1903 / 121 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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zum Deuischen Reichsanzeiger und Königlich

2 121.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln,

Unterleibstyphus in Gelsenkirhen 1901.

Die Entstehungsursache der anfangs September 1901 in Gelsen- kirhen und Umgegend aufgetretenen und mit Ende November des- selben Jahres in der Hauptsache zum Abschluß gelangten Typhus- epidemie wurde, wie in den «Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ berihtet wird, in einer Verseuhung der Wasserleitung des Wasserwerks für das nordwestfälishe Kohlen- gebiet gefunden, wenn auch der Nachweis des Vorkommens von Typhusbazillen in dem Leitungêwasser niht erbraht werden konnte. In Frage kamen für diese Annahme zwei Möglichkeiten. Einmal die Verseuchung dur einen Bruch des Wasserleitungsrohrs in Königssteele, Kreis Hattingen, Mea Arnsberg, in dem ih bis zum 7. Juli 1901 ein Typhuskranker befunden haite, dessen Ent- leerungen angeblich auf dem dur das Wasser später überschwemmten Hof ausgegossen waren. Zum anderen konnten {on bei der Ent- nahme des Wassers Typhuserreger in die Leitung gelangen, wofür folgende Umstände sprechzn. Das Wasserwerk, welches den sehr ausgedehnten Bezirk des nördlich - westfälishen Kohlen- gebiets versorgt, entnimmt sein Wasser aus mit Schliprohren ver- bundenen, geshlizten Brunnen, die bis auf 9 m Entfernung an die tuhr gerüdckt und in einer Tiefe von 4 bis 5 m nur durch eine Schotterschicht von faustgroßen Steinen von dem Flußbett getrennt find. Außerdem ergab die Untersuhung, daß bei Wassermangel, namenthich in den heißen Monaten, unmittelbar unfiltriertes Ruhrwasser dur ein Stichrohr aus dem Flusse der Wasserleitung öugeführt ist. Hinzu kommt, daß si etwa 300 m oberhalb der Ein- mündungsstelle des fraglichen Stichrohrs ein kleiner Bach, der Eiberg- bach, in die Ruhr ergießt, der unter anderem alle Schmußwässer und sonstigen Unrat aus 2 Dörfern aufnimmt, in welchen während des Juli 1901 Typhusfälle vorgekommen sind. Nach Lage der örtlichen Verhältnisse und dem Aussehen des Bachwassers bei der an Ort und Stelle seiner Zeit vorgenommenen amtlichen Untersuchung erscheint es zweifellos, daß mit T unbubteiatèn infizierte Abgänge von den Dorf- bewohnern, insbesondere von den Baanliegern, in den Bach und von da in die Nuhr gelangt sind. Daß die leßtere von diesen beiden Infektionsmöglichkeiten den Ausbruch der Seuche herbeigeführt hat, kann mit Sigerheit ange- nommen werden. Daß es sih nur um eine Ansteckung durch Leitungs- wasser gehandelt hat, beweist der Umstand, daß sich sämtlihe Typhus- erkrankungen auf das Versorgungsgebiet- des genannten Wasserwerks eshränkt haben. Was den Verlauf der Epidemie anlangt, so ist in der Zeit vom 8. bis 21. September 1901 ein exlosionsartiger Ausbruch unter steilem Anfteigen der Erkrankungskurve beobachtet worden, von da ab

Dvweite Beilage

Berlin, Montag, den 25. Mai

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie *.)

