1876 / 216 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

T. 1) tes Schnhmachers Georg Heinrich Imke, am 4. September 1827 zu Neuseejen aís Sohn des Ackermanns Johann Arend Christian Imke daselbst und dessen Ebefrau Katharina Elisabeth, gzb. Ofter- held, geboren, welcher im Jahre 1854 na Amerika ausgewandert und seit j Zeit keine Nachricht von fih gegeben haben sof,

2) des Tischlers Christian Imke, am 2. Fe- bruar 1832 zu Neuseesen als Sohn der wub I. 1) benaunten Eheleute Jmke geboren, welcher im Jahre 1857 nah Amerika auêgewandert und seit jener Zeit keine Nachricht von sih hierh?zr gegeben haben soll,

II. des Iohaun Andreas Schilling von Beber- stedt, geboren am 9, November 1817, Sohn des Benedix Schilling und defsen Ehefrau Marte Phi- lippine, geb. Montag, dafelbs, welcher im Jahre 1843 sich von Beberstedt in der Absicht nach Ame- rifa zu gehen entfernt haben und seit jener Zeit ver- {ollen sein soll,

111, der Gebrüder Johann Christian, Johann Conrad und Johann Bernhard Heepe von Lir dewerra, eheliche Kinder des Ackermanns Johann Georg Heepe und díifsen Ehefrau Amalie Wilhel- mine, geb. Riemann, von dort, von denen Joÿann Christian am 13. August 1827, Iohann Con- rad am 19. August 1833 und Johann Bernhard am 30. Oftober 1837 geboren ist, und welche sämrmtlih nah Amerika ausgewandert sein und seit mehr als 10 Jahren keine Nachriht von ihrem Leben und Aufenthalt gegeben haben follen,

IV. des am 17. Mai 1827 zu Goisladen gebo- renen Lorcuz Kiep, Sohnes des Bäckers Johannes Kiep und seiner Chefrau Elisabeth, geb. Mcck, zu Goisladen, welcher im Jahre 1851 nach Amerika auégewandert und seit Weihnachten 1851 keine Nach- richt von fich gegeben haben foll,

V. des am 15, Dezember 1840 als ehelicher Sohn des Leinewebers Johannes Hübenthal und feiner Ehefrau Christine, geb. Döring, zu Fr:tterode ge- borenen Heiurich Hübenthel, welder im Jahre 1863 nah Amerika ausgewandert und von welchem seitdem keine Nachri®t hierher geiangt sein soll.

__ Die vorgenannten Personen, sowie die von den- selben etwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer werden hierdurch aufgefordert, sich spätestens iz dem vor dem Herrn Kreisrichter Kalisch om 5. Inli 1877, Bormitíags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zizumer r. 2, anstehen- den Termine oder bis dahin bei Gericht oder in der Reginuatur desselben \riftilih oder persönlich zu melden, widrigenfalls die vorgenannten Persoren für todt erxk.ärt werden und ihr Nachlaß den sich legiti- mirenden nächsten Erben resp. dem Königlichen Fiskus zugesprochen werden wird. Heiligenstadt, den 25. Auguft 1876. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Pferde-Berkauf. Viittwoch, deu 27, d. Mts., Vormitiags 97 Uhr, jollen an der bedecktten Reit- bahn der Neufiadt in Brandenburg a./H. circa 45 aus- zucangirende Dienstpferde des unterzeichneten Regi- ments öffentlich, meistbietend gegen glei baare Be- zzhlung verkauft werden. C,-Q. Zepernick, den 10. September 1876. Vraoudenbuxcn, Kürassier-

Regiment (K. N. L. v, R) Nr. 6. vou Möllendorff.

———

E

Pferde-Auftion: Am Montag, den 25 Sep- tember cr., Vormittags von 10 Uhr ab, sollen auf dem Haradeplaße in Fürstenwalde ca. 56 Stü aubrangirte Königliche Dieustpferde 0:8 unterzeich- ueten ‘Regiments öffenilih meiftbietend, gegen sofor- tige -Bezahlung in preußishem Gelde, verkauft wer- dzn. Ulanen-Regimeut Kaiser Alexander von Rußland (1. Brandenburgisches) Nr. 3.

Am Douuecrstag, den 21, September, Bor- mittags von 8 Uhr ab, sollen auf dem Stallhofe des Garde-Husaren-Regiments circa 53 Pferde des- felben, am Freitag, den 22, September, von Bormittags 8 Uhr ab, ebenfalls auf dem Stall- hofe des Garde-Husaren-Regiments circa 51 Pferde des Regiments Garde du Corps, aa deuselben Tage, von Bormittags 9 Uhr ab, auf dem Siallhofe der 3. Escadron des 1, Garde-Ulanen- Regiments, Luisenplaß Nr. 5, circa 50 Pferde des 1. Garde-Ulanen-Regiments, circa 55 Pferde des 3. Gazde - Ulanen - Regiments, meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden. Potsdaur, den 9. September 1876. Das Kommando des Garde- Husaren-Regimeuts. Cto. 95/9.)

[7495] ¿ekanntmachung.

Die Zimmerarbeiten inkl. Materiallieferung zur Er- neuerung des durch Schwamm zerstörten Boblcn- fußbodens eines Theiles der Reparatur-Werkstatt auf dem Ostbahnhofe Berlin sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Termin zur Eröff- nung vo- versiegelten und mit der Aufschrift

|Submission auf Zimmerarbeiten für die

Königliche Ostbahn“ versehenen Offerten ift auf

Dounerstag, den 21. September d, I,,

Bormittags 11 Uhr,

im Büreau der 1. Bau-Juspektion (Osftbahn- Empfangsgebäude) hierselbst anberaumt, woselbjt auch die der Submission zu Grunde liegenden Be- dingungen während der Dienststunden eingesehen werden fönnen.

