1876 / 238 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Bret den Vorsiß in den Situngéèn. Die Verhandlungen werden

einige Tage keansprucen. :3

Aus dem Regierungsbezirk Cassel, 2, September. Der Verein für bhessisbe Geschichte und Landeskunde versendet socben das erfte und zweite Vierteljahrébrft seiner „Mit- theilungen“ an die Vereinsmitglieder, Jahrgang 1876, Danach hat der Verein einen Bestand (1. März 1876) ron 774 Mitgliedern. Ferner wurden die neuen Statuten, die mit dem 21. Juli 1875 an Stelle der am 29, Dezember 1834 aufgestellten in Kraft getreten sind, mitgetheilt. Eine Hauptbeftimmung ift, daß der Iabresbeitrag, wel- er scitber 3 M betrug, nach §. 7 künftig jedesmal von der Jahres- versammlung festgesetzt wird. Vertheilt wird endlich der gedruckte Festgruß, welGHen der Museumsdirektor Dr. Pinder zu Caffel an die Mitglieder des hessischen Gescbichtävereins zur 42, Iahresversamms- lung zu Cafíc[l am 25. Juli d. J. gerictet bat. Der Inhalt betrifft dic Geschichte der Nacbgrabungen des hessischen Geschichtsvereins nach Gegenständen der „prähistorisben Archäologie“. Unter Hin- weglassung der in der Grafschaft Hanau belegenen sind 75 Fundorte aufgezählt; die Funde find nach den neuen Statuten so auf Gaffel, Marburg und Hanau vertheilt, daß in Cassel vorwiegend präbisto- riscbe germanischen Ursprungs, in Hanau die Fundstücke römischen und germaniscen Ursprungs aus dem Maingebiet, in Marburg endlich mittelalterlibe und spätere Monumente gesammelt und aufbewabrt werden.

Die Erscheinungen deutscher Literatur auf dem Ge- bicte der Staaté- und Rebtéwissenschaften, Politik, Statistik, Na- tionalöfonomie, Finanz- und Bankwesen, fowie Kirchenrecht und Kircbenpolitik seit der Gründung des Deutschen Reiches bis Septem- ber 1876 ist der Titel cines bibliographisben Werkcs, welches Anfang Oktober im Verlage der Firma Carl Hildebrandt & Co. zu Leipzig erscheinen wird.

Gewerbe und Handel,

Veber die im Geschäftsjahr 1875/76 von dem Märki ch- Westfälischen Bergwerksverein zu Letmathe erzielten Resul- tate entnehmen wir dem Verwaltungsberiht folgende Daten: Die Bilanz ergiebt einen Brutto-Uebersbuß von 133,088 Thlr. Der in die Bilanz aufgenommene Inventarwerth ergiebt sih na erfolgter Abschreibung von 10% auf die vorbandenen Waaren- und Erzvor- räthe 2c., derselbe bat einen Gesammtbetrag von 10,001 Ulr Die Bilanz von 1874/75 enthält an Reserven die Summe von 81,966 Thlr., wovon 46,966 Thlr. die statutgemäße Reserve ausmachen, während als Spezialreserve für unvorbergesehene Schäden und Aus- gaben 35,000 Thlr. gebucht wurden. Von dieser Spezialreserve ist ein Betrag von 13,200 Thlr. verwandt worden; aus dem diesjährigen Ueberschuß wurden diesem Konto neu 15,000 Thlr. zugeführt, fo daß die Spczialreserve die Höbe von 36,800 Thlr. erreibte. Die statut- gemäße Reserve beträgt gegenwärtig 54012 Thlr. Die Gesammtreserven belaufen fich hiernach auf 90,812 Thlr. Die Zinkhütte in Letmathe produzirte an Rohzink 5,009,169 Kilo, oder 316,748 Kilo mebr, als im Vorjahr. Durcschnittlic waren 25,86 Oefen in Betrieb; dieselben verbraucbten an geröstetem Erz 15,602,862 Kilo. An fremden Erzen in rohem Zustande wurden 89,944 Ctr. angekauft. Das durbschnittlicbe Zinkausbringen betrug 32,1%. Die Hütte verbrauhte an Steinkohlen 709,573 Ctr., oder pro 100 Kilo Zink 14,16 Ctr. Die Schwefelsäure-Fabrik hatte au im 1, Semester des verflossenen Jahres noch viele Betriebs\chwi rig- keiten zu überwinden. Die Produktion anu gerösteter Blende betrug 3,054,440 Kilo; an 60? Säure aus den Röstgasen hergestellt, 1,190,095 Kilo. Der Gesammt-Kohlenverbrauwß der Verein&werke belief sih auf 961,934 Ctr. im Werthe von 135,094 Thlr., pro Ctr. gegen das Vorjahr weniger 8,8 Pf., oder in Summa 16,297 Thlr. Der Verein beschäftigte im verflossenen Geschäftsjahre 855 Arbeiter, welce mit ihren Familicnmitgliedern eine Seelenzahl von 3470 qus- maten. Die Dividende pro 1875/76 beträgt 5 ‘/.

Verlin, 9. Oktober 1876.

Am 1. d. M., Vormittags 11 Uhr, fand in der U würdigen St. Gertrudskirche in Stockholm die Amts- einführung des von der dortigen deutschen Gemeinde neu- gewählten Pastors Kittan durh den Erzbishof von Upsala, Dr. Sundberg, unter Assistenz der ersten Pfarrer der Hauptkirhen Stockholms als Vertreter des Konsistoriums statt.

Nach der Rede des Erzbischoss, welcher sih bei der kirchlichen Handlung der schwedishen Sprache bediente, erfolgte die Vereidigung des Pastor Kittan auf die Saßungen der lutherischen Landeskirhe, sowie auf feine Pflichten gegen des Königs von Schweden Majestät, worauf demselben das Königliche Bestallungs-Patent ausge- händigt wurde. f und entbehrte, in Verbindung mit dem reichen Ornat des hohen s{wedischen Klerus, nicht eines gewissen Gepränges. Zum Schluß hielt der neue Seelsorger in üblicher Weise eine Predigt in deutsher Sprache, welche wie überhaupt das ganze Austreten desselben in der Gemeinde ungetheilte An- erkennung fand.

