselben Zwecke nach Lissabon gesegelt, und es wäre unmöglich gewesen, daß vorkommenden Falls die Franzdsi- he nicht mit der Englischen cooperirt haben sollte. Wahr mag es allerdings seyn, daß der Französische Admiral keine Truppen landen sollte, was denn auch England nicht verlangt haben würde, da mit der Landung der Britischen Truppen durchaus nichts weiter beabsichtigt wurde, als die Person der Königin zu s{hÜüz- zen, welhe Ehre wir nicht gern mit den Franzosen getheilt ha- en würden, da sonst leicht die Königin aus Versehen ihre Zu- flucht auf die „Stadt Marseille‘ statt auf den „Malabar““ hätte nehmen kdnnen.“

Die Lissaboner Berichte werden in den heutigen Blättern vom 23. November, also einen Tag weiter datirt, als die leb- ten, melden aber durchaus nichts Neues, namentlich noch nichts über das vermuthliche Resultat der Cortes-Wahlen, die eben begonnen hatten. Man will wissen, daß die Minister beabsich- tigt hätten, es mit einer inländischen Anleihe zu versuchen, was aber bis zur Zusammenkunft der Cortes vershoben worden sey. Es war großer Mangel an Geld, doch hatte der neue Finanz- Minister, Herr Passos, es möglih gemacht, den Truppen an der Spanischen Gränze ihre Sold-Rükstände zu bezahlen, Geld und Kleidung für die Portugiesische Hülfs-Legion in Spanien anzuschaffen und §0 Contos baares Geld in die Bank zu sen- den. Man flústerte in Lissabon, Herr Passos habe hierzu ge- wisse Regierungs: Revenüen von den Capverdischen Inseln für die Jahre 1839 und 1840 verpfänden müssen. Die Portugie- sische Regierung stand: auch im Begriff, ein Dekret wegen gänz- licher Abschaffung des Skiavenhandels zu erlassen, der bisher mit geheimer Zustimmung der Behörden von Schiffen unter Portugiesischer Flagge noch immer ganz offen getrieben worden ist.

As Mittag hieß es an der Börse, cs sey ein Expresser aus Portugal mit wichtigen Nachrichten gekommen; worin sie bestanden, vernahm man nicht, allein die Portugiesischen 5 pCts. sanken auf 43, und die 3 pCts. auf 27'/,.

Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Dez. Die Staats - Courant meldet heute, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander von dem Unfalle, der ihn betrossen, gänzlich wieder hergestellt sey.

Der Graf von Schimmelpenninck, der früher die Functio- nen des Staats - Secretairs verrichtete, ist zum Mitgliede der ersten Kammer der Generalstaaten ernannt worden und hat den Rang und den Titel eines Staats - Ministers erhalten.

Ein Einwohner von Arnheim ist um ein Privilegium auf die Erfindung eingekommen, alle Wege für Dampf-Fuhrwerke fahrbar zu machen, ohne daß es einer Eisenbahn bedärste.

Belgien.

Brüssel, 2. Dez. Der König empfängt heute in Ant- werpen die Militair- und Civil - Behörden der Stadt. Der Provinzial-Gouverneur is von Sr. Maj. aufgefordert worden, Höôchstdemselben einen genauen Bericht über die durch den let- ten Sturm verursachten Unfälle mitzutheilen. :

Lüttich, 3. Dez. Auch gestern Abend haben sich die Zu- sammenrottungen von vorgestern erneuert. das Militair und die Polizei geworfen, und selbst mehrere Offi: ziere sind E worden. geregten Arbeiter, nachdem gegen dieselben nahdrüklichst einge- schritten wurde, wieder zu zerstreuen.

Schweden und Noxwegen.

Stockholm, 29. Nov. Jhre Maj. die Königin wohn- ten gestern Abend im hiesigen Theater der ersten Auffährung der „Jungfrau von Orleans‘/ von Schiller bei, die zum Be- iten eines unserer vorzüglichsten Schauspieler, des Herrn Alin- (df, gegeben ward. Die Uebersezung ist nah der Bearbeitung des Stúcks für die Berliner Bühne veranstaltet.

Hierauf

Indessen ist es gelungen, die auf: |

Steine wurden auf |

Der Königl. Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, Frei: |

herr von Brockhausen, ist am 2öften d. hier wieder eingetroffen.

Bekanntlich hatte der hiesige Magi{trat die von der Groß- händler - Societät hierselbst autgegangene Wahl des Großhänd- lers Freiherrn von Kanßow zu einem der Mitglieder der 50 Aeltesten der Bürgerschaft aus dein Grunde für ungültig erklärt, weil Herr von Kantow, je6t dem Adelsstande angehörend, kein bürgerli- ches Amt bekleiden könne. Jn Bezug hierauf hat nunmehr die Großhändler - Societät dem Ober: Statthalter eine Beschwerde- schrift eingereicht, worin sie das Verfahren des Magistrats

mißbilligt, da Herr von Kankow, noch ehe sein Vater (im Jahre 1809) in den Adelsstand erhoben ward, als Stockholmer Bürger aufgenommen word und seit der

Zeit alle Pflichten und Leistungen eines wirklichen Bürgers er- füllt habe, so wie er auch in seiner Eigenschaft als Kaufmaun durch seine Einsichten und seine kommerziellen Unternehmungen dem Handel Stockholms bedeutend genüst habe ; sie verlangt da- her, daß der Ober-Statthalter, so wie die drei Bürgermeister und 5 Mitglieder des Rathes von Stockholm, den Herrn von Kantow berechtigen mdgen, die auf ihn gefallene Wahl eines Stadt-Aeltesten anzunehmen.

