1903 / 149 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Jun 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Streik der Verpußet und Fuger, die zu der Maurerorganisation gehören, dauert bereits 14 Wochen. Die Bautätigkeit wird, wie es in der „Köln. Volksztg.* heißt, durch die Aussperrung zum großen Teil brachgelegt, und cs is vorauszusehen, daß auch die Zimmerleute, Schreiner usw. bald in Mitleidenshaft gezogen werden, wenn keine Einigung erzielt wird. Die Lieferanten von Baumaterialien haben #ch mit den Arbeitgebern solidarish erklärt und {ih verpflichtet, E e an Arbeitgeber zu liefern, bis die Aussperrung eendet ist.

Die Heizer, Maschinisten und Arbeiter des Kriegs- hafens Rochefort sowie die Arbeiter der Kriegshäfen Toulon und Brest drohen, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, mit dem Ausstand, falls der Marineminister die bisher bei den Probefahrten gewährte Gratifikation abschaffen sollte.

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Literatur.

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Lehrbuch der Nationalökonomie von Dr. jur. Friedrich Kleinwächter, Professor der Staatswissenschaften an der Lid Josefs - Universität in Czernowiß. Verlag von C. L. Hirsch- feld, Leipzig. Geh. 8,40 Nachdem Kleinwächter vor mehreren Sakren für von Heckels großes Hand- und Lehrbuch der Staatswissenschaften die Lehre von dem Einkommen und seiner Ver- teilung bearbeitet und damit ein Werk geliefert hat, das zu den besten und anregendsten der neueren volkswirtscaftlichen Schriften gehört, bietet er jeßt ein die gesamte theoretishe National- okonomie E Lehrbuch, das zunächst für die akademische Jugend, dann aber auch für die Kreise der gebildeten Laien, die sich in relativer Kürze über den heutigen Stand der nationalökonomisdhen Wissenschaft zu informieren wünschen, bestimmt ist. Wie jenes Werk über das Einkommen zeichnet es sh vor nur zu zahlreichen Schriften unserer Nationalökonomen durch eine flotte, auch dem Laien leiht vers ständlihe Schreibweise, sodann dur den klaren von unfruchtbarer Stubengelehr|amkeit freien Blick für das wirtschaftliche Leben, wie es sih in der Wirklichkeit darstellt, der die Materie auch dem Laien interessant zu machen geeignet ist, vorteilhaft aus. Während die ältere sogenannte klassische Nationalökonomie der An- s{chauung, huldigte, daß das ganze wirtschaftliße Leben und speziell auch der Prozeß der Verteilung des sogenannten Volks- einkommens zwishen Grundbesißern, Kapitalisten, Arbeitern und Unter- nehmern durch unabänderlihe „Naturgeseßze*“, wie das „Geseh“ von Angebot und Nachfrage u. dgl. m., geregelt werde, vertritt der Ver- fasser im Einklange mit der jeßt herrschenden Richtung der National- öfonomie den Standpunkt, daß überall der wirtschaftlihe Kampf ums Dasein herrs{cht, und pes jeder, der an der nationalen Produktion be- teiligt ist, einen möglichst großen Anteil an den gemeinsamen Errungen- “\chasten zu erlangen sucht. Die Einteilung des Stoffes ist die mehr oder weniger allgemein üblihe. In der „Ein- leitung“ wird das Wesen der Wirtschaft und der Volks- wirtschaft, sowie die Frage erörtert, ob die Nationalökonomie eine eigentlihe „Wissenschaft" ist. Das 1. Kapitel, „Die Grundlagen der Produktion“, behandelt das Wesen der Produktion und Konsumtion, die Arbeit, das Kapital, Jndividualismus und Kollektivismus, die Due und die Unternehmung, die Es der Unternehmung, die

rbeitsteilung, den Staat, die fee onkurrenz. Das 11. Kapitel, Der Verkehr“, zerfällt in die Abschnitte „Taush und Verkehr“, „die Organisation des Verkehrs“, „Ertrag, Einkommen, Produktionskosten“. Das 11. Kapitel, „Wert und Preis“, erörtert den Wert und seine “eia die Werttheorien, den Preis. Das 1V. Kapitel, „Geld und

edit“, enthält die Abschnitte , Wesen und Funktion des Geldes*, „Geld- bedarf und Geldwert“, „der Kredit*. Das V. Kapitel, „Die Lehre von dem Einkommen und seiner Verteilung“, bespriht das Ein- Tommen im allgemeinen, die Grundrente, den Kapitalzins, das Arbeits- einkommen, das Unternehmereinkommen, das Verhältnis der ver- schiedenen Ginkommenszweige die Krisen und die Versicherung. Von hohem Interesse fut insbesondere die auf die heute aktuellen Zeit-

