1876 / 233 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

E j j

4 # 5

Was die Präsidentschaftswahl betrifft, so hat der Kandidat Tilden erklärt, die Kandidatur anzunehmen; das Programm der Konvention von St. Louis bezeichne Alles was dem Lande nöthig sei, und das sei besonders Reform der Staatsausgaben und vollständige Versöhnung mit den Südstaaten ; er j6 aber gegen jede beshleunigte Wiederaufnahme der Baarzahlungen und gegen die Wiederwahl eines Unions-Präsidenten. Fn gleichem Sinne sprach sich der demokratische Vize-Präsident- schaftskandidat Hendricks aus. Die Staatsschuld hat si im Juli um 1,138,000 Dollar vermindert; die vom Kongreß genAiitatär Kredite für die Regierung sind um 30 Millionen Dollar geringer als im Vorjahr. 688

Jn den Black-Hills wurden 47 Weiße, Bergleute, von Indianern niedergemeßtelt; die Generale Crook und Terry zogen mit 4000 Mann gegen die Sioux, welche die kanadischen Schwarzfuß-JFndianer zum Bündniß und zur Theilnahme am Kriege aufforderten, aber vergebens, da die kanadische Regie- rung Leßteren Schuß gegen die Sioux verheißen hatte. Diese indeß suchten ein Treffen zu vermeiden und wollten \ih auf britishes Territorium zurückziehen; General Miles aber suchte den Uebergang über den Yellowstone-Fluß ihnen abzu- schneiden. Jn Omnube indeß versammelte \sih eine Friedens- Kommission, um mit den Sioux zu unterhandeln und die Räumung der Schwarzen Berge und die Uebersiedelung nah dem Zndianerterritorium, wo sie ihren Unterhalt sich selbst beschaffen dürfen, herbeizuführen.

Das Finanz-Ministerium hat mit dem Hause Rothschild und einem Konsortium amerikanischer Banken einen Vertrag zum Verkauf von 300 Millionen Dollar in 4èprozentigen Kon- folidirungs-Obligationen abgeschlossen. 40 Millionen wurden zum Pari-Course abzüglih # Prozent Provision placirt.

Südamerika. Der Streit zwischen Staat und Kirche ist in Venezuela durh Nachgeben Seitens der Kurie beigelegt. Leßtere hat in die Abseßung des Erzbischof Guevara und die von dem Senat vollzogene Ernennung des José Ponte zu seinem Nachfolger gewilligt.

Durch ein Dekret der Regierung ist der Firma „Ferochl u. Comp.“ das Privilegium, in der Pariser Münze 240,000 Doll. Silbermünzen ausprägen zu lassen und dur die Häfen Laguayra und Puerto Cabello Su, ertheilt worden; auch soll die Ausmünzung in Venezuela fortgeseßt

werden; die Einfuhr fremder Silbermünzen ist bei Strafe der |

Konfiskation verboten.

Columbien. Ein Aufstand ist in dem Staate Cauka unter thätigster Theilnahme des Klerus ausgebrochen und hat verschiedene Gefechte herbeigeführt, die fast sämmtlih zu Gunsten der Regierungspartei (der Liberalen) ausgefallen sind.

General Prado, der neue Präsident von Peru, welcher in Folge seiner finanziellen Mission einen für Staatszwecte zu verwendenden Vorschuß von 60,000,000 Doll. mit englischen Handlungshäufern unter günstigen Bedingungen negoeiirt hat, ist am 2. August in sein Amt eingeführt worden. Die Wahl des Vice-Prästdenten bleibt den Kammern vorbehalten.

Seit dem 1. August sind die Häfen Pimental und Parasmayo im nördlichen Peru dem fremden Handel geöffnet.

Die Regierung von Mexiko hat eine neue außerordent- liche Steuer auf alles Eigenthum im Werthe von über 3000 Doll. und auf kaufmännische Wechsel gelegt.

Brasilien. Der Papst hat unterm 20. Juli eine neue Encyklika veröffentlicht, worin ex über die Freimaurer den Kirchenbann ausspricht und weitere Unterhandlungen ver- weigert, bevor nicht ihre Ausstoßung aus dem Schooße der katholischen Kirche erfolgt ist.

Vet etolamerita 0. Gilatemala errt „volle kommene Ruhe. Honduras und Costarica sind dem zwischen Guatemala und Salvador abgeschlossenen Vertrage beigetreten. Am 19. Juli hat die FJnauguration des definitiv zum Präsidenten von Salvador erwählten Dr. Rafael Zaldivar stattgefunden.

Jn Nicaragua ist, seit die Besorgniß eines Krieges mit Costarica vershwunden, das öffentliche Vertrauen zurückEgekehrt und der fast darniederliegende Verkehr hat neuen Aufs{chwung genommen. Das Heer ist durch Entlassung von etwa 3000 Mann bis auf einen geringen Bestand reducirt, da die Regie- rung die Ueberzeugung gewonnen hat, daß die übrigen Staaten die von nicaraguenischen Flüchtlingen gegen das Land geplanten Absichten in keiner Weise zu unterstüßen gewillt sind. Der Kongreß von Costarica beschäftigte sich vorzugsweise mit der Ordnung der sehr verwickelten finanziellen Angelegenheiten des Landes. General Guardia, der Ex-Präsident von Costarica ist auf seiner diplomatischen Reise nah Guatemala und Salvador, nach amtlichen Berichten, sehr zuvorkommend empfangen worden.

JInternationaler Kongreß für Gesundheitspflege und Rettungswesen zu Brüssel.