Deutschland, Kiel, 2, Dez. Am 29. Nov. Abends hatten auch wir hier

ein heftiges Gewitter, auf welches ein orkanöhnliher Sturm | geregelte Dampfschifffahrt nach Linz ins Leben treten zu lassen.

aus Südwesten folgte. Das Gewitter hat in der Umgegend an

mehreren Stellen eingeschlagen, namentlich- ein Haus im Dorfe |

Langwedel in Asche gelegt, und der Sturm hat im nahen Vieh: burger Holze viele starke Buchen entwurzeït, Um Mitternacht legte fch der Sturm.

1662

Die zulest erschienenen Nummern der Schleswigschen Stände - Zeitung enthalten die Gutachten der Stände über folgende Gese -Entwürfe: über einige das Pupillen - Wesen be- treffende Punkte, über das Verfahren bei der Beitreibung rück- ständiger Steuern und Gefälle :c., Über Arbeiten bei den Schiffs- Bauten, über den Handel von Island, über das Hausiren außer- halb der Jahrmärkte, über das Expropriations - Gese, über die dfonomischen Verhältnisse der Straf - Anstalten in Glückstadt, S den Proben-Handel und úber die Repartition der Stände-

osten.

__ Lübe, 3. Dez. Hier war in den lebten Tagen des vo- rigen Monats ein merkwürdiger Temperatur-Wechsel. Am 26. Nov. hatte man 6 Grad Kälte und herrlihe Schlittenbahn, und am 29|en trat plôßliches Thauwettcr ein bei 9 Grad Wärme. Am 2ften stúrmte es auch hier entseßlih; zwischen 7 und 8 Uhr Abends warf die Gewalt des Windes ein zu den Gebäuden der Katharinen-Kirche gehöriges Haus nieder.

“Hannover, 3, Dex. (Hamb Korr) Se Königl. Hoheit der Herzog von Cumber(and wird am 1ôten d. zu einem längern Aufenthalte in hiesiger Residenz erwartet. Zu Höchst- dessen Empfange i| der Fürstenhof bereits in Stand geseßt worden. Dem Vernehmen nah, wird auch J. Königl. Hoheit die Frau Landgräfin von Hessen. - Homburg einige Winter-Mo- nate hier zubringen. '

: Se. Majestät der König von Griechenland werden auf der Rückreise mit Hdöchstihrer Gemahlin Hannover nicht, wie es anfänglich verlautete, wieder berühren. Zu den in Oldenburg stattgehabten Festlichkeiten wurden zwei hiesige Opernsänger, der Tenorist Herr Rauscher und die Sängerin Dlle. Franchetti, zur Mitwirkung in einem Hof- Konzerte dorthin berufen.

Dresden, 2. Dezember. Das Comité des Sächsischen Kunstvereins, dessen Wirksamkeit durch den glänzendsten Erfolg sich belohnt sieht, indem die Zahl der Actien desselben in diesem Jahre bereits bis nahe an 1890 gestiegen ist, hat neuerdings die Freude gehabt, durch die Bereitwilligkeit des Kunsivereins für die Rheinlande und Westphalen und in Folge des erfreuli- chen Bandes, in welches er mit den meisten der übrigen deut- schen Kunstvereine getreten, es ermöglicht zu sehen, daß er in näch sikommender Woche für das biesige Publikum eine Ausstel- lung von acht und zwanzig der ausgezeichnetsten und größten neuern Arbeiten der mit Recht so berühmten Düffeldorfer Kunst- akademie erdffnen kann, welche ihm auf sein Gesuch nach Schluß der Berliner Kunstausstellung zu diesem Zwecke für einige Zeit zuvorkommend überlassen worden. Außer dem Jeremias von Bendemann und der Hussitenpredigt von Lessing, werden noch Gemälde von Schadow, Becker, Blechen, Dielmann, Engel, Funcke, Hübel, Jacobi, Jordan, Köhler, Kretschmar, Mücke, Müáller , Pläddemann, Pose, Rustige, Schirmer, Schrödter, Sonderland, Steinbrück und andern dabei zu tehen sein.

München, 1. Dez. Gestern zählte man hieë 24 Brech- ruhr-Sterbefälle. Der heutige Stand der Brechruhr - Kranken ist: Vom vorigen Tage 24ò, neu hinzugekommen 50 (2 mehr als gestern), Summe 295; genesen 0 (l mehr als gestern), gestorben 17; Rest 258.

Diesen Morgen verschied nah kurzer Krankheit der geist- liche Rath Kajetan Meilinger, Professor der Philosophie an der hiesigen Universität, den Tag nach seinem siebenzigsten Geburts-

tage.

München, 3. Dez. Nach der gestrigen offiziellen Lifte ist die Zahl der an der Brechruhr Verstorbenen bis auf 16 her- untergegangen. Neu hinzugekommen waren 36, also gegen den vorigen Tag, wo diese 59 betrugen, 14 weniger. Genejen wa- ren 5. Indessen wurden getern 42 Menschen beerdigt, worun- ter freilih mehrere aus hohen Alter und an anderen HKranfk- heiten Gestorbene, Das Wetter scheint sh zu bessern, und so hoffen wir denn auch auf Linderung des Uebels.

Für die junge Königin von Griechenland ist hier ein kost- barer Schmuck ron Edelsteinen verfertigt worden, ein Geschenk hrer Majestät der Königin an Jhre Durchlauchtigste Schwie- gertochter. Ueber die von einigen Blättern erwähnte Reise JY: MM. nach Würzburg und Aschaffenburg verlautet nichts Nä- heres. Man will vielmehr wissen, Allerhöchstdieselben würden sich nach Augsburg begeden und mit den jungen Neuvermäßl- ten daselbst eine Zusammenkunft haben.

Desterrei ch.