Seitens des Kirchenvorstandes ward an demselben Tage zu Ehren des Amtsantrittes ihres neuen Geistlichen im Grand Hotel cin Diner von ca. 80 Gedecken veranstaltet, bei welchem der General der Kavallerie, Graf Björnstjerna (Bruder des Ministers des Acußern), in seiner Eigenschaft als Vorstands- mitglied der deutshen Parochie den Vorsit führte.

Der dazu eingeladene deutsche Geschäftsträger war gleich- falls anwesend.

Der der ESt. Gertruds - Gemeinde acwidmete Jpruch des Erzbischofs, welcher Lettere eine der bedeutendsten parlamentarischen eines hohen und allgemeinen Anschens wes auf die nahe Geistesverwandtschast zwischen dem deutschen und dem skandinavischen Volksstamme hin und machte dessen anwesende Landsleute darauf aufmerksam, welche Dankbarkeit Schwedens Volk dem germanishen Wesen seit Luthers Zeit auf kfirhlichem und auf allen anderen Gebieten des Geistes s{alde, Fg

Trink- zugleih als

Kapazitäten genieBt

Ueber den Betrieb dec auf

: [s D) dem Terrain der chemaligen Königlichen Eisengießerei vor dem Neuen Thor ins Leben tretetiden Staats8bauten entnehmen wir der „Deutschen Bau- ¿citung“ nabstehende Mittheilungen: E

„Von besonderen Interesse 1st der Bau betrieb, bei welchem die Anwendung von Maschinen zum Ersfate der gewöhnlichen Hand- arbeit in größerem Umfange durchgeführt ist, als es bisher bei irgend ciner andern Bauau#ährung der Fall war. Die Bauverwaltung bat vie Anwentung eines derartigen Betriebes den Unternekbunern der Maurexarbeit zur Bedingung gemacht, und diese sind bierauf Ftingegangen, obne daß cine Erböbung der Einheitspreise gegen die bei gewêöhnlichem Betriebe üblichen eingetreten wäre. Die Ein- richtung ift bei den beiden zur Zeit in Hexstellung begriffenen Bauten cine etwas abweicbente.

Beim Bau des landwirthschaftlichen Institutes, für welches die Mascinenfabrik von Möller u. Blum die Einrich- tung geliefert hat, ist eine einzige Dampfmaschine von etiva 10 Pferdekift aufgestellt, welcbe zugleih die Kalklöswe, die Mörtelmafchine und die leiden ¿um Tranéporte der Bau- materialien auf die Rüstungen dienenden Aufzüge betreibt, \o- wie das zum Mauern erforderlide Wasser auf die Rüftungen pumpt. Sie ift @n der Hinterfront aufgercellt, wo auch das Moörtel- werk fich befindet. Der Kalk, der in einent Rührwerk gelös{cht wird

Der Verlauf der Feier war ein würdevoller |

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Die Zittauer Maschinenfabrik und Eißengießerei (früber Albert Kicéler & Co.) bat im Jahre 1875 einen Gcsammt- umsaß von 339,791 Æ erzielt. Der Bruttogewinn stellt sih auf 79,811 Abschreibungen hat man auf Modell-Conto mit 20% vorgenommen. Der aus dem Gewinn- und Verlust-Conto resultirende Reingewinn beträgt 53,393 A Hiervon kommen statutengemäß dem erstcn Direktor, sowie dem Reservefonds je 5% zu. Die Aktionäre erhalten 5%/ Zinsen (mit 24,000 #4) und 4%/g Superdividende (mit 19,200 MÆ.), inégefsammt also 9°/6 Dividende. i

(Brem. Handelsbl.) In Ostfriesland sind neuerdings Buttermärkte ins Leben gerufen worden zur Beseitigung der bis- berigen unzweckmäßigen Absatzverbältnisse. Außer Emden baben Norden, Dornum nnd Esens solche Märkte erbalten, die alle 14 Tage stattfinden und so gelegt sind, daß; fremde Händler alle drei Märkte in drei Tagen zu besuchen im Stande sind.

In der Generalversammlung der Makler-Vereinsbauk in Liquidation zu Hamburg erstatteten die Liquidatoren den Sclufkbericht. Aus demselben ergab \ich, daß außer den bereits zur Auéëschüttung gelangten Summen noÞ 1 Á per Aktie zur Verthei- lung gelangen, so daß bei dieser Liquidation 12 9/0 Verlust auf das Nominalkapital von 3 Millionen Thalern oder im Ganzen ein Ver- lust von 149,668 entstanden ist. Die Generalversammlung er- tbeilte den Liquidatoren Decharge.

London, 5. Oktober. (E. C.) Der Abgeordnete Mr. Lowthiau Bell eröffnete in West-Hartlepool einen neuen liberalen Klub und erstattete einen Bericht über seinen kürzlih gemachten Be- such in Amerika, insbesondere über dessen Eisenhandel. Er gestand die bessere Veschaffenheit und Fülle des Eisens in den Vereinigten Staaten zu, verzweifelte aber durchaus nit an der Zu- tunft des britischen Eisenhandels, wenn auch freilich alle Anftren- gungen erforderlich seien, die - augenblickliche Gedrücktheit zu ver- treiben.