fragen näher eingehenden Ausführungen, in denen der Verfasser mit anerkennenswerter Objektivität klar und präzis die einzelnen arne und die von der modernen Nationalökonomie auf dem Wege der Erfahrung gefundenen Resultate behandelt hat. Wir sind gewiß, daß diese Uebershau über das Gebiet der theoretischen Nationalökonomie allenthalben eine günstige Aufnahme erfahren wird.

Sagen und alte Geschichten der Mark Branden- burg. Aus dem Munde des Volkes gesammelt und wiedererzählt von Wilhelm Schwartz. Vierte Auflage. Geheftet 2 A In Leinewand 3 #& Stuttgart und Berlin. Verlag der J. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger G. m. b. H. Die Cottashe Buch- handlung veröffentlicht soeben die vierte Auflage der „Sagen und alten Geschichten der Mark nug Der verstorbene Geheime Regierungsrat und Gymnasialdirektor W. Schwarß hat diese Sagen meist unmittelbar aus dem Munde des Volkes, zum Teil auf jahrelan fortgeseßten Wanderungen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dor esammelt. So ift ein märkisches Volks- und Heimatsbuch im wahrsten Sinne des Wortes entstanden, in dem auch die historische Legende zu ihrem Rechte kommt, und das einen Platz in jedem märkischen Hause verdient. Die Sagen und alten Geshihten sind in landschaftliche iet eingeteilt und der volkstümlihe Ton ist nah Möglichkeit estgehalten. i „_— Die von den Gebirgsvereinen hergestellten Wegemarkierungen

in ihren den Markierungen entsprehenden Farben zeigt die von Jul. Straube im Auftrage der deutschen und österteihischen R.-G.-V. bearbeitete: Straube's Wegekarte vom Riesen- und JIser- gebirge (30 „). Man hat nur auf das Farbenzeichen zu achten, um an der Sd der Straubeschen Wegekarte den richtigen eg [eicht herauszufinden. Die neue 15. Auflage 1903 der Straubeschen Ba atn n eo Lee A , umscließt aus. Aders- edelsdorf und gibt die Gntfernungen zwischen Ortschaften, Bergen usw. längs der Wege in Kilometern N P saft

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt.

Juristishe Handbibliothek. Bd. 156. Das Kranken- Mer Berungs eseß in der Fassung des NReichsgesezes vom 29. Mai 1903 sowie das Gesey über die eingeschriebenen

ilfskassen. R herausg. von A. Illing. Gebd. 1,20 ipzig, Roßbergsche Ver aug Arthur Roßberg.

DieallgemeinenStra [Härfungs gründe desdeutshen S Erg FgeleatheR on Dr. Max Ernst Mayer. 2 é Leipzig, C. L. Hirschfeld. ;

ie Drganisation der Rehtspflege in den Kolonien. ss Frofessor Dr. Otto Köbner. 1 4 Berlin, E. S. Mittler u.

ohn.

Das Fischereirecht der Mark Brandenburg. Festschrift zum 25 jährigen Bestehen des Fischereivereins für die De h ait denburg: von P. Havenstein. 2 # Berlin, Franz Vahlen.

Gesetz, betr. Kinderarbeit in gewer blihen Betrieben. Vom 30. März 1903. Ausführlihe Erläuterungen zum Gese und Sar IGige di seiner Durchführung von Konrad Agahd. 0,90 46

ena, G. Fischer. Î Die reihsgeseßliche Arbeiterversiherung (Kranken-, Unfall- und Jnvalidenversicherung). Wer ist versihert? An- sprüche der Versicherten. Verfolgung der Ansprüche. Kosten des Verfahrens. - Für die Versicherten nah dem neuesten Stande der Geseßgebung und Rechtsprehung dargestellt von E. Funke und W. Hering. 2. Aufl. 0,60 4 Berlin, Franz Vahlen.

Die eiserne Maske oder Nah zwei Jahrhunderten.

Von Anna E Gebd. 1,50 & Wittenberg, N. Herrosés

. Herrofs). i Bata A Donau bis Plewna. Ein Blatt aus der strate ischen Geschichte des Balkanfeldzugs von 1877. Kriegsgeschichtliche tudie von Thilo von Trotha. 3 A Berlin, Richard Schröder (vorm. Ed. Dörings Erben).

