1876 / 229 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Sep 1876 18:00:01 GMT) scan diff

kosten dur&\{nitilid 28,0 -& pro Scheffel und eins{ließlih der Generalfosten pr. 100 Ctr. Ladung 28 M 98 44, mithin gegen das Vorjabr 2 4 94 & niedriger. Der Arbeitseffekt stieg von durh- scnittlid 14 Scheffel im Vorjahre auf 16} Scheffel pro Mann und Schicht. Der durstnittliche Verkaufspreis betrug für Kohlen 37 M 2 A pro 100 Ctr. und für Koks 56 Æ 72 s. Die Zahlen ent- sprecen einem Mindererlös für Kohlen von 21,4 °/ und für Koks von 33,21 9% gegen das Vorjahr. Der Bruttogewinn an Kohlen und Koks betrug 173,607 #Æ, wozu an Nebenecinnahmen (Ertrag aus den Arbeiterwobnungen 2c.) 74,848 4 kommen, macht in Summa 788,455 4, so daß nach Abzug der Zinsen 2c. und der Generalfkosten nebîít Tantièmen dcs Auffichtsrath und der Grubendirektoren ein Vebershuß von 562,914 Æ verbleibt, welcher zu Abschreibungen ver- wandt werden soll. Eine Dividende gelangt nit zur Vertheilung.

Aus dem Geschäftsbericht der Schweizerischen We st- babn für 1875 werden folgende Daten mitgetheilt: Der Stand der Fahrbetriebsmittel om Schlusse des Berichtsjahres war 105 Lo- fomotiven, 335 Personenwagen, 91 Gepäckwagen, 1861 Güterwagen. Befördert wurden: 3,172,444 Persouen, 321,060 Ctr. Gepäâd, 16,869,544 Ctr. Güter 2c.; gegen das Vorjahr mehr 139,328 Perso- nen, 880,759 Ctr. Güter. Die Einnahmen haben betra- gen im Ganzen: 12,158,990 Frs, um 201,671 Frs. mebr als im Vorjahre. Die Ausgaben haben 6,374,893 Frs. betragen.

Vie Abgleihung der Gesammteinnahmen und Ausgaben liefert einen Ueberschuß von 1,694,043 Frcs., wovon 50,000 Fres. in die

Pensionskasse gelangen und 184,495 Frcs. an die früheren Unter- nehmer Laurent, Bergeron & Co. gezahlt werden sollen.

_ Darnah bliebe der Betrag von 1,459,547 Frcs. verfügbar, der in folgender Weise zu verwenden wäre: 50,000 Frcs, zum Reserve- fonds, 350,000 Frecs. für 5% Zinsen an die privilegirten Aktien, 207,347 Frcs. zur Tilgung des Conto für Erneuerungsarbeiten, 331,007 Frs. zur Vervollständigung der Reserve für die alten An- [eiben der Westschweiz, 92,664 Frcs. zur Tilgung des Contos für Umbau des Fahrmaterials, 3384€9 Fccs. für Emifsions- und Stempelgebühren der Anleihen, 90,059 Frcs. Vortrag auf neue

Gra j _ Dem Geschäftsbericht der Rostocker Aftien-Gesell- schaft für Schiff- und Maschinenbau ist Folgendes zu ent- nehmen: Die Gesellschaft beschäftigte in dem abgelaufenen Geschäfts- jahre dur{\{nitilich 278 Mann, für welche an Lohn 210,770 M, außerdem ein Beamtenpersonal von 17 Mann, an gvelche ein Gehalt von 38,043 M gezahlt wurden. Die sonstigen Unkosten betrugen 106,848 Æ, der Gesammtumsaß beziffert ih auf 873,019 A Der mit 93,987 M erzielte Gewinn wurde vollständig zu Abschreibungen verwandt und vertheilt sich wie folgt: für usancemäßige Abschrei- bung 22,920 Æ, für Garantiéreserve 11,182 4 und für Reduzirung des vorjährigen Verlustes 59,883 #, so daß das neue Betriebsjahr nur noch mit einem Verlust-Saldo von 31,579 Æ beginnt.

_— Die „A. A. C.“ vom 26. d. M. äußert sich über die Geschäftslage folgendermaßen: Aus den Provinzen wird über die Lage vershiedener Industriezweige berihtet: Der Eisen-

und Kohlenhandel fährt fort, Symptome mäßiger Besserung zu be- kunden. Eine Besserung zeigt sich auch in einigen Departements des Spiyengeshäfts in Nottingham. Das Strumpfwaarengeschäft ift indeß noch unthätig. Das Geschäft in Wollenwaaren in Leeds, Ars und Halifar ift flau, aber in Bradford ist es durch einen esseren Ton carafterisirt. In Coventry liegt das Uhrengeshäft fast gänzlich darnieder. Großen Druck empfindet auch das Seidengeschäft in Coventry, aber derselbe ist nit gänzlich auf diese Stadt be- schränkt. Jn Macclesfield sind zwischen 1500 bis 2000 Weber be- ichâftigungélos, und es ist au die Ausficht vorhanden, daß in vielen

der Fabriken angefangen werden wird, halbe Zeit zu arbeiten.

Verkehrs-Anstalten.

Triest, 28. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Hungaria“* ist mit der oftindishen Ueberlandpost heute früh um 8 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen. i

In Spanien beschäftigt man sich gegenwärtig, wie die .Z. d. V. d. E. V.“ mittheilt, vielfah mit der Cisenbahnfrage. Allerseits werden neue Strecken und Linien gebaut, und eine große Zahl von Projekten unterliegen gegenwärtig der ministeriellen Ge- nehmigung. Unter leßteren is hervorzuheben das Projekt wegen einer Bahn von Valladolid nah Catalayud (287 Kilom.) Die Linie ver- bindet * die nördliche Linie mit der projektirten nordwestlichen und bildet die Verbindung zwischen Altkastilien, Aragonien, Katalonien und der Provinz Valencia.