Die „New-York. Hd. Z.“ enthält folgende Uebersicht der auf die Silberwährung in den Vereinigten Staaten bezüglichen Geseve. Bis zum 1, April 1853 waren allc Verein. Staaten-Silber- münzen gefetliches Zahlungemittel inunlimitirten Beträgen. Der Silber- Dollar batte damals ein Gewicht von 4121 Gran Standard Silber (2/19) fein) und alle fleineren Münzen batten, ihrem Nominalwerth entspre&end, das genaue proportionelle Gewicht des Silber-Dollargs. Die Entdeckung von Gold in California uud die zunehmende Pro- duftion desselben hatte dieses Metall so billig gemacht, daß Jedermann es vorzog, feinen Verbindlichkeiten in Gold nazukemmen, so daß Silkbergeld, melbes damals 5% mehr als Gold werth war, auë dem Groß- und Kleinverkehr zu verschwinden beganu. Daraufhin wurde im Februar 1853 ein Gesetz passirt, wel- checs die Prägung von halben und Viertel-Dollar-Stüen, sowie Zehns-, &unf- und Drei-Cents-Stücken verfügte. Diese Münzen hatten un- gefähr 7 °%/9 weniger Silbergebalt oder per Dollar 384 Gran Stan- dard Silber statt des bisberigen Gehalts von 4125 Gran. Diese neuen leichteren Münzen hatten nur in Beträgen bis zu fünf Dol- lars geseßliche Zahlungskraft ; das betreffende Gesetz trat am 1. April 1853 in Wirksamkeit. Der Silber-Dollar wurde dur dieses Gesetz nicht berührt, doch war derselbe in den Vereinigten Staaten niemals in Cirkulation gewesen. Alles, was die Münze davon lieferte, ‘war für Erport genommen worden, da er sich für die Inland-Cirkulation zu ho stellte. Im Jahre 1873 autorisirte der Kongreß die Prägung soge- nannter „Trade-Dollars“ im Gewicht von 420 Gran Standard Silber, welcbe Münze für die Zwecke des asiatischen Handels an Stelle des merifanishen Dollars treten sollte. Der gewöhnliche Silber-Dollar, welcher bis zu jenem Iahre gesetlidb lecal tender in unlimitirten Beträgen, thatsäblich aber außer Gebrau war, insofern man wenig oder gar keine Silber-Dollars jemals in Cirkulation sab, wurde in der Münzrevision ausgelassen; denn der Silber-Dollar ift in der Liste der zu prägenden Münzen von gesetzlicher Zablungskraft inner- halb der Vereinigten Staaten nit crwähnt.

und voy da in Gruben lft, wird aus diesen durch Handarbeit in einen Trichter gefüllt. Von hier wird er dur eine Schnee der höher gelegenen Schlickeysen'scen Mörtel - Miscbmaschine zuge- führt, zu der von der anderen Seite auch der erforderlidbe Sand durch cin einfaches Paternosterwerk (Metallshalen auf cinem Gummi- Riemen) emporgehoben wird. Der fertige Mörtel fließt aus der Maschine direkt in die auf Räder gestellten Gefäße, die auf \chmal- spurigen Gleisen nach den Aufzügen im Innern des Baues und, nah entsprechender Hebung, von dort nach der Verbraucbstelle gefahren werden, Mittels gleicher Wagen erfolgt der Transport der Steine, während das Wasser direkt in Gefäße gepumpt wird, die in ange- messenen Entfernungen auf den Rüstungen vertheilt sind. Die Gleise, die natürlich mit jeder neuen Rüstung neu verlegt werden müssen, bestehen aus furzen Stücken eines Doppel-Gestänges, die in den Ouereisen durch Verstiftung mit einander verbunden und in cinfabster Weise auf den Rüstbrettern befestigt werden. Primitiver, als dicse den Eindruck einer gewifsen Gleganz machende Einrichtung is diejenige, welhe beim Bau des Berg- und Hütten - Instituts dur den Fabrikanten Schade getroffen worden ist; do \chmiegt sie sich in Folge dessen dem weseln- den Bedürfnisse vielleiht noch besser an und ist deshalb leichter einzuführen als die andere. Hier bedient eine kleine Maschine von 6 Pferdekräften allein das gleichfalls an der Hinter- front angeordnete Mörtelwerk, sowie die Pumpe für die Wasser- verforgung; eine zweite Maschine von 4 Peferdestärken, die in dem Hofe steht, fördert Steine und Mörtel auf die Rüstungen.

| Die Gleife, welche dur Laschen verbunden sind, werde1 durch Hunde

befahren, wel{e isolirte Gefäße tragen; nur die letzteren, und nit die Wagen selbst, werden gehoben, Als Hebevorrichtungen dienen 2 cinfahe Winden: die Ueberführung der emporgefdörderten Last auf das obere Geleis gescicht in der Weise, daß dasselbe über der Auf- zug8öffnung ein beweglihes Stück enthält, das sid \ceerenförmig öffnen und {ließen läßt. Der Mörtel wird bier in offenen Rühr- werken gemist, in welbe der Sand und der gleichfalls in einem Rührwerk gelös{te Kalk dur Handarbeit aufgegeben wird.

Ueber die Vorzüge und Nachtheile beider Spsteme und über das Verhältniß, in welchem die Kosten des Betriebes nach einem dersel- ben zu cinander und zu den Kosten des üblichen Baubetriebes mit Stein- und Kalkträgern steben, hat die Bauverwaltung ein bestimm- tes Urtheil fi noch nit bilden können. In letter Beziehung ift ein rihtiges Ergebniß aub nit aus den Erfahrungen eincs einzelnen Baues zu gewinnen, fondern kaun erst dann gezogen werden, wenn die An- \cbaffungskosten der ständig benußten Betriebsmittel nit mehr eine so wesentlihe Rolle spielen. Jedenfalls hat die Bauverwaltung für ibren Theil volle Ursache, mit beiden Arten des Betriebes, die ihren Dienst noch keinen Augenblick versagt haben, und bei denen die großen, font von einer Baustelle unzertrennlichen, Widerwärtigkeiten weggefallen sind, in hohem Grade zufrieden zu sein. Zweifellos wird das von ihr gegebene Beispiel vielfache Nachahmung finden und den Anstoß zu einer Neform des Baubttriebes geben, die in anderen Großstädten {on längst durchgeführt ift, bier aber gegen Gewohnheit nit aufkommen konnte.“ E,

tage Ly «s :

Im Märkiscchen Provinzialmuseum waren nach der „Nat. Z.“ Ende 1875 bereits vorhanden und katalogisirt 14,199 Nummern, darunter Alterthümer a. aus Deutschland 5187, b. aus dem Auslande 460, Mittelalter a. aus Deutscbland 509, þ. aus dem Auslande 4, Neuzeit a. aus Deutsbland 2039, b. aus dem Auslande 72, versciedene Gegenstände 629, Münzen 1291, Medaillen, Siegel u. \. w. 2137, Arcbitektur 76, Bilder, Karten, Skizzen, Pläne 614, Urkunden und Autographien 170, Bibliothek 320. Nov nit fata- logifirt waren 5220 Nummern, die untec Münzen und Medaillen r In diesem Iabre sind noch Tausende ron Nummern hinzu- getreten.