Wien, !. Dez. Am 12, Dez. wird zu Ehren Jhrer Kai- serl. Hoh. ter Erzherzogin Therese ein Konzert bei Hofe statt- finden, wobei die Erzherzogin zum erstenmal im großen Hof- zirkel als Braut erscheint. Am 27. Dez. wird diese Prinzessin, von Höôchstihrem Durchl. Vater begleitet, fich nah Trient bege- ben, wo Se. Maj. der König von Neapel am 4, Januar ein- treffen will. Am 60. Januar wird sodann zu Trient die feier- (iche Verlobung und Trauung zwischen Sr. Sicilianischen Ma- jestät und der Erzherzogin Therese vollzogen, worauf das hobe Paar unverzüglich die Reise nach Neapel antreten wird. Schon am 24. Dez. wird Se. Königl, Hoheir der Herzog von Salerno Wien verlassen, um sich nach Trient zu begeben. Das Trous- seau súr die hohe Braut soll eins der prachtvollsten werden, de man je gesehen hat.

Der Graf Coudenhofen , welcher nah Görz geschickêt gewe- sen, is zurückgekehrt Es waren daselbst viele ausgezeichnete Fremde eingetroffen, um der Königl. Französischen Familie ihre Kondolenzen darzubringen.

Zwischen der hiesigen Dampfschissfahrts-Gesellschast und der Bayerisch - Württembergischen ist es zu einer Uebereinkunft ge- komnzen, vermöge deren die Oesterreichische Gesellschaft der von Bayern und Württemberg das ihr von der Kaiserlichen Regie- rung zugestandene Recht, die Strecke von der Bayerischen Gränze bis Linz mit Dampsschisfen zu befahren, unter denselben Bedin- gungen, wie sie es selst darf, überläßt. Beide Theile wollen die nöthige Zahl Dampfschiffe aufstellen, um sowohl von Wien aufwärts, wie ven Regensburg abwärts, eine regelmäßige und ununterbrochene Dampfschifffahrt herzustellen. Diejenige von beiden Gesellschasten, die zuerst die Mittel bereit haben wird,

' um den Cours nach Linz zu erdffnen, soll auch berechtigt seyn,

das ganze Stromgebiet A Ulm und Wien so lange zu be- fahren, bis die andere Gesellshafe im Stande ist, mit ihr zu fommuniziren. Uebrigens werden beide Gesellschaften stets dar- auf Bedacht nehmen, ihren gegenseitigen Vortheil nach Mödg- lichkeit zu befördern ; die Bayerisch-Wärttembergische Gesellschaft hat sich verpflichtet, in einem Zeitraume von zwei Jahren eine

S h weiz.

Bern, 1. Dez. (Schwäb. Merk.) Der Vorort giebt den Ständên Nachricht, daß der beabsichtigte Freizügigkeits-

Erkrankungen, 119 Todesfälle; am 17. Nov. 267 Erkrankung!

Vertrag mit Nord - Amerika nicht zu Stande gekonme;

weil nach den Geseßen der meisten Unions -Staaten Ausl f fein Grund- Eigenthum besizen können, und wenn sie feines ländischen Erben finden, der Staat sih der Erbschaft ben tigt. Sodann ersucht Bern die Stände, sie möchten W genössischen Verhandlungen känftig nur den Titel g J brauchen. ant

nd der Absat fär Luxus-Artikel stockt gänzlich; von den rodukten sind die Oele der einzige Artikel, für den man nstig gestimmt ist. Die Verkäufer ziehen sich zurück oder for- n sehr hohe Preise. Der Haupt- Begehr is für das Aus- d, denn das durch die dermaligen Umstände verursachte Miß- Nin hat die Plabß-Spekulanten und Spieler von der Börse ent. Mit Wechsel-Operationen ist es gleichfalls sehr stille.

S panien.

Madrid, 24. Nov. Ueber die gestrige Cortes-Sigung ist h Einiges nachzutragen. Die Beschlüsse der Kommission, bei y vorzunehmenden Gehalt - Verminderung der Beamten das vekret vom 29. Sept. d. J. zum Grunde zu legen, wurden genommen. jregorio Gar Ot . ¿Wis von 1837 hetressend. Der Finanz - Minister nahm zuerst y ¿ Wort und sagte: „„Wird dieser Antrag angenommen, so ed man daraus folgern, daß die Regierung \hlase, und es y nôthig , sie zu wecken. Wenn die Cortes wollen, daß das udgot o)ne die Anmerkungen, welche die Regierung für zwecck- zig halten möchte, und ohne einen Plan für die zu er- benden Abgaben - vorgelegt werden solle, so _fann dies on morgen geschehen. Ist dies jedoch nicht die Absicht der aminer, so kann der Antrag nur dazu dienen, die moralische tárfe der Regierung zu s{chwächen, indem dann Jedermann raussehen muß, dap die Regierung ihre Pflicht nicht gethan be! Hierauf bemerkte Don Gregorio Garcia: „Aus dem, s der Herr Finanz - Minister eben gesagt, ergiebt sich recht lich, welche Unordnung in den Finanzen herrscht ; er fragt mlich, 0d es Eile habe, die Rechnungen zu sehen. Allerdings e es Eile, denn man wartet {on ein ganzes Jahr dar-

Jm vorigen Jahre , allein jeßt ist dies anders,

igste, u Des-P

talien

Rom, 24. Nov. (Allg. Ztg.) Die kürzlich erd ¡Allocution‘/, die der Papst, in dem Konsistorium am 2H h hielt, lautet wie folgt: é M