Berlin, 28. September 1876.

Die Kunstausstellung der Königlichen Afademie der Künste. V, (S. Nr. 228 d. Bl.). Historienmalerei und historisches Genre.

e Eine nicht minder imposante, noch unbedingter vollendete Leistung tritt uns in Wilhelm Lindenschmits „Martin Luther vor Kardinal Cajetan“ entgegen, einem neuen, von wahrhaft historishem Geiste erfüllten Bilde aus der Reforma- tionszeit, die in diesem hohbegabten Münchener Meister einen ihrer berufensten künstlerishen Fnterpreten gefunden hat. Jn einem gewölbten Saale, dessen altersgraue Mauer bis zu dem hochangebrachten Fenster hinauf mit einer braunen Holzvertä- felung bekleidet ist, sind die Theilnehmer der geschilderten Scene dicht bei einander um den Tish gruppirt, an dessen einer Seite, dem Beschauer sein scharsgeschnittenes Profil zu- kehrend, der päpstliche Legat in seiner rothen Kardinalstracht dafißt, mit dem ausgestreckten Zeigefinger der rechten Hand auf die auf einem niedrigen Pulte vor ihm liegende Urkunde weisend und mit halb fordernder, halb fragender Miene zu dem hageren Augustinermönch aufschauend, der, unerschütterlich auf seinem Glauben behar- rend, ihm gegenübersteht. Wie er, die Bibel in der gesenkten Linken, die Rechte betheuernd auf die Brust gelegt, das Auge in frommer Begeisterung nah oben wendet, scheint er sich eben innerlih zu dem leßten, entscheidenden Wort zu sammeln, das der eine der beiden Kurfürstlih sächsishen Räthe, die ihm zur Seite stehen, der greise Rühel, ihm bang und erwartungsvoll gleihsam von den Lippen abzulesen suht, indeß der andere, der rüstige Philipp von Freilißsch, unwillig und finstér vor sich niederblickt und verdrossen ob dieser geistlichen Jnquisition, am liebsten der Sache sofort ein Ende gemacht sähe.

Gleich diesen Figuren, von denen allerdings diejenige des Reformators selber, dessen eingefallene Züge durch das sie streifende Licht noch s{hmäctiger und fränklicher erscheinen, nur {wer mit der geistigen Bedeutung des thatkräftigen Mannes in Einklang zu bringen is, bekunden auch die übrigen Gestalten des Bildes, der auf der anderen Seite des Tisches neben dem gespannt aufmerktenden Sekretär in be- häbig würdevoller Ruhe als Kaiferlicher Rath dasißzende Peu- tinger, die italienishen Theologen, die in ihren Pergamenten blättern, sowie die Personen des Gefolges, die nebst einigen

Karmelitermönhen aus dem warmen Halbdunkel des Hinter-

grundes hervortreten, die seltene Kunst des Malers, nicht blos bestimmte, lebendig aufgefaßte und vom Wirbel bis zur Zehe charaktervolle Jndividualitäten hinzustellen, fondern in ihnen zugleih au das besondere Gepräge der Zeit in origi- neller Frische und packender Wahrheit überzeugend zum Aus- druck zu bringen. Dabei ist die geschilderte Situation in ihrem Inhalt wie in den Beziehungen der einzelnen Figuren zu einander bereits dem ersten Bli aus si selber verständlich, während das tiefgesättigte, prächtige und fein gestimmte Kolorit des Bildes im Verein mit der breiten, energischen Behand- lungsweise eine malerische Wirkung erzielt, die dem psycholo- gischen Jnteresse der Darstellung vollkommen ebenbürtig ist.

Als bedeutender Kolorist verleugnet sich Lindenshmit auch nicht in dem kleineren Gemälde einer „Episode aus dem FJugend- leben der Königin Elisabeth“, einer Komposition, die frei- lih in Bezug auf die Wahl des Motivs als ein bedauerns- werther Mißgriff bezeichnet werden muß, da allein die bei- gesügte Grklärung den Beschauer darüber aufzuklären vermag, daß er hier der unglücklihen Anna Boleyn gegenübersteht, die in der Vorahnung ihres Todes ihr Kind dem Schutze des Matthew Parker übergiebt. Jn einem weiten, in seiner ein- fachen Ausstattung fast öden Gemache, das seiner ganzen Breite nah mit einem tiefgrünen Teppich bedeckt ist, steht die jugendliche Königin dem vor ihr fkniecenden er- gebenen Diener mit klagender Geberde gegenüber, wäh- rend ihr Töchterchen, den hageren, shwarzgekleideten Fremden mit halb scheuen, halb neugierigen Blicken betrahtend, \ih diht an sie anshmiegt und in der offenen Seitenthür zwei betrübt dreinshauende Frauen ihres Gefolges sihtbar werden. Besser als diese beiden etwas verschwommenen Gestalten und besser als die Gestalt der Königin, die in ihrer {weren, rothgemusterten Robe sich übrigens von der braunen Leder- tapete des Hintergrundes nicht entschieden genug loslöst, ist dem Maler die trefflich beobachtete, mit sichtlicher Liebe und Sorgfalt durhgeführte Figur des blond- haarigen Kindes gelungen. Der wesentlihste Vorzug des Bildes aber beruht in der rein malerishen Behandlung desselben, in den zum Theil außerordentlih feinen koloristi- schen Details wie in der ernsten und tiefen Gesammtstimmung, die den in der p Epe selber angeshlagenen Ton ge- schickt zu steigern weiß, und endlich in dem erfreulichen, wie- derum in der Kinderfigur am meisten gelungenen Bestreben, in der Modellirung der Köpfe jene fledtige Manier zu ver- meiden, die vielen Arbeiten des Malers anhasftet und die auc das dritte der diesmal von ihm ausgestellten Bilder in empfindlihster Weise beeinträchtigt.

