1836 / 343 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E I E E E

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S E E R E E E E

sie nur ruhig ihre Gehalte beziehen ließen.

Universität hat das Recht, juristische Und inedizinische Grade und Erlaubniß zur Praxis in beiden Fakultäten zu“ ertheilen. Die Times meint, allem Anschein nach würden die Mini? ster in der nächsten Session weder die Kirche, noch die Krone beshüben, sondern ein Jeder würde nach seiner Neigung und seinen Bedürfnissen stimmen; dies werde den Radikalen zu ih- ren Zwecken dienen, bis e sih ihrer Werkzeuge ganz entledigen würden; aus den Blättérn beider Parteien ergebe sich geradezu, daß die Minister, da“sie einsáhen, daß die Radikalen sich nicht länger von ihnen würden hinters Licht führen lassen, diesen die Ein- bringung der politischen Maßregeln ganz und gar überlassen und sich ihnen, als Minister, nicht widerseßen wollten, wenn diese

Das angekündigte Pamphlet des Jrländischen Radikalen Feargus O’Connor gegen Daniel O’Connell ift jeßt erschienen. Dieser wird darin der Doppelzüngigkeit und Falschheit ange- klagt. Der Verfasser ist ein Nesse des bekannten Arthur O’Con- nor, des Führers der Jrländischen Rebellion von 1797 und 1798, der als solcher aus dem Vereinigten Königreiche verbannt it, allein kúrzlih mit Königlicher Erlaubniß eine Zeitlang in feinem Vaterlande Jrland hat verweilen dúrfen. Dieser Greis hat, wie sein Neffe erzählt, am Schlusse eines Gesprächs, das er mit ihm gehabt, folgende merkwürdige Acußerung gethan: „Jch wünschte, daß Ihr den Versuch, die Union aufzuldfen, fahren ließet. Stärket vielmehr die Union. Thut alles Gute, was Jhr könnt, für Jrland, aber sehet die Verbindung mit England als die beste Bürgschaft gegen einheimische Tyrannei an. Jhr wißt, daß ih in meiner Jugend mein Herzblut hin- gegeben hätte, um die Union zu verhindern; aber jebt in mel- nem Alter würde ih jedes Opfer bringen, um sie aufrecht zu erhalten. Gebet die Repeal auf, Jhr wißt nicht, wie bald sie eine unpopulaire Sache in Jrland werden fann. Das Land hat sich wunderbar verbessert, seitdem ih verbannt gewesen, al- scin der Geist des Volkes ist völlig unterjocht worden, und ich möchte jekt nicht in Jrland leben.“

Die Unterzeichnungen zu dem Fonds für den Bau neuer bishdflicher Kirchen in London belaufen sich schon auf 90,000 Pfd, Sterling.

- Der Gerichtshof der Kingsöbench hat den Buchhändler Stockdale wegen Verlags schlüpfriger Schriften und Bilder zu halbjährigem Gefängnisse und zur Stellung einer Bürgschaft von 100 Pfund Sterling für die nächsten drei Jahre verur- theilt. '

| Ein Bericht des hiesigen Korn - Faktors Anton über die Weizen-, Hafer- und Gersten-Aerndte schildert die Qualität der- selben im Ganzen als s{lecht und die Quantität als gering. Vorzugsweise haben Schottland, Nord-England und der Nord- Westen Jrlands gelitten, und die ansehnliche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten , so wie die noch fortwährende nah West- indien, dúrften allerdings ein ansehniiches Steigen der Getrai- depreise herbeiführen und dadurch dem immer lauter werdenden Verlangen um Aufhebung oder Modification der Korngesebze neue Nahrung geben. Hier in London hat sich bereits cin Ver- ein unter dem Namen der Londoner Anti-Korngesegz-Association gebildet, als dessen Wortführer das neue radikale Blatt, der „¿Constitutionai‘“, auftritt.

Die Morning Post behauptet, weder Rothschild, noch Ricardo, noch Ardoin wollten mit der neuen Spanischen An- lcihe von 4,200,000 Pfd. etwas zu thun haben.

Aus Lissabon schreibt man, daß der Versuch einer Por- tugiesischen Gesellschaft, in Newfoundland Fischfang zu betrei- ben, gänzlich fehlgeschlagen sey, obgleih die Schiffs - Capitaine und Matrosen Engländer gewesen. Es waren sechs Schisse mit nicht mehr als 2000 Cntr. Fischen nach dem Tajo zurückgekehrt, und man glaubte, daß der Cntr. nicht 10 Shilling einbringen würde.

Die Morning Chronicle widerspricht der von einem Korrespondenten der „Allgemeinen Zeitung‘/ aus Konstantinopel gegcbenen Nachricht von offenen, zwischen Lord Ponsonby und dem bekannten Herrn Urquhart ausgebrochenen Zwistigkeiten.

Nachrichten aus Bombay vom 10. August zufolge, laute- ren die Berichte úLer die Baumwollen - Aerndte aus den ver- schiedenen Theilen der Prásidentschaft sehr günstig, obgleich es viel geregnet hatte. In Canton war jedoch die Baumwolle im Preije gestiegen. Adel f

Aus Singapore sind Zeitungen vom 29. Juli hier ein- gegangen, denen zufolge der Krieg mit Cochinchina zu Ende zu seyn scheint, wenigstens wurden feine Anstalten zur Erneuerung desselben getroffen. Der Nord - Amerikanische Gesandte Herr Roberts war von dem Könige von Siam. schr freundlich em- pfangen und dev vor einigen Jahren zwischen diesem Souverain und der Regierung der Vereinigten Staaten abgeschlossene Han- dels. Traktat, der fast ein Duplikat des zwischen Erskerem und der Brixischen Regierung bestehenden seyn soll, war feierlich ra- tifizirt worden. Ae Roberts hatte später, am 11. Juni, zu Macao seinen Tod an einer Epidemie gefunden, die auf den dort liegenden Amerikanischen Schiffen ausgebrochen war. Nach cinem Befehl der Ostindischen Direktoren ist es jeßt den Ame- rikanischea Schiffen erlaubt, mit Singapore unter denselben Be- dingungen Handel zu treiben, wie mit Kalkutta, Bombay und Madras. i

Briefe aus Rio Janeiro vom 14. Oft. schildern den Zu-

staud Brasiliens als bedenklich; täglich fielen Reibungen L046 den Brasilianern und Portugiesen vor. Der neue Russische Ge- andte, Herr von Lomonossof, war daselbst eingetrossen. Das gen im Scha6z-Gebäude soll angelegt gewesen seyn. Erst spät Abends bemerkte man die Flamme ; allein der Mitwirkung von 209 Britischen Seeleuten verdankte man deren Löschung. Zwei Britische Kriegsschisfe , „„Dublin‘/ und „Jmogene““, lagen auf der Rhede vor Anker und sollen durch ihre Anwesenheit beson- ders zur Aufrechthaltung der Ruhe beigetragen haben.

Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Dez. Se. Majestät der König ha- ben den Ministern van Doorn, Elout und van Pallandt van Keppel das Großkreuz des Niederländischen Löwen-Ordens ver- liehen. Vie Scheveninger Fischer -Bôte sind alle glücklich zurüdck- getehrt, ohne durch den Orkan vom 29sten v. M. beschädigt worden zu seyn.

Deutschland.

Luxemburg, 3. Dez, Se. Durchl. der Landgraf von Hessen-Homburg, Miklitair-Gouverneur unserer Bundes-Festung, ijt aus Homburg hier wieder ein etroffen. ; i

Kajsel, 4. Dez. (Kass. Ztg.) Jn der geheimen Siz- zung der Stände ain 23. November übergab der Landtags-Kom- missar seine Vollmacht dem Präsidenten mit folgenden Worten : „Durch das huldvolle Vertrauen Sr. Hoheit “des Kurprinzen

| feine bedeutenden Unglücksfälle herbeigeführt zu haben. Diese

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dieser hohen Versammlung gegenwärtig anzutreten die Ehre habe, úberreiche ih zunächst dem hohen Präsidium die mich legitimi- rende hôchste Vollinacht vom 16ten d. M., und habe daneben die Ehre, der hohen Versammlung zu eröffnen, daß der Rechts-Prak- tifant Bü} dahier zum Secretair der landesherrlichen Kommis- sion bestellte worden is. So weit meine geringen Kräfte reichen, werde ich bemúht seyn, die Pflichten des mir zugewiesenen Be- rufs in ungetrenntem Interesse des Landesfürsten und Vaterlandes treulich zu erfüllen, und wie mein herzliche: Wunsch ist, auch das Vertrauen dieser hohen Versammlung zu erwerben und zu er- halten, so soll es mein eifrigstes Bestreben seyn, auf die fried- liche und ehrenvolle Lösung vorkommender Differenzpunkte jeder Zeit hinzuwirken und selbsk in der erwärmenden Reibung ver- schiedener Ansichten und entgegenstehender Meinungen das Band gegenseitiger Achtung und. gegenseitigen Vertrauens nicht zu std- ren, das Staats - Regicrung und Stände unschlingt und stets zum Heise des Ganzen umgeben muß. ‘“ Ein vom Landtags- Kommissar der Versammlung vorgetragener Beschluß des Fir nanz-Ministeriums in Betreff der Verlängerung der in den Zoll- Vereinigungen vorbehaltenen Kündigungéfrist sollte dem dem- nächst zu wählenden Ausschusse für Handel und Gewerbe über- wiesen werden.

Frankfurt a. M., 5. Dez. In der heute stattgehabten außerordentlichen Sißung des Senats wurde Herr Schö und Senator von Guaita zum älteren, und Herr Senator Pr. Har- nier zum jüngeren regierenden Búrgermeister für das Jahr 1837 erwählt. Mit in der Kugelung waren zur älteren Bürgermei- ster-Stelle: Herr Syndikus Schö} Dr. von Meyer und Herr Syndikus Schdf Dr. Thomas; und zur jüngeren: Herr Se- nator Pr. Usener und Herr Senator Dr. Schmid.

Nachrichten aus Stuttgart und aus dem Badischen zufolge, sind durch das seit einer Woche anhaltende Regenwetter und das Schmelzen des Schnees auf den Gebirgen der Neckar \0- wohl, als auch der Dreisam- und Elzfluß, so bedeutend“ ange- schwollen, daß sie an vielen Stellen (der Neckar zwischen Kannstadt und Eßlingen) aus ihren Ufern traten, so daß man ‘die Straßen nicht passiren fonute. In dem Orte Rust im Badischen, da, wo die Dreisam miít der Elz sich vereinigt, is ein großer Theil der Gebäude unter Wasser geselzt; Wohnungen mußten verlassen werden, und das Vieh wurde aus den Ställen gebracht; die Fluren sind úberschwemmt, die Kartoffel-Keller mit Wasser gefülle; Brücken, Straßen, Dämme und Schleusen theils beschädigt, theils ganz ruinirt, so daß große Summen erforderlich werden, das Zerstôrte wieder herzustellen. Und bei diesem Allen läßt der Witterungs- Wechsel noch weitere verderbliche Ueberschwemmungen befürch- ten, so daß man daselbst der nahen Zukunft mit Bangigkeit ent- gegensieht. Auch der Main ist bei uns bedeutend angeschwol- jen; do hôrt man noch nichts von vorgekommenen Beschädigungen. München, d. Dez. Das Regierungsblatt enthält eine Bekanntmachung des Staats - Ministeriums des Înnern, die allgemeine Brand-Versicherungs-Anstalt für das Iahr 1834/3 betreffend, deren Resultate hier folgen. Das Assekuranz-Kapital hat sich im Laufe des Jahres von 483 Millionen 602,210 Fl. auf 490,380,753 F{,, also_um die bedeutende Summe von 6,778,515 Fl. vermehrt. Die Brand-Entschädigungen betrugen 1,884,472 Fl. 23. Kr. 1. Hl., und überstiegen sonach die vorjähs- rigen zu 962,435 Fl. '/, Kr. um 922,037 F{. 22 Kr. 5 Hl. Die Zahl der Brandfälle erreichte die Höhe von 635, die Zahl der der Jnhaber der beschädigten Gebäude die von 2161, also A8 Fälle weniger, und 7ÏS8 Personen mehr als im Jahr 1833 34, Bei 481 Brandfällen ist die Veranlassung unent- deckt geblieben. Acht und vierzig wurden durch Blib herbei- geführt; bei 50 Fällen ist randstiftung theils erwiesen, theils vermuthet. Zur Deckung aller Ausgaben und zur statu- tenmäßigen “Ergänzung und Verstärkung des Vorschuß - Fonds sind von jedem Hundert des Versicherungs - Kapitals in der ersten Klasse 18 Kr., in der zweiten 20, in der dritten 22 und in der vierten 24 Kr. zu erheben, wovon, nach Abzug des un- term 2. Oktober 1835 verfügten Zwischen-Ausschlags von 15 Kt. auf die erste Klasse noh 3 K., zweite Klasse 5, dritte / und vierte 9 Kr. treffen. : Weimar, 7. Dez. Auch unsere Gegenden haben die Stürme der leßten Tage empfunden und empfinden sie noch; sie schienen jedoch, so weit die Nachrichten eingegangen sind,