__ „Ehrwürdige Brüder! So gern Wir au diesen Ort immaz, diges brächten und Entsprechendes den Gebeten, womit Wix fw in der Demuth Unseres Herzens den Vater der Barmherzigfej den Gott allcs Trostes für die heilige katholische Kirche un Wohifahrt der ganzen chrisilichen Heerde uit Euch inb aurufen, so sehen Wir uus doch heute gezwungen, in Eurer sammlung cine Begebenheit anzufünudigen, die Eucz eben s trübend it, als sie Mir war, da sie Mir zuerst zu Ohren Jhr ahnet schon im Geiste, ehrwürdige Brüder, daß Jch voy y Pintritte Unseres geliebtesten Sohnes in Christo, Antou's, ÿ nigs von Sachsen, spreche, welcher uach einem langen, dur d Uebung christlicher Tugendeu und der Pflichten seiner bl Stellung ausgezeichneten Leben diese sciner schon nicht mebr wt Welt verlassen hat, um dahin zu gelangen, wohin er mit dey ( tried aufrichtigsten Glanbeus und entzündcter Liebe von gay Herzen gestrebt hatte. Obgleich Wir von ihm die nämliche Hossy hegen müssen, welche hinsichtlich des Kaisers Tbeodosius des Grd der große Amödrosius aussprach, da er sagte, „derselbe sev, n; F er seine Herrschaft nicht niedergelegt, sondern nur gewechsett, ge den, um fein neues Reich in Empfang zu nehmen, in die Zelte) Christi durch das Necht feiner Fröumuigfeit berufen“; so fon doch nicht auders geschehen, alé daß, wie dies den Menschen cin A boreu ist, sein Hingaug schmerzlich gefühlt ward, uud daß ug 4 lich Wir, indem Wir die Größe des Verlustes erwogen, an de trübuiß Unseres geliebtesten Sons in Christo, des Köbuiglichen Th folgers Friedrich, innigen Antheil nahmen. Und zwar mit Sud Recht hinterläßt der Ted cines tn Tugenden so erprobten Fi bei den Ueberlcbeuden die größte Sebnsucht; da ja in ihm, mit rechtigkcit und Ernst gepaart, Güte und Milde hervor!euchtete zu Neligions-Eifer, Sitten-Reinheit und wahrhaft väterliche jalt für das öffentliche Wohl und das Beste Aller, die denn au idm untergebene Volf mit findiicher Liebe erwiederte, Wiy / aber seine Tugenden waren, wird jeder leicht ermesseu, der je s wie eifrig der treffliche Fürst sich der Frommigkfeit beflisen hat,y fenuend, daß uur die Guade Gottes die Vilduexin der waßÿren h gend isi. Allzu lang wäre es, alles hierher Gchörige einzeln ai führen; genlige cs, dasselbe nux anzudeuten: seinen bescheidu Sinn, seine freiwillige Selbsidemüthiguag, welche der Fröunmij und des ganzen geistlichen Gebäudes Grundlage ist; scine auß zcichnete Bedarriichfeit in Verehrung uud Anbetung der gütl hen Majestät, weoríia er sich insbesondere durch dic un wad bare Gewohnheit bestärkte, zweimal täglich sechs und funfzig Fahre ly dem undlutigen Opfer beizuwohnea; dann sein bAufiger Gebrau der Sakramente mit den unzweifelhaftesten Anzeichen ciner bren den Liebe zu Christo; scine fleißige Sorge, Verzeihung für seine Si den durch Theilnahme an dem Guadenschate der Kirche zit erlan wobei gleichwohl scin Eifer, den Körper zu kasteien uud in Kue schaft zu erhalten, nicht crmattete, was er besonders durch die sir ste Beobachtung der Fasien auch noch im höchsten Greiscn- Alter ful gab, so wie auch durch eine noch schärfere, freiwillig übernommene ßungsart, die er sich fast bis zuur leßten Vage feines Leb felbst auflegte. Dennoch darf hier jene Makel nicht verhch!t m den, womit zu Unserem innigen Leidwesen jene so hellstrahlende W gend fich besleckt hat. Wir meinen den Beschluß, den er unvorsidtis

ger Weise unterschricb, und welcher nachher von dkrfen geiligen x N op! Ser Confstitutio n die Kam- Stuhle verworfen worden ist. Doch if durchaus zu urtheilen, daFk N ie een O LL Pee Ven L S

er bierin nicht aus Verkehrtheit des Gemüths gesündigt habe, sent? gerichtet werden müssen , wurde der dern nur dur menschlichen Irrthum gefallen sev, da er im Uebrizg(oission überwiesen. cin Manu war, von dessen Glaubeus-Neinheit und treu anhängli zer Gesiunüng für die Gebote und Lehren der heiligen fatholish Kirche Wir die dentlichsien Beweise habeu, wobci uns zudem bekati ist, daß er wegen jener Handlung mit sich scibst so unzufrieden daß man von idm in Wahrheit sagen kani, was eben auch von Theodosi derselbe heilige Kircheulehrcr Ambrofius schxeibt: „Es sey nachber ki Tag gewesen, au weichem ex nicht jenen Frrthum bereunt habe: uud} diese Schuid, von welcher Art sie auch war, mit Hülfe des Ht der Gutes aus Böscm macht, zur Mehrung und Nährung des Feu seincr Frömmigkeit bcigetrageu hat. Einem fo geaiteteu Leden \prach, wie zu erwarten, sein Ende volikemmen. Faun säblte erli selbe heraunahen , so ließ er sich nichis Andercs augelegen als wie er sih aufs \orgfältigste zum Abscheideu vorberciten nl Mit welcher Glaudenstreue aber, in welcher Gluth gottseliger tit er sich mit deu heiligsten Saframenten gerüstet habe, wobei al wesenden heftig bewcgt waren und einen solchen inm Anugesiäh Herru fosibaren Tov fromur zu beneideu schieueu, davon ijt ca len Zeuge die Königl. Familie, iu deren thräueureicher Gegeütl dem Sterbenden diese heilige Wegzehrung gercicht ward. Anu dil