__ Die Fragen, welche den Kongreß in seiner zweiten Sißung vom 28. September beschäftigten, waren sozial-ökonomischer Natur. Die Verhandlungen bezogen sich insbesondere auf die Bedingungen, welchen die Arbeiterwohnungen inBezug auf Moral undGesundheitspflege genügen müssen. Sie behandelten Heizung, Ventilation, Beleuchtung, Zu- fuhr von genügendem Trinkwasser, erörterten Baupläne, sowie namentlich dieFrage, auf welche Weise der Arbeiter am besten und ohne zu große Ab- züge von seinem täglichen Verdienst zu erleiden, Eigenthümer eines Hauses werden könne. Die meisten belgischen Redner hielten nämlich das Prinzip, den Arbeiter zum Eigenthümer ¿zu machen, für das richtigere; der englische Kapitän Douglas theilte einige Beobachtungen Über die Konstruktion der Arbeitshäuser in Birmingham und London mit, der Staats-Rath Andriew, welcher über russische Bauten be- richtete, {loß fich im Allgemeinen den Ausführungen des Bericht- erstatters an, worauf Professor Dr. Gnei st die Tribüne bestieg. Der- selbe äußerte darüber Folgendes :

Der deutsche Centralverein für die arbeitenden Klassen hat seit dem Jahre 1849 in einer Reihe von Enqueten und eigenen Ver- suchen Resultate gesucht. Unser Resultat ist: es giebt gar keine Musterarbeitshäuser, es giebt keine maiso0ns modèles für Arbeiter, es giebt Musterarbeiterhäuser für London und für England, es giebt Musterarbeiterhäuser für Brüssel und Lüttich, es giebt Musterarbeiter- häuser für Schweizer, für das \{chwäbische Land, für das Pas Landz aber, meine Herren, nur nicht der Idee nach-

ängen von allgemeinen Arbeitermusterhäusern! Schon die Frage der Bauart für solche E ist absolut be- stimmt durch die Sitte der Bevölkerung, durch Klima, durch die Gewohnheiten ihres häuslichen Lebens, und wenn wir ver- suchen, das netteste, sauberste und rauchfreieste Arbeiterhaus hinzu- stellen, unser Arbeiter hält es darin nicht aus, wenn er fih durch- kreuzt sieht in seinen Gewohnheiten. Das, was die sanitäre Wissen- haft, die Wissenschaft des Baumeisters an der Verbesserung des Gebäudes zu schaffen hat, das müssen wir zuerst in den reicher situirten Mittelklassen durchführen und dann dahin streben, die na- tionalisfirte Verbesserung dem Arbeiter zu Gute kommen zu lassen. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, mit generellen

Modellhäusern kommt man unserer Arbeiterklasse nicht zu Hülfe. Ebenso relativ is die Frage der Situation.

tuation is verschieden für die großen Städte und außerhalb derselben. Für große Städte ist unabweisbar eine Vertheilung der arbeitenden Klaffen, wenn auch nit in geschlossene Bezirke, was wir gern vermeiden möchten, so doch in entferntere Theile, namentlich in die Vorstädte, zuweilen in eine Entfernung von 3 bis 5 Kilometer.

ier wird die Wohnungsfrage zur Kommunikationsfrage und aller Scharfsinn, alle Mittel, die si der Frage zugewendet haben, müssen sich auf die Frage der schnellen und billigen Kommunikation konzen- triren. Gewinnen wir eine Kommunikation, die ungefähr zu be- streiten ist mit 1/19 des niedrigsten Arbeitslohnes, so ift von dieser

Seite eine ganze Reihe von Problemen zu lösen, die wir mit der bloßen Frage der Arbeiterwohnungen nicht lösen können. Sodann meine Herren, ist es mit der Eigen-

thumsfrage ebenso; das Eigenthum am Hause fesselt den Arbeiter, aber nur unter der Vorausseßung, daß die Volkssitte gewohnt ift, für jede Familie ein besonderes Haus mit Gärtchen zu haben. Wo der Arbeiter zu mehreren Familien zusammenwohnen will und dies als einen Theil *\eines Komforts ansieht, da ift es vergebens. Wir haben das flagranteste Mißlingen aller dieser Eigenthumsideen ge- sehen bei Gebäuden und bei Bevölkerungen, bei denen eine Arbeiter- familie nit allein im Hause zu wohnen gewohnt ist. Auch ist es sehr verschieden: ein unbequemes theures Eigenthum fesselt weniger als gute vortheilhafte Miethe, und bei den heutigen Verhältnifien ist eine Eigenthumsübertragung oft leichter, als die Trans- ferirung eines Miethskontrakts. Die Eigenthumsfrage ist eine eben so relative; wir machen sogar bei der Frage, die von der Gesetzgebung abhängt, die Erfahrung, daß wir für große Städte vor- theilhafter bauen Tönnten, wenn wir bei uns das englische System hätten, wenn wir lange Miethen haben könnten, wenn wir den Boden in lange Miethen nehmen könnten, als bei den ungeheuer in die Höhe geschnellten Grunderwerbungspreisen der Bauplätßze. Alle diese Dinge hängen von zahlreichen Umständen ab. Ebenso relativ, meine Herren, ist endlich die Weise der Aufbringung der Mittel. Gemein- nüßzige Baugesellschaften wirken auf das wohlthätigste, wo es ih darum handelt, einer augenblicklihen Noth, einem {weren Uebelstande abzuhelfen. Die Wohlthäter, die uns zu 3—4%/6 Geld geliehen bé, haben die reichsten Früchte aus solchen Anlagen erhalten. Genofssen- schaften gedeihen am besten, wo die Arbeiter {on in großer Masse zusammensißen, und wo sie ihr eigenes Interesse zu begreifen be- ginnen. Die spekulativen Baugesellshaften stehen jeßt in ganz \pe- zifisch üblem Geruch; ih muß indeß bemerken, daß Mittel und Er- folg hier zu scheiden sind; ih kann nur sagen, kein Wohlthäter hat mit den reichsten Gaben gemeinnüßtziger Baugesellschaften fo viel prak- tisch gethan zur Abhülfe der Arbeiternoth als die s{hwindelhaften Baugesellschaften in Liquidation und Desperation; sie haben uns in einigen großen Städten wider Willen Außerordentliches geschaffen. Selbst in diesen Dingen, meine Herren, gilt in der Volkswirthschaft manchmal der Saß, daß dem Gerechten alle Dinge zum Besten ge- reichen, mag auch der Zweck der Dinge ursprünglich ein sehr entgegen- geseßter gewesen sein. So liegt die Sache. Ich bin außer Stande, der Resolution, die der Herr Berichterstatter vorgeschlagen hat, buch-

