1876 / 249 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

zu erkennenden Preise bereits Entscheidung abgegeben. Preise sind für nacbezeihnete Pläne folgenden Architekten zu Theil geworden : Plan Nr. 3, Grotjan u. Hermann Robertson, Hamburg ; Plan Nr. 5, Otto C. Wagener in Wien; Plan Nr. 10, Johannes Oyen, Baus- meister in Berlin; Plan Nr. 42, Dominik Avantzo in Wien; Plan Nr. 47, Milius u. Bluntschli in Frankfurt a. M.; Plan Nr. 84, E. Giese u. P. Weidener in Dresden; Plan Nr. 121, Martin

ller u. L. L. Lamprecht; Plan Nr. 123, Kayser u. v. Großbeim in KRerlin. Der erste Preis ist dem Plane Nr. 47 der Herren Milius u. Bluntschli in Frankfurt a. M., als dem relativ besten, zuerkannt

worden.

Das Britische Museum erfreut \ich, wie der „Köln. Zta.“ geschrieben wird, seit einigen Tagen einer neuen Errungen- chaft, die von Kunstfennern sehr gepriesen wird. Es ist dies cine fürzlih in Griewenland aufgefundene Bronzeftatue aus der Periode des Phidias berrührend. Sie stellt einen Satyr dar, der anscheinend von irgend einem Gegenstande auf den Boden zurüd- springt. Er hat die Augen auf den Boden geheftet, die Arme beide ho zurückgeworfen. Die Stellung_ist eine seltene, indessen findet fi das nämliche Motiv in ciner Sfulvtur im Lateran vor und ein äbnliches ist in Athen aufgefunden worden.

Land- und Forstwirthschaft.

Bern, 16. Oftober. Laut Telegramm aus Genf wird die Freude über das der Weinernte so günstige s{chóöne Wetter durch die Nachricht getrübt, daß sich bei Culoz die Phyllorera zeigt.

Paris, 19, Oktober. In dem con dem Siegelb. wahrer und Justiz-Minister Dufaure an die General-Prokuratoren bei den Appellhöfen gerichteten Rundscreiben, in welchem er ihnen an- emvfiehlt, die Fälschung von Weinen und von Lebens- mitteln überhaupt strengzu verfolgen, heißt es: „Diekünstliche Färbung der Weine geschieht auf zwei Arten: dur die Mischung verschiedener Meine und durch die Anwendung von Farbestoffen, die keine der folorirenden Eigenschaften gewisser RBeintrauben besitzen. Das Misch- verfahren ist an und für sih nicht als eine Fälschung zu betrachten und darf daher niht gerichtli verfolgt werden, es sei denn, daß der Käufer von dieser Behandlung des Weines keine Ahnung hatte. In einem solchen Falle wäre je nach den Um- ständen gegen den Verkäufer nicht auf Grund von Fälschung, sondern von Betrug in der Qualität oder Quantität der verkauften Sache vorzugehen. Dagegen ist es eine Fälschung, welche den Betrug nicht aus]{ließt, wenn die Weine mit Stoffen, die nicht von der Weintraube kommen, gefärbt werden. Einzelne dieser Stoffe fönnen unschädlich sein, während andere wieder höchst gefährlich sind .. . . Sie haben daher Nerfolgungen gegen alle Diejenigen an- zuordnen, welche den Wein auf diese Art fälschen, so gefälschten Mein in ihren Magazinen aufbewahren, oder zum Nerkauf feil- Viclen Und verla... Die fünstlihe Fälshung des Weins wird in zahlreichen Zeitungsartikeln und Flugschrif- ten gelehrt und in_ weit verbreiteten Prospeften und Annonzen angepriesen. Diejenigen, welche in einem bestimmten Falle durch ihre Anleitungen zu einer derartigen Fälshung Anlaß gegeben haben, müssen als Komplicen bestraft werden; endlich gestattet das Gesetz auch die Bestrafung folcher, deren Anleitungen wirkungslos geblieben sind. Die Staatsanwälte haben ganz be- sonders eine nahdrücklihe Ahndung zu beantragen, wenn zu der fünstlihen Färbung erwiesenermaßen \chädlihe Stoffe verwendet worden sind. Die Handelskammern, landwirthschaftlichen Komitien, Syndikatsvereine, sowie die berufensten Organe der ¿ffentlichen Mei- nung haben dieses sträfliche Verfahren, welches die Gesundheit des Publikums und die Sicherheit des Handelsverkehrs aufs Spiel feßt, laut gerügt; ih hoffe, daß es Ihrer Wachsamkeit gelingen wird, das

