1876 / 246 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

den Anträgen wünschte, welchem Wunsch dann später von dem An- tragsteller Schmid durch Weglassung'der Worte „in ihrem seitheri- gen, Umfang“ entsprochen wurde. v. Schad, v. Wöllwarth, Pfeiffer erklärten sih gegen die Anträge wegen mangelnder Borberei- tung, Beutter, Elben (Cannstatt), Haug, sprachen für die Anträge, worauf nach Ablehnung des von Schad beantragten Uebergangs zur Tagesordnung (mit 61 gegen 18 Stimmen), der Antrag von

angenommen, und auch der Antrag von Mohl und Genossen |

angenommen wurde.

Hessen. Darmstadt, 15. Oktober. (Darmst. Z.) Jn dem zweiten Theil des Hauptvoranschlags der außerordent- lihen Einnahmen und Ausgaben im Ressort des Ministeriums der Finanzen stellte die Regierung für den Baufond der Main-Weserbahn die Summe von 1,000,000 H ein und erläuterte diese Forderung des Näheren in einer Mittheilung vom 31. März l.-J. Die Zweite Kammer bewilligte auf An- trag des Finanzausschusses diese Summe als Pauschal- kredit einstimmig. . Der- Finanzauss{huß der Ersten Kammer war der Ansicht, daß fünf in genannter Mittheilung angeführte Bauten nicht so dringender Natur sein möchten, daz sie sämmtlih in dieser Finanzperiode noch ausgeführt werden müßten, und beantragte, statt der vorgejehenen 1,000,000 A nur die Summe von 800,000 / der Regierung zur Verfügung zu stellen, welchem Antrag die Regierung nicht entgegentrat und welchen‘ die Erste Kammer einstimmig ge- nehmigte. Der Finanzauss{huß der Zweiten Kammer ist damit einverstanden und beantragt Beitritt zum jenseitigen Beschlusse.

Hesterreich-Ungaru. Wien, 16. Oktober. Die Kom-

hat, hat die „erste Lesung“ des ganzen Tarifs vollendet.

Bekanntlich fand in diesem Jahre in der österreichischen Delegation eine lebhafte Debatte über den Militär-Stell-

vertreterfonds statt, dessen Heranziehung zur Deckung der Kosten für die neuen Geschüße beantragt war. Dem „Pester Lloyd“ wird nun von hier telegraphisch gemeldet, daß beiden Legislativen eine Vorlagé, betreffend die Verwendung des Stellvertreterfonds, unterbreitet werden soll.

17. ‘Oktober. (W. T. B) Gesiern ist; wie die „Presse““in ihrer heutigen Abendausgabe meldet, ein russi- her Feldjäger mit einem Handschreiben des Kaisers von Nußland hier eingetroffen.

(W. T. B.) Der Artikel des „Pester Lloyd“, der

von einer Fsolirung Rußlands spricht, wird in hiesigen |

unterrichteten Kreisen als der wirklichen diplomatischen Sach- Pläße ertheilt werden, herausgestellt habe; der Truppentrans-

lage durhaus nicht entsprechend angesehen.

18. Oktober. (W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ bringt |

einen längeren Artikel, in welchem es Jtalien eindringlichst

vor Agitationen gegen Oesterreih warnt. Wie das „Tage- | iplomatie gegenwärtig die | die |

; Oktober. Man schreibt der „Pol. Korr.“ von | „Die Aufmerksamkeit unserer politischen Kreise wird,

blatt“ vernimmt, beginnt in der D Frage wegen der Hauptrolle zu spielen. Pest, 16. Oktober. hier : wie gegenwärtig aller Orten, durh die Vorgänge im Orient absorbirt. Es kann nit behauptet werden, daß in dieser Beziehung si leßterer Zeit besonders lebhafte Besorg-

Friedensbedingungen wieder

nisse geoffenbart hätten; in den bezeihneten Kreisen hält |

man, gestüßt auf wiederholte Aeußerungen maßgeblicher Persönlichkeiten, den Frieden Oesterreihs-Ungarns für ge- sichert und läßt sih in dieser Ueberzeugung durch keinerlei wirkliche oder angebliche neue Phase in der allgemeinen poli- tishen Situation erschüttern. Die Opposition der Linken

wärtigen, daß sofort nah dem

über die Orientfrage erfolgen wird, auf welche sih dieser Abgeordnete gleichsam stillschweigend ein ausscließlihes Pri- vilegium erworben hat.“

Schweiz. Bern, 13. Oktober. (Köln. Ztg.)

flossene Baujahr auf 5,809,160 Fr. festgeseßt worden.

vention 8 Millionen überstiegen haben.

: i ( Für die drei frühe- ren Baujahre wurden zusammen

9,423,415 Fr. griffen.

ist, ist nun amtlich Tonstatirt. Werden fortan täglich nur noch

durchschnittlih 6 Meter des Richtstollens fertig, wie dies in | neuerer Zeit der Fall, so ist die Vollendung des Tunnels bis | Der Große | | von

zum vertragsmäßigen Termin unzweifelhaft. Rath des Kantons Genf hat das vom Staatsrath vor- gelegte neue Geset, betreffend den Beitritt der katholischen Gemeinden dieses Kantons zum schweizerischen christkatholi- schen National-Bisthum einer Kommission zur Prüfung übergeben. Jn seiner Sißung hat der Bundesrath die Demission des Obersten Merian von Basel als Kommandant der 4. Division der s{weizerischen Armee auf Ende Oktober

und seine gänzlihe Entlassung von der Wehrpflicht auf Ende | Eml Le : L l h | auf dem Schloß zu San Martino das Diplom, das ihn zum | Marchesen ernennt, und seiner Braut, der E R Mer Luisa

Dezember nächsthin bewilligt. provisorisch mit beauftragt.

17. Dltober. (Köln. Zig) Dex: Tessiner Stäats- rath beschloß, entsprechend einer liberalen Petition, sofortige Neuwahl des Großen Rathes, da der gegenwärtige ver- fassungswidrig sei.