\täblich zu folgen wir haben sonst auf Kongressen immer den |

Wunsch gehabt, sie vorher gedruckt zu sehen; aber wenn Sie mir er- lauben, die Resolution zu verstehen mit dem gedachten Vorbehalt ihrer Relativität, so glaube ih, würde ih kein Bedenken haben, sie, wenn nit als ershöpfend, so doh als relativ unter gewissen Umstän- den vollkommen gerechtfertigt anzuerkennen. Erlauben Sie mir nur

“noch am Schluß hinzuzufügen: die bescheidenen Anträge, die wir nach

unseren deutschen Erfahrungen über die Frage bringen können, finden Sie zusammengedruckt in dem Generalberiht unsres Ceatralvereins, der Ihnen aus drei Jahrzehnten unsere Erfahrungen zusammengestellt hat. Der Generalbericht steht in deutscher, französisher und eng- lisher Sprache zur Verfügung; ih habe gebeten, gerade in diesen Tagen ihn hier im Lokal zu deponiren, und ersuche die Herren, da- von geneigtest Kenntniß zu nehmen.

Statiftische Nachrichten.

Auf Befehl des Königs von Sachsen ist im Königlichen Justiz- Ministerium des Königreihs Sachsen vom Königlih sächsischen General-Staatsanwalt Dr. Fr. Dskar v. Schwarze eine „Ueber- [iht der Ergebnisse der Civil- und Strafrechtspflege im Kontgrethe Sachsen“ TUL die Zahre 1802, 1873 und 1874 T Sie und vor Kurzem veröffentlicht worden (Dresden, 1876).

In. der Provinz Sachsen. bestanden im Jahre 1875 5 LTaubstummen-Lehranstalten: 1) die provinziallandstän- dische Taubstummen-Anstalt zu Erfurt mit 4 Klassen, 5 Lehrern, 26 Zöglingen männlichen und 13 weiblichen Geschlechts, mit einer jährlichen Einnahme von 14,601 M; 2) die ständische Taubstummen- Anstalt für die Altmark zu Osterburg mit 3 Klassen, 3 Lehrern, 14 Knaben, 10 Mädchen bei 8604 #4 Einnahme; i Provinzial- Taubstummen-Anstalt zu Weißenfels a. d. S. mit 4 Klassen, 6 Leh- rern, 30 Knaben, 25 Mädchen und einer jährlichen Einnahme von 18,590 Æ; 4) landständische Anstalt der Provinz Sachsen zu Hal- berstadt mit 4 Klassen, 5 Lehrern, 29 Mädchen, 29 Knaben und 20,338 #6 jährlicher Einnahme; 5) die Kloßsche Privat-Taubstum- men-Anstalt zu Halle a. d. S. mit 5 Klassen, 8 Lehrern, 24 Kna- ben, 25 Mädchen und 9515 4 jährlicher Einnahme. Daneben be- stand eine Blinden-Lehranstalt und zwar die ständische Friedrih-Wil- helms-Provinzial-Blinden-Erziehungsanstalt zu Barby mit 2 Klaf- fen, 7 Lehrern, 37 Knaben, 18 Mädchen und 31,371 # jährlicher Einnahme*

Kunst, Wissenschaft und Literatur. 5 Nah dem „Monatsberiht der Königlich preußischen Ak a- DeMIe Der Wlssen|ManNTen zU Derlin lasen im FUnt d folgende Herren: Pert, über eine Ausgabe des Lebens der Chur- fürstin Sophie in Hannover. Peters, Mr Epigonichthys cultellus, eine neue Gattung und Art der Leptocardü. Peters, Beiträge zur Kenntniß der Seebären oder Pelzrobben. Lepsius, über die beiden Meroe und die ägyptischen Längenmaße des Herodot und Erosto- \{ones, I, Th. Zeller, über den Streit Theophrasts gegen Zeno in Betreff der Ewigkeit der Welt. Curtius, Vorlegung von Photogra- phien aus Olompia. Curtius, Mittheilungen über die architekto- tonischen und epigraphischen Funde in Olympia. Schering, Verall- (nens des Gaussischen Kriterium für den quadratischen Rest- harakter einer Zahl in Bezug auf eine andere. Kronecker, Mit- Carl Curtius, griechische Epigramme aus Kleinasien und dem Archipelagus. Kirchhoff, über die Reflexion und Brechung des Lichts an der Grenze krystallinischer Mittel. Peters, über die von S. M. S. „Gazelle"“ gesammelten Säugethiere aus den Abtheilungen der Nager, Hufthiere, Sirenen, SQURA und Beutelthiere. Virchow, über die Bildung von Knochen- cysten.

Däiteldorf, 30. September. (Köln. Ztg.) Der Direktor Pa”lisa in Pola hat den Planeten 66 (Maja), welher am 9. April 1861 von Herrn H. P. Tuttle in Cambridge, Massachusetts, entdeckt wurde, aber seit 15 Jahren nicht beobachtet war, am 21. September d. I. im Bereich der Pariser Karte Nr. 5, ungefähr zwei Grade von Schulhofs Berechnung entfernt, glücklih wieder auf- gefunden. Einige Tage später entdeckte Professor J. C, Watson in Ann Arbor den eilften diesjährigen Planeten, dessen Ort so angegeben ist: 28. September: Rectascension 0 Uhr 22 Minuten, nördliche Deklination + 5 Grad 9 Minuten. Die zwölfte diesjährige Planeten- Entdeckung gelang dem Herrn Prosper Henry in Paris wie folgt:

mittlere Zeit Paris Rectascension nördliche Deklination 28. Sept.: 12 Uhr 30 Min. 0 Uhr26Min.24S. +5Grad22Min. Man kennt jeßt 169 kleine Planeten, von welchen 5 in Asien, 50 in Nordamerika und 114 in Europa entdeckt sind. Bezüglich auf die innerhalb der Merkursbahn vermutheten Planeten sind die Beobachter der Sonne von Paris aus eingeladen, der Sonne zunächst an den Tagen des 2., 3., 9. und 10. Oktober ihre besondere Aufmerksamkeit

theilung, betr. die vorhergehende Notiz.