L EELNIE

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. S Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm-Strafe Nr. 32,

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c

der Aufschrift: „Offerte auf 2

Die unterzeichnete Direktion wird Sonnabend, | ersehen, bis \pä [9] ( . 2: 9 v , , den 28. Ollober cr. Bormittags 11 Uhr, auf unterzeichnete Bureau als besonderer Brief ein- | genannten Proviant-Aemtern und Depot-Verwal- dem Ciswerder bei Spandau zwet in ihrem Ve- zusenden und nicht den Probepacketen beizufügen. triebe nit mehr verwendbare, von der Maschinen- | Die Eröffnung der Offerten erfolgt im Termine Ç{ Gs 1 c 7 A E A f E , , bauanstalt A. Borsig gebaute 30pferdige Dampf- | in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten.

kessel gegen gleich baare Zahlung öffentlich meist- bietend verkaufen.

fannt gemacht. Spandau, den 18. Oktober 1876.

Direftion Danzig lk./Th. des Feuerwerks-Laboratoriums.

Geschütgießerei zu Spandau zwei Bretterschuppen,

3,5 M. hoch, mit 14 resp. 9 Fenstern, öffentlih an den Meistbietenden gegen gleih baare Bezahlung zum Abbruch verkauft werden. [8610] Die Verkaufsbedingungen liegen in unserem Bu- reau zur Einsicht aus. Direktion der Geschüß-Gießerci.

[8553] Königliche Ostbahn.

Die Lieferung der für den Werkstättenbetrieb im | ca. 77,900 K.

1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 2, Subhlastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

Die Offerten sind portofrei und versiegelt mit versiegelt

Werkstattsmaterialien pro 1877“ testens zur Terminsstunde an das

Stationsbureaus

T T L A c L Bromberg, den 6. Oktober 1876. 26,85 M., resp. 19 M. lang, je 6,45 M. breit und | Königl. Bas es E Maschinen- technisches Bureau.

N Le Nachstehende Quantitäten Metalle, als: ca. 25,000 Cto. 161/10.) | Kilo altes Gußeisen, 4800 Kilo altes Schmiede- eisen in Beschlägen, 500 Kilo altes Schmiedeeisen aus Handwaffen, beim Artillerie-Depot zu Stettin; ca. 1885 Kilo altes Gußeisen, ca. 10,162 K. altes Schmiedeeisen, beim Artillerie-Depot zu Stralsund ; 18) 1,900 Klgr. Gerstengrüße,

3 j clt | altes Gußeisen, 15,400 K. altes 20) i Jahre 1877 erforderlichen Materialien und Werk- | Schmiedeeisen, beim Artillerie - Depot zu Swine- 20

S

Vergeben überall, wo es vorkommt, ausfindig zu machen und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.“ Die Weinlese wurde fast überall vom s{hönsten Wetter vegünstigt; das Erträgniß soll im Allgemeinen quantitativ weit hinter dem lettjährigen zurüdcstehen, es aber gualitativ in demselben Maße übertreffen.

Gewerbe und Handel.

