1903 / 87 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Amerika.

Nach ciner in New York eingetroffenen Meldung aus Sar A vom 7. April hat der General O die lagen f N neuem angegriffen, ist aber von ihnen urückge]chlagen worden. A :

: Ber Gesandte von Nicaragua in Washington hat von dem Minister des Aeußern in Nicaragua Sanchez eine Nachricht erhalten, nah der der Aufstand unterdrückt ist.

Ein Telegramm aus Willemstad vom 6. April be-_

ridtet, die Aufständishen hätten die Regierungs- En in der Nähe von Carácas diee und 2 Geschüße erbeutet; sie hätten auch Barquisimeto erobert und viele. A gemacht. Aus Coro werde ein heftiges Gefecht gemeldet; Einzelheiten fehlten noch.

Asien.

Auf die Nachricht von dem Tode Y ung lus, des Präsidenten der Finanzkontrolle, telegraphierte, ca das „Reutersche Bureau meldet, die Kaiserin-Witwe an Tschangtschitung, er möge seine Reise nach Peking beschleunigen. * Die Kaiserin-Witwe erließ ferner ein Edikt, in dem ie die Ver- dienste Yunglus rühmt und ihm nah seinem Tode ähnliche Ehren zu teil‘werden läßt wie Lihungtshang. Zum Nachfolger

unglus is der Prinz T\h ing ernannt worden. Als Grund für die Verzögerung der Näumung Niutshwangs wird von Liiischer Seite angegeben, daß man beabsichtige, dort eine internationale Sanitätskommisfion unter russischer Leitung zu bilden, um eine Wiederkehr der Pestepidemie zu verhindern.

Afrika.

Der am Sonnabend in London erschienene beriht des englishen diplomatischen M Lord Cromer erklärt, dem „W. T. D, aufolge Bau der Eisenbahn von Suakin nah Berber E ür das Gedeihen des Sudans durchaus erforderlich. atjegen sei die Notwendigkeit und Durchsührbarkeit der Sudanbahn nach Uganda durch Abessinien und weiter na Süden noch nicht nachgewiesen und würde es möglicherwcise wegen der großen natürlichen Schwierigkeiten auch niemals werden.

Aus Galadi (Somaliland) wird gemeldet, der Mullah habe sich von Walwal in der Richtung nah Dik im nords- westlichen Teil des italienischen Territoriums geflüchtet. Nach- dem der L nunmehr unschädlih gemacht worden sei, würden sih die englischen und abessinishen Streitkräfte in Gergolubi vereinigen. i

Fine marokkanishe Gesandtschaft hat sih vor- g zur Begrüßung des Präsidenten Loubet nah Algier

egeben.

2 Die Ns P, meldet aus Tanger vom 13. d. M., der Sultan von Marokko habe alle in Fez von ihm an-

estellten Europäer entlassen, mit Uudname des Kaid Mac Lean und des zur französischen Militärmission gehörigen Arztes Ver dan.

Eine Depesche des „Echo d'Oran“ vom Fort Lalla Marnia an der marokkanischen Grenze berichtet: Der Onkel des Sultans von Marokko Mul ey Arafa sei mit 200 Mann marokkanischer Truppen auf algerisches Gebiet geflohen. Der Prätendent sei ihuen A den Fersen. Eine Eskadron Spahis und Schüßen sei mobil gemacht und für alle Fälle gerüstet

worden.

Dem „Heraldo“ wird aus Melilla gemeldet, daß Muley Amrani, der drei Kuriere nah Fez mit der Bitte um Verstärkung entsandt habe, erkränkt sei. «d E)

Eine in Madrid eingegangene R Depesche aus* Meslillá meldet: Dié Auf stän ischen ließen gestern gegen das Fort Frajana cine Mine springen und stürmten dann durch die offene Bresche. Die Una leistete eine Zeitlan Widerstand, wih dann aber zurück und flüchtete sih au Pole Gebiet. Die Aufständischen verfolgten die Flüchtigen

is an die Grenze dieses Gebiets. Der Pascha, esen Frauen und eine Anzahl verwundeter Askaris befinden sich unter dem Schuße der Spanier. Diese nahmen ihnen die Waffen ab und pflegten die Verwundeten. Privatmeldungen besagen: Als das Fort in die Luft ging, kamen 40 Mann ums Leben, darunter ein Offizier. Mit dem Pascha, der am Schenkel verwundet ist, sind noch 23 Verwundete nah Melilla ge- flüchtet. Viele der Angreifer sind zu ihren Stämmen zurück- gekehrt.