Die Si- | zuzuwenden und die Beobachtungszeiten anzumerken.

| pitale

| & Wechslerbank

| __— Nat der Russishen „Gaz. d. Pét.“ wird der Kaiser von Bra- | filien demnälst die Beshreibung seiner Reisen in der alten und neuen Welt veröffentlichen.

Paris, 30. September. Die Pariser Blätter machen heute noch_ einmal auf die Berechnungen Leverriers und auf den am 2. und 3. Oftober erwarteten Durchgang des Vulkan durch die Sonnenscheibe aufmerksam. Der „Temps“ meldet, daß der Madrider Astronom Ventesa an demselben Tage, wie Weber, einen runden Punkt auf der Sonne beobachtet habe. In Paris hält man es für mögli, daß der gesuhte Planet au einige Tage später noch zum Vorschein kommen Tönnte oder, wie Leverrier anzeigt, die Um- laufs8zeit 42 statt 28 Tage betrage, in welchem Falle die Beobachtung bis zum 25. Dfktober fortgesezt werden müßte.?5

X LandFiund Forstwirthschaft.

¿Im Regierungsbezirk Stettin verspriht die Ernte bei den Sommerfrüchten und Futterkräutern sh als eine Mittelernte zu gestalten; die Kartoffeln werden fast überall eine gute Ernte geben. Der erste Schnitt auf den Wiesen is im Ganzen reichlich ausgefallen. Dagegen wird der Ertrag des Winterkorns meistens dürftig ausfallen, insbesondere wenig Stroh liefern. Im Pyriter Kreise hat der Weizen, der in {chwerem Boden vortrefflich stand, erheblih durch Rost gelitten; in dem Oderbruche steht ein guter Ernte-Ertrag in Ausiht. Obst, mit Ausnahme von Pflaumen, ist fast gänzlich ausgefallen. Der Gesundheitszustand der Haus- thiere ift ein befriedigender, obshon Räude unter den Schafen, Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh und Roß bei den Pferden sporadish aufgetreten sind. i

Die Ernte in der ProvinzHannover kann, abgeschen von dem geringen Strohertrage, im Ganzen als eine Mittelernte bezeichnet werden. Roggen und Weizen werden sowohl an Körnern als au an Stroh nur einen geringen Ertrag liefern. Befonders ungünstig steht es in dieser Beziehung im Landdrosteibezirk Hildesheim. Einen besseren Ertrag versprechen die Sommerfrüchte; auch der Gras8wuchs ergab sih für den ersten Schnitt fast überall als befriedigend. Das O bft hat durch die Nachtfröste \trichweise schr gelitten. Auf ver- schiedenen Feldmarken haben heftige Hagelschläge erheblichen Schaden angerichtet. Im Harz liefert der Schneebruch des lekten Winters so- viel Brenn- und Nußh olz, daß der Bedarf auf mehrere Jahre gedeckt ist. Die dortigen Holzpreise sind in Folge dessen sehr gedrückt. Zur Hebung der Kultur in den Moorgegenden des Landdrosteibezirks Osnabrücck wird die Kalidüngung in immer größerem Umfange und mit fortdauernd günstigem Erfolge angewendet. Allein im Amte Hümling ey in diesem Jahre ungefähr 13,000 Centner gegen 7300 im Vorjahre zur Verwendung gekommen.

Gewerbe und Handel. In der Generalversammlung der Berliner Porzellan Manufaktur, Aktiengesellschaft, wurde der Verwaltung Decharge ertheilt. |

Dem Geschäftsberichte zufolge sind die Versuche und Anstrengungen, deu Betrieb wieder auf einen der Größe und Leistungsfähigkeit des Etablissements und dem darin investirten Ka- entsprechenden Umfang auszudehnen, vollständig gescheitert. Der Betrieb ist auf 4, periodish 5 Defen beschränkt, mehr als die Hälfte der Einrihtungen is unproduktiv geblieben. Im Abschlusse stehen den Zinsen und Generalkosten in Höhe von 89,359 Æ, den statutenmäßigen Abschreibungen in Höhe von 25,098 M. zusammen 114,458 A, Betriebs8überschüfse in Höhe von 90,558 M, gegenüber, so daß sich eine Unterbilanz von 23,889 M ergiebt, welche zuzüglich des Verlust-Saldos vom vorigen Jahre de 9876 M, auf 33,766 6 anwächst. Die erzielten Ueberschüsse resultiren aus einem Gesammtumsaße von 297,496 M in Porzellan und 69,853 A6 in Chamottewaaren, zusammen 367,349 S.

In der Generalversammlung der Elberfelder Disconto- in Liquidation wurde der Antrag des Ver- waltungsraths und der Liguidatoren, die noch vorhandenen Aktiva an ein Berliner Bankhaus gegen Zahlung von 5%/ des - Aktien- kapitals zu verkaufen, einstimmig angenommen. Dieser Betrag von 9%/ tommt am 5. Oftober zur Auszahlung, und is demgemäß die Liquidation, welche im Ganzen 80% für die Aktionäre ergeben hat,

| beendigt.

Die Wiener „N. Fr. Pr.“ erhält eine Mittheilung, der zu- folge die neun größten österreihischen Bessemerschienen-Walz- werke ein Kartell geschlossen hätten. Die Vereinigung soll den Zweck haben, sämmtliche Lieferungen, welche bis zum Jahre 1878 in Desterreich vergeben werden, unter die Paziszenten aufzutheilen. Als Maßstab der Vertheilung soll die Beschäftigung und Leistungsfähig- keit der einzelnen Werke dienen. Wenn eine Bahn eine Lieferung aus\chreiben wird, so werden die Werke unter einander bestimmen, welche Institute die Aufträge erhalten sollen. Diese lekteren werden nun gleihe Offerten, in welchen auch die Differenzen der Trans- portkosten von dem CErzeugungs- nah dem Ablieferungsorte zum Ausdruclke gebracht sein werden, einreichen, während alle anderen höher offeriren wollen. Dadurch werden die Bahnen gewissermaßen genöthigt, die Lieferungen unter die in Ausficht genommenen Erste- her aufzutheilen. Wenn ein Werk Lieferungen von 7000 Tonn. er- halten hat, so wird es keinen weiteren Anspruch auf Berücksichti- gung erheben dürfen. Das Uebereinkommen will jede Konkurrenz unterdrücken und die Preise gewissermaßen diktiren. Da nun feit der Krise kein Nagel für Eisenbahnzwecke im Auslande bestellt wird, so steht der Bildung eines förmlichen Monopols nihts im Wege.

