1876 / 220 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Kun#ÿ,, F&ifsenschaft und Literatur.

Dir Präf“„ent der italienishen geograptijchen Gesell- schaft hat die Regierung ersucht, ihr wieder ein Schiff zur Ver- fügung zu, Fellen, damit sie der vom Marchese Antinori geleiteten Expediti ch4 zur Erforschung Centralafrikas neue Inftrumente und andere Neisebedürfnisse durch den Hauptmann Martini nacsenden kara, Die Regierung hat fich nah dem „Popolo Romano“ bereit ?.cflärt, dem Wunsche zu entsprechen.

== Jn der Nacht vom 12. zum 13,, bald nah Mitternacht, wurde in Messina eine ziemli starke Erdershütterung ver- spürt, indessen keinen Schaden angerichtet. In Reggio di GCata- bria wurden um diejelbe Stunde mehrere und heftige Ecdstöße wehrgenommen, durch welche mehrere Häuser Beschädigungen er- litten. Auch in Palmi und andere Ortschaften der Provinz Neggio di Calabria is das Erdbeben verspürt worden, ohne daß jedoch Unglüdsfälle zu beklagen find.

Gewerbe und SandelL

Neumünster, 14, September. Nah Mittheilungen des holft. „Couriers" traf fürzlich für Rechnung hiesiger Fabrikbesißer zum zweiten Mal ein Güterzug mit 36 Wagenladungen westfälischer Kohlen ein. Sollte nun, was si alsbald herausstellen wird, die westfälishe Kohle mit der englishen in Bezug auf Qualität und Preis konfurriren können, so würden in Zukunft von unserer Provinz aus betzädtlihe Summen der deutschen Bergwerksindustrie zufließen, die kisher ins Ausland gehen mußten.

Bei der gestern stattgehabten Generalversammlung der Ak- tionäre der Bank von England berichtete der Bankgouverneur, daß der Reingewinn für das mit dem 31, August abgelaufene Halb-

Berlin, den 18. September 1876.

Di: Ausstellung für Gesundheitspflege und Rettungswesen in Brüssel. VI, (Vergl. Nr. 187 d. Bl.)

Das „l’Etoile Belge“ äußert sich in einem eingehenden Artikel über die deutshe Abtheilung der Ausftellung in Fehr günstiger Weise und lenkt namentlich auf die Apparate von Siemens und Hals ke die Aufmerksamkeit. Das Blatt {reibt u. A.: :

Die Herren Siemens und Halske (Berlin), deren Spezia- lität alles in das Bereich der Elektrizität Fallende ift, lassen auf der Ausftelung im Park ihre neuesten Erfindungen operiren:

Sie haben das Problem gelöst, die Elektrizität mit Ein- FÆrömung ftatt der Volta-Säulen, im Großen zur Anwendung zu bringen. : des

Unter den von ihnen ausgestellten Gegenständen ift ein, ohne Einshlußröhre fungirender, der Industrie bestimmter tele- graphisher Apparat zu bemerken. Seine einfache Zifferblatt- einrihtung macht ihn für Jedermann leiht und bequem anwend- bar. Durch ein sehr finnreih berechnetes Verfahren kann man gleihzeitig mit der Uebermittelung der Depesche diese auf einen besonderen Apparat drücken, der mit Bewegungsrad und lau- Ffendem NPapier versehen is. Ein anderer, auf demselben Prinzip beruhender Apparat (mit Siemens\scher Bobnie und Elektro- Magnet) -dient zum Sprengen von Minen, und um das Feuer aus der Entfernung, an mit MetalUleitdrath versehene Kartuschen zu legen. Dieser bequem zu transportirende Apparat ift leicht Überall aufzuftellen.

Die Herren Siemens und Halske bringen auch das Block- Syftem zur Anshauung, von dem in lezterer Zeit so vielfa die Rede gewesen, und das seit drei Jahren bereits auf der Eisenbahnlinie von Melle nah Ostende in Gebrauch is. Es handelt \sich dabei um die Anwendung der Elektrizität bei den Signal-Manövern auf Eisenbahnen, die in einer Entfernung von 2 Kilometern noch mit genügender Krast auf die Signal- scheiben wi1kt; auch hier wird die Elektrizität durch Muskelkraft erzeu(t. Ein Bahywächter benachrihtigt damit feinen Kollegen, den Zug passiren zu lassen, wenn der vorhergehende das von dem ersten Wächter verordnete Signal auf der Scheibe Hinter sih gelaffen, und so die ganze Linie entlang, bis zu den Verschiedenen Stationen, die unter fih selbst durch dies System in Verbindung gesezt sind. Es ift leiht einzuschen, wie wih- tige und bedeutende Dienste eine derartige Einrihtung auf einer Linie mit ftarkem Betriebsverkehr leisten kann; eine fsolhe scheint daher ‘auf der Linie von Brüffel nah Anvers noch wünschens- xIverther als auf der zwishen Melle und Dfstende.

Bei der ersten Einrichtung des Block-Systems war das untere Dienftpersonal der Eisenbahn diesem z.emlih abgeneigt, doch hat es fich jet sehr m.t demselben versöhnt, da man bald erfannt, wie gut es ist, wie viel Sicherheitsgarantien es bietet, und wie fast kostenlos seine Unterhaltung fih erweist.

Die Herren Siemens und Halske zeigen außerdem noh einen Sicherheitsapparat für kleine Bahnftationen auf Linien mit nur einem Geleise. Auf diesen gestattet nur der Bahnhofs- inspektor den Eintritt in die Züge und Hat allein die Signal- Manöver zu leiten.

Zu erwähnen if au eine, jedem Zuge zufügbare Läut- Einrichtung, die sich vorkommenden Falles in einen Telegraphen- Apparat umwandeln läßt, und es dem Bahnwürter ermöglicht, Fofort auf der nächsten Statian die genaue Lage eines verun- glückten Zuges, und welher Art der Unfall is, das diesen be- troffen, anzuzeigen.