Dresden, 20. Oktober. Die Thode’s che Papierfabrik, Aktiengesellschaft zu Hainsberg, hat in der 1875/76 er Ge- \chäftsperiode einen Bruttogewinn von 338,282 # erzielt. Der auf 203,131 4. bezifferte Ueberschuß gestattet die Vertheilung einer Di- vidende von 6% Die Produktion betrug 3,365,356 A, die Netto- fakturirung 2,320,427 M, Bilanz 5,463,988 46

In Bezug auf die Krisis in der böhmischen Flaws8- aarn-Industrie geht der „Osts. Z.“ folgende Mittheilung zu: Die Flasgarn-Industrie sowohl in Oesterrei und Deutschland, als au in Großbritannien, Frankrei und Belgien hat in der Campagne 1875—1876 allerdings gelitten in Folge der europäischen 1875er Mißerute in Flahs. Das Rohbprodukt war bis Ende Juli 1876 sehr theuer, während die Garnpreise nicht entsprebend höher waren. Gegenwärtig kostet der Centner Slachs etwa 15 Æ weniger als im Fanuar d. I., da die 187ber Flach8ernte überall eine sehr große ist. Die größte Zahl aller böhmischen Spinnereier. befindet \sich in sehr soliden Händen. Die wenigen Etablissements in Königinhof, Schaßz- lar, Nahod und Radowenz, welche jeßt zum Stillstand gekommen sind, baben selbst in den vorhergehenden guten Jahren fast keinen Kredit genossen, weil sie ganz ungenügend fundirt waren.

Loudon. 20, Oktober. (W. T. B) “Béi Lloyds wurde gestern eine Zuschlagsprämie von 10 Sh. pr. Hundert bei Bersicherung von solchen deutschen und französischen Schiffen bezahlt, die zwishen Ostsechäfen, Häfen des stillen Oreans und Gngland ahren. ga Moskau, 20. Oktober. (W. T. B.) Prozeß Strous- berg. In der heutigen Nerhandlung \childerte Strousberg iu einer mehrere Stunden währenden Rede feine Geschäftsverbindung mit der Bank. Dieselbe sei in der Anklage entstellt. Der Procureur habe die entlastenden Umstände nicht berücksichtigt und habe, mit den Ver- hältnissen im Auslande unbekannt, da Perbrechen gesehen, wo keine fcien. Die Erxrperten seien inkompetent gewesen. Endlich beklagte Strousberg lebhaft, daß man ihn in Mosfau festgehalten habe.

Verkehrs: Austalten.

Eine Depesche aus New-York meldet, daß die zuleßt von England überfahrenden Dampfer im Atlantischen Ocean auf eine ungewöhnlih große Menge von Eisbergen gestoßen sind. Ein einziger Dampfer traf deren niht weniger als 68 an.

Verlin, 21. Oktober 1876. Königlih Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heut fortgeseßten piehung der 4. Klasse 154. Königl. Preuß. Klassenlotterie fielen :

1 Gewinn à 30,000 M auf Nr. 11,443.

2 Gewinne à 15,000 \& auf Nr. 13,884. 70,335.

3 Gewinne à 6000 6 auf Nr. 19,877. 41,374. 66,313.

44 Gewinne à 3000 44 auf Nr. 1376. 2413. 3848. 8622. 12,588. 13,912. 14,191. 15,916. 17,132. 19,071. 20,196. 20/280. 21,696. 25,455. 27,318. 27,853. 29,416. 35,683. 39,790. 41,766. 42,028. 42,671. 43,649. 47,336. 47,568.

effentlicher Anzeiger.

5, Indnstrielle Etablissements, Fabriken und

Grossbandel,

-

Folge der fehr

49,127. 51,680. 56,920. 58,230. 58,764. 67,699. 68,519, 68,566. 69,756. 71,301. 75,679. 79,264. 80,684. 81,145, 85.487. 87,815. 90,860. 94/226.

Gewinne à 1500 # auf Nr. 3189. 6640. 6999. 7460, 12,159. 12,313. 12,572. 12,673. 13,150,

15/739. 20,248. 20,353. 23,969. 25,369, 32,472. 33,204. 38,060. 43,043. 51,296, 58,724. 60,034. 63,156. 63,404. 64,042, 66/632. 71,696. 71,988. 72,643. 72,858,

73/804. 75,369. 76,952. 77,175. 81,961. 82,112, 84,225. 84,838. 86,615. 90,334. 92,697. 92,930, . 94448.