Rib S pm ua wi A D A e R Ée M m e e t

Land- und Forstwirtschaft.

Stand der Saaten in Ungarn zu Anfang Juni 1903,

Nah den an das ungarishe Ackerbauministerium bis zum e E d. J. eingereichten Berichten war der Stand der Saaten olgender :

Der Winterweizen hat sh in leßter Zeit gebessert, obwohl er in einzelnen Gegenden einen Absall zeigt, der dur die verschiedenen Niederschläge verursaht wurde. Er hat zumeist {dne Aehren ausgestoßken und zum Teil au \{chon abgeblüht. Stellen- weite haben Plaßregen, Stürme und Nebel dem Weizen ge- schadet. Die Spätsaalen, welhe vorwiegend s{ütter und mit Unkraut behaftet, an vielen Orten jedoch au niedrig sind, haben genügend {öne Aehren mit Ausnahme jener Gegenden, wo der Tau, kaltes Wetter und Trockenheit die Saaten ges{hädigt haben. Solche Gegenden waren die östlihen Komitate, besonders in der Theißgegend, stellenweise auch in den westlihen Teilen, besonders längs des rechten Donauufers. In der leßteren Gegend hat sih au der Rost mehr verbreitet, der \sich {on stellenweise an dem Weizen- stengel zeigt. Man erwartet eine Weizenernte von insgesamt h E Doppelzentner von einer Fläche von 5 794 000 Ka-

astraljoh.

Auch der Entwicklung des Winterroggens und der Halbfrucht hat das neblige und an Plaßregen reiche Wetter geschadet. Im größten Teile des Landes sind die Achren \{ön und kräftig entwielt. Da auch die Körnerbildung zumeist normal ist, so sind die Ernte- ausfihten im allgemeinen mittelmäßig. Das Roggenstroh ist zumeist genügend hoh, zuweilen sogar höher als normal, doch ist stellenweise viel Unkraut vorhanden. Den Ertrag an Noggen {äßt man bei einem Areal von 1 941 000 Katastraljoch auf 11,7 Millionen Doppel- zentner gegen 13,6 Mill. im Vorjahr.

Die Wintergerste hat shon überall Achren angeseßt und größtenteils bereits abgeblüht. Man erwartet eine Mittelernte.

Was die Sommergerste anbetrifft, so beginnen die Aehren zu blühen, und die Saaten haben ih bedeutend gebessert, obglei in leßter Zeit stellenweise Unkraut überhand nahm, hier und da Rost aufgetreten ist und auch an einzelnen Orten Insekten Schaden ver- ursaht haben. Man rechnet auf eine Mittelernte. Das mit Gerste bebaute Areal wird auf etwa 1 828 300 Katastraljoh an egeben, die einen Ertrag von nahezu 12 Millionen Doppelzentner geben dürften, während im Vorjahr 13,57 Millionen Doppelzentner geerntet wurden.

Der Hafer hat sich unter der Wirkung der feuchten, regnerischen Witterung genügend gut entwickelt, obwohl er \poradisch noch immer

elblih und stellenweise stark mit Unkraut vermengt ist. Im Durch- \nitt ist jedoch der Stand ein mittlerer. Es gibt sehr viel wilden Raps, hauptsächlih in den südlihen und östlichen Teilen des Landes. Im Alföld stehen die Hafersaaten im allgemeinen \{chön und ent- wickeln {{ch \chnell. __Stellenweise ist: au ost aufgetreten, der sih ausdehnt. Man {äßt die mit Hafer bestellte Fläche auf 1 756 800 Katastraljoh und rechnet auf einen Gesamtertrag von 10,79 Millionen E gegen 12,02 Millionen Doppelzentner im verflossenen

ahr.

Winterraps wurde zum größten Teile {hon im ganzen Lande eshnitten und ergab ein außerordentlich vershiedenes, aber zumeist

ibmacbes Ergebnis, weil während des Winters viel Raps erfroren ift und im Laufe des Frühjahrs die Insekten an den Saaten großen Schaden verursacht. haben. Es blieb daher kaum eine Saat unver- sehrt, die Qualität ist leidlih und zum Teil ziemlich gut.

Der Mais hat sich infolge der ungünstigen Witterung vielfa noch nit in. dem Maße entwickelt, wie es der vorgeschrittenen Jahres- zeit entsprechen würde; die Pflanze steht zumeist niedrig. Die erste Behauung wurde zum größten Teil beendet, an manchen Stellen hat man son die Häufelung begonnen, an anderen Stellen wurde wegen des vielen Regens selbst die Behauung noch nicht in Angriff ge- nommen. Die Saaten zeigen viel Unkraut. (Pester Lloyd.)