Großbritannien und Jrland. London, 16. Oktober (E. C.) Die Lords der Admiralität sind bei ihrem jüngsten Jnspektionsbesuche inChatham mit den in den Ar- beiten gemachten Fortschritten so wohl zufrieden gewesen, daß sie allen Offizieren und Mannschaften den nähsten Sonn- abend als einen freien Tag geschenkt haben. Der Missionar Rev. Tfennell, der am Cheyenne- Flusse im Lande Dacotah, dem Schauplaße von Longfellows „Hiawatha“, höchst erfolgreih unter feindlichen und freundlihen Jndianer- stämmen gewirkt hat und bei dem leßten FJndianer- Aufruhr die Weißen jener Station zu retten verstand, ist in der Nacht vom 27. September etwa einè Meile von der Station erschossen worden, ohne daß irgend eine Ursache aufzufinden wäre.

gt. Oberst v. Büren in Bern ist der Leitung der Geschäfte der Division

Schmid und Gen. mit 62 gegen 17 Stimmen |

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Laut | offiziellem Vernehmen ist die Subvention für Ausführung des | großen St. Gotthard-Tunnels entsprehend der geliefer- | ten Arbeit von der internationalen Kommission für das ver- | Bei | vertragsmäßigem Fortschritt des Tunnelbaues würde die Sub- | 1 | | kaum begonnen und auf dem Stück zwischen Chiusaforte und aus- | gezahlt, d. h. nur für den Gotthard-Tunnel, die Fahresbei- | träge für die übrigen Bauarbeiten sind hierin niht mit einbe- | Daß der Fortschritt des Gotthardtunnel-Baues in | Folge Verdoppelung der Kompression und bedeutend ver- | besserten Arbeitsbetriebes jeßt ein befriedigenderer als früher |

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Calcutta, 15. Oktober. (Times.) Der britische gent bei dem Emir von Kabul, Atta Mahonimed Khan, hat Kabul verlassen und ist nach Simla abgegangen. Der Emir von Kabul und die Fürsten von Nepaul werden auf der Versammlung zu Delhi erwartet. Der „Pioneer“ sagt, daß die Häuptlinge von Central-Fndien die Feierlichkeit nachdrüdlih billigen und erklären, sie hätte früher gehalten werden sollen. Zwölf oder dreizehn Häuptlinge aus dem mittleren Indien werden si einstellen, unter ihnen Scindiah, Holkar, die Begum von Bhopal, der Maharajah von Rewah, die Rajahs Dhai Devas Orha und Rutlam. Ein Corps der Truppen des Guikwar mit den berühmten goldenen und silbernen Geschüßen ist bereits auf einen zwei- monatlihen Marsch von Baroda nah Delhi aufgebrochen. Die S&wierigkeit betreffs des Vortritts ist beigelegt worden nach einem Plan, die Häuptlinge - gemäß der Zahl der ihnen bei ihren Begrüßungen zugestandenen Geschüße zu ordnen. In Folge einer Mißernte ist Noth im Dekan und dem Süd-Mahratta-Lande. Die Regierung sorgt für Unter-

| stüßung.

(Times.) Die Stämme im Kohat-Paß bereiten noch immer Verlegenheiten. Während eines jüngsten Einfalles in britisches Gebiet tödteten fie in der Nähe des Forts Mackeson einen eingeborenen Kavalleristen. Es verlautet, der Vizekönig beabsihtige eine militärishe Beseßung des Bolan-Passes und Khelats.

17. Oktober. (Köln. Ztg.) Die protestantischen Vereine gingen den Lord Derby nohmals wegen der Glaubensbrüder in Spanien an und erbaten die gemeinschaft- liche Vermittlung mehrerer Mächte.

Frankreih. Paris, 16. Oktober. (Köln. Ztg.) Die Großfürstin Konstantin traf gestern hier in Varis ein

. ( .. ,- , .ck e ( j f 5 5 Tr O J 5 F o c n) 2 5 mission, welche den rumänischen Spezialtarif festzustellen | Und wurde von dem russishen Botschafter auf dem Bahnhofe

empfangen. Heute wurden von 7 Uhr Morgens bis 12 Uhr in der Sühnkapelle Messen für den 88. Jahrestag des Todes der Königin Marie Antoinette gelesen; der Plaß-Kom- mandant von Paris, General Geslin, wohnte der Feier um 10 Uhr in Uniform an; erschienen waren ferner die Fürstin Elise Trubeßkoi, General Oudinot und viele andere namhafte Legitimisten; von den Prinzen des Hauses Orleans war keiner anwesend. Dagegen wohnte Don -Carlos mit seiner Gemah- lin der Messe um 11 Uhr an. Der „Moniteur“ meldet : Die Militärverwaltung betont die Nothwendigkeit, daß verschiedene Veränderungen in den Einzelheiten der Mobilmachung der Truppen vorgenommen werden müßten, da sich bei der Zusammenziehung der Reservisten einige Verwirrung in den Befehlen, welche für die Sammel-

port habe in gewissen Fällen Verzögerungen erfahren ; diese Hinder- nisse seien indeß in Zukunft durch leihtzu treffende Maßregeln zu vermeiden. Jn einer am Donnerstag in Marseille von Bousquet, Deputirten des Departements der Rhonemündungen, gehaltenen Versammlung wurde über die französische Handelsmarine gesprochen und dur Zahlen nachgewiesen, daß die französishe Handelsmarine rasch abnehme. Fm Jahre 1866 habe fie den dritten und jeßt nur noch den jechsten Rang in der Welt, und man sehe einem noch ärgeren Verfalle entgegen, wenn die Regierung nicht energishe Mittel ergréife; am ihr außußelfen. : E

E E S E L E E F E E L e 5 1377 T L Dee Lr E L T L S e E A A = Jtalien. Rom, 15. Oktober. Die Turiner „Gazzetta del Popolo“ schreibt: Einige Journale haben die Abreise des Herzogs und der Herzogin von Aosta nah San Remo auf das Ende des laufenden Monats für gewiß angegeben. Wir glauben, daß diese Nachricht irrthümlich ist, da der Ge-

e.