Stürme sind bisweilen so heftig, daß sie den Orkanen gleichen, besonders war dies der Fall am Abend des ten d., wo sie ein Gewitter zum Begleiter hatten, das sich gegen Osten in Blißen

entlud. |

Altenburg, 4. Dezember. In Sächsishen Blättern liest man: „Aus den 28 Propositionen, welche den versammel- ten Ständen des Landes bei der Eröffnung ihrer Sibßungen zur Berathung übergeben wurden, sind folgende die wichtigeren : /, ¡Ersaß aus Gemeindemitteln füv die Beschädigungen, welche bei Aufruhr an Privat- und öffentlichem Eigenthume verübt werden die Einrichtung eines Instanzen -Zuges für Krimi- nalfälle Benußung der, durch den Änschluß an den Deutschen Zollverein vermehrten Einkünfte des Landes zur Verbesserung der inneren Landes-Verwaltung.““‘/ Zunächst sollen Kirchen und Schulen bedacht werden ; da seit der Reformation zur Verbesje- rung der Predigerstellen nichts Ernstliches geschehen , o ist es begreiflih, daß, während andere Stellen den jelzi- gen Verhältnissen und Bedürfnissen gemäß - besoldet sind, die Jahres - Einnahmen der Geftstlichen des Landes zum Theil noch sehr gering sind. Von 142 geistlichen Stellen des Lan- des brigen nur 17 mehr als 350 Rthlr. jährlich èin, 23 noch nicht 250 Rthlr., ja 9 sogar noch nicht 200 Rthir. Um

- 1622 ist T. 51. §. 1. vorgeschrieben, daß gegen einen, j,

| könnte. Herr Spazier hat also in seinem leßten Manifeste

| Joseph soll die Jesuiten in Oesterreich aufgehoben, der jeßt t!

| naire Friedrich Schlegel nah Dresden, Görres nach Mind

will, daß es das Ansehen habe, als wenn ein solcher A 481 Frz. Fr. 55 Cent. Ausgaben 947,000 Frz. Fr. Gnade bezahlt werden solle. Eine andere fürstliche Vere “uß 87,481 Frz. Fr. 55 Cent. nung vom 2. Nov. d. J. lautct folgendermaßen: ¡In der fl Gi 54-4 mein Fürstenthum gültigen Kur-Sächsischen Prozeß-Ordnung A 7 p p f Madrid, 25. Nov. Am Schlusse der gestrigen Cortes-

Staate nicht angesessenen Ausländer, der Arrest verf, igung fand noh die Erdrterung des Kommissions - Berichtes werden dúrfe, wenn er mit den“ einheimischen Unte áber das von dem Verwalter der National-Druckerei ge- thanen fontrahirt und im Inlande Zahlung zu leise, ‘e Anerbieten, gegen eine monatliche Unterstüßung von versprochen habe. Allein diese Bestimmung verträgt sich nd 00 Realen die Cortes-Verhandlungen ausführlicher und mit mit der Forderung der Gerechtigkeit und der vôlferrechtige ¿erer Genauigkeit zu geben, als dies bisher möglich gewesen ; Sitte; denn in beiden Beziehungen soll Aus- und Inlius ‘eich verpflichtet er sh, in den Abendstunden von 5 l1 vor dem Geseke gleich seyn. Auch darf bei den unverkewg, ; Deputirten Abdrücke der Vormittags von ihnen gehaltenen ren Fortschritten, welche die Verwaltung der Justiz fast by Mden zur Berichtigung vorzulegen. Die Kommission {lug gethan hat, die in der Vorzeit gehegte Besorgniß, daß die, Genehmigung dieses Anerbietens vor, Gleichzeitig hatte ländischen Gerichte leichter, die ausländischen schwieriger \y, Fch der Herausgeber des „Eco del Comercio sich erboten, Inländer zu seinem Rechte verhelfen würden, nicht länger [4 Melde für eine monatliche Unterstüßung von 20,000 Realen zu gehalten werden, ohne durch ein solches Mißtrauen diese, yj , Die Kammer erklärte indes, nach einer kurzen Diskus- jene und die fremdherrlichen Staats-Einrichtungen zu beieidiz, in, den Gegenstand für hinreichend erdrtert und beschloß, mit Fch erkläre daher jene Verordnung in so weit für aufgeho), Stimmen gegen 40, den Bericht der Kommifsion an dieseibe als nicht etwa eine Verweigerung der Reciprocität ihre fern icézusenden. _ : Anwendung aus dem Gesichtspunkte einer Retorsion nöthig E Der Español- meldet aus Valencia vom 19, Novem- chen sollte 2c.“ : „Gestern Abend ist hier eine Verschwörung entdeckt wor- Hamburg, 7. Dez. Die gestern eingegangenen Beriqhh, die den Zweck hatte, am Sountage, wenn die National- aus den Englischen Häfen über den Orkan am 29\[ten v, Garde zur Parade in der Alameda versammelt sey, Karl V. zu sind die zahlreichsten und betrübendsten, die wir je erhalten ha,tlamiren. M wollte, wie es heißt, die Stadtthore schlie- und betreffen die Flaggen aller Nationen, besonders aber i, ih der Citadelle bemächtigen und die Bürger - Miliz dann Englischen in hohem Grade. Von manchen Schissen, die |/yethindertn, wieder in die Stadt zurückzukehren. Es sind meh- glück oder Schäden gehabt, sind die Namen noch nicht ermit/pe Personen verhaftet worden, unter Anderen ein Offizier, bei Von der Brigg „„Neptun‘/, Capitain Hilcken, mit Austy das Verzeichniß der Verschworenen gefunden worden seyn derern von Bremen nach New-York bestimmt, wurde ein My Cabrera hat am 13ten in Albacete zwanzig berittene durch eine Welle úber Bord geschleudert, aber sogleich, wie Mtional - Gardisten gefangen genommen, und man fürchtet , er ein Wunder, von einer anderen Welle glücklich an Bord wit de, da er seine Truppen getheilt, einen Streifzug hierher zurückgebracht. ternchmen. Am lôten war das aus 600 Mann zu Fuß und Die Briefe der Norwegischen Post (aus Christiania M Kavalleristen bestehende Karlistische Corps von Royo de 28sten v. M.) sind hier ausgeblieben, da das Felleisen entw gueruelas in Rubielos. worden.

Deer et

Wien, 3. Dez. (Schles. Ztg.) Aus Görz ist det malige Minister Karl’s X., Graf Montbel, hier angeforn, er hatte die Durchlauchtige Familie des dahingeschiedenen \|* narchen noch in tiefster Trauer úber ihren großen Verlust (assen; die Familie war indessen entschlossen, ihren gegenmwiß gen Wohnsiß vor dem Monat Mai känftigen Jahres nicht verlassen, daun aber sich nicht nach Prag, sondern wieder n Kirchberg zu begeben. Die Leiche des Königs befand sich n iin dortigen Kapuziner-Kloster. Ob und wann sie nach Gráz 9 fährt werden wird, ist nicht ganz gewiß.