__ Die Gesellschaft für Erdkunde hielt am Sonnabend ihre erite Stbung nachden Ferien im Gebändedes Architektenvereins hierselbft.

Die „New-Yorker Hd.-Zt g.“ äußert fi über die Geschäfts- lage in ibrem vom 22. September datirten Wocbenberi cht folgender- maßen: Troÿdem die Herbstsaison {on ziemli vorgerückt ist, bat der Geldstand auch in dieser Berichtëswocbe den Chorakter großer Abundanz bewahrt. Was von unseren Banken nach dem Westen remittirt wurde, um die Mobilisirung der Getreideernte zu erleich- tern, war nicht genügend, eine Verhärtung der Zingraten berbei- zufübren. Call [oans gegen Depot gemischter Sekuritäten stellten nch durhs{nittlich auf 115 à 22/0, gegen Hinterlegung von Bundes- papieren ca. 2/9 billiger. Die Bewegungen des Goldmarktes bielten ib während dieser Berichtswoche in engen Grenzen, das Agio fluktuirte zwisben 10}—9{ und {loß beute à 10. Die im Allge- meinen feste Tendenz des Marktes fand ibre Hauptstüte in der Knappheit des Materials. Die günstigen kommerziellen Aussichten, welche cinen Rückgang des Agios wahrsceinlid machen, haben cin sehr belangreies Découvert hervorgerufen, und da leßteres nicht ge- neigt scheint, weitere Engagement8 eingehen zu wollen, kann das Agio sib leiht auf seinem jeßigen Standpunkte behaupten, troß der niedrigsten Wechselcourse, welbe Gold-Import von Europa in Aus- sicht stellen. Für gekündigte Bonds zablte das Schaßzamt 32,000 Doll. aus, für fällige Zinsen 222,000 Doll.

Das Waaren- und Produktengeschäft nabm cinen im Allgemeinen befriedigenden Verlauf, obwohl dasselbe an Volumen gegen die Vorwoche zurücksteht. Brod stoffe konnten den bis Mitt- wo allmählich etablirten Avanz zwar nit völlig behaupten, immer- bin jedo sind Scblußnotirungen etwas höher als vor act Tagen. Baumwolle verfolgte bis Donnerstag weicbende Tendenz, seitdem trat eine {wache Reaktion ein und ein Theil des erlittenen Rück- gangs wurde wieder zurückgewonnen; Termine am Schluß ebenfalls etwas fester. Statistisben Nachrichten zufolge bat die Baumwoll- ernte während des am 1. d. beendeten Jahres einen Gesammtertrag von 4,669,288 Ballen gegen 3,832,991 Ballen im Vorjahr ergeben. In raf. Petroleum blieb der dieswöchentliche Umsaß auf uner- hbebliche Kontrakt-Realisirungen beschränkt, da die niedrigen Noti- rungen an europäischen Märkten eine Ermäßigung der Forderungen Seitens der Raffineurs nicht veranlaßten. Raff. Petroleum in Kisten matt und chne Preisänderung; rohes Petroleum {loß flau und niedriger.

Der Waaren- und Produkten-Import während der anr 16. September c. beendeten Woche repräsentirt einen Gefammtwerth von 5,001,875 Doll. gegen 4,117,698 Doll. in der Vorwoche, eine Zu- nahme von 884,177 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipiren am Gesammtwerth des leßztwöchentlihen Imports mit 1,587,057 Doll. resp. mit 131,386 Doll. weniger als in der Vorwoche, während der Import diverser Produkte und Waaren um 1,015,563 Doll. größer war.

Am Waaren- und Produkten-Er port, dessen Gesammt- werth während der am 19. September cr. vollendeten Woche in Höhe von 5,422,971 Doll. eine Zunabme von 546,947 Doll. gegen die Vor- woche aufweist, partizipirt Baumwolle mit 7516 Ballen im klarirten Werth von 460,592 Doll. gegen 6793 B. im Werth von 381,375 Doll. in der Vorwoche und 928 B. resp. 3942 B. im Werth von 54,974 Doll. resp. 329,210 Doll. in der Parallelwohe beider Vorjahre.

Verkehrs-Anstalten.

Die Eisenbahn Marienburg-Mlawka is am 1. Ok- tober auf der weiteren Theilstree von Deuts{-Eylau nach Mon- towo, und die Eisenbahnstrecke Deutsh-Wette-Leobschüt am

A

1. Oftober für den allgemeinen Verkehr eröffnet worden.

New-York, 6. Oktober. Das Postdambpf\chGiff des Nord- deutfcwen Lloyd „Main“, welches am 23. September von Bre- men und am 26. September von Southampton abgegangen war, ist beute 6 Uhr Morgens wohlbehalten hier angekommen.

Vor Eintritt in die Tagesordnung theilte der Vorsißende mit, daß die Gefellshaft Se. Majestät den König der Belgier zum Ehren- mitglicd ernannt und Allerhöcstderselbe diese Würde angenommen hat. Dem Berichte des Vorsißenden über die unter dem Vorsiß Sr. Majestät des Königs der Belgier in Brüffel abgehaltene Konferenz zur Berathung der Mittel für die wissenschaftliche und zivilisatorische Grs{ließung von Central-Afrika, folgte cin Vortrag des Professors Dr. Bastian über seine leßten Reisen in Süd- und Nordamerika.