Submissionsformulare find eben daselbst in Em- pfang zu nehmen. Cto, 105/9.)

Verlin, den 11. September 1876.

Die Königliche T. Bau-Inuspektiou der Ostbahn.

Vei der am 15. September c., Vormittags 10 Uhr, auf dem Hofe der Königl. Decorationsgebäude Französischestr. 30/31 stattfindenden Aucticn sollen außerdem -

„9 gut erhaltene Doppelfenster (4 Flügel) öffentli an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahküung verkauft werden.

erlin, den 9. September 1876. 17418] General-Iuteudantur der Königl. Schauspiele.

[7490] Betauntmachuug,

Durch den Tod des bidherigen Inhabers ist der hiesige Gemeiude-Einnehmer-Posien vakant und soll des baldigsten wieder beseßt werden.

Das pensionspflihtige Gehalt beträgt 970 4

Außerdem beziebt derselbe als Sparkassen-Readan È der Zinsübershüsse exkl. den des Reservefonds bis zu einem Marimalbetrage von 1500 A (der leßtere Betrag ift in den leßten 6 Jahren stets voll zur Hebung gelangt).

Qualifizirte Bewerber um diese Stelle, welche eine Kaution von 4500 G in ficheren Hypotheken oder in 4}- oder 5°%tigen Staatépapieren zum Nennwerth bestellen fönnen, wollen fich unter Ein- reichung ihrer Führung8attefte innerhalb 14 Tagen bei uns melden.

Baerwalde N./M., den 10. September 1876.

Der Magistrat.

Sehumann,.

[7493] Dekauntmachuug.

Der erforderliche Bedarf an Vorspann, sowie an Marschfourage für die Rückmärsche der Truppen der 6. Division nah beendetem Herbst-Mansver soll in Gemäßheit des Geseßes vom 13. Februar v F. (Reichs-GGeseßblatt pro 1875 Seite 52) im Wege der Submission öffentlich verdungen werden.

Lieferungsgewillte werden aufgefordert, etwaige Offerten mit der Aufscbrift :

„Submission auf Borspaun- Gestellung resp.

auf Lieferuug von Marschfourage“ versiegelt und portofrei bis zum 18. d. Mts., Bormittags 10 Uhr, an die unterzeichnete Jutendantur einzureichen, in deren Geschäftélokal zur aenaunten Zeit die Eröff- nung der eingegangenen Offerten erfolgen wird. mig Lieferungsbedingungen sind zur Einsicht aus- gelegt: in ven Magistrats - Bureaux zu Kyriß, Neu- Ruppin, Luckenwalde und bei den Königlichen Proviantämtern Verlin und Rathenow, sowie im Bureau der unterzeichneten Intendantur. Nachgebote werden nicht angenommen. Brandenburg a/H., den 9. September 1876. Iutendautur der 6, Division,

Königliche Ostbahn.

Die Lieferung uxd Ausstellung des etisernett UNeberbaues zu der im Zuge der Lasfowitß-Iablo- nowo'’er Eisenbahn auszuführenden Brücke über die Weichsel bei Graudenz bestehend in:

„11 Brückenkörpern à 97,3 Meter Stüßtzweite im Gesammtgewicht von circa 8,113,000 Kilo“ soll im Aoege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die Submissionsofferten find portofrei und ver- siegelt mit der in den speziellen Bedingungen vor- geschriebenen Aufschrift bis zum Submissionstermin Léontag, den 9. Oftober cr., Bormitiags 11 Uhr, au die unterzeichnete Direktion einzureichen.

Die der Lieferung zu Gecunde zu leger. den Bedingun- gen, Erläuterungen, Gewichtösberechnungen und Zeich- nungen werden qualifizirten Unternehmern auf porto- freie, an die unterzeichnete Direkticn, Bau-Abthei- lung 11, zu rihtende Gesuche gegen Einsendung des Betrages von sieben Mark übersandt.

Sämmlliche Detailzeihnungen können in dem maschinentcchnischen Bureau, Abtbeilung II1,, hiers- selbst, täglih während der Geschäftsstunden einge- sehen werden, auch wird das vorgenannte Bureau auf mündlicze oder schriftlihe Anfragen {ede ge- wünschte Auskunft ertheilen. [7462]

Sromberg, den 8. September 1876.

Königliche Direktion der Ostbahn. [7494] ¡Fraukïfurt-Bebraer Eisenbahn.

Die Lieferung der von jeßt ab bis zum 31. März 1877 erforderlichen Materiolien für den Werkitätten- betrieb der Halle-Kasseler Eisenbahn als: Eisen, Stahl, Stahlröhren, Eisen-, Messing- und Kupfer- bleche, Stangenkupfer, Kupferröhren, Drähte, An- timon, Zinn, Muldenbiei, Feilen, U tpiral, federn, Kohlenschaufeln, Mutternschlüssei, Draht- gewebe, Nieten, Drahtstifte, Nägel, Holzschrauben, Bekleidungs und Stangenschrauben, Mutternschrau- ben, Muttern, Unterlegescheiben, Drabikeit-, Eimer, Talgbüchsey, Farbewaaren, Chemikalien, Droguer, Lake, Firniß, Terpentinöl, Seife, Talg, Gummi- waaren und Lederwaaren, Seiler-, Polster- und Bürstenwaaren, Posamentierwaaren als: Bordüren, Quoasten, Knöpfe, Oelsaugerkissen, Dochte; Manu- fakte als: Plôsb, Tuche, Thybet, Seidenzeug, Teppichzeug, Wachsparcent, Segelleinen 2c., Wagen- decken, Strohdecken, Schmelztiegel, Laternengloden, Tafelglas, Glascylinder, Wasserstandsgläses und Reiserbesen soll im Wege der öffentlihen Sub- mission verdungen werden.