Tage aber nach diescur, nachdem er zum drittenmaie, sciucin WY sche gemäß, mit dem gehciumißvollen Mahle gestärkt worden war 1 dersciben umherstebenden Familie den himmlischen Segen mit vüäterlis Liebe erflcbt batte, entschief er im Frieden des Herrn Jesus Christus. S da, was für cines Fürsten Tod und welch ein Musicrbiid chriftl icher Tul wir beklagen mußten, daß es den Augen des ihm untergebenen t fes entzogen ward! Dennoch gedenkend, daß er nun vor deu N terstuhle des strengsten Richters gestanden hat, der durch den Y pheteu verküudigt, daß er „Jerusäiem durchforschen werde hei Lenchten““ welches Gericht fürchteund der heil. König M

denn die ganze

erzeugen und Rechenschaft úber die Anwendung des Ver- uens- Votums fordern. Der Zweck, zu dem dieses Votum geben wurde, ist nicht nur nicht errecht, sondern der Banke-

h wundert sich der Herr Minister noch über unsere Aengst- kit und sucht uns mit leeren Versprechungen abzuspeisen.““

Mangs- Anleihe entstanden seyen und sagte ließlich: ,,Die Kammer

doch niemals.” Nach einer unbedeutenden Erwiderung ¿ Finanz: Ministers erklärte die Kammer den Gegenstand {ür

y, daráder abzustimmen. Hierauf fand eine geheime Sißung it,

An der heutigen Sißung der Cortes wurde zunächst etne \rotestation der Gemahlin des Herrn Calvo de Rosás gegen ie Verhaftung ihres Gatten verlesen. Sodann wurde dorselung der Bewafsnungs- und Vertheidigungs- Junta von ‘on vorgelegt, worin die Unmöglichkeit dargethan wird, den urch das Königliche er Zwangs - Anleihe aufzubringen. ah einer kurzen Debatte an die M übersandt. on den Herren Garcia und Vila gemachte Vor 3 b zu entwerfen, worin die Form festgestellt wird, in der die

sitheilung zu machen über ein leichtes Mittel zur Beendigung ¿ Bürgerkrieges. Er bittet daher die Kammer, eine Kommis- n zu ihm zu senden , denn er wolle sein Geheimniß weder ei- m Anstructions- Richter noch der Regierung mittheilen. Die erren Montoya , Caballero und Charcon könnten übrigens die Pictsamteit des Mittels bezeugen. Auf die Erklärung der ge- unten Deputirten, daß sie, nach dem was ihnen von den lánen des Herrn Calvo de Rosas bekannt sey, nicht glaubten, ÿ dem Kriege dadurch ein Ende gemacht werden würde, be- loß die Kammer, keine Kommission in dieser Beziehung zu nennen.

Im Exo del Comercio liest man: „Die in den leßz- n Tagen hier stattgezabten Verhaftungen haben die dffentliche Ufmerksamkeit erregt. Die Jnstruction des Prozesses ist dem {hter erster Instanz, Don Louis Mayaces, übertragen wo

hren lassen: Jeßt befinden sich noch im Gefängnisse Don tenzo Calvo de Rosas, ehemaliger General: Director der Ein- men, und Don Felipe de Arias, Jnfanterie-Lieutenant. Die arantieen, welche jeßt die Geseßze darbieten, die Einsicht, der atriotismus und die Chavrakter-Festigkeit des Instructions-Rich- in jenen gewichtigen Worten betete: „Gehe uncht in Gee (assen uns hoffen, daß der Unschuldige fortan niht mehr mit Deinem Kucchte, o Herr, weil vor Deinem Anblick den und keine Rücksicht den Gang der Gerechtigkeit hemmen rechifertigt sehen wird alle Kreatur!“ fo erachten wix es rde,“

dersi als Unsere Pflicht, für den Verstordenen tu S ¡1 N Der Español enthält ein Schreiben aus Limpias vom Amtes abt |

ten; zur Abhaltung eincs öffentlichen Todten - L . November, in welchem es htißt: „Es wird thätig an der Unserer Päpsilichen Kapelle, in Gemeinschaft mit Euch, ehr diederberstellung der Brücken Abe Man N hier

dige Brüder, und mit dem giäubigenu Volke, werden Wir, dem Willen Gottes, einen bestimmten Tag festsezeu.““ (Die Verh nisse der katholischen Kirche in Poleu kamen in dicsem Kousfistoril nicht zur Sprache, wie uan erwaríct hatte.)

Neapel, 22. Nov. Lesten Sonntag (2Wsten) Morgens 1 8 Uhr wurde hier ein ziemlich heftiger Erdstoß verspürt, det) doch keine weiteren nachtheiligen Folgen hatte; die Erschütteruß war auf der Seite von Basso di Monte am stärksten, in darauf folgenden Nacht ließen sich im Jnnern des Veszvs fa Donnerschläge hdren. Die Witterung ist sehr stürmisch, w häufige Gewitter ziehen über den Golf. Ju derselben No vom Sonntag auf den Montag, siel sehr viel Schnee, der auf} umliegenden Bergen, dem Vesuv, Monte S. Angelo, his

Vel Divisionen , von denen die eine nach Laredo, die andere d Castro Urdiales bestimmt ij. Unsere Soldaten haben auf L Tage Lebensmittel erhalten. Zwei aus Bilbao hier an- commene Offiziere haben ausgesagt, daß die genannte Stadt noch immer vertheidigte. Die feindliche Artillerie hat der völkerung von Bilbao noch keinen Schaden zugefügt. Die wtlisten haben bei dem Angriff am Iten an 200 Mann ver- V Das Englische Dampfboot hat, des s{chlehten Wetters L nicht in den Hafen einlaufen könnea „_ Der Castellano behauptet, die Kdnigia habe die von den istern Gil de la Cuadra und Lopez eingereichten Entlassungsë- t de angenommen. : Dasselbe Blatt meldet: „Zwei Couriere haben in Santa

herunter in großen Massen liegen blieb. s \ J - i Das Giornale vom 16. November berichtet, das Gt 14 Hale machen müssen, da sie nicht nach Audalusien kommen Majestät der Kdaig von seiner leßten Reise unter Ander n, während zu derselben Zeit Cabrera mit dem unserem

