1876 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

\{ulen, unter Aufsi, und Verwaltung derselben aber 91 S&uleèd, und ouf Kosten der Kommune genossen int€gesammi 64,882 Kinder den Elementa:-Unter*, cht, ihre Zahl vermehrte sich mitbin gegen das Vorjabr um 95415, {Nicht uninteressant ist die Erscheinung, mwiez die wirth" filien Verhältnifse auf den Besuch der unentgelt- liden Ver „fsfchulen influiren. Ende 1869 besrckchten von je 100 Ki ¿dern in dem Alter von 6—14 Jahren, welche überhaupt in 5 aumniliten bicfigen Schulen unterrichtet wurden, nur circa 53,3, Prozent die Gemeindeshulen, 1870 ftieg die Zahí derselben v.a dem Fortfall der Sóhulgeldbeiträge auf 60,3 Prozent, 1871 sogar auf 62,5 °/%, während diese Ziffer 1872 in Folge des Auf- ibwungs der gewerblichen Verhältnisse auf 61,56 9/ sank, um nach Eintritt der gewerblichen Krise im Jahre 1874 wieder auf 62,55, im teßten Jahre ?ogar auf 64,619/9 zu fteigen. Die Zab1 der Schüter in den Schulen mit Schulgeld betrug 35,541 und während in dem Zeitraum vom Sluß des Jahres 1570 bis zu dem des Jahres 1875 d e Voikéschulkinder fich um 15,494 vermchiten, stiegen die zahlenden Sc@üler nur um 2912; die Bevölkerung wuchs in dieser Zeit um 25°/0,

die Zahl der Volksschulen um 30%, biè ter übrigen nur un 99%. Zum Unterricht an den Gemeindeswulen waren 86 Hanupilehcec, 803 Kiassenlehrer , 266 Klassenlehrerinnen und 30 Handarxbeits-Lebrerinnen erforderlih, und die Ge- sammtausgaben für den Elementarunterriht ftellten si auf 3,192,933 97 4 oder 206,537 M 27 -& mebr als 1874, so po j:des die Gemeindes&ule besjuchende Kind der Stadt einen Zuschu von 49 4 33 1 fostete, 32 4 mehr als im Vorjahre. Dazu kommen noch 4355 H für Prämien an fleißige Schüler und 46,795 6 16 für den Turnunterriht. Um so mehr ist es zu bedauern, daß 16,076 Strafen wegen Versäumniß des Schulunterrichts im Geldbetrage ven 43,729 4 50 A verfügt werden mußten. Die beiden unter Ver- waltung der städtischen Schuldevutation stehenden höheren INädchen- \hulen, die Luisenshuie und die Victorias(ule, zählten in 36 Klafsen und 50 Lehrern und Lehrerinnen 1765 Schülerinnen, deren jede einen Zuschuß aus städtisben Mitteln von dur schaittlid 23,50 4 erheischte. Made ftädtishe Taubstun1menshule besuchten 28 Knaben und 23 en.

Berl

Carl von Preußen bierselbst zu Höchstseinem Hoflieferanten ernannt.

Gewerbe und Handel.

in. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedri bat den Kaufmann Max Engelhardt

Mer

grüßt.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bure2.

eburg, Dienstag, 12. September, Morgens. Gestern

Abend hatte die Stadt eine allgemeine Illumination veranstaltet. Der Kaiser und die hier anwesenden Fürstlichkeiten fuhren dur die Straßen der Stadt und wurden überall enthusiaftisch be- Bei dem heutigen Feldmanöver, fishen Truppen Altranstädt auf preußisches Gebiet treten, handelt es fich um die Saalübergänge.

1 bei welchem die säh=- (das X1II. Armee-Corps) in der Nähe von

Es ift sehr günstiges Wetter eingitreten.

Berlin, den 12. September 1876. Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute begonnenen Ziehung der 3. Klasse 154. Königl. Preuß. Klassenlotterie fielen:

3 Gewinne à 6000 6 auf Nr. 1106. 3273. 66,552.

1 Gewinn à 3000 Á auf Nr. 77,049.

3 Gewinne à 1800 4 auf Nr. 8113. 8788. 67,588.

3 Gewinne à 900 A auf Nr. 3725. 45 TT4, GT,3T9.

9 Gewinne à 300 Á auf Nr. 14,542. 18,771. 22,646. 45,513. 63 306. 66,546. 73,274. 82,686. 93,479.

Die internationale Ausstellung für Gesundheits- pflege und Rettungswesen in Brussel. h (Vérgl. Nr. 158 d. Bl.)

Alle Einrichtungen zusammenzustellen, die zur Rettung und zur Erhaltung des wenschlihen Lebens in den wichtigsten Kul- turländern eingeführt worden find, den Zeitgenossen zur Nach- eiferung, der Zukunft als Ansporn, wahrlih, das heißt die hu- mane Idee internationalen Wet:kampfs auf den Gipfelpunkt ihrer Entwicklung tragen. Kühn erfaßt und langsam gereift ift der Plan in vortreffliher Weise in Ausführung getreten. Im Iahre 1871 hat der Prâsident der Belgischen Gesellschaft der Lebensretter (société des sauveurs), Kdjutant des Königs und früherer Kriegs-Minister, General Renard, den Plan des Werkes gefaßt. Drei Jahre später ent- {loß sich König Leopold 11. ihm die Stüge seines Namens zu gewähren. Ein Comité, dem die Herren Warocqué, Evrard, Sadoine, große Jndustrielle, Bervoort, früherer Präfident der Kammer, Couvreur, Präfident der Unterrichtsliga, Bischoféheim und Andere beitraten, arbeitete Pläne aus, errihtete Zweic=- comités in den Hauptorten Belgiens und gründete eine Aftien- geselishaft mit einem Kapital von 600,000 Frs., um die Kosten der Anlage zu decken. Unbeirrt durch die Last von fiebenzig Jahren ließ fch General Renard nit abhalten, die hauptsäh- lichsten Höfe Europas aufzusuchen und fand überall die glücklid ste Untersiüßung. Herr Vervoort vertrat ihn in Deutschland. Das deutsche Kaiscrhaus und die Regierungen des Deutschen Reichs und der Einzelstaaten ergriffen den Plan mit ciner Wärme, welche in dem Erfolge der deutshen Abtheilung einen Beweis Her i der unserm Nationalgefühle in hohem Grade zur Ehre gereicht.