Die Offerten sind po-tefrei, versiegelt und mit der Auffchrift: N „Submisfion auf Lieferung vou Werkstätten-

Materialiea“ bis Mittwoch, den 27, September, Bermittags 10 Uhe, Ä an den Unterzeichneten einzusendzn. Die Eröffaung der Offerten erfolgt auc vorgenannten Tecmins- stunde in Gegenwart der etwa erschienenen Sub- mittenten. Submissions- und Kontraktbedingungen sowie spezielles Massen-Verzeichniß der henöthigten Materialien liegen iv meinem Büreau zur Einsicht aus, fönnen auch auf portofreie Anfrage von der Central - Materialien - Kontrole in Sacsenhausen, oder dem Werksiatisbüreau in Halle gegen Erstat- tung der Selbfikosten bezogen werden. i

In den Offerten muß die Anerkennung der all- gemeinen und speziellen Bedingungen av. sdrücklich ausgesprochen sein.

Halle, den 7. September 1876.

Der Ober-Moschineumeister. Neusfchaefer. Cto. 104/9.)

[7084] Submission,

Zum Berkauf von Gußeisen in Kanonenröhren sowie Granaten und Bomben, von gejüllten Kar- tätshbüchsen, ca. 2000 (tr. altem Schmiedeeisen, Werkzeugen zu österreihischen, bayerischen und würt- tembergishhen Gewehrcn, ferner von ca. 368 Ctr. unbrauchbarem Pulvec und 459 Ctr. Leuchtballen- saß steht am 18, September cr., Vormittags 9 Uhr, im Büreau des Kaiserlichen Artillerie-Depots Submissionstermin an.

Submittenten wollen ihre Angebote versiegelt bis zum Termin mit der Aufschrift: „Submission auf Kanoneurdhre resp. Eisenmunition 2c, ein- reichen. Die Verkaufsbedingungen können in dem diesseitigen Büreau eingejehen, auch auf Erfordern gegen Kopialien abschrifilich mitgetheilt werden.

Ulm, im Auguit 1876.

Kaiserliches Artillerie-Depot.

[7492]

;

Verpachtung der Domaine Twiste.

S (Fürstenthnm Waldeck.) Die Fürstlibe Domaine Ttiste, unmittelbar an der von Arolsen nach Korbah führenden Ghaussee belegen, fofll vom 22. Februar 1877 bis dahin 1889 aufs Meistgevot verpachtet werden. Es gehören zu der 1874 zusammengelegten Doniaine :

arten . . Ackezland E Huten, Gräben x. . . , Die Pachtbedingungen können bei unserer Gebühr in Abschrift bezogen werden.

Gebäude und Hofraum

H. 78 Ar. 64 M. R

E E E S Mm 12 E E

Registratur eingesehen oder von derselben gegen die

Pachiliebhaber werden eingeladen, ihre Gebote spätestens bis zum 15, Oktober d. I, Abends „Gebot für Verpahtung der Dcmaine Twiste“ R-flektanten, deren ökcnomi|che Qualifikation oder deren Vermögensverhältaisse der unterzei-

neten Behörde nicht genügend bekannt sind, haben sich zugleich über beides durH Einsendung genüz ender: Zeuguisse auszuweisen und 6000 A in baar oder guten Staatspapieren unter Beifügung der Talons und

6 Uhr, unter der Aufschrift: vers{lof}sen einzusenden.

Coupons zu hinterlegen.

Zur Eröffnung der eingehenden Gebote is T-rmin auf den 16. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, in unserm Geschäftslokal angeseßt, dem die Reflektanten in Person beiwohnen können. s

Arolseu, den 7. September 1876.

(H. 03812.)

Fúrstlich Waldekische Domainen-Kammer,

Neumann.

(738) Neubau der Moselbahn.

Die Ausführung von Erd-, Planirnngs- und Böschuugsarbeiten fowie

von Maurerarbeiten eins{ließlich Lieferung der sämmtlichen Materialien zur Herstellung von Via- duften, Brück:n und Durlässen in der 1V. Bau- Abtheilung sollen durch öffentlihe Submission ver- geben werden, und zwar:

Loos T a, von Stat. 111 +- 55 bis 146 + 40.

672 Kubikmeter Maurerarb-iten, veranschlagt zu 15,650 M 2008 UUT. von Stat. 189 + 20 bis 212 # 40,

126,636 Kubikmet?r Erd- 2c. Arbeiten, veranscchlagt ¿u 130,890 M.

L008 TIT a. von Stat. 180 -4- 29 bis 212 —+ 40,

764 Kubikmeter Maurerarbeiten, veranschlagt zu 22,850 M. 2008s LV. von Stat, 212 +- 40 bis 228 + 2.

98,240 Kubikmeter Erd- 2. Arbeiten, veranschlagt u 89,700 M ,

‘008 IV a. von Stat. 212 + 49 bis 228 -- 90,

1356 Kubikmeter Maur crarbeiten, veranschlagt zu 45,220 M.

Loos VL. von Stat, 262 + 10 bis 285 + 40.