Jahres- in Káiro der

Statistik und Volkswirtschaft.

i im Ertrag stehende Rebland und die Weinmosternte Dat des BeutsGén Reichs im Jahre 1902.

i Das soeben erschienene erste D A zur Statistik des Deutschen Reichs" (1903) enthält auh eine \tatistisGe Nachweisung des im Grtrag stehenden Reblandes und eine S ens der Wein- osternte des Deutschen Reichs im Jahre 1902. Die gemäß dem R ndschreiben des Herrn Reichskanzlers vom 10. Juli 1902 eù- richtete Berichterstattung über die zu erwartende Weinmosternte er- at nur für die hauptsächlich Weinbau treibenden Staaten Preußen, 00 A Württemberg, Bäden, Hessen und Elsaß-Lothringen. V ju den genannten Staaten" ist über eine in 1968 ,Weinbau- ; den“ im Ertrag stehende Rebflähhe von semes 105 216,8 ha richtet worden, d. i. über 87,7 v. H. dér gesamten Rebfläche. Für Ae 950 Weinbaugemeinden mit mindestens 20 ha Rebsläche für Bayern 470 mit mindestens 5 ha = 97,8 v. H., eor Bad ‘919 mit mindestens 5 ha (oder noch geringere Anbaufläche, i E et betreffenden Gemeinde eine besonders bekannte E I ofern in, d) = 83,1 v. H-/ für Elsaß-Lothringen 184 mit minde|tens gebaut Sz g y. H. der gesamten im Grtrag stehenden Rebfläche nahh- «40 h3 = S Württemberg ist in 518 Weinbaugemeinden (abgesehen gewiesen. In 919 der Ertrag des gesamten im Grtra

0 in \ von 7 Ha), n Dres erhoben worden. Der Ertrag an Weinmost

4

stehenden c 33 111, d. i. durhsnittlih 20,6 h1 auf 1 ha. beläuft s auf 210 ierlós (Wert des Mostes) in jenen Weinbau- Der geschähte , Gese 635 46 oder durchschnittlich 32,6 4 für 1 11

gemeinden betraf : : O und 671,6 î ¡icksichtigten Flächen zu den Gefamk- Der bote P a8 A Betra Î kommenden Bundesstaaten an [wen ges Sils nenen Dur a N den Rést der nicht berüdsihtigten Rebflächen Most-Grtrag und -Grlös mit genügen- der Sicherheit zu [chäßen. 7 die außerhalb der berihtenden Wein-

Diese Schäpung eret eiche É eenvéne, im Ertrag stehenden

Ii Ob: S Debfläé ¿inen Mostertrag von 306 666 1i] und einen

: j Die ‘gesamten im Ertrag stehenden, Ta O La E gicblandes ea also im Jahre 1902 einen Mostertrag von 2-475 699 k Tebudt mithin durthscuittlich 669,1 46 auf 1 ha.

geanns

: dem

hl und einen Grlös von 80243 129,2 # |

Der Verkehr auf den deutschen Wasserstraßen.

Im neuesten „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs* wird auch eine Zusammenstellung über den Verkehr auf den deutschen Wasserstraßen in den Jahren 1872 bis 1901 ver- dffentlicht, die aber in Ermangelung vollständiger Nahweise über den gesamten Schiffs8- und Güterverkehr nur die Entwickelung des Verkehrs an den wichtigsten Octen der deutshen Ströme zum Gegenstand hat. Das Jahr 1901 war für die Binnenschiffahrt kein ünstiges. Lang andauernde niedrige Wasserstände haben große Sibäiigen im Shiffabrtsbetriebe herbeigeführt, dazu kam die fortdauernd ungünstige Lage von Handel und Industrie, die die Schiffahrt nachteilig beeinflussen mußte. In Breslau betrug der Güterverkehr insgesamt (d. h. Gingang, Ausgang und Durch-

gang zusammengerehnet) auf der Oder 2043000 t_ gegen 2023 000 t im Jahre 1900. Jn Hamburg auf der Oberelbe sind bei Entenwärder durchgegangen zu Berg 2904009 #

