1876 / 206 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Saib zu umgehen und dessen Verbindung mit Nis zu unter- brechen; daber fand {hon geftern Abend ein Gefeht mit dieser Umgehungs-Colonne zwishen Teshiza und Draschewaß fiatt. Heute Morgen wurde dieselbe nah erneuertem Kampfe wieder zurückgeworfen. Auch im Sveti-Nikolaja- Passe find wieder Sreischärler aufgetaucht, so daß die Verbindung zwischen Nis und Belgradschik noch immer unterbrochen is. Die leßten Kämpfe bekundeten hohe Bravour und ftaunenswerthe physische Leistungsfähigkeit der türkishen Truppen, aber auch mangelhafte Ausbildung und unkritifirbare Detailführung. Es ift u. A. der Fall vorgekommen, daß bei einem Angriff auf die nördlihe Redoute von Alexinasz, am 23. d., hinter einem in Plänkler und Unterstüßung auf- gelösten Bataillon ein anderes Bataillon aufmarschirte und über die Köpfe des ersteren hinweg {hoß. Beim Kampfe um eine andere Schanze feuerte ein Studenten: Bataillon (Softas) auf die eigene Truppe. Die Verluste auf beiden Seiten find außerst empfindlih und dabei die Anstalten für Verwundete und deren Tranéport ganz unzureichend; meilenweit werden nothdürftig verbundene Verwundete auf Ochsenwagen nah Nis trans- portirt. Der englishe General Campbell wird morgen hier erwartet.“ j E

Die Lage auf dem türkisch-montenegrinischen Kriegs\hauplage wird von der „Presse“ folgendermaßen dargestellt. Am 28. August hat fich Djelladin Pascha mit Moukhtar vereinigt, in der Absicht, die cernirte Besaßung von Bilek zu entsegen und das halb ausgehungerte Nik\ch{ics zu verproviantiren, An demselben Tage rückten in Antivare ein- getroffene türkishe Verstärkungen nah Podgorizza ab. Seit der Schlacht bei Vucsidol am 29. Iuli war in der Herzegowina und seit dem Gemegzel bei Medun und Kucfi am 14. August war in Albanien kein Gefecht von besonderer Bedeutung geliefert worden. Die Montenegriner hatten es überall bisher mit türkischer Uebermaht zu thun und waren demnach von vorn herein auf die Defensive angewiesen. Bei Vucsidol, wie bei Kucsi entschied immer nur ihre wilde Tapferkeit, ihre traditionelle Gefechtéweise, den Feind unvermuthet in losen Reihen und von allen Seiten zu überfallen und mit dem Yatagan niederzu- metzeln. Die Türken dürften nunmehr vorfihtiger ge- worden sein und ganz besonders im Süden Montenegros zieht sch bei Podgorizza eine Uebermaht zusammen, welche beftrebt sein wird, das Felsenthor der Moracsa zu forciren. Von dorther droht auch die größere Gefahr. Unter den Miriditen soll fich zwar eine so bedenklice Stimmung gegen die Türken regen, daß reguläre türkische Truppen zum Schugze der von ihnen bedrohten türkishen Ort- schaften aufgebcten werden mußten. Der Brief _Hamdi Pashas an den Miriditenhäuptling, welhen die dal-

Berlin, den 1. September 1876. Auswanderung nah dem Staate New-York.

Der Bericht der Einwanderungsbehörde des Staates New- York für 1875 ist soeben ershienen. Aus demsclben ergiebt fih die bemerkenswerthe Thatsache, daß die Einwanderung in New- York auch in diesem Iahre erheblih abgenommen hat. Während im Jahre 1873: 266,818 und im Jahre 1874: 140,041 Ein- wanderer daselbst den amerikanishen Boden betreten haben, ift die Zahl derselben im verflofsenen Jahre auf 84,560 gesunfen. Die vorigjährige Ziffer ommt den Zahlen für das Iahr 1859, in welhem 79,322, und für das Iahr 1858, in welchem 78,589 Personen einwanderten, am nähsten. Unter den Einwandererti des vorigen Jahres befanden fich nach dem Bericht 25,559 Deutsche, während im Jahre 1874 deren 40,302 im Hafen zu New-York landeten,

Die deutshe Einwanderung, welche diese Stadt berührte, ift daher im Jahre 1875 geringer, als in irgend einem andern Jahre, da fie die bisher gerirgfie Ziffer des Jahres 1861 (27,139 Perfonen) nicht erreicht,

Was die übrigen Nationalitäten angetbt, fo hat sfih auch bei djesen eine Abnahme der Einwanderung in den Staat New- Yorfï gezeigt. Großbritannien wird in dem Berichte der gedah- ten Behörde pro 1874 noch mit 61,263 Einwanderern auf- geführt, in dem jeßt vorliegenden Berichie figurirt es mit 33,787 Personen. Von den mit geringeren Ziffern betheiligten Natio- nalitäten seien erwähnt :

die Desterreicher mit 4970 gegen 5321 Einwanderer im Jahre 1874, :

die Shweden mit 3303 gegen 3743 Einwanderer,

die Rufsen mit 3123 gegen 7565 Einwanderer,

die Norweger mit 2602 gegen 3447 Einwanderer,

die Italiener mit 2575 gegen 5034 Einwanderer

in demselben Jahre.

Nach dem Alter und Geshlecht vertheilen fich die Ein- wanderer auf 37,527 Männer, 28,905 Weiber und 18,128 Kinder unter 12 Jahren, im Jahre 1874 dagegen auf 62,577 Männer, 45,270 Frauen und 32,144 Kinder unter 12 Jahren.

