1903 / 85 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

emas, der in der Nähe von Fez in Stärke von mehr als §000 Bewaffneten gestanden habe, sei durh Truppen des Prätendenten vollständig aufgerieben worden. Einige seien entkommen und hätten sich in die Dörfer von Keldana

geflüchtet.

Statistik und Volkswirtschaft.

Branntweinbrennerei und -besteuerung im Jahre 1901/02.

Nah ciner im ersten ,Vierteljahrsheft due Statistik des Deutschen Reichs“, Jahrgan 1903, veröffentlihten Statistik der Branntwein- brennerei und besteuerung während des Betriebsjahres 1901/02 im deutschen Fran wen steuergept betrug die Jahreserzeugung an Branntwein 4 238 908 11 * [kohol gegen 4 051 860 hl Alkohol im Sahre 1900/01, fie übertraf also die leßtjährige, bisher größte Erzeugung noch um 4,6 v. H. Diese Zunahme entfällt fast “aus- {ließlich auf dic landwirtschaftlihen Kartoffelbrennereien als Folge der Pr guten Kartoffelernte des Jahres 1901. Niedrige Kar- toffelpreise und stellenweiser Mangel an Grünfutter beförderten die stärkere Verwertung der Kartoffelvorräte im Brennereibetrieb. Ins- esamt wurden in den Kartoffelbrennereien eus 3519171 hl fohol (1900/01: 3 302780 bl), tavon in gewerblichen Betrieben 7976 hi1 (1900/01: 6075 hl); an Kartoffeln wurden verarbeitet 3 088 308 & (1900/01: 2789 892 t).

Fn den Getreidebrennereien ging die Branntweinerzeugung auf 594 177 h1 Alkohol e (1900/0L: 613 749 hl). Die Minder- erzeugung entfällt fast ganz auf die landwirtshaftlichen Getreide- brennereien, in denen nur 230 804 hl“ Alkohol gegen 249 476 hl Alkohol im Vorjahre erzeugt wurden.

Jn den Melassebrennereien wurden hergestellt 88 728 h1 Alkohol etiva 9000 hl mehr als 1900/01, ein Zuwachs, der in Rücksicht auf den Wegfall der Brennsteuer gering erscheint, indessen durch die niedrigen Spirituspreise begründet fein soll. ,

Eine starke Abnahme, hauptsächlih infolge der {lehten Dbst- Weinernte, zeigt die Branntweinerzeugung der Materialbrennereien: 36 520 hi1 Alfohol gegen 50 815 h1 im Jahre 1900/01.

Der Branntwein ver brau ch im Betriebsjahre 1901/02 berechnet sich

im ganzen auf 3 509 233 h1 Alkohol (uad 3 573 244 h1), wovon

und

9 399 183 111 (1900/01: 2 417 375 hl nach Versteuerung bezw. Ver- zollung in den freien Verkehr gesegt, 1110050 hl (1900/01: 1 155 869 111) zu gewerblichen Zwecken 2c. steuerfrei verabfolgt wurden.

Die Ausfuhr von Branntwein und Branntweinfabrikaten betrug 942 644 hl Alkohol gegen 214 158 11 im Vorjahre.

Der Reinertrag anBranntweinsteuer ergab im ganzen 153 901 899 4 1900/01: 151764 330 46), wovon 27 055 001 M auf die Maisch- i steuer und 128 877 084 (4 auf Verbrauch8abgabe und Luschlag entfielen, bei der Brennsteuer überstiegen die Vergütungen die Ein- nahme um 2030 186 A Einnahme und Vergütungen aus der Brenn- steuer stammen, abgesehen von der besonderen Brennsteuer für den Sommerbrand in landwirtschaftlihen Brennereien auf Grund des Gesetzes vom 7. Juni 1202, noh aus dem Betriebsjahre 1900/01, da für das Betriebsjahr 1901/02 die Brennsteuer aufgehoben war.

Die Dampffässer in Preußen 1902.