Aus Cardiff wird der „Austria“ geschrieben: Die all- gemeine Lage der Eisenindustrie von Südwales und Mon- mouthshire hat sih während des leßttverflossenen Monats wo möglich noch ungünstiger gestaltet. Die Vorräthe häufen sich in vielen Fabriken {nell an, und in mehreren Etablissements, zu welchen auch die Blaenavon- und Cbbro Ri S gehören, wurde die Arbeitszeit vermindert. Einige Fabriken haben ihre Thätigkeit sogar gänzlich eingestellt, und selbst die Baulichkeiten und Maschinen scheint man dem Verfall überlassen zu wollen, Nur eine ziemlich große Bestellung von Schienen für das Cap ist noch in Ausführung begriffen, und einige Sendungen nah Schweden werden effektuirt. Im Weißblech- geschäfte dauert ebenfalls die gedrückte Lage fort. Auch das Kohlen- Je hat sich nmckcht gehoben. Die Ausfuhr is zwar nicht un- vedeutend, aber die Kohlengruben haben so rasch an Zahl zuge- nommen und die Preise sind so niedrig, daß cs den meisten nicht glücken will, sich durzuschlagen.

Verkehrs -: Anstalten.

Straßburg, 29. September. (Straßb. Ztg.) Die Kaiserliche Verwaltung der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen und Luxemburg hat ihren Jahresbericht für 1875 veröffentliht. Nach demselben betrug die Länge des Bahnnebes in Elsaß-Lothringen (24 Bahnstrecken) am Schlusse des Jahres 1875 : 860,61 Kilometer, diejenige der Wilhelm-Luxemburg-Bahn (7 Bahnstrecken) 170,41 Kilomeier. Das Anlagekapital, welches für den Erwerb der Reichseisenbahnen nach dem Friedensvertrage vom 10. Mai 1871, fowie zur Verbesse- rung und Erweiterung der erworbenen Bahnanlagen aufgewendct werden mußte, belief sich auf 341,212,356 4 Läßt man die Ein- nahmen bezw. Ausgaben der Restverwaltung außer Betracht, so er- giebt sih für 1875 ein ECinnahmeübershuß von 4 8,562,045, welcher denjenigen des Vorjahres (4,704,855 4) um 3,857,190 A übersteigt. Das Resultat ist in erster Linie durch die beträchtlichen Ersparnisse bei den Ausgaben, welche sih gegen 1874 um 2,602,002 Æ vermin- dert haben, erzielt worden. Der obige Einnahmeüberschuß ergiebt eine Verzinsung des Anlagekapitals zu 2,510 9/6.

London, 30. September. (E. C.) Die London- und Nord- west-Ciseubahngesell#\chaft hat ein neues Verordnungsbuch für ihre Angestellten erlassen. Ein Paragraph E vor, daß kein Cisenbahn-Beamter (bei Strafe der Entlassung), fo lange er Dienst hat, ein Erfrischungslokal der Bahn betreten soll, um etwas zu trinken.

New-Vork, 2. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer „Egypt“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ift hier eingetroffen.

| ehrlichen

Inserate für den Deutscben Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reihs-Anzeigers und Söuiglih Preußischen Staats-Anzeigers: / Verlinu, §8. \. Wilhelm-Straße Nr. 32.

g

——————————————

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

Steckbrief. Der am 23. September 1831 zu Selchow geborene und im November 1874 Wilmers- dorfer Feld“ bei Berlin im Steffenshen Hause wohnhafte Ther Wilhelm Hermann Schulz ift durch rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeich- neten Gerichts vom 12. November 1874 wegen Be- leidigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt zu vierzehn Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Diese Strafe hat nicht vollstreck werden können, A er latitirt. Es wird daher ergebenst ersucht, auf den 2c. Schulz zu vigiliren, ihn im Betretungs- falle festzunehmen und mit allen bei ihm ih vor- findenden Gegenständen und Geldern mittels Trans-

orts an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion Bierfelbst oder an die nähste Gerichtsbehörde, welche um Strafvollstrekung hiermit ersucht wird, abzu- liefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den ver- Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 96. September 1876. Königliches Stadtgericht. Ab- theilung für Untersuchungssachen. Deputation VII. für Vergehen.

Steckbrief. Gegen den Zimmergesellen Carl Richard Blankenltein, ist die cerillide Hast wegen \{chweren Diebstahls in den Akten B. 677/76 Comm. 1! beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. E8 wird ersucht, den 2c. Blankenstein im Betretungsfalle fest- zunehmen und mit allen bei“ ihm fih vor- findenden Gegenständen und h Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion ene abzu- liefern. Berlin, den 30. September 1876 Köd- niglihes Stadtgericht. Ron E D für Unter- suhungssahen. Kommission 11. für Vorunter- suchungen. S, Alter: 25 Jahre, am 6. Juni 1851 geboren, Geburtsort ; Potsdam, Haare: blond, Größe: 5 Fuß 8 Zoll.

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Agen- ten Emil Friedrich Eugen Spangenberg wegen wiederholter Unterschlagung in den Akten 8. 910, jeßt 770 rep. de 1863, unter dem 29. April 1864 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 21. September 1876, Königliches Stadt- gericht, Abtheilung für Untersuhungsfahen. Kom- mission 11. für Voruntersuchungen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Oeffentliche Vorladung.