Jn einer von jedem der beiden eben besprochenen Ge- mälde wieder wesentlih verschiedenen, nicht minder interessan- ten, kräftigen und warmen Tonstimmung durchgeführt, zeigt dasselbe den jugendlichen „Martin Luther, der von seinen

Eltern in die Klostershule der grauen Brüder zu Magde- burg gebraht wird.“ Der blonde Knabe, dessen Züge bereits an diejenigen des späteren Reformators erinnern, nimmt eben, sein Bündel in der Hand haltend, von der Mutter und den Geschwistern Abschied, die mit einigen weiblichen Ver- wandten ihn hierher begleitet haben, während der Vater, eine allzu grobe und unterseßte Figur, in längerer Rede, bei der er jedoch in ziemlich unmotivirter Weise keinem der Anwesenden ins Auge schaut, seinen Sohn der Fürsorge der drei Mönche zu empfehlen scheint, von denen der eine, mit feistem, chmunzelnden Antlitz und über dem Bauch gekreuzten Händen, der andere, ein dürrer, griesgrämiger Präzeptor, mit ganz stumpfsinniger Miene vor sih hinblickend dasteht, der dritte endlich sich über den zugleih mit dem neuen Zög- ling überlieferten Korb gebüdckt hat und eifrig mit der Prüfung des Inhalts desselben beschäftigt ist. Durch die Thür der hölzernen Wand, die den bejsheidenen Empfangs- raum des Klosters von der Schulstube abtrennt, drängen sich unterdeß, den neu angekommenen ernsthaften Ge- nossen neugierig musternd , einige Buben von nicht sehr verlockendem Aussehen hervor. Jn der Charakte- ristik der drei Mönche allerdings nahe an die Karrikatur streifend, ist das Bild doch in seiner ganzen Auffassung und in seiner foloristishen Haltung eine interessante, seines Malers keineswegs unwerthe Leistung, die bei der flaren Entwickelung der Situation noch ungleih nah- haltiger fesseln würde, wenn sie niht durch jene bereits an- gedeutete Manier in der Behandlung des Nacften, der Köpfe sowohl wie des vortretenden Beines eines der muthwilligen Schulbuben, und durch die fast durchweg unwahren, die beab- ite Wirkung übertreibenden Fleishtöne den Beschauer verleßte.

Brüssel, 27. September. (W. T. B.) Der inter- nationale Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen ist ae Nachmittag hier eröffnet worden. Der König, mehrere titglieder des diplomatischen Corps, sowie die Minister, wohnten der Feierlichkeit bei. Der Kongreß wählte Vervoort zum Präsidenten.

Am 17. d. M. fand auf Einladung der Frau Staats-Minister Dr, Falf, der Vorsißenden des Kuratoriums der „Allgemeinen deutshen Pensionskasse für Lehrerinnen und Er-

2.

zieherinnen“ im Prinzessinnenpalais eine Versammlung zur Vor- berathung über den „Deutschen Bazar" statt. Der Ministerial- Direktor Greiff leitete die Verhandlungen. Die Protektorin der Pen- sionsfasse, Ihre KaiserliheundKönigliheHoheitdieKron- prinzessin, hat den Saal im Prinzessinnenpalais für die Zwecke des „DeutscenBazars“ zur Verfügung gestellt. Der Schriftführer, Schulvor- steher Stäel, berichtete: Anfangs seien die Meldungen zur Pensionskasse sebr langsam gefommen, aber am 7. Mai habe sie hon 259, am 27. Suni 328, am 15. September 457 Mitglieder gezählt, von denen 357 auf Preußen kommen. Unter ihnen feien jedo 201 Lehrerinnen, welche das 35. Lebensjahr überschritten haben, also nah §. 10 der Statuten sich für ihre hohen Beiträge Hoffnung auf Beihülfen aus dem im §. 9 vorgesehenen Hülfsfonds macen dürfen. Solle diese Hoffnung niht zu Scanden, nicht die ganze ältere Generation von den Segnungen dieses nationalen, allen deutschen Lehrerinnen im In- und Auslande gebotenen Unternehmens ausges{lofsen werden, so müsse durch außerordentlibe Maßnahmen viel Geld nach §. 8 der Statuten in den mit der Kaße verbundenen Hülfsfonds geschaffen werden. Schon in der Maisitung habe das Kuratorium mit Genehmigung der Hohen Protektorin beschlossen, im November in Berlin “und anderen Städten des Deutschen Reiches cinen großen Bazar zu ver- anstalten. Dieser „Deutsche Bazar“ habe sich der regsten Theilnahme erfreut. In allen Provinzen haben ih Bazarkommissionen gebildet. Die im Prinzessinnenpalais versammelte Bazarkommisjion genehmigte die Anträge des engern Ausschusses für die Einrichtung und Ver- theilung der Thätigkeit ihrer einzelnen Mitglieder.