In Preußen ist vom_1. April 1901 bis dahin 1902 die Zahl der Dampffässer nah der „Stat. Korr.“ von 8733 auf 9822 gestiegen ; das ergibt eine Zunahme von 12,47 v. H. Von den 21 Gewerbe- gruppen der statistischen Uebersicht der Gewerbezählung kommen nur

in 17 Gruppen Dampffässer vor, und zwar entfielen am 1. April 1902 auf

Z Silbe und Forstwirtshaft, Weinbau und Gärtnerei 43 A IETE s 9/4 0s dirigh t Ir G Ad E o idi t 3) Bergbau, Hütten- und Salinenwesen. 5 4)-Industris dex-Steine Und e@Srhen 2 G E O, H MENIN Ie See E P d R s N LON 6) ch Appataten von Maschinen, Werkzeugen, Instrumenten 108 PParaten 2 E els N Ed i 7) Chemie Iabustrit cane L O Ee E L205 8 O der. Heile Und VeuBtstofle „s « se Q 234 P) Vextilindustrte, L R a Le 834 10) Papier- ugd Lederindustrie «ooooo 1291 11 Babu trie Ver Holz- und Schnißzstoffe. ...„.«.+ 78 12) Industrie der Nahrungs- und enußmittel S A 5 584 13) Gewerbe für Bekleidung und Reinigung ...«- --+ 1 14 E E e E De 15)" DOLVOTADDINe NEWETDE 4, «e ee o S O (0E 16 ünstlerishe Betriebe für gewerbliche Zwecke . . A 10 E E E R E B N Sm Beet teres P S 18) -Verklehrögewerbe „aw bea A E A / 19) Beherbergung und Erquickung. «e N S0) FOAUCLIME WEWerbe «s N: O S S % 51) Gemischte Gruppen: . . .. G N / g. Maschinenbauanstalten, Eisengießereien usw. b. E s FOM Tes R e balt E ihlenverbindungen eee E A im ganzen. T ; weitem die Mehrzahl aller Dampffässer (56,85 v. H.) wurde lso iee Gruppe der Nahrungs- und Genu mittel verwendet. d Die Gestalt der preußischen Dampffässer ist eine sehr Ee ‘faltige, wenn ih au die Mehrzabl in sieben auptformen vereinigen {al 0* 9 waren am 1. April 1902 nämlich 6624 Dampffässer zulind ,

ch it cinem Dom und 47 mit einem oberen und unteren a lten die zylindrisch-kegelförmigen mit 3147, ferner e zrmige, 276 fugelförmige, 275 pfannenartige 81 fastenartige m eler nförmige, während der Rest aus 5 elliptischen, ebensovie i 4 trogartigen, 9 kesselartigen, 3 topfarti Gas 2) O unent 9 fofferartigen, 11 halbkugelförmigen und 1 flas enförmigen ôr L Gefäße bestanden, ur Herstellung der Dampffässer verwendete fn Bezug auf (09 aus n 58 aus Stahl, 447 aus Kupfer, 6 u 18 aus Holz und 184 Dampffässer aus mehreren G au 1

davon Konus; es leg

Stoffen erbauk. teilten fi die preußischen Dampffässer am | 1 u hrem Uher asgender es Es waren zum ersten Male in . Apr : Betrieb gesebtre 1860 und früher 90 Damypffässer im Shrzehnt 18611870 7.189 i ; 1871—1880 (1692 : 5 " 18811890 . 2480 / a «180 “A0 Jahre 1901 und später bu : : unbekannt, wann «5 E A drei Viertel (73,58 v. H.) aller Dam sähe Pri li a e 1880" und f die Buse (48,33 v. 9)

fässer er Ks 1h gesegt wurden. : _ na 1890 in Betrieb gele Dampffässern waren zum genannten ogVon Ly 9822 pre H. in reußen und 1720 eder 8 Peilpunkte 1OAE A en Staaten des eutschen Reichs erbaut; bei 700: in den ü A das Ursprunzsland nicht bekannt, und x bon ben E 30 aus Groß FGAN E L M Frankreich, 6 aus der Sthweiz, 4 aus Belgien und 1002 i t ‘in Preußen nur ein G Im e Des ad betrifft dies einen nocendämpfer, 9 m U anferen Dimysein, Berit ine M war De önigsberg l. Fr / * Biigol,

olstein im Landkreise plinvrisch - konische Gestalt, zwet Bügel

: i ben Jahre in der vershlüsse, war im Jahre I ero, A L bester aus

in Betrieb geseht N R eufcifenieit Füllschaht und Abzugshals. Die fest-

te böte Damyfspannung des zugehbrigen Dampferzeugers betrug gele E ppa In pes Dämpfers 2830 Liter, die e und im Tage 24 Stunden. Nach

Atmoj)phären, der Betriebszeit tm Jahre 350 dem Einfüllen der Knochen wurde

Verschlusses, andererseits die hierzu erfo

wurde. CErbaut war das Dampffa i fabrik, Aktiengesellschaft, zu Königsberg i. Pr.