Ein- und Ausfuhr des Pen Zollgebiets an Stein“

hat ein allmählihes, dur ¿eitweilige Anstiege S Absinken stattgefunden. Insgesamt wurden während der. Zeitdauer der Epidemie 2314 Typhusfälle gemeldet, die sich über ein Gebiet von 120 qkm mit rund 300 000 Einwohnern erstreckten. Außer diesen Erkrankungen kamen auch Typhusfälle in einigen Ortschaften derjenigen Kreise der Negierungsbezirke Münster und Düsseldorf vor, welche an den Bezirk Arnsberg angrenzen. Auch die Wasserversorgung dieser Orte wird durch das Wasserwerk für das nördlih-westfälische P E e me fung der Seuche sind gleichß nach d insichtli er ämpfung der Seuche sind gleiß nah deren Auftreten sowohl seitens des Ministeriums der 2c. Medizinal- angelegenheiten, als auch bon den Provinzialbehörden die um- fasendsten Maßnahmen getroffen worden. Der Geheime Obermedizinalrat, Professor Dr. Kirchner hat a i ofessor Dr. Koh das Seuchengebiet bereist Wasßerversorgungsanlagen, welhe, wie das Wasserwerk für das nördlich. westiälische Kohlengebiet, ihr Wasser dem Grundwasserstand nahe der Ruhr entnehmen, einer eingehenden Prüfung unterzogen. Die Zahl der beamteten Aerzte ist durch Ab- Tommandierungen verstärkt worden. Durch die Veberweisung Döter- scher Barackten hat es \ch ermöglichen lassen, 809/69 aller Er- Érankten der Krankenhausbehantlung zuzuführen. Dieser. aus- gedehnten Krankenhausbehandlung ist es wohl hauptsählih zu verdanken, daß nur 213 Todesfälle = 9,20% der Erkrankungen zu beklagen gewesen _sind. Die fonstigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie bestanden in der Cin- führung der Anzeigepflicht au bei Typhusverdacht, in der amt- lichen Fe aller Fälle rüdsihtlich ibrer Entstehungsart durch beamtete Aerzte, in der Veröffentlihung von Be- Tlehrungen und Verbaltungsmaßregeln, in dem Verbot des Ver-

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li mit und besonders die

kaufs ungekochter Milh und der Anweisung an die Gast- wirte, in_ ihren Betrieben nur gekohtes Wasser zu ver- wenden. Ferner war die Entléerung der Abortgruben nur durch

besondere Latrinenwärter, denen wegen der Desinfektion der Gruben besondere Anweisung erteilt war, zugelassen. Die Ueberwachung und Ausführung der Desinfektionen in den Wohnungen der Kranken lag besonders ausgebildeten Desinfektoren ob, die zu diesem Zwedcke mindestens alle 2 Tage die Krankenräume aufsuchen mußten. Eine Desinfektion der gesamten Wasserleitung mittels Schwefelsäure wurde in der Nacht vom 28. bis 29, September 1901 vorgenommen und muß ‘nach den vorliegenden Ergebnissen als ge- Tungen bezeihnet wecden. Erkrankungen, welche auf eine An- steckung dur die Wasserleitung zurückzuführen sind, wurden seit dem 22. Oktober 1901 nicht mehr beobahtet. Weiter- hin- ist der Verwaltung der Wasserwerke die Ausführung von Aenderungen auferlegt worden, wodur eine einwandfreie Beschaffen- heit des Wassers gesichert ersheint. Für eine fortgesezte Kontrolle der Wasferversorgungsanlagen für den fraglichen Bezirk wird durch regelmäßige Untersuhungen seitens der in Gelsenkirhen neu ge- gründeten bakfteriologischen Untersuhungsanstalt Sorge getragen.

Türke i.

Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat die für Herkünfte von Port Said angeordnete Quarantäne (vergl. „M.-Anz.“ vom 13. d. M., Nr. 112) wieder aufgehoben und an deren Stelle eine ärztlihe Üntersuchung verfügt. Des weiteren hat der Gesundheitscat tie für Herkünfte von den Küstenstrihen zwischen Gaza und Beirut, der [eßtere Ort ausgenommen, El Wedj und Lith und Loheya und Mokha an eordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 12. Januar d. I., Nr. 9, 3. Februar d. J., Nr. 29 und vom A März d. J, Nr. 52)

Indien.

Die Regierung von Bengalen hat Broach, in der Präsident- chaft Bombay, für pestverseucht erklärt und gegen die von dort fa dem Hafen von Chittagong und den Häfen von Örissa ankommenden Schiffe die üblihen Quarantänevorschriften in Kraft gesetzt.

kohlen, Braunkohlen, Koks, Briketts und Torf in den Monaten Januar bis April 1903. April April A bis Januar bis pril April 1903 1902 1903 1902 t t t t Steinkohlen. Einfuhr . x 933 002| 611 226] 1812 807| 1 664 971 Davon aus: Belgien . 39 549 32 607| 154 839| 134097 Frankreih . . 149 506 851 2 033 Großbritannien 434 007| 525 166] 1 386 323| 1 314 159 Niederlande Ii 14 755 12 750 63 434 48 662 Oesterreih-Ungarn 43620| 39197| 203053| 162 120 Vereinigte Staaten von