Die von denselben Ausstellern in Amsterdam und Frank- Furt ausgeführten Arbeiten im Telegraphenwesen verdienen einer ganz besonderen Erwähnung, sowie auch die von dem Hause Siemens in London gelieferten untersecischen Kabel niht mit Schweigen übergangen werden dürfen.

Ueber den in Nr. 183 d. Bl. erwähnten Stathmo- graphen von dem Eisenbahnbau- und Betriebs-Fnspektor Dato zu Cafßsel geht uns noch folgende weitere Mittheilung zu:

Der Stathmogroph besteht aus zwei Haupttheilen, einem Centrifugalpendel und dem Registrirapparate. Erfieres is mit den Triebrädern der Lokomotive in der Weise verbunden, daß es bei jeder Umdrehung der Triebräder cine bestimmte Anzahl von Umdrehungen macht. Die Arme des Pendels stellen \sih steis genau fo, wie es die jeweilige Geshwindigkeit der Loko- motive bedingt.

Diese aufwärts und abwärts gehenden Bewegungen des Pendels werden durch einen Hebel auf den Registrirapparat Üvertragen. Dieser ist mit eînem BlechWkasten von 22 Cm. Länge, 16 Cm. Breite und Höhe umgeben, und unmittelbar in dem Führerstande auf der Lokomotive angebracht. Der Lokomo- tivführer kann an dem Apparate in jedem Augenblicke genau ablesen, wie \{chnell er fährt, und zwar dur die Stellung eines Zeige1s auf einem Ziffervlatte. Fährt der Führer z. B. so schnell, daß er in 9 Minuten 10 Kilometer zurücklegen würde, so fteht der Zeiger auf der Zahl 9.

Außerdem liefert der Registrir-Apparat eine pollständige graphische Darstelung der Fahrt auf cinem 6 Cm. breiten

ahr \sich auf 647,918 Pfd. St. 16 Sh. belaufe, inter Anuahme der ] ae Ld Dividende von 44% werde si der „Rest* auf 3,021,770 Pfd. St. 8 Sh. ftellen. Auf eine Y afrage, ob die Bank während des leßten Halbjahrs durch die Sil!,erentwerthung Verluste erlitten, erthcilte der Gouverneur eine ver geinende Antwort. Die Bank habe hierdurch keine Einbuße erleid-n können, da fie keinen Silbervorrath gehabt habe. Auf eine * ses{hwerde wegen der Zoll- abgaben für Einführung von verarb-(tetem Silber, wodurch das Kunftgewerbe wegen Mangels an ausländischen Mustern Schzden erleide, erwiderte der Borsißznde, d‘.ese Frage gehe die Regierung an. Die Dividende sei ohne Arlage in türkischen Bonds oder irgend welhen anderen auêwärtigen Fo'4ds erzielt worden. Die Dividende wurde angenommen und die A'(3zahlung derselben auf den 5. Oktober festgeseßt. 7

Londoner Blätter besprehen einen dem General-Comitó der türkishes Bondsbesiß-x in England unterbreiteten neuen Plan zur Regelung der Finanzen der Türkei, Jn der Hauptsache empfiehlt derselbe den Gläubigern der Pforte, auf 62 Millionen Pfd. Sterl. ihres Guthc.bens Ver.icht zu leisten und sich {ährlih mit 5,330,000 £ weniger Zinsen zu begnügen. Die Pforte foll dadur in den Stand geseßt werden, zur Bestreitung. threr gegenwärtigen Bedürfnisse unverzinélihes Papiergeld im Werthe von 8,000,000 e zu remittiren, das zum Paricourse durch jährliche Verloosungen in Höhe von je 809,000 £ in zehn Jahren rückzahlbar sein soll.

In Briftol wurde am 11, d. M. der jährlihe Herb - Kongreß der vereinigten Handelskammern Groß- britanniens in Gegenwart von ca. 150 Delegirten eröffnet. Den ersten Gegenstand der Erörterung bildete ein Antrag des Bristoler Delegirten, welcher erklärte, es sei niht wünschenswerth, daß CEagland irgend welhe mit den Prinzipien des. Freihandels unvereinbare Ver-

Papierfstreifen. Dieser Streifen wird nach Beendigung der Fahrt dur einen Stationsbeamten aus dem Apparate entnom- men und enthält folgende Angaben:

1) Fahrzeit von einer Station zur andern. i

2) Angabe der Geschwindigkeit, die in jedem Augenblicke der Fahrt vorhanden gewesen ift. i

3) Aufenthaltszeit auf jeder Station unter Angabe etwai- ger Rangirbewegungen. j

4) Markirung jedes pasfirten Kilometersteines.

Es fkann somit keine vorgekommene Unregelmäßigkeit der Kenntniß des Revisionsbeamten entzogen werden; dieser Um- ftand trägt wesentlih zur Verminderung der Unregelmäßigkeiten bei, aus welchen leßteren ein großer Prozentsaÿ der Unfälle resultirt.