113,070 Kubikmeter Erd- 2c. Arbeiten, veranschlagt zu 125,000 M L0o0s Vi æ. von Stat. 262 + 10 bis 285 +4- 40.

1632 Kubikmeter Maurerarbeiten, veranschlagt zu 395,840 4.

Loos VIL. von Stat. 285 + 40 bis 313.

187,980 Kubikmeter Erd- 2c. Ar: citen, veranschlagt zu 195,500 M

Loos VEI a. von Stat. 285 +4- 40 bis 313,

3389 Kubikmeter Maurerarbeiten, veranschlagt zu 81,970 6.

Die Offerten sind mit entsyrehender Aufschrift versehen bis zum Submijsiors-Termize am Souu- abeud, den 23. September cr., Vormittags 10 Uhr, versiegelt und frankirt an den unterzeichneten Abtheilungs-Baumeister einzureichen, in dessen Ge-

schäftslokale zu bezeichnetec Stunde die ringegangenen ! iv i s | Geschäfts-Unkostn ....,

Offerten eröffnet werden. Submissionsbedingungen, Masfsen- und Preis-Verzeichnisse 2c. können im Central-

¡

Bureau der Königlichen Eisenbahn - Direktion zu |

Saarbrücken und im hiesigen Abtk, eilungsbureau ein- gesehen, die Submissionsbedingungen auch von mix

gegen Erstattung von 1,75 Copialien füc jedes

Loos bezogen werden. Wittlich, den 7. September 1876. Der Abtheilnnigzs-BVaume!?ster. Prins,

Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel,

Cur- und Tafeftrauben

versendet gegen Nachnahme pre Pfund 50 㤠incl.

Verpackung [7520] A. Landgraf,

(Fr. 121/IX) Dürkheim a. H.

i í 1 1 1 i

f ;

Verschiedene Bekanntmachungen,

Wegen Verlegung der Abfertigungsstellen L. und VFE. des Königlihen Eihamts, Kleine Alexanderstr. 20 und Alécxandrinenftr. 94, werden dieselben, erstere am 18., leßtere am 22. d. M. ge- \{lossen, am 2. bez. 3. Oktober d. J. aber für das Publikum wieder eröffnet sein, und zwar:

Die Abfertigungsstelle T. in dem neuen Amts- gebäude, Louisen Ufer 1e, Montags, Mitt- wos und Freitags,

die Abfertigungsftelle 111, Kleine Alexander- straße 20, Dienstags, Donnerstags und Sonn- abends beide in den Stunden von 8 bis

_8 Uhr. L

Die Abfertigungsftelle Il, bleibt unverändert in der Putikamerstr. 10.

Berlin, den 12. September 1876.

Königliche Eihungs-Inspektion für die Provivz DERENEIAr

J. V. Baumann, Rechnungs-Rath.

Süddeutsche BVodeucreditbaunk.

Ausweis pro 31. August 1876. [7507] Activa. Cassa und Wechselbestände. . K 3,291,056. 96. Anlage in Werth- papieren . 385,486. 48. e in Werth- papieren für die Reserve . y 611,297.50. 996,783. 98.

im Hypothekengeshäfte . , 110,829'896. 41. e LWmbard - Darlehens- Ï 497,179, 60.

Va. Immobilien- und Mobilien-

A 312,189, 90. Disagiocorti für Pfandbriefe . , 2,803,826. 21 Guthaben bei Banquiers und

div. Activa . a CD40 407, 8ST 144,337. 28.

A. 124,365,678,

P assûva. Aktienkapital-Conto A 14,400,000. In Cirkalation befindliche Pfand-

E O S800. eere A 611,625, Später zahlbare Kapitalien auf

Hypothek-Darlehen u.Credi-

toren in Conto-Corrent . Zur Einlösung ausstehende Cou-

pons und verlooste Pfand-

briefe, laufende Erträgniß-

G, 2,472,773. 24. Gewinn- und Ver- i

lust-Conto . } aus 1875 , 925,004. 84. Provisioné-Reserve

1,025,274,

E M 124,365,678. 21. Müncheu, den 10. September 1876. Die Direktion.

@@GOCE00L SOGSGG R S E SSGGGNTSESCSSGESETENENCED

e" Pension „Austriag

in Gries bei Bozen in SüdtiroL Klimatischer Kurort.

Saison-Eröfitnung am 1. September Il. Sonnige, vollkommen windfreie Lage mit grossartiger Gebirgsanussicht inmitten eines Areals von 18000 Quadratklafter eigenen Pa:k und Weingärten ; comfortable Zimmer;

Verpflegung vorzüglich, Café-, Billard-, Musik- und Lesezimmer Anstaltsarzt im Hause. Apparate für pnmeu=- maatisehe, clektrische, und Kaltwasserbehandlung, Trauben-, Nileh-, ® Mo'\ken- und KumyeKkur. Sorzfältige Pflege. Gesammtpension von M. 3. 50. ® (7 Beichsmark) täglich an und aufwärts Equipagen. Regelmässiger Omnibusverkehr von und zum Bahnhofe Bozen (15 Minuten Entfernung).

Auskunft in ärztlicher Beziehung ertheilt

Herr De. H. Mayrhofer.

Zimmerbestellangeu wolle man richten an den

Pächter J. T. Gbermüiller.

SSOCOCMOONONLOCONOIILELLCIDCCNNL L ICCHIOIIIODO

[7518]

Hessische Nordbahn.