Salzburg, 28. August. «Dr. J) Der dreizehnte deutsche Juristentag wählte in seiner heutigen ersten Plenacversamm- lung (wie bereits tetegraphisch berihtet) Prof. Dr. Gneist (Berlin) zum Vorsitzenden, Appellationsgerihls-Präfident Dr. Franfe aus Celle, Hofrath beim obersten Gerichtehcf Dr. v. Keller aus Wien, Hof- und Gerichtsadvofat Dr. Edler v. Ruthner aus Salzburg und Advokat v. Stenglein aus München zu Vize-Präsidenten, Landgerichts-Rath Eggendorfer aus Salz -urg, Advckat Dr, Heinze aus Hamburg, Advokat Dr, Kratfy aus Wien zu Schriftführern. Namens der osterreihischen Regierung begrüßte der Justiz-Minister Dr. v. Glaser die Versamm- lung in einer (vereits mitgetheiltea) mit greßem Beifall aufger ommenen Rede, wobei er betonte, daß er von Anbeginn des Juriftientages an der Thätigkeit desselben den wärmsten Antheil genommen und riemals die hohe Bedeutung desselben aus den Augen verloren habe. Auf Vorschlag des Prof. Dr. Gneist wurde Justiz-Minister Dr. v. Glaser in Aner- kennung der großen Verdienfte, wele er um die Gründung des Juriftentages und seit dem Beftehen desselben sich erworben, zum Ehrer.präfidenten des Juriftentages ernannt. Nach erfolgter Verthei- lung der Berathung2gegenfstände an die Abtheilungen erstattete Obers Appellations - Rath Becker (Oldenburg), welcher Mitglied der Reichstags - Justizkommisfion und als Mitdlied der Redaktions- Kommisfion einen wesentlichen Antheil an deren Ar-eiten hat, ausführ- lihen Bericht über die Civilprozeßordnung, wie dieselbe nab den Beschlüssen der zweiten Lesung der genannten Kommission sih ge- staltet. Der Berit über die Stra p. ozeßordnung, welher vom General-Staatéanwalt Dr. v. Schwarze übernommen war, mußte wegen der Abwesenheit des Referenten vorläufig abgeseßt werden, doch wird Professor Dr. Gneist in der zweiten Plenarsißung Vortrag darüber erstatten. Der eben Genannte verbreitete fich sodann in einer über eine Stunde währenden Rede über das Gerichtsverfafsung8geseß. Nah einer kurzen Pause traten die Abtheilungen zu ihren Berathungen zusammen. In der combirirten I. und I1. Abtheilung, welcher Handelsgerihts-Präses Dr. Aibreht (Hamburg) und Vize- Kanzler des Ober-Hofgerichts Dr. Roßhirt (Mannheim) präfidirten, begann man mit Berati ung der Frage:

«Ist es wünschenswerth, in einem gemeinsamen bürgerlichen Geseßbuche für Deuts%land neben dem einheitlichen System des ehelicen Güterrechts noch subsidiäre Systeme für die Privat- autonomie aufzustellen 2“

matinishen Blätter gebraht haben, \{heint seine Wirkung nit zu S denn E dem Vorwande, daß Prenk bisher durch Krankheit an der mes Eder, sei, wird derselbe von den Türken in Skutari zurückgehalten. :

Aus Cettinje telegraphirt der Spezialberichterftatter der „Times“ vom 29. d,: „Derwish Pascha kam geftern mit 12 Bataillonen in Podgorizza an. Man glaubt, er werde die Kutschi niht angreifen, aber auf Bielopawlizi marschiren. Die Verluste der Türken in der lezten Shlaht waren nit übertrieben. Die albanesischen Katholiken in den türkischen Armeen desertiren mafsenhaft.“ j

Aus Türkish-Armenien \{chreibt man der „Pol. Corr.“ : : s

Erzerum, 15. August. „Neuestens wurde im diefseiti- gen ganzen Vilajet eine zweifahe Truppenaushebung ange- ordnet. Es müssen 2800 Mann Nizams und 4200 Redifs in kürzester Zeit für die Linie abgeliefert werden. Gleichzeitig werden große Massen Baschibozuks hier aufgeboten, so daß die Gesammtzahl *er von dieser Provinz zu stellenden Truppen fich auf 15,000 Mann beläuft. Die Linien-Mann- haften müssen in kürzefter Zeit auf den Swiffen der türkischen Dampfshhiffahrts-Gesellschaft , BNahmudié“ nah Konsftantinopel bes fördert werden. Die türkisch-kaukasische Grenze wird mit Beschleunigung durch eine Reihe von Befeftigungsarbeiten, zu welchen 2000 Kurden verwendet werden, in Vertheidi» gungszuftand geseßzt. Unsere Stadt erhält ebenso wie Kars und Sinope Redouten und detachirte Forts, welche theils mit Armfirong-, theils mit Kruppshen Geschüßen armirt werden. Erst dieser Tage wurden hier einige Armjirongs ausgeladen, welhe zu jenen zwei Batterien gehören, die seiner Zeit die Kö- nigin von England dem verftorbenen Sultan Abdul Aziz zum Geschenk gemacht hat. Hier, in Kars und Sinope arbeiten be- reits seit drei Wochen Genie-Offiziere mit mehreren hundert Soldaten, welhe durch armenishe Arbeiter verstärkt wurden, an der Ausbesserung der alten und Aufführung der neuen

Festungswerke.

Rumänien. Bukareft, 1. September. (W. T. B.) Das Amtsblatt erklärt die Mittheilung des Journals „Tim- pul* über einen blutigen Zusammenstoß der Truppen und der Bevölkerung in Cotrocenifelde für unbegründet. Der Vorfall reduzire fich auf einen Streit zwishen einigen Gensd’armen und Geniesoldaten. Die Ordnung wurde sofort wiederhergestellt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 31. Aug f. (W. T. B.) Seit dem 26. August ist auch Seitens des Für- sten von Montenegro für den Fall eines Waffenstillstandes

Von dem Referenten Präses Dr. Albrecht wurde folgender An- trag begründet:

„Abänderurgen des ehelichen Güterrechts durch Ehevertrag find von der Geseßgetung nicht zuzulassen, infofern durch dieselben die Interessen Dritter gefährdet werden und ift daher jedenfalls auch insoweit von der Aufstellung subsidiärer Güterrehtêsysteme für die Privatautonomie abzusehen.