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nd der Viehzucht und der Futtermittel in Rußland ede S “l de M00

Da der Winter 1902/03 bereits Anfang September in Rußland einseßte, so: mußte das Vieh früher als sonst auf Stallfutter gestellt werden. Man befürchtete, daß die Futtervorräte nicht eden würden, weshalb in einigen Rayons der südlichen, südöstlichen und fibirischen Gouvernements die Märkte mit zum Verkauf ge- stelltem Vieh überfüllt waren. Diese Befürhtungen erwiesen sich jedoh als übertrieben; denn bei dem bald darauf eingetretenen Tau- wetter konnte das Vieh mit Ausnahme der nordöstlihen Rayons bis Ende Oktober wieder auf die Weidepläge getrieben werden. In den nordwestlichen, westlihen und südlihen Gegenden war es

sogar mögli, das Vieh bis Mitte November auf der Weide zu lassen. Mit Beginn des An mußte es im ganzen europäischen Rußland auf Stallfutter geseßt werden.

Abgesehen von dem nordöstlichen Teile, war der leßte Winter im allgemeinen ein milder und für die Ueberwinterung des Viehcs günstig. Auch der frübzeitige Frühling es den Mangel an Futtervorräten, wenigstens in der befürhteten Weise, niht aufkommen.

Ein tatsächlicher Futtermangel machte fi

j 1 S nur im Gouvernement Taurien, im LTerekgebiet (in den Bezirken Kisljarsk und Mosdok),

. in den Kreisen Kurgan und Jalutorowsk des Gouvernements Tobolék

owie auch in dem Kreise Soligalitsch des Gouvernements erm, in einigen Gemeinden des Kreises Serdobsk des C ouvernements, in dem Pensaschen und dem Revalschen Kreise des esthländishen Gouvernements bemerkbar. In diesen Rayons, vorzugsweise im Gouvernement Taurien, hatte der Verkauf und das S von Vieh wegen Futtermangels zugenommen, und im Terekgebiet sowie im Gouvernement Perm ging viel Vieh aus Futter- mangel ein, woduirch der Beständ an Pferden um 20/9 und der des Großviehes um 5—6 9% ao, Ueber die infolge s{chlechter Qua- lität des Futters verursahte Abmagerung des Viehes klagten die Landwirte im nördlichen Teile des Kreises Gorohowecz im Gou- vernement Wladimir, in einigen Gemeinden des Kreises Borowsk im Gouvernement Kaluga, in der Umgegend der Stadt Kremenz im Gouveinement Podolien. Unbefriedigend war ebenfalls die Veberwinterung in den „nördlichen und litauischen Gouvernements, und zwar wurde namentlich in den Gouvernements Witebsk, Wilna, Wologda, Kowno, Pskow, Smolensk und zum Teil auch im Gouver- nement Tambow das Stroh des Sommergetreides und hauptsächlih das Heu unter sehr ungünstigen Bedingungen eingebraht. Erkrankungen des Viehes kamen hier vielfa vor und verursachten bedeutende Ver- luste S E demis d ansteck s In Bezug auf epidemische und ansteckende Krankheiten war der [eßte Winter in allen Viehzucht treibenden Bezirken 4 günstiger. Rotlauf bei Schweinen kam nur im Kreise Gluchow des Tschernigowschen Gouvernements vor, und die Kräße bei Schafen hatte nur in den Bezirken Jalutorowsk und Kurgan sowie in der Kirgisensteppe größere usbreitung angenommen. Was den Stand der Wiesen anlangt, so

sagt, dem Winter fast überall ein warmer F

Ie Me bereits ge- konnte bereits 2—3 ‘auf die We

das Vieh

—3 Wochen früher als sonst auf die Weide getrieb werden. Nur in den nordöstlihen und füvöticben Viehge cin stellten nah dem ersten Frühlingswetter wieder Fröste is so