Der Kunstgewerbeverein zu München, dem die Kunst- und kunstgewerbliche Ausstellung im Glaspalast zu verdanken ift, be- ging am 25. d. M. das 2öjährige Jubiläum seines Bestehens. Aus diesem Anlaß wurden Vormittags im Königlichen Odeon die Verhand- [ungen einer Versammlung deutscher Künstler, Kunstindustrieller und Freunde derselben durch den Erzgießerei-Inspektor v. Miller mit einer Anrede eröffnet. Die Versammlung wählte dann zu ihrem ersten Vorsißenden den Bürgermeister Dr. Erhardt von München, und zu Vize-Präsidenten v. Wertheim aus Wien und Direktor Krafft aus Dresden. Hierauf überwies sie mehrere eingegangene Anträge den Ausschüssen.

Das zur Jubiläumsfeier des Kunstgewerbe-Vereins am 29. d. Mts. Abends im festlich geshmückten Saale des Königlichen Odeons abgehaltene Banket, mit welchem die Verkündigung der Prämiirung der Aussteller verbunden war, gestaltete sich zu einem sehr glänzenden Feste. Auf der Estrade, zu deren beiden Seiten eine Anzahl Damen Plaß genommen hatte, waren, reich mit Blumen und GSewächsen umgeben, die Büsten Ihrer Majestäten des Königs von Bayern, des deutscen Kaisers und des Kaisers von Oesterreich auf- gestellt und diesen drei Monarchen, welche die Ausstellung in so dankenswerther Weise begünstigt haben, waren auch die ersten Toaste gewidmet, welche Graf von Castell, Bürgermeister Dr. Erhardt und Inspektor v. Miller Präfident und Mitglieder des Direktoriums der Ausstellung unter allgemeinem Jubel der Versammlung ausbrachten. Baron von Wertheim aus Wien brachte den Trinkspru aus auf alle deutschen Fürsten und freien Städte und auf die deutshen Kantone der Schweiz, die auch in der Ausftellung vertreten sind. Bald hierauf erschien unter Heroldsruf der Reichs- herold (der Königliche Hofschauspieler Herr Rüthling) und verkündete über die erfolgte Prämiirung der Aussteller die Urkunde, und ein Gedicht von Hermann Schmid, in welchem die einzelnen deutschen Staaten na der Siegerzahl auf eführt sind." Zunächst Oesterreich, auf welbes 204 Prämien fallen, hierauf :

„Dann nahet der Preußen männliher Stamm, Sn den Waffen stark, in der Arbeit stramm:

Es bolt zu den Kränzen von jenseits des Rbeins Sich weiter einhundert und neunzig und eins !“

Vielfader Beifall folgte dem Vortrag der einzelnen Säße, während die Slußstrophen, das dreifache Pod dem deutschen Fleiß, dem deutshen Geist und dem einigen deutswen Reich! einen wahren Jubel hervorriefen. Nach erfolgter, von Damen vollzogener Ueber- reihung der Prämien an viele anwesende Ausfteller erschien die Municha (die Königliche Hofschauspielerin Frl. Bland) und trug als der Genius Münchens ein gleichfalls von Hermann Schmid ver- faßtes Gediht „Gruß und Dank“ an die deutschen Männer alle, welhe durch ihre ausgestellten Erzeugnisse zu dem Gelingen der Ausstellung mitgewirkt haben, vor. Gedicht und Vortrag fanden den verdienten vielfachen Beifall. Eine Reibe weiterer Toaste, auf die deutschen Frauen, auf den Leiter der Ausstellung, Hrn. v. Miller, auf das deutsche Kunsthandwerk der Zukgynft u. \. w., {lossen den ersten Festabend. i

In der zweiten, am 26. d. M. abgehaltenen Versammlung deutschber Künstler und Kunstindustrieller wurden auf Antrag des Herrn von Miller folgende zwei Beschlüsse gefaßt: „Die NVersammlung erklärt durch eine Resolution, daß die Abendschulen für Kunsthandwerker, sowie die Frauen-Kunstindustriesbulen sich als: wohlthätige Institute erwiesen haben und den d-utshen Vereinen, Stadtverwaltungen und Staatsregierungen dringend zu empfehlen sind.“ „Die Versammlung besbließt: mit allen ihr zu Gebot stehenden Mitteln in allen größeren Städten Deutschlands und Oesterreihs Kunst-Gewerbevereine zu errichten und durch sie eine lebendige stete Verbindung der deutshen Künstler und Handwerker, sowie ihrer Freunde zu erzielen." i a A U DE Dar ih die Versammlung von Künstlern und Kunstindustriellen einstimmig für Beschickung der Pariser Aus- stellung im Jahre 1878 erklärt, wenn der Kunstindustrie die er- forderlihe Unterstüßung Seitens der Regierungen zu Theil werde.

- Aus Arles berictet das „Journ. of.“, daß daselbst gestern die Eröffnung des archä ologischen Kongresses von Frankreich unter dem Vorsiß des Erzbischofs von Aix stattgefunden. Zablreicher Zufluß von fremden Gelehrten wird gemeldet. Die HH. Léon Paluste, Direktor der französischen archäologishen Gesellschaft, und E Descottes haben sehr beifällig aufgenommene Reden ge- alten.