Im Uebrigen kommt es für die Beantwortung der Frage, ob und in welchem Umfange die Aufstellung - subsidiärer Systeme wünschenswerth ift, wesentlich darauf an, welches System als das geseßliche zu Grunde gelegt wird;

während der Korreferent, Justiz-Rath M:cke (Berlin), nachstehenden Antrag formulirte:

„Abänderungen des ehelihen Süterrechts dur Ehevertrag find von der Gesetzgebung nicht zuzulassen, insofern kdurch dieselben die Interessen Dritter gefährdet werden; auch im Uebrigen ist von der Aufstellung subsidiärer Güterrehtésysteme für die Privatautonomie abzusehen, jedoch eine Vorschrift dahin zu empfehlen, daß die Ehe- leute bei Strafe der Ungültigkeit des Ebevertrages in diesem über die von dem Geseße zu bezeihnenden wesentlichsten Punkte der Göüterordnung, insbesondere

1) Art der Güterordnung,

2) Feststellung des gemeinschaftlihen und nicht gemeinschaft-

lien Vermögens,

3) Dispositionsbefugnisse der Ehegatten während der Ehe,

4) Regelung der Verh1ftung für die Schulden,

5) Ordnung der V.rhältnisse nah aufgelöst:x Ehe,

Verfügung treffen.“

Nach einer sehr lebhaftc: Debatte, an welcher sich außer dem Kammer-Präsidenten Petersen (Straßburg), der ein die Frage bejahen- des Gutachten erstattet hatte, die Professoren Schröder (Würzburg) und Brunner (Berlin) betheiligten und voa den beiden Leßtgenannten der Antrag eingebracht wurde:

«Es ift nothwendig, in einem gemeinszmen bürgerlihen Ge- feßbuch für ganz Deutschland neben dem System des geseßlichen Güterrechts die übrigen Hauptsysteme des deutschen ebel chen Güterrechts zur Ergänzung geaereller Eheverträge diépositiv zu normiren.

Vertragêmäßige Bestimmungen, durch welche die Vermögens- haftungen des geseßlichen Güterrechts Dritten gegenüber be- \hränfkt werden, find von der Eintragung in öffentliche Register abhängig zu machen ;“

wurde die Verhandlung auf morgen vertagt.

Die dritte Abtheilung wählte den Ober-Tribunals-Rath von Köstlin aus Stuttgart zum Vorsißenden, den Hof- und Gerichts- advokaten Dr. Jaques aus Wien zu dessen Stellvertreter. Ober- gerihts-Rath Thomsen aus Hannover referirte über die Frage:

„Soll der Spruch der Geschwornen wegen falscher Rechtsbeleh- rung des Präsidenten angefochten werden können? uad wie?

Der Referent beantworte diise Frage im Wesentlichen bejahend, während Stadtgerihtsrath Rubo (Berlin) und Kreisgerichtsrath Heinsheimer (Mannheim), denen ih Advo kat Stenglein (München) anschloß, für Uebergang zur Tagesordnung plaidirten. Advokat Dr. Zimmermann (Berlin) beantragt? Bejahung der Frage in dem Falle, wenn die falsche Rechtsbelehrung einen verurtheilenden Spruch der Geschworenen zur Folge gehabt hat, wogegen Ober-Appellationsgerichtê- Rath Lamm (Dresden) die ftenographische Firirung der Rech‘sbeleb- rung nebst den sich etwa anschließenden Einwendungen der Parteien befürwortete. Die Akttheilung faßte {ließli folgende, abgesehen, von einigen Weglafsungen, mit den_Anträgen des Referenten überein- stimmende Resolution:

1) Wegen falscher richierliher Rehtébelehrung is der Spruch der Ge'hworenen durch ein Rechtsmittel beim höchsten Gerichtshofe anzufechten.

2) Die Rechtsbelehrung is zunächs nach dem richterlichen Er- messen, stets aber, soweit es die Staatsanwaltschaft oder die Vertheidigung verlangt, zu Protokoll festzustellen.

__ Eine ausdrücklihe Aussprache des Grundsatzes, daß die richter- Ede CRECIGMeIpUng für die Geshworenen bindend sein soll, wurde abgelehnt.

Die 4. Attheilung (für Civilprezeß) begann ihre Sißzung um 31 Uhr. Nachdem Ober- Appellationsgerichts -Rath Becker- Oldenburg zum Präsidenten und Dr. v. Kißling-Linz zu dessen Stell- vertreter gewählt worden war, wurde die dieser Abtheilung zugewie- sene Frage 8, die Revision gegen duae conformes betreffend, wegen Abwesenheit des Ref Reichsoberhandelsgerihts-Präsidentenu Dr. Drechs- ler von der Tagesordnung abgeseßt und darn sofort in die Verhand- lung über die Frage:

_ Wie ift die Zulässigkeit der Klageänderung in der deutschen

Civilprozeßcorènung. sacgemäß zu bestimmen

eingetreten. Hierzu lag ein ausführlihes Gatachten des Appellations- gerihts-Präfidenten Kühne zu Greifswalde vor, Den Bericht über

oder Friedens\{lu}ses zwishen Serbien und der Türkei die Ver- mittelung des hiesigen Kabinets zur Theilnahme Montenegros an der Waffenruhe in Anspruch genommen. In Bezug auf die Waffenruhe zwishen den kriegführenden Theilen haben die Mächte in Konstantinopel Schritte gethan, denen fich Rußland unter Mittheilung der eventuellen Theilnahme Montenegros am Waffenftillstande angeshlossen hat. Eine eigentlihe Berathung oder Aufftelung von Bedingungen für den Frieden hat bis jezt nicht stattgefunden. Die rusfische Regierung hat, ohne fich in den Vordergrund zu stellen, an allen Schritten theilgenommen, die zur Beendigung des Blutvergießens und Inhibirung türkischer Greuelthaten führen können; fie hat auch ihren vollen Antheik an denjenigen Schritten in Belgrad, welche den Fürsten Milan veranlaßt haben, eine Mediation anzurufen. Dieselbe hat fernerweit unverrüt im Auge, daß für die Sicherstellung der Christen in der Türkei und für die Herstellung von Zuständen, die das friedlihe Nebeneinanderleben der Chriften und Muselmänner, der Slaven und Türken ermöglihen, Bürgschafien gewonnen werden. Ihr Standpunkt is derselbe, den die drei Reichskanzler in den Maibesprehungen eingenommen haben, und es liegt nichts vor, was irgendwie zu der Annahme berechtigte, daß in Wien oder Berlin andere Anshauungen herrsen.

(W. T. B.) Die Behauptung, daß Prinz Louis Napoleon zu den Manövern eingeladen und ihm ein russishes Regiment zugedacht sei, wird von orientirter Seite als unbe= gründet bezeichnet.

Amerika. New-York, 31. August. (W.T.B.) Diedemo= kratishe Partei des Staates New-York hat Seymour durch Afklamation zum Kandidaten für die Gouverneur- wahl aufgestellt. Dieselbe hat im Anschluß an das demokratische Programm von St. Louis verschiedene Resolutionen gefaßt, in welchen fie fich zunächst gegen die Zusäße zur Verfassung ausspricht und erklärt, daß zwar jede Race und Farbe Anspru auf Schugz habe, daß fie aber gegen den Befehl des Kriegs= Sekretärs Truppen nah dem Süden zu schicken, um die Bez völferung einzushüchtern und die Wahlen zu überwachen, protestire. Die Republikaner in New-JIersey haben eine Resolu-

‘tion beschlofsen, in welher Bürgschaften für die möglichst \{chleu=

nige Wiederaufnaßme der Baarzahlungen verlangt

werden.

Gewerbe und Sandel.

London, 1. September. (W. T. B.) Das Haus Vanghan and Comp. aus der Eisenbranche in Middlesborough, Bristol und Auckland hat seine Zahlungen eingestellt. Die Passiva desselben betragen cine Million Pfund Sterling, sollen aber die Aktiva nicht überschreiten.

Mannheim. Das Ergebniß der fich hieran s{hließenden Debatte, an we!cher sfih in hervorragender Weise Kühne, Over-Tribunals-Rathz Struckfmann-Berlin, Ober-Gerichtsanwalt Naumanmn-Celle, und dex Referent betheiligten, war folgendes:

Artrag I. des Referenten. „Die Erhebung der Klage hat die Wirkung, daß der Kläger niht berechtigt ist, ohne Einwilligung des Beklagten die Klage zu ändern“

wurde abgelehnt, ebenso 4 j :

IT. „Als eine Aenderung der Klage ift es nit anzusehen, „wenn 1) die thatsächlihen oder rehtlichen Ausführungen ergänzt oder berichtigt werden“, nicht minder der von Struckmann gestelite Zusaßantrag „ohne Aenderung des Klaggrundes“.

Angencmmen wurde der eventuelle Antrag Kühne's:

„Der Juristentag wolle den 8. 8 seines Gutachtcns enihal- tenen Vorschlägen vo-behaltlih verbisserter Redaktion seine Zustim- mung ertheilen“, f

mit 2 Stimmen Majorität. Nr. I…L., der Antrag des Referenten,

„1) Als eine Aenderung der Kiage ift es niht anzusehen, wenn 2) der Klage-Ant¿ag (Anspruch) in der Hauptsache eder in Bezug auf Nebenforderungen erweitert oder beschränkt wird, 3) statt des ursprünglich geforderten Gegerstandes wegen einer 1päter ein- getretenen Veränderung ein anderer Gegenstand oder das Interesse gefordezt wird. Der Kläger kann bis zum Sclusse der mündlichen Verhandlung, auf we!che das Urtbeil folgt, seine Klage in dieser Richtung ergänzen und berichtigen“,

wird als stehen bleibend bezeichnet, wie nicht mirder

IV. Die richterlice Entscheidung über die Zulässigkeit der

Klageänderurg ist durch ein Rechtsmittel niht anfehtbar.* Dagegen war :

IIT. „Die E.nwilligung des Beklagten in die Aenderung der Klage ift anzunehmen, wenn derselbe, ohne der Aenderung zu wider- sprechen, sich in einer mündlihen Verhandlung auf die ab e- änderte Kiage eingelassen hat" :

durch Ablehnung der Nr. T. gefallen und {ließli wurde

V, „Eine Aenderung der Klage if in der Berufëinstanz selbst

mit Einwilligung des Geguers unstatthaft“ abgelehnt. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen wurde die Sißung 3x Uhr geschloffen. s

Peft, 30. August. Der 9. internationale statistische Kongreß hielt heute die erfte vorberathende Sißung behufs Kon- stituirung des Bureaus. Ais Präses wurden vorgeschlagen: Farr (England), Semenow (Rußland), Engel (Preußen) und Keleti (Un- garn). Zu Sekcetären des Vorkongresses wurden Wesselowßky (Ruß- land) und Heri (Ungarn) gewählt. Alle Sprachen werden zugelaf- sen, doch müssen alle Vorträge ins Französische übertragen werden.

Breslau, 29. August. Die „Schles. Ztg." schreitt: Die Oder ist in Folge der in voriger Woche stattgehabten anhaltenden Regengüfse so erbeblich gestiegen, daß eine Fortseßung der vielen

Uferbauten unmöglich wurde.