etlichen Volke geraubten Golde umherzieht, ohne im ge- gsten beunruhigt zu werden, Î S, In einem von Französischen Blättern mitgetheil- Wai chreiben aus Madrid vom 24. Nov. heißt es: „Aus Erkrankungen, 150 Todés d En fehlt es an allen Nachrichten. Briefe aus Granada 2, Oftodet e Rückert die uns über Cartagena zugegangen sind, melden 5510 Erkrankungen und 3061 Todesfälle. j A kehr des Generals Quiroga von seiner Expedition nach Die Geschäfte leiden fortwährend in Folge der Chole Res bei seiner Abreise die größte Ruhe herrschte. Der und der Waaren-Umsak, besonders für Manufaktur-Artikel,, beil A Empfang, der ihm überall von dem Volke zu höchst unbedeutend. Jedermann beschränkt sich auf das geworden , ist ein wahrer Triumph für ihn gewesen, und

auch einen kostbaren Breguetschen Chronoineter mitgebracht und diesen der hiesigen Sternwarte zum Geschenk gemacht habe. Das neueste Cholera - Bülletin berechnet am 16: Nov. *

120 Todesfálle; am 18, Nov. 252 fälle. Beisammen seit Ausbruch der Krankheit am

Sodann begann die Disfussion des von Do! arcia gemachten Antrages, die Vorlegung des Bud-

nreichend erörtert und entschied, daß fein Grund vorhanden |

hat man sich das gefallen las: | 2 Nation | \vartet, daß die Cortes sich von dem Zustande der Finanzen | | fen hierher gebracht. Die Einfuhr aus England allein wird auf

jt hat uns entehrt und den dentlichen Kredit vernichtet! Und

i inc 1 “dier befindliche Englische Schiff ist hon in Fracht genommen. er Redner suchte nun zu zeigen, welche Nachtheile durch die zur Hers | schaffung pecuniairer Hülfsmittel erlassenen Dekrete und durch die

ird sich Überzeugt haben, wie nothwendig es ist, die Regierung | r Vorlegung der Rechnungen zu zwingen, denn sonst geschieht |

1393

kann ihn für die Art und Weise, wie seine Absezung stattgefunden, einigermaßen entschädigen. —Man war in Granada in großer Besorg- niß wegender Annäherung des Gomez. Aus Murcia erfahren wir, daß am 13ten die Deputirten- Wahl daselbst stattgefunden. Die Briefe aus Valencia gehen bis zum 19ten und enthalten nichts von Wichtigkeit. Bei Villabella haben sich Karlistische Guerillas gezeigt, wahrscheinlih das Corps des Forcadell. Lopez hat seine Entlassung zurückgenommen. Ueber anderweitige Modi- ficationen des Kabinets verlautet immer noch nichts Bestimmtes. Niemand will die Verantwortlichkeit füx die von dem Calatrava- schen Ministerium begangenen Fehler übernehmen. Der Graf von Almodovar hat das Portefeuille des Krieges abgelehnt.“

Se

In einem vom Morning Herald mitgetheilten ‘Pri- vatshreiben aus Konstantinopel vom 2. November heißt es: ,„Der Verkehr zwischen dem Sultan und Mehmed Ali ist et- was freundschaftlicher geworden, ob aber eine herzliche Auss\döh- nung zwishen ihnen möglich seyn sollte, bezweifle ih sehr. Der Pascha möchte gern die Souverainetät über seine jeßigen usurpirten Besibungen in seiner Familie erblih machen, aber ih bin überzeugt, daß. der Sultan dies nie zugeben wird, und daß auch die Minister Großbritanniens nicht so thdôricht seyn werden, ihm dazu zu rathen. Man spricht hier von einem Plan, eine Communication zwischen Jsnikmid und Kili am Schwarzen Meere herzustellen, von welchein legteren Ort aus ein fleiner Fluß bis auf wenige Meilen von dem- ersteren sich erstreckt. Es heißt, der Sultan wolle sich selbs an Ort und Stelle begeben, um die vorgeschlagene Communicationslinie zu be- sichtigen und zu sehen, ob der Plan ausführbar sey. Jch glaube jedoch, dies ist eins von den tausend Projekten, von denen mau eine Weile spricht, um sie nachher ewiger Vergessenheit zu übergeben. Nach sehswochenlangen Nordwinden ist endlich Süd- wind eingetreten und hat eine große Menge von Kauffahrteischis-

300,000 Pfund geschäßt, - Dessenungeachtet stockt der Handel noh, und es habeu einige Fallissements stattgefunden; man fürchtet, daß noch mehrere folgen werden. Die Nhederei macht gute Geschäfte, denn die Frachten sind ungemein hoch. Jedes

Die lesten Regengüsse haben einen unverkennbar guten Ein- fluß auf den hiesigen Gesundheitszustand gehabt, indeß so schnell weicht die Pest nicht, und in der vorigen Woche wurden 141 Patienten in das Griechische Hospital aufgenommen. Eines be- | merkt man mit Vergnügen, nämlich, daß die Türken sich nicht | mehr. scheuen, Vorsichtémaßregeln gegen die Verbreitung der | Seuche zu ergreifen. Man glaubt, daß der Kapudan Pascha | den Winter über in der Regentschaft Tripolis bleiben wird. | Fch höre so eben, daß Mehmed Ali unter anderen Forderun- |

k gen auch die macht, die Dforte solle ihr Recht aufgeben, gewisse

eine !

