1836 / 355 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zusprechen, mit der ih Ihre Adresse empfange. Das Land wird die Gesinnungen, die sie enthält, zu würdigen wissen, und die

Geschichte stolz darauf seyn, sic Uen

Die Gedhinie Schauspielerin Miß Ellen Tree is von hier in Amerika angekommen.

Dem Courier zufolge, wird sih die :Baumwollen-Ausfuhr aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika în dem Aahre vom 30. Sept. 1835 bis 30. Sept. 1836 auf 411,000,000 Pfo. belaufen, zum Werth von § Mill. Dorlars oder 16 Mill. Pfd. Sterling. | :

Nach Berichten aus Chili hatie der National - Kongreß den Präsidenten der Republik beauftragt, in Rom auf die Er- rihiung einer Metropolitan - Kirche in Chili und auch auf die Erhebung des Bisthums Sant - Jago zu_ cinem Erzbisthum anzuhalten, Ein Briefwechsel zwischen dem Chitischen Geschäfts- rräger in Callao und dem Peruanischen Minister hatte großes Aufsehen gemacht. Ersterer beschwert sich, daÿ die Peruanische Regierung Rüstungen gegen die Chilische Regierung nicht allein öffentlich dulde , sondern sogar unterstüße. Der Peruanische Minister hatte hierauf bloß verlangt, daß der Chilische Ge- schäftsträger diejenigen Personen, die er meine, namhaft mache. Seit dem Aufheben des Embargos herrschte in Valparaiso wie- derum Leben in den Geschäften. Man glaubte allgemein, daß die Peruanische Regierung im Geheimen den General Freire un- terstùge, und daß es daher zu einem Kriege zwischen Chili und Peru kommen würde. .

London, 13. Dez, Die Times enthält heute cine Nachricht von Jrland, welche, wenn nicht in der Art der Darstel- lung zu deurlich die Partei-Absicht zu erkennen wäre, alle Freunde der Ordnung im höchsten Grade beunruhigen mäßte. Cs thi nämlich von nichts Geringerem die Rede, als von der Versamm- ¡ung ciniger Tausend bewaffneter Bauern, um die Sequestra- tion der Habe eines Pächters für rückständigen Zins zu verhin- dern, und sogar von dem Triumph der Rebellen, indem der zu Hülfe gerufene Beamte wit der bewaffneten Macht sich zurück-

zog, ohne auch nur eincn Versuch gemacht zu haben, dem Ge- iebe die gebührende Achrung zu verschaffen! Nun darf man zwar anuchmen, daß die Landleute, durch das gefáährtiche Beispiel veriockt, zuleßt auch einen Versuch machen dürsten, durch ge- waltsame Vorenthaitung des Zinses einmal sich selbst zu dienen, wie sie jest durch die Weigerung des Zehnten den Grund- herren nüben ; aber diese Zeit ist gewiß noch nici;t gekommen, und es wird sich zeigen (da ja auch der Bericht sagt, daß die. For derung zu gleicher Zeit Zins und Zehnten in sich schloÿ), daß in gegenwärtigem Fall der erstere nur deêwegea verweigert wurde, weil der Grundherr den leßteren damit vermischte. Denn bis jetzt i der Widersiand nur politischer Natur, und O'Connell und die anderen Führer der Bewegung haven bei weitem noch zu großen Einfluß, als daß ein solcher Aufstand

aus bloß persdnlichen und selbstischen Rücksichten unternommen - werden follte. Diejenigen aber, die sich bisher dem ministeriel- ien Plan in Bezug auf den Zehnten widerseßt haben, indem sie behaupteten, es sey genug, daß dem Gutsherrn die Auszaß-

lung des firhlichen Einkommens übertragen würde, gleichviel, ob |

die Pächter zugleich befriedigt worden oder nicht, mögen sich die große Lchre daraus ziehen, daß etne soiche Art von Ausgleichung | nur dazu dienen würde, der getneinen Habsucht den Dekmantel | des Patriotismus zu leihen und unter demselben einen Krieg gegen den Grundzins überhaupt zu erdffnen. Sie werden be-

merkt haben, daß die von Crawfurd in Gang gebrachte JZdee, daÿ der Zehnte súr die Unterstützung der Dürstigen aller Sef- ten verwendet werden sollte, sehr viel Eingang findet, indem , ein ftatholischer Priester im National - Verein sogar cine Reihe ; von Beschlússen angekündigt hat, die er deswegen zu machen gedenkt. Er meint, daß die Gegner der bisherigen Vorschläge um

\o cher mit diesem Plane zufrieden seyn müßten, ais hierdurc) alle Möglichkeit vernichtet wúrde, daß die katholische Geistlichkeit je inden Besilz des Zehnten kommen könnte; und wenn die Protestanten in Zu- zunst ihre Geistlichkeit selbst zu besolden hätten, so würden sie

dagegen so viel an Armensteuern ersparen, welche sont unver- meidlich wären. Auch würde durch dieses Mittel gegen unbe- gränzte Ansprüche der Armuth gesorgt werden, welche sonst ins ilnendliche steigen und die Gutsbesißer auszehren möchten. Alles | dieses ist sehr wichtig, besonders da sich darin zugleich die im- mer zunehmende Ueberzeugung auéspricht, dap cine gescbliche ) Versorgung der Armen in Jrlaud nicht mehr aufzuschieben if. Ja, diese Üeberzeugung nimmt so sehr überhand, daß O'’Connell, welcher diese Versorgurlg auf sehr enge Gränzen beschränkt wissen will, aller Wahrscheinlichkeit nach davon überwältigt wer- der wird. Jn der heutigen Times besindet sich auch) ein Briefwechsel zwischen den beiden protestantischen Geist- lichen Martin und Magee hinsichtlih des Rechtes der Bischöfe, in ihren gegenseitigen Sprengeln fremden Geistlichen das Predigen zu verbieten. Beide Briefe verkündigen nicht nur den Éntscbiuß, dem Erzbischofe vou Dublin hierin Troß u bieten, sondern auch etwas mehr verblúmt den Plan, die bischödflihe Gewalt weiter zu beschränfen und, wenn die Herr- schaft der Whigs viel länger dauern sollte, den von denselben cingesebten Bischöfen allen Gehorsam zu verjagen und wohl gar einen Versuch zu machen, die Ernennung derselben der Re- gierung zu entziehen und dem Klerus in die Hände zu spielen. Dies ist kühn und ‘um so bedeutender, weil man überzeugt scyn darf, daß diese Männer die Gesinnungen eines sehr großen Theiles der Geistlichkeit aussprechen, Nur is es in bóchsten Grade intonsequent, daß dieses dieselben Leute sind, welche in Wuth gerathen, wenn von der Trennung der Kirche vom Staote die Rede ijt, da doch der Staat nicht zugeben fann, daß die Kirche irgend eine politische Gewalt mit ihm theile, wenn er deren Hâäuprer nicht wählen darf oder diese feine Macht haben solicit, eine feindselige Priestershaft im Zaum zu halten. Aber „der Fnkonsequenzen unter der Geistlichkeit giebt es noch mehr. Wäh- rend sich alle beschweren, daß den Katholiken so viel vom Staat