Die „Medl. A.“ berichten: Sicherem - Vernehmen n«ch hat der Großherzog die dem Ministerium vom Hof-Baurath Willebrand vorgelegten Pläne zum Bau eines Museums in S{werin genehmigt und das Kommissorium der Ausführung dem Hof-Baurath Willebrand übertragen. Der Bau wird im Frühjahr 1877 beginnen und bis zum Herbst 1881 vollendet sein, und alsdann die Großherzog - lien Sammlungen von Gemälden, Kupferstichen, plastishen Gegen- ständen und aub noch die Alterthümersammlung aufnehmen. Zur Baustelle werden die am Alten Garten vorbandenen Fundamente benutzt.

Bremcn, 7. Oktober. (W. T. B.) Ueber die deutscche Er- pedition nach E raes ist von Dr. Finsd folgendes, aus Tobolsf von gestern Abend datirtes Telègramm hier eingegangen: „Wir find soeben woblbehalten mit einem Dampfer von Samarowa, welcbes wir am 26. September erreibt hatten, hier angekommen. Wir hatten mit einem Ruderboot die Tschutscha befahren und waren zu Fuß bis zur Baiderata-Bucht vorgedrungen. Angesichts der Ka- rabai waren wir gezwungen, umzukehren. Ausführlice Berichte und reibe Sammlungen folgen.“

In Andernach wurde am 8. Oktober die 1000 ste Wieders- kehr des Tages der S{lacht bei Andernach (Sieg Ludwigs I. über Karl den Kahlen) festlih begangen.

Dheâter.

„Die Fremde" (l'étrangère), das fünfaktige Schauspiel von Alerander Dumas-Sohn, erlebte am Sonnabend im Residen z- theater seine erste Aufführung. Die Handlung des Stücks bewegt sich in nit ganz so niedrigen Sphären sittliber Anschauung, als die, in denen_ man gewöhnli franzöfishe Sittendramen fi abspielen sieht. Die Sprache des Stüs ist, wie gewöhnli bei Dumas-Sobn, eine glän- zende; dieselbe hat durch die Uebersetzung Paul Lindau's nichts an Schönheit eingebüßt. Der Dialog ist \spannend, fesselnd, wibig, aber zuweilen überpikant, felbst wenn er, wie bei dem von Hrn. Keppler mit Auszeicbnung dargestellten Dr. Remonin, in das Gewand der Ge- lehrfamfkeit gekleidet wird. Die Handlung ist nit ganz von Uebertrei- bungen frei, und namentlich dürften die Abenteuer der Frau Clarffon, troß der fast überzeugenden Erzählung dur Frau Claar-Delia Vielen unglaublich oder gar untiögli erscheinen. Die Darstellung des Dramas war im Ganzen und Einzelnen eine ungewöhnlich gute ; {ließli seien noch die besonders- erfreulichen Leistungen der Damen Frau Claar-Delia, Frl. Hiller, Frau Ernft und der Herren Haak, Keppler, Prosky und Beckmann erwähnt.

Im Stadt-Theater findet morgen, Dienstag, mit den Gästen Frl. Bertha Necker, Direktor Lebrun und Carl Mittell die erste-Aufführung von „S@nell gefreit“, nach dem Englischen „married in haste“. Lustspiel in 4 Akten von Byron, von Paul Lindau, bestimmt statt.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), (9504) außerdem dic Fahrpläne der Hannoverschen Staatsbahn und der Bergisch-Märkischen Eisenbahn,

Berlin:

zum Deutschen Reichs-

M 238.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 9. Oftober

Anzeiger und Königlich Preußischeu Staats-Anzeiger.

1876.

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentshen Reihs-Anzeigers und Königtich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, S. W. Wilhelm-Straße Nr. 32,

Deffentlicher Anzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Bes Naten, Aufgebote, F aledangni u. dergl,

3. Verkäufe, Verpachtun gen, Submissionen etc,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung L. s. Ww. von öffentlichen Papieren.

5, Industrielle Etabliss®ments, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien-Nachrichten. beilage.

Inserate nehmen an: das Central - Annoucen- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Am.'oncen-Expeditionen des „«Juvalidendauk““, Rudolf ». osse, Haasensteiu & Vogler, G. L. Daube & Q, E, Schlotte, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoucen-Bureaus.

Stebriefe und Untersuchungs-Sachen. [8226] Aufenthalts-Ermittelung.

Der Carroufsel - Besißer A. Wegnerowsky, früber in Staßfurt wohnhaft, wird von mir gesucht.

Wer über den gegenwärtigen Aufenthalt desselben mir Etwas mitzutheilen vermag, wird dringend er- sucht, dies zu thun.

Halle a, S., den 4. Oktober 1876.

Zustiz-Rath v. RadeelkLe.

Oe Vene Vorladung. Gegen die nabe- nannten Wehrpflichtigen: 1) den Matrosen Carl Friedrich Treptow aus Lübben, geboren am 14. Dezember 1853, 2) den Schneider Carl Albert Franz Janke aus JIamlitz, Kreis Lübben, geboren am 8. Juli 1853, ist auf Grund der von der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Luckau am 6. September 1876 erhobenen Anklage die Unter- suchung wegen Verleßung der Wehrpfliht gemäß . 140 des Reichs-Strafcesezbuchs eröffnet und vor dem unterzeicneten Gerichte, Zimmer Nr. III., auf den 15. November 1876, Mittags 12 Uhr, Termin zur mündlichen Verhandlung anberaumt worden. Die genannten Personen werden daher aufgefordert, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle ihres Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in con- tumaciam gegen sie verfahren werden. Lübben, den 14. September 1876. Königliches Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Gegen den Müller Oscar Weber aus Werchow, Kreis Calau, gebo- ren am 9, August 1857, ist auf Grund der von der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Luckau am 10. September 1876 erhobenen Anklage die Untersuchung wegen Vergehens gegen die öffentliche -Ordnung (Verleßung der Wehrpflicht) gemäß §8. 140 des Reichs-Strafgeseßbuhs eröffnet und vor dem unter- zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 111, auf den 15. No- vember 1876, Mittags 12 Uhr, Termin zur mündlicben Verhandlung anberaumt worden. Der p. Weber wird daher aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidi- gung -dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle feines Ausbleibens wird mit der Untersubung und Entscheidung in contumaciam gegen ihn verfahren werden. Lübben, den 16. September 1876.