Der Kaufmann I. Friedlaender zu Borfigwerk bei Beuthen O./Schl. hat gegen den Lieutenant a. D. Ludwig Thilo, zuleßt in Lissa wohnhaft“ gewesen, aus den 3 Wechseln d. d. Berlin, 18. April, 18. April und 20, Mai 1875 über resp. 1500 4, 690 A. uud 1200 6 fällig gewesen resp. am 3. August, 3. August und 20. August 1875, äusgestellt von J. Perl und von Ludwig Thilo acceptirt, welche Wechsel gehörig erfolgter Präsentation ungeachtet nicht eingelöst und daher protestirt worden sind, auf Zahlung von 3336 6 nebst 69/6 Zinsen von 2100 4 seit dem 3. August 1875, von 1200 M seit dem 20. August 1875 in deu Prozeßzakten Litt, F. Nr. 763 de 1876 Klage erhoben. ;

Die Klage ist eingeleitet, und da d?r jeßige Auf- enthalt des 2c. Thilo unbekannt ist, so wird dieser hierdurch sffentlih aufgefordert, in dem zur Klage- beantwortung und weitern mündlichen Verhandlung der Sache auf den 29, November 1876, Bormittags 11 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichis-Deputation im Stadtgecichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original ein- zureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsagzen beruhen, keine Rücksicht genommen wer- den kann. | i 2

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde viht, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und an- erkannt ecachtet und was den Rechten nah daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten aus- gesprochen werdèn. : [6668]

Berlin, den 31. Juli 1876. E Königliches Stadtgericht. L. Abtheilung für Civilsachen.

Prozeß- Deputation 2.

18038] Nothwendige Subhastation.

Das den Ln aeper Eduard Hugo und Charlotte, geb. Holz-Heylschen Eheleuten gehörige, im Kreise Tuchel belegene, im Hypothekenbuche von Resmin Band I. Blatt 1 verzeichnete

Rittergut Resmin

mit dem Vorwerk Zaremba soll

am 8. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der Zwangs- vollstreckung versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags am 13. Januar 1877, Vormittags 10 Uhr, ebendaselbst verkündet werden. _

Es beträgt das Gesammtmaß der der Grund- steuer unterliegenden Flächen des Grundfstücks: 674 Hekt, 50 Ar und 90 Qu.-Meter. Der Rein- ertrag, nach welchem das Grundfstück zur Grund- steuer veranlagt worden: 1479,41 Thaler. Nußungs-

werth, nach welchem das Grundstück zur Gebäude- | m

steuer veranlagt worden: 702 A

Der das Grundstück betreffende Auszug aus der Steuerrolle, Hypothekenschein und andere dasselbe angehende Nachweisungen können im Bureau III,

eingesehen werden.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben zur Ver- | meidung der Präflusion spätestens im Versteigerungs- | 1 termine anzumelden.

Beffentliher Anzeiger.

5. Indausitrielle Etablissements, Fabriken und

-BSachen, orladungen

1, Steckbriefe und Untersuchun

2. Subhastationen, Aufgebote, u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc,

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlong g. 8, w. von öffentlichen Papieren.

Tuchel, den 25. September 13876.

Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Der Subhastations-Richter. [8059] Oeffentliche Vorladung. i Der Arbeiter Carl Habermann zu Mannheim hat gegen seine Ehefrau Pauline, geb. Bella, deren gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen böslihen Verlafsens die Eheschcidungsklage an- gestrengt. Zur Beantwortung derselben und zur mündlichen Verhandlung ift ein Termin vor dem unterzeichneten Gericht auf den 23. Januar 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 1, anberaumt worden, zu welchem die Verklagte hierdurh unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei ihrem Ausbleiben obiger Klagegrund für erwiesen erachtet und gegen sie in contumaciam erfannt werden wird. Zielenzig, den 22. September 1876. Königliches Kreisgericht. 1, Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

E Bekanntmachung, Das bisher zur Generalpacht Weeskenhof gehörige

Domainen-Vorwerk Neugnt,

im Kreise Pr. Holland, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1877 bis dahin 1895 meistbietend ver- pachtet werden. 2

Dasselbe liegt am oberländishen Kanal, von der Kreisstadt Pr. Holland 9 Kilom. und vom Ostbahn- hof Güldenbodea etwa 109 Kilom. entfernt, und

enthält : ) Hof und Baustellen 1,328 Hekt.

O 105 A i 40s C Unland, Wege, Gräben 12,286 ,

¿usammen 135,089 Hekt, Das Pachtgelder-Minimum ift auf jährlich 5000 #4 und die Pacbikaution, welche im Lizitationster min von den 3 Besthietenden zu deponiren ist, auf 1600 festgeseßt. E : Zur Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 35,000 4 erforderlich, über dessen eigenthümlichen Besiß, sowie über die persönliche Qualifikation als Landwirth jeder Pachtbewerber fich vor der Lizitation auszuweisen hat. : Zur Abzabe der Pachtgebote ist ein Termin auf Moutag, ven 30, Oftober d. Is, | Bormittags 11 Uhr, im Geschäftslokale der unier- zeichneten Regierung vor dem Herrn Regierungs- Nath Lindner anberaumt, zu welhem qualifizirte Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Verpachtungs-Bedingungen, Regeln der Lizi- tation, Karten und Vexrmessungsregister sowohl in unserer Domainen- Registratur als auch auf der Do- maine Weeékenhof eingesehen werden können und daß Abschrift des Kontraftsentwurfs gegen Er- statturg der Kopialien von uns abgegeben wird. Königsberg, den 11. September 1876, Königliche Regierung Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 12. Oftober cr., Vormittags 93 Uhr, werden von dem unterzeichneten Filial-Artillerie-Depot auf dem Zeughaushofe hierselbst 295 kieferne Bombenbalken von 4 bis 7 Meter Länge und 26—27 Cm. Stärke und Breite öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. Verkaufsbedingun- gen werden im Termin bekannt gemacht. Witten- berg, den 2. Oktober 1876. Filial-Artillerie-Depot,