U N EELLIE der Prinzessin Victoria sich bis auf den j ç L f 5 E 2 p . 4 G er c C; S e

H L S Î E E. | Punkt versch{chlimmert hat, daß die Reise fast unmögli freilich faßt die Sache nicht so kühl auf, und es ist zu ge- | L L Mini i e wä! | ch dem Wiederzusammentritt- des | Reichstages Daniel Franyi wieder eine jener Fnterpellationen |

gemacht worden ist. Der Minister-Präsident Depretis hat seine Reise in den Provinzen Udine und Belluno beendigt und hat überall eine festliche Aufnahme gefunden. Der Zweck

| dieser Reise war} die Bedürfnisse der genannten 2 Provinzen | fennen zu lernen und die Arbeiten derPontebba bahn zu besih-

tigen. Der Minister nahm dieselben auf das Genaueste in Augen- schein und gab seine Zufriedenheit zu erkennen. Zu Pontafel, jenseits der Grenze, wurde der Minister von dén österreichisch: ungarischen Behörden begrüßt. Was die Eisenbahnarbeiten an- belangt, so find sie bis Resiutta weit vorgerückt, der Zweig von Ospedaletto bis Resiutta wird im nächsten Frühling eröffnet werden, zwischen Resiutta und Chiusaforte sind die Arbeiten

der Pontebba ist das Tracé vollendet.

Der „Bersagliere“ veröffentlicht folgendes Communiqué : „Der Minister Depretis hat in seiner Rede, was das poli- tishe Wahlgeseß anbelangt, sein vorjähriges Programm be- stätigt. Obgleich unserer Ansicht nah keine Differenz mit den von Herrn Nicotera im Caserta ausgesprohenen Meinungen vorliegt, so sind wir doch, zur Vermeidung von Mißverständ- nissen, zu der Erklärung ermächtigt, daß, so lange Herr Ni- cotera Minister des Jnnern bleibt, die Wahlreform nicht nach andern Grundfäßen ausgearbeitet - wird, als den ihm in Caserta angegebenen.“ Der Herzog Salviati, Präsident des Katholiken - Kongrejses von Bologna, hät L Zial: Nar zUiolae gegen die vom Präfekten angeordnete Schließung desselben

‘otestirt. Die „Nazione“ meldet: „Wir erfahren, daß Se. Majestät der König ausdrücklich den Commendatore N. Aghemo, Chef seines Privatkabinets beauftragt - hat, Herrn Emil Visconti-Venosta, früheren Minister des Aeußern,

Alfiere di Sostengo ein prächhtiges Armband zu überreichen.“

Türkei. Konstantinopel, 17. Dktober. (W.T. B.) Jn hiesigen Negierungskreisen giebt sih- in Folge der ablehnenden Haltung, welche Rußland dem türkischen Vorschlage eines sechsmonatlichen Waffenstillstandes gegenüber ein- genommen hat, große Unentschlossenheit kund. Halet Pascha ist an Stelle Riza Paschas zum Handels-Minister, Djewded Pascha an Stelle Khalil Cherif Paschas zum Justiz-Minister, Jussuf Pascha zum Unterrichts-Minister ernannt worden. Das türkische Fournal „Bajssiret“ wurde unterdrückt.

Wien, 17. Œtober. (W. T. B.) Jn unterrichteten Kreisen werden alle Kombinationen als der Sachlage nicht entsprechend betrachtet, die Desterreih sich irgendwie von den beiden andern Kaisermächten ablösen und in der Vrientfrage in Spezial-Allianzen treten lassen.

(W. T. B:) Die gestern auch telegraphisch mitgetheilte Auslafsung der „Montagsrevue“ wird als nicht von der Re- gierung influirt bezeihnet. Fm Gegentheil, meinen unter- richtete Personen, werde Graf Andrassy die Schritte des

russishen Reichskanzlers wegenkürzeren Waffenstillstandes unterstüßen und im Sinne des Dreikaiserbundes Rußland sekundiren._

Brüssel, 17. Oktober. (W. T. B.) Der „Nord“ schreibt: Der versöhnlihe Ton der jüngsten offiziellen Mittheilungen der Türkei dürfte niht den Erfolg haben, irgend Femanden irre zu führen über den von der Türkei gefaßten Entschluß den von Europa gestellten Forderungen stets auszuweichen. Die Frage des Waffenstillstandes is der Prüfstein für die So- lidität der unter den Mächten herrschenden Eintraht. Europa muß fortan zeigen, daß es entschlossen ist, sein Programm zur Ausführung zu bringen; die türkishe Regierung wird dann ihr delatorishes Verfahren aufgeben, welches die Krisis nur dauernder und verwickelter macht.

_ _— Wir theilten gestern den wesentlichsten Theil der tür- kishen Antwort auf die Waffenstillstandsvorschläge der Mächte mit. Der Vollständigkeit halber ergänzen wir heute nah der „Köln. Ztg.“ das Fehlende. Das Alktenstück 1stt vom 12. Oktober datirt und beginnt, wie folgt :

Die Hobe Pforte hat die Vorschläge der vermittelnden Mächte über den Abschluß eines regelmäßigen Waffenstillstandes, der die Auf- bebung der Feindseligkeiten gegen Serbien und Montenegro zum Zwecke hat, in ernstlibe Erwägung gezogen. In . ihrer Antwort vom verflossenen September hatte die Hohe Pforte die Gründe kundgegeben, welche im Hinblick auf den Stand der Friedensange- legenheit den Abs{luß eines regelmäßigen Waffenstillstandes unnöthig machten. Indem die Kaiserliche Regierung u. \. w. (Es folgt alsdann die gestern im Wortlaut mibctbeilde Einwilligung der Pforte, den Status q-0 ante als Grundlage des Friedens anzunehmen, und der Vorschlag eines se{8monatlichen Waffenstillstandes.) Es hängt nun- mehr von den wohlwollenden Maßnahmen der vermittelnden Mähte ab, die Einstellung der Feindseligkeiten zu bes{leunigen, indem sie baldmöglichst Bevollmächtigte ernennen, um den Waffenstillstand an Ort und Stelle zu regeln. Die Hohe Pforte wird ihrerseits den Befehlshabern der Kaiferliben Truppen die nöthigen Weisungen zukommen lassen, und die Vertreter der Mächte werden 1h mit ihnen eben so wie mit den Heerführern der beiden Fürstenthümer über die Einzelheiten der Angelegenheit zuy verständigen haben, indem sie aufs Strengste die Nothwendigkeit im Auge behalten , daß die zur Zeit im Besiße der ottomanischen Truppen befindlihen Stellungen nicht wieder von den Serben beseßt werden. Im Vertrauen auf das hobe Billigkeitsgefühl u. \. w. (Die Pforte spriht im Folgenden ihre Hoffnung aus, daß die Mächte diz völf-:rrechtlihe Haltung der beiden Fürstenthümer überwachen werden.) Die Hobe Pforte ift überzeugt, daß die Mächte ohne die Ehre, die Würde und die Unabhängigkeit des Reiches z1 verleßen, ihr Bestes thun werden, um alle Hindernisse eines endgültigen Frie- dens zu beseitigen und dem \chon so lange andauernden Blutvergießen ein Ende zu machen. (gez.) Der Minister der Auswärtigen Ange- legenheiten Sr. Kaiserlichen Majestät.