Königliches Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

8%) Subhastatious- Pateut.

Das dem Schmied Otto Heinrich Rudolf Schulze zu Lichterfelde gehörige, in Liehterfelde belegene, im Grundbuch von Lichterfelde Band I. Nr. 11 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör, soll den 2. Dezember 1876, Vormittags 117 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über ‘die Ertheilung des Zuschlags den 5. Dezember 1876, Nachmittags 1 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück, 76 Ar 87 Q.-M. groß, ist zur Grundsteuer, bei einem derselben un- terliegenden Gesammt-Flähenmaß von 72 Ar 97 Q.-M. mit einem Reinertrag von 12 #4 60 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußungs- werth von 219 A. veranlagt. :

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleicen etwaige Abschäßungen, andere das Grundbuch betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite zur. Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende aber nit ein- getragene Realrechte geltend zu macen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Berlin, den 26. September 1876.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

7 Oeffentliche Ladung

der ersten Abtheilung des Königlichen Kreisgerichts zu Stralsund vom

E 30. August 1876.

Vas im Jahre 1860 zu Wolgast erbaute Brigg- schiff „Georg Freiherr Vinke“ ist mit dem Het- mathshafen Stralsund unter Nr. 861 zufolge Ver- fügung vom 27. Juli 1876 in das hiesige Schiffs- Tégister als Eigenthum einer Rhederei eingetragen. OU der Leßteren gehören unter Anderen auch:

1) der Schiffskapitän Fr, Wilhelm Krüger und 22 der Kaufmann Gustav Siewert, elde zu Stralsund, und zwar Ersterèr mit 431 DSedszigstel, Leßterer mit 2 Sechszigstel; welche ie Beide vom Sciffsfkapitän Hermann Wilhelm

Behufs Eintragung der ersten Verpfändung der vorbezeichneten 453 Secszigstel Parten haben die beiden genannten Mit-Rheder die öffentliche Ladung der zur Eintragung berechtigten Realgläubiger be- antragt.

Demgemäß werden alle zur Eintragung bereh- tigten ealgläubiger hierdurch geladen, ihre Forde- rungen und Ansprüche spätestens in dem vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Pütter auf

den 16. Dezember 1876, / Vormittags 117 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 44, anbe- raumten Termine bei Vermeidung des Aus\{lu}es mit ihren etwaigen Vorzugsre{ten anzumelden. Das Präklusiv-Erkenntniß soll in der öffentlichen

Sitzung am 11. Januar 1877, Mittags 12 Uhr, publizirt werden.

Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Borzejewo, Schrodaer Kreises unter Nr. 6 belegene, im Hypothekenbuche der genannten Ortschaft Vol, 1 Pag. 6 seqgq. ein- getragene, den Rentier Thomas und Johanna Szal- czyúsfkishen Eheleuten gehörige Grundstü, dessen Besißtitel auf den Namen der Genannten berichtigt fteht und welches mit einem Flächeninhalte von 38 Hektaren 78 Aren 80 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuerreinertrage von 167,758 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nußungswerthe von 141 #4 veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation

den 15, November d, I., Vormittags num 10 Uhr, im Lokale des Königlichen Kreiégerichts bierselbst, Zimmer Nr. 3, versteigert werden, Schroda, den 24, August 1876. [7435] Königliches Kreisgericht. Der Subhasftations-Richter.

[8235] Edifktalen.

In Sacben des Kaufmanns Wilhelm Hulvers-

orn zu Mexiko, Klägers, Imploranten, gegen den Kaufmann Fohaun Heinrich Fischbach, von Hanau, dermalen unbekannt wo abwesend, Verklagten, Im- ploraten, wegen Forderung und Arrest hat Kläger gegen den bescheinigtermaßen unbekannt wv abwesen- den Verklagten dahier Klage erhoben auf Zahlung von 492 merikanis{hen Dollars 66 Cents oder 2111 Æ 40 S, die ihm der Verklagte, welcher im Jahre 1871 und den vorhergehenden Jahren sein Geschäftsgehülfe in Meriko gewesen, an zu viel ge- zahltem Gehalt nach Abre{chnung vom 27. Mai 1871 und nah vorgelegtem Schuldbekenntniß von diesem Tage schuldig geworden sei, und hat zuglei zur Sicherung seiner Forderung am 17. Februar d. Js. gerichtliche Arrestanlage auf das in Werthpapieren bestehende, dahier kuratorisch verwaltete elterliche Vermögen des Verklagten erwirkt.

Die Klage wird hiermit durch öffentliche Blätter dem Verklagten mitgetheilt und zu deren Beant- wortung und weiteren mündlichen Verhandlung na Maßgabe des §. 37 der V. Ordn. vom 24./6. 67 Termin auf den 10. Januar 1877, Mittags 12 Uhr, vor das unterzeichnete Gericht anberaumt, dem Ver- klagten dabei auch eröffnet, daß, wenn er in dem Termin nicht erscheint, das Gericht die Klagthat- sahen für richtig annehmen und dana in der Hauptjache, fowie wegen Beibehaltung des angelegten Sicherheitsarrestes erkennen wird, daß auch das Erkenntniß, sowie alle weiteren in der Sache er- gehenden Verfügungen ihm nur durch Anschlag an Gerichtsstelle werden bekannt gemacht werden.