Die Oesterreichische National: Bank hat die 1, jährige Y vidende für die Actien auf 29 Fr. festgeseßt. Die Actien | Kaiser Ferdinands - Nordbahn sind in den leßten Tagen wit! auf 106, zurückgegangen, was jedo nur darin seinen Gru hat, daß aus Mailand berichtet wurde, Se. Majestät der Kais habe auch dem Unternehmen einer Eisenbahn zwischen Mail: und Venedig seine Allerhöchste Genehmigung ertheilt, indu nämlich dadurch dem Sptculationsgeist eine weitere Bahn ôffnet und dadurch die Nachfrage nach Actien der Kaiser Fal nands-Nordbahn natürlich vermindert wurde. Vie viel- ih der Güte dieses Mannes verdanke (und durch mich

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende! vo\Fse Leser meiues Reisebericzts), habe ich in den oben erwähnten Main datirten Artikel: „Das Journal du Com ueccce GMWeiträgen geschildert. Mit welcher Uneigennügigkcit und Offenhcit eine lange Reihe von Briefen aus oder úber Oesterrei gelie Alles mitgetheilt wurde, was ih nur zu wisscu wünschte, selbsk fert, welche wegen ihrer seichten Undbedeutenheit und des gän Fenaue Nachweise in Betreff der Fabricatious - Kosten, des Reinu- lichen Mangels an Kenntniß der offenkundigsten Thats ichen did rtragé, aus den E A O SLN faun ic nicht ge- E Ms e L Ne auf H, get j 2. Juni M beni aus welcher die DEchst bee GL Wahrscheinlich um M eye abzuhelfen, hat e) n ungen des Herrn Cres pel gegeu unsere vaterländische Judustrie Verfasser dazu herbeigelassen,. den gelangweilten Lesern seit lie Lear eben : Ph Ges | ándische Judustric Namen Preis zu geben. Er heißt Spazier. Aber eben i Si j'ai pu, par mon exemple, ma persévérance, et par la com- dieser Name in Deutschland bekannt ift, stand Zu befürt vication de mes procédés de fabrication coutribuer à la prospé- daß leicht das Gegentheil des beabsichtigten Efekts eint

tien über die Runkelrüben-Zucker- Fabrication | im nördlichen Frankrei ch.

(Mitgetheilt von Herrn Professor Dr. Schubart h.)

Seit dem Dru meiner „Beiträge zur näheren Kenntniß der jufelrliben-Zucker-Fabrication in Fraukreich““ fiud mir vou Arras e shäpbarc Mittheilungen geworden, welche ich theils der Güte Herrn Creópel-Dellisse, Ritter der Französischen Ehren-Le- 1 und des Großherzoglich Hessischen Verdienst - Ordens ; als auch em Zögling unseres Gewerbe - Justituts, Herrn Reich, verdanke, cher mich auf meiuer lehten Reise nach Fraukreich begkeitete, seit igen Monaten bei Herrn Crespcl, der ihn sehr freundlich auf- hir, arbeitet und die Anstalten desselbeu, so wie auderer Fabriken- iger, genau studirt hat. j

Herr Crespel hat jegt zehn Fabrifen im Gang, als im De- rt, des Pas-de-Calais 4: zu Arras (arbeitet mit eincr Dampfma- ine), Saulty (Roßwerkf), Beifoillers (desgl.), Eaucourt (desgl.); Depart. der Somme 3: zu Francvillers (Roßwerk), Roye (Dampf- ischiuc), Saiily (desgl.); im Depart. dcs Aisne 2: zu Billeselve gl), Frièrcs (desgl.); im Depart. der Oise 1: zu Francières dampfmaschine) Er rechnet in der Arbeits - Periode 1833, auf ¿ Gesammt Ausbeute von drei und einer halben Million fund Rohzucker!

é nationalo de votre pay's, ce sera pour moi un grand plaisir et è grande satisfaction: la distance, qui nous sépare, ne m'eut pas mis d’ôêtre plus eflicacement utile à la patrie de Marggraff! So denft und handelt ein Franzose gegen uns Deutsche, ws5- d Deutsche Deutschen aus reinem Patriotismus uud „als Wohl- ter des Vaterlandes“ (l), wie es in den Gothaer Bulletins heißt, schweres Geld das Geheimniß (?) der Runkelrüben-Zucker-Fabri- jon feilboten und große Summen dafür einnahmen. Doch. zur

und seine frühern Angaben noh zu úberbieten gesucht. §1

rende Kaiser Ferdinand nach demselben Berichterstatter das des Kaisers Joseph wieder zurückgenommea haben. Mit sen beiden Thatsachen die Geschichte zu bereichern, wat! Forschungsgeiste des genannten Privatgelehrten vorbehalte# erstere kann jeder Schulknabe berichtigen, und die leßzterit digt sich somit von selbst. Die Mechitaristen-Congregation ferner in der Monarchie die Jesuiten erseßt und als M

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Die Quer - Fabrication hat Anfang September im nördlichen anfreicy beçonnen; man war mit der Aerndte zufrieden, der Saft g 73/, bis 89° am Pèse- sirop, war schr zucferreih und flärte sich r leicht und \{chöón, so daß wenig Kohle erforderlich war. Seit iger Zeit hatte man nicht fo schönen Saft.

Waschen. So lange es irgend ausführbar is, sucht man das aschen zu verineiden, weil die Waschmaschinen cinen großen An- il an déèr Unreinlichfeit in den Fabrifcn haben und dabci durch e angehende Maceration ein fleiner Antheil Zucker verloren geht. cin von Weibern und Kinderu läßt man die Rüben nicht ab- hen, wie es wohl bei uns anempfohlen worden und auch geschieht, dern die Rüben werden auf dem Felde gut abgeklopft und nun e weiteres der Reibe vorgelcgt, was fretlich für die Sägeblätter 1 Vortheil ist.