Diesem Aktenstück is eine Auseinandersezung über die schon mitgetheilten Reformvorschläge der Pforte beigefügt.

Wie das Wiener „Fremdenbl.“ aus einer ihm zur Verfügung gestellten Depesche ersieht, fängt der Aufstand in Bosnien, der seit Ende Juli als vollständia erloschen angeschen wurde, wieder an, si allseitig zu regen. Zahlreiche Fnsfurgentenbanden tauchen in den verschiedensten Theilen der Provinz auf. Andererseits verüben die Baschibozuks die größten Greuelthaten. Sali (?) Pascha, der bei Belina kom- mandirt, hat 50 BaschibozuÏs, die Christen ermordet und Häuser angezündet oder ausgeplündert haben, die Bastonade geben lassen.

Belgrad, 16. Oktober. Der Wiener „Presse“ wird von hier gemeldet: Als Fortseßung der Berichte des serbischen Ministeriums des Aeußern über die von türkishen Truppen und Jrregulären auf serbishem Gebiete verübten Schäden und Gräuelthaten hat Minister Ristics auf Grund der leßten Berichte der Behörden ein neues, umfangreihes Me - moire abgefaßt, welches an die serbishen Agenten im Aus- lande Ler ienbel werden soll.

Nach demselben betragen die Schäden in den Kreifen von Csacsak 101,012 Francs, Pedrina 51,500 Dukaten, Asbukovaz 50,000 Dukaten, Uschiza 247,958 Dukaten, Krusewas8 17,646 Dukaten. Außerdem werden in dem Memoire alle jene an Menschen, liegenden und beweglichen Gütern verübten Unthaten angeführt, welhe durch militärishe Rüfsichten nicht zu reht- fertigen sind.

Vom türkish-serbishen Kriegsschauplaßgze er fährt die „Pol. Korr.“ über den einzigen, aber geringfügigen Kampf, welcher in letzter Zeit an der Drina stattgefunden hakt, aus Belgrad vom 14. Oktober folgende nähere Details: „Gestern fand ein Kampf diesseits der Drina, einige Kilo- meter weit von Losnißa statt. Den dichten Nebel benügend, überseßten vier Bataillone Nizams die Drina und machten si nah Losnitza auf. Die Serben, rasch davon unterrichtet, mar-

schirten unter Kommando des Obersten Oreskovics dem Feinde ff

entgegen, und warfen denselben nah einem kurzen, lebhaften Gefechte über den Fluß zurück. Die Verluste auf beiden Seiten waren geringfügig. Die serbishen Streitkräfte an der Drina find noch immer ansehnlich genug, um jeden Angriff des Feindes zurückweisen zu können.“

Vom türkish-monte negrinishen Kriegsschau- plaße wird gemeldet :

Zara, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Jnsurgenten aus den Distrikten Liubinje und Newesinje haben sich von Montenegro losgesagt und sind in ihre Heimath zurü gekehrt. Der Generalgouverneur der Man hat ang& ordnet, daß den Jnsurgenten aus dem Popovobezirke die kehr dahin nah Möglichkeit erleichtert werde. Die Stärke der in der Herzegowina stehenden türkischen Truppen hat jeßt die Ziffer von 36,800 Mann erreicht. :

(W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten hat Sachir Pascha, welcher, wie bereits gemeldet, am 13. d. gegen Peko Pavlovic entsendet war, den Leßteren gE \chlagen und Bilek entsegzt. Die Verluste sollen auf beiden Seiten nur unbedeutend sein.

Rom, 17. Oktober. (W. T. B.) Hier eingetroffene Be- rihte der italienischen Konsularagenten in Scutari und Cettinze schildern die Niederlage, die Derwish Pascha bei Mar- tiniti und Spuz erlitten, als eine vollständige. Die Türken verloren 2500 Mann, darunter 14 Oberste. Ferner soll Moukhtar Pascha von den Jnsurgenten ganz umzingelt sein.

Aus Ragusa telegraphirt man der „Times“: „Den leb? ten Berichten von Danilograd zufolge war das Vorrücen Derwish Paschas vollständig gehemmt und man glaubte, daß seine schweren Verluste seine Armee temporär gelähmt haben, denn Derwish Pascha ist kaum zwei Meilen über die Grenze hinaus vorgedrungen. Der Krieg wird auf beiden Seiten augenscheinlih mit zunehmender Barbarei geführt, und zwar troß der Anstrengungen des Fürsten, seine Truppen (nt Zaum zu halten. Dir Verleßung der leßten Waffenruhe Ser

tens der Türken an beiden Grenzen hat, große Erbitterung

erzeugt, und sollte der Krieg fortdauérn, wird er erbarttungs3- los bis zum Aeußersten geführt werden.“

Die militärischen Kräfte Montenegros belaufen si, der „Pol. Corr.“ zufolge, gegenwärtig auf 21,800 Mann. Seit Beginn des Krieges sind 2200 Mann theils gefallen, theils durch Verwundung kampfunfähig geworden. Um diese Lücke auszufüllen, hat der Fürst Jünglinge von 15 und 16 Jahren zu den Wasfen- berufen. Die Armee ist so eingetheilt; daß gegen 11,000 Mann dem Moukhtar Pascha gegenüber- stehen, und nicht ganz so viel, aber durch 2000 Aufständische verstärkt, dem Derwish Pascha dèn Weg in das Cettinjer Thal versperren.

Numänien. Bukarest, 18. Oktober. (W. T.!B.) Was von Vereinbarungen über ein militärisches Vorgehen Rumäniens gegen die Türkei verlautet, beruht auf vagen Gerüchten. Dagegen ist thatsählich eine Konvention Rußlands mit den rumänischen Eisenbahnen wegen event. Truppentrans- porte im Abschlusse.