Das Programm der am 25.— 28. d. in Tübingen zu haltenden XXX1I, Versamwlung deutscher Philologen und Shul- männer ist nunmehr entworfen. Sein Juhalt ift folgender: Empfangesbureau am Sountag, den 24. September, in der Bahnhof- Restauration. Abends von 7 Uhr an Begrüßung der Angekommenen in den Räumen des Museums. Montag, den 25., erste allgemeine Sißung, 10 Uhr Vormittags. Eröffnungsrede des ersten Präsidenten. Anjprachen. Geschäftliches. Vortrag von Prof. Herzog (Tübingen) über die römischen Niederlassungen auf württembecgischem Boden ; von Prof. H. Bender (Tübingen) über die Tübinger Humaniften des 16. Jahrhunderts. Nach einer Sitzung Konstituirung der einzelnen Sektionen. Nachmittags 2 Uhr Festess!in im Museum. Um 4 Uhr Spaziergänge in die Umgebung (Bebenhausen, Schwärzs- loch u. a.). Atends von 7 Uhr an Festbanket im Turnsaal Diensftaa, den 26., Morgens voa 8 Uhr an Sefktionssißungen, 10 Uhr zweite allgemeine Sißung. Vortrag von Prof. B. Stark (Heidelberg) über die Ahnenbilder des Appius Claudius im Tempel der Bellona; von Prof. Jul. Klaiber (Stuttgart) über die hohe Karlsschule; von Direktor Dr. Biehl (Junsbruck) über die Materie nah dem platoni- {hen Timäus, 25 Uhr gemeinsamer Ausflug nah Urach, falls die K. Eisenbahn-Direktion ißre Bewilligung dazu ertheilt. Nach der Rü- fehr Zusammenkunft im Turnsaal oder im Museum. Mittwoch, den 27, September, Morgens 8 Uhr Sefktionsfißzuncen, 10 Uhr dritte allgemeine Sibßung. Vorträge von Gymuasial - Rektor Dr, Rieckher (Heilbronn) über Schliemanzs Ausgrabungen; Dr. G. Egel- haaf (Heilbronn) über das Charafterbild des Agesilaos bei E. Curtius ; Dr. H. Flach (Tübingen) über die beiden ältesten Hesiodhandschriften. Nach der Sißung gemeinsame Eisenbahnfahrt nah dem Hohenzollern, mit Aufenthalt in Hechingen. Nach der Rückehr Zusammenkunft im Turnsaal oder im Museum. Donnerstag, den 28. September, 10 Uhr, vierte (Schluß-) Sißung mit Vorträgen von Hofrath K. Bartsch (Heidelberg) Über Dante's Stellung zur römischen Kirche seiner Zeit, und von Gymnafial-Direktor H. Keck (Husum) über Volfkers Gesang in der ahten Nibelungensage.

Graz, 15, September. Heute um 3 Uhr Nachmittags hat das Ll V en be an gts des Grafen Anton Auersperg unter großer Theilnahme der Bevölkerung stattgefunden.

Am 14. September verschied nah längerem Leiden, von denen er in Italien, wie in seiner Heimath vergeblih Heilung gesucht hatte, inBraunschweig, wo er am 13. September 1826 geboren wurde, der Historienmaler Rudolf Henneberg, einer der begabtesten deutschen Künstler der Gegenwart. Durch die Traditionen seiner Familie für den höheren Staatsdienst bestimmt, war er bereits, nach beende- ten juristishen Studien, ein Jahr lang bei dem Kreisgericht seiner Vaterstadt als Auditor beschäftigt gewesen, als er im Jahre 1850, fseiver {hon längst ihn dazu antreibenden Neigung folgend, sich auf der Akademie zu Antwerpen ausschließlich der Kunst zu widmen begann, Im folgenden Jahre ging er nah Paris, wo er, zunächst glei manchem feiner Landéleute als Schüler im Atelier Couture's, ein Dezennium hindurch verweilte, um dann zwei fernere Jahre, von 1861—63, sich in Jtalien eifrig dem Stu- dium der alten Meister, vorzüglich demjenigen Tiziaus, hinzugeben und zugleih an eigenen Arbeiten seine Kraft weiterzubilden. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in München seit 1866 in Berkin ansässig, betheiligte er sich von hier aus im Jahre 1867 mit seinem „wilden Jäger“, der ihn zuerst in weiteren Kreisen bekannt machte, an der Pariser Weltauëstelung, und im folgenden Jahre li er diesem Bilde sein derselben Sphäre ange- hôriges Hauptwe:k folgen, die für die National- galerie erworbene, sich durch Ernst und Tiefe der Auffassung und durch kühnen, echt poetishen Schwung der Phantasie weit über die Sphäre der kalten Allegorie erhebende „Jagd nah dem Glü“, eine Komposition, die dem Künstler in Berlin die goldene Medaille, sowie 1873 die Kunstmedaille der Wiener Weltausftellung er- warb und seinen Namen allgemein berühmt machte. Obgleich scin vielseitiges Talent auch in anderen Richtungen, sogar in dem von feinem Humor erfüllten Genrebilde, sich nicht verleugnete, so hat es seinen cigenartigsten und bedeutendsten Autdruck doch in dieser meisterlichen, dramatisch bewegten Schöpfung gefunden, in der ein trefflih abgewogenes Kolorit mit autdrucksvollster Charak- teristik, mit einem mühelos leiten, harmonish geschlossenen Aufbau und mit edler, maßvoll realistis{er Behandlung der Formen, vor allem aber mit einem bedeutsamen, völlig in die sinnlihe Erscheinung aufgegangenen und deshalb um fo tiefer ergreifenden Inhalt verbunden erscheint, Von seiner ferneren künstlerishen Thätigkeit und von dem erasten Streben, mit dem er das Gebiet seines Schaffens immer mehr zu erweitern suchte, gab der Künstler dem Berliner Publikum zum leßten

ale auf der Ausstellung des Jahres 1872 Zeugniß, weniger durch die Nllegorie eiuer „erlösten Germania“ als durch die beiden, für ein Privat- Haus bestimmten Kompositionen, die in liter, feingetönter Färbung den Empr,rmg heimfkehrender Krieger dur die festlich geschmückten Jung- frauen ecner deutschen Stadt schilderten und in Auffaffung und Formen- gebung devtlih den glückliden Versuch einer originellen und selbstän- digen Wieder belebung der Malerei der deutschen Rengissance in direkter