Gewinne à 600 M auf Nr. 181. 870. 890. 3127, 3923. 8004. 8816. 11,736. 12,586. 13,040. 13,073. 15,590, 17,842. 17,929. 18,200. 18,221. 19,773. 21,424. 22,915. 24,890, L 698. 26,747. 26,903. 27,002. 27,266. 27,548. 29,016, . 31/850. 35,426. 37,847. 38,155. 38,184. 41,459. 42,566, 43,275. 45,058. 45,276. 45,438. 46,791. 47,751. 52/776. 53,791. 56,407. 59,364. 60,093. 62,078, 64/270. 65,854. 67,578. 68,582. 68,927. 70,979, 74/334. 79,344. 79,747. 81,337. 83,248. 85,173, 86,088. 86,689. 88,760. 89,394. 90,281. 90,594, 93,153. 93,579. 94,439.

Das M ärkische Provinzial-Museum is gegenwärtig mit Rückfsicht darauf für das größere Publikum geschloffen, daß in zahlreichen Zuwendungen eine neue Aufstellung der Sammlungen stattfinden muß. Bereits find drei Zimmer, dasjenige der prâähistorishen Alterthümer der Mark, der Alterthümer aus an- deren Provinzen und anderen Ländern und der Gewerfkss\achen voll» ständig geordnet und die übrigen Zimmer ebenfalls in Ans

griff genommen, fo daß die Wiedereröffnung für den Anfang des nächsten Monats in Aussicht genommen werden kann.

Hagen, 18. Oktober. (Elberf. Ztg.) Bei prachtvollem Herbst- fand heute, am Geburtstage Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen, in der benachbarten Gemeinde Delstern die feierlihe Enthüllung des zum Andenken an die beiden aus der Gemeinde im Kriege von 1870/71 gefallenen Krieger auf dem Schulplate errichteten Denkmals ftatt. Das Denkmal besteht aus einem Unterbau von rothem Sandstein, der eine abgestumpfte Pyramide trägt, auf deren Vorderseite die Namen der (Gefallenen den meißelt sind.

fommenden Gesclehtern zum Gedächtniß einge-

Straßburg i. E., 21. Oktober. (W. T. B.) Gestern Abend brach im Dach des mittleren Theiles des Bahnhofs8gebäudes ein aus, welches sich in der Front in einer Breite von 9 Fenstern Um 6 Uhr stand das Dach in hellen Flammen, aber noch vor 7 Uhr war die Gefahr eines weiteren Umsichgreifens des Feuers

Im Concert-Hause bringt Hr. Musikdirektor Bilse beute, am Symphonie-Abend, wiederum eine hervorragende Novität: ragmente aus der „Walküre*“ von Nichard Wagner und ein Violins onzert von Joachim, vorgetragen von einem Schüler des Kompo- nisten, dem Konzertmeister Halir, sowie Beethovens A-dur-Simphonie zum Vortrag. i

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eta. | 7. Literarische Anzeigen, 4. Verloosnng, Amartisation, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen.

t. s. W. von öffentlichen Papieren.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: das Central - Annoncen: Burcau der deutscheu Zeitungen zu Berlin Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-(xpeditionen des ¡„„Fuvalidendank“‘‘, Nudolf Mosse, Daasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Vüttuer & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Aunoucen-Bureaus.

9, Familien-Nachrichten, beilage.

= ——————————————————————

e S

Zen, den 17. Oktober 1876.

1,500 Klgr. Semmeln, 9,300 Klgr. Rindfleisch, Cto. 144/10.)