Nug§land uud Polen. St. Petersburg, 16. Oltober* Der „Gol os“ vom 10. d.M. bespricht in einem größeren Leitartikel | die Stellung der russischen öffentlihenMeinung zur Orientfrage und sucht dabei den Angriffen, denen er Sei- | tens eines Theiles der russishen Presse, welher um jeden Preis Rußland in einen Krieg verwickeln möchte, in leßter | Zeu ausgeseßt gewesen, zu begegnen. Nach seiner Ueber- | zeugung „verlangen die JFnteressen der türkischen Christen Jelbst im Allgemeinen, sowie die der beiden flavishen Fürsten- thümer insbejondere, daß Rußland fo viel als möglih jeine Allianz-Beziehungen zu den beiden benachbarten Kaiserreichen aufrecht erhalte und sich bemühe, mehr und mehr die Ueberein- stimmung zwischen allen Großmächten, welhe den Pa- | riser Vertrag von 1856 mitunterschrieben haben, zu festigen. Die einseitige Jntervention Rußlands in die | Angelegenheiten des türkishen Reiches wird weder durch die gegenwärtigen Umstände, noch durch die | faktishen Jnteressen Serbiens und Montenegros gefördert. Eine solche Jntervention kann nur die Mächte gegen uns auf- bringen, welche bis jeßt den offenen Wunsch gezeigt haben, | mit uns gemeinsam zur Wiederherstellung des Friedens auf | der Balkanhalbinsel und zur Abstellung der bestehenden un- möglichen Sachlage daselbst zu wirken.“

Taschkènt, 2 (44) Oltöber. (Jnt. Tel. Ag.) Die Alai-Exp edition ist glücklih beendigt. Alle Truppen- | abtheilungen sind zurückgekehrt. Die Truppen haben alle Strapazen des Feldzugs in den Schneebergen leicht er- tragen. Gegen 30,000 Quadratwerst sind im Alai und Pamir topographisch aufgenommen und erforsht, 12 Punkte astro- nomish, an fünf Punkten die magnetishe Abweihung und | von 42 Punkten die Höhe barometrish bestimmt worden.

Amerika. Washington, 17. Oktober. (W. T. B.) Der | Präsident Grant hat na einem in vergangener Nacht abge- | haltenen Ministerrathe aus Anlaß der im Süden vorgekommenen | Ruhestörungen eine Proklamation erlassen, worin die | Schüßgenklubs von Südkarolina angewiesen werden, binnen 3 Tagen auseinanderzugehen. Alle guten Bürger | werden aufgefordert, zur Erhaltung des Anschens der Gesetze und des öffentlihen Friedens mitzuwirken.

New-York, 17. Oktober. (W. T. B.) Nach hier einge- gangenen Nachrichten is es gestern in einer in der Nähe von | Lharleston abgehaltenen Versammlung abermals zu | einem Zusammenstoß zwischen Weißen und Negern gekommen. Lettere machten von der Schußwaffe Gebrauch, | die Weißen zogen sih, nachdem mehrere von ihnen getödtet | oder verwundet worden waren, nah Charleston zurü.

Peru. (A. A. C.) Aus Callao wird unterm 13. Sep- | tember gemeldet: Jn Lima hat seit dem Krawall am 20. August ununterbrohen Ruhe geherrsht. Zwischen Mr. Meiggs | und der peruanischen Regierung is ein Vertrag zum Abschluß | gelangt, wonach si ersterer verpflichtet, während eines Zeit- | raums von fünf Jahren für Rechnung der Banken 1,000,000 | Centner Salpeter jährlih und 5000 Centner während eines | jeden folgenden Jahres bis zum Ende des Privilegiums zu fabriziren. Das Salpeter soll in Tocopilla oder in anderen | bolivianishen Häfen abgeliefert werden. Die Banken werden | 1 Sol 60 Cents per Centner von 95 prozentigem Salpeter in | Wechseln auf England von 90tägiger Lauffrist zu 42 Pence per Sol oder zu der künftighin von anderen Salpeterfabri- kanten zu entrichtenden Rate zahlen.

(A. A. C.) Aus den La Plata-Staaten bringt der Postdampfer „Elbe“ folgende bis zum 15. September reichende Nachrichten.

nate fortzuseßen. Der Santa Rosa Sturm war diesmal äußerst heftig; der Regen dcklerte Wochen lang, in Folge dessen die Flüsse aus ihren Betten traten und die Niederungen in den - südlichen Bezirken überschwemmten, wodurch be- trächtlicher Schaden angerichtet wurde und ganze Schafheerden zu Grunde gingen. Die politische Situation am La Plata hat sich wenig verändert. Frische Truppen sind nah den Grenzen gesandt worden, und Oberst Arcas hat fich nah Entre Rios begeben, um für alle Eventualitäten in dieser Provinz eine Reserve-Armee zu bilden. Die Provinzial- wie die nationale Regierung haben sich über ein finanzielles Ar- rangement geeinigt, das nur der Sanction der Provinzial- Legislatur, sowie des Kongresses harre, um der National- regierung die nöthigen Mittel zur Bestreitung aller ihrer Be- dürfnisse zur Verfügung zu stellen. Die neuesten Nach- rihten aus Paxaguay lauten wie folgt: Das Land genießt Frieden, die Jndustrie entwickelt sich aufs Neue. Die Banda Oriental genießt ebenfalls dauernd Frieden und die Lage des Landes bessert fich.

Afrika. (A. A. C.) Aus der Capstadt liegen per Dampfer „Lapland“ folgende bis zum 16. September reichende Nachrichten vor: Der transvaalsche Krieg dauert fort, aber die Republik beschränkt si hauptsächlih auf die Defensive. Kapitän von Schlickmann war beauftragt worden, ein Fret- willigen-Corps zu bilden, um mit_ Een Steelport und River Fort zu beseßen und die Jnfurrektion zu unterdrüdcken. Schlickmann berichtete, er hätte Ausfälle aus dep. Fort ge- macht und einige Kaffernkraals zerstört. Sococonnè. hatte curch Parlamentäre verk digen tanen, daß er nicht 7-7, gusländer, dondern nur gege die transvaalschen Boers E npfe. Schlickämann Aniwötlete, er führe Krieg bis aufs M“ er, und droúte, irgend welche andere Parlamentäre, di Logesandt würden, erzu/eben zu lassen. Die transvoals§2 Legislatur war zu Mer

außerordentli&en Session zusammengetreten. Präside, “*

| thanen, heißt es, helfen ihnen.

| tödtet wurden, sagt aber, es sei aúf 400 Ellen Entfernung

| tion mit unauslöjchlicher Schande brandmarfken würde.

| rend Versammlungen zu Gunsten der ehristlihen Bevölkerung

| tages von

| Stellung der Regierungen

| einer

| gendermaßen zu fassen: „Der

bemerkte in seiner Eröffnungsrcdz, das Militär- \ystem der Republik bedürfe d2x Reorganisation, und empfahl die Bildung einer Grenzpolizei._ Der mit der | britishen Regieruing gepflogene Schriftwecsel über die Kon- } föderationsfrage würde der Legislatur vorgelegt werden. Die Abgeordneten der Goldfelder haben ihren Wäh- lern das Versprechen geben müssen, die Frage der Bildung | eines südafrikanishen Bundes zur Sprache zu bringen. Der Handel in Transvaal liegt gänzlih darnieder. Es ha. en bereits mehrere Falliments stattgefunden und wéi- tere werden erwartet. Die Kaffern wüthen im Distrikt Leydenburg in fürchterliher Weise; sie plündern und brennen Alles nieder.