[8016] Bekauntmachuug. : Die Lieferung des Bedarfs an leinenen resp. baumwollenen Wäschegegenftänden 2c. für den Gar- nison- und Lazareth-Haushalt unseres Bereichs Pro 1877 und pro 1. Januar bis ult. März 1878, be- stehend in: ; 82 feinen Bettdeckenbezügen, N 523 ordinären weißen Bettdeckenbezügen, ¿# 92500 blaubunten , baumwollenen Bettdecken- Va - 94 feinen Kopfpolsterbezügen, : 439 ordinären weißen Kopfpolsterbezügen, 4234 blaubunten, baumwollenen Kopfpolster- bezügen, 121 feinen Bettlaken, 2225 ordinären Bettlaken, 155 feinen Handtüchern, 6061 ordinären Handtüchern, 121 it prr 488 Paar baumwollenen Socken, 452 Stück Halstüchern, 131 eintheiligen Matragenhülsen, 187 dreitheiligen Matraßenhülsen 5 oll im Wege der Submissiou unter den in unjerer egistratur, Genthinerstraße 2, 2 Treppen, sowie in dem Geschäftslokal des Königlichen Garnison- lazareths zu Spandau einzusehenden Bedingungen und nach den bei diesem Lazareth ausgelegten Nor- malproben in Entreprise gegeben werden. S Die bis zum 20. Oktober cr. früh portofrei an uns einzusendenden, auf der Adresse mit „Sub- ission auf Lieferung der Kasernen- und La- zareth-Wästche-Gegenstände“ zu bezeihnenden Of- ferten werden an dem gedachten Tage, Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäftszimmer der 4. Abtheilung, in Gegenwart der etwa persönlih erscheinenden Submittenten eröffnet werden. Es wird hierbei noch ausdrücklich bemerkt, daß

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Theater-Ánzeigen.

9, Familien-Nachrichten,

oder mit Vorbehalt abgegeben werden, ebenso wie Nachgebote unberücksichtigt bleiben. In den Offerten

Lieferungsbedingungen Kenntniß genommen hat.

gemacht, daß die Lieferungsofferten nur in Mark- währung abzugeben sind. [8044]

Müncheberg der Königlichen Ostbahn erforderlichen Arbeiten sollen

Grosshandel.

In der Börsen- beilage.

nserate nehmen an: | “n amres der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des

„Fitvalidendauk““,

das Ceutral - Anunonceu-

Rudolf Mofse, Saasenstein Vogler, G. L. Daube & Co., E, Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anuonceun-Bureaus.

st anzugeben, daß Submittent von den erwähnten

Ferner wird noch besonders darauf aufmerksam

Berlin, den 26. September 1876. Königliche Jutendantur Ik. Armee-Corps.

Bekanntmachung.

Die zum Umbau der Viehrampe auf Bahnhof

im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. s l Termin zur Abgabe von versiegelten mit der Aufschrift: „Submission auf Arbeiten zum Umbau der Vichrampe auf Bahnhof Müncheberg“ versehenen Offerten ift auf: den 10. Oktober cr., Vormittags 12 Uhr, im Bureau der ersten Bau-Inspektion (Ostbahnhof, Empfangsgebäude) anberaumt, woselbst auch die der Submission zu Grunde liegenden Bedingungen, |o- wie die Bauzeichhnung während der Dienststunden eingesehen werden können. Submissionsformulare sind ebendaselbst in Empfang zu nehmen. Berlin, den 28. September 1876. Cto. 10/10.) Königliche Ostbahn, Bau-Jnuspektion X.

[8004] Bekanntmachung. - Die unterzeichnete Anstalt braubt an weißen baumwollenen Strümpfen für das Jahr 1877 ungefähr 1400 Paar neue und L 1500 ¿ „angestrickte. Desfallsige Offerten werden bis zum 21. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, im Geschäftszimmer der Anstalt, woselbst die Be- dingungen und Proben ausgelegt sind, entgegen ge- nommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet. Die anzustrickenden Strümpfe werden nur an eine in Potsdam wohnende geeignete Persönlichkeit vergeben. Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in ihren Offerten ausdrücklich als maßgebend anzuerkennen. E Potsdam, den 29, September 1876. Königliches großes Militär-Waisenhaus.

Bekanntmachung. L Der Papierbedarf der Königlichen Militär- Waisenhäuser zu Potsdam und Preßsch für das Fahr 1877, in circa 178 Ries bestehend, soll im Wege der Submission vergeben werden. Bee Lein eh ire unter on Probebogen werden bis zum

2 oÂ, Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr,“ im Geschäftszimmer der Anstalt, woselbst die Be- dingungen ausgelegt sind, entgegengenommen und in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten röffnet. : Die Bedingungen sind von den Submittenten zu unterschreiben oder in ihren Offerten ausdrücklich als maßgebend anzuerkennen.

Potsdam, den 29. September 1876. Königliches großes Militär-Waisenhaus.

[8005]

Beifügung

[8029] Bekanntmachung. - Die Lieferung folgender für die Garnisonverwal- tungen des VII. Armee-Corps pro 1877/78 erfor- derlichen Gegenftände, als:

75 feine Deckenbezüge,

85 feine Kopfpolsterbezüge,

100 feine Bettlaken,

200 feine Handtüther, 2700 ordinäre Deckenbezüge, 2900 ordinäre Kopfpolster- /

Die neben be- zeichneten Be- darfsquanti- täten sind nur annähernd er- mittelt und er-

bezüge, | 70 intvo S ahren daher 3700 ordinäre Bettlaken, ey E uer 9200 ordinäre Handtücher, | Indetungen.

420 ordinäre Leibstrohsäe, 1450 ordinäre Kopfpolstersäce, 320 ordinäre Leibmatraßenhülsen _ soll im Wege der öffentlichen Submission an den Mindestforberntien verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen fowie die Normal- proben find bei den Königlichen Garnisonverwal- tungen in Münster, Bielefeld und Düsseldorf zu ersehen. ; : : Es wird noch besonders auf den §. 1 der Be- dingungen, wonach in den Lieferungs-Offerten genau anzugeben is, ob und wie viel Wäschestücke für andere Armee-Corps zu gleichen Preisen geliefert werden können, sowie darauf aufmerksam gemacht, daß Offerten, welche mit einem in den Bedingungen niht begründeten Vorbehalte abgegeben werden, nicht berücksihtigt werden können. Der Submissions-Termin ist auf Freitag, den 20. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, in un- serem Bureau-Lokale anberaumt und wollen Unter- nehmungslustige spätestens bis zu diesem Termine ihre Offerten, in welchen auch bemerkt sein muß, daß die Bedingungen von ihnen eingesehen und als rechtsverbindlich acceptirt sind, versiegelt mit der Bezeichnung: „Submission auf die Lieferung der Kasernen-Wäsche-Gegenstände“ frankirt an uns einsenden. i: Münster, den 26. September 1876. Königliche Juntendantur VIL. Armee - Corps,

Berlin-Coblenzer Eisenbahn.