Reiben. Häben die Zähne der Sägcblätter cinen starken Grad O ciner Seite bekommen, so werden die Keile der Trommel ge- und die Tromniel auf die Welle umgekehrt aufgefeilt; hat sich n nach ciniger Zeit der Grad auf. die euntgegeugeseßte Seite ge- idt, so wiederholt man dasselbe Verfahren. Man wiederholt diese Focedar in immer fleineren Zeiträumen (z. B. das erstcmal nach pocheu, das zweitemal nach 2, das drittemal nach 1 Woche 0): nd die Zähne ganz abgenußt, so trocknet man die Trommel auf in Dampfkessel, schraubt dic Ringe an beiden Seiten ab, nimmt t einer Drahtzange die Blätter heraus, scht neue cin, und begießt n die Trommel, wodurch das Holz quillt, uud die Blätter fest-

und Haller nach der Schweiz geschickt. Die Mechitaristen, allerdings, wie sie Herr Spazier bezeichnet, höchst verdiensi Congregation, sind zum Unglück für diesen genau unterriÓ! Briefsteller eine Bildungs - Anstalt für den Arnienisl Klerus im Orient, den sie von ihren beiden Sigen Venedig und zu Wien aus mit Búchern und Geistlichen sorgen, während sie an S:tte, Sprache und Vaterland abendländischen Verhältnissen in einem Grade fremd sind," sie z. B. höchst wahrscheinlich selbst die Existenz des Hrn i ier ignoriren. Gewiß sind die PP. Mechitaristen ihrem debensberufe nah mit Schlegel, Görres und Haller nie "F geringsten Berührung gewesen. Zuleßt berichtet Herr Sp)" daß, als Kaiser Joseph die Richtung, welche Oesterreich 1" seit dem dreißigjährigen Kriege gehabt, aufgeben und die e gengeselzte habe annehmen wollen, er durch die Jesuiten l gehindert worden sey, und deshalb diese, die bekanntlich 0 8 Jahre vor seinem Regierungs - Antritte durch eine Bulle mens XlV. aufgehoben waren, weggejagt habe. Dies ist dermaßen neue historische Entdeckung, daß sie der Ausffindl

nun die geringsten Stellen bis auf 300 Rthlr. und die andern auf eine angemessene Art zu erhöhen, werden von den Ständen 5000 Rthir. verlangt. Für das Schullehrer-Semi- narium werden 450 Rthlr. und zur Erbauung eines neuen Gym- nasiums, in welchem das Seminar ebenfalls Raum erhalten fönnte, 10,000 Rthlr. in Anspruch genommen. Für den Stra- ßenbau werden 10,000 Rthlr. jáhrlich und ein für allemal 52,000 Rthlr. verlangt. Der Militair - Etat bedarf einer Erhdhung von 3189 Rthlr. Die thätige Theilnahme der Stände an Her- stellung einer von Leipzig über Altenburg nah Hof führenden Eisenbahn wird fúr die Folge erwartet. Noch werden Gehalt- verbesserungen für Gymnasiäl : Lehrer und eine Summe für den Unterricht der Taubstummen in Anspruch genommen, und Vor- läge zur Frohnablösung und der Zehntablösung der Geistlichen und Schullehrer gethan.‘ : Sondershausen, 3. Dez. Bisher war es im Fürsten- thum Schwarzburg-Sondershaujen úólich, daß, so oft der Fürst in einem einzelnen Falle von der Beobachtung einer geseßlichen Vorschrift Dispensation ertheilte, eine sich nach den Umstän- den rihtende Summe erlegt werden mußte, die in die fürstliche

ut. Ein schr einfaches Verfahren.

: il des Sanchuniathon sich ohne Verleßung der Bescheidendt : rfahr A die Sout Ba fann. Jn dem tollen Strudel dieses? ian hat im Herbst, um Arbeiter an den Reiben zu ersparen, {chwätes treiben die Worte Religion y Liberalisinus , Arif Ae Porrichtitugen fonstruirt, welche die vorgeworfenen Rü- c) : j h. Tûrit (G Kollou! Wh 0 tinäßig gegen die Trommel der Reiben vorschiebeu und au- tiómus, Reform, Kaiser Joseph, N ( L aft Sid cl lien sollen (poussovirs mécaniques) (vergl. Scite 59 der Beiträge) , F E V (l u 7 di / , “1! v Jesuiten, Furst Se e Ce einander Der Verfas b wird nämlich vor dem Rumpf der Neibe cin starker hölzerncr ge ;

dck befestigt, welcher die Z für ei ? è h | _vepesugt, Zapfenlager für einen doppelten Krumm- mic vollem Fug nun dem Ganzen das Siegel aufgedrüct Wbfen trägt, an weichem Stangen drehbar befestigt sind, welche dic hat \i genannt.“

qernen Klbge (rabots) in dem Rumpf auf und ab bewegen, durch den die Rüben vorgeschoben werden. An dem Ende der Krumm- Me auf der cinen Seite ist eine Riemscheibe befestigt, welche thi „eug Riemeu die Bewegung von einer Betriebs -Welle em- Bi Durch diese Einrichtung hosfte wan an jeder Reibe 2 Per- 1 zu ersparen. Zeichnung“ und Beschreibung hat mir Herr

febpel mitgetheilt. Ls Erfahrung hat aber gelehrt, daß diese Einrichtung den lic, 40 in dem Maße erfüllt, als man fich versprochen hatte. S Cat auf die Heraufbewegung eben so viel Zeit hin, als auf M e EFSUIa: da sie doch füglich schneller vollbracht werden Reit fi E ) bei der Handarbeit geschieht. Es findet also Verlust da N A Zweitens wird nur ein Arbeiter an der Reibe ge- unpf t f indem man hoffte, daß eín Mädchen den zweithciligen f würde bedienen "önneu, was sch aber nicht ausführbar bez

S ch weiz.

Neuchatel, 1. Dez. Tue gese gebende Körper ist! den 12ten d. M. zusammenberufen / Herr Andrié, Prediger zu Loclé, ist an dic S Herrn Pastor Courvoisier zum Mitgliede der Kommissi den öffentlichen Unterricht ernannt worden. an Basel, 3. Dez. Am 29. November verschied in 7 nach kurzem Krankenlager General Auf der Mauer, ¿R Jahre 1802 die Schwyzer-Truppen gegen die Helvetisch rung anführte. 8 2A Bi: di Mäthinità der Einnahmen und Ausgabe

und Mitregenten zu der Function gnädigst ernannt, die ich in

Chatulle floß. Dieses E ist durh eine Verfügung vom 21, Oft. d. J. abgestellt worden, weil der reg. Fürst nicht

Kantons Genf für 1835 zeigt folgendes Ergebniß: Einn

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wicsen hat. Drittens isi die zum Betrieb der poussoirs nöthige Kraft auch nicht zu überschen; sie mag wohl einer Pferdefraft gleichkommen. Dergestalt hat sich bisher fein Vortheil bei der Anwendung dieser mechanischen Einrichtung zum Vorschieben der Rüben herausgestellt.