Dekret diesexPkovinz auferlegten Theil | Diese Vorstellung wurde | Dér- | orschlag, ein Ge- |

Gesezgebungs- | Hierauf verlas der Secretair der Kam- | er eine Mittheilung des Herrn Calvo de Rosas, in welcher erselbe si beschwert, daß man ihn so lange im Gefángniß | ben lasse, ohne ihm den Grund zu seiner Verhaftung anzu- | ven, Er habe, heißt es weiter, den Cortes eine wichtige |

n. Er hat sechs von den verhafteten Personen in Freiheit | seht und den Verhafts- Befehl gegen zwei andere nicht aus-

Civilbeamte in Aegypten und dessen Dependenzien zu ernennen. | Auch fordert er das Privilegium, Handelstraktate mit fremden Mächten abschließen zu dürfen; wenn die Pforte dies bewilligte, so würde sie sich die Múhe ersparen, Fermane zu erlassen, denen doch nicht gehorcht wird.“

Grie Mea N

Athen, d. Novbr. (Allg. Ztg.) Griechenland genießt gegenwärtig, vorzüglih in seinen ndrdlichen Provinzen, der vollkommensten Ruhe; nur im Peloponnes hdrt man von -ein- zelnen Räubereien, da die Räuber in den dortigen Gebirgen schwer zu verfolgen find. Indeß ist diese tiefe Ruhe zum gro- pen Theil der gespannten Erwartung zuzuschreiben, mit welcher | das Volé der Rúckkehr Sx. Majestät eitgegenharr. Die end- lih, wenn aleih) erst vor einigen Tagen, eingetroffenen be- stimmten Nachrichten von dein erwünschten Wohlbefinden des Königs, von dem Abschiusse des H&irathsvertrags, und - der nahe bevorstehenden Vermählung der*hoßen Verlobten, haben große Freude verbreitet, um so mehr, ais das (ange “‘Ausblei- ben offizieller Nachrichren einige Unruhe erregt hatte. Die Opposition der Presse hatte nie“ so viele Organe ' wie ge- genwärtig. Denn ck erstlih erscheint der Sotir ,. wenig- stens interimistish, wieder, nachdem der Kassationshof das Urtheil des Gerichtes erster Jnstanz umgestoßen, und den Redacteur vor das Gericht auf Syra geschickt hat, | wo aber der Prozeß noch uicht begonnen. Der Sotir seßt | seine Polemik gegen den Staars-Kanzler fort; Übrigens ist be- |

| fannt, welcher verächtliche Charakter der Redacteur ist, der seine |

Klagen jet besonders darauf ütt, daß die Regierung des Lan- des unbedingt in die Hände des ersten Ministers gegeben sey, in einem Grade, wie die Geschichte kaum ein anderes Beispiel fenne. Neben diesem Journal besteht noch die Minerva | (Athene) und seit kurzem auch die Hoffnung, welche in | Deutscher und Griechischer Sprach? erscheint. Die Regierung erwehrt sich dieser Angriffe so gut als mdglich, durch den Gri e- chishen Courier und das wiedergeborene Griechen- | land. Nach der Behauptung der lebten Oppositions- Blätter j hätte das Ministerium Vorkehrungen getrosfen, um bei der Rück: | kehr Sr. Majestät in den Provinzen die Abfassung von Be- \{hwerde:- Schriften, namentlich gegen die neuen Steuer-Gese6e, zu verhindern. Ohne Zweifel is dies eine unwahre Jnsinua- tion; obgleich allerdings Unzufriedenheit gegen das Stempel Gese herrscht.

An sämmtliche Gouverneurs des Königreichs wurde folgen- des Cirvrculare erlassen:

„Nach dex gestern aus Möäucheu angekounuencu Miitheitung, datirt vom 6. Oktober von Seiten Seiner Majeslät des Königs a den Präsidenten des Minister - Rathes, wird die Vermählung Sr. Majeftät gegen das Ende des Mouats Oftober mit J. Hoh. der Prinzessin Maric Friederike Amalic, Herzogin von Oldenburg und Tochter Sr. Kbuiglichen Hoheit des regierendeu Großherzogs Paul Friedrich August vou Holsicin:Dideaburg stattfinden. Sogleich nach der Hochzeitsfeicr kehren Jhre Majestäten an Bord vou Schif

fen, welhe Allerhöchstdieselben in Venedig erwarten sollen, | nah Griechenland zurück, wenn der Gesundheits - Zustand des |

Landes diesem Vorhaben feine Hinderuisse in den Weg stellt. Folge dessen hat das Minisierium des Junnern den Gouverneuren und Unter- Gouverneure des Königreichs diefe glückliche Nachricht mitzutheilen, die dem Throne Griechenlauds und der Hellenischen Nation, welche so innig mit cinander verbuuden sind, die schönsken | Hosfuungen verbürgt. Das Ehe-Verlöbniß Sr. Majestät wurde am 5. September im Schlosse von Pillniß bei Dresden gefeiert. Das Fest wurde am L. September in Dreôden mit glänzeuder Solennität erucuert, Die Gouverneure und Unter- Gouverneure werden Sorge tragen , “daß diese Mittheilung am Ende der Mcsse in den Pfarr- Kirchen und deren Filialen am ersten Sonntage nach deu! Empfange derselben verlesen werde. Unmittelbar darauf foll bei Gelegenheit der Vermählung Sr. Majestät ein Tedeum abgebal- ten und öffentliche Gebete für die glücflihe Rückkehr dcs Königs und der Königin angestellt werden. Da nach der Nachricht, welche uns zugekommen ist, Jhre Majestäten von der aufrichtigsten Zunci« gung, welche Allerböch}tdieselben für das Griechische Volk belebt, zu

einer \cchlenmigen Rückkehr angetrteben 12erden, fo hofft man, daß

Allerhöchsidieselben im Laufe des Monats November hier aukomme?! werden. Athen, den 30. Oftober 1836. Jm Namen und auf aus- drüflichen Befehl Sr. Majestät des Königs Der Ministerrath: Armansperg. F. Rizo. Schmaly. C. Man folas. Ac G. Criezis. G. Lassanis.“

Vor kurzem hat der Dr. Maurokordatus, einer der thätig- sten Professoren an der Arzneischule, seine Entlassung eingegeben. Auch der Chef der Gendarmerie, Oberst-Lieutenant Rosner, wil uns verlassen; man spricht von dem Major Suzzos als seinen! Nachfolger, was, wenn es sih bestätigt, keinen günstigen Ein- dru machen wird, da dieser Offizier noch sshr jung is, und man seine Beförderung, da er durch die Familie mit dem Staats- Kanzler verwandt is, als einen Aft der Familien- Politik aus- deuten- würde. Die Blätter, die dem Herrn Rosner die gebüh- rende Anerkennung widerfahren lassen, empfehlen die Obersten Tzavellas und Rhodios.