In Gemäßheit des §. 1 des unterm 17. April 1868 Allerhöchsten Orts bestätigten Vertrages, betreffend den Uebergang des Betriebes resp. des Eigenthums der Hessishen Nordbahn auf die Bergisch» Märkische Eisenbahn-Gesellschaft bezw. des §. 30 des Statuts und §. 2 pos. 2 des neuesten Nachtrags werden die etwa noch vorhandenen Aktionäre der Hesfischen Nordbahn-GBefellshaft zur diesjährigen

ordeutlizen Generalversammlung auf Sonnabend, den 14. Oktober ds. Is, Nachmittags 4 Uhr,

in den Slhungssaal der Königlichen Eisenbahu-Komuriision, Vahnhofsgebäude, dahier eingeladen.

Wegen der erf Cassel, den F teniter 1876.

erlichen Legitimation wird auf F§. 4 und 5 des neuesten Nachtrages verwiejen.

Der Borsizendre der DegutaLan der Hessishen Nordbahu.

eigel. Zweite Beilage

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

e 216.

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanutmachungea über E

Patente, i; 2) die Uebersicht der anfiehendea Konkturstermine,

3) die Vakanzen-Liste der durch Militär-Anwärter zu besezenden Steüen, 4) die Uebersich6t vafanter Steslen für Nicht-Militär-Anwärter,

5) die Uebersicht der anstehenden Subhastations-Terznine,

6) die Verpacbtungstermine der Königl. Hof-Güter und Staats-Domänen, sowie anderer Landgüter,

Dex Inhalt dreser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gei-yes über den Markenschzuy, vom 30. November 1874 dellen, vom 11. Januar 1876, vorgesriebenen Bekanntmacbungen veröffentlicht werden, eribeini auc in

andels-Register für das Deutsche Reih. x: 212;

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel tägli. Das O S für das Vierteljahz. Einzelne Nummern kosten 20 4

Insertion preis für den Raum einer Drudckzeile 80 „S.

Central-

Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reich kann dur alle Post-Anstalten des Ju-

i und Auslandes, sowie durch Carl Heymanns Verlag, Berlin _8W., Wilhelmftraße 32, bezogen werden.

Bucbhandlungen, für Berliv aub dur die Erpetitiont 8W.,

Der Handels- und Kaufmannsstand,' wie ihn Shafespeare schildert. *)

I.

(S. Nr. 215 Reichs-Anz., Nr. 241 Central-Handels-Reg.)___ Dem hochherzigen Antonio in dem „Kaufmann von Venedig“ ist Shylock gegenübergestellt : in allem das Gegenstück des ersteren, auch ein Vertreter des Kaufmannsstandes, aber ein schr verächt- liher. Die Häßlichkeit seines Charakters gipfelt in dem Laster des Geizes und der Habgier, das beinahe als die einzige Trieb- feder seines Handelns erscheint. Wenn irgend eine Untugend mit dem Reiz einer behaglichen Häuslichkeit unvereinbar ist, so ist es der Geiz. Jn trefsender Weise tritt auch bei Shylocck diese charakteristische Eigenschaft eines Geizigen vor allem hervor; sein Lee ist von so abstoßender Art, daß selbst sein Diener anzelot nicht bei ihm aushält. Wenn man auch den Getissens- kampf, den dieser leichtfertige Gesell durhzumachen hat, als er im Begriffe steht, Shylocks Haus zu verlassen, nicht zu ernst aufzufassen braucht, so darf man ihm doch Glauben schenken, wenn er sagt: „Jh bin ausgehungert in seinem- Dienst; ihr könnt jeden Finger, den ih habe, mit meinen Rippen zählen.“ S Shylocks Tochter, bedauert, daß Lanzelot das Haus verlassen will; sie sagt zu ihm: „Es thut mir leid, daß Du uns so verläßt: Dies Haus ist Hölle, und Du, ein lust’ger Teufel, Nahmst ihm ein Theil von seiner Widrigkeit.“ (11, 3.)

Ungern läßt Shylock sein Haus unbewacht zurück; als er zu dem Gastmahl des Bassanio geladen ist, geht er mit Widerstreben und nur aus Haß gegen den Christen, um auf dessen Kosten zu zehren; seiner Tochter befiehlt er, das Haus wohl zu bewachen, nicht zum Fenster hinaus zu sehen, die Thüren wohl zu ver-

ließen. „Fest gebunden, fest gefunden,

Das venkt ein guter. Wirth zu allen Stunden.“ (11, 5.) Tieser Spruch, den er sih zur Richtschnur gewählt, zeigt, mit welcher Angst er stets an seine Schätze denkt. Selbst im Traume verläßt ihn die Sorge um dieselben nicht. Er hat von Säcken Geldes geträumt, und das bedeutet ihm Unheil. :

Jessica ist innerlich ihrem Vater gänzlih Ftfremdet; im Begriff, das Haus desselben für immer zu verlassen, ruft sie ihm beim legten Abschied, als er zum Gastmahl des Bassanio geht, nach:

„Lebt wohl, und denkt das Glück nach meinem Sinn, Ist mir ein Vater, euch ein Kind dahin.“ (11, 3.)

Sie nimmt leichten Herzens ein Kästchen voll Kostbarkeiten mit, obwohl sie weiß, daß diese dem Vater alles sind. Die Haupt- {uld an diesem Verhältniß trägt natürlich Shylock, und dies 1st mit der s{hwärzeste Schatten, den der Dichter auf ihn ge- worfen. Die Unnatur der Verhältnisse zwingt Jessica, sich ihres Vaters zu schämen; sie spricht es aus: „Ach nein, gehässig ist es nicht von me,

Day ich des Vaters Kind zu sein mih s{chäme.