Hanau, den 15 September 1876.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Müller.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Das Hotel Westendhalle zu F“ ankfurt a. M., in unmittelbarer Nühe der Westbahnhöfe belegen, soll vom 1. November cr, ab auf un- bestimmte Zeit im W- weit verpachtet

bedingungen kö” nen in unserem Sekretariat,

bei der di*‘teitigen Betriebs-Inspektion furt a, eingesehen, auch auf portofreies Er- suchey. gegen Einsendung der Copialgebühren von as von uns bezogen werden. : _Pactlustige wollen ihre Offerten mit der Auf- schrift „Vervachtung des Hotel Westendhalle zu aiggedila a. M.“ versiegelt bis zum 14. Okto- er cr. hierher einjenden, an welchem Tage, Vor- mittags 10 Uhr, dieselben im Beisein der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. Etwa 1pâter eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Cassel, den 30. September 1876. [8185 Königliche Direktion der Main - Weser - Bahn.

f E : werden. Die bezüglichen Patht- sowie zu Frank-

Dekanntma ung. Am Donnerstag, den 12, Oktober cr.,, Vormittags 9: Uhr, weren von dem unterzeichneten FiliaL-Artillerie-Depee auf dem Zeughaushofe hierselbst 295 kieferne Bombenbalken von 4 bis 7 Meter Länge und 26—27 Cm. Stärke und Breite öffentlich meistbietend gegen fofortige Baarzahlung verkauft werden. Verkaufsbedingun-

Sauerbier erworben haben.

gen werden im Termin bekannt gemacht. Witten- berg, den 2. Oftober 1876, Filial-Artillerie-Depot,

„ge der Submission ander- |

I ————————————_———————

P Bekanutmachung. Die Chausseegelderhebung bei Niederwußow

(an der Königsberg-Freienwalder Chaussee) mit der Hebe-Befugniß für 1 Meile oder 7,5 Klm. soll vom 1, Januar fat. ab in Pacht gegeben werden.

ierzu ift ein Licitationstermin auf Montag, den 16. Ofktob. 1876, Vorm. 9 Uhr, im Geschäftslokal der Kreis-Chausjeebaukafse, hier- felbst anberaumt worden.

Die Pachtbedingungen können in dem bezeichneten Lokale vom 1. Oktober cr. und zwar an den Wochen- tagen von 10—12 Uhr eingesehen werden.

Zum Bieten werden nur folhe Personen zuge- laffen werden, welche dispositionsfähig sind, und vor Abgabe ihres Gebots eine Kaution von 300 M baar oder in Staatspapieren bei der Kreis-Chaussee- baufkasse deponiren. Cto. 200/9.)

Königsberg i. d. N., den 20. September 1876.

Der Dircktor des Chaufseebau-Comités und Landrath, von Gerlaeh.

[8245] Bekanntmachung.

Am Freitag, deu 13. d. Mts., Vorm. 10 Uhr, sollen auf dem hiesigen Haupt-Steueramte 38 Ctr. Makulaturpapiere und 65 Ctr. 25 Pfd. zum Ein- stampfen bestimmte Akten 2c. öffentli meistbietend gegen glei baare Bezahlung verkauft werden.

Potsdam, den 6. Oktober 1876.

Königliches Haupt-Steueramt.

[8228] Bekanntmachung. Jür die hiesige Anstalt soll die Lieferung von 900 Metern, 1 Met. 33 Nzl. breit, ordinairx __ grauem gekrumpenen Tuch, 250 Metern, 1 Met. 33 Nzl. breit, blauem Tuch, 100 Kilo grauwolleneiñ Strumpfgarn, 100 Kilo weißwollenem Strumpfgarn, 40 Kilo Fahlleder, 500 Kilo Sohlleder, 390 Kilo Brandsohlleder, 150 Kilo Fahllederabfall, 4000 Litern Petroleum, 400 Litern Rüböl, 400 Kilo weißer Stückenseife, 200 Kilo \{warzer Stückenseife, 600 Kilo grüner Seife, pro 1877 im Wege der Submission unter den in der Anstaltsregistratur einzusehendeu oder gegen Kopialien zu beziehenden Bedingungen vergeben werden. Hierzu ift Termin auf Montag, den 23. Oktober cr., Vormittags 10 Uhr, anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift „Submission“ bei uns eingereiht sein müssen.

Den Offerten muß die Erklärung beigefügt sein, daß von den Lieferungsbedingungen Kenntniß ge- nommen ift.

Strausberg, den 3. Oktober 1876.

Inspektion des Landarmenhauses.

Königliche Niederschlesisch - Märkische E) Eisenbahn.

Die Arbeiten und Materiallieferungen zur Er- bauung eines Beamten-Wohnhauses nebst Stall- gebäude auf Bahnhof Arnsdorf, bestehend in Erd-, Maurer-, Steinmetz-, Zimmer-, Dacbdecker= (Cement), Schmiede-, Klempner-, Tischler-, S{lo}er-, Glaser- Anstreicher- und Dfenseter-Arb-:ten sollen im N ege der Submission im Ganz?z an einen 0?%igneten Unternehmer vergeben rben,

Termin hierzu ift auf

Donner? (g, den 12. Oktober d. Z,, A Vormittags 10 Uhr, E um Sau der Königlichen Eisenbahn-Kommission hier bft anberaumt, bis zu welchem die Offerten Eee und versiegelt m1: der Auff(rift;

das Beamten- Wohnhaus __ Arnsdorf“ eingereiht fein müssen. „Vie Submissionsbedingungen und Zeichnungen liegey im vorbezeichneten Bureau zur Einsicht aus au Tönnen daselbst Abschriften der Bedingungen und der vorgeschriebenen Offerten-Formulare, sowie Kopien der Zeichnungen gegen Erstattung der Koften in Empfang genommen werden.

Breslau, den 30. September 1876. Der Eisenbahn-Bau-Jnspektor, Großmann,

8252 E ‘o E Dberschlesische Eisenbahu.

—e NKestauration auf Bahnhof Deutsch- Rasselwit foll vom 1. Novem 1SÉ6 ab Dé: pachet werden. Offerten sind bis zu dem auf den ,_ 20. Oktober d. Z,, Vormittags 11 Uhr, in unserem _Amtslokale Bahnhofs\traße an- beraumten Termine frankirt und mit der Aufschrift „Gebot auf Pachtung der Bahnhofs-Restaura- Di ¿n Deutsh-Rasselwig“ an uns einzureichen.