Die Bevölkerung der Stadt Warschau 1882 bis 1901.

erfolgten Veröffentlichung *) der statistischen Abteilung des dieser Stadt im Jahre 1901 aus 711 988 im Jahre 1891 und 382964 im Jahre 1882, hat jih demna während des ganzen zwanzigjährigen Zeitabschnittes um 329 024 Köpfe oder 85,91 v. H. vermehrt, d. h. E fast verdoppelt zum Teil eine Folge des starken industriellen Aufshwunges der neunziger Jahre.

Nach dem Religionsbekenntnis seßte fs die Bevölkerung im Jahre 1901 aus 400 395 Römisch- Katholischen, 254712 Juden, 35 757 Griechish-Orthodoxen, 20 222 Protestanten und 902 Anhängern fonstiger Bekenntnisse zusammen. Ver lihen mit dem Jahre 1882, ist der Bevölkerungsanteil der Nömisch. Katholishen von 58,26 auf 56,24 v. H. und derjenige der Protestanten von 4,61 auf 2,84 v. H. gesunken, während sh gleichzeitig die Anteile der Juden und der Griechish-Orthodoxen von 33,40 auf 35,77 v. H. bezw. von 3,96 auf 5,02 v. H. gehoben haben.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Ausstandsbewegung der Metallarbeiter in Iserlohn (vgl. Nr. 84 d. BL) erfährt die „Rh.-Westf. Zig.", daß die fa rikfanten- und Arbeitgebervereinigung am Dienstag abermals eine Versammlung abhielt; der Vereinigung gehören fast fimtliche 136 in Betracht kommende Firmen an. Es verlautet, daß die Versammlung an ein Nachgeben niht mehr denkt, vielmehr nah dem gemeldeten Vorfall in der Stahlfederfabrik von Brause u. Co. auf ihrem Standpunkt erst recht beharren wird. in der Umgegend angeschlossen und genommen haben, und Arbeiterinnen der verschiedensten Branchen arbeitslos. In aegeas zu dieser Bewegung der Arbeiter der branche stellt sich ter Verein der

Dieser beschlo

ebenfalls Kündigungen vor-

obigen Verbandes mit Entschiedenheit zurückzuweisen. Die „Ostdeutshe Rundschau“

ausstandes (vgl. Nr. 79 d. Bl) fanden heute Einigungsverhand

P gltindais ab; die Arbeitnehmer erklärten sich zur Aufnahme de eit unter den früheren Bedingungen bereit. Die Arbeitgeber be hielten sih die Entscheidung vor. In Straßbur [e einigen E O bw ebet e unter den auhandwerkern d. Bl.) seit einigen Tagen m be nimmt, wie „W. T. B. haben sih die Maler- mit allen gegen zwei Stimmen für den Generalausftand ausges i P allgemeinen Ausstand in Holland (vergl. Nr. d. Bl.) berichtet „W. T. B.* aus Amsterdam," daß die Hollän- dische A RENHNDNAELEL A den ausländischen Bahnver- waltungen mitgeteilt babe, der P r englische und Ee Güter über Salzbergen würde heute, Donnerêtag, früh i

Basf l. N A Ct ERUE Iudli t R n

n

Imäßiger Weise wieder aufgenommen werden. Das Bureau der ea Ultchen Partei gibt bekannt, daß der Be der Partei, welcher zu Ostern in EnsHede stattfinden sollte, ein oben

tweilén A

von 45 städtishen*+Pflasterarbeitern, aterial zu arbeiten, das von Streik- kielten die Arbeiter der sechs

ei. Infolge der Entlassun die sich geweigert hatten, mit 2 brehern herangebracht war,

in der bes{lossen wurde, in den Ausstand zu treten. Hierzu j die ie die Angestellten am Telephon, die Straßenreiniger und - Aufseher, die Steinseßer und die Ar- beiter an den Wasserwerken und städtischen Lager- häusern. Einz Anzahl Arbeiter wird jedoch weiter arbeiten. / Es steht eine Verstärkung der Amsterdamer Garnifon bevor, da der vor- handene Bestand von 4500 Mann in keiner Weise ausreicht. In der Stadt ist alles ruhig. Aus Rotterdam wird gemeldet: Achtzig Prozent des holländischen Eisenbahnpersonals haben sich bereit erklärt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Es fehlen nur noch die Nangierer und Weichensteller zur vollständigen Wiederaufnahme des Dienstes. Die Metallarbeiter beschlossen, im Ausstand zu ver- harren. Die Fuhrleute feiern nicht. Sm Baugewerbe und unter den Ausladern ist ein Teil ausständig. Aus dem Haag wird vom gestrigen Tage telegraphiert: Das Schußkomitee erklärt den Ausstand im Baugewerbe. Die christlichen Syndikate bemühen ih für die Fortsegung der Arbeit. Das Schuykomitee verspricht das Ende des Ausstands für den Fall der Ablehnung des Gesepes . gegen die Ausstände. Wie das „Vaderland“ erfährt, hat die Vereinigung der ausständigen C isenbahnarbeiter die Staatseisenbahngesell chaft gebeten, Verhandlungen zu eröffnen,