Die Ausftellung ist in zehn Abtheilungen getheilt worden, deren erfte die Bewahrung vor Feuersgefahr, die zweite die Vermeidung von Wafsersnoth, die dritte die Mittel ein\cließt, welche auf Straßen und Eisenbahnen das Leben {hüÿen. Der Kriecsnoth, dem Transport der Verwundeten und ihrer Heilung, der Reinigung der Schlachtfelder ist die vierte gewidmet; die fünfte der öffentlihen Hygienik, als der Trockenlegung der Sümpfe, der Reinigung der Flüsse und Städte, “ihrer Beieuch- tung, Wasserversorgung, sowie dcr Sorge für die Schule und für die Todten. Alles was dazu dient, die Be\chäf» tigung in der Indufirie gesunder zu machen und die Arbeiter zu \chüßen, gehört der \e{chsten Abtheilung an; der siebenten die Einrichtung der Häuser und Kleider, die Konservirung der Nahrungsu.ittel, mit einem Wort die private Gesundheitepflege. Die Medizin und Chirurgie, namentlich die öffentlihe Krankenpflege liefern der achten Abtheilung, die Sorge für das Wohl der arbeitenden Klassen der neunten itr Material; der Landwirthschaft ist die zehnte gewidmet. :

Ein elegantér Holzbau, dessen drei Flügel ein rechtwink- liges Dreieck bilden, während ein vierter Flügel seine längfte Seite durchshneidet, nimmt fast die Hälfte des anmuthigen Parkes ein, welcher das eigentlihe Brüssel von den neuen Vor- städten scheidet. Der Plat, welcher das Dreieck umgiebt, ift zur Aufstellung großer Maschinen und Modelle, für Eisenbahnzüge zum Transport Verwundeter, für Rettungsboote sowie für Reftaurationen verwendet worden und unter seinen hoben Bäumen findet der ermüdete Wanderer Erholung in den Tönen vortreffliher Musik, die vom Park oder vom Orchester der Ausfiellung aus sein Dgr erreichen. Drei Eingänge führen den Besucher in das Gebäude ein; dem Königlichen Sch!oß gegenüber öffnet einer derselben die längfte Seite des Dreiecks, welches die rusfische Abtheilung, die belgische und die deutsche enthält. Durch zierlihe mit nationaler Holz- schnigzerei und russischen Flaggen reih ges{chmüdckte Bogengänge ge- langt man in die belgische, von hier aus in die deuishe Abtheilung, beide fenntlih durch die vaterländischen Farben. Hier {ließt sich die englische Galerie an, Die dritte Seite enthält die Auëftellungen Oefterreihs, Italiens, der Niederlande und der Schweiz; während die franzöfihe Ausftellung der englischen parallel die Langseite durchschneidet und Skandi- navien fich in einem Anbau mit wenig „Plaß begnügt hat. Amerika, Portugal und Spanien fallen dur ihre Abwesen- heit auf.

Keine Reklamen oder Zeitungsanzeigen find benußt worden, um fremde Besucher nah Brüfsel zu zießzen. Man hat sih auf die Anziehung der Stadt und der AusfteLung verlassen und nicht völlig getäusht. Eine tägliche Durchschnittszahl von zuoeitzusend Besuchern is nicht zu verahten. Dennoch ist die Zahl der.r bedeutend, welche mit der Existenz der Ausftelung unbekannt, ihr zufällig nahe kommen und fie mit Staunen darüber verlassen, daß ihr Sireben fich niht bereits in viel weitere Kreise verbreitet hat. Die höchsten Spigzen der Gejellschaft haben die Bedeutung wohl erfaßt. Die wiederholten Besuche unseres Kronprinzen, der bel- gischen Königsfamilie, des Prinzen von Wales, des Kaisers von Brafilien und anderer hohen Gäste beweisen ihr Jnteresse an diesem Werke des Friedens. Mit weiser Theilnahme haben die Regierungen viele Beamte in die Ausstellung entsandt. Nament- Ii hat fich Deutshland auch hierin hervorgethan. Eine

a S

größere Anzahl namentli preußisher Militärärgzte, Baumeister, Ingenieure, Bergdbeamten u. A. find abgeshickt worden, um zu vergleihen, zu berihten oder um als Erklârer den Nutzen der Ausstellung für die Besucher zu erhöhen. In leßterer Bes ziehung sind außer dem Geh. Kommerzien-Rath Günther welcher 3. 3. zugleih die Funktionen des deutschen Ausstellungs- kfommissars Geh. Regierungs-Rathes Stöchardt vertretungs» weise in Brüssel wahrnimmt Geh. Baurath Herrmann, Dr. Wittmack, Berg-Affse}sor Schrader, Professor Oppenheim zu nennen, ohne die deutschen Mitglieder der Jury zu vergessen, die Professoren Esmarch, Hirsch, Liebreih, von Fehling, Held, den Königlichen Kammerherrn von Behr-Shmoldow, den Berliner Branddirektor Hauptmann Witte, den Direktor des Rettungswesens Schiffbrüchiger Conrad, den Bergdirektor Haslacher, welche in vierzehn angestrengten Tagen ihr Richter- amt versahen.

deutshe Lazarethgehülfen, Feuerwehrmänner u. A. durch \chwarzweißrothe Bänder an der Mügze und ihre Zuvor- kfommenheit gegen die Besucher ausgezeihnet.

Treten wir auf unserer Wanderung dur die Ausstellung denn zunächst in die deutsche Abtheilung ein. Was hier zunächst auffällt, find große und vortrefflich ausgeführte Pläne deutscher Städte, welche die Wände bededen und die neueren Ein- richtungen für Wasserleitung und Kanalisation zur Anschauung bringen. Allen voran leuchtet Danzig, wie in der Wirklichkeit, so hier im Bilde, den andern ein Beispiel. Eine starke blaue Ader deutet die Wasserleitung an, die von Prangenau aus 20 Kilometer weit das immer kühle Naß täglich 9500 Kubikmeter, in die Stadt führt. Roth erheben sich im Relief die Abzugs- fanäle, die unter zwei Feftungsgräben, zwei Armen der Motlau und die Weichsel fort, das Spülwasser auf die Dünen an die Küste leitet und hier aus unfruchtbarem Sande ein Rieselfeld von beneidenswerther Fruchtbarkeit gebildet haben. Wer zweifelte an dieser Fruchtbarkeit nah dem Anblick des photographirten Kohlfeldes oder fünf hohen Glasgefäße, welche uns den un- fruchtbaren gelben Sand und dann denselben Sand nah ein- bis vierjähriger Berieselung zeigen, immer tiefer durchseßt von der \hwarzen Humuserde. Die Namen von Winter, Wiebe, Veit-Meyer und Aird haben in diesen Plänen ein bleibendes Denkmal gefunden.