Zroffnung derselben erfolgt im Termine in

auf Bahnhof

Die Gegenwart der etwa ers{icnenen Pachtlustigen. Die Verpachtungsbedingungen liegen während - der Amts- stunden in unserem Bureau zur Vinsit aus und werden auf Verlangen gegen Zahlung von 50 Pfen- nigen Kopialien abschriftl% mitgetheilt.

Frankenstein, den ?, Oktober 1876,

Königliche Eiscubahn-Kommission,

E a Es Z [ „Offerte auf Arbeiten und Uuererungen für |

Königliche Ostbahn. Linie Laskfowiß-Zablonowso. Submission auf Ausführung von Erdarbeiten: Loos II. verans{lagt auf 151,004 Kbm. Erdmafe. ITT, L E A S O3 L V. L O V, 140,596 i L VII, L + E z . Tk: L E L Termin Moutag, den 6. November 1876, Vormittags 11 Uhr, in unserem tehnif{chen Bu=- reau, Victoriastraße Nr. 4, hierselbst. Submisfsions-Bedingungen liegen im vorbezeich- neten Bureau zux Einsicht aus, können von da au gegen Franko-Einsendung von 3 4 pro Eremplar bezogen werden. Cto. 57/10.) Bromberg, den 3. Oktober 1876. Königliche Direktion der Ostbahn. Ban-Abtheilung äx.

L Bekauntmachung.

Für die unterzeichnete Werft follen c. 4575 M. xnngetheertes Tauwerk aus italienishem Hanf, von 4 bis 9 Cm. Stärke, beshafft werden.

Lieferungs8offerten sind verstegelt mit der Auf- schrift: „Submission auf Lieferung von Tau- werk“ bis zu dem am 25. Oktober, Mittags 12 Uhr, im Bureau dex unterzeichneten Behörde anberaumten Termine cinzureicen.

Die Lieferungsbedingungen, welcbe auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kovialien von 0,75 M. abschriftlih mitgetheilt werden, liegen nebst den näheren Bedarfsangaben in der Registratur der Kaiserli®Ben Werft zur Einsicht aus.

Kiel, den 4, Oktober 1876.

Kaiserliche Werft. Bekauntmachung.

_Die für das Jahr 1877 im Bereiebe der Marinée- Station der Nordsee füt S. M. Swiffe, Fahr- zeuge und die Marinetheile erforderlich werdenden Proviant- und Fourage- 2c. Artikel und zwar:

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[8208]

4 . frishes Rind- und Schweinefleis{, Pökel-Rind- und Schweinefleish, präservirtes Rind- und Hammel=- fleisb, Hartbrod, Weizenmehl, Backpflaumen, Essig- sprit, gelbe Erbsen, Reis, Bohnen, frische und prâ- fervirte Kartoffeln, Kaffee, Thee, Zuker, frische und Dauerbutter, präservirte Butter, Salz, Branntwein, Sauerampfer, weides und Schneide - Pflaumen-=

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B. frishes Brod, Hafer, Heu, Stroh und Lagerstroh sollen im Wege öffentliher Submission vergeben werden, und ist Hierzu Termin auf Mittwoch, den 8. November d. J., Vormittags 12 Uhr, in unserem Bureau anberaumt.

Die Bedingungen, adl A. und ad B. getrennt, liegen in unserer Registratur zur Einsit aus und können auch gegen Erstattung der Kopialien ab- schriftli bezogen werden. In letzterem Falle ift ausdrücklich anzugeben, ob die Bedingungen für die Artikel ad A. oder ad B. resv. für A. und B. zusammen gewünscht werden. D

] Die abzugebenden verschlossenen Dfferten, in welchen das Einverständ- niß mit den Leferungsbedingungen ausdrücklich zu vermer*ïen bleibt, sind mit der Aufschrift zu versehen : „Submissionsofferte für die Proviänt-Keferung Pro 187€, oder „Submissionsofferte für die DroD id Fourage Pro 1A Wilhelmshaven, den 4. Oftober 1876. Kaiserliche Jntendantur der Marine-Station der Nordsee.

N. Cto. 61)

Dometer.

Lieferung von

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« Münster-Ensche._® Eisenbahn ezr « erforderlichen Betries,, Mea T «crialien, als: Reiserwellen, If, Lampendocht, Dot: garn, Nüböl raff., Zündhölzer, Petroleum, Lampen- glocken, Lampencylinder, Putzwolle, Putzleinen Putz=- pulver, Reiser- resp. Piasave-Besen, weiße Kern- letse, grune Seife, Soda, Terpentin refv. Putz Wasleder, Washshwämme, Rüböl (rob), “Lola Kupfervitriol, Schwefelsäure, div. Elemente, Thon- cylinder, Becergläser, Bittersalz, Papierfeibenx zum Morfetelegraph, Bindfaden, Drahtstifte, Nägel, Vextrin, Kreide, Korke, Plomben, Desinfettions- pulver und Rosmarin foll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden. Die Lieferungs- bedingungen liegen in unserm Centralbaureau, fowie auf den Stationen Emden, Leer, Hamm, Paderborn und Burgsteinfurt zur Einsicht aus, auch - können dieselben von uns gegen Erstattung der Kopialien ad 1 M pro Exemplar bezogen werden. OFerten „Submission auf

sind vershlofsen mit Aufschrift :

Lieferung von Betriebs - Materialien“ bis zu dem am 31, Oktober cr., Vormittags 16 Uhe, in dem Geschäftslokale unserex Hauptmagazin- Verwalt';g zu Hamm anstehenden Termine, in welbe-n dieselben in Gegenwart der erschienepen S".vmittenten eröffnet werden, mit vorgeschriebenen Proben frei dorthin einzusenden. Münste» den | 6. Oktober 1876. Köuiglihe Direkt} on der è Westfälischen Eisenbahn, [8265]