Añierta. E 750 E 2 476 British Australien . 393 20 Vebrige Länder. . 922 250 3913 1406

Ausfuhr 1188 158] 1 223 259| 5 573 544| 4 731 892

Davon nah: Preaen Hambur ; 46740| 60942] 201203| 233821 reihafen Bremerhaven,

Geestemünde . á 37 096 17485] 109 122 74 491 Belgien . A 184775) 188208| 785935| 691 402 Donemart L E 8 409 6119 38 955 23 991 Ss Si L IUSe 73 276 64 170| 395 127| 245 595

roßbritannien Ma 3/531 9 275 9 401 SFtalien . 2870 1917 16 431 9 794 Niederlande . 329 270| 339 039| 1568 249| 1 201 717 Norwegen è 335 40 800 151L Oesterreich-Ungarn 372 150| 409 300) 1 853 603| 1 713 485 Rumänien . ZBT A230 1 069 9 788 Nußland . 39 459 40093] 204953| 167 469

innland. 214 210 1910 1 790

chweden MSZT F155 6105 7170

M Pa 82 682 85 945| 367 506| 335 530 Kautsdou N 538 2 308 Vereinigte Staaten von

Ame C e B E 151 Uebrige Länder. 5 107 1832113 150 2 629

raunkohlen.

Einfuhr x 696 778} 697 775| 2632543! 2 358 564

Davon aus: Oesterreich-Ungarn 696 777} 697 772] 2 632 552] 2 358 561 Vebrige Länder. 1 a 1 3 Ausfuhr H JaE 1 205 7153 5 465 Davon nah: Niederlande. . 36 46 200 150 Oesterreih-Ungàärn . 1255 1 089 6 565 5 231 Uebrige Länder. 40 70 388 84 Koks. Einfuhr 32314/ 25287| 194797| 123357 Davon aus: fe ihafen Hamburg . . 4 473 5008| -22245| 23918 E R e L 20 743 10 804 79 379 62 946 C M 4 613 5574 21210 19 073 roßbritannien 628 1272 3 560 7718 Desterreih-Ungarn 1 625 2993 7793 9273 Nébrige Länber S 232 76 610 429 Ausfuhr Sd 206 884| 156748| 817699| 596 452 Davon E Freihafen Hamburg . 268 718 1 222 1.973 DAMAE A 21 616 14 197 83 786 45 608 Dänemark . A 1 661 1 096 7386 4 406 Frankrei E NN 75 266 47842| 289 859| 180104 Salt 4137 1 365 16 310 9 028 Niederlande . 12 500 10 204 65 469 49 162 Norwegen AEEA 1177 1278 4115 3991 Oesterreich-Ungarn 42 257 45 073| 183383] 182317 Rumänien v 140 168 1340 Nußland . 15 333 12 686 49 567 44 404 Schweden 7 334 1871 11 208 2 848 Schweiz . 8 523 7976 43 936 40 293 Spanien. 850 2295 6 092 9 285 Mat e a 13 486 6 870 42 890 19 341 Vereinigte Staaten von

Ane 1 405 1 420 7150 1 650 British Australien . 196 650 398 1410 Nébiige Länder +4 875 1 067 4 760 3 292

Preß- und Torf- kohlen, P CTELIOnS e infuhr Fe 7 638 4 882 26 985 23 704 Davon aus: Belgien . 4 662 4616 17 044 21 601 Niederlande Pa fas 1831 52 5 478 484 Oesterreich-Ungarn 1131 194 4 420 1 547 Uebrige Linder . 14 43 72

Ausfuhr ¿8 60734/ 53638| 285 751| 227 754 . Davon A:

Me Hamburg . 289 155 1 928 2 852

G L 4 679 3202| 15146 9 342 Mes L 24 9 738 470 37 884 4 807

tederlande . « 15 154 19 020 75 746 85 341 Oesterreih-Ungarn 975 778 9 407 4 543 R S 25 656 28655] 123042| 116313 Uebrige E 4 243 1358| 22598 4 556

orf.