Neben Danzig stellt Frankfurt insehr detaillirt chönen Zeich- nungen, Modellen und Reliefs seine von Lindley erbauten unterirdi- hen Kanäle aus. Fünfzig bis fiebenundsechzig Kilometer weit vom Vogelsberg und Spefsart führt die Leitung das Trinkwasser herbei. Die Kanäle der Entwässerung find ventilirt, und neben Fabrik- \chornsteinen find auch die alten Thürme der Stadt diesem Zwecke dienstbar gemacht worden; eine wunderbare Verknüpfung des Mittelalters mit der Neuzeit! Daneben ein Plan Casffels zeigt uns den Einfluß eines großen Staatswesens auf die Ent- wickelung der Gemeinden. Bis 1866 ftabil, hat seit jener Zeit Caffel sein Bauterrain mehr als verdoppelt.

Stuttgart, Heilbronn, Ulm, Kissingen, Karls-

ruhe, Heidelberg, Erfurt, Barmen, Elberfeld haben ihre Kanäle in Plänen vorgeführt; Berlin die seinigen, und dieses größte Werk der Kanaliïation, dieser Prüfstein der Beriese- lungsfragen zieht die Aufmerksamkeit vor Allem auf sih. Pläne, Zeich- nungen der Pumpwerke, Modelle der Sammelbecken ; Kanäle und Anfhlußröhren, Theile der lehteren \clb| ; nihts ist vergessen, um ein deutliches Bild der riesenhaften äinlage Hobrehts zu geben; höchstens daß der Laie einige gedruckte Worte der Erklärung vermißt, wie sie Danzig, Franifurt und andere Städte ihren Zusftellungen beigefügt haben und von denen Abzüge (von Danzig mit Karten und Plänen versehen) den Besuchern zu Diensten gestellt werden. y i / Namentlich zeihnet sich das Königreih Württemberg in dieser Hinsicht aus. Ein \splendide gedrucktes Quart- heft von 75 Seiten mit zwei vortrefflihen Karten über das öffentlihe Wasserversorgungswesen wird Jedem, der danach ver- langt, überreicht. Freilich zieht dieser Staat mit gerechtem Stolz die Aufmerksamkeit auf die Wunder hin, die er dur die Wasserversorgung der Rauhen Alb geschaffen hat. Hier {mah- teten im wahren Sinne des Wortes sechzig Gemeinden mit 30,000 Einwohnern in langen Sommermonaten ohne Brunnen, welhe der durhlässige Boden anzulegen verbietet, ohne Regenwasser, welhes, in Cisternen lange bewahrt, auch im beften Falle Menshen und Vieh ein trübes und ungesundes Getränk darbietet. Bis zwölf Kilometer weit und bis dreihundert Meter hinab ins Thal hatten die armen Aelbler zu fahren, um nothdürftig Wasser herbeizuholen. Seit 1871 ist diese Noth durch cine großartige Leitung befiegt worden, welche aus fieben Flüßchen, der Eyb, Fils, Echag, Blau, Aach, Schmieh und Lauter das Wasser bergauf führte und unter die durstigen Orte vertheilt. Noch unvollendet, hat doch das großartige Werk schon reihen Segen geftiftet bei Feuersgefahr, zur Vermehrung des Rindvichstandes (da jedes Thier täglich 50 Liter Wasser be- darf), zur Gesundheitspflege der Einwohner. Von den Koften hat der Staat ein Fünftel, bisher mit einer halben Million Mark übernommen; vier Fünftel tragen die Gemeinden, welche von der Leitung Gebrauch zu machen wünschen. Die Ausftellung der Städteverbesserung ift von Deutsch- land, namentlich durch Vermmittelung des Königlich preußischen Ministeriums des Innern mit besonderem Eifer ergriffen wor- den. Dem leßteren verdankt die Ausstellung außerdem die Aus3=- ftelung von Modellen der Berliner Feuerwehr. Von außer- deutshen Städten haben nur Brüssel, Wien und Paris E sehr wesentlihen Arbeiten zur Anschauung ge- rat.

Die Gartenbau-Ausftellung in Erfurt,

die am Morgen des 9. September im Auftrage Jhrer Majestät der Kaiserin-Königin dur den Gartenbau-Direktor Jühlfke aus

Potsdam eröffnet worden war, befindet sich in prächtiger Lage auf dem be-

da fih Ku Ganzen ve

Eigenart g deren \{ôn

geîellt. Nüßtlichkeit

Für die Ordnung und Aufficht unserer Abtheilung find |

ftellungen

in den Festplaß überrascht. in besoaders errichteten Baulichkeiten auf das GeschmackvolUfte auf- Auch Obst und Gemüse, Kartoffela und andere mehr für

| waldeten „Staiger“ in der Nähe der Stadt. Der Festplaß, von dem fi ein ungemein anmuthiges Bild über Erfurt, seine näste Umgebung und die dahinter liegenden Höhenzüge bietet, ist ganz im Styl eines großen Gartens angelegt

tens und 1:acht einen wirkungevollen Eindruck, nstgärtnerei und Landschaftégärincrei zu einem harmon!:schea reinigen. Die Ausstellung selbft ist, da sie keine internatio-

nale, sondern eine aués{ließlih deutsche ift, niht so umfazgreich als die Auéste-lAlung, die 1855 in Erfurt stattfand, gleihwohl aber ift fie aunch ia den Emzelaheiten \{öôn und sehenéwerth. Nahe an dreihundert Auséfteller aus allen Theilen des Reiches hakten faft 1200 Nummern aus- geftellt; die Blumen, Bäume und Blattpflanzen find, soweit dies ihre

estattet, auf prächtigen Rasenpläßen zu Gruppen vereinigt,

es farbenreiches Bild den Beschauer gieich beim E ntritt Die Zimmer- und Treibhauspflanzen sind

3- ais füc Schönheitszwecke bestimmte Gartenprodufte sind

in ausgezeichneten Kollekt:onen und Exemplaren auf der Ausstellung vertreten, an die si eine fieinere Exposition von Maschinen, Garten- angestellt, | gerätben, Tieibhäusern u. #. w. anschließt ,

; | das Interesse des Laien wie des nommen ist.

ch _so daß in jedec Richtung 1 de Sachverständigen in Arspruch ge- Als besondere Scaustücke, wie fie auf fol@en Aus- nit fehlen dürfen, mêgen erwähnt sein eine stattliche

Palme aus Neapel und ein Riesenbouqu:t, drei Meter im Durch-

messer, wei Krone, im

ches in der Mitte den Namenszug des Kaisers mit der Kranz um denselben die Siegestage des französischen Krieges

und die Wappen der sämmtlichen deutschen Bundesstaat-n zeigt. Die Dauer der Auéstellung ist bis zum 17. d. M, bem-ffen.

Mehadia, 10. September.