Wiesbaden, 25. September. Heute begann hier die Gene- ralversammlung der deutschen Geschichts- und Alter- thumsvereine. Dieselbe wurde durch den Vorstand des Ge- sammtvereins, Appellationsgerihts-Rath Traut aus Darmstadt in dem Kursaal eröffnet. Nachdem der Sekretär des Gefammtvereins, Dr, Wörner aus Darmstadt über die Thätigkeit des Vereins und insbesondere über die Konservirung der Saalburg am Taunus be-- rihtet hatte, hielt Professor Grimm von hier einen Vor- trag über die Geschichte von Wiesbaden, welcher vorzugs- weise die Bedeutung des Ortes als Römerkolonie be- leuhtete, dann aber aud die Topographie desselben an der Hand einer Karte erläuterte. Hierauf mate Inspektor Dr. Beer aus Franffurt die Versammlung interessante Mittheilungen aus dem Ge- biete der Römischen Alterthumswissenschaft. Vorzugsweise behandelte er die Verbreitung des Christenthums in den Rheinlanden, und er- läuterte die Inschrift eines im vorigen Jahre zu Mainz gefundenen Steinsargs, die er als eine ristlihe bezeichnete. Am Schlusse der ersten allgemeinen Versammlung wurden die Bureaux für die ein- zelnen Sektionen gebildet. i

Das neue Scchul- und Museumsgebäude in Hamburg »-

dessen Beschreibung in Nr. 216 d. Bl. enthalten war, 1st, wie wir nacträglich mittheilen, von dem Baudirektor Zimmermann ent- worfen und ausgeführt worden.

Der „Ries.-Geb.-Bote“ {reibt unterm 22. September: Schon

seit mehreren Tagen sind auf dem Kamme nicht unbedeutende Schnee- .

niederschläge erfolgt. Während bis jeßt der Schnee bald nach seinem Erscheinen wieder verschwand, hat er seit geftern die Höhen in Besitz genommen und si unverändert gehalten. Als si das Gewölf heute Nachmittag zertheilte, zeigte sih das Gebirge in feinem winterlichen Schmudcke. Hier gilt das frühe Eintreffen des Schnees allgemein als ein günstiges Zeihen; man erwartet {önes Herbstwetter. Voriges Jahr erfolgte der erste Schneefall am 24. September.

Theater.

Am Sonnabend findet im Woltersdorff-Theater defi- nitiv die erste Aufführung der Posse „Frauen, wie sie nicht sein sollen“, von O. F. Berg und W. Mannstädt statt. Die Hauptrollen befinden fi in den Händen des Frl. Lina Mayr, - der Herren Emil Thomas und Junker, wie des neu engagirten Komikers8 Hrn. Klicktermann.

_ Residenz-Theater. Zu weiterer Vervollständigung des En- sembles dieser Bühne ist Hr. Franz Wallner, Mitglied des Meinin- genshen Hoftheaters, engagirt worden. Außerdem wurde Hr. Haak von Dresden speziell für die Rolle des Herzogs in Dumas „l’Etran- gère“ gewonnen. Dieses Drama soll schon nächste Woche auf der Bühne erscheinen. Dasselbe wird von Hrn. Direktor Claar felbst in Scene geseßt, und der Ueberfseßer Dr. Paul Lindau wohnt den Proben bei. Vormerkungen auf Pläße für die ersten drei Vorstellungen werden schon vom Sonntag, den 1. Oktober, ent- gegengenommen.

2 0 Del Sonnabend und Sonntag stattfindenden zwei Auf- führungen von „Arria und Messalina“ spielt Fr. Ernst die Arria und Hr. Prosky den Pätus.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

; Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 229.

Berlin, Donnerstag, den 28. September

Inserate für den Deutschen Rci@s- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handeléregister und das Hostblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutshcu Reihs-Anzcigers und Königlich Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin, s. . Wilhelm-Straße Nr. 32.

Beffentlicher Anzeiger.

5. Indusfrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarische Ánzeigen.

8. Theater-Anzeigen.

9, Familien-Nachrichten.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

9 Sabhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete,

4, Verloosung, Amortisation, Zinszablung u. s. W. von öffentlichen Papieren.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: das Central - Anunoucen- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Éxpedttionen des „„Fuvalidendank“‘/, Rudolf Mosse, Saasenftein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Aunoncen-Bureaus.

Stebriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbriefs - Erledigung. Schlächtergesellen ren Diebstahls in den ter dem 1. August d. I. hierdurch zurücktgenommen. tember 1876. Königliches 1 cht lung für Untersuchungssachen. Kommission 1I, Voruntersuchungen.

Gegen den Bürgersohn Leon Scildberg, ist die

arl Eihhorn wegen \{we- Akten L. 120 de 1876 un- erlassene Stecbrief wird Berlin, den 25. Sep- Stadtgericht.

Stebricf. Swidersfki aus Grabow, Kreis erihtliche Haft wegen Nothzucht beschloffen w elbe ist im Betretungsfalle zu verhaften und an uns abzuliefern.

Kempen (Prov. P

osen), den 14. September 1876. Königliches Kreisgericht.

I, Abtheilung,

Gegen die chtigen Kantonisten: 1) den Fanuar i852 zu Dorf Bra- 2) den Boleslaus Rudolph Julius den 11. Dezember 1852 zu Dorf 3) den Barbier Karl Wilhelm Festenberg geboren dén 7. März Karl Gaîa, den 25. Juni 1852 boren; 5) den Einliegér 1852 zu Kenchen geboren ; 21, Juli 1852 zu Fürst- 7) den Einlieger Johann Mai 1852 zu Paulshüß geboren einrih Mèearschallek,

Oeffentlidije Bekanntmachung. nachftehenden militärpfli Anton Dixcz, am 13. Lin geboren; Machulowêtki, SBralin geboren ; Rudolph Jacob, zu 1852; 4) den Eiulieger zu Glaëhütte Medzibor ge Karl Kühn, den 7. August 6) den Jacob Konsok, d li Neudorf geboren; Jansfi, den 3. 8) den Einliegex Gottfried den 6. Mai 1852 zu Nieder-Stradam geboren ; 9) den Knect Karl Friedrich Bunk, den 27. Oktober 1852 zu Ober-Stradam geboren ; 10) den Hofeknecht

den 16. März 1852 zu Trembat- 11) den Schneider Paul Georg 2 zu Tscheschen af, den 13. ist in Folge