(A. A. C.) Der Dampfer „Danube“ bringt bis zum 18. v. M. reichende Nachrichten vom Cap der guten Ho) ?- nung.

Burghers

Darnach bestätigte ein Telegramm aus Kimberley

| die Meldung, daß Kapitän von Schliämanns Freiwillige hülf- |

lose Kaffernfrauen und Kinder niedermetzeln, Kaffernkraals niederbrennen und das Land verheeren. Britische Unter- } Mehrere Einwohner in | den Goldfeldern haben nach Kimberley geschrieben, um die Gräuelthaten zu mißbilligen. Schlickmann leugnet | in cinem Briefe an den „Jndependent“ nicht, daß Frauen ge-

fast unmögli, weiblihe Kaffern von männlichen zu unter- heiden. Die „Cape Times“ schreibt: „Wir hoffen, die britishe Presse wird mit uns darin übereinstimmen, daß es die Vflicht des britishen Gouverneurs ist, den jeßt mit der Sanktion des Präsidenten Burghers- verübten Gräuelthaten ein Ende zu schen und einem Staate, der seine eigenen Sé&lachten nicht liefern kann, zu verbieten, Krieg mit der Hülfe von Miethlingen zu führen, deren Vorgehen jedwede Civilifa- |

i d

Aus Cape Coast Castle wird dem „Reuterschen Bureau“ in London unterm 23. v. M. telegraphirt: | „Jn Aschhanti sind, wie es heißt, Unruhen aus- | gebrochen. Zwischen Coffi Calcalli und Menjaty hat ein Rencontre stattgefunden, in welchem Ersterer besiegt und ge- fangen genommen wurde. Die Bloïade der Küste von Whydah wird strikt aufrecht erhalten.“

A us dem Wolffschen Telegraphen-Bureau. Athen, Mittwoch, 18. Oktober. Jn der gestrigen Sißung

| der Deputirtenkammer wurde der Kandidat der ministeriellen

75 von 129 Stimmen wieder zum Prä- |

Partei, Zaimis, mit l Q M 2.2. E 4 . Sh- Jn den Provinzen finden noch fortwäh-

fidenten gewählt.

in der Türkei statt. :

Cettinje, Mittwoch, 18. Oktober. Nachträglich ist kon- statirt worden, daß in dem leßten Kampfe bei Maljat nicht nur Djellaleddin Pascha, sondern auch Abdi Pascha ge- fallen ist.

Neichstags : Angelegenheiten.

Berlin. Gestern Nacbmittag um 2 Uhr wurden die Be- rathungen der Justizkommission.-d2s Deutfchen*ckReichs- i Neuem eröffnet. Es stellten fich säammtlice Mitglieder der Kommission ein mit Ausnahme der Abgeordneten Völk, Bernards, Lieber, Bähr, Pfafferott, Maver und Grimut, welcer Leßterer in Folge seiner Berufung zum badischen Staats-Minister fein Mandat für den Reichstag niedergelegt hat. Die Bundesregierungen hatten fes Kommissare gesandt, von denen indessen Erklärungen über die

zu den Beschlüssen der Kommission E abgegeben wurden. Zu der Strafprozeßordnung wurden vom Abg. Dr. von S{hwarße neue Anträge, theils redafktioneller, theils materieller Natur eingebraht, welbe zur weiteren Berücksichtigung der Redaktionskommi}sion überwiesen wurden. Den §. 137, 2 beantragte Abg. Dr. von Schwarße folgendermaßen zu sa}sen: Bei strafbaren Handlungen, deren Verfolgung nur auf Antrag eintritt, muß der Antrag bei einem Gericht oder der Staatsanwaltschaft \criftlib oder zu Protofoll, ber }

anderen Bebörde \chriftlib angebracht werden.“ 8. 186, 2, betreffend die vorzeitige Vernehmung eines Zeugen, foll eine Fassung erhalten, wona eine solhe Vernehmung erfolgen joll, wenn das Erscheinen des Zeugen in der Hauptverhandlung wegen aroßer Entfernung besonders erschwert sein wird. Dem §. 219 be-

| antragte Abg. Dr. v. Swarße als Absaß 3 folgenden Saß anzufügen-

„Wird (bei Antragsdelikten) der erforderliche Antrag nachträglich ge= stellt, so ist über die Eröffnung des Hauptverfahrens anderweit vou Gerichte zu entscheiden.“ In Bezichung auf den Spruch der Ge» \&worenen bestimmt §. 264 der Strafprozeß-Ordnung, Absaß pel

Die Argentinishen Kamniern haben | nach den Been der Kommission: „Bei jeder dem Ançeklagten ; 2: e A S .. | nadbtheiligen Entscheidung 1!t eine weitere Summe von 35,000,000 Soles votirt, um die | naHtheiligen Entscheidung 11