bie i 2 875 000 t), zu Tal 2338000 t (1900: 2491090 t); ier ift also der Gesamtgüterverkebr (zu Berg und zu Tal) von 5 366 000 auf 5242000 t zurückgegangen. Bei Schandau hat an der Zollgrenze zwischen dem deutschen Zollgebiet und Oesterreich auf der Elbe der Durhgang zu Berg, die Ausfuhr nah Oesterreich, 465 009 t betragen (1900: 432 000 t), zu Tal die Eiù- fuhr aus Oesterreich 2 564 000 t (1900: 2304000 t). In Berlin sind auf der Spree angekommen zu Berg 2 875 000 t (1909: 2854000 t), zu Tal 1733000 t (1900: 1927090 t). Bei Emmerich an der holländishen Grenze i| der Güter- verkehr , auf dem Rhein, der in “den leßten Jahren beständig

estiegen war, etwas zurückgegangen. Für den Durchgang ju Dee (die Ginfuhr aus Holland) find 8514 000 t (1900: 9 036 000 t) nachgewiesen, zu Tal (Ausfuhr nach Holland)

4 618 000 & (1900: 4130 000 t). In Ruhrort sind auf dem Rbein ILIUEeR zu Berg 3039000 & (1900: 3 156 000 t), zu Tal 9 161 000 & (1900: 1954 000 t); hierbei handelt es sich fast nur um die Verladung von Steinkohlen. In Mannheim, bedeutend als Stapelplay für den Güterverkehr zwischen dem unteren Rhein einer- seits und Süddeutschland, der Schweiz und Oesterreich andererseits, Le der Güterverkehr auf dem Rhein abgenommen; die Ankunft zu

erg betrug 3781 009 6 (1900: 3917 000 t), während zu Tal 522 000 & (1900: 529 000 £) abgegangen find. Das Flößholz ist hier nicht mit eingerechnet.

Die Dur@Mschnittspreise der wichtigsten Lebens- Futtermittel

betrugen im Monat März 1903 in Preußen nach der eStat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen 151 (im Februar d. J. 150, im März 1902 168) Æ, Roggen 132 (133 bezw. 145) 6, Gerste 138 (137 beiw. 142) 4, Hafer 138 (138 bezw. 159) M, pee Grbsen zuin Kochen 242 (244 bezw. 242) #6, weiße Speisebohnen 284 278 bezw. 258) M, Linsen 357 (360 bejw. 379) „4, Eßkartoffeln 59,6 50,4 bezw. 42,2) 4, Richtstrob 42,4 (43,2 bezw. 64,3) 4. Heu 56,2 55,9 bezw. 75,1) Æ, Nindfleish im Großhandel 1113 (1116 bezw. 1067) 4; im Kleinhandel für 1 kg: Rindfleish von der Keule 1,41 1,40 bezw. 1,36) 4, vom Bauche 1,19 (1,18 bezw. 1,15) , chweinefleisch 1,43 (1,46) 4, Kalbfleish 1,39 (1,41 bezw. 1,34) 4, ammelfleisch 1,37 (1,35 bezw. 1,29) #, inländischen geräucherten Sped 1,68 (1,72) &, Eßbutter 2,30 (2,25 bezw. 2,28) #4, in- Sbatcte: Schweineschmalz 1,73 (1,72 bezw. 1,71) 4. Weizenmebl zur Speisebereitung 29 (30 bezw. 31) 4, Roggenmehl 25 (25 bezw. 26) A;

für ‘1 Schock Gier 3,46 (4,16 bezw. 3,57) #6 Die Preise der vier Arten inländischen Getreides zeigen gegen den Vormonat nur geringe Veränderungen. Die Preisbewegung bei den verschiedenen Fleischsorten war nur beim Schweine-, Kalb- und Hammelfleisch von einiger Bedeutung. Die Schweinesleischpreise haben noch weiter nachgegeben; ebenso ist das Kalbfleisch billiger geworden, während die Preise von Hammelfleish in der Aufwärtsbewegung ver- blieben. Die Preisermä igungen des Shweinefleisches betragen jeßt gegen den pre im Herbste v. J. in Königsberg i. Pr. 42, in Bromberg, Stralsund und Aachen s V in Danzig und Kiel je