Johann Werner, schau geboren ;

Ioseph Janek, den 31. März 185 12) den Schmied Johanu Krysfi Oktober 1852 zu Tscheshen geboren; Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Dels 3 ohne Erlaubniß auf Grund des eseßbuch- die Untersuchung dlihen Verhandlung und ßungssaale des unter- 6. Dezember

wegen Au®ewandern 8. 140 des Reichs-Stratg eingeleitet und zur mün Entscheidung der Sache im Si zeichneten Gerichts ein Termin auf den 1876, 10 Uhr Vormittags, anberaumt worden. Die vorstehend genannten Angeklagten werden hier- durch aufgeferdert in diesem Termine zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solce dem Gericht fo zeitig vor dem Termi anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Gegen die in dem Termine nicht Erscheinenden wird mit der Untersuchung und Ent- ïcheidung in contumaciam verfa Polu. Wartenberg, den 16. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

ren werden, Juli 1876.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Subhastations-Patent.

Das der Allgemeinen Bau- und Handelsbank Berlin gehörige, zu Friedenau im Hypothekenbuch von N verzeichnete

Aktiengesellschaft zu an der Ringstraße belegene, Wilmersdorf

Grundstü ne den 9. Novem

bst Zubehör soll

ber 1876, Vormittags 10 Uhr, an biesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 295, immer Nr. 23, im Wege der nothwendigen Sub- astation öffentlih an den Meistbietenden verstei- chsst das Urtheil über die Erthei-

1876, Nachmittags 1 Uhr,

gert, und demnä lung des Zuschlags den 14. November ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundst Gesammt-Flächenmaß zur Gebäudesteuer mi werth von 2475 H veranlagt

Auszug aus der Steuerro Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Z1 andere das Grundstü betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unjerm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, we

id ift bei einem 1 Ar 58 Qu.-Metern t einem jährlihen Nußungs-

lle und Abschrift des Abschätzungen,

le Eigenthums- oder ander- weite zur Wirksamkeit gegen Oritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetra- end zu machen haben, werden g der Präfklu- stermin anzumelden.

gene Realrechte gelt aufgefordert, dieselben z sion spätestens im Versteigerung Berlin, den 28. August 1876. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Subhastations-Patent.

Das dem Mühlenmeister Julius Brendel gehörige, orf belegeue, im Grundbuch von Hei d 11. Bl. Nr. 42 verzeichnete Grund- st Bockwindmühle und sonstigem Zubehör

foll

den 21. November 1876, Vormittags 105 Uhr, an hiesiger Gerichtsste Zimmer 23, im Wege station offentlich an den und demnächst das Urthei

den 24. Novem ebendort, Zimmer 12, verkündet Das zu versteigernde Grundstü steuer, bei einem derselben unterliegenden Ge

en zur Vermeidun

in Heinersd

lle, Zimmerstraße N der nothwendigen Subha- Meistbietenden versteigert, [l über die Ertheilung des

ber 1876, Mittags 12 Uhr, ck ift zur Grund-

Flächenmaß von 38,40 Ar mit einem Reinertrag von 15,12 Æ und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungêëwerth von 495 # veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbublattes, ingleicben etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unferm Bureau V. A. 3. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeiduug der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 18. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

4 E S A [7925] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann August Heinrich Geißler zu Berlin gehörige, in Stegliß belegene, im Grund- buch von Stegliß Band VI. Nx. 219 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 2. Dezember 1876, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle Zimmerstr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih án den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 5. Dezember 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 11 Ar 22 Qu.-Mt. mit einem Reinertrag von 5 A 28 4 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuch- blatts, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V ein- zusehen.

Alle diejenigen, welhe Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf- gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präflufion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 22. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

E Bekanntmachuna.

Der Wechsel d. d. Peuker den 23. Februar 1876 über 3429 Rmrk., gezogen von dem Kaufmann Louis Vertun zu Namslau an eigne Ordre auf den Kauf- mann Adolf Schwenk zu Paris und von diesem acceptirt, zahlbar am 30. November 1876 bei Eich- born & Co. in Breslau! ist angeblih verloren ge- gangen.

Der unbekannte Inhaber dieses Wechsels wird hiermit aufgefordert, denselben bis spätestens in dem am 6. Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, vor dem. Stadtgerihts-Rath Engländer im Zimmer Nr. 47 im 11. Stock des Stadtgerichtsgebäudes an- ftebenden Termine vorzulegen, widrigenfalls der

Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Breslau, den 19. September 1876.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung T.

[7] Proclama.

In dem am 8. April 1876 publizirten Testa- mente der Wittwe Stolle, Christiane Sophie Henriette, geb. Wilberg, Nr. 21,491, ift der Wirthschafterin, unverchelihten Johanne Zwi, ein Legat von 300 Thlr. gute e :

Dies wird zur Kenntnißnahme für dieselbe hier- durch bekannt gemacht.

Berlin, den 21. September 1876.

Königliches Stadtgericht. I1, Abtheilung für Civilsachen.

[7924] Proclama.

Fn dem am 7. Juli 1876 publizirten Testamente der Wittwe Hellwig, Louise Friederike, geb. Mette Nr. 29,288 —, hat dieselbe ihren Sohn, den Tischlermeister Ferdinand Wilhelm Prehm, zum Miterben auf den Pflichttheil eingeseßt.

Dies wird zur Kenntnißnahme für denselben hier- dur bekaûnt gemacht.

Berlin, den 19, September 1876.

Königliches Stadtgericht. 1I. Abtheilung für Civilsachen.

[7941] Oeffentliche Vorladung.