Vormittag eingetroffen

10. Bei s{chönstem Wetter si-d heute d'e Mitglieder des statistischen Kongresses in Bazias . Stuhlrichtér Pavlovich empfing die Gäste mit einer un-

aarischen Ansprache. Keleti erwiderte darauf; sodann wurde auf den zur

Berfügunz dem großen Beifalle be

stehenden Wagen die Fah1t nah Mehadia angetreten. Bei Bankett brachte Obergespan Jakob einen mit stürmishem arüßten Toast auf den König und die Nation aus. Die

Stadt Orsova sendete ein telegrapbisces Eljen! Abends um 6 Uhr wurde die Rückfahrt nach Bazias angetreten. Í

__ Aus Cöln wird unterm 10. September gemeldet :An dem süd- lichen der beiden Thürme der Westseite unseres Domes sind die Arbeiten {hon so weit gediehen, daß die kleinen Thürmchen, welche

am Fuße d geben. Ge

gus denea dus Gerüst zwischen den Thürm:n und dem

es Thurmhelmes emporstreben, ihrer Vellendung entgegen- genwärtig treffen bereiis die s{hmiedecisernen Theile ein, Helm fkon-

struict wird ; der nördliche der beiden in Rede stehenden Thürme wird bei einigermaßen günstiger Witterung auch noch bis zu den erwähnten

fleinen Thürmchen in diesem Jahr gefördezt,

fo daß der Bau der

Thurmbelme im nächsten Jahre rüftig in Angriff gerommen wer-

den kann.

Göttingen, im September.

wurde vor Freiherrn v

g l ) er. An das Haus Paulinerstraße 5 einigen Tagen ei: e Gedenktafel zur Erinnerung an den om Stein angebracht. Derselbe wohnte in diesem Hause

während seiner hiesigen Studienzeit in den Jahren 1773— 1777.

Goth Erxpediti

enburg, 7. September. Professor Nordenskjölds on befand si nach Mittheilungen, welche der bicfigen

„Handelé- oh Sjôöfarts-Tidn.“ zugegan; en sicd, Mitte August wohl-

tehalten oftlich vom Wièatotékn: sund,

welchen die Expediticn also

glücklich passirt hatte.

Für die Ueberschwemmten im Els sind bei dem Polizei-

Präfidium eingegangen,

in Berlin bis zum 10. September in Summa 1352 welche nah Straßburg abgesandt siad.

Theater.

E) 24

, . . S, A Die im Wallnertheater wieder aufgenommenen Vorstellun- F

gen des „Veilchenfresjer“* zum Debüt.

außere Ers wandte S

Schendler gab zum ersten Male

sich aber noch nit Publikum

Dieseibe trat als Frau von Wildenheim auf. Jhre | cheinung ist ausprechend, und sie erwies fih als gee | auspielecin, die ihre Rolle vollständig beherrschte. Frl, : M die Partie der Valesca, zeigte in derselben, anscheizend in Folge von Befangenheit, __ganz sicher. Veide Debütantinnen wurden vom freundlih aufgenommen. In den übrigen Rollen des |

Lustspiels wac die vorzügliche frühere Beseßung nicht geändert, und f

sämmtlichen

Darstellern wurde auch derselbe lebhafte Beifall wie bei f

den früheren Vorstellungen gespendet. : Das Friedrih-Wilhelmfstädtise Theater eröffnet

heute die Winterbühne mit der Operette: Die Fledermaus,

Die so beliebte Operette wird nur noch zwei Mal zur Aufführung kom-

men, um a!

sdann einer Novität Plaß zu machea. Ja diesen beiden |

Vorstellungen wird sich Hr. Bollmann, welcher eien Rufe an das

Thalia-Theater ix Hamburg

folgt, als „Gefängnißdirettor Frank“

vom hi:sigen Publikum verabschieden und ift demselben die am F

Donnecstag

Direktion als Abschiedsbenefiz

stattfindende leßte Aufführung der Fledermaus von der A bewilligt worden. Am 15. F

bleibt die Bühne wegen der Generalprobe zu der komischen Operette:

Fatinißa

4

sit genommen ist.

geschlossen, deren Première für den 16. d. M. in Aus- Die Hauptrollen und größeren Parthieen dieser

Novität befinden sich in de1 Händen der Dazuen: Frl. v. Mackberg S

(Debütantin Schmidt, der Herren

Guthery 2c.

vom Carltheater in Wien), Frl. S. König, Frl. E. F Frl. Horti, Frl. v. Wenta, Frl. Deudcker, sowie f : Swoboda, M. Schulz, Schenk, Broda,

_— ‘Das bereits mehrere Male im Krollschen Theater auf- S geführte humotiftische Lebensbild „Der Verlobungzteufel“ ist gestern Fi

Abend im dritten Akte dur eine „komische“ Einlage erweitert,

keinceêwegs gesellschaft, im Gegensa wirkt.

hoffen, daß

Berlin:

rft. Es ift nicht zu leugnen, gescick und die Lachlust zu erregen im Stande ift, Künstler dürften kaum auf die Bühne gehöcen, und

l aber bereichert worden. _ Eine englische socenannte Künftler- F „The Majiltons“, führt eia Tanz Divertissement aus, das ; ß zu einem vorangehenden guten Ballet um fo draftischer daß dies „Künstlerterzett" überaus F aber solche F 1 t auf die es bleibt zu (s sich bei dieser Einlage nur um einen Versuch handelt,

vim

Redactenr : F. Prem.

Vzriag der Expedttion (Ke 1] el). Drei Beilagen

(einfs{ließlich Börsen-Beilage).

Druck: W, E iner;

gaben gestern Frl. Stehle Gelegenheit F

schen Reichs-Anzeiger und

M 215. Deutsches Neiep. BekanntmaccGunsg.

Die Pofstverbindungen nach Norderney gestalten ih während der Zeit vom 16. bis einschliefß;lich 30. September wie folgt: A Von Norden nah Norderney.

Von Norden na Norddeih mitte! Privatfuhrwerks, von Nord- deich nach Norderney mittelst Dampfschiffes. Die Abfahrt von Norden erfolgt: am 16. September 94 Uhr Vorm., am 17, Sep- tfember 93 Uhr Vorm., am 18. September 104 Uhr Vorm., am 19. September 10} Uhr Vorm., am 90. September 114 Uhr Vorm., am 21. September 11} Uhr NVorm., am 22. September 12 Uhr Nachm., am 23. September 1 Uhr Nahm., am 24. September 13 Uhr Nachm., am 95. September 2} Uhr Nahm., am 26. Sep- tember 33} Uhr Nacm., am 27. September 43 Uhr Nahm., am 28, Sep- tember 64 Uhr Vorm. und 44 Uhr Nachm., am 29. September 7x Uhr Vorm., am 30. September 64 Uhr Vorm. Diese Verbindung wird zur Beförderung von Brief- und Packetsendungen benußt. Die Fahrzeit beträgt von Norden nah Norddeich ungefähr Z Stunden, von Norddeich nah Norderney ungefähr 1 Stunde.