Einfuhr 577 1583 3 824 4101

Davon aus: Niederlande . 548 1352 2083 2 691 Müßlad 19 20 192 437 Vebrige Länder 10 211 1549 973 Ausfuhr 1171 656 3 322 1707

Davon nah : Niederlande . 922 501 2149 891 S 124 84 659 462 Vebrige Länder . 125 71 514! 354

Preußischen Staatsanzeiger.

19083.

Außenhandel Frankreichs in den Monaten Januar bis April 1903.

Januar bis April 1903 Einfuhr 1903 1902 mehr 4 Wert in tausend Franken weniger Nahrung C 202813 235302 +4 17511 Rohstoffe für die Industrie. . 1082846 1 050 237 —+ 32 609 Fabrilate 260/919 BESILAAE S106 Zusammen . . . 1601578 L543 353 -+ v8 225 Ausfuhr

Nahrungsmittel . . . M TITS929P 220 999 31708 Rohstoffe für die Industrie. . 387930 380170 —+ 7820 Fabrikate S N «E S E A 734 346 712 859 —+ 21 487 Donitide A 94 368 81 669 -+ 12699 Zusammen . . . 1405995 L395 697 —+ 10 298.

(Journal Officiel de la République Française.)

Außenhandel Italiens im Januar 1903.

Die Einfuhr nah Italien erreichte im Monat Januar 1903 (ein- {ließli des Ctelmetallverkehrs) einen Wert von 157 260 626 Lire gegen 141 031 688 Lire im gleihen Monat des vorhergehenden Jahres.

er Wert der Ausfuhr belief si auf 117 195 754 Lire gegen 113 094 911 Lire im Monat Januar 1902.

Die Steigerung der Einfuhr um 16,2 Millionen Lire zeigt fich am stärksten bei der Warenkategorie Getreide, Mehl, Teigwaren und dergleichen, deren Einfuhr um 5,6 Millionen Lire zugenommen hat. Daneben hat sich au die Einfuhr von Seide und Seidenwaren um 3,6 Millionen Lire und diejenige von Baumwolle und Baumwoll- waren um 1,6 Millionen Lire gesteigert. Von den übrigen dreizehn Warengattungen zeigen vier eine Zunahme und neun eine Abnahme. Die Einfuhr von Edelmetallen ist von 59 000 Lire auf 9,1 Millionen Lire angewachsen.

Die Ausfuhr hat im ganzen um 411 Millionen Lire zu- genommen. Die Ausfuhr von Seide und Seidenwaren bat sich um 1,9 Millionen Lire „gesteigert, diejenige von Tieren, tierishen Er- zeugnissen und Abfällen um 1,6 Millionen Lire und diejenige von Spirituosen, Gêtränken und Oel um 1,3 Millionen Lire, während die Ausfuhr der Caen Steine, Mineralien, Geschirre, Glas und Kristall um 1,4 Millionen Lire zurückgegangen ist. Bei den N dreizehn Warenkategorien find die Schwankungen weniger erheblih; von ihnen zeigen aht eine Zunahme der Ausfuhr und fünf

eine Abnahme. Die wichtigsten Handelsartikel reiten im Monat Januar 1903 sind in Klammern beigefügt) die folgenden Wert-

(die Zahlen für 1902 zifffern in tausend Lire.

Einfuhr: Olivenöl 1451 (941) Petroleum 1626 (1684) Roher Kaffee 1465 (1240) Rohtabak 1046 (1651) —- Teerfarb- stoffe 547 (632) Rohe Jute 1698 (873) Rohe Baumwolle 17 914 (16 378) Getfämmte ungefärbte Wolle 3063 (4086) Ge- webe aus gefämmter Wolle 782 (625) Seidenkokons 6614 (4176 Gezogene ungefärbte asiatishe Nohseide 11798 (8466) Desgl. europäishe 1341 (1008) Gezo ene gefärbte Seide, einfa, dubliert oder gezwirnt 3271 (1640) ertantiges, der Länge nah gesägtes Boy 2797 (3035) Robe Otfen- z

hfen- und Kuhhäute 1780 (3044) rudh-, Dames und Feilspäne von Eisen und Stahl 1261 1852) Rohes Gußeisen in Blöcken und dergl. 893 (1348)

pfer, Messing, Bronze in Blöcken und dergl. sowie Bruch 789 (739) Spinnereimaschinen 1112 (501) Bearbeitete Edelsteine (Rubinen, Smaragde, Diamanten und dergl.) 1510 (590) Stein- kohlen und Koks 10 469 (12 039) rter Weizen 8119 (4797) Weicher Weizen 11 828 (12 106) Mais 3589 (2410) Kabeljau: und Stockfish 2386 (2059). t