Gegen den Kaufmaun G. Birnstein von Sondershausen, jeßt unbekannten Aufenthalts, hat der Kaufmann F. Z. Krall in Erfurt wegen einer Forderung von 505 M 75 H nebst L ein Arrestgesu hier eingereiht. Nachdem der beantragte Arrest verfügt und zur Rechtfertigung des Arrestes Termin auf

den 2. geme 1877, Vormittags 11 Uhr, hierorts anberaumt worden ist, fo wird der Kauf- mann G. Birnstein hiermit öffentlih geladen, in diesem Termine in Person oder dur Bevollmächtigte zu erscheinen, um si auf die thatsälichen Unter- lagen des Arrestge]uchs bei Vermeidung des Zu- geständnisses einzulassen, die vom Impetranten Krall vorzulegenden Urkunden einzusehen bezüglih anzu-

c“

erkennen, widrigenfalls sie für eingeschen bezüglich

anerkannt gelten werden und etwaige“ zulässige Ein- reden bei Verluft derselben

Beim Ausbleiben des gen. Birnstein im Termin wird der verfügte Arrest für gerechtfertigt erklärt

orzubringen.

Zuglei wird hiermit

der 10. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, áls Termin zur Eröffnung eines Bescheides anbe- raumt, welcher beim Ausbleiben des gen. Birnstein Mittags 12 Uhr für eröffnet zu gelten hat.

Sondershausen, den 23. September 1876. Sondersh. Kreisgericht.

6400 K. altes Gußei/ l Ges röhren, in Cöln lagernd, ca. 2500 K. altes Schmiede-

Fürstl. Schwarzb.

Oeffeutliche Vorladung.

Die unbekannten Ecben und am 22. Mai 1875 zu Plathe verstorbenen Martha Ulrike Hasenjäger,

Rechtänachfolger der

Tochter der am ebendaselbft verstorbenen unver- ehelichten Caroline Hasenjäger, werden aufgefordert, ihre Ansprüche an den etwa 3090 Æ betragenden Na6laß der Martha Hasenjäger spätestens in dem am 28. Dezember d. I., Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisgericht s- benden Termine anzumelden, widrigen- ß dem landesherrlichen Fisfus als en auêgeantwortet werden wird, hener Präkiusion meldenden Erben aber alle Handlungen und Dispositionen alv gültig anerkennen müssen, und, ohne Rechnungs- atz der gehobenen Nußungen verlangen iglih mit dem, was alédann noch t vorhanden wäre, zu begnügen ver-

Nath Heck ansfte falls der Nachla rechtmäßigem Erb die sich nah gesche

legung oder Erf zu können, fich led von der Ervsh bunden sind. Greifenberg in Pom., den 10. März 1876, Königliches Kreisgericht. T, Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Domänen-Verpachtung.

Theile im Herzoglich Braun- echelde, zum fleineren Theile 1 Meile von

Die zum größeren \hweigishen Amte V im Königlichen Amte Meinersen, Königlich Preußishe Domäne

Duttenstedt mit einer Gesammtfläche von 339,609

Hektare, worunter ; eft. Gärten und Park,

nebst Brennerei soll auf 18 Jahre vom 1. Mai 1877

bis Johannis 1895 öffentlich meistbietend verp

Das Pachtgelder - Minimum beträgt 1 und ift zur Uebernahme der Pachtung ein d Vermögen von 111,000 F erforderli, üb eigenthümlichen Besiß, [ lififation als Landwirth Licitation bei uns, vor unserem Kommissarius

Der Licitationstermin ist auf

Donnerstag, den 26. October 1876, Vormittags 11 Uhr

in unserem Geschäftslokale, Archivstraße

Regierungs-Affeffor Semper anbe

Die Verpachtungsbedingungen, stücksverzeihniß können an a Dienstsiun

fowie über persönliche Qua- Pachtbewerber vor der dem Licitationstermine | si auszuweisen hat.

Karte und Grund- Wochentagen wäh- serer Registratur, sowie mit Ausnahme der Karte, bei dem jeßigen Pächter eingeschen werden. Kontrafktsentwurfs sind gegen Er- stattung’ der Copialien resp. Druckkosten von uns zu

Herrn Bulß zu Duttenstedt

Abschriften des

over, den 11. September 1876. Königliche Finanz- Direktion. Abt E für Domänen,

Bekanntmachung.

Die zu dem Neubau der Kaserne für das König- nent bei Schöneberg erforder- ten (ca. 1400 Q.-M.) sollen ion verdungen werden.

liche Eisenbahn-Regir lichen Asphaltarbei im Wege der Submifs Die Bedingungen Michaelsfirchplay 17, einzusehen und ver-

Vorntittags 11 Uhr, September 1876. Cto. 250/9)

Königliche Garnison-Verwaltung.

siegelte Offerten um 5. Oktober cr., "stt einzureichen. Berlin, den 27.

Submission.

Die Lieferung von 94 lfd. Mtr. 0,30 Thonröhren zu Entwässerungsanlag NVerbindungskanal soll im Wege d Submission vergeben werden und

den 3. Oktober cr., Vorm. 10 Uhr, an der Moabit-Charlottenburger

Mtr. weiten

er öffentlichen ist Hierzu ein Termin auf

im Baubureau Chaussee anberaumt.

Die Lieferungsbedingungen liegen cht aus und werden die cingega egenwart der etwa erschienenen eröffnet werden.

Berlin, den 26. S

Der Königli

ebendaselbst zur ngenen Offerten Submittenten Cto, 248/9.) tember 1876.

e Bau-Juspektor.

[7909] Verkauf.