a. urt

und

20, in Köslin, Görlitz, Stettin," „„_Hannover, Cassel un Koblenz fe 165, {n Neß 13, in E a- Art in Pose 74

au je 8, in Trier 5, in Glei g und Berlin je S n Breslau sind die R R e seit Oktober 1901, in Osnabrück seit Dezember 1901, in Magdeburg scit Mai 1902 und in Paderborn seit Oktober 1902 ununterbrohen auf der gleihen Höhe

geblieben.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lo ieeaung der Berliner Bauklempner (E 82 d. Bl.) erfährt die „Voss. Ztg.“, daß die weitaus größte- C Lf S si den Forderungen der Gesellen gegenüber ablehnend ver Î

Der Ausstand in Holland (vgl. Nr. 86 d. Bl.) neigt sich feinem Ende zu. In Amsterdam hielten, wie „W. T. B.“ be- richtet, ‘das Schuykomitee, sowie die Leitungen der Arbeiter- organisationen, die ein besonderes Komitee gebildet haben, am Sonn- abendabend eine Versammlung ab, die sehr stürmisch verlief, bei der aber kein Beschluß gefaßt wurde. Für den Sonnta abend wurde eine neue Versammlung anberaumt, über deren rgebnis das „Reutershe Bureau“ erfährt, daß das Komitee sich aufgelöst hat und daß ein neues Komitee nicht eingeseßt worden ist. Jedoch werde au fernerhin -ein gewisses Band zwischen den Vereinigungén bestehen bleiben, welche sich unter dem aufgelösten Schuytkomitee zu- sammengeschlossen hatten. Au die in Rotterdam bestehende Abteilung des Schußkomitees der ausständigen Arbeiter hat ih

aufgelöst. ¿ i i ie Verhandlungen vor dem Einigung8amt in Basel zur Bei-

Die Lt ta da dee Maurer und Handlanger (vgl. Nr. 86 ) haben sich, der „Frkf. Ztg * zufolge, zetshlagen, da die Unter- C imes Stundenlohn gegen 56 Cts., die verlangt werden,

Alle Gewerkschaften P für einen Generalstreik. zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und

B nehmer nur 53 bewilligen wollen: A E kain es rbeitswilligen. s l 5 ist, wie der „Voss. Ztg.* telegraphiert wird, ein

S E E aiites ausgebrochen; | zahlreiche deutsche Arbeiter

daran beteiligt. : ; E SIn Mars He erklärten B, wie „W. T. B. „meldet, die Docckarbeiter (vgl. Nr. 80 d. Bl) mit der NVereinheitlihung der Sommer- und Winterlöhne bei der Einführung des Neunstundentages einverstanden. Die Rheder immten zu, und die Vorverhandlungen über die Beilegung des Streites wurden eingeleitet. 4

Kunst nund Wissenschaft.

n inem kleineren Raum bei Keller u. Reiner is mitten Bua Werken der großen Kunst eine Sammlung von eiden- sto ffen ausgestellt, die eine eingehendere Betrachtung verdienen. Schon seit Jahren zeigt sich in Crefeld das Bestrebea, namentlich in- folge der rastlosen Bemühungen der Direktion ‘des Kaiser Wilhelms- Museums, das zeihnerishe Können unserer modernen Künstler für die Seidenindustrie au8zunußen. Bereits 1900 war in. Paris. eine große Anzahl von Seidenstoffen zur Ausstellung gelangt, die na Entwürfen von van de Velde, Mohrbutter u. a. angefertigt waren. Das Shwierige bei diesem Unternehmen lag vor allem in zwei Dingen: die Zeichnung so zu entwerfen, daß auch bei dem fertigen“ Kleid diese zur Geltung kam, und zweitens Farben und Linien derart zu wählen, daß: sich threr Reproduktion auf Webstuhl keine Schwierigkeiten entgegenstellten. Man kann nit sagen, daß diese Aufgaben hon eine Wsung gefunden haben und daß etwas entstanden sei, was die alten Muster siegreich aus dem Feld geschlagen hätte. Jet sind wiederum von der Firma Audiger u. Meyer in Crefeld neue Versuche, allerdings auf einem beschränkteren Gebiet, dem der Kravattenstoffe und Schärpen, gema worden, die einen Shritt weiter auf der eingeshlagenen Bahn bedeuten. Sie gingen von der Erwägung aus, daß der Entwurf eines modernen