träge unterzeihne. Der Delegirte von Halifax bekämpfte den Antrag mit dem Bemerken, daß man do anerkennen müßte, daß jede Re- gierung das Recht besitze, ihre eigenen Geseße zu geben und ihre eigenen Handelsprinzipien geltend zu machen. Der Antrag wurde zurüdckgezogen. Ein einstimmig gefaßter Beschluß erklärte sih für die Ernennung eines britishen Regiecungsvertreters in Mexiko. Der Vor- schlag der Handelskammern von Newcastle und Gateshead, den Suez- fanal unter die Aufsicht einer internationalen Kommission zu tellen, wurde mit beträchtliher Stimmenmehrheit genehmigt. Mit der ein- stimmigen Annahme eines Antrages, daß der Lordkanzler ersucht wer- den solle, in -nächster Session einen das Bankerottgeseß ergänzenden Entwurf einzubringen, {loß diese Sitzung. Jn der Sißung vom 13. d. M. wurden Refolutionen angenommen, welche die Einführung einer fkompulso:ishen Firmeneinshreibung begünstigten und der Staatsregierung die Zweckmäßigkeit der Creirung eines Haudelsche Ministers ans Herz legten.

Verkehrs-Anstalten. L

München, 15. September. Ueber die Eröffnung der im Bau befindlichen einzelnen Strecken der Fichtelgebirgsbahn theilt der „K. v. u. f, D.* Folgendes mit: Die 93 Kilom. lange Linie von Nürnberg nach Kirchenlaibach soll mit der Verbindungsbahn von Pommelsbrunn nah Hersbruck (5,4 Kilom. lang) im Frühjahr des kommenden Jahres eröffnet werden. Von da ab sollen auc alle di- rekten Züge von Amberg über H-rêbruck und St. Jobst nah Nürn- berg geleitet werden. Im Sommer 877 soll hierauf die Inbetrieb- seßung der Strecke von Schnabelwaid nah Bayreuth (18,3 Kilom. lang) und von Oberkoßau nah Holenbrunn und Wunsiedel (32,31 Kilom. lang) folgen, während die s{chwierigfte Baulinie von Holen- brunn nach Kirchenlaibah (38,82 Kilom. lang) erft mit dem Sommer 1878 der Eröffaung entgegengeht.

Anknüpfung an die Kunstweise Holbeins erkennen ließen, Seitdem ist Henneberg, der bereits 1869 zum Mitgliede der Berliner Akademie ernannt worden war und sich bei seinen Kustgenossen mit Recht der größten Hochachtung erfreute, unseren Ausstellungen ferngeblieben. Der Tod, der ihn auf der Höhe seines Lebens ereilte, mag ihm die Vollendung noch manches neu geplanten Werkes verwehrt haben.

Der Berliner Hausfrauenverein beschäftigte sich in der am Sonnabend abgehaltenen Versammlung nach Ecftattung des Be- rihtes über das Centralbureau, der auf eine weitexe erfreuliche Fort- entwickelung desselben hinweisen konnte, mit der bereits früher ange- regten Vertheilung von Ehrenzeichen an Dienstboten, die sih durch länger als fünfjährige Dienstzeit bei ein und derselben Herrschaft als treu und zuverlässig bewährt haben. Die Vertheilung soll am 20. Necvember, dem Stiftungstage des Vereins, im Saale des Rath- haufes vor versammelter Mitgliedschaft stattfinden. Als Ehren- zeichen wählte die Versammlung mit einer passenden Inschrift zu versehende Brochen, die je nach der Länge der Dienstzeit aus Silber oder aus oridirtem Metall bestehen sol. Ein An- trag, auch männlie Dienstboten in äbnlicher Weise auszu- zeichnen, wurde abgelehnt. Die Versammlung beschäftigte sih fo- dann mit der Frage, in welcher Weise der Verein zur Linderung der in vielen Kreisen unserer Bevölkerung herrschenden Noth beitrager könne. Es wurde darauf aufme:ksam gemacht, daß vor Allem der Zersplitterung der Kräfte viel Schuld beizumessen sei, wenn die Armenpflege Berlins nicht das zu leisten vermöge, was man von ihr verlangen fönne. Die auf so viele für sih allein operirende Vereine vertheilte Thätigkeit erheishe einen unnöthigen Mehraufwand von Arveit und verhindere, einen klaren und {nellen Ueberblick über die Stadt und ihre Bewohner zu gewinnen. Nur zu oft versuchten un- vershämte Arme eine groß? Zahl Vereine zu gleicher Zeit in Anspruch zu nehmer, während die vershämten Armen meist den naturgemäß beschränkteren Beobachtungskreis der cinzelnen Vereine um îo eher entgingen, als fie nur in den seltensten Fällen in der Lage seien, den gerade ihren Verhältnissen und Wünschen entsprechen- den Verein aus der großen Zahl derselben herauszufinden. Der Haus- frauenverein gedenkt daher ein gemeinsames Vorgehen sämmtlicher Wohlthätigkeitsvereine, namentlich aber gemeinsame Anstellung - von Recherchen anzubahnen, inzwischen aber anch selbstthätig in die Armen- pflege einzutreten und einen Fonds zu diesem Zwecke zu bilden. Frei- willige Beiträge zu diesem Fonds nimmt Frau Ober-Postdirektor Sachße (Postg ebäude in der Königsstraße) entgegen.

Dex Berliner Turngemeinde ist Seitens des Provinzial- Turnraths der erste Preis in Folge der auf dem Provinzial-Turnfest in Prenzlau kürzlih gezeigten Leistungen zuerkannt worden.