Met, 27. August. (Z. f. L.) Am leßten Freitag wurden bein Zollamte im Bahnhofe 50 Hektoliter spanischen Weins wegen kon- statirter Fälschung deffelben mit arsenikhaltiger Fuchsin mit Beschlag belegt und der Polizeibehörde zu weiterer Untersuchung der Sache überwiesen. Zugleih meldet der „Courr. de la Mos.*“, daß verflossenen Dienst2g ia Nancy 5000 Liter gefälshter Weine gleich- falle fonfiszirt worden sind.

London, 28. August. Die von Hrn. Stott in Dover erfundene Pt CLRrne ist beinahe vollendet, und es wird in der ersten ktoberwocbe ein Aufflug veranstaltet werden. Die Maschine wiegt 300 Pfd. und ist für zwei Mann berechnet. Hr. Stoit beabsichtigt von der Seeseite abzugehen, geradeswegs nach Calais zu fliegen, den Leuchtthurm zu umfahreu und wieder in Dover zu sein, innerhalb einer Zeit von 40 Minuten.

In San Francisco wurde am 29. August ein ganzes, von vier Straßen der Brannon-, Townend-, Third- und Forth- streei begrenztes Häusergeviert durch Feuer zerstört. Der da- durch angerihtete Eigenthumsschaden wird auf eine halbe Million Dollars ge\s{ätßt.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Ke ss el). ODruck: W, Elsner.

Drei Beilagen

Berlin:

(einschliezligz Börsen-Beilage).

diese Frage erstattete der Kreis- und Hofgerichts-Direktor v. Stößer-.

_nirten Obligation der Rentfammer

zum Deutscheu Reichs-Anzei

A 206.

Deutsches N e i ch.

BVeoEtavutmachun Postdampfsciffverbindunzen mit Sch{weden.

Die zur Postbeförderung dienenden Dawpfsciffverbirdungen mit | Vormittags gegen 9 Uhr nah

ns rik in Nyfkjöbvin ags zum Ans{luß an den Eisenbahnzug nach Kepenbagen. Ab- gang aus Nykjöbing: Nachmittags, na Ankunft des Eisen- Ankunft in Roftock: an den betref- fenden Tagen Abeads zum Anschluß an den Eijenbahnzug nah Ham-

Dänemark und Schweden gestalten si Weiteres, wie folgt :

Linie Kiel-Korsoer. Die Fahrten finden tungen tägli statt. Abgang aus Kiel: um 12 Nachts nah Ankunft des Scbnellzuges aus Hamb Korsoer: am nächsten Morgen nach 7 Uhr, zum ersten Zug nach Kopenhagen; Ankunft daselbst um uvten Vormittags. nach Ankunft des leßten Zuges ron Kopenhagen. A

vom 1. Sept

am näâbsten Morgen nah 5 Uhr zum Anschluß an den ersten Zug

Die Fahrten finden bis

uach Hamburg.

Linie Stralsund - Malmoe. Ende September in beiden Richtungen dreima ftatt, und zwar aus Straifund jeden Meontag, Freitag, aus Malmoe abend. in Malmoe: an den [chluß an den Schnellzug nah Stockholm. 1 Ubr früß. Vormitiags zum Anschluß an den 12 Uhr 45 abgehenden ŒEifenbahnzug.

Linie Lübeck- Kopenhagen-Mal moe. den täglich statt. Abgang aus Lübe ck: gegen

ug na l Abgang Arkunft in Stralsund: an den b Min

tags nah Ankunft des ersten Zuges von Berlin. Ankunft in Kopen- am folgenden Tage gegen 8 Uhr Morgens.

hagen: Malmoe: Mittags, zum Ans&{luß an den holm. Abgang aus Malmoe: Vormittags. penhagen: Nachmittags. {luß an den erften Zug nah Berlin bz. Hannover.

Linie Stettin-Kopenhagen. Die Fah zum Stluß der Fahrperiode einmal wöcentlich aus Stettin: Jeden Sonaaberd Mittags 1 Uhr. penhagen: Sonntag, Morgens 5 Uhr. hagen: Jeden Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr. Donnerstag, Morgens 9 Uhr.

Ab

e. Dänemark und

Abgang aus Korsoer: um 10 Uhr Abends

e jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn- Abgang aus Stralsund: mit Tagesanbruch. betreffer.den Tagen Mittaas

Die Fahrten fin-

Swnell2ug nah Sitock-

Ankunft in Lüveck: Morgens zum An-

Äbgang aus Kopen- Ankunft in Stettin: |

Erfte Beilage

ger und Königlich

g Preußischen

Berlin, Freitag. deu 1. September

| aus Roftock am Mortag, | Dienftag, Donnerstag und

ember ab bis auf | burg 2c.

in beiden Ri@&- Uhr 30 Minuten urg. Ankunft in

Anschluß an den 10 Uhr 40 Mi-

babnzuges von Kopenhagen.

burg, Berlin 2c.

nkunft in Kiel:

Bekann

Il wöchentlich Mittwoch und

Ankunft zum An- aus Malmoe: etreffenden Tagen uten nah Berlin

An den Tagen:

Tage zu erreichen.

4 Uhr Nacmit- ] Abends (nach Ankunft des Ankunft in

gang aus Ko-

rten finden bis statt. Abgang Ankunft in Ko-

sies aus Dagebüll. des Dampfschiffes Fluth abhängig.

| selben Tage zu erreichen.