um eine Verständigung und die Iiedereinstellung der zeitweise oder endgültig entlassenen Arbeiter zu öalichen. E Ausstand in Rom (vgl. Nr. 84 d. Bl.) verläuft, dem „W. T. B.“ zufolge, bis jeßt im ganzen runs Die Zeitungen sind gestern morgen noch erschienen. Die Straßenbahnen und Omnibusse verkehren in ausreihender Zahl unter dem Schuße von Karabinieri. Es wurden vereinzelt Versuche gemacht, agen aufzuhalten, jedo ohne Erfolg. Jn verschiedenen Stadtteilen, auf dem Colonna- plaßze, dem Venedigplaße, dem Gaus Vittorio Emanuele und an der Garibaldibrüdte fanden Ansammlungen von Ausständigen statt, die aber ohne Widerstand zerstreut wurden. Die meisten Läden sind geschlossen. Die B N sind wie gewöhnlich geöffnet. Die Ausständigen wollten geitern vormittag eine Versammlung ab- halten, fanden das Lokal aber von der Polizei gesperrt, welche die Ausständigen vertrieb, wobei eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen wurde. Nachmittags versuchte eine Gruppe Ausständiger nach der Peters- kirche zu ziehen, wurde aber mit Leichtigkeit zerstreut. Die Zugänge zur Peterskirhe werden nunmehr von Tr der Umgebung streifen Kavalleriepatrouillen.

5) Mouvement de la population de la ville de Varsovi

pour une période de vingt années, 1882—1901, publié Service Statiatique de la ville de Varsovie, 1902. as

sl A lang it rage Taae Ueberdruck gedämpft, sodann unden laug mit kochendem Wasser idgetauat rb n Füllung nach fünfmaliger Wiederholung dicie Prozesses eruanommed Die Explosion erfolgte am 11. Februar

1902, Abends 10 Uhr, dadurh, daß beim zweiten Abdämpfen | gemeiner, und man nimmt an, daß er spätestens morgen sein Ende einer Knochenfüllung der Deckel des unteren Entleerungêver- | erreichen dürfte.

\{lusses be mgebti 2 Atmosphären Ueberdruck abflog; das In Budapest hat. durch den Ausftand der Straßenbahn- Dampffaß wurde hierbei nah hinten gedrüdckt, ein E angestellten (vgl. Nr. 84 d. Bl.) der Verkehr einige Einschränkung mgemor en, wodur jenes fih nah vorn neigte, während es dur erlitten. Eine Abordnung der Ausständigen ersuchte, wie „W. T. B.“ eine Laufgalerie am völligen Umstürzen verhindert wurde. Personen | mitteilt, gestern den Bürgermeister, zu ihren Gunsten bei der Gesell- wurden hierbei weder getötet noch verwundet. Als Ursache der | {haft zu vermitteln, der Bürgermeister hat das Ersuchen jedoch ab- Explosion wurde einmal die unrichtige Konstruktion des unteren gelehnt. Das Aufnahmebureau der Straßenbahn ist von einer solchen

/ gte Verwendung ungeeigneten Materials (Gußeisen8) angesehen, indem leßteres dur das Anziehen der Vershlußschraube in unzulässiger Weise auf Biegung beansprucht in der Königsberger Maschinen-

Die Bevölkerung Warschaus bestand nah einer im vorigen D agistrats Personen gegen 465 272

Da ih nun auch Firmen

so werden am Sonnabend über 5000 Arbeiter

Metall- h de Fuhrleute und Kutscher. j in einer Versammlung eine Erklärung, in welcher es beißt: da der Zentralverband für Handel- und Lranéportgewerbe freie Gewerk\chaftea) es darauf abgesehen habe, dur seine agitatorische tigkeit das bis jeßt gute Verhältnis zwischen den Fuhrleuten und deren Prinzipalen zu \tôren, sähen sie sich veranlaßt, jede Einmischung