Fläenmusters. niht genüge, sondern daß harakter der Stoffe bed E durch die harmonische Verbindung der Zeichnung mit der künstlerish empfundenen Zusammenstellung von Gewebebindungen und der dadur hervorgebrahten neuen Farben- effekte. Die in diesem Sinne unternommenen Versuche haben ein sehr schbnes N gezjeitigt. Der G Charakter der Stoffe be- ruht darauf, daß zunächst diejenigen Gewebebindungeñ gesucht wurden, die einen künstlerishen Bindungs- und Farbeneffekt hervorbrachten, und sodann erst wurden zur richtigen SEOENA. dieser Gffekte die ge- eigneten Cntwürfe nah Naturstubien hergesie ._ Die Technik {uf leihsam dem Künstler erst die Palette, ehe seine Arbeit begann. Die aus Feen Stoffe zeigen, daß hier mit den rihtigen Mitteln gearbeitet st. Die Zeichnung ist weder aufdringli® noch unklar, und die Farben sind von großem koloriftishen Reiz. S. M.

bielmehr der känstlerische

Bei Eduard S(ulte hat am Ostermontag ein S der Bilder stattgefunden. Es sind jeßt 35 Gemälde eriglisher Meister des 18. Jahrhunderts ausgestellt, unter denen man Sir Joshua Reynolds, Thomas Galasborouak: George Nomney, John Hoppner, Sir Thomas Lawrence, Sir Henry Raeburn, John Constable vertreten findet. Außerdem sind zwet Aquarelle aus den Jahren 1855 und 1871 von Ad. von Menzel, eine Landschaft von Andreas Achenbach, Werke von Ludwig Knaus, L Muünthe, Eduard von Gebhardt und Samm- lungen des Impressionisten Charles Guérin aus Paris, des s Ernst Gerhard und von Grik Hedberg, Stockbtolm, zu sehen. Burnands großes Werk Das hohepriesterliche Gebet“ bleibt ebenfalls noch einige Zeit ausgestellt.

Eine Gesamtaus8ftellung seiner Werke veranstaltete in den Ostertagen der Maler Hans Martin Lemme in den Räumen der Kunst A zu Charlottenburg, an der er als Lehrer tätig ist. Herr Lemme hat seine Ausbildung an der Dresdener, Berliner und Münchener Akademie erhalten und E Studien dann auf größeren Reisen forigaear Seine Gemälde, Studien und Zeichnungen bringen hauptsächlich landschaftlihe Motive aus Bornho!lm, Tirol, von der Riviera und der kroatishen Küste; aber au auf anderen Gebieten ist er tätig gewesen: außer mehreren Beibtine fei besonders ein Figurenbild, „Die vier Winde und der

rühling“, erwähnt. Gine andere Arbeit des Künstlers, ein größeres, den Leichnam Christi darstellendes Gemälde befindet fich in der hiesigen St. Hedwigskirche.

A. F. Ju den leyten Tagen unternahm die „Brandenburgia“, Gesellschaft für Heimatkunde, zwei interessante Besichtigungen, deren erste fie nah der Königlichen Sternwarte am Gnkeplay, deren zweite sie zur geologis-paläontologishen Sammlung des Königlichen Museums für Naturkunde fübrte. Ju der Sternwarte unterzog fich der Direktor, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Foerster in Person der Führung, erläuterte die große, überaus anshaulihe Mondkarte und gab im Meridianzimmer ein line Bild von der Tätigkeit des astronomischen Beobachters. In einem zweiten Beobahtungsraum wurde diese Ms E Darlegun en über die Feinheiten der Instrumente, im besonderen über die Rolle, welche die über das Ge- sichtsfeld des Fernrohrs ansgespannten Spinufäden \pielen, vervoll- ständigt und von einer wichtigen Entdeckung erzählt, die gerade aus diesem Raum in Verbindung mit gleihzeitigen Beobachtungen bei ten Gegenfüßlern in Honolulu hervorgegangen ift und es auer Zroeifel stellt, daß E Erdachse geringen periodishen Schwan- kungen unterworfen ist. Seitdem hat man im Wege der Verein- barung und Arbeitsteilung einen Beobachtungsdienst für diese Grscheinung eingerichtet, der mit großer Regelmäßigkeit von sechs von der Internationalen Grdmessungskommission eingerichteten, über die ganze Grde wverteilten Stationen wahrgenommen wird. Mit dem

größten Juteresse, weil zu dem praktischen Leben in unmittelbarer Be- ziehung, wurde zum SYhluß von dem Ührenzimmer und der von der Sternwarte ausgeübten Ueberwachung des Zeitdienstes Kenntnis ge-

nommen, wobei die erreihte Genauigkeit bis zum hundertsten Teil der' Sekunde Staunen que B é s ersih