eingecáumt worden, daß diese nach allen Seiten in Zahl und

Macht anwoûchsen, und die Tory-Journale Alles, was Protestant heißt, auffordern, mit ihnen gemeinschastlithe Sache gegen eine Regierung zu machen, unter deren Schute das Papsithum den Protestantismus gänzlich úberflúgeln würde, bieten die hochkircl;- lichen Organe eben diesem Papstthume brüderlicy die Hand und freuen sich, wenn es demselben gelingen sollte, alle Nonkon- formisten in seinen Strudel hineinzureißen. So eben ist die Ernennung der Examinatoren der neuea Londoner Universität bekannt gemacht worden. Es finden sich darunter freilih meh- rere gelehrte und ausgezeichnete Männer, doch auch manche, die, so weit ihre Verdienste bekannt sind, auf diesz s kein Recht zu haben scheinen. Besonders ist es zu edauern, daß sie alle zur liberalen Partei gehören und folglich das Ganze für den Anfang wenigstens eine politische Farbe wird tragen müssen.

1446

Ned erlan e

Aus dem Haag, 16. Dez Der erste Redner, der sich in der vorgestrigen Sitzung úber das Budget von 1837 verneh: men ‘iez, war Herr Op den Hooff. Er erklärte, daß er für das Budgct stimmen wolle, wenn er überzeugt seyn könne, daß ohne fernere Genchmigung der Kammer nicht mehr als die ver (langte Summe von 11 Mill. für das Kriegs-Departement ver- ausgabt werden wÜrde; zugleich sprach er aber sein Bedauern darüber aus, daßer nach der Annahme des Korngeseßes alle Hoffnung auf cin freies Handels-System verschwinden sehe. Herr van Dam van Isselt äußerte sich im Wesentlichen folgenderma- fen: „Seit dem Sturze Napoleon's is der Geist des Fortschritts mit den veralteten Jdeen im Kampf. Ueberall herrscht Span- nung und Unruße in den Geinüthern. Mitten unter diesen Konflifkten erfreut sih unser Vaterland, unter der Regierung einer geliebten Dynastie und troy des schmählichen Abfalls Bel- giens, cines Zustandes der Ruhe und des Vertrauens. Um uns aber in dieser bevorzugten Lage zu erhalten, müssen Re- gierung und Kammer das Grundgesel streng beobachten, von dem wir, so nöthig auch eine Reviston desselben wäre, noch im- mer regiert werden. Stimmt aber das jebige Budget mit dem Grundgescb überein? Jch muß mit Nein antworten. Dieses Grund- gesetz befichlt, daß alle Ausgaben auf das Budget gebracht werden sollen, und doch ist dies mit mehreren Ausgaben des Kriegs- Departements nicht geschehen, und zwar mit Ausgaben, die sich auf einen bewaffneten Zustand beziehen und jeßt um so unnd- thiger erscheinen, als es uns nicht gestattet ist, ein so erwünsch- tes schließliches Arrangement mit der Spike des Degens zu erobern. Ein zweiter Einwurf, den ich gegen das Budget er- beben zu mússen glaube, isk die darin geschehene Abweichung nicht nur von dem Grundgejes, sondern auch von dea allgemei- nen Prinzipien des constitutionnellen Sraats - Rechts, indem man uns keine Rechenschaft úber die Einkünfte der über- seeischen Besizungen ablegt und die vollziehende Gewalt über Einkünste aus dieser Quelle verfügt, welche gar nicht zur Kenntniß der National - Repräsentation kommen. Das Budget selbst scheint mir nicht angenommen werden zu dürfen, und ih kann nicht umhin, zu bemerken, daß in den Antworten der Regierung auf die verschiedenen Ausstellungen der Sectionen eine gewisse Gleichgültigkeit herrscht, als ob jene

Ausstellungen mit der Annahme des Budgets gar nichts gemein hâtten. Jch wünschte auch sehr, daß endlich, eine Abänderung

in dem Tarif der Einfuhr-, Transit und Ausfuhr-ZölUe vorge- nommen werden könnte, und daß das Gedeihen des Handels

nicht dem des Ackerbaues aufgeopfert würde. Gleich allen meinen Kollegen ubchte ih gern die Lasten d.s Volës vermindert sehen, aber ih bedauere es sehr, daß das |

Budget, satt ein Bonus zu ergeben, noch immer ein L \ K 0 A E, ; Defizit darbietet. Jch uneiß wohl, daß einige Mitglieder die Freiheit meiner Worte tadeln und jages werden, wer eine soiche

Sprache führe, der fönne weder des Königs, noch des Vater- landes Freund seyn, aber gerade weil ih die größte Liebe zu “dem verehrten Oberhaupte des Staats und zu meinem Vater-

lande hege, werde ich für die Verwerfung der Budgets - | Gesese stimmen. Herr Romme klagte daráber, daß die Grundsteuer auf der Provinz Nord -- Brabant \c{werer

laste, als auf den úÚbrigen Provinzen des Staats, und hosste, daß die Zusaß - Cents dort bald vermindert werden würden, zu welcher Erwartung die industrisen Einwoh- ner jener Provinz wohl berechtigt wären. Auch sprach er sich

| gegen den Belagerungs-Zustand aus, dem nun schon seit 6 Jah-

ren die Gränz-Provinzen ausgese6r seyen, und der sie selbsk in iprer häuslichen Freiheit behindere. Herr van Sybkama

mißbilligee cs, daß die Minifter bei den Berathungen so oft den verehrten Namen des Königs mit ins Spiel brachten und