S E I E P E M M R A I m

Linie Rostock-Nykiöbing. Schluß der Fahrperiode dreimal wöchentlich statt, und war Mittwoch und Freitag, aus 9ykiöving am |! WSennabend. Ankunft der Züge aus Berlin, Ham-

Berlin W., den 28. August 1876. Kaiserliches Geveral-Postam},

a + Fe dae. E den Badeorten auf Wyk) und Sylt (Keitum, Westerland) gestalten s{ch wäh end i Monats Septembec d. F. wie folgt: cia A

G i A. Nach Föhr (Wyk). Bon Ousum nah Fshr mittelst des Dampfschiffes am 2. 9, 7, 9, 12. und 14 Sey nri “uta id 1 9, 7. 9. und 12. September ist Wyk bei Be- nußung des Eifenbabnzuges 6 Uhr früh aus Hamburg Gn demselben Dauer der Ueberfahrt ungefähr 3 Stunden. 2) Ueber Dagebüll nach Föhr. a, Von Metal Beg Dagebüll Perfonenpost täglich 11 30 5 Im. aus H) T Dagebüll 725 früh. . Von Tondern über Deeßbüll nah Dagebüll Privat-Ve sonen- aeg E i eal (nach Ankunft des 6 Uhr f R DRO Urg avfayrenden Sisenbahnzuges) in Deeßbüll 4 20 Nm. Die Weiter- faprt von Deetbüll richtet d nach e L E l. Von Dagebüll zweimal «„Söhr & Dagebüll*. Dauer der Ueberfahrt } Stunden. An den Tagen: 8.—14 und 22.—30. Benugzung des Eisenbahnzuges aus Hamburg 6 Uhr früh

Die Fahrten finden bis zum B. Fou Fo on To Abgang aus Roftock: ven Hambur g: an den betreffenden Tagen Mit- f Poft (nach Ankunft souenpost). Von Ho „Germania“. abhängig An

E Kiel, den

den Inseln Föhr

während der

c 4“ „Sylt baven* unterb

der Zeit vom Hamburg abfahrenden Eisen-

früh von Ham- Mit dem dem Abgange des Dampf- täglich mittelst Abgang vom Eintritt der

dem Abgange

Wyk bei E an dems-

September ift

2. Personenpost täglich 1 15 Nm. (na& Urkun ft

bei der Abfahrt mit dem Eisenbahnzuge 6 Ukb an demselben Tage zu erreichen. Bauer der Ueberfahrt ungefähr 2 Stunden.

kanischen Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft gehörige Dampfschiff

einschließlich 15. September __ Von Hambung: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend um 8

land beïtimmte

von weiterher eingetroffen sind, sowie tags bier eingelieferten annover und Osnabrück (Cöln

Staats-Anzeiger.

1876.

Bf E i di E

Nah Sylt (Keitum, Westerland). ndern über Hoyer nach Sylt. ndern nach Hover.

) : des 6 Ukr frü abfahrenden Eisenbahnzuges). G mittelst Privat - Perjonenfubrwz:k3 tägli 730 früh der um 11 2 Abends aus Flenëèburg abgehenden Per-

ver nach Sylt täglich mittelst des Dampfschiffes Der Abgang des Siffes is vom Eintritt der Sluth den Tagen: 6.—12. und 20.—26. September ifft Sylt r früh aus Hamburg

29. August 1876. Kaiserliche Ober-Postdirektion.

Bekanntmachung.

Die Poftverbindung zwisc{en Hamburg und Helgoland, weile

dieéjährigen Badezeit durch das, der Hamburg-Ameri- ftien-Gesellschaft Cux: alten wi: d, gestaltet sih in der Zeit vom È bis i wie folgt :

1) in der Zeit vom 1. bis 9. jeden 2) in Sonn-

September : Uhr Vormittags:

10. bis 15. September: jeden Dennerstag und

G 4 2 Uhr Vormittags.

Bon Helgoland: 1) in der Zeit vom den Montag, Mittwoch der Zeit vom 12. bis 15. den Morgen stunden.

it vom 1. bis 11, Sepiember: je- und Freitag in den Morgenstunden: 2) in Seplemver: jeden Montag und Freitag in

genannten Dawpfschiffe erbalten sämmtliche für Helgo-

Postsendungen Beförderung, wel%he am Abend VOT des Schiffes in Hamburg zur Post eingeliefert oder j die am Viorgen des Atgangs- und die mit den Cou: ierzügen von Berlin, ) nach Hamburg gelangenden Brief-

Hamburg, den 30, August 1876. Kaiserliche Ober-Postdirektion.

Inserate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central -Handelsregister und das Postblatt nimmt au: die Königliche Expedition

des Dentschen Reihs-Anzeigers und Königlich Prenßfischen Stants-Anzeigers: Berlin, s. f. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuch -Sachen.

T Gan, Aufebots, Tedidangen u, dergl,

8, Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4, Verloosung , Amortisation, Zinszahlung

u. s, W. von öffentlichen Papieren,

Oeffentlicher Anzeiger.

9, Induitrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel, 6. Verschiedene Bekanntmachnngen. Tse Pltotaciaihs Anzeigen. eater-Ánzeigen. In der Börsea- : Familien-Nachrichten. } bee

Subbafstatisnen, Aufgebote, BWor- tadungen u. dergl.

Subhastations-Patent. Nothweudiger Berkauf.

Das der offenen Handelsgesellschaft: „Zülliauer Vereinsfabrik Foerster & Co. zu Züllihau* ge- böôrige, in Züllichau belegene und Band VI. Blatt Nr. 263 des Grundbuchs verzeichnete Fabrikgrunud- stü nach einem Nußzungswerthe von 2862 M zur Gebäudefteuer veranlagt, soll am h

25, September 1876, Bormwittags 9 Uhr

an der hiefigen Gerichtéstelle im Wege der noth-

wendigen Subhastation versteigert werden. Auëzug aus der Steuerrolle,

Und andere daës Grundstück betreffende Nachweisungen, ingleichen unserem Bureau III, eingesehen werden.

weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Ein- trazung in das Geundbuch bedürfende, aber nicht : eingetragene Reairehte gelteud zu machen haben, ! werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der ! Präklusion spätestens im Versteigerungstermine an- | zumelden. j L Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages | ou am i #8. September 1876, Bormittags 11 Uhr, | an biesiger Gerichtsftelle verkündet werden, | Züllichau, den 3. Juli 1876. [66807] i Königliches Kreisgericht. j

Der Subhastations-Richter. :

Ascher. ;

|

L Ediktalladung. n unserm Depositum befindet sich ein Fideifommißfapital von 3257 Thir. 19 Sgr.