B. Von Emden nah Norderney.

Mittel der Dampfschiffe der Ems -Dampfschiffahrtsgesellschaften, deren Abfahrt stattfindet: am 22. September 11 Uhr Vorm., am 93. September 11 Uhr Vorm., am 24, September 114 Uhr Vorm., am 25. September 124 Uhr Nacm., am 26. September 14 Uhr Nachm., am 28. September 10x Uhr Vorm. Diese Verbindung wird zur Briefbeförderung und in beschränktem Umfange au zur Padcket- beförderung benußt. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 5 Stunden.

C. Von Geestemünde nach Nordernev.

Mittelst eines Dampfschiffes des Norddeutschen Lloyd, welches aus Geestemünde abfährt: am 16. September 3} Uhr Morgens, am 19. September 5 Uhr Morgens, am 21. September 6 Uhr Mor- ens, am 23. September 7 Uhr Vorm., am 26. September 9 Uhr Vorm, am 28. September 10x Uhr Vorm., am 30. September 114 Vorm. Diese Perbir dung wird zur Briefbeförderung benußt. Die Fahrzeit beträgt ungefähr 7 Stunden.

Oldenburg, den 6. September 1876. :

Kaiserliche Ober-Postdirektion.

Das Reglement für die Pariser Weltausstellung von 1878

vom 7. September 1876, hat nach dem „Journal officiel“ im Wesentlichen folgenden Inhalt: : I. Die Ausstellung dauert vom 1. Mai bis zum 31. Oktober. Ihr Schauplaß if das Marsfeld und der Trocadero. Die oberste Leitung dee Unternehmens liegt in den Händen des Ministers für Handel und Ackerbau; unmittelbar unter ihm steht der General-Kom- missar (Senator Kranß). Für die französische Abtheilung muß dieser Generalfkommissar si mit den in jeden Departements errich» teten Comités in Verbindung setzen, für die Ausstellung für Algerien und die Kolonien mit den Ministern des Innern und der Marine. Die fremden, auf das Ansuchen der französischen Regie- rung «€ingejeßten Kcmmissarien werden eingeladen, sich balds möglichst durch einen Delegirten beim Generalkommissar ver- treten zu lassen, da dieser auf einen direkten Verkehr mit den fremden Auéstellern nit eingehen kann. Er hält den fremden Kom- mifsarien oder ihren Delegirten alle Aufschlüsse, Pläne und sonstigen Dekumente zu ihrer Verfügung. Der Austau¡ch von Räumlichkeiten wischen zwei verschiedenen Ländern ift nur dur Vermittelung des Weneralkommissars gestattet. In jeder den Ausftellern einer Nation angewiesenen Abtheilung zerfallen die ausgestellten Gegenstände in folgende neun Gruppen: 1) Kunstwerke ; 2) Erziehung, Unterricht, Material und Verfahren der freien Künste; 3) Möbel nebst Zu- behör; 4) Gewebe, Bekleidung und Zubehör; 5) Bergbau und ver- arbeitete Metalle; 6) Material und Verfahren der Maschinen- industrie; T7) Nahrungsftoffe ; 8) Ackerbau und Fishzut; 9) Gartenbau. Jede dieser Gruppen zerfällt in verschiedene, zusam- men 90 Klassen. Der Generalkommissar wird die Ausgabe eines vollständigen und methodishen Katalogs veranstalten ; jede einzelne Nation hat nur das Recht, in ihrer Sprache einen be- sonderen Katalog ihrer Abtheilung herauszugeben. Ohne Erlaubniß des Auéstellezs darf kein Aus ftellungsgegenftand abgezeinet oder sonst in irgend welcher Form n oder vervielfältigt werden. Die Aufnahme von Gesammtansichten des Generalfommifsars ab. Der dur ; . M 1868 gewährte Schuß für Erfindungen und Fabrikmuster erstreckt sich auch auf die Aus stellungsgegenstände. Ohne Erlaubniß des General- Kommissars darf kein Auéstellunzsgegenftand vor dem Schlusse der Ausstellung zurückgezogen werden. Die Aussteller haben keine Miethe für den thnen avgewiejenen Raum zu zahlen; der Fußboden wird ihnen, außer in der Maschinengallerie, în gutem Zustande übergeben, darf aber ohne besondere Erlaubniß des Generalkommissars nicht angetastet werden; alle übrigen Kosten der Einrichtung und Aus- [Qu Lund des Palastes, der Parks und der Gärten fallen ihnen ur Last. G x 11. Besondere Bestimmungen für die Kunstwerke. Zugelassen werden die seit dem 1. Mai 1867 ausgefühuten Werke der französischen und fremden Künstler, welche einer der folgenden sieben Gattungen angehören: 1) Malerei, 2) Zeichnung, Aquarell, Pastell, Miniatur, Email, Porzellan, Cartons zu Glasgemälden ; 3) Bild- hauerfunft; 4) Medaillen und geschnittene Steine; 9) Baukunst ; 6) Kupferstich; 7) Lithographie. Ausgeschlossen sind Kopien, Gemälde oder Zeichnungen ohne Rahmen und Skulpturen von nicht gebrannter Erde. Ueber die Zulassung entscheidet eine besondere Jury. Das Nähere über die Förmlichkeit der Anmeldung und Beförderung, die Zahl und Ort der Preise und die Zu1ammenseßung der internatio- nalen Pceisjury wird in einem bejonderen Reglement bestimmt werden. 111 Besondere Bestimmungen für die Erzeugnisse der Industrie und des Ackerbaues. Ganz ausgeschlossen fiad entzündliche, knallende oder sonst gefährliche Materien. Nur in geeig- neten Gefäßen werden Weingeilt, Alkohole, Oele, Essenzen, aßende oder sonstige für die anderen Ausftellungsgegenstände \hädlihe oder für das Publikum läftige Stoffe zugelassen. Zünder, Feuerwerks- gegenstände, chemische Zündhölzchen und ähnliche Artikel können nur in nageahmter Form uud ohne Beisaÿß von Zündstoff ausgestellt werden. Der Generalkommissar behält sich nöthigenfalls ein nach- träglicbes Einschreiten gegen solche Objekie vor. Für Apparate, welche Wasser, Gas oder Dampf erfordern, muß die entsprechende Quan- tität bei der Anmeldung bezeihnet werden, desgleichen für Maschinen, ihre Schnelligkeit und Triebkraft. Uebrigens werd:n Wasser, Gas, Dampf und Triebkraft für die Maschinengallerie umsonst geliefert, nur die Verbindung mit dem Wellbau fällt den Ausstellern zur Last. Für Preise ist \chon jeßt die Summe von 1,500,000 Fr. ausgeworfen. 1Ÿ. Verwaltung und Polizei. Es steht den Ausstellern frei, neben ibren Namen oder ihrer Firma noch die Personen nam- . baft zu machen, die in irgend einem Maße an der Herstellung des Objektes mitgewirkt haben. Die Aussteller werden ausdrücklih auf- gefordert, den Preis ihrer Artikel an denselben zu bezeid;nen, weil dies der Jury ihr Werk erleichtern und für den Besucher von Jn- teresse sein fann. Die Administration übernimmt keine Verantwor- tung für Feuer- oder sonstigen Schaden; es bleibt den Aussftellern überlassen, ihre Erzeugnisse zu verfichern. Gegen Diebstahl und Unter- jchlagung wird ein allgemeiner Wachtdienst eingerichtet werden, doch