* ch, wenn cs ihnen schwer sey, Einwürfe zu beantworten, kurze

weg auf dense‘ben beviefen, was ganz verfassungswidrig und un- geziemend sey. Das Budget erklärte ev für trügerisch und tadelte

| e, daß die Gehalte ciniger Ministerial Beamten erhöht worden

seyen und die Grund-Eigenthúmer dagegen mit höheren Abgaben helaste. Herr van Rappard hiclt es für -drengend nothwen- dig, den Differenzen mit Belgien cin Ende zu machen, gad je- doch zu, daß die Materia in dieser Beziehung ihr Möglichstes gethan, und daß direkte Unterhandlungen mit Belgien, seibst wenn sie mdöglich wären, zu keinem ersprießlichen Resultat fähs ren würden, und betrachtete es daher als seine Pflicht, die Re- gierung zu unterstüßen und ihre Vorschläge anzunehmen, um so mehr, als dieselbe mehrere Einwendungen, die gegen das Budget von 1836 zu machen gewesen, in dem für 1837 beseitigt habe. Die Verminderung der Auflagen schien im in cinem Augenblick, wo die Ausgaben noch nicht durch die gewöhnlichen Einnahmen gedeckt werden könnten, unmöglich. Jn ähnlicher Weise sprach sich Herr Luyben aus. Gestern wurden diese Dedatten beendigt, Und nachdem am Schluß derselben der Finanz- Minister die der Kammer vorge- legten Gesclßz Entwürfe in Dezug auf das Budget noch einmal vertheidigt hatte, nahm die Versammlung sie alle vier mit gro- ßer Majorität an, den ersten mit 45 gegen 7, den zweiten tit 38 gegen 14, den dritten mit 42 gegen 10 und den vierten mít 52 gegen 2. Heute kömmt das Geselz über die Aushebung der Nattonal:-Miliz sär 1837 zur Berathung.

Be

Brissel, 16. Dez. Bei Gelegenheit des Geburtstages Sr. Maj. ift heute ein Tedeum in der St. Gudula - Kirche gesungen worden, Der König tritt heute in sein 47stes Jahr.

Der Herzoz von Orleans ist bereits wieder nach Paris zu- : erzog à rúgefehrt. 5 i i

Die Kommission zur Errichtung einer Statue von Rubens

in Antwerven hat das Modell, welches der Bildhauer Geefs geliefert, annehmlich befunden.

Deurschland.

Schwerin, 19, Dez. Wegen des Ablebens Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessia Luise von Preußen, verwittweten Fürstin Radziwill, hak der Großherzogl, Hof vom I2ten d. M. an auf 14 Tage in zwei Abstufungen Trauer angelegt. :

Hamburg, 13. Dez. (Börs. Ztg.) Unser Geld- wie unser Waarenmarkt fährt fort, unter der jeßt überall fühlbaren Geld-Verlegenheit zu leiden; wie immer merken mittlere und kleine Häuser den dadurch entstehenden Druck am meisten, in- dem cer diese am wesentlichsten in ihren Operationen beeinträch- tigt. Das Diskonto ist heute fár erstes Papier 6pCt; Mikt- telpapier ist dagegen sehr schwer zu lassen und theilweise gar nicht zu begeben, obgleich man dafür gern 6'/, pCt. bewilligte. Man ist der Meinung, daß für's erste der jeßige hohe Stand des Zinsfußes fortdauern dürfte; daß derselbe sich ferner be- deutend steigern und namentlich alsdann sich behaupten werde, wird bezweifelt, Dem Vernehmen nach“ sind bes-

reits cinige ansehnlihe Kontanten - Sendungen von & land und Wien auf hier unterwegs; würde sich dieses begründet erweisen, so möchte eher cine laldige Ern'cdrigun J Discontos zu erwarten seyn, Die Glaubwürdigkeit jener G rüchte wird übrigens von mehreren Seiten stark bezweifeit, N Wechsel- und Fonds - Course können unter den gegenwär; Umständen nur gedrückt bleiben; auch „der Waarenbande| d darunter, indeß is der Einfluß Mf diesen bei weitem nig, stark, da die Jahreszeit ohnehin cine Stille im Geschäft her bringt. Es jpricht sehr fär die Solidität unseres Plageg J bis Je6t die vielfachen Zahlungs-Suspensionen auswár:s, wud die allgemeine Krise des Geldmarktes nach sich zog, tro j) starken Verluste, welche dadurch hiesige Häuser trafen, dey

feine ähnlichen Ereignisse hier zur Folge hatten. y traíde ist flau, theilweise, weil ein großer Mangac Schiffen nah den meisten Pläßen sich bemerk ih te. Unter Anderem sud namentlich Gelegenheiten w England schr gesucht, und eine Menge dahin bestimmter d ren mußte seither von Woche zu Woche liegen bleiben; r lich bleibt dieserhalb auch mancher Einkaufs - Austrag uny führt. Der Kleesaat-Markt dúrfte am meisten darunter les da der Artikel einer von denjenigen is, bei welcen ciu mich taner Bedarf mehr als bei andern benußt werden muß, y man hört, wird es mit dem Zucker: Rabatt, troß allec Di sionen, vorläufig beim Alten bleiben. Ein hiesizer Kaufm hat bei dem Koiinerzium schon früher cine Summe voni Mark deponirt, welche er zu einem wohlchätigen Zwe stimmte, sobald 1) Jemand bewiese, daß für ir.end Eine Vortheil beim obenberegten Rabatt herausgerechnet nw fônne, und 2) wenn Anfang 1837 die Notiz für Zu:

Börsen-Preis-Courant ohne Rabatt gemacht würde. Zeu! dieser Patriot sich dazu verstanden, die Kcenkuricnz un (f Summe bis 1838 offen zu lassen. |

Kassel, 17, Dei, (Kass Ztg) Af Ter vern Sibung der Stände vom l3ten d. M. wurde über die ujj digen Dienstto|\ten des Landtags und die Diäten der Mini Berathung gepflogen, und erfolgten in leßterer Bezie nige Abänderungen der früheren Beschlüsse. 4

Of etr et G.