. C (ck=— F G2 Ç ito - # E Unternehmer in den Stand zu seßen, die Arbeiten zur Ver- |

schönerung von Buenos Ayres um weitere vier Mo- |

anzugeben, daß dieselbe mit einer Drittheilen der Stimmen, bei Ver- neinung der mildernden Umstände, daß dieselbe mit einer Mehx- heit von mindestens sieben Stimmen geführt worden it. Nab dem Antrage des Abg. Dr. v. Schwarße soll es nunnæÿr statt: “mit einer Mehrheit von mindestens zwei Drittheilen® Heißen: „mit mehr als sieben Stimmen“ und statt: „mit einer Mehrùbcit von mindestens sieben Stimmen“ heißen: „mit mehr als jechs Stim- men“. Den §. 822, Abs. 1 beantragte Abg. Dr. v. Swarße fol- ß N Autrag auf Wiedenaufr:ahme des Ver- fabrens wird dur die erfolgte Strafvollstreckung nicht au8ges{loîen. 8 361 1 soll folgende Fassung erhalten: „Die Priv atflage fann fo ange zurückgenommen werden, als die Rücknahme dés Strafantrages selbst zulässig ist.“ Als 4. Absatz wurde dem Paro gravhen folgende Bestimmung ange „Von der M hie Staatsanwalt- [chaf das Gericht in Kenntniß z# jeßen.- i S Ga o R eris ging sodaun zu den Berichten übex das Gericbt8ck verfassungs-Geseß und die (ivilprozeß-Ordnung über. Zu denselben lagen eine schr große -Zahl von meist nur redaftioaellen Anträgen vor, die zum Theil Berüctsichtgung fanden An Wer at wurden j i â Berichte von dex K L genehmigt. _ ivo 5s Ie Oktober. Bei der am 13. d. M. stattgehabten Ersaßwahl eines Reihstags-Abgeordneten für den erten C ösliner Wahlkreis (Kreis Stolp-Lauenburg) an Stelle des, verstorbenen Abg. v. Denzin wurde, amtlicher Mittdeilung zufolge, der Kreisdeputirte v. d. Osten-Jannewiß mit 5T1T7 Stimmen gewählt Der Ge- genkandidat, Rittergutsbesißer Kette-Za)en, erhiclt 2622 Stimmen.

Mehrheit von mindestens zwet

Statistische Nachrichten.

) aris, 16. Oktober. {Köln. Ztg.) Aus einer vom Seine vet ten dem Generalrathe - vorgelegten Denkschrift erhellt, daß von den 14,378 jungen Leuten der Klasse von 1875, welche diejes Jahr auf der Rekrutirungsliste des Seine-Departements E geschrieber 1 wurden, 13,561 lesen, sbreiben und renen, 180 [esen und \creiben , 249 blos leser, und 756 weder lesen no schreiben können 3;

in Betr eff der übrigen. 193 hat man feine Auskunft erhalten.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. | Berlin. Der Reisende Eduard Mohr von Bremen hat Hrn.

Dr. Nattigal unterm 28. August seine Ankunft in S. P. di

| Loauda mit de | Malange â

n Das L | Ueber einen anderen Reisenden, Orn. 5rvin v Cy der, unterstüßt von der biesigen geographischen Gefsellsaft, von Tri-

| u O (Tuareg-Stadt, dec leit etmgen L

| der Geologie an

(ck. o | Swblußfeier

| wirken möge. Mit derx Ausdèdrudte

| Akte batte : ; | größere Anzabl Beamte, foroie der erîte Bürgermeister, Dr. Erhardt,

eingefunden.

| thums in Dekhi zu_ | Arbeit und 1000 £ für

| Macmillan)

| Vormittaas

| vor.

| begünstigte Weinlef-e | hatte diefelbe auf mindestens ein Driitel der vor | {chakt, | felbst in bevorzugterer Lage durhscchnittli nur de1" fu

| gezahlte Preis variirt zwischen 27

| einigte vorm. | des Betriel

| der Konkurrenzfähigkeit vorgenommenen

| Bruttogewinn erübrigt abzüglih der i Abschreibungen, leßtere von

i rung der Silberpräagung | wichtigiten

| Lationssucbt | treten | garn zu

- weiteren Demenetisirung des * vorhanden.

E)

es cht angezeigt, daß er binnen 8 Tag U t Diste er- por¿ugiesis{hen Provinz 2 S Operationsb-

(im aufbrechen werde, ! n suche, in das unbekannte Im?ere nah No dring i . ÉErvin von Bary, CTITUBI U c EE e N K polis aus in die Tuaregländer zu dringen 1u@t, Hat Dr. Nadbfigal n jener Stadt die Nachricht empfangen, daß eine von Ghat Æ*ghren unter türfisher Oberhokbeit)

S

, C n & ; koston Inh ior 1e ibm begegnet ist und ihn im betten Wobl)ein

vo +— A

tfommende K:

Li

| fand

Göttinaen, 16. Oktober. Gestern ist der ordentlibe Profe:

] an der hiesigen Universität, W. Sartorius, Fre

: von Waltershausen, rerstorben. Wifenscastlich sid erselbe vor allem befannt gemact dur feine Unterfubungen über vulfaniscen Gesteine und die Bulkane, besonders Staliens, Sizi und I und darüber manche werthvolle Abhan

mentlih große Atlantenwerke veröffertTlidht.

16. Oktober. (Sd. Pr.) Kunstgewerbe-Aus stellung im Gkaëvalaste wurde narb 4meonat- lider Dauer gestern Nachmittags 4 Uör dur den Präädent Comités, Erzaießereëï-Direftker v. Mil in feterlider Weije “ge- ichlossen. Ein Trompetenstoß ver ter Moment der

gekommen fei. ! ) unter warf in eine auf die Aur#Sfstellung

Tbe 10nd bh S Je L

21 S2 (S1 8

VIALI V,

M 5 [+513 YBerfammelten,

des

Entgegenkommen Seitens der Königlichen

| Gemeinde München und einem dreifachen. How axf den | Protektor der I

Majestät deæ# König S

geschlofsca. Zu

Q

t ao luêitellung, Ce. die Austîtellung

ir LTL

klärte Redner s T E E an J - T nb der Minifter des Aeußern, v. Psreb

London, 16, Oktober. Fr. bat den Auftrag erhalten, sih nah Indien zu bogeben, T historis%es Gemälde der Preoklamiruv-ng D malen. Der Künstler joll 5 feine Ausgaben é rbalizn. Fawcetts Handbuch der Nationalöfon cmie erf{ein ræznfte Ausgabe, ie zwei neur Kapite!i

Silbeereutwerthung dringt.

V 4.0 M, nab oben fich be-

Kaiser- £ für feine on Prof. L (bert eine jeßt so viel besproch{ene E E (Steazzb. Ztg.)

Straßburg, 16. Oktober. ( A ein

10 Uhr, wurde hier ben vegender Erdstoß, welcher heftig 3 Sekunden anbielt, beobactet. Aub aus Sciltigheim lüegt eine Beobachtung , Im Moderthak, Hagenau bis Pfaffenhofen, {int das Phänomen niht wahrgenommen worben zu fein.