Erfte Beilage ,” . , Königlich Berlin, Di September gebt die “Obhut über die einzelnen Abtheilungen "die fremden ommissäre an. Die von ihnen angeftellten Agenten wmusjen von

dem Generalkommissar bestätigt werden, einen besonderen Anzug tra- gen und können stets die Hülfe der französischen Polizeibe : mten, welche

enstag, den 12,

Der Sraat üb-rnimmt auch für Diebstähle und Unterschleife keine Verantwortung. Die Ausstcllung hat durch Dekret vom 4. Septem- ber die Privilegien eines wirklichen Entrepots erhalten, Die Gegenstände erfreuen sih also vollkommener Zollfreiheit. Alle auf die Ausftellung bezüglichen Mittbeilungen sind „an den Sée- Mere Generalkommissar dec Weltausftellung von 1878 in Paris“ zu richten.

Die Klassifizirung ift in ihren Hauptrubriken folgende :

I, Gruppe. Kunstwerke. Klasse 1: Oelgemälde. Kl. 2: Sonstige Malereien und Zeichnungen. Kl. 3: Skulpturen und ge- \huittene Steine. Kl. 4: Baupläne. Kl. 5: Kupferstiche und Litho-

graphieen.

IT, Gruppe. Erziehung, Unterricht, Material nud Verfahren der freien Künste. Kl. 6: Elementar- und BVolks- unterricht. Kl. 7: Mittelunterriht. Kl. 8: Höherer Unterricht. Kl. 9: Buchdruckerei uad Buchhandel. Kl. 10: Papier-, Mal- und armen g Buchbinderei. Kl. 11: Zeichnung und Plastik im

unftgewerbe. Kl. 12: Photographie. Kl. 13: Musikinstrumente. Kl. 14: Heilkunde und Gesundheitépflege. Kl. 15: Messungsinstru- mente. Kl. 16: Geographishe Karten und Apparate. I

IIL. Gruppe. Möbel. Kl. 17: Wohlfeile und Lurusmöbel. Kl. 18: Tapeziers und Dekorationsarbeit. Kl. 19: Glaswaaren. Kl. 20: Thonwaaren. Kl. 2i: Teppiche. Kl. 22: Tapeten. Kl. 23: Messerwaaren. Kl. 24: Goldarbeiten. Kl. 25: Kunstbroncen und sonstige Metallgüsse. Kl. 26: Uhrmacherei, Kl. 27: Heizungs- und Beleuchtungs Apparate. Kl. 28: Parfümerie. Kl, 29: Leder- und Korbarbeiten.

IV. Gruppe. Gewebe und Bekleidung. Kl. 30: wollgarn und Gespinnsfte. Kl. 31: Flahs und Hanf. Kammwolle. Kl. 33: Krämpelwaare. Kl. 34: Seiden. Shawls. Kl. 36: Spißen, Stickereien, Posamentirarbeiten. Kl. 37: Leinwäiche. Kl. 38: (eidungéstücke beider Geschlechter. Kl. 39: Juwelen und Schmucksachen. Kl. 40: Waffen und Jagdartikel, Kl. 41: Reiseartikel und Lagerzeug. Kl. 42: Spielzeug.

V. Gruppe. Bergbau und verarbeitete Metalle. Kl. 43: Bergwerke und Hämmer. Kl. 44: Forstindvstrie. Kl, 45: Jagd und Fischere!. Kl. 46: Landwirthschaftliche Erzeugnisse, die nicht als Nahrungsmittel dienen. Kl. 47: Chemie und Pharmacte. Kl. 48: Wiäsherei und Färberei, Kattundruck und Appretur. Kl. 49:

Leder und Felle. E

VI. Gruppe. Majchinenindustrien. Kl, 50: Maschinen für Berg- und Hüttenbau. Kl. 51: Maschinen für Land- und Forftwirti\chaft. Kl. 52: Maschinen für Verarbeitung von Natura- lien zu Nahrungs mittelu. Kl. 53: Maschinen für Ghemie, Pharmacie und Gerberei. Kl. 54: Maschinen zu allgemein mechaniswem Ge- brau. Kl. 55: Hülfsmaschinen. Kl. 56: Maschinen für Spinnereï und Seilerei. Kt. 57: Webstühle. Kl. 58: Nähe und Zuschneide- maschinen. Kl. 59: Maschinen zur Herstellung von Möbelu und Be- hausungen. Kl. 60: Maschinen für Papiecfabrik und Farbendruck. Kl. 61 : Verschiedene spezielle Maschinen. Kl. 62: Wagenbau und Stellmacherei. Kl. 63: Sattlerei und Riemerei. Kl. 64: Eisen- bahnmaterial. Kl. 69: Telegraphie. Kl. 66: Genie, Straßenbau, S: Kl. 67: Schiffahrt und Rettungédienst. Kl. 68: Kriegbe unft.

VIL Gruppe. Nahrungsfst offe. Kl. 69: Getreide und Mehie. Kl. 70: Bäckerei und Zuerbäerei. Kl. 71: Fett, Oel, Milch, Eier. Kl. 72: Fleisch und Fische. Kl. 73: Gemüse und Früchte. Kl. 74: Konditorwaaren und eingemachte Früchte. Kl. (5: Scharfe Getränke. L :

VIII. Grappe. Adckerbau und Fishzucht. Kl. 76: wirthschaftlite Anlagen und Betriebsmittel. Kl. 77: Pferde, Maulesel. Kl. 78: Rindvieh. Kl. 79: Schafe und Ziegen. Schweire und Kaninchen. Kl. 81: Federvieh. Kl. 82: Ki. 83: Nügtliche und schädliche Insekten. Kl. 84: Fische, und Weichthiere. \ S

IX. Gruppe. Kl, 85: Gewächs8häuser und jon- stiges Gartenmaterial. 87: Gemüße. Kl 83: Obst. Kl. 83: Kl. 90: Treib- hauépflanzen.