Doch bin ich seines Blutes Tochter schon,

Bin ich's nit seines Herzens.“ (1, 3.)

Wenn troy alledem ihr Verhalten unnatürlih erscheint, so hat der Dichter dasselbe vielleiht durch eine Aeußerung Lanzelots erklären wollen, der (Il, 5.) die Vermuthung ausspricht, daß Jessica gar nicht die Tochter Shylocs sei. Als Shylock die Flucht seiner Tochter und den Verlust seiner Dukaten entdeckt, betrauert er nur die lehteren und fordert unter den wildesten Verwünschungen die Verfolgung der Flüchtigen, um wieder "in den Besiy feines Geldes zu gelangen; auf offener Straße schreit er: „Mein Tochter, mein’ Dukaten, o mein Tochter!

Fort mit ’nem Christen o mein’ chriftliche Dukaten!

Recht und Gericht! mein' Tochter! mein’ Dukaten!

Ein Sack, zwei Säcke, beide zugesiegelt,

Voll von Dukaten, doppelten Dukaten,

Gestohl’'a von meiner Tochter; und Juwelen,

Zwei Stein? zwei reich' und köstlihe Gestein,

Gestohl’n von meiner Tochter! O Gerichte,

Find't mir das Mädchen! Sie hat die Steine bei sich

Und die Dukaten.“ (11, 8.) Die Gassenbuben laufen ihm nah und schreien: „Meine Tochter, o meine Dukaten, meine Tochter!“ Und gegenüber seinem Han-

*) Deutsche Monalshefte. Zeitschrift für die gesammten Kultur- interessen des Deutschen Vaterlandes. Im Auftrage der Redaktion des Deutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers herausgegeben. Berlin 1876. 8. W. Carl Heymanns Verlag, König- gräterstraße 109. L

Patente.

Preusßjen. Königliches Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Mühlenbaumeister G. Zeidler zu Görliß ist unier dem 8. September d. J. ein Patent

auf eine durch Zeihnung und Beschreibung nach-

gemeae Mehlsichtemaschine, insoweit dieselbe als

neu un

Jemanden in der Anwendung bekannter Theile

zu beschränken, worden, auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und

worden.

Dem Herrn P. A. von Essen zu Altona ist unter dem 9, September 1876 ein Patent

auf einen Weichen-Signal- Apparat in dcr durch

Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Kon-

struktion und soweit derselbe als neu und eigen-

Ps gg ist, & Set d Rei i auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, un eigenthümlih anerkannt is , ohne | ¿äx den Umfang des. preußischen Staats ertheilt

Dem Ingenieur Wilhelm Schroeder zu

Berlin, Mittwoch. den 13. September

intragungen und Löschungea in den Handels-, Zeichen-u. Mufterregistern,

———— N

sowie über Koukurfe veröffentlicht :

7) die von den Reichs-, Staats- und Kommunalbehêrden aus.eshriebenea Submissionstermine,

Königgräßerstraße 109, und alle | Abonnement beträgt 1 5

delsfreuñde Tubal äußert er mit verbissenem Grimme: „Ei so, so, so, so, so! Ein Diamant fort, kostet mih zweitausend Dukaten zu Frankfurt! Der Fluch is erst jeßt auf unser Volk gefallen, ih hab’ ihn niemals gefühlt, als jzßt. Jh wollte, meine Tochter läge todt zu meinen Füßen und hätte die Juwelen in den Ohren! Wollte, sie läge eingesargt zu meinen Füßen und die Dukaten im Sarge!“ u. f. w. (Il, 1.)

Neben diesem {mutigen Geiz, der alle edleren Gefühle ab- sorbirt, faßt Shylocks Seele nur noch einen Gedanken: den des Hasses gegen alle Christen, und besonders gegen Antonio. Er hat ein Gefühl von seiner Stellung als Paria in der Gesellschaft, und manche seiner Beschwerden sind wohl begründet, so z. B. wo er sih Antonio gegenüber ausspricht, als dieser kommt, um Geld von ihm zu leihen:

„Signor Antonio, viel und oftermals Habt ihr auf vem Rialto mi geschmäht Üm meine Gelder und um meine Z!nser ; Stets trug ich'3 mit geduld’gem Achselzucken, Denn dulden ist das Erbtheil unsies Stamms. Ihr scheltet mi abtrünnig, e.nen Bluthund, Und speit auf meinen jüd'shen Roelor, Bloß weil ih nute, was mein eigen ist. Gut denn, nun zeigt es sich, daß ihr mich brauht. Wie sollt ich sprehen nun? Sollt' ih nicht sprechen „Vat ein Hund Geld? Js’s mögli, daß ein Spiß Dreitaufend Dukaten leihen kann?“ oder soll ich Mich bücken“ u. f. w. (1, 3.)