Pressen. Die drehbaren Piatten zum Anfüllen und Aufsta- peln der Säcke macht man jest dreitheilig, d. h. siatt in Form eines Rechtes, aus drei mit cinandecr verbundenen Rechtecten besichend mit einspringenden Winkeln. Ferner fonstruirt man sie der Wohl- feilheit wegen auch aus Holz mit Kupferblech überzogen, auf einem Unterbau fest aufgelegt.

__ In den „Beiirägen“ habe ich gezeigt, weshalb iz der Fabrik des Herrn Crespel den Preßtüchern der Vorzug vor den Preßbeutecln gegeben wird. Dies ist ein lofales Verhältniß. Jm Gegentheil sind die legteren vorzuziehen, denn bei der Anwendung der Tücher wird mehr Brei verschüttet, und derselbe wird nicht vellsiäudig genug ab- gepreßt. Man !egt nämiicy die Tücher in der Miite zufammen und

schlägt die übersteheuden Enden nah Junen hincin, wodurch das

Tuch an deu Een vierfach, uach der Mitte zu uur zweisach zu lic-

gen fommt. Dies macht bei 17 bis 18 Lagen schon so vicl aus, daß

der ganze Stoß in der Mitte hohl liegt und deshalb nicht \charf

genug ausgepreßt werden kann. Auch geht das Einsacken in Tü-

cher nicht so rasch, als in Beutel.

Man preßt jest in den Austalten des Herru Crespel zweimal;z

zivei hydraulische Pressen auf je eine Reibe dicnen zum Vor- und cine

dritte zum Nacypressen. Dic Säcke vou den ersteren können, da ste

nach dem YVressen cinen viel fleincren Raum ceiunchmen, in der letzteren auf einmal abgepreßt werdcn. Durch das Umlegen in die dritte Presse fommen die Säcke in cine andere Lage, treffen auf andere Stellen der Horden, und so gewiunt man noch cinmal Saft. Behufs des Nachpressens werden je 2 bereits abgepreßte Säc zu-

sammen genommen, durch ein Faß mit kaltem Wasser ziemlich {nell durchgeführt und dann auf die Nachpresse gelegt, auf dieselbcu cine Horde, wieder zwei Säcke u. st. w. Das Neyen mit Wasser ift noth- wendig, um bet dem scharfen Vorpressen die leßten Antheile Saft zu gewinnen. Zu einer Reide, wenn Tag und Nacht gearbeitet wird, gehören 210 Säcke und Horden. Man stellt die Reiben und Pres- fen am zweckmäßigsten in der zweiten Etage auf, so daß der Saft ohne Weiteres in die Läuterkessel durch weite, offene, mit Blei aus- geschlagene, zugedeckte Rinnen fließen kanu. Dadurch werden die Sasftbehälter, bis auf einen zur Reserve, und die Saftpumpe crspart, und viel Gelegenheit zur Säuerung vermieden, indem lesgtere fast ohne Ausnahme in deu Saftröhren sich zeigt, die schwierig gereinigt werden föunen. Durch die so eben genanute Eiurichtung, welche Herr Crespel eingeführt hat, isl diesem vorgebeugt. Aufuerfsam- feit auf diesen Punkt ist das Geheimniß, durch welches man vielen und s{chönen Zucker bci nur einmaliger Filtratiou durch we - nig Kohle gewinut! Leicht zerreibliches mattes Korn im Zucker ist die unausbieibliche Folge eingetretener Gährung.

Db cine hydraulische Presse ihre Schuidigfeit thut, oder nicht, faun man auf folgenden cinfachen Wege prüfen. Wenn die Preffe ihr Marimum des Druckes fast erreicht hat, so marfirt man sich an eiuer der vier eiseruen Säulen, zwischen welchen die Preßplatte steigt, mit dem Nagel eines Fingers die Lage der horizonialen eisernen Preßplatte, und beobachtet, ob nach jedem Hub eine vorwärts gehende Hebung, oder rücfkgängige Schwankung eintritt. Jst leßteres der Fall, fo schließt das Drucfventil der Pumpe nicht genügend, es geht nach jedem Kolbenstoß Wasser aus der Presse zurü. Stcigt die Preß- platte von Anfang des Pressens zu wenig, so könuen die Saugvenu- tile schlecht seyn, es fließt Wasser zurü, stait in die Preffe zu ge- heu. Man fühit dics, wenn man die Hand unter die unteren Mün- dungen der Saugröhren hält, dur welche dann das Wasfer in den e zurückgetrieben wird. Oecfteres Nachsehen is daher uner- äßlich.

Herr Crespel hat zu einer sciner neuen Fabrifen Pumpen hby- draulischer Pressen fonstruiren lasseu, bei welchen alle Ventile so an- geordnet sind, daß man leicht hinzu fann, ja sogar vou oben, ohne un- ter Wasser Schrauben zu lüften. Die Gewichte für die Hebel liegen nicht, wie bei der auf Tafel Uk. der „Beiträge“ dargestellten Presse im Wasser, soudern außerhalb deffelben, um sie unter steter Auffich: zu haben.

Herr Crespel hat in Nove cinen Versuch mit der Pecqueur- schen Presse angestellt (vergl. Seite 16 der „Beiiräge“/); das Resful- tat war aber nicht genügend. Dieselbe verursachte so vielen Schaum, daß mau selb in 24 Stunden desselben nicht Meister werden fonnte, was die Arbeit beim Läutern sehr ersczwerte. Auch mußte der Brei ganz besonders gleichförmig seyn, rocun anders nicht die Specisungs- pumpe Aufenthalt verursachen solite; er darf uicht zu fein seyn, sonst geht er dur die Löcher in die Preß-Cylinder. Folglich is diefer in- teressante Gegenstand uoch nicht auf den Yunkt der Vollendung ge- Hes der zu wünschen ist, wenn diese Pressen Auwendung finden sollen.

Bis jetzt ist es noch Niemand in Frankreich ciugefallen, zu den Schraubenpressen zurückzukehren, welche, damit sie noch mehr Raum cinnehmen, mit gewaltigen Rädern verschen, als cin Theil des g c- heimen Verfahrens, Runkelrübenzucker zu produziren, anempfohlen und auch debitirt worden sind. Jch will wüuschcn, daß kein Fabri- kant die Anschaffung dieser kolossalen, laugsam wirkenden, zerbrechli- chen Mechanismen zu berenen haben méêge.