In Folge der anerkennenden Beurtheilung, welche das vom Kö- niglichen Hoflieferanten J. C. Schmidt in Erfurt ausgestellte Riesenbouquet allseitig gefunden hat, find demselben aus ver- schiedenen Städten Offerten zugekommen, dasselbe auch dort der Be- sichtigung zugänglich zu machen. Wie die „Thür. Ztg.“ hört, wird dasselbe zuerst in den Räumen des Berliner Thiergarten-Skating Rink, und zwar zum Besten der Kaiserin-Augusta-Stiftung zur Ausstellung gelangen Ein Bild von den Schwierigkeiten des Transports giebt: der Umstand, daß ein offener Güterwagen mit einem extra zu er- bauenden Dach hierzu uothwendig ist.

Theater.

Das Wallner-Theater brahte am Sonntag eine Novität, eine Gesangsposfse von G. v. Moser u. Jacobson, „Drei Monat nah Dato“, die eine sehr gute Aufnahme fand. Der Titel läßt schon etwas den Inhalt errathen: es dreht sich um einen Wechsel, der am Verfalltage große Verlegenheiten berei'et. Das Ganze ist so hübsch und luftig durhgeführt und mit o originellen Couplets versehen, daß, wenn noch tüchtig gestriben und die zu große Länge beseitigt wird, die neue Posse auf lange Zeit hin cin zugkräftiges Repertoirstück sein wird. Die Darstellung ift eine vorzügliche; Frl. Wegener war wieder ebensd drollig als an- muthig und erntete fortwährend lebhaften Beifall; ebenso Hr. Hel- merding, der nicht nur komisch, jondern in einzelnen Scenen au sehr gemüthvoll war. Hr. Engels, der erfindende Kommissionär, höht originell {on in der Maske, führte seine Partie sehr draftisch durch. Es war daher natürli, daß allen diesen Künstlern, so wie dem trefflihen Ensemble der allgemeine Beifall und vielmaliger Her- Abn lohnte, eine Anerkenuung, welche auch dem Verfasser zu Theil Wurde.

Im Friedrich-Wilhelmsfstädtishen Theater findet morgei (Dienstag), nachdem Frl. Sophie König von ihrer Jn- disposition wiederhergestellt ist, die erste Aufführung der Operette: „Satinißa“ statt. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg - Schwerin, sowie die Großherzogin-Mutter von Mecklenburg-Sch werin nebst Gefolge, besuchten am Sonntag das Friedrich-Wilhelms- städtishe Theater und wohnten der Aufführung der Salingré- schen Posse „Die Reise durch Beilin“ bis zum Schlusse bei.

Im Krollschen Theater beginnen vou jeßt ab an den Wochentagen die Vorstellungen um 7 Uhr, während das Konzert um 6 Uhr seinen Anfang nimmt. Das leidlich gute Wetter am Sonn- tage kam dem noch immer in herbstliher Schönheit prangenden Etablissement sehr zu statten. Der Theatersaal war ausverkauft.

Am Sonnabend Abend hat Musiktirektor B. Bilfe seine Konzerte im Saale des Konzerthauses wiederum begonnen. Die a ie Künstlern bestehende Kapelle leistete in jeder Hinsicht Vors zugliches.

Redacteur : F. Vrebm.

Vexlag der Expedition (Ke #] cl). Drei Beilagen

(eins{ließlich Börsen-Beilage). i

Berlin:

Lruck: W, Elsner,

(8813).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1 220.

Politishe Monatsübersiht für August. F,

(Vergl. Nr. 219 d. Bl.)

Rußland und Polen. Anläßlih der Feier des Geburts- tages Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreih am 18. August hat zwischen dem Petersburger und dem Wiener Hofe ein die herz- libsten Beziehungen beider Monarchen konstatirender Depeshen- wechsel stattgefunden. Bei der Festtafel, zu welher die öfter- reichiscze Botschaft geladen war, brachte der Kaiser ae nota einen Toast auf das Wohl seines Freundes und Verbünde-- ten aus.

Die dänischen und griehischen Majeftäten begaben fich am 12. nach Moskau und trafen am 16. in St. Petersburg wieder ein. Nach faft dreiwöchigem Aufenthalt in Rußland haben die dänischen Allerhöchsten Herrshasten darauf am 20. die Rückreise nah Kopenhagen, und zwar über Bornholm angetreten. Die grie- ischen Majestäten werden noch einige Zeit in Rußland verwei- len und haben ihre Residenz in Pawlowsk genommen. Am 29. ist der Kaiser von Brafilien in St. Petersburg eingetroffen.

Am 13. d. M. hat der beim hiefigen Hofe neu akkredi- tirte Gesandte von Portugal, Baron de Santos, zu Peterhof dem Kaiser seine Akkreditive überreicht.

Die großen Manöver der Garde find am 22, beendigt worden, In den Abschiedsworten betonte der Kaiser, daß er,

Berlin, Montag, den 18. September

wenn augenblicklich auch keine besondere Veranlassung vorliege, die Ergebenheit der Armee zu prüfen, doch wisse, daß er jeder- zeit auf fie zählen könne; eine Ansprache, welche mit endlosem Hurrah erwidert wurde.

Am 29. ist der Kaiser mit dem Thronfolger, dessen Ge- N und seinen beiden jüngften Söhnen Sergei und Paul zu den Manövern nach Warschau abgereist, Tags darauf verließ auch die Kaiserin Zarskojeselo und trat mit ihrer Tochter, der Herden von Edinburgh, und deren Kindern die Reise nah der

rim an.