In der ersten Scene des 3. Aufzugs zählt er alle Schädi- gungen und Beschimpfungen auf, die thm dur Antonio zugefügt sind, und fragt dann: „Und was hat er für Grund? Jh bin ein Jude. Hat nicht ein Jude Hände, Gliedmaßen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? mit derselben Speise genährt, mit denselben Waffen verleßt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gewärmt und gekältet von eben dem Winter und Sommer, als ein Christ? Wenn ein Jude einen Christen beleidigt, was ist seine Demuth? Rache. Wenn ein Christ einen Juden beleidigt, was muß seine Geduld sein nah cristlichem Vorbild: Nu, Nache. Die Bosheit, die ihr mich lehrt, die will ih ausüben.“ Wir sehen hier den Juden des Mittelalter ® vor uns, der maht- und rehtlos allem Hohn aller Beleidigung gegenübersteht, der zum Dulden bestimmt ist, blos weil er als Jude geboren isc; eine ähnliche Figur ist für, unsere Zeit kaum mehr denkbar, und Shylock wird daher gleichsam zu einem historishen Charakterbild. Er ist eine ungewöhnliche Natur, wie sein scharfsinniges Raisonnement, mit außerordentlicher Wahrheit aus der Nationalität des Juden entwidckelt, und die strenge Logik seines konsequent daraus sih ergebenden Handelns beweist. Dies alles bewirkt, daß sein Charakter nicht ganz unter unser Jnteresse hinabsinken kann. Die persönlihe Häßlichkeit desselben ist dabei unbestreitbar. Er haßt Antonio nicht nur, iveil derselbe Christ ist; er äußert gegenüber Bassanio:

„Ich haß? ihn, weil er von den Christen ist, Doch mehr noch, weil er aus gemeiner Einfalt Umsons Geld ausleiht und hier in Venedig Den Preis der Zinsen uns herunterbringt. Er baßt mein heilig Volk und schilt selbst da, Wo alle Kaufmannschaft zusammen kommt, Mich, mein Geschäft und rechtlichen Gewinn, Den er nur Wucher nennt.“ (1, 3.) 7 Also auch dieser Haß is auf das innerste Wesen feines Charafters, die unbezioingliche Habgier, zurückzuführen. Antonio sagt ron ihm: „Er sucht mein Leben, und ih weiß, warum : Oft hab? ich Schuldner, die mir vorgeklagt, Davon erlöst, in Buß" ihm zu verfallen Deswegen haßt er mich. (1, 3.)

In der schon angeführten ersten Scene des 3. Aktes sagt Shylock von Antonio: „Er hat mich beschimpft, mix '’ne halbe Million gehindert, meinen Verlust belacht, meinen Gewinn be: spottet“ u. f. w. Und in derselben Scene sagt er ganz offen zu, Tubal: „Jch will sein Herz haben, wenn er verfällt; denn wenn er aus Venedig weg 1st, so kann ich Handel treiben, wie ih will.“ : : :

Diese kaufmännische Rücksicht ist also der vorzüglichste Be- weggrund, der Shylock antreibt, den Antonio zu vernichten. Zuerst dämmert dieser Gedanke unbestimmt in ihm auf, als Antonio in Verlegenheit von ihm die Summe für Bassanio ent- lehnt. Antonio hält die Bedingung, die Shylock stellt, für Scherz, und Shylock selbst giebt die Jdee für Scherz aus, vielleicht mit Absichtlichkeit, um Antonio sicher zu machen. Mit der Zeit seßt sih der Gedanke in ihm fest; seine Tochter hat ihn shwören hören, er wolle lieber des Antonio Fleish, als zwanzigfach den

Patent

bekannter Theile zu beschränken,

worden. Königreih Sachsen.

auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und | und Cie., für den Unafang des preußishen Staats ertheilt | Flüssigkeiten ; H.

Auf 5 Jahre, 28. Juli | D. W, van 1876, Herzog u. Teichmann,

Leipzig, auf eine Mili är-, Feld- und Reisefaffce- | 5 R O MEE a mühle; 2. August 1876, Gebes Banke, Berlin, neue Kombination einer Scaftwalkmaschine;

8) die Tarif- und Fahrplan-Verändervngen der deutschen Eisenbahnen,

9) die Uebe:ficht der Haupt-Eisenbahn-Verbiudungeu Berlins,

10) die Neberficht der bestehenden Postdampfshiff-Verbindungen mir trazubatlantiszez Ländern , 11) das Telegraphen-Verkehrsblatt.

, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Mo- :‘nem vefonderen Blatt unter dem Titel

Ertrag der Summe (111, 2.). Doch bisher waren die Motive noch nicht stark genug, um ihn soweit zu treiben, wie erx E geht, und ihn mit solcher Rachgier einem sonst edlen

lanne nah dem Leben trachten zu lassen. Als aber die Ent- führung Jessicas hinzukommt, von Christen ins Werk geseßt, die Entwendung seiner Dukaten und Diamanten, da wird seine Rach- gier auf den höchsten Gipfel gesteigert, und für allen Haß, der gegen ihn gerichtet, für alle Schmach, die ihm bereitet, für allen Verlust, der ihn getroffen, hat er jet Antonio als Opfer in Händen. Jett fühlen Antonios Freunde, daß, wenn derselbe den Termin der Zahlung nicht einhält, er dafür wird büßen müssen. Und Antonio selbst ist am meisten von der Unerbittlichkeit seines Gegners überzeugt. Als seine Freunde vor Gericht Shylock von seinem grausamen Vorhaben abbringen wollen, hält Antonio sie mit den Worten davon ah:

„Ich bitt’ euch, denkt, ihr rechtet mit dem Juden.

Ihr mögt so gut hintreten auf den Strand,

Die Flut von ihrer Höh? sich senken heißen ;

Ihr mögt so gut den Wolf zur Nede stellen,

Wenn ihr das Schaaf seht nah dem Lamme blöken;

Ihr mögt so gut den Bergestannen wehren,

Ihr hohes Haupt zu s{ütteln und zu sausen,

Wenn fie des Himmels Sturm in Aufruhr sett;

Ihr mögt so gut das Härteste bestehn,

Als zu erweichen suchen was wär' härter ?