Läuterung, Ye schwärzer der Saft von den weißen Rüben, desto besser: haben die Rüben cine Alteration erlitten, oder hat der Saft gegohren, so sicht derselbe röthlichbraun aus, und zuleßt mil- chig. Der Saft im September, Oktober war vorzüglich, der daraus gewonnene Zucécr schön, und in reichlicherer Menge, als im vorigen Fahre. Rücksichtlich der Läuterung keine Veränderung. Sie ge- schicht mit gelöschtem Kalf und geht so sicher von Statten, wie uur ju wünschen. Das Verfahren, wie es in- den , Beiträgen“‘ beschrie- en, ist höchst einfach, ohne alle Künstelci. Die Erscheinungen an der Schaumdece und an der Oberfläche der flaren Flüssigkeit sind fo fonstant und deutlich, daß clb jeder Ungebildete sie sogleich be- merkt; Vortheile gegen umständlichere und zeitraubende Proben, um H erforsczen, ob hinlänglich Kalfhydrat zugescßt worden.

Man hat die von mir beschricbenen Erscheinungen an der Schaum- dete als nichts bewciscnd geschildert und die ganze Sache fast lächer- lich gemacht. Dagegen fann ich vur erwähnen, daß, so viele Prafti- fer ich auch in Fraunfreich darüber gesprochen, alle in der Angabe jes ncr Erscheinungen übereinstimmen, und es dort als cine ausgemachte Thatsache gilt. Jch selbst, mein Begleiter, haben das Phänomen so oft beobachtet, daß von einer Täuschung die Rede ‘nicht ist. Soliten jene Erscheinungen etwa nur in Frankreich sich zeigen, und unter gleichen Verhältnissen nicl,t auch bei uns? Den Beweis vom Gegeu- theil liefert eine Anstalt, die nach Französischem Muster eingerichtet ist.

Abdampfen. Bei der Anlage von Qualmfängen für die Pfanu- nen ist zu beachten, daß das in den Abzugsschlotten aus dem Dampf kondeusirte Wassor uicht in die Pfanne -zurüctfließen könne. Dies wird dadurch, zugleich mit Beförderung des Abzugs der Dämpfe, be- wirft, daß man einen seufrechten, unten offenen, Schlott, zum Dach hinausfübrt, und iu diesen, durch chrg austcigeude Abführxuugsröh- ren, die Dämpfe dergestalt cinlcitet, daß über der Einmündung dieser in dem Schlott eine s{chráge Blechrinue an 3 Seiten angenageit ift, welche das herabträufelnde Wasser abfängt, nicht in das \schräge Robr berablaufen läßt, sondern uach der Rückwand des Schlotts leitet, wo es dam senfrechi herabfällt und in Gefäßen aufgefangen wird. Durch diese Auordnung strómt ein Luflstrom stetig von unten durch den Schlott, und hilft die in denselben cingeleiteten Dämpfe herausführen. Das ge- sammelte Wasser ist destillirtem gleich zu achten, enthält also feine S RIIANE, und wird zvr Speisung der Dampfkessel mit Vortheil benußt.

_Zum Abdampfen mit Dampf bedient man sich, wie ich schon früher erzählt habe, meistens der von Hallette fonstruirten runden Pfannen, aber auch der lánglichruuden, wie sie Pecqueur in Paris fonsiruirt. Leßtere findet man in meinen „Elementen der technischen Chemie 2te Ausgabe Band U. Scite 204 beschrieben und auf Tafel

XV1. abgebildet. Sie werden ziemlich häufig, besonders in den Des

partements näher bei Paris, angewendet. Um aber die Uebelstände zu beseitigen, welche von dem Festanliegen des Dampfröhren-Systems am Boden der Pfanne herrühren (vergl. Seite 29 der Beiträge), i} es gut, das Dampfröhren - System so in die Pfanne zu lagern, daß man dasselbe um die Ein- und Austritts-Röhren, als Aren, bequem drehen fann; auch muß der abzichende Dampf nebst Condensations- Wasser in eiu retour d’eau geleitet werden, und nicht dircft in den Dampfkessel, weil ih sonst die Dampfröhren schr bald mit Wasser füllen. Endlich müssen die Röhren statt 1 Zoll 1! Zoll weit ge=- fertigt werden, und besonders die Dampf - Zuleitungs - Röhre weiter, als die Ableitungs-Röhrez beide müssen mit Hähnen an der Pfaune versehcu seyn.

Wie ich bereits Seite 32 meiner Beiträge erzählt habe, hat Herr Crespel in den 4 neneu Fadrifen das Abdampfen über freiem Feuer eingerichtet, theils in länglich viereckigen, theils in {hon vorhandenen, fäuflih übernommenen Schaufkelpfannen, welche zweckmäßig nu- 3 Joll hoch gefüllt werden.

Filtriren. Ju den Anstalten des Herrn Crespel hat man in

diesem Jahr angefangen , die T aylorschen Beutcifilter außer Gez brauch zu segen. Man läßt den ecingedampften Safé in Behältern sich von dem feinen Beinschwarz, welches zugeseßt wurde, klar ab- seßen, was schr gut gebt, s{höpft ihn dann ab und bringt ihn auf die Kohlenfilter. Der Saft bis 21° eingedampft, klärt sich recht gut vou dem Kohlenstaub. Allein es ist zu befürchten daß, in der vorge - rüten Yahreszeit, weun die Rüben angefangen haben, sich zu verändern, und die Zucker fett werden, die Beutecifilter wieder nothwendig wer- den dürften. Jedenfalls iff aber dadurch cin Ersparniß erzielt. __ Ganz natürlich fann aber cin solches Resultat nur bei der Ein- richtung errcicht werden, wie sie in Frankreich, bei der dortigen Läu- terungsweise, Üblich ist, nämlich daß man nach vollbrachter Läuterung den klar gewordenen Saft unter der dicken Schaumdecke durch eincn cigens dazu fonstruirten Hahn ab- und durch bereits gebrauchte Du- montsche Filter laufen läßt, um ihn sogleich abzudampfen. Wo man aber den ganzen Juhalt des Läuterkessels, Saft und Schaum zusammen ausschöpft, fann man der Sceihetücher, oder Colatorien, wie sie in Apotheken heißen, nicht entbehren. Die Taylor schen Beu- telfilter nehmen in der Fabrik des Herrn Crespel, wo täglich 65,060 Pfund Rüben verarbeitet werden, uur einen Rauni von 10 DQua- dratfuß und 6!4, Fuß Höhe cin, während die nöthige Anzahl, nach Art der Apotheken-Colatorien eingerichteter, Seihegeräthe cinen wcit beträchtlicheren Raum erfordert und viel mehr Arbeit und Verlust au Saft veranlaßt.