Wien, 16, Dez. Der Oesterreichische De ol sagt unter der Rubrik Miscellen: „ZU den .seitsamenh nungen der Zeit dürfte die Polemiëk gerehnet werden, die Französischen Blätter der verschiedenen Farden aus l des Ablebens Karl’s X. über die Trauer des d:p'omtsi Corps zu Paris erhoben haven. Die 'verschiedenartigslnh sichren sind hierbei aufgestellt worden, während es nur En] gel giebt, nah welcher für den Zwist fein Feld mehr (j bleibt. Die Arr, wie Trauer getragen wird, i! eine 6i welche in jeder gesellschaftlichen Verbindung nach beliebigen) geln festgesebt ist. Gesandte folgen der Regel, welche mf terlande bestett. Fúr sie giebt es jedoch zweierlei Ürten i Trauer: die Pflicht: und die Ehrentrauer. Die erste ritts nach dem Hofe, den sie vertreten, die andere nach dem M bei dem sie beglaubigt sind. So legen die Gesandten die Qu ihres Hofes in Art und Dauer an, auch wenn an ihrem enthaltsorte n‘cht getrauert wird; denn sie reprösentiren i Hof; eben so theilen sie die Trauer, welche der Hof, bein sie affkreditirt sind, trägt, wenn bei ihnen zu Hause nid trauert wird. Für den ersten dieser Fälle güt die Dfit, den andern die Ehrentrauer, Um den Fall gaïrz oculidj il machen, mdgen fo!gende Beispiele dienen: Jn Rom uvd in de republikanischen Staaten findet keine Hoftrauer statt, Wie ein Papst oder der Práùdent der Vereinigten Staaten 1 Nord-Amerika stirbt, so legt das zu Nom oder zu Weshinzi atéreditirte diplomatische Corps sonach die Trauez nic an, d rend die Nuntien uno die Amcrikauischen Cesandten stets Trauer des Hoses, bei welchem sie beglaubigt sind, traget Hier ist also weder von ‘Poiit.k, noch von Wilikär die R sondern von einem Prinzip, dessen Anwendung durch das À fommen aller Zeiten geregelc tk, aber in den Französischen Y tern auf eine unerklärvare We.se in Vergessenher gerathen seyn scheint.“

Die Wtener Zeitung meldet: „Herr Joßann Harrach zu Rohrau, K. K. Kämmerer und Ritter des go) Vließes, hat in seinem Tejtamente dem Krankenhaus: Fou Summe von 16,171. Fl. 34!/, Kr., und dem Woßhlthäti Fonds die Summe von 8968 Fl. 22//, Kr. C. 22. legirt. diese Beträge bereits den betreffenden Fonds zugeführt wi sind, so sicht sich die Regierung veranlaßt, dieses roz Vermächtniß zur allgemeinen Kenntniß zu bringen.“

Die vier Prokurztoren der hiesigen Universität habe! l3ten v. M. den Hofrath und Leibarzt P. Wirer zuu F fúr das neue Universitäts - Jahr erwählt. Derselbe ube am 30sten v. M. seine neue Würde aus den Händen è(W sten Justiz: Präsidenten, Grafen von Taasse, welcher in laufenen Jahre das Refïtorat beïleidet und die Einkünfte ben, die während dieser Zeit in der Universitäts - Kanzlei M sainmelt worden warcn, zu einem immerwährenden Stipt für einen Studirenden der Rechtswissenschast fundirt hak.

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Madrid, 7. Dez. In der gestrigen Sizung det & wurde ein Antrag des Herrn Garcia-Blanco in Bette} Gerechtsame der Geistlichkeit an die Kommissien für die fil chen Angelegenheiten und ein Vorschlag des Herrn O lo mehrere von den Cortes im Jahre 1829 angenommene g liche Bestimmungen zu bestätigen, an die legislative Kommi} verwiesen. Hierauf wurde die Diskussion der von den Me sterium vorgeschlagenen Maßregeln in Bezug auf die Pr und die persdnliche Freiheit fortgesest. Jm Laufe det sprach sich Herr Arguelles (wie bereits erwähnt) sehr j Alles Unglück, weld

gegen die Politik Frankreichs aus. Spanien betroßäg habe, sey dem Umstande zuzushte daß die Framdsishe Regierung die früher e

d abinci

Cooperation spáter, als sie ven dein Spanischen Fa u gend nachgesucht worden, verweigert have. Es sey allge bekannt, bemerkte er ferner, daß fast sämmtliche Artilleri Karlisten von Frankreich geliefert worden sey. Die An der Kommissions-Beschlüsse sey das einzige Mittel, um E brecherischen Unternehmungen der Verschwörer zu unterdr i und die National-Unabhängigkeit zu bewadren, die von all pr tigen Mächten, und namentlich von Frankreich, hedroÿt “id das einen ungeseßzlichen Einfluß auf die Thronfolge au f suche. Er sprach sodann über die geheimen Gesells d und über die Nothwendigkeit, den Einfluß derselbe 30

vernichten, und dies könne nur dadurch geschehen, dep i M mit hinreichender Vollmacht versehen werde, l Fonscit en mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. \

Präsident Frankreich gegen die Angriffe des Her

(Daß A Arguel |

bunden werden.

vertheidigen suchte, is bereits gemeldet.) Die Deputirten » Catalonien legten hierauf einige Vorstellungen der Provin- (:Deputatien Und des Ayuntamiento von Barcelona gegen die ¿éutirten Maßregeln auf das Zureau der Faumer zieder. cèr die Zulassung dieser Vorsiellungen entsiand cine lebhafte hatte, und namentlich sprach Herr Arguelles dagegen, weil atonien feine Vorrechte vor den übrigen Provinzen haben dürfe. wolle cine cinzige und nicht eine Foderativ:Monarchie. Die cinigkeiten in Spanien würden von Frankreich aus genährt d er erinnere die Deputirten Laran,/ daß Catalonien an Franf-

gränze. Herr Calatrava erflârte hierauf im Namen : Ministeriums, er sehe nicht cin, daß aus der Lesung der ‘sen aus Catlon’en oder eines ähnlichen Dokuments irgend Nachtheil für die von den Ministern vorgeschlagenen Maß- eln entstehen könne. Die Kammer entschied sich sodann für Lesung der gedachten, Adressen, worin unter Anderem, im lle der Annahme der ministeriellen Vorschläge verlangt wird, : die Ausführung derselben den Prooinzial-Deputationen und h Bewasfnungs- und BVertheidigungs - Juntas, nicht aber den L (, und Militair - Behörden Übertragen werde. Vor Allem c) wird die Freißeit der Presse verlangt. i