[8031] Strecke Nordhausen-Weyßlar, Die Lieferung von M 6,023,787,0 Kilogramm etjerner Querschwellen, i 4,641,420,0 Kilogramm Stahlschienen, sowie 600,300,0 Kilogramm Kleineifenzeug

Lieferungs8-Offerten, welche mit Bezug auf beson-

in das Hypothekenbuch bedürfende, aber niht ein-

dere, von den resp. Unternehmern vorgelegte Proben

unserer Betriebs-Kanzlei hierselbst eingesehen,

Lang- und

soll im Ganzen oder getheilt im Wege der öffent-

fönnen -in _auch Submissions-Formulare auf portofreies Ansuchen von genannter Stelle gegen Erstattung der Kopialien bezogen werd n. - Submissions-Offerten sind versiegelt und porto- frei und mit der Aufschrift: Ep „Submission auf Lieferung von cijernen Lang- und Querschwellen 2c.“ bis spätestens zu dem auf Montag, den 30. Oktober a. e., Vormittags 11 Uhr, in unserem Verwaltungsgebäude hierselb, Hedderichsstraße

Die Zeichnungen und Bedingungen

Nr. 59, anberaumten Termin an uns einzusenden. Spâter eingehende oder nicht bedingungsgemäße Offerten bleiben unberücksichtigt. f Frankfurt a./M., den 28. September 1876. Königliche Eisenbahn - Dircktion.

[8017]

n : Main-Weser-Bahu. Die Lieferung des nächstjährigen Bedarfs an fol- genden Betrieb8materialien, als: e Buchenscheitholz, Reiserwellen, Coaks, Böhmische Braunkohlen, Dochte, Petroleum, Stearinlichte, Zündhölzer, Lampengläser, Hanfheede, Reiserbesen, Piasavabesen, Kernseife, Harzseife, Schmirgelleinen, Schwämme, Waschleder, Putztücher, Nüböl, rohes und gereinigtes Talg, Vulkanöl, Bindfaden, C hlor- falk, Desinfektionsflüssigkeit, Klebgummi, Plomben, diverse fder foll im Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden. Termin hierzu wird auf Dienstag, den 17. Ok- tober cr., Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäfts- lokal der unterzeichneten Direktion auf dem Bahn- hofe zu Cassel anberaumt. S Die Offerten, deren Eröffnung in Gegenwart der etwa perfsönlih erschienenen Submittenten statt- findet, sind frankirt mit der Aufschrift: „Submission auf Lieferung von Betriebs- materialien“ S in dem bezeichneten Termin an die unterzeichnete Direktion einzureichen. _ Die Lieferungsbedingungen nebst zugehörigen Bee darfs-Nachweisungen find bet unjerer _Central- Materialien-Verwaltungs- und Rechnungs|telle hier- felbst einzusehen und können gegen portosreie Ein- fendung von 75 Pfennigen pro Gremplar von der- fjelben bezogen werden. i Cassel, den 25. September 1876. Königliche Direktion der Main-Weser-Bahn.

[8020] Bekanntmachung. Die Herstellung von Verbindungs8wegen auf dem Terrain der Königlihen Pulverfabrik bet Hanau, veranschlagt auf 21,066 H 19 S oll an den Mindestfordernden vergeben werden. Bedin- gungen, Pläne und Kostenanschläge liegen während der Dienststunden im Bureau der unterzeichneten Direktion zur Einsichtnahme auf. A Die \chriftlichen und postmäßig vers{lossenen L en sind bis E A Oktober cr., Vormittags 10 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung in Gegenwark erschie- nener Submittenten stattfindet, in das vorbezeih- nete HUSAY auriien a 1976

anau, den 29. Seplemver 109. e ide Direktion dex Pulverfabrik. Die Lieferung der im Jahre 1877 für die West- fälische Eisenbahn erforderlichen Werkstatts-Mate- rialien, als: Werkzeuge, Farben und Chemikalien, Gummi-, Leder- und Seilerwaaren, Posamentier- und Glaswaaren, Holzkohlen und Hölzer 2c. soll im- Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungsbedingungen liegen bei unserm Ober- Maschinenmeister Take zu Paderborn, sowie in unserem Central-Bureau hier zur Einsicht aus, werden auch auf portofreie, au die Betriebs-Kalku- latur unseres Central-Bureaus hier zu richtende Schreiben, gegen Erstattung der Gebühren von 1 Æ, mitgetheilt. j : en auf diese Lieferung sind verschlossen mit der Aufschrift:

„Submission auf Lieferung von Werk- statts-Materialien“ bis zu dem am 8. November cr., Vormittags

10 Uhr, im Geschäftslokale des Ober-Maschinen- meisters Take zu Paderborn anstehenden Termine, toftei dortselbst einzureichen. E ° Münster, e September 10 [8046] Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn.

Die Lieferung der im Jahre 1877 für die West- fälische Eisenbahn erforderlichen Eisen, Stahl- und Kupfermaterialien, sowie Eisenguß, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die Lieferungsbedingungen liegen bei unserem Ober-Maschinenmeister Take zu Paderborn, fowie in unserem Centralbureau hier zur Einsicht aus, werden au auf portofreie, an die Betriebskalkulatur unseres Centralbureaus hier zu richtende Schreiben, gegen Erstattung der Gebühren von 1 mit- getheilt. ; E :

Offerten auf diese Lieferung sind verschlossen mit der Aufschrift: y

„Submission auf Lieferung von Eisen-, Stahl- E Kupfermaterialien, sowie Eisenguß“

bis zu dem am 9. November cr., Vormittags 10 Uhr im Geschäftslokale des Ober-Maschinen- meisters Tacke zu Paderborn anstehenden Termine portofrei dortselbst einzureichen. _, Münster, den 29. September 1876. [Königliche Direktion der Ge Í : 7

Eisenbahu.

lichen Submission vergeben werden.