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wischen Vogel und Cidechse, dem ersteren aber d: chr nabestehend, dessen Federn sich mit Details im- Schiefer abgedrückt haben. Dr. die zahlreihen Reste vorsintflutliher Säugetiere, die i Museum befinden. Biel bewundert wurden die kolofsalen Panzzre- chuppen von Fischen, die wahrscheinllch nur am runde des Meeres lebten, wo uns die Expedition der „Valdivia“ und andere Tiefsecforschungen der neuesten Zeit auch heute noch eine ganz ab- weibende Fauna kennen gelehrt haben. Jn den von trefflichen al fresco gemalten Bildern, einen Wald der Steinkohlenflora, einen eben- solhen der Braunkohblenflora usw. darstellend, ges{chmüdckten Räumen der geologischen Sammlungen gab Dr. Solger tre ie Erläuterungen über die Eafiotring und den geologischen Bau der Mutter Erde bis hinab in die jüngeren Zeiten, wo vulkanische Kräfte noch Zeugnis von der einst viel umfangreicheren Tätigkeit des Grdinnern ablegen, und {loß mit ciner Darstellung der heute noch wirksamen Kräfte der Nivellierung und Zerstörung.

in Telegramm der „Münch. Allg. Ztg." meldet aus Athen: Bei e von bet baycrishen Akademie der Wissenschaften mit Mitteln der Dr. Jordan-Bassermannschen Stiftung unter der Leitung des Pro- fessors Furtwängler vorgenommenen Ausgrabungen kn Orcho- menos (Bbotien) wurde ein Königspalast mit age Stuckmalereien und in tieferen Schichten die älteste Stad: E Rundbauten und Gräbern von neolytischem Typus sowie zahl- reichen V a sen_gefunden, die I nschriften mit ganz denselben, bisher nicht entzifferten Schriftzeichen tragen, wie sie der englische Forscher Evans bei den Funden in dem von ihm auégegrabenen Königspalast

in Knossos auf Kreta entdeckt hat.

Theater und Musik.

Residenztheater.

rau Betty Hennings vom Königlichen Hoftheater in Kopen-

Lt beschloß am Sönnabend ihr Gastspiel als Hedwig in Ibsens Schauspiel „Die W ildente*, in einer Rolle, die sie {hon früher hier dargestellt hat. Diesmal trat eaber die. Künstlerin niht mit thren dänischen Kollegen, sondern im deutschen Ensemble des R-fdenz- theaters auf; nur der Part des Gregers wurde noch in dänisher Sprache gespielt. Die weisprachige Aufführung befremdete jwar zu Anfang, bald aber half die große mimishe Leistung der Frau Hennings über diesen Uebelstand hinweg. Wie Frau Henninzs bier das Seelenleben des halb erwahsenen Müdthens, seine eigen Bewegungen, seinen sprachlihen Ausdruck zur “‘Anschauun n G bringen weiß, ist wahrhaft bewunderungswürdig, um so meke A4 ewunderung8würdig mehr als

faum eine andere Darstellerin fh in reiferen Jahren an die Lösung einer solhen Aufgabe heranwagen dürfte, obne unglaubroû di Her Be It zu wirten. Jhr dänischer Partner Herr Dr. Ferndorfî ra reger recht sympathish, ohne indessen in seiner Auffassung

des Charakters ein besonderes persönliches M

È L es Merkmal vorzukehten. Zs den besten hiesizen Vertreter Gs Rolle, e RAN x | Deutschen Theater, reichte er niht beran. Im übrigen wat die führung, in welcher der Hjalmar des Direktors Lautenbiürg und b Gkdal. des Herrn Pagay besonders eigenartige uitd s nungen sind, die hier bekannte und schon früber y