Gestern Abend ist im Kriegs - Ministerium die Nachricht getroffen, daß Gomez mit 8000 Mann in die Mancha ein- rungen ist. Er hat die Nacht vom ten in der Mühle de Mota zugebracht und einen Theil feiner Truppen nah Bel- vie, den andern nah Villamayor de Santiago dirigirt, wo Cer am daten un 11 Uhr Morgens angekommen is, Gomez F it am ôten Abends in der fleinen Stadt Horcajo de San- o eingetrossen. Nach Einigen befindet er sich jest fünf Finden von Aranjuez, nach Anderen richtet er seinen Marsch h) Taraécon hin. Er scheint denselben Weg einschlagen zu s;n, den Cabrera genommen hat. i

Die Division des Generáls Alaix, deren Kommando der igadiel Narvaez übernommen, hat si, wie man erzöhlt, en diejen cmpdrt und verlangt ihren früheren Befehlshaber der.

Dem Eco del Comercio wird aus Cadix vom 26. y, geschrieben: „In der vergangenen Nacht ist die berittene tonal:-Garde von hier nah San Fernando aufgebrochen, um dêr Verfolgung des vön’ der tapferen Division des uner- enen Narvaez geschlagenen Gomezschen Corps mitzuwirken.“ "Die Hof: Zeitung enthält nachstehenden Bericht des In- auten der Provinz Soria an den Kriegs-Minifter: „„Excel- ! Dée zur Verfolgung der Ueberreste des Cabreraschen ps geitern von hier abgegzngene Kolonne des Brigadiers uin ist heute mit 68 Gefangenen und 30 Pferden hierher igetchrt. Die Jnsurgenten baben in einem hartnäckigen »fe in dem Flecken Arevalo viele Leute verloren; von den stitutionnellen Truppen is nur ein Offizier an der Schulter wundet worden. Gott erhalte Ew. Excellenz, Soria, den Dezember 1836, Da

Der Español meldet aus Badajoz vom 2. Dezember: e Generals Kommandant von Caceres hat das Corps des rlistischen Anführers Santiago. de Leon bei Cabezuela aesc)las „und da sich 153 Jusurgenten an dem durch die Procla- tion festgeseßten Termin gemeldet haben, so kann man dies ys als vernichtet betrachren. -— Obgleich man sich bemüßt „tine schlechte Meinung von den Einwohnern von Estremas- ha zu verbreiten, so wird man sich doh immer mehr überzeu- h, daß sie selbst fark genug sind, ihre Provinz von den Kar- en zu reinigen, wenn gleich ste einem Armee-Corps, wie das s Gomez, nicht Widerstand leisten konnten. Die befohlene

M ruten: Aushebung, so wie die Mobi'isirung der Nattonal-

arde werden cifrig betrieben. Auch triffc man Anstalten, den f unsere Provinz fallenden Antheil von der Anleihe der 200 (lionen aufzubringen. Jn Caceres haben die Karlisten 1) Betten zerftärt, die auf Befchl des Militair: Intendgntcen r einiger Zeit dorthin gebracht worden waren.““

Ein hieïges Blart theile das Schreiben eines Generals Nord: élrmee an cinen Deputirten mit, in welchem cs unter derem be ßt: „Seit dem September erhalten die Solda:en Nord: Armee nur den halben Sold; die Offizicre aber haben dua Juli gar keinen Sold und kaum die Rationen der didated cinpfangen. Einige sind gendthigt, sich für frank aus- federn, weil es ihnen an Bekleidung fehit.““

Portugal. Lissabon, 21. Nov.' (Allg. Ztg.) Seit der Rükehr Zdnigin von Belem nach Lissabon hat stck\ nichts Besonde- hier zugetrag Das Ministerium is bis jeßt noch nicht ändig, und wird es auch allem Anschein nah vor der Er- Ug der Cortes, welche auf den 18. Jan. stattfinden soll,

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jt werdezi, da sich Jedermann bei dem gegenwärtigen s{hu:an-

1A Er AARH L CIUCT,

den Stände der Dinge weigert, an das Regierungsruder zu en, Drei Minister, Passos, Sa da Bandeira und de Castro,

G E: A D D E E S E A R Dem “R L D A E V T D C E E E L R E E E e: a

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leren gegenwärtig Portugal, und zwar mit der Machtvollkom- |

iheit unveschränfkter Gehieter. Waren auch bereits vor den

glücklichen Reactionsversuche in Belem das Anschen und di

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gcht der Kinigin sehr beschränkt, so konnte le ch doch noch | uag-böhrlichen Zumuthungen widerseßen, was sie aber in diejem ;

genblike nichr mehr kan. Was die Minister, und namentlich der

1e Protektor , Passos, wiil, dazu muß sich die Königin ver-

Vel, Wie dies fast täglich detselben zur Unterschrift vorgelegte frete beweisen. Unter vielem Andern möge nur Folgendes

n Delege dienen. Die Königin hatte sich fräher zu wieder- ten Malen geweigert, ein Dekret zu unterzeichnen, wodurch

hiesige Patriarch mehrerer seiner Vorrechte verlustig ginge.

| diesen Tagen wurde dasselbe von den Ministern wiederum lgelegt, und als die Königin abermals die Unterschrift ver- hte, machten ihr die Minister bemerklich, daß sie alsdann ihre ‘lsion cinreihen und es der Nationalgarde überlas- 1 würden, die Unterschrift zu fordern. Die Kö- M, weicher mit einem Besuche der Nationalgarde nicht be- sa MRIEE A) Is sich daher ihrem Willen fügen, und A Dina lebrigens gehen diese ministeriellen Herren ait ofs I Dat 1 Jas Wohl und die Kultur des Portugiesischen then Siecl a ore aber bei dem gegenwärtigen erbarmens- euge )) A und der bedauerlichen Verkrüppelung des i Nen ‘taats: Körpers keine große Divinationsgabe dazu, A é zusehen, daß nicht einmal eine unreife Frucht zu Tage ert werden wird. Es sôdll nämlich ein Pantheon erric)-

ea init lebensgroßen marmornen Statuen der berühm- n Portugiesen nach dem Jahre 1820; das abgebrannte Sch16-