Die Organisation der Hülfs-Comités für Serbien, zur Unterstüßung der Verwundeten, der Flüchtlinge und der von Haus und Hof Vertriebenen hat nun auch in den Provinzen die weiteste Ausdehnung gewonnen. Die in St. Petersburg und Moskau eingegangenen, den Unterstüßungen beigefügten Zu- riften schilderten die Stimmung wegen der gegen die Christen verübten Grausamkeiten als eine sehr erregte,

Ein Theil der rusfischen Presse hat sich bei Besprechung der Vorgänge im Orient \harfe Angriffe auf die Haltung auswär- tiger Regierungen erlaubt. In Folge defsen wurde auf Anord- nung des Ministeriums des Innern vom 11. August dem „Rußkij Mir“ die Erlaubniß der Kolportage entzogen. Der „Gra\sh- danin“ wurde auf ausdrüdlihen Befehl des Kaisers auf zwei Monate suspendirt.

In Jalta (Provinz Taurien) traf vor einiger Zeit ein tür-

fisher Mullah mit der grünen Fahne des Propheten ein und

predigte in einer Moschee den Krieg gegen die Ungläubigen. In Folge dessen fing es unter der Sinediantien Bevölkerung bedenklich zu gähren an. Als jedoch der Mullah verhaftet war, stellte fich die Ruhe ohne Zuthun der Obrigkeit aber wieder her.

Dem amtlichen „Kawkas“ zufolge, trugen die Vorgänge in Swanetien, wo am 16, August die Bewohner des Dorfes Cholda einem Kommando, das zur Verhaftung von Verbrechern abgesandt war, thätlichen Widerstand leisteten, den Charakter einer zufälligen privaten Erbitterung an \sich. Die Einwohner der benahbarten Dörfer blieben ruhig.

Infolge beunruhigender Nachrichten von der persischen Grenze über die zunehmenden Räubereien und Grenzverletzungen der dort im Atrekgebiet nomadisirenden Turkmanen if} die Gar- nison in dem russischen befestigten Fort Aschar-Ade am faspischen Meer verstärkt worden.

Der Khan von Khokand, Chudojar, und sein Gegner Awtobadschi Abdurrahman sind beide in Rußland, jener in Wladimir, dieser in Jekaterinoslaw, internirt worden.

Ein Allerhöchster Befehl ordnete an, daß die Verschikung von Verbrechern zur Anfiedlung oder Zwangsarbeit nah Sis birien aus dem Königreih Polen fortan ohne die bisher übliche vorhergehende öffentlihe Ürtheilsverkündigung“und Ausstellung des Verbrechers auf dem Sthaffot 2c. stattzufinden habe.

In der legten Zeit hat eine ziemlih ansehnlihe Einwan- derung aus Korea in die russishen Besißungen im äußersten Orient stattgefunden.

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Prenßishen Staats-Anzeigers: Verlin, s. N. Wilhelm-Straße Nr. 32.

Oeffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untereuchungs-Sachen,

2. r e ov aa Anfgebote, Vorladungen u, dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. Ww. von öffentlichen Papieren.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Subhastations - Patent.

Das dem Tischlermeister Carl Wilhelm Schneider gehörige, in Friedrichsberg belegene, im Grunds ;

buch von Lichtenberg Band 4 Bl. Nr. 176 verzeich- nete Gruudstück nebst Zubehör soll den 25. Oltober 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 23, im Wege der nothwendigen Subhastation Sffentlih an den Meistbietenden versteigert und dem- d das Urtheil über die Ertheilung des Zu- ag den 27. Oktober 1876, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

î

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- -

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slächenmaß steuer mit einem jährlihen Nußungswerth von 453 H. veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Ab- chrift des Grundbuchblaites, andere das Grundfstück

von 14,60 Ar nicht und zur Gebäude- :

| Friedrih Böttcher welcher, ein Sohn des Vorstädters Joachim Christian ;

17. April 1857" ein Familienfideicommiß er- richtet, zu welchem namentlich das adelige Gut

: Neudorff mit allen Pertinentien und dem Inventar

gehört; und wird dies auf Antrag des gegenwärtigen Nußnießers, Premier-Lieuteuants a. D. Detlev von Buchwaldt, hierdurch zur öffentlihen Kunde gebracht. Kiel, den 11. September 1876. Königliches Appellationsgericht. Ebert.

: [2341] Proclama et Publicandum

der I, Abtheilung des Königlichen Kreisgerichts zu Stralsund vom 7. März 1876. Es i} bei uns die Todeserkläruug des Seefahrers Iohaun Carl aus Stralsund beantragt,

Böttcher und seiner Ehefrau Luise Christiane, ge- borene Gehrmann, am 30. September 1832 zu Stralsund geboren, am 15. Oktober 1852 aus New-

. castle Nachricht von sich gegeben, seitdem aber ver-

schollen und angeblich mit einem Schiffe „Graf von

Krassow“ verunglückt sein soll. Der Seefahrer Jo-

betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedin- -

gungen sind in unserm Bureau V, einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein-

hann Carl Friedrih Böttcher wird hierdurch geladen,

spätestens in dem auf den 21. März 1877, -Mit- :

tags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine zu ers{ch

' Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, widrigen-

getragene Realrechte geltend zu mathen haben, wer- : F a gefor DeEs Mea us Na der Prâäs- :

usion spätestens im Versteigerungs - Termine an- | p HGSEURS ; kannten Ecben und Erbnehmer hiermit aufgefordert,

zumelden. Berlin, den 23. August 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[4610] Oeffeutlihe Vorladung,

Der Kaufmann G, Bergschmidt hier, Ritter- straße 21, hat gegen den Kaufmaun Friedrich Krueger, Aufenthalt unbekannt, zuleßt Jacobikirch- straße 1 hierselb wohnhaft, in den Akten B. 377 de 76 Dey. III. aus dem Societäts-Vertrage vom 20. Juli 1872 Klage angestellt auf Verurtheilung zur Zahlung von 66 Thlr. 18 Sgr. = 129 M 80 S nebft 6 Prozent Zinsen seit dem 7. Mai 1874.