Pf, welches aus einem Vergleiche der Brüder Cari August voa Swhilling uad Ghrisian Lud- wig von Schilling auf Kleckewiß, d, d. Oranien- baum, den 10. April 1721, und nachmals aus dem ! Testamente des am 27. September 1792 zu Star- : gard verstorbenen Fräulein Leopoldine Louise von | Sch!lling herrührt, ursprünglich in einer von der Univerfalerbin des Fräulein von Stilling, der Marie Caroline Friederike von Masfkow zu Deffau bei der vormaligen Laudesregierung hierselbft depo- 0 : u Côthen vo 20. Februar 1787 über 3000 Thl. bestand ‘und gegenwärtig in 5“/gigen Pfanebriefen der Anhalt- Dessauischen Landesbank zum Nominalwerthe von 3-90 Tblr. und in einem Quittungsbuche der bie- figen Kreissparkasse über 7 Thlr. 19 Sgr. 8 Pf. An t ift.

„Nachdem nun die derzeitigen Fideikommißbesite; namlich der Königl. her B Senger, Sparie zu Dorimund, die Fraù Wittwe Mathilde Kriege, geb. von Sparre, unter Zustimmung ihrer einzigen Tochter Alma Kriege, die verehelichte Frau Naunoorf, Mineétte, geb. von Sparr. in Jena unter Genehmigung ihres Ehemannes Leopold Naundorf und unter Zustimmung ihres einzigen Sohnes, des Osfar Naundorf zu Newaik, Essex Cruxty, Staat New-Jersey, Vereinigte Staaten von Nordamerika, sowie des für die minorenne Tochter dei Letteren, Minnie Naundorf, bestellten Kurators James O, Scott ebendaselbft, das bestehende Familienfdeikom- miß durch_ Tas Mets 6 aufgehoben und geriht- lihe Bestätizang dieses amilienshlusses beäntragt

[ beglaubigte Ab- i srit! des Grundbuchblattes, etwaige Abscäßungen !

besondere Kaufbedingungen, fönnen in ;

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- | Fa und ihre Erklärung über den zu errichtenden

————————————= S

baben, fo haben wir in Gemäßheit des Gesetzes vom 17, April 1870, Nr. 227 der Anhalt. Gesek samm, lung einen Termin zur Erkläcung über den Familieu- {luß auf Dienstag, den 12. September 1876, Vormittags 11 Uhr,

anberaumt und laden die ihrem Leben und Aufent- halte nach nicht kefannten successionsbere(tigten Geschwister: Philipp von Steuber, Friedrih von Steuben, Henriette von Steuben, verebel. von Vogel, und Wilhelm von Steuben reiv. deren Nachkommen, ferner die Erben des bier ver- storbenen Kammerraths Wilhelm Peter Mann als mittelbare Erben der Marie Caroline Friederike i von Maskow, sowie alle ctwa sonst vorhandenen unbekannten Successionsbere{tigien und Interessen- i ten, in diefem bis Nachmittag 4 Uhr anstehenden

putinten, Herrn Kreisgerichts-Rath Heise, zu erschei-

amiliens{luß abzugeben unter dem Verwarnen, daß nah Ablauf des Termins dur ein am Sonnabend, deu 16. September 1876, zu publizirendes Erkenntniß, auf dessen Anhörung diese Ladung mit gerichtet ist, die Präklusion der Auegebliebenen au8gesprohen und demnächst der Familiens{luß bestätigt und die Aus2antwortung des Fideifommißfapitals an die derzeitigen Fideikommißz- befißer erfolgen wird. Dessau, oen 28, April 1876. Herzogl, Auhalt, Kreisgericht," Pietscher.

Auf Antrag des Kaufmanns Friedri S{neider zu Berlin und des dortigen Kaufmanns Jacob Ostermann wird der unbekannte Inhaber der nach- Mweia Fine Bes Lerzeglith Braun-

eig-Lüneburgischen Prämien Anlei 1. März 1869, als: E Were 613 Nr. 2 Serie 3476 Nr. 18, Serie 5237 Nr. 3, Serie 1094 Nr. 25, Serie 2525 Nr. 21, Serie 4804 Nr. 49, E. Serie 8197 Nr. 27 à über 20 Thlr. hierdurch in Gemäßheit des §. 275 Nr. 5 der braunshweigishen Civi1prozeßordnung aufgefordert, seine Ansprüche an den obengedachten Werthpapieren in dem auf den 17, Oktobex d. Is, ; __ Morgens 10 Uhr, hierselb, Zimmer Nr. 15, hiermit angeseßten Ter- mire bei Vermeidung des Rechtsnachtheils anzu- melden, daß die oben bezeichneten Antheilsheine dem Perjoglió) braunshweig - lüneburgishen Finanz- ollegium gegenüber für ungültig und wirkungslos erklärt werden. [7175] Braunschweig, den 24. August 1876. Herzogliches Stadtgericht. Rabert.

Lehbnsproclama.