{ i Mgen Q or ales National : Theater und mir einer cen Schule, einer Schue für Gesang, Tanz und Musik Ee, A Mic der Errichtung einer Akademie der bil- Künste ijk deren zukänstiger Direktor, Almeda Carret,

n beschâft gt, und e icht ci 6 j N er v r C *, R Staunen erfüllen erspricht ein Junftitut, das Curopa mit

Que , vlen jollen etablivt wetden, ja man geht sogar damit um,

und zum Muster nehmen werde. Primair-

ame

1447 Portugal jest mit einer polytehnishen Schule zu beglücken. Auch läßt man es nit daran fehlen, den Nationalstolz der Portugie- sen zu nähren, indem man Camoens zu Ehren eine Camoens- raße erdffnet hat. Kurz, Sie sehen hieraus zur Genüge, daß die gegenwärtigen Lenker der Staats- Angelegenheiten es sich sehr angelegen seyn lassen, ihren Landsleuten das wahre Elend und den jammervollen Zustand des Landes zu überzukern. Fragt man sie aver, woher sie das Geld zur Verwirklichung dieser schönen Ideen hernehmen werden? so wird man mit der äntwort : „Das wird sich finden“, abgespeist. Es gehört in der That eine gute Dosis von Leichtgläubigkeit und Veröblen- dung dazu, auch nur entfernt an die Möglichkeit der Errich- tung eines Pantheons, ciner Akademie, eíner polytechnischcr Schule in Portugal zu denken, in einer Zeit, wo das Volk in sich zerspliitcerè und in die erbittertsten politischen Parteien ge- theilt, wo der Staatsschaß dermaßen erschöpft ist, daß man nicht weiß, wie der Staatsförper noch von einem Tage zum andern scin Leben fristet, und dann in einem Lande, wo die Mehrzahl dex Einwohner weder lesen noch schreiben kann, wo Handel, Jn- dustrie und Ackerbau zu den unbekannten Dingen gehören, wo an keine Justiz, keine Polizei zu denken ist, so daß Jeder unge- straft rauben und morden kann, wo alle Zweige der Staats- Verwaltung auch noch nicht cinmal in der Kindheit ihrer Ent- wielunz sind in cinem Lande, das jeden Augenblick der Wuth und der Zerstörung cincs.rohen, demoratlisirten Pöbels zum Opfer fallen kann! Jeder besser Unterrichtete zukt daher auch über solche Chimären und Phantasiestücke mitleidig die Ach- seln. Gegen die in Belem um die Königin versammelt gewe- senen Individuen herrscht noch immer eine große Erbitterung im Publikum, und die meisten, welche dort waren, halten sich noch ver stet oder machen kleine Versuche, wie das Publikum wohl ihr Er- scheinen aufnehmen werde. So l!eßz. B. der bekannte Pater Marcos (der Beichtvater der Königinuzd der Haupt-Urheber der Luflösung der Klôster in Dortugal) in diesen Tagen seinen wol;lverschlosse- nen, aber leeren Wagen mit seinen Bedienten in die Stadt fah- ren. Das Marine-Corps, welches die Sache der Künigin verthci- digen wollte, is aufgeld|k, und viele bei der lebten Angelegen- heit fompromittirte Individuen verlassen das Land, weil sie ih- ves Lebens hier nicht sicher sind. Durch die Mäßigung der An- führer der siegreichen Volkspartei ist allerdings vielleicht man- chen traurigen Excessen vorgebeugt worden, indeß steht doch zu befürchten, daß bei der eriten Gelegenheit wegen der beständigen Aufregung und Anreizung von Seiten der politischen Gesellschaf- ten das glimmende Feuer zur gefährlichen Fiamme aufschlagen werbe. Äuch gegen den Englischen Gesandten Lord Howard de Walden und den Belgischen Gesandten Van de Weyer (die man fúr Hauptranstister der mißglückten Reaction hält) ist man sehr

aufgebracht; es sollen sogar die jebigen Minister angegangen wor? !

a | 2 Dék Mints ster Van de Weyer wird nun ín kurze seine teraporaire Mis- ston am hiesigen Hofe ausgeben, um seine Functionen in London wieder zu übernehmen. Od der General Goblet an seine Stelle fommen wird, ist noch nicht entschieden. Man is hier in die- sem Augenblicke in einem hohen Grade gespannt auf Nachrich: tea von England, und besonders darauf, was dzs Kabinet von Stk. James zu dem Benehmen des Lords Howard bei Gelegenheit der Belem’schen Angelegenheit sagen wird; man glaubr hier,

den seyn, Schricte zu deren Euifcruung zu thun.

Denn unmöglich, sagt man, édnne er im Einverständniß mit sets nem Gouvernement gehandelt haven, von dem er dic LLeisung erhielt, die Königin zu schüßen, was er nicht gethan hat. Selbst die hier anwesenden Engländer sid úber des CSuguschen Gesand- ten Benchmen in dieser Sache ds ungehaltew, weil man hier vorher so viel von einer energischen Cngiischen Jntervention ges sprochen und sich nun, wenigstens in den Augen der ‘Portugte- sen, lächerlich gemacht Habe. Die Meiaguelisten sind ets cis frig bescoáftige und erheben ichr und füßner als früher ihr Haupt. Vor einigen Tagen if eiüè Snglische Brigg, cine Fran: zösische Fregatte und cine Portugiesische Korvette auszelaufen, un auf ein an der Küújie Portugals streifendes- Migueli- tisches Dampfschiff Jagd zu machen. Die Ermordung des früheren Minijters Augostinho Freire? ist noch jeßt der Gegenstand cines allgemeinen Bedauerns, da dieses Unglück, wie es cinstimmig heißt, den fähigen Kopf Portugals Le-

troffen hat. Man vernimmt, daß die Urheber seines Todes nicht

wie politische Parteigänger, sondern wie waßre Banditen über }

izn hergefallen sind. Kaum toar er todt, ats man ihn aller sct- ner Habseligkeiten beraubte. Ein Tambourimajor riß ihm setn in Brillanten gefaßtes Ordensfreuz voz der Brust und verkaufte es sofort an einen Vorúbergehenden für 2 Monnai (ungefähr 15 Rthlr.). Die úbrigen Mörder bemächtigten sich des Geldes, das erx in ciner beträchtlizen Summe bei sh trug, und der Kleidungsstücke. Man kennt diese Rakbmörder sehr gut sie gehen aber ungestraft umher und hatten vor einigen Tagen selb\k die Wache in dem Königlichen Palast, T U Ce Im Journal d’Odessa wird die Vermuthung geäußert, daß die leßten Depeschen, welche Lord Ponsonby in Konstan: tinopel von seiner Regierung empsangen, sich auf die Aegyp- tischen Angelegenheiten brzogen hätten, die England und Frank- reich jebt so {nell als möglich ins Reine zu bringen wünsch-