Manu sucht immer mehr die Menge der Thicrkohle, als cin theue- res Material, zu vermindern. Dieses gelingt ganz besonders in den ersten Monaten der Fabrication, denn da is es eine leichte Sache, schönen, fráftigen, und vielen Zucker, mit weniger Kohle darzu- stellen; aber im Jaunar, besonders im März geht es ganz anders: Da kostet es mehr Kohle. Niemand gebraucht aber in Franfreich so viel Kohle, als Zucéer aus dem Saft gewonucn werden soll, aiso wohl gar 9 bis 10 pCt. Je mchr Kalf man zum Läutern braucht, desto mehr Kohle is zum Filtriren (Klären) nöthig; die leßtere absorbirt befauntlich den Kalf. Daher kocht auch cin Klärsel, gut durch Kohle geläutert, leicht, und liegt nicht wie Biei todt am Boden (man vergl. Seite 36 der Beiträge).

Kochen. Es is cinc praktische Regel, das Klärsel uichi zu \chwäch in die Kochpfanne zu bringen, denn foust muß das Eindickcir zut lange dauern, wodurch mehr Schleim - Zucker gebildet wird. Jf dagegen das Klärsel von gehöriger Dichtigkeit, so dauert das Kochen bei gesteigerter Wärme fürzere Zeit, und die Umwaudlung in nicht frystallisirbaren Zucker is uicht so beträchtlich.

Füllen. Hat man den Syrup bis zu 4014° eingefoccht, so wird

bei 679 R. gefüllt; hatte man aber bis zu 4149 cingefocht, so wird bei 72° zum Füllen geschritten. Das zweite Produkt wird bis zu 129 eingefocht, und dann bei 64° gefüllt. Auf cine Reibe rechnet man, wenn Tag und Nacht gearbeitet wird; zum erften tind zweiten Produkt 1200 Formen (Baster - Formen, nicht Raffinade - Formen, da fein Staats-Zucker gemacht wird, sondern nur Roh - Zucker). Die Höhe der Trockensiuben isi am ziweckmäßigsten 7 Fuß; sie werden mittelst ciserner Defen gehcizt. __ Unr über das Verhältniß der Verdampfung von Wasser in den Tay lor schen Pfannen, beim Verdampfen des Safts und Kochen des Klärsels, so wie über die Zucker - Ausbeute aus dem Saft ciu positives Resultat zu erhalten, wurde im Monat Oftober in Arras cin Probefochen mit 8/4 Heftolitres (7421/4, Preuß. Quart) Saft von 79 angestellt. Der geläuterte Saft nebst dem vom Schaum abd- gepreßten - wurde auf 209 abgedampft und gemesseu; es betrug die Filissigfeit nux noch 180 Litres (157,1 Quart) also waren durch das Abdampfeu 670 Litres (595,23 Duart) Wasser in Dampf verwandelt worden. Diese 180 Litres wurden nun durch Kohle filixirt, bis das Leßte nux noch zeigte, und auf dreimal gekocht. Die Kochung er- gab im Ganzen ein Resultat von 8 Litres (76,8 Quart) oder 230 Pfund. Nun gaben, nach früher angestellten Versuchen, 36 Litres, dic 99 Pfund wogen / 54 Pfund Zucker, daher werden 88 Litres 124 Pfund Zucker, erstes Produkt, liefern. Natürlich giebt der Sprup davon noch zweites und drittes Produkt.

_Berechnet man dieses Ergebniß auf die Zucker - Prozente so ergiebt sih, da die zur Beschaffung der 8/4, Hefktolitres Saft erforderlichen Rüben nicht gewogen worden , Feäderauta tels folgeudes Resuliat. Nimmt man 85 pCt. Saft vom Gewicht der Rüben an, so waren zu 8/, Hekt. von etwa 2230 Pfund (Preuß) Rüben erforderlich. iese haben 124 Pfund (Französisch) = 132,65 Pfund Preuß. Zucfer geliefert, also 5,94 pCt. erstes Produkt. NRech- net man- nun den Verlust beim Filtriren dazu, so fann man 6 pEt. annehmen. Vom zweiten wird es dann noch 1! bis 2 pCt. geben, obuec das dritte Produft mit in Auschlag zu bringen.

Die Bildung der Melasse zu verhindern, ist noch, Keinem gelun- genz auch selbs so weit ist mana noch nicht gekommen, „fast feine Melasse zu produziren“, wenn man nicht etwa das befannie Verfah- ren darunter versteht, den Zucker so di einzukochen, daß er den Sy- rup nicht läßt, wie der Züuckerbäcker sich ausdrückt , d. h. den Syrup (dice Mutterlauge) nicht abfließen läßt. Dies ist kein Geheimniß. Dadurch wird allerdings das Brod schwer, und die Zucfer-Ausbeute für den Laien beträchtlich vergrößert ; der Zucker ist aber auch unrein, das Korn matt, leicht zerreiblich 2c., wie Jeder weiß, der etwas vom praftischen Betrieb der Zucker-Fabrication kennt.

Seite 25 der Beiträge habe ih von cinem Verfahren, den Sy-

rup vom ersten Preduft dem frischen geläuterten Saft uzuseßen, ge- sprochen, welches bald bei Seite gelegt wurde, weil die lärsel so- salz- baltig und fett wurden, daß sie keine Krysialle mchr geben wollten. Dieses Verfahren wird jet modifizirt also angewendet. Gicbt man B. am ersten Tag zum Saft feinen Syrup, so hat man erstes Produkt als Resultat. Giebt man nun am zweiten Tag den vom ersten Produkt abgelaufenen Syrup zuni Saft in die Läuterung, so hat man im zwciten Tagewerk ein Gemisch von erstem und zwet tem Produft. Der hiervon ablaufende Syrup enthält sowohl zwei tes als drittes Produft, und würde, am dritten Tag zum Saft hin- ugefügt, cin Gemisch vom ersten, zweiten und dritten Produkt lies fern, und nothwendigerweise das reine Produft des unvermischten Saftes durch den Zusaß vom dritten Produkt sehr verschlechtern. Man schlägt, um dieses zu vermeiden, den Syrup vom zweiten Ta- gewerf in einen besonderen Behälter, und verarbeitet denselben für sich auf zweites Produft. Am dritten Tage arbeitet man bloß mit Saft, wie am ersten, und erhält erstes Produkt, seyt aber den Shys- rup hiervon dem vierten Tagewerk zu 2c.

Auf diese Weise wird- der Syrup nicht fett - und das Produkt des Saftes wird nicht durch den Zusay von viel Schleimzucker ver- dorben, was unaufhaltsam nach dem ersten Verfahren eiutreten mußte. Quweitens verkauft man einen großen Theil des zweiten Produkts mit dem crsien gemischt, ohue genöthigt zu sevn, ersteres so lange auf den Böden zu haben, als es fonst erforderlich is. Wer sich von dem Erfolg einen flaren Begriff machen will, mische nur 5 Theile erstes mit 2 Theilen zweites Produkt; denn nach diesem Verhältniß wird

ungefähr das Produft des zweiten und vierten Tages gemischt seyn

A S Y A E E E L R E