Baum- Mi 32: Al 39t

Land- Esel, 80:

Hunde. Shaal-

Gartenbau. Kl. 86: Zierpflanzen. Kl. Sämereien und Seßlinge.

Land- und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Gumbinnen hatten sih die Saaten, besonders in den masurischen Kreisen, unter dem Einflusse der in der leßten Hälfte des Monats Mai eingetretenen günstigen Witterung erholt und zu einem relativ reichlichen Körnerertrage ent- wickelt. Gleichwohl hatte die heftige Winterkälte so viele Pflanzen ertôdtet, daß ungeachtet des kräftigen Gedeihens der noch übrig ge- bliebenen nur auf verhältnißmäßig wenig Besißungen ein erheblicher Ueberschuß über den Bedarf an Saat und Brod gewonnen sein wird. Der hiermit zusammenhängende geringe Ertrag an Winterung®- Stroh wird auf das Gedeihen der Iirthschaften eincn nachhaltigeren \chädlichen Einfluß auéüben, als der leichter erseßbare Körnerverlust. Die Sommerfaaten sind fast überall kräftig gediehen und werden vorausfihtlich eine gute, mitunter ogar eine recht gute Ernte liefern. Da dec größere Theil der umgepflügten Winter- felder mit Sommerung bestellt worden is, erlegen sich die Verluste an Winterkorn einigermaßen. Die Kartoffeln versprechen üverall einen guten, mitunter [ogar einen vorzüglichen Ertrag. Zu Befürchtungen giebt die Ecnte der Futterkräuter Beranlaffung. Der erfie Schnitt Klee hat in den meisten Kreisen des Bezirks faît gänz- lih versagt und hôchstens etwa den dritten Theil einer Mittelernte geliefert ; ein zweiter Scnitt wird nur auf wenigen Besitzungen ge- wonnen werden, da die für denselben bestimmten Felder zur Weide haben verwendet werden müssen. Wo der zweite Schnitt stehen ge- blieben ift, verspricht er etwas befser zu werden, als der erste. Auch der Ertrag der Feldwiesen übersteigt im Durchschnitt nur wenig den dritten Theil einer sonstigen Ernte. Vou den Flußwiesen haben nur die vorzüglichen Wiesen des Memeldeltas einen guten Gctrag geliefert, von den übrigen wird, selvst wenn der zweite Schnitt reichlicher ausfällt, als der erste, im Durchschnitt kaum eine Mittelernte gewonnen werden. Die unzureichende Futterernte wird daher einen Stillstand, wenn nicht einen Rüfgang in der Thierproduktion des Bezirkes zur Folge haben. Jn den leßten Monaten sind im Bezirke eine Anzahl Fälle von Rotfrankheit unter den Pferden gemeldet worden. Dic Regierung ist denselben überall sofort energisch entgegengetreten. Es hat sich bei der Untersuchung der einzelnen Fälle herausgestellt, daß die b Meitem meisten derselben niht neueren Datums find und daß nur die durch das neue Seuchengeses verschärfte Anzeigepflicht, sowie die in demselben untcr gewissen NBorausseßungen zugesicherte Entschädigung der auf polizeiliche Anordnung getödteten Thiere die heilsame Folge gehabt hat, daß sie bekannt geworden find. Glüglicherweise hat die Krankheit weder im Ganzen noch im Einzelnen eine so erhebliche Ausdehnung gewonnen, daß ihre baldige völlige Ertödtung uicht mit

Sicherheit in Ausficht stände. Gewerbe und Handel. Die Versiherungs-Gesellshaft zu Schwedt hat ihr

Versickerungsfapital der Hagelschaden-Abtheilung in diesem Jahre

in den Hauptadern der Ausstellung verkehren werden, zu Hülfe rufen. |

g Preußischen Staats-Anzeiger.

1876.

um circa 12 Mildionen Mark vermehrt ; dasselbe erreiht damit eine Dae von über 133 Millionen Mark. Der Reservefonds wird in olge dessen am JFahresschlusse einen Zuwacs von circa 87,009 A und der „B. Börs. Ztg." zufolge einen Beftand von circa 275,000 M nachweisea. Für die Mitglieder, welde von der in diesem Jahre eingeführten Selbftversicherung Gebrauch gemachr hatten, stellt fi die Durchschnittéprämie pro 100 4A Versicherung nur auf 44 „H bei 109% Selbstversicherung, auf 56 S bei 5% Selbstversicherung, auf 68 1 bei 24% Selbstverficherung. In der Generalversammlung der Aktionäre des Consfolîi- dirten Braunfohlemwerks Marie bei Atzendorf wurde der Geschäflsbericht, sowie die Dotirung der Extrareserve mit 30,000 Æ genehmigt. Dem Geschäftsbericht für das leßte Reh- nungéjabr find folgende Daten entnommen: Die Gesammtförderung betrug: 1,542,571 H. gegen 1,348,065 H. des Vorjahres. Davon ab: Maschineabedarf 125,827 H. gegen 121,585 H. des Vorjahres. Netto- Verkauf 1,403,846 H. gegen 1,232,524 H. des Vorjahres, 1,529,673 H, so daß ein Halden-Bestand von 12,898 H. ver- blieb, der im Laufe des Juli a3. c. bereits geräumt wurde. Das Gewinn- und Verlust-Conto ließt mit einem Gewinn-Saldo von 158,576 i ab, nachdem die gewöhnlichen Abschreibungen auf Höhe von 36,760 4 vorgenommen find. An außergewöhnlihen Abschrei- bungen find zu verzeihnen: a, 7755 M für Effektenverluft beim Ver- fauf der Halberftädter Stamm-Prioritäten Litt. C, b. 6085,67 M für Reparatur des Adolph-Schachtes, c. 18,784, 21 Æ für Eisenbahn- Unterhaltung, in Summa 32,624,8 A, um welchen Betrag fih der Reingewinn verringert hat. - Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 9°%/.