Am Donnerstag, den 19. Oktober 1876, Vor-

S Af

mittags 9 Uhr, sollen im Bureau des unterzeih- neten Artillerie-Depots, Weidenbah Nr. 4: ca. 57,000 K. altes Gußeisen in Geschossen 2c., auf dem Scießplatze bei Wahn lagernd, ca. 130,000 K. altes Gußeisen in Geschossen 2c., in Cöln [agernd, ca.

en in unbrauchbaren Geschüß-

eisen in fleinen Beschlägen, Nägeln 2c., ca. 11,700 K. altes Schmiedeeisen in großen Beschlägen, unbrauch- baren Asen 2c., ca. 1200 K. altes Schmiedeeisen in unbraubaren Gewehrtheilen, ca. 400 K. altes Walzeisen in unbrauchbaren Eisenbahnschienen, ca. 100 K. alter Stahl in unbrauhbaren Waffentheilen, ca. 700 K. altes Missing aus Artillerie-Material, ca. 1000 K. altes Eisenblech, ca. 32,000 K. Papier- abfälle (Patronenhülsen 2c.), ca. 1000 K. alter Akten zum Einstampfen, ca. 7400 K. Salpeter extl Fastage, 1 Jahrgang der Kölnischen Zeitung 1875 in öffentlicher Submission verkauft werden. Die hierauf Reflektirenden werden ersucht, ihre Offerten, pro 50 K. spezifizirt und mit der Aufschrift: „Sub- mission auf alte Metalle“ versehen, bis zum obigen Termine versiegelt und portofrei hierher ein- zureichen. Nach Eröffnung der Offerten findet ein mündliches Aufgebot statt, zu welhem sih die Sub-

mittenten persönlich einzufinden haben oder ih

dur einen schriftlich Bevollmächtigten vertreten lassen fönnen. Die Bedingungen liegen im dliesset-

tigen Bureau zur Einsicht auf resp. können gegen Einsendung von 75 H Z in Abschrift franko bezogen

werden. Cöln, den 25. September 1876.

Artillerie-Depot.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. von öffentlichen Papieren.

S) Bekanntmachung.

Auf Grund des §. 1 des Geseßes vom 17. Juni 1876 (Geseßz-Sammlung Seite 162) und in Ge- mäßheit des §. 3 des Allerhöchsten Privilegiums

a, vom 18. November 1871 über 2,500,000 Thlr.

7,500,000 M, b. vom 17. Suli 1872 über 2,220,000 Thlr. = 6,660,000 M, c. vom 7. August 1872 über 2,190,000 Thlr. = 6,570,000 M fündigen wir hiermit die dur diese Privilegien emittirten 5% Prioritäts-Obligationen 1. und IL. Emission und Lit«, B. mit Auss{luß der bereits zur Amortisation ausgeloosten, durch Publikandum vom 28. April 1876 aufgerufenen Obligationen zur Rückzahlung am 1. April 1877 dergestalt, daß von diesem Tage ab die Verzinsung derselben mit 5% ihre Endschaft erreit.

Die Einlösung der Obligationen erfolgt aus- {ließlich bei der Königlichen Haupt-Seehandlungs- kase bier, Jägerstraße Nr. 21.

Den Inhabern der vorgenannten Obligationen stellen wir frei, an Stelle des Baarbetrages der Obligationen die leßteren in vom 1. April 1877 ab mit 449% verzinsliche und hinsichtlich der Zins- zahlung vom Staate garantirte Obligationen um-

.! wandeln zu lassen.

Behufs Anmeldung zur Konvertirung wird eine Präklusivfrist bis 31. Oktober d. I. festgestellt. Die bei der Königlichen Haupt-Sechandlungs- kasse zur Konvertirung eingereihten Stücte werden abgestempelt und mit dem Vermerk der Zins- reduttion und der Staatsgarantie versehen.

In derselben Weise wird mit den Coupons und Talons verfahren.

Der Beirag etwa fehlender Coupons wird bei der Rückzahlung des Kapitals von leßterem in Abzug gebracht; bei der Konvertirung dagegen ist der Differenzbetrag .(§ °/6) baar einzuzahlen.

Den Obligationen ist ein doppeltes, mit Namens- unters{rift und Wohnungsangabe des Einlieferers versehenes Nummerverzeichniß beizufügen. Formulare hierzu können. bei der Königlichen Haupt-Seechand- lungsfasse in Empfang genommen werden.

Berlin, am 26. September 1876. Cto. 453/9.)

Die Direktion der Halle-Sorau- Gubener Eisenbahn-Gesellschast.

Hartnaecek. Kkessel,.

[7930] Bekanntmachung.

Bei der heute stattgehabten Ausloosung der auf Grund des Amortisationésplans zur Cassation pro 1877 erforderlichen diesseitigen Stadtobligationen sind die Apoints:

A. Nr. 338. 353. 416. 433. 438. 440. 449. 465. 479. 484. 497. 508. 513 über je 300 Æ B. Né: 90. 106. 110. 118. 136. 145 über je 150 M C. Nr. 188. 189. 205. 219. 220. 362. 363. 364 über je 75 F G gezogen worden und werden den Inhabern hiermit dergestalt gekündigt, daß die Einlösun durch Zah- lung der Valuta mit Zinsen bis ‘ult. Dezember d. Ï. Seitens unserer Stadt-Hauptkasse am 2. Ja- nuar nächsten JAIros und ff. erfolgen wird. Mit ult. Dezember hört die Verzinsung der ausge=- loosten Obligationen auf. as

Aus früheren Ziehungen find zur Einlösung noch nit präsentirt die Apoints A. Nr. 519 über 300 e und B. Nr. 248 über 150

Stolp, dèn 26. September 1876.

Der Magistrat.