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ten. Lord Ponsonby soll in Folge’ jener Depeschen der Pforte

eine Note überreicht haben, die zum Zweck hätte, die Genug: |

thuung auszudrücken , vie daë Englische Kabinet empfinden ivúrde, wenn cs endl:ch eine Annäherung zwischen dem Groß- herrn und Mehmed Ati zu Staude gebracht sähe. Ueberhaupt, fügt das genannte Biatt hinzu, sey es in Konstantinopel allge- mein bekannt, daß die Turopäischen Mächte jest den ernstlich- iten Wunsch hegten, das gute Vernehmen zwischen dem Sultan und seinem mächtigen Rival herzustellen, und daß die Diploma- tie chou seit einiaer Zeit darauf hinarbeire.

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i Berlin, 21, Dez. Die zwischen hier und Potsdam täg- lich fünfmal fahrende Journalière gebraucht gegenæärtig zur Fahrt von Posthaus zu Posidaus à 4 Meilen die verhältniß- mäßig nur kurze Zeit von 2 Stunden 30 Minuten und bietet sonach dem Puvbtikum, das sich derselben bedient, für den mäßi- gen Zahlungs - Salz von 20 Sgr. eine eben so rasche als be- queme Beförderung dar.

_-— Durch die Feuersbrunst in der Stadt Strasburg in Westpreußen (\. Nr. 316 der St. Z.) sind überhaupt 35 Ge- báude, worunter 18 Wohnhäuser, gänzlich in Asche gelegt, 16 andere Gebäude aber mehr oder minder bcschädigt worden. Die Versicherungs - Summe der gänzlich vom Feuer zerstörten Ge- bäude beträgt 10,730 Nthlr. , Und reiht zur Wiedererbauung bei Weitem nicht hin. Der an den theilweise zerstörten Ge- háuden verursachte Schaden wird auf 995 Rthlr., und der Vers

lust an Mobilien, Wirthschafts? und Waaren - Vorr 6356 Rthlr. geshäßt, so daß sih der Total: S&aves Me Lie Summe von 18,081 Rthlr. annehmen läßt.

Jn Treffurt (Reg. Bez. Erfurt) brach am 2ten d. M. Abends um 7 Uhr mitten in der Stadt Feuer aus und verbreitete sich bei dem heftigen Winde so schnell, daß, Uungeach- tet der sofort von nah und fern herbeigeeilten Hulfe, 9 Häuser mit ihren Hinter-Gebäuden, so wie die Hinter-Cezäude anderer Hôuser ein Raub der Flammen wurden. Von den Habselig- keiten der Abgebrannten konnte nur wenig gerettet werden.

_— Durch das frúhe und unerwartet schnelle Zufrieren des Weichselstromes ia der zweiten Hälfte des verflossenen Monats hat die Schifffahrt auf dem gedachten Strome eine um so un- angenehmere ünterbrehung crlitten, als viele Fahrzeuge unter- weges waren, um ißre Getraide - Ladungen zu den erhöheten Prcijen in Danzig abzusezen. Man besorgt, daß die eingefro- renen Gefäße, welche mit dem aufgegangenen Eise wieder fort- getrieben wurden, erhebliche Beschädigungen erlitten baben wers den, da die heftigen Winde, die gieichzeitig wehetcn, jeden Wi- derstand gege die Gewalt des Treiveises unmöglich zu machen pflegen, Von Graudenz sind nah Danzig unter Anderem ver- \chi}t worden 365 Last Weizen und 77 ‘ast Noggen, von Kulm 169 Last Weizen, und bei Thorn passirten 175 Gefäße abwärts die mit Weizen, Roggen, Hanf, Leinsaamen, Zink, Fenchel und Ln ep E so wie 120 Gefäße aufwärts und 48 Holztraften. Die Bemannung dieser Fahrze belicf fi f 1189 Mann. S He E R

Die zu Genthin verstorbene Prediger - Wittwe Sic- wert aus Groß- Wulkow hat ein Legat von 400 Rrhlr. für die Armen der Stadt Genthin ausgeseßt, wovon die Zinsen alljährs lich unter vier bedrängte Familien vertheilt werden sollen.

——— nate ues

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Shaktspeare-Almanach. Herausgegeben von Gottlob Regis. Berlin, Veit und Comp. 1836,

4 Wie die Italiäner eine ganze Literatur zur Belcuchtung ibres Heroen der Poesie, des alten Dante, besißen, und wie sich neuerdings in Deutschiaad un das Andenken Goethe's schou cine. ausgedehüte Litcratur anhäuft, so hat die Euglische Nation sich becisert, alic Re- liquien, welche irgend an ihren großen Shakspeare crinnern, als Hei- ligthümer zu ver-hren und die zerstreuten Strahlen dieses Sternes für die spätere Nachwelt zu fäauneln. Die Deutschen hade 1 ihnéu dacint zeitig Hülfe geleisicr, und es unterliegt wohl feinem Zweifel, daß Bewühungcn, vier die von: Lessiug uud Schicgel, und Auerkenntuisse wie die von Goethe und Schiller, sehr viel beigetragen haben det Ruhm dieses Titanen über die gebüdete Weit zu verdreciicn, ‘wáhz rend die Englischen und Amerikanischen Kauffahrer in alien Zoncü deb Erdbalis viciiche die Verbreciter von Kotcbue®s Dramen a!s dec ihnen zusagenden Doesie, gewesen sind. Es if ¿ewiß ohne Veispie!, daß cine Nation von cinem ansländischen Dichier so vicle und im Ganzen genomurci so wohlgeiungene Ueberseßunc U s ] Ic | ige 1 | gen hat, als die Deutschen vow Shakspeare. Für alle Fassungskräfte für alle Stände, ja für die gesteigerten Forderungen jedes Deccu- riums hat man diefen umfassende Dichter iumner von neuem zu perdeutsczen gesucht, und neben dem Sirxebeü, seinen Geist, sciuen poeischeu Schwung den. Landsleuten ¿ugänglich zu machen, erutcuctt

fih immer das Bemühen nach púünfkilicherer Wörtlichfeit und gewis:

7 6 ì c fte h A Lo L ¡ j f R T, 4 ( daj Lebterer wohl in Fo!ge derselben abberufen werden, könnte. | senhafterer Treue. Jn foichem Sinne gebt auch na der Szztegel-

Tieschen die neuere Ucberscezung von Kaufmaun rüfig fort, und Chwerliu, wird auch diese die leßte schn. Ein Buch: aber, wie dig „¿Zuellen des Süctcsocare in Novellen, Mägrchèn und Sagen von Echtermever, Heuschet und SimreX“ (3 Tyle. Berlin 183i) desitzen die Sngläuder selbsi nicht; was tönnte aber ¿u durchdringeuden Stu- diez förderlicher fön, a!s die Untersuchung, aus weiz:1 Quelicu Shafkspearc fMi:e Werkc geschöpft, und die Betrachziung, wie sich: t seinem Geiste dies Gegebene gestaitet habe. ; E , Aber alles dics gilt von Shakspcare dem Dramatiker; g:gca- wärtig macht uns Herr Regis auch mit Shakspeare dem gros ßen Lyriker bekannt. Daß Shalspearec ciu solcher scp, ließe sich frei liz aus vielen Steileu fcinzr dramatischen Werfe chou abuchmen, nud wenn man daber neben seiner Energie auch scine Süße und Qart- heit, und wiederum Schalthcit, vor alleu Dingen aber seine Gewand- heit in zicriichci Rede - Wendungen feunt, so wird man mit Verlau gen nach ciuem Buch greifen, das in ciner trefflichen Ucberse nta die Sonuctte Shakspeare?s darbietet. Es muß freiiich bepStwortet werd:cn, daß eiu Englisches Sonnueit nicht ganz dasseibe ist, wie cin Jtaliänisches, sondern daß, wit es auch Opiy nicht anders machte, die beiden Quatrains nicht durchgängig, sondern jedes für: fich, und zivar alternirend, reimen, so daß also die Reime nicht vicrmal, fsoudern uur z1veiniai wiederkehren eine Aenderung, welche die geriu- gere Reim - Fähigkeit der Englischen Sprache erheischt hat. Aber ín dicser erleichtcrten Form bleibt die tunere Bchandlung, die Glicde- rung und Wendung des Gedankens doch ganz dem YFtaliäniscz t Sonnett parallel, und vtele Sonnette der Briten ehen den weichen des Petcarka gauz gleich, manche aber sind nôch muntecer, launiger über- raschender, und nici wenige besouders schwer ins Gewicht fallend. Von diesen Soüuuüetten find nun die ersien 126 an cinen junge Freund gertchtet, und man wird wohl den Gründen beistimmen, welche der gelehrte Uecberseßer in den Aumcrkungen entwidelt uäm- lich daß dieser Freund fein anderer sep, als Shakspeare?s ‘roßer Gönner, der junge Graf von Southampton. Der Inhalt ift zum Theil eine heitere Mahnung an den Grafen, sich dei Seiten zu vermähleu, wobei überall das zarte und innige Verhältniß des alteren Dichters zu dem Jünglinge, cine fast Sokratische Licbe, das liebenswürdigte Gemüth des Dichters und ciue rührcade Beschei denhcit bindurchbliét, z. B. XXX1[. bean

Wenn übcrletend meiner Tage Ziel,

Nacudem {on dies Gebein ein Raub des alten Feind:s,

Dies arme rohe Biate des bine’ ciedner Freundes

Vergleich es mit der Zeiten Besserung, N

Ra Li C I besiegen, i:

Den ‘glücklichere ‘Geister Ub 154) fs E an,

Dann _dènk? liebend nur von mi: „o wire

Des Freundes Muy! iw reifrer Zeit exblüht,

Wohl eine köslichere Frucht gebavre

Iéir jeine Lieb und soizer fiang cin Léed :

Doch da er starb und Dichter hoher gehn,

Ader S Seen Mrvoann E “play schn.“

„ber Zeiten Besserung“, welche den Schwn s - speareschen Reímes vcrdunfeit hätte, ift nicht cefdla t Dea Mad Ie G ¡eßt cingetreten, was der Dichter in cinem anderu Sonuct (LY.} ingt : ;

Nicht Marnzor, nicht das G G Cane 0 ann iderdauces L E Melttes at N Deun heller strahiit du eins in meinen Zeilen, d liz Ais grauer Stein, den Zeit unkenutlich macht. Die üdrigen Sounette gelten einer Geliebten, über dic cs lcidcr an aller Kunde fehli; sodaun folgt „der verliebte Pilgrim“/, ciae San im: lung verschiedener idyllisch-erotischer Gedichte, welche a!s Jugendwerke des Dichters von höchstem Juteresse und an sich von poetischem Wertl sind, zugleich auch die Verwandtschaft der Shakspear’chez ‘Muf: mit Jtaliänischer Poefie noch heller ins Licht stellen. & : “Hier schließt sich Dramatisches an, nämlich Sceucu aus ThoniaÏ Middlcton's the Mayor of Quinborough. Dieses Stück haben meb- rere Engländer dem Shakspear hecilegeu wolicu, Valcntin Schmidt in seinen Beiträgen zur romantischen Poesie (Berlin 1818) sett dea- gegen die vicl wahrscheinlichere Behauptung auf, daß Sùak;pear, wie in jener Zeit nicht ohne Ve:ispiel, nur cineu Antheil au encut Lustspiel habe, und zwar, daß Middleton der Verfasser der iénfen Scenen sey, welche man freilich richtiger die langweiligen -nennt während auf Shakspeare die lustigen fommen, die in der Thzt zt

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