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daß die Weidepläße mit einer Eisdecke bedeckt wurden. Jm gan jedoch be ünstigte die Witterung das Wachstum der S oonen und die Weidepläße versprachen bald gutes Viehfutter. Diese Aus- sichten änderten fih jedo, als Mitte April die Niederschläge äußerst A! ausfielen und Regenmangel sih in einigen Gegenden der kTleinru sisWen, südlichen und südöstlichen Gouvernements fühlbar wachte. Ende April vernahm man in einigen Viehzucht treibenden Rayons am Don und jenseits ber Wolga Klagen über Dürre. Das eben erst auffeimende Gras firg an auszubrennen, und das Vieh mußte auf staubigen Weidepläßen ohne Futter umherziehen. Die wenig feuhte Steppe wurde von der Sonne und dem trockenen Winde

schnell ausgetrocknet, so daß im Mai auf den Weideplä 7 rayons (im Kreise Taganrog) außer hohem Steppengras. e

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten

finden war. Die Hoffnungen auf eine Heuernte {sind an einzelnen Stellen gänzli vernichtet. ? |

Im allgemeinen kann gesagt werden, daß ih Mitte Mai d. I. f die in den nördlichen, baltishen und zentralen Gouvernements : liegenden Weidepläße in gutem Zustande befanden, der Boden ge- nügend durhfeuhtet war und die Witterung das Wachstum der Grâser begünstigte. Besfriedigend waren anfangs nach dem Winter die Weidepläße in den industriellen und nordöstlichen Gouvernements, die eingetretenen Fröste haben jedoh die Hoffnung auf eine gute Heu- ernte schwankend gemaht. Was dagegen die nordwestlichen und E en Gouvernements anbetrifft, so sind die Aussichten hier ehr vershiedenartig. In einigen Gouvernements und sogar in einigen Kreisen deéfelben Gouvernements ist der Gräserstand teils gut, teils befriedigend und teils {chlecht. In dem südlihen Rayon, in dem Gebiet jenseits der Wolga und im Südosten war die Lage eine recht ungünstige; denn Trockenheit und Dürre vernichteten die Vegetation. Am reten Ufer der ee und in Sibirien ist man mit dem Stande der Wiesen und mit der Witterung zufrieden.

Der Anbau von Fuktergräsern macht in den niht zum Schwarz- erdegebiet gehörigen Gegenden, hauptsählich in den nördlichen, den baltischen, den südwestlihen und nordöstlihen Gouvernements sowie au in den zentralen und industriellen mehr und mehr Fortschritte, do sind es vorwiegend die Großgrundbesißer, welhe diese Kultur betreiben. Nur in den Gouvernements Moskau, Nowgorod und Wiatka nimmt die Aus\aat von Klee mit Lieschgras auch unter den Bauern bedeutenden Umfang an. In dem Gebiet der Schwarzen Erde im Kaukasus, Ural und jenseits der Wolga brauht man Gras nicht zu säen, da genügend natürlihe Wiesen vorhanden sind. T dem südwestlichen, baltishen und Weichselgebiet liefern die Abfälle der Fabriken, hauptsählich der Zukerfabriken, Branntweinbrennereten u. \. w. ein wertvolles Viehfuttker und Mastmittel. t

In den nördlichen, nordöstlihen und zentralen Gouvernements werden die Kartoffeln bei einer guten Ernte häufig zur Viehfütterung | verwendet. . In den nordwestlichen und südwestlichen Gouvernements | baut man auch stellenweise Futterrüben speziell zur Viehmästung an- |

(Nach Torg. Prom. Gaz.)

Handel und Gewerbe.

„Nachrichten für Handel und

Rußland. itim Zollfreiheit für Ausstellungsgegenstände. Das Finanz- ministerium hat auf Antrag des Komitees der Gesellshaft zur Ver- sorgung von armen und kranken Kindern gestattet daß diejenigen Ausftellungsgegenstände, welhe auf der von der Gesellschaft Ende dieses Jahres geplanten Ausstellung von künstlerishen Erzeugnissen aus Metall und Stein unverkauft bleiben, unter der Bedingung vow der Zollzahlung befreit werden, daß sie innerhalb zweier Monate nach Schluß der Ausstellung wieder aus Rußland ausgeführt werden, sowie daß die Zollbesichtigung der genannten Ausstellungsgegenstände in den Räumlichkeiten der Ausstellung stattfindet. ü Zur Sicherstellung der Wiederausfuhr der unverkauften Au d stellungsgegenstände ist vom Komitee der Ausstellung eine Kaution e Höhe des Bolls für dieselben zu hinterlegen, welhe bei der Wie n fi ausfuhr der Gegenstände vor Ablauf von zwei Monaten nah S der Ausstellung zurückerstattet wird. (Zirkular des Zolldeparteme vom 5. Mai 1903, Nr. 13 613.) San Einfuhr persisher Waren ohne Vorlegung d. I konsularishen Attesten. Der Kaiser hat unterm 2. Ma ‘Ges zeitweilig die Einfuhr von baumwollenen, wollenen und [n fi weben, von Stickwaren und wollenen Teppichen versifcher E un zu den hierfür vorgesehenen Säßen des der ruffisch-perfis en es kfläration vom 27. Oktober 1901 beigefügten Tarifs B. ohne Bor- legung von konsularischen Attesten über ihre persishe Herkunft gestattet.-

ndustrie“.)