Land- und Forftwirthschi.1ft. Grünberg, 14. Oktober. Das „Grünb erger Wochenblatt“ E ; I [ T i L. ï x Ct or R 5 ck schreibt: Die am leuten Freitag begonnene, vont sck@önsten Wetter Ì ¡2 bat Leider ein no& binte r allen, selbst den

of dot C+ Ea vbhenaón nrt Æaokltoli a Mor ltt ornohon beicheidensten Erwartungen zurückgebliebenes Resu.ltat ergeben.

von uniten nad rüttelte un.d ungefähr

aufrarte

Man

¡jährigen Ernte ge-

do bat c leider {on am ersten Tage herausgestellt, daß

fünfte Theil: der

Der bisber von de11 Wéinhandlungen und 30 Æ pro Viertel. :

Án den Gemeindewegen des Regierungsbe; irks Trier sind

im Herbft 1875 und Frühjahr 1876 8462 Obfst- :and 6678 andere

Bäume gepflanzt worden. Met, 13. Oktober.

1875er Creêcenz erzielt: wurde.

(S{les. F)+ Die feit einigen Tagen auf

Af

| allen Berghäugen im Gänge begriffene Weinkese wirSguantitativ t e E 0 f A c , T! A a |-ret ergiebig fein, auc hat die fonnige- Witterung der

letzten Tage der Qualität noch viel, nacgeholfen, . wena avch nicht durbweg in erwünschtem Maße.

Gewerbe und Fandel. Aktüen -Gesellsaft Lauch. hazwmer (ver- aräfl. Einsiedelsche Werke) find die Ge]annntergebnitie abres 1875/76 dur der Wesaexr Eisen-

den Ausfall stig beeinflußt worden. Gegenüber einenz Nettogewinn

V G 2 So Bei Dex

werke ung

| von 241,349 M bei Lzubhammer, 168,181 M. bei Grötiß und von î 4023 Ab. bei

Burghamrmer verzeichnzn die- Riesaer Werke:einen Ver- lust von 375,769 #, welcher im Wesentlichen dur den. 11w Zukere}e Umbau des äïteren Theils auf 895,108 6: bezifferten Ziwen und

von noch 3957 M.

In der Abtheilung für Volkswirthschaft und Handel

es in Liverpool tagenden sozialwisfen{cwaft lichen Kon-

dem ( Generalunfoiters. 2 424 128 M ein Ueber nuß

dieses Werkes erklärt wird. Von

| T : 7 hne Don Do Mr L E (20 ao T

| gresses bildete, etner Korre]porDenz des „Rh. C.“ zufolge! die F5rage

j Se Zilbere Der Livre

| Erörterung. z E if | Devartements des Handelsamtes, eine Abhandlung üiber- das Thema.

ntwerthung am 12. d. VE den Gegenfiand eingehender -

Iuvörderst verlas Mr. R: Giffen, Chef ves itatistischen

a4

| Giffen {reibt den gegenwärtigen bedeutenden Preisxbfchlag des Sil-

bers der A1 zung des Silbers- in Deutsch*and, der Limiti= Si ng in deu Ländeen der lateinischen Münzkon- vention, der vergrößerten Ausdbeuie in den _amer-:faniîchen Silber= l d der verminderten. Absorbirungskrast ZndtenSs zu. Vie

Wirkungen der Entwerthung würden in, day in 2ân- die erflusive Silberwährung: haben, früher--odex jpäter“ ein allgemeines Steigen der Vreise, begleitet wahrscheinli, von Speku- ; und fünstlich m Aufscwung gebrciem Handel, ein- dürfte. Insbesondere würden Rußland, Desterreih unz Un- leiden baben und- der Handel im Aligemeinen würde auf-

stoßen in Folge: der @wierigkeit, AZecws&our]e zwischen.

Die Verluste würden ohne Zweifel.

a

R

minen ung

S A dern, 01e

Hindernisse l Gold und Silber festzusteäen. Die Berlujle wur hne Zweife groß zein, do sci kein. Anlaß für eine Romedur_ wie die einer ; Silbers oder der: Doppelwährung: Mr. Cemushi befürwortete- dagegen 12 einex „Silver Vindicated“ betitelten _Abhandlumg- die Herstellung: eines firirten und permanenten Verhältni}es ¿wishen Gold und Silber dur die Einführung von Doppelmährungen. Gegenwärtig. besike Sikber feinen gczeßlihen Werth in Earopa; das einzige Dülss- mittel gegen die jeßigz Silbzvontroerthung sei ein allgemeiner Bi metallizmus. Er emufahl den Zufammenteitk etnes internationalen Münzkongresses, der den Werth, des Silbers gegen denjenigen des. Goldes auf der Bais von 1 zu 155 bei gleichem Gewädt festitellen. solle. Dicjer Plan stieß indeß vielfach œuf Opposition. Namentlich wurde er von Mr. Sbaw-Lxfevxe, dem Präsidenten der Abtheilung, Mr. Smith, dem Vorsitzenden der E \ sea i M 8 nlic, ja sogar als ungefund bekämpft. E B L PESPPE 16. Oktober. (E. C.) Zum Schiedsrichter im Streite über die Löhnung der Kohkenarbeiter in Northumberland war Dr. Lyon Playfair erwählt werden. Derselbe hat entschieden, daß statt der erlangten Lohnminderung von 15 °%/0 eine folche. von 7 2/9 einzutreten Habe. Dex Werik, des im Jahre 1876 eins geführten Guanos war 1,688,877 £ gegen 790,179 £ im vorigen Jahre. E Manwester, 17. Ofktokær. (W. T. BZJZ In einem von den Baumwoll-Industriellen von Nord- und Nordost -Lan- cashire abgehaltenen Meeting wurde beshlosfen, die von den Baum- wollarbeitern gemachten Vorschläge zurüczuwctsen und die Fabrik en am 24. d. M. zu \chließen. Durch dic Ausführung dieses Be=- s{lustes würden gegen 30,000 Arbeiter brodlos werden. . Moskau, 17. Qftober. (W. T. B.) Prozeß Strous®sberg, In der heutigen Schwurgerichtssigung deponirten Loschetschnikoff, Kandau und Potizmsfki sehr ausshrlich über die Abrechnung von

| 1873 und bestätigten, daß Effeäen auf das Konto der Korrésvonden ten ükßertragen worden eten.