Die Marineverwaltung macht einige Fortschritte; in Poros wicd nächstens eine neugebaute Korvette vom Stapel laufen. Auch ist der Sohn des berühmten Hydrioten Tombasis aus Eng- land zurückgekehrt, wo er den Schifssbau studirt hat.

Die Korinthen - Aerndte bei Patras ist gut ausgefallen, und die Chiliade (1000 Pfund) wird mit 92 bis 103 Spanischen Thalern bezahlt. Sonst ist im Handel wenig Leben.

Die Witterung ist günstig, der Gesundheitszustand der Hauptstadt und des ganzen Königreichs höchst befriedigend, und die Furcht vor der Cholera hat aufgehört. Da in Smyrna einige Pestfálle vorgekommen sind, so ist die Quarantaine neuer- dings geschärft worden. Auch unter den Schreibern der Grie- chischen Gesandtschaft in Konstantinopel haben sih einige Pest- fálle ereignet.

Kürzlich entspann sich im Piräus ein Streit zwischen Grie- hishen und Französishen Matrosen, welcher Veranlassung gab, daß der Französische Gesandte die Entlassung des dortigen Plalz- Kommandanten, der einen Französischen Unteroffizier gemißhans delt hatte, verlangte. Die Entseßzung des Kommandanten ers folgte, und eine Militair - Kommission wurde mit Untersuchung des Vorganges beauftragt. :

Der Dänische Philolog, Herr Dr, Roß, verläßt Griechen- land. Die Regierung hat die nachgesuchte Entlassung dieses besonders in der Archäologie Griechenlands ganz ausgezeichnete Kenntnisse besibenden Gelehrten ungern bewillige. Man glaubt, daß die Stelle des Konservators Roß provisorisch Herr Pitakis, ein geborner Athener, erhalten werde. s

Die Vollziehung des Stempelgeseßes ist im besten Gange z die Regierung kann dadurch auf eine beträchtlihe Einnahme rechnen, besonders da in keinem Staate so viele Gesuche und Bittschristen gemacht werden, wie in Griechenland, und nun alle Eingaben dieser Art auf Stempelbögen gefertigt werden

| mússen. Obwohl die meisten dieser Gesuche nur eines Stem-

pels von 25 Lepta bedurfen, so nehmen doch sehr viele Bitt- steller, denen dieses Geseß etwas dunkel ist, einen weit höhern Stempel von 1 bis zu 6 Drachmen, indem sie glauben, die Re- gierung dadurch zu bestechen und die Genehmigung ihrer An- suchen auf diese Weise eher zu erlangen. Die Getäuschten kom- men immer erst dann zur wahren Kenntniß des Gesezes, wenn ihre Eingaben unbeachtet wegen vorschriftswidrigen Stempels

zurückkommen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 31. Okt. (Leipziger Ztg.) Wir geben der Welc ein hôchst sonderbares Schauspiel: eine Nation ohne Schulden; Gläubiger von England und Frankreich (die beide an uns zu zahlen haben) ; funfzig Millionen Dollars Ueberschuß bei den Staats-Einkünften; alle Artikel unserer Production auf einer nie gekannten Höhe der Preise; die Thätigkeit aller Klas- sen vollauf beschäftigt und wohl bezahlt und doch kein Geld für Handels - Geschäfte zu niedrigeren Zinsen als 1, und 2 pCe. für den Monat! Jch fürchte übrigens keine Verluste an schlech- ten Schulden aus den Frähjahrs-Verkäufen, aber es ist wahr- scheinlich, daß bei einigen eine Verlängerung der Zahlungs: Frist gefordert werden wird.

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Berlin, 8 Dez. Se. Majestät der Kaiser von ÖDester- reich haben dem Gencxal-Wardein, Mänzrath Loos, in Aller: höchster Anerkennung der Idee und Ausführüng der in dessen Medaillen: Münze erschienenen Denkmünze auf die Erbhuldigung und Krönung: in Prag, die große goldene Medaille für Wisfen- schaft und Kunst zustellen zu lassen geruhet. Dieselbe zeigt auf der Haupt - Seite das Bildniß Sr. Kaiserl. Majestät und auf der Kehrseite den Namen des Empfängers in einem Lorbeer- franze, mit der Umschrift: literis et arlibus.

Man schreibt aus Koblenz unterm 3ten d. M.: „Wir erhalten so eben die Nachricht, daß, in Folge des Orkans vom 29. Nov., 12 Schiffe, größtentheils reich beladen, zwischen Los- bith und Gorkfum untergegangen sind; unter diesen befinden sich auch zwei dein Schiffer Anton Grenzheuser von Koblenz gehd- rige, nach Amsterdam befrachtet gewesene Schiffe, 4] der lesten Zeit war die Getraide - Ausfuhr von hier nach Holland sehr lebhaft; die meisten Ladungen gingen nach Nord - Amerika. Gegenwärtig liegen noch 5 Schiffe hier, welhe Weizen dorthin geladen haben.“ |

—- Am ten d. M. Morgens um §8 Uhr betrug die Rhein- hdhe bei Kdn 21 Fuß 9 Zoll und Nachmittags um 3 Uhr 22 Fuß 6 Zoll. Das Wasser war noch fortwährend in Steigen.

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Den 8. Dezember 1836. 4 mtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zet¿ei.

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