Dem Rechenschaftsbericht der Leipziger Lebensversice” rungs-Gesellschaft Atropyos über das Geschäftsjahr 1875 ift Folgendes zu entnehmen: Zu Ende des Jahres 1874 bestanden Lci dem Institut 8428 Polizen mit 1,178,121 M Versicherungssumme. Hierzu kamen im Jahre 1875 303 Polizen mit 63,720 A. Versiche- rung8jumme. Davon kamen in Wegfall durch Auszahlung auf Todes- fälle 151 Polizen mit 19,710 Æ, dur Ausschluß wegen Nichtzahlung der Prämien, Nichteinlösung der Polizen, freiwilligen Austritt, Rück- kauf, Aenderung de Versicherungssumme oder Prämie, Selbfttödtung, Aus\chluß wegen unrictiger Angaben und dergleichen 229 Polizen mit 50,435 A, zusammen 480 Polizen mit 70,145 4, so daß am Sélusse des Jahres 1875 8251 Polizen mit 1,171,096 Æ Versicherungssumnie in Kraft waren. Die Prämienbeiträge betrugen 44418 A An versichert gewesen-m Kapital auf Todesfälle famen zur Auszahlung 19,260 M Die Ge- sammteinnahmen beliefen si, zuzüglich des Kassavortrags vom veri- gen Jahre auf 90,698 M, die Gesammtausgaben auf 89,128 und verblieb demna Ende 1875 ein Kassenbestand von 4570 A Nah dem Vermögensnahweis vom 31. Dezember 1875 standen den vor- handenen Aktiven in Höhe von 143,652 A nur Passiven im Betrage von 858 M gegenüber. Es stellt sich somit der Bermögensbeftand der Gesellschaft Ende 1875 auf 142,794 4 Das verflossene Jahr brachte einen Vermögenszuwachs von 22,826 4

Vom Londoner Geldmarkt wird unter dem 7. Sep- tember gemeldet: Geld if wieder so flüssig geworden, wie zu irgend einer Zeit in di-sem Jahre; der Diskont ist wieder oft mehr als 2'/o unter dem offiziellen Saße von 2 °/0. Der noch anhaltend fleine Goldabfluß nah Portugal und Aegypten wird fo sehr durch Zufluß aus Australien und Rußland, welches die fälligen Zinsen seiner bie?i- gen Staatss{uld meistens in Gold remittirt, überwogen, daß der Saldo des Zuflusses vom Auécland in dieser Woche bei der Bank 658,600 beträgt; zugleich find die französishen Wechfelcourse wic- der günstiger geworden, während die New Yorker allerdings beginnucn, den bisherigen Abfluß hierher zu hemmen. :

Dem Geschäftsberichte der Rumänischen Eisenbahnen- Aktiengesellschaft für das Jahr 1875 entnimmt die „N. Fr. P:.“ folgende Daten: Nach Eröffnung der Bahn von Pitefti nah Vercio- rova am 5: Januar 1875 war in dem abgelaufenen Jahre das Ge- fammtneß der rumäuischen Eisenbahnen (919 Kiloméeter) in Betrieb. Trotz des Zuwachses der Babhnlänge von 271 Kilometern hat sich im Vergleich mit dem Jahre 1874 der Bruttoertrag des Betriebes nur unwesentlich von 11,250,403 Frcs. auf 13,025,275 Frcs. und _ der Nettoertrag des Betriebes von 9 348,960 Fres. auf 2,847,961 Frs. gehoben, so daß sich eine Vermehrung der Betriebsausgaben im BVer- hältniß zur Einnahme von 64,75%/0 im Jahre 1874 auf 78,139%/ im Jahre 1875 ergeben hat und damit die Betrieb3ausgabe ungefähr auf dafselbe Verhältniß wie im Jahre 1873 zurückgegangen ist. Die Dividende auf die Stammaktien pro 1875 wurde nur mit 2X 9/0 be- messen und in 6 prozentigen Obligationen al pari bezahlt. Die Ga- rantiezushüsse der rumänishen Regierung betrugen 13,113,833 M Infolge des Konkurses des Dr. Strousberg ift für die Hypotheken- und Grundschuldfordernng an denselben, welche in der Hauptsache die Herrschaft Zbvirow als Unterlage hat, eine Spezialre- serve von 2,605,500 M gebildet worden. Auyertem wurde die vo-:jährige Bilanz außerordentlich durch Rbschreibung einer Forderung der Generaldirektion an Dr, Strousberg im Betrage von 612,457 X betroffen, welche dur den Konkurs des Schuldners uneinzahlbar geworden ift. Seit Ende 1875 ift zweimal wöchentlich richt direkte Korrespondenz zwishen Wien und Konftantinopel einge- richtet. Mit der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Bahn ist eine Konvention bezüglich gegenseitiger Benußung der beiderseitigen Wagen abgeschloî- sen worden. “Ebenso wurde mit der Bukarest-Giurgewo-Bahn eine Konvention bezüglich des direkten Güterverkfebrs vereinbart. Die Ge- sellschaft besitzt 119 Lokomotiven, 383 Personenwagen und 1506 Gü- terwagen.

Verkehrs-Anstalten.

Uslar, 8. Sevtember. Der Durcchschlag des Erting- bäujer Tunnels ist, wie die „Sol. N.“ mittheilen,® beute in ge- nauester Weise erfolgt. Der Tunnel fühit die Bahnlinie Oitbergen- Northeim durch die MWasserscheide zwischen Weser und Leine und hat eine Länge von 960 Meter ; 416 Meter liegen davon in der Curve. Derselbe liegt ferner in Steigung und Gefälle, so daß der hôchite Pankt der Vahn im Tunnel liegt, und zwar 259,5 Meter über dem Meere. Die Höhe des Berges, durch welchen der Tunnel geführt ift, beträgt 348 Meter. Von der Mestseite wurde der Firststollen vor- getrieben, von der Ostseite der Sohlstollen. Die Tunnelarbeiten bes gannen im Dezember 1874.

Die Einführung direkter Tarifsäße von Ungarn n 2 ch Preußen resp. Norddeutshland und den Niederlanden hat, wie bee richtet wird, kürzli zu vierzehntägigen Berathungen Anlaß gegeben, welche von Vertretern der Direktionen der betheiligten deutschen und österreichischen Bahnen in Liebau abgéhalt-n worden sind. Es han- delte sich in erster Reihe um die Tarife für ungarishe Produkte, Mein und Getreide. Die Liebauer Tariffommission hat ihre Vor- \chläge au8gearbeitet, und dieselben werden nach erfolgter Genehmigung Seitens der einzelnen Direktionen wahrsheinlich {on am 1. Oktober in Kraft treten. Von deutschen Bahnen waren U. A. die Oberschlesische und Niederschlesisch-Märkische, Breslau-Freiburger, Rechte-Oder Ufer, Magdeburg-Halberftädter, Hannover-Altenbekener Bahn, Hannoversche * Staatsbahn und Sächsische Staatsbahnen vertreten.

New-York, 10. September. Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd „Mosel“, welches am 26. August von Bremen und am 29. August von Sou!bampton abgegangen war, it

heute Morgen wohlbehalten hier angekommen.