/ meldet aus Bromberg vom gestrigen Tage: Jn der Angelegenheit des Bromberger Bauarkbeiter-

lungen vor dem Gewerbegericht statt; die Beier lehnten jedes

i. E. befinden dec “Straßb. Post“ J arauf e Maurer S Lite wege L ¿Ho

els (val. Nr. 83 / , , Gipser- UNL S V Lette Lac LINMEFTEN Nr. 84

städtischen Dienstzweige gestern abend eine D E

Truppen beseht gehalten; .in l Alle Gerüchte, daß Personen verwundet worden seien, entbehren durhaus der Begründung. Abends fand in der Via Torre Argentina ein Versu zu einer S

Zusammenrottung ftatt; die bewaffnete Macht trieb jedo au hier die Menge - auseinander. Sonst ist der Abend ruhig verlaufen. Die Beleuhtung der Straßen hat keinerlei Störung erlitten. In den Bäckereien und Schlähtereien wurde die Arbeit von Soldaten verrihtet. Die behördlichen Vorsihtsmaßnahmen wurden die Nacht über fortgeseßt. Der Ausstand ift, da in den Kauf- läden, vielen Fabrik- und * Werkplätßen gearbeitet wird, kein all-

Menge von Bewerbern, die an die Stelle der Ausständigen treten wollen, umdrängt, daß die Polizei zur Aufrehthaltung der Ordnung herbeigerufen werden mußte.

Jn New York drohen, nah einem Telegramm der „Fikf. Zig 60000 Bauhbandwerker für Ende dieses Monats mit dem Aus- stand, sofern ihre Lohnforderungen abgelehnt werden.

Kunst und Wissenschaft.

v. A. Bei Schulte is gegenwärtig eine Ausstellung von Bildern erdffnet, die mit den vielbesprohenen Rafasllishen Del- trockenstiften gemalt sind. Die Ausstellun erhält dadurch ein besonderes Interesse, weniger für das größere Publikum als für die Künstler, denen ja eine neue Aera der Malerei dur diese ædnif verheißen wird, ihr Ee Wert muß dagegen notwendig ins Hintertreffen geraten. an wird die Wichtigkeit einer neuen, aus- drucksfähigen, shmiegsamen Technik niht untershäßen dürfen. Die Oelmalerei mit ihrem Glanz, ihrer Tiefe, ihrer Leuchtkraft war den N Künstlern, die ihre Erfindung erlebten, eine Erlösung, sie onntez nun das, was sie sahen und empfanden, in einer weit voll- kfommeneren Weise ausdrücken. Man darf zweifelhaft sein, ob den Trockenstiften eine g nur ähnliche ban bevorsteht. Nach den Proben, die wir bei Schulte sehen, haben fie, auch in der Hand farbenreicher Künstler, etwas Sprödes, Trockenes,Staubiges; Schmelz und überzeugende Tiefe der Oelfarbe fehlen ibnen. Sie scheinen niht die Möglichkeit zu bieten, Neues damit au3zudrücken, und insofern kann der nur Genießende

der Frage nah ihrem Wert oder Uriwert ziemlich gleihmütig gegen- überstehen. Wenn sie in ihrer Wirkung an Tempera erinnern, an

S doh ohne seine duftige gartheih in seltenen Fällen an spröde eltechnik, so kann man ihre Vielseitigkeit bewundern, enthalten sie niht reihere Mözglichkeiten als die Techniken, die wir kennen und sie tun es nicht, im Gegenteil! —, so bleiben sie für den Be- schauer Dae Für den Künstler liegt die Sache natürli anders. Ihm eint ein Material gewonnen zu sein, das sich vorzüglih zu schnellen Naturskizzen eignet, da es unmittelbar, ohne zeitraubende Vor- bereitungen gehorcht, ungehindertes Weiterarbeiten erlaubt und die damit hergestellten Skizzen unverwishbar und dauerhaft sind. Diese Eigenschaften genügen, um den Stiften neben Pastell-, Aquarell- und Oelfarbe eine berechtigte Stelle einzuräumen. Ob aber der Gewinn L groß für die Kunst wie für den Künstler sein wird?