Die Klage ist eingeleitet, und da der jeßige Aufenthalt des Verklagten unbe-

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kannt ist, so wird dieser hierdurch ösffentlich aufge-

fordert, in dem zur Klagebeaniwortung der Sache

auf den 18. Dezember 1876, Vorm. 114 Uhr,

falls er für todt und sein Vermögen als seinen Erben

angefallen erklärt werden soll. Zugleich werden die -

von dem Verschollenen etwa zurückgelassenen unbe-

si gleichfalls bis zu dem anberaumten Termine zur Vermeidurg des Ausschlusses zu melden. Alle in dieser Sache noch weiter ergehenden Verfügungen werden für den Verschollenen und die unbekannten

; Erben nur an unserer Gerichtstafel affigirt werden.

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

Verpachtung. Das zum Stifte Neuzelle gehörige, 18 Kilometer von der Stadt Frankfurt a./O. entfernt belegene Domainen-Vorwerk Ziltendorf,

mit einem Areal von 512 Hekt. 89 Are 40 Q.-Met., worunter ca. 7 H

zusammen 66 Hefkt,, oll auf die 18 Jahre von Johannis 1877 bis dahin 1895 im Wege des öffent-

| lichen Ausgebots verpachtet werden und es ist hierzu | ein Termin auf

vor dem Herrn Stadtgerichts. Rath Mücke im Stadt- !

gericht8gebäude, Jüdenstr. Nr. 59, Zimmer 54, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten und Urkunden im Original oder in Abschrift beizubringen, oder spätestens im Termine eine von einem preußischen Rechtsanwalt verfaßte oder wenigstens legalisirte Klagebeantwor- tung einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksiht genommen werden kann. & Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, und wird die Klage auch sonst nit gehörig beantwortet, so werden die in der Klage angeführten Thatfachen und Urkunden auf den Antrag des Klä- gers in contuwaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nah daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten gusge- sprochen werden. ;

Berlin, den 16. Mai 1876.

Königliches Stadtgericht. Erste Abtkeilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation IIl.

R Bekanntmachung.

Die verstorbeneu Eheleute Caspar von Vuch- waldt, weiland Erbherr auf Neudorf und Molly Ferdinande von Buchwaldt, geb. Arnuemaun,

deu 10. Oktober d, I., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sißungszimmer, Regierunzsstraße Nr. 24/25 hierselbft, vor dem Herrn Regierungs- Assessor Mecyer anberaumt.

Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ift auf 25,900 M festgeseßt und zur Uebernahme der Pach- tung ein diéponibles Vermögen von 180,000 erforderli, über dessen eigenthümlichen Besiß sich D Pachtbewerber vor dem Termin auszuweisen

aben,

Der Entwurf zu dem Pactvertrage und die Regeln der Lizitation, von welchen wir auf Ver- langen, gegea Erstatiung der Kopialicn Abschrift ertheilen, können nebst der Karte in unserer Regi- stratur eingesehen werden.

Frankfurt a. O,, den 30. August 1876,

Königliche Regierung.

Abtheilung für Kirchen- und Schulweseu.

v. Houwald. [7213]

Domainen-Verpachtung. Die im Kreise Lebus, an resp. unweit der Stadt Lebus belegenen Vorwerke der 4 Domaine Lebus:

a, das HDöhevorwerk mit einem Theile des Oder- bushes auf dem linken Oderufer, zusammen 482,782 Hektar, darunter 407 H:ktar Acker ;

E E E L L

¿ haben durch gemeinschaftlihes Testament vom | þÞ. das Wiesenvorwerk auf de

einen oder bis dahin von seinem j

eft. Gärten, 425 Hekt. Acker und 47 ; Hekt. Wiesen, nebst den beiden Pohlizer Seen, von !

9, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen,

7. Literarische Anzeigen,

8. Theater-Anzeigen. j In der Börsen-

Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-E CEIRLanO Nudolf Mosse, Haasenftein

nserate nehmen an: das Central - Annoncen- urean der deutschen Zeitungen zu Berlin xpeditionen des

Vogler, G. L, Daube & Co., E. Schlotte,

Vüttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Aunoucen-Bureaus.

9, Familien-Nachrichten, beïlage.

m- rechten Oder- ufer 503,631 Hektar, darunter 473 Hektar Acker enthaltend,

sollen jedes für sich von Johannis 1877 ab auf

18 Jahre im Wege des öffentlichen Meistgebots

anderweit verpachtet werden,

Hierzu ist ein Termin auf Mittwoch, den 18, Oktober cr., Bormittags, und zwar für das Höhevorwerk um 10 Uhr uud für das Wiesenvorwerk um 12 Uhr, im Regierungs- gebäude Wilhelmsplatß Nr. 19 hierselbst, vor dem Regierungs-Rath Fischer, anberaumt.

Das Minimum des jährliden Pachtzinses ist

a. für das Höhevorwerk Lebus auf 18,600 4,

b. für das Wiesenvorwerk Lebus auf 34,500 4 festgeseßt und zur Uebernahme der Pachtung die Qualifikation als Landwirth und ein diëponibles Vermögen vón

a. 130,000 Æ für das Höbhevorwerk,

b. 180,000 Æ für das Wiefenvorwerk erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besiß fich die Pachtbewerber vor dem Termin: in glaubhafter . Weise event. durch ein Attest ihrer Steuer veran- : lagungsbehörde auszuweisen haben.

Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf

/ Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, köns

! nen in unserer Domainen-Registratur und bei dem

: jeßigen Pächter Herrn Ober-Amtmann von Gans- : auge zu Lebus eingesehen werden.