Auf den Antrag des Friedrih Rohrbeck auf Sand- hagen und der Vormundschaft des minorennen Wil- helm Rohrbeck daseibst werden hierdurch alle Die- } leuigen, welche an den, mit landeslehnéherrliher Bewilligung von den Gebrüdern Rohrbeck verkauften, in dem hiesigen Herzogthume im rittershaftlichen

————_—————————

Termine an hiesiger Gerichtsstelle vor unserm De- :

S M, E Mes f T ; L d LONEs s 6 Agnationë- und Successions- Rechte oder ! VBock-:Ve

, luitioné-, / aus foxst irgend einem lebnrechtlihen Grunde oder fünftig Ausprüche zu haben vermeinen, i Und aufgefordert, | Rechte auf Montag

| Dou 16, Oftober d, I.

peremtorisch anberaumten Termine Mittazs 12 Ubr

j:6t

, vor Großherzogliche: Lehnkammer allhier in Person

oder durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen, ! ihre vermeintlihen Ansprüche zum Termins-Proto- ; folle rein und genau anzugeben, solche vêllig und i genugend zu bescheinigen und wegen deren Ausübung ¡ Und Gelt:ndmacung sich bestimmt, unumwunden, ¡ ohne allen Vorbehalt und ohne Fristgesuch zu er- ; klären, widrigenfalls sie mit ihren

¡nicht vorschr!ftêmäßig angegebenen Rechten sofort präfludict und damit auf immer unter dem gewöhn- lichen Nachtheile werden abgewiesen werden.

Neustreliß, den 14. Jult 1876.

Grofßherzoglih Mecklenb. Lehukammer, C Graf von Bernstorff. H. Kühne. [6242] [8532] Ediktalladung behuf Todeserklärung.

Der am 20. August 1840 als ehelicher Sobn des Bürgers und Buchbindermeisters Georg Wilbelm Warnstorff und dessen Ehefrau Johanne Sophie Wilhelmine, geb. Lürig, hierselb geborene

Friedri Ludwig Wilheim Warnstorff, welcher im Jahre 1859 von Hamburg aus nah

aufgefordert, sih binnea Jahreéfrist, spätestens aber in dem auf

, Sonnabeud, den 9. Dezember 1876 an hiesiger Gerichtéstelle anberaumten Termine da-

im Nichtmeldungsfalle für todt erklärt und scin Ver- mögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden soll. Zugleich werden alle Per- jonen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung, und endlich für den Fall der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erb- und Nawfolgeberechtigte zur Anmel- dung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung, daß

j geladen } in dem zur Anmeldung solcher |

Amerika ausgewandert und seit dem Jahre 1862 verschollen ist, wird auf zuständigen ÄUntrag hiermit !

hier zu melden, unter dem Rechtsnachtheile, daß er !

ferate nehmen an: das Sentral - Anuoncea: ureau der deutschen Zeitungen ¡u Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen rpeditionen des gInvalidendauk“, Nudolf Mosse, F *Gsenstein Vogler, G. L. Daube & Co., lotte, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Anuoucen-Bureaus,

! der akademischen Stammschäferei Eldena

| bei Greifswald

/ am 20. September cr.,

j : Vormittags 11 Ubr.

| Zum Verkaufe kommen 27 Stück Ramébouillet- Becke, 25 Stück Rambouillet-Negreiti- und 6 Stück

Linkoln-Vöôcke, sowi: 100 Stück zur Zt brau-are

! Mutterschafe, [7071]

j Professor D», Nohde.

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gar nit oder î

j n —_ Buchholz bei Rec, ¡ Station Arnswalde, Stargard - Posener Eisenbahu.

i L Ae tion über 65 Stück Rambeuillet-Vollblut- j bödcke

am Freitag, den 8 September, Mittags 12 Uhr. Auch werden 100 tragende Muttersch afe aus ; der Stammheerde abgegeben. [7062] ! Sehroe#er, Königlicher Dowmänenpäthter. E Bekfanutmachung. Die Lieferung von 3500 Kilo rohen Leinsö!s foll j} verdungen werden. Offerten mit Aufschrift: „„Sub- mission auf Leinöl*“ oersehen sind bis Montag, den 11. September d. I, : Nacmittags 5 Uhr, in der Werft-Registratur niederzul:gen, wosclbst auch die Lieferungs-Bedingunrgen zur Einsikt aus- gelegt event. gegen Erfiattung der Kopialien mit Áé. 0,75 abshriftlich zu i aben find. Wilhelmshaven, den 24. Angust 1876. [7152]

bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen

Kaiserliche Werft. Cto. 229 8.)

auf fie keine Rücksiht genommen werden joll, hier- durch aufgefordert, Einbedck, den 8. November 1875. Königliches Amtsgericht, Il. Mehli ß.

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

Die Lieferung von 300 Touneu Potrtlaud- Cement auf Bahnhof Landsberg a./W. soll im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. _ Termin zur Abgabe von versiegelten und mit ent- sprechender Aufschrift verseheuen Offerten ift auf _den 9, September cr., Bormictags 11 Uhr, im Bureau d:r 1. Bau - Inspektion (Bahnhof Landsberg) anberaumt, woselbst auch die Submis- fionsbedingungen zur Einficht ausliegen. Submis- fionsformulare find ebendaselbst in Empfang zu nebmen. [7177] Laudsberg a./W,, den 30. August 1876.

Der Eisenubahn-Baumeister.

Gute Sandhagen belegenen doppelten lehnbaren Hof nebft Zubehörungen aus einem Lehn-, Fideicommiß-,

: Verloosung, Anrortisation, Zinszablung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

Bekanntmachung. Den Inhabern folgender Danziger Stadtobli- gationen der Anleihe vom 1. August 1850, als: Zar, M. Me D, 00, 111 117.122 156 0 336, 339, 401, 426, 476, 517, 586, 598 und 633 über je 100 Thlr. oder 300 4; Litr. B, Nr. 5, 16, 29, 40, 65, 135, 187, 194 230, 267, 268, 282, 285, 327, 350, 485, 486, 493, 585, 596, 627 und 650 über de 50 Thlr. oder 150 M, welche durch das Locs zur Amortisation gezogen find, werden diese Obligationen hierdurch dergestalt gekündigt, daß die Abzahlung des Kapilals nebst Zinsen durch die hiesige Kämmereikasse am 1, April 1877 erfolgen, mithin von da ab èie Zahlung von Zinsen eingestellt werden wird. Danzig, den 19. August 1876. [7034]

Nicolassen.

Der Magistrat,