S [Ui Gers (V, 1)

Hier bedient sih Shakespeare, beiläufig gesagt, der Gleichnißrede, vas sonft ziemli selten vorkommt, und die Stelle erhält dadurch eine hohe poetishe Schönheit. Als aber \{hließlich infolge der Deduktionen Portias Shylocks Rachsucht unbefriedigt bleiben muß, tritt sofort der Geiz wieder in sein Ret; Shylock ist wunderbar schnell abgekühlt und sagt trocken: „Geht mix mein Kapital und laßt mich gehen.“ Aber auch dies soll ihm nicht werden ; der harte, allein gerechte Spruch der Portia beraubt ihn seines ganzen Vermögens und hiermit aller Lebensfähigkeit; denn sein Vermögen is für Shylock Alles; trostlos ruft er aus: „Nein, nehmt das Leben auch, schenkt mir das nicht!

Ihr nehmt mein Haus, wenn ihr die Stüße nehmt,

Worauf mein Haus beruht; ihr nehmt mein Leben,

Wenu ihr die Mittel nehmt, wodur ih lebe.“ (1V, 1.) Antonios Hochherzigkeit läßt ihm jedoch die eine Hälfte des Vermögens, und für diesen Preis unterzieht sich der Jude gern dem Glaubenswechsel und allem, was man sonst von ihm verlangt.

Shylocks Charakter, jedenfalls der am meisterhaftesten durch- geführte des Dramas, enthüllt eine der dunkelsten Nachtseiten der menschlichen Natur; eine gewisse, freilih nah der shlehten Seite eniwickelte Großartigkeit ist ihm nicht abzusprechen, jedoch daneben drüdckt ihn die shmugzigste aller menshlihen Leidenschaften, die Geldgier, die sein ganzes Denken beherrscht, zur niedrigsten Gemein- heit herab. Wie er daher in jeder Richtung das gerade Gegentheil Antonios ist, so ist er es au in kaufmännischer Beziehung. Der Großhändler Antonio unternimmt weit ausschende überseeische Spekulationen, wohl überlegt und planmäßig; die furchtbare Katastrophe, die sein ganzes Vermögen vernichtet, trifft ihn ohne seine Schuld. Shylock dagegen bleibt ruhig zu Hause, und in kleinlichem Wucher scharrt er ein bedeutendes Vermögen zu- sammen ; treffend charakterisirt er selbst seine Erwerbsart mit dem Ausspruh: „Gewinn is Segen, wenn man nur nicht stiehlt“, hei welcher Gelegenheit er auch die Bibel zu seinen Gunsten zu citiren weiß. Das so Erworbene birgt er aber hinter Schloß und Riegel und wagt kaum, sein Haus zu verlassen. Antonio hält es jür verächtlich, Geld auf Zinsen weg zu leihen, Shylocks ganzes Geschäft besteht darin, daß er Zinsen eintreibt. Antonio istt von großartigem Gemeinsinn und wacht ängstlih über den allgemeinen FJuteressen aller Kaufleute, Shylock denkt nux an sich und ist am meisten deshalb auf ersteren erbittert, weil derselbe ihn hindert, feinen Handel zu treiben, wie er will. Antonio bleibt bei dem Verlusi seines ganzen Vermögens f\zhr gefaßt, beinahe theilnahmlos, Shvlocks ganze Seele hängt an seinem Besi, und mit dem Verlust desselben werden zugleich alle Wurzeln feiner Lebenskraft durchschnitten. Kurz, Antonio ist vor Allem ein edler Mensch, aus dessen allgemein menschlichen Eigen-= haften und Vorzügen seine kaufmännische Handlungsweise sich ergiebt, bei deren Betrachtung freilih eine gewisse übertriedene Gleichgültigkeit gegen äußeren Besiß nicht unbemerkt bleibt. Shylock dagegen ist vor Allem Kaufmann; für ihn haben bloß noch die Begriffe Gewinn und Verlust werth, allein sein Ver- hältniß zum Besiy verknüpft ihn mit dem Leben, und diese niedri= gen finanziellen Jnteressen haben längst in ihm alle anderen menschlichen Regungen, alle wärmeren und höheren Empfindungen überwuchert und erstickt.

auf Verbesserungen an hydraulischen Hutpressen ;

ischen S i if 9. 7 d | für den Umfang des preußishen Staats ertheilt | Dortmund ift unter dem 9. September 1876 ein 2. August 1876, Richard Lüders, Görliß, auf

auf cinen Eisenbahn-Oberbau in der durch Zeich- | Verbesserungen an Torsionsfedern,

nung, Modell und Beschreibung erläuterten Zu- sammerseßung, ohne Jemanden in der Anwendung | 31 August, auf 2 Jahre, Karl

Königreih Württemberg. I. Erfiudurgspatente.

Seidel, Hannover, Brucbband; auf 3-Jahre, Hodgkin, Neuhaus London, Meßapparat für s\trömende Sorge, Vieselbah-Erfurt, Apparat zur Selbstrettung z— J. B. H. van Royen, va e Wes uh P. D oh n

eudniß bei | Utrecht, kalorische Wasserhebungëmaschine; au

y : Jabre, Andreas Storz, Tuttlingen

Tf R er E Ie: A E A E

L E E S M H S T