ah den jet bei Schulte

: ! ausgestellten Bildern darf man noch niht darüber urteilen, ihr Zustandekommen ist mehr ein zufälliges. Doch stehen auch namhafte Künstler, wie Besnard, Steinlen, Thaulow in den Arbeiten, die fie hier

zeigen, niht auf der Höhe ihres Könnens; gerade die Feinheiten, die sie sonst auszuzeichnen pflegen, fehlen ihnen hier. Rafasëlli, dem Erfinder, freilih liegt die Tehhnik vorzüglich, seine lichten, etwas kreidigen Bildchen zeigen thn, wie wir ihn immer kennen. Außerordentlih gut vertreten ist Modersohn. Er hat ein großes Gemälde „Das Moor“ gesandt. Die tiefen, kräftigen Töne der Erde, des blau- r | shimmernden Wassers, der prächtige Himmel, all dies ist so gelungen, e | daß es auch in keiner andern Technik hätte besser sein können.

diesem le

j ne Epe zntionelle W- Vie i: naus. Ass in den Farben i N {ebeudoo

D; di 1 f i : Cecian Lia ‘arte E L Se D

Laund- nund Forftwirtschaft. 4 Weinproduktion und -handel Frankreihs im Jahre 1902. * Die Weinbaufläche Frankreihs hatte im Jahre 1902 eine Aus- dehnung von 1 733 338 ha, deren Ertrag sih auf 39 883 783 h1 und im Durbschnitt auf 23 h1 für den Hektar belief. Im Jahre 1901 stellten sich die Durchschnitts8ziffern auf 33 h1, 1900 auf 39 hl 1899 af 28 h1, 1898 auf 19 hl, 1897 auf 19 11, 1896 auf 26 hl, 1895 äu

15 hl, 1894 auf 22 hl und 1893 auf 28 hl pro Hektar.

Nach zollstatistisher Anschreibung bewertete sich die Weineinfuhr nah Frankreich im Jahre 1902 auf §9 993 000 Franken gegenüber 84 758 000 Franken im Vorjahre. Der Menge nah wurden # | Sahre 1902 (und 1901) insgesamt 4 290 637 11 (3 348 565) Wein in ässern importiert. Hiervon stammten aus: Spanien 342 238 hl 640 162), Jtalien 18 170 hl (19 519), Algerien 8897 035 01 (2 636 384), Tunis 13 567 hl (25 668), den übrigen Ländern 19 627 hl

26 832). 2A E Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die Weineinfuhr mit Aus- bne der enige aus Algier dem Vorja re gegenüber erheblich Ms gelassen hat. Algier scheint allerdings von diesem Rückgang do rößten Vorteil gehabt zu haben, denn die französlshen Händler ha! B fast ausschließlich den Bedarf an Verschnittweinen von dort gedeckt. Die Mehreinfuhr aus Algerien ge enüber 1901 beziffert sich auf 1260 651 hi1. Im leßten Biertelj4hr des vergangenen Jahres hat sich infolge der vertlndren S im Mutterlande eine Zus mports bemerkbar gemach)tk. ; na e Win i Flaschen wurden 4046 1 (3946) und an Liqueur- weinen 151 905 hl (355 579) vom Auslande bezogen. i Die A Abnahme der Einfuhr von Liqueurweinen gegenüber dem Vorjahre ist in der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß der gespritete Most (mistello), der früher zu den Lqueurweinen ge- rechnet wurde und dessen Einfuhr sh im Jahre 1902 auf 189 411 11 belief, j den statistishen Anschreibungen jet besonders ciufgeführt worden il, Die Weinausfuhr bezifferte f im Jahre 1902 (und 19013 5; 2 050 489 1 (2022 321) im Wert von 233 966 000 Suda iei 008000) Hiervon entfielen auf: Wein in Fäßsern 1 692 769 h1 (1 682 550)

der B:

datunter aus dem Departement Gironde allein 664 34: U)

Es E O aue 343 hl (677226 und Wein in Flaschen 357 720 11 (339 771) d cuties ai be Girondedepartement 96 799 bl (43 708), SHaumwein 19161 i (182 648) und Uqueurwein 69 697 1 (64 866) —, E M

i gegenüber dem Voxr- , Die Ausfuhr nah Englank gien (auêgenommen Schaumrvocin) en hat F vermindert. Nach der 1g zugenommen. (Nah Moniteus

___ Im großen und ganzen hat {G der Expor jahre E gleicher Höhe gehalten. Au U tet den E Bel und den \üdamerikanishen Republik Sweiz hat die Ausfuhr ein wey Vinicole.)

Saatenstand und Getreidehandel in Rußlänb: Das Kaiserliche Konsulat in Rostow am Dou beri 29. v. M.: Wie verlautet, sollen unter ben fälteu Din März v. J. herrschten, vie Wintexsaa Steppengebieten gelitten haben, wäh

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