{ Portugal. d z Ah L ollbègünstigung für Zucker aus Mozam ique. Na Artiti 18 S4 E N oibemerfunen zum Zolltarif find für die aus Mozambique kommenden, unter beliebiger Flagge beförderten Waren, mit Ausnahme des Tabaks, bei der Einfuhr nah Portu al und den anliegenden Inseln nur 50 v. H. der tarifmäßigen Zölle zu: entrichten. h Diese Bestimmung ist für Zuker durch ein Geseß vom 7. Mai d. J., durch welches der zwischen der portugiesischen Negierung und der Empreza Nacional am 10. Januar d. J. abgeschlossene Schiffs fahrtsvertrag wegen Fahrten zwischen Lissabon—Leixoes und Mozam- bique genehmigt ist, dahin.abgeändert worden, daß die Zollvergünstigung: auf den Zuer beshränkt wird, welcher in einheimischen Fahrzeugen be- fördert wird, es sei denn, daß er aus Häfen kommt, wo keine regel“ mäßige portugiesishe Schiffsverbindung vorhanden ist.

Vereinigte Staaten von Amerika. s

Einfuhr von Tabak in Blättern. Nach einein tinstig

schreiben des Schaßamts Nr. 40 vom 1. April 1903 soll 1 igten

Tabak in Blättern von der Einfuhr in das Zollgebiet der Bere flich

Staaten ausgeschlossen sein, sofern aus der Faktura nicht dem ist, ob er als Deckblatt oder Einlage verwendet werden foll ; außer

muß die Faktura Aufs{chluß über das Ursprungsland und die Qualität geben.

É tet Er iG Ä ÄS sm mb A -

Trustbildung in der chemishen Industrie in den ¡

t ereinigten S d Amerika. : Ges |

e National Ammonia Co. ist eine Vereinigung | Delaware Chemical Co., Wilmington, Del der Alleghany (Fhemical

Works, Philadelphia, Pa., der De la Vergne Refrigerating Maine

o, New York, der Ammonia Manutacturin Department N

Mallinckrodt Chemical Works, St. und einiger

fleinerer Werke in Michigan und afehiladelphia. Sie wurde“ dis

tienkapital beziffert fih al

West-Virginia inkorporiert. Das k c 1 000 000 Doll. von denen 600 000 Doll. ausgegeben und eingezahlt ie National Ammonia Co. stellt aus Abfallstoffen

Louis, 0

Ls ne Ñ von Gaswerken Ammoniak her und ist i iger Abmachungel“ init bedeutenden Gaowerken in der Sat 10 P o arbeiten, daß ausländische R nit in Frage kommen kann; sie exportiett

vielmehr, und zwar fast ledigli tiadi England. .Da inländische Kon*- kurrenz vorhanden ist, E ail diktieren. Ma vin 2 vermag die Gesellschaft die Preise nich

ericht des Kaiserlichen Konsulats in St. Louis) °

Trustbildungen in der amerikani t- und G É Dontübustrie. N I aN

è American Cement Compa ,_welch€ e Hauptbureau zu Philadelphia Dae diere es Der bey 690 M erte L E ee E eine Konsolidation folgender F yania mit vier Fal en in Lebigh Cement Company 4A Sordan der

Fabriken in Lehigh C E lane Cement Co. mit zwei Fabriken gu A N. P rma Lélie and Trinkle Philadelphia und der United Building ork. / if für 210 Millionen Dollar Aktien auszugeben,

von welchen 2 Millionen emittiert snd. b fie für 1 Million * durch erste fiugotbet gesiherte S Vcaetiag in Gold b sin 1, Oktober

1914 rüdzahlbare Obligati 1902 noch 900 000 Doll. Zona onen aus, von welchen Ende

Der Schwerpunkt der ortland ie der Vereinigten j Staaten hat seit Jahren in ponondtementindufeie iiriti S e i Î nie un aße und “f Uls Del eatete Tar Sey

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von Portlandzement in den