Ausfuhr: Gewöhnlicher Wein in Fässern 4744 (3321) Olivenöl 3674 A Pomeranzenöl 1032 (1202) Weinstein 927 (1083) Hanf 3786 (4089) Gefärbte glatte Gewebe aus Baumwolle 3263 (3367) Gezogene ungefärbte, europäische Roh- seide 21975 (14 640) Desgl. dublierte oder gezwirnte 12 766 (17 188) Rohe Seidenabfälle 1953 (2119) Farbige glatte Ge- webe aus Seide 2890 (3405) Strohhüte, mit Ausnahme der garnierten Damenhüte 1460 (1172) Rohe Ochsen- und Kuhhäute 1238 (1088) Sinfkerz 197 (310) Schwefel, roh und raffiniert 2800 (3755) Pomeranzen, auch in fauwasser 1494 (1255) Limonen, Tuch iîn Salzwasser 1441 (1318) Geschälte Mandeln 1831 (2332) O 931 (918) Käse 1884 (1438) Eier von Geflügel 2007 (1903 earbeitete, aber niht gefaßte Korallen 1653 (1679). (Statistica del Commercio Speciale )

Einfuhr von Knochenmehl nach der Schweiz. An der Einfuhr von Knocßenmehl nah der Schweiz sind in der

Hauptsache Deutschland und Frankreih beteiligt; ferner fommt noch Belgien in Betracht, #welches in früheren Jahren fast aus- schließlich diesen Handel beherrshte. Ueber die Höhe der jährlichen Einfuhr von Knochenmehl können genaue Angaben nit gemacht werden, . da dieser Artikel in der \{weizerischen Statistik nicht namentlih aufgeführt is; man {äßt diefelbe auf mehrere Tausend Waggons. Seit dem Jahre 1897 hat das Imvortgeshäft etwas an Bedeutung verloren, was einerseits auf die Erstarkung der s{weizerishen Produktion und andererseits auf den zunehmenden Verbrauch von Thomasschlacke zu Dungzwecken zurückzuführen ist. Indessen ist der Knochenmehlbedarf der Schweiz immerhin noch recht ansehnlih. Den Absatz dieses Dungmittels vermittelt vornehmlih der Verband landwirtschaftlicher Eeuossenswasten ; derselbe fauft das Mehl in großen Mengen auf und giót es an seine Mitglieder mit eringem Nußen ab. Die inländischen Knochenmehlfabriken, welche eine oder nur Peel Frachtkosten zu ggen haben, vermögen ihr Produkt um 18 bis 20% billiger an den Markt zu bringen als ihre - ausländishen Konkurrenten.

Am meisten begehrt if das niht weiter verarbeitete Mehl (poudre verte), welches einen Mindestgehalt von 42 9% Stidstoff und 18 bis 20% Phosphorsäure haben muß. Der Preis des Knochhens- mehls i nur geringen Schwankungen unterworfen ; im Jahre 1902 zahlte man für das belgishe Fabrikat 11,25 Fr. für 100 kg brutto mit Sack, loko Waggon, Versandstation in Belgien, was einem Nettopreise von 13,50 Fr. in der Schweiz entspricht. Die Abschlüsse cu Frühjahrélieferung werden im allgemeinen im November, jene auf Herbstlieferung im Juli getätigt. - (Revue Commerciale, Coloniale et Vinicole.)

Internationale Ausstellung für Landwirtschaft und artenbau in Luxemburg. i

Wie die britishe Gesandtschaft im Haag mitteilt, veranstaltet der „Cercle i d'Agriculture et d’ )orticulture du Grand-Duchs de Luxembourg“ aus Anlaß seines fünfzigjährigen Bestehens in der Zeit vom 99. August bis zum 7. September 1903 in der Stadt Luxemburg eine internationale Ausstellung für Landwirtschaft und Gartenbau. (The Board of Trade Journal.)