: Die Besichtigung der Pachtobjekte nah vorheriger : Meldung bei dem Pächter ift gestattet.

i Frantfkfart a. O., den 28. Auguft 1876. [7215] j Königliche Regierung.

| Abtheilung für direkte Steuern, Domainen ] und Forsten,

| Bünger.

| Bekanntmachung. | Die der Stadtgemeinde Danzig gehörige s

„Große Mühle“ | und die : L „Weizen - Mühle“

? nebst sämmtlichen dazu gehörigen Gebäuden und * Pertinenzien, einshließlich des „Müller - Gewerks- hauses“, sollen vom 1. April 1877 ab auf 18 Jahre, : also bis ultimo März 1895 in öffentlicher Lizitation in Pacht ausgeboten werden.

Hierzu ist ein Termin j auf den 27, September cr.,

L

„Vormittags vou 12 Uhr ab, : im Kämmereikassen-Lokal des hiesigen Rathhauses ? angeseßt, zu welhem wir Pachtliebhaber mit dem ; Bemerken hjerdurch einladen, daß jeder Bieter auf ; Verlangen eine Bietungskaution von 3000 X zu : bestellen hat. [7176] ; Die Verpachtungsbedingungen find in unserem } TT. Geshäfts-Bureau einzusehen und wird auf Ver- ¡ langen au Abschrift derselben gegen Erstattung der : Kopialien ertheilt werden.

} Danzig, den 29. August 1876.

; Der Magistrat.

i von Winter.

| Pferde-Auktiou. Am Freitag, deu 29. d. M,, ' Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Paradeplaß ; in Rathenow ca. 40 zum Kavalleriedienst nit ! mehr brauchbare Königlihe Dienstpferde öffentlich | meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft j werden. C.-Q. Steglit, den 14. September 1876.

i Königliches Brandenburgisches Husaren-Regi-

ment (Zietenshe Husaren) Nr. 3.

: Pferde-Auktion. Am Freitag, den 29. d. M, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Marktplaßz

{in Friesack ca. 10 zum Kavalleriedienst nicht mehr ¡ brauhbare Königliche Dienftpfecrde öffentlih meift- j bietend gegen glei baare Bezahlung verkauft werden.

C.-Q Steglitz, den 14. September 1876.

, Königliches Braudenburgishes Husaren-Regi-

ment (Zietensche Husaren) Nr, 83.

E A2 ————

Pferde-Auktion. Am Freitag, den 29, d Mts., Vormittags 9 Uhr, werden in Schwedt a./O auf dem Paradepla§ß circa 50 zum Königlichen Dienst nicht mehr geeignete Pferde öffentlih meist- bietend gegen gleich baare Bezahlung in Reichs- währung verkauft. T. BrandeuburgischesDragoner- Regiment Nr. 2.

[7608] Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Anstalt braucht vom Herbste d. J. bis zum nächsten Frühjahre folgende Feld- und Gartenfrüchte, ungefähr :

1400 Ctr. Kartoffeln, 20 Ctr, Mohrrüben, 125 Ctr. Kohlrüben, 90 Ctr. Weißkohl, 22 Ctr. rothe Rüben, 24 Pfd. Meerrettig, 18 Ctr. Sellerie, 97 Ctr. Peterfilie, 5 Ctr. Porrée, ¿ Ctr. Majoran, 1} Ctr. Zwiebeln, welche in verschiedenen, in den ausliegenden Bedin- gungen näber bezeihneten Zeiträumen abzuliefern sind.

Desfallsige versiegelte Anerbietungen werden bis zum 3e Oktober d. I., Vormittags 10 Uhr,

im Geschäftszimmer der Anstalt entgegengenommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Sulmit- tenten eröffnet.

Bei den Kartoffeln können auch Gebote auf 100 Ctr. abgegeben werden. Die Lieferungsbet ingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in den Bedingungen ausdrücklich als maßgebend ans zuerkennen.

Potsdam, den 15, September 1876.

Königliches großes Militär-Waisenhaus,

7619] Königliche Ostbahn.

inie Posen-Belgard-Nügenwalde-Stolpmünde.

Es soll die Ausführung der Erdarbeiten der in der Bahnstrecke Schlawe-Rügenwalde belegenen

Loose V. Kil. 16,7 bis Kil. 27,2 = 59,194 Chm.

U 20 L o 02 in ôffentliher Submission verdungen werden.

Termin hierzu ist auf

Enns den 5. Oktober 1876, Vorm. 11 Uhr, in unserem technischen Bureau, Victoriastraße Nr. 4 hierselbst, anberaumt.

Die Offerten müssen mit der Aufschrift : „Submission auf Erdarbeiten Schlawe- RNügeuwalde Loos V. beztv, VI,“

versehen rechtzeitig an uns eingereicht werden,

Die Submissionsbedingungen liegen im vorbe- ztihneten Bureau und im Baubureau zu Schlawe zur Einficht aus, auch können dieselben gegen Franko-Einsendung von 1 & pro Exemplar vom Vorsteher unseres Baubureaus, Eisenbahn-Sekretär Pasdowski, Victoriastraße 4 hierselb, und vom Boubureau zu Schlawe bezogen werden.

Bromberg, den 12. September 1876.

Königliche Direktion der Ostbahn. Vau-Abtheilung Lx. A. Reitemeier. Cto, 134/9.)

[7598] Bekanntmachung.

Für diæ Kaiserlihe Werft sollen 6(0 Meter Drahttauwerk, 2 c/m. O. do. I, 00 do. L S beschafft werden.

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von Drahttauwerk“ bis zu dem am 2. Oktober cr., Mittags 12 Uhr, im Büreau der unterzeichneten Behörd anberaumten Termine einzureichen. F

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofrei Anträge gegen Erstattung der Koptalien mit 46 0,75 abschriftlich mitgetheilt werden, liegen nébst den näheren Bedarfsangaben und Proben in der Regi ftratur der Kaiserlichen Werft zur Einsicht aus. Kiel, den 14. September 1876.

Kaiserlihe Werft.