2,850 Klgr. Butter, 13,700 Liter Milch,

Ramm. 3,600 Klgr. Weizenmehl, 4,900 Klgr. Roggenmehl, 2,550 Klgr. Hafergrüte,

5,200 Klagr. Reis,

zeuge soll im Wege der öffentlichen Submission | münde, und ca. 2200 K. altes Gußeisen, ca. 24,000 K. 59) 2,850 Klgr. Hirse,

verdungen werden.

i altes Schmiedeeisen beim Artillerie-Depot in Golberg, 22 Im Wesentlichen fommen zur Submission Stab- | sollen loco Aufbewahrungsort an den Meistbieten- 23) 550 Klgr. feinen Graupen, eisen, Eceisen, Gußstahl zu Werkzeugen und Feder- | den verkauft werden. Offerten, welche auf die 24) 2,800 Klgr. mittleren Graupen, lagen, Schweiß- und Bessemerstahl, Antimon, ge- vorstehenden, in den einzelnen Artillerie - Depots 25) 11,900 Klgr. trockenen Erbsen, walztes Blei, Schmelz- und Stangenkupser, Zinn | lagernden Metallquantitäten abzugeben sind, find zu 26 4,900 Klgr. trockenen Bohnen,

in Vlöcken und Stangen, Schmelzzink, \{chwarzes | dem auf Freitag, den 10. November cr., Vor- 27) 4,900 Klgr. Linsen, und verzinntes Eisenblech, Kupfer-, Messing-, | mittags 10 Uhr, in unserm Bureau, Frauen- 28) 256,000 Klgr. Kartoffeln,

Stahl- und Neusilberblech, Kupferdraht, gestrichene | straße Nr. 53, angeseßten Termine versiegelt einzu-

29) 10,800 Klgr. Mohrrüben,

und grobe Drahtgaze, Gummi-, Glas- und Seiler- | reichen. Die näheren Bedingungen liegen ebenda- 30) 11,909 Klgr. Kohlrüben, waaren, Polstermaterial, Farben, Chemikalien und | selbst zur Einsicht offen, können au auf Wunsch 31 8,700 Klgr. Sauerkohl,

Droguen, Lederwaaren, Bürsten und Pinsel, Feilen, | und gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mit- 32) 83,200 Klgr. Suppenkräutern, Stettin, den 17, Oktober 1876. 33) 2,200 Liter Fruchtessig, Artillerie - Depot. 34) 3,650 Liter Biex,

Scbmelztiegel, Hammerstiele, Feilenhefte, Schleif- getheilt werden. steine, Posamentierwaaren, grauer und s{hwarzer Drillich, graue, schwarze und weiße Leinewand, Façonleinewand, Segeltuch, Wachsparchend, erbs- | [8601]

Bekanutmachung.

E 35) 7/800 KlgL Sal), 36) 2,300 Klar. Elainseife,

graues Tuch, blauer Thybet, rother, blauer und Die Lieferung eines Theils des Bedarfs an Roggen 37) 1,100 Stü Reiserbesen,

weißer Nessel, Filzplatten, Tucheggen und Cocus- | und Hafer für die Königlichen Proviant-Aemter in 39

nußfasergefleht, ferner Nutzhölzer, Holzkohlen, di- | Posen und Glogau, sowie an Hafer für die König- verse Gegenstände und andere Materialien, als: lihen Depot-Magazin-Verwaltungen in Lissa, Lüben, eiserne Ketten, Nägel, Nieten, Stifte, Splinte, | Sagan und Unruhstadt \oll event. im Wege der Schrauben, Schmirgel, Schmirgelleinwand, Sand- Submission verdungen werden.

Hierzu ist Termin auf den 3. November cr., Vormittags 10 Uhr, in unserm Geschäftslokale Dienstag, den 31. Oktober 1876, Vormittags St. Martin Nr. 42, anberaumt und werden lie- roduzenten und andere qualifizirte

gefordert, ihre schriftlichen Dfferten 1chrift;

papier, Pappe.

Der Submissionstermin hierzu ist auf

: : 11 Uhr, im unterzeichneten Bureau angeseßt,

ferungslustige P Unternehmer auf

40) 425,000 Klgr. Steinkohlen,

mit der Aufschrift: „Submission auf Noggen- resp. Haferlieferung pro 1877“ recht- zeitig portofrei an uns einzusenden.

Die Lieferungsbedingungen sind bei den oben-

tuugen zu Jedermanns Einsicht ausgelegt.

önigliche Jutendantur V. Armee-Corþs. [8612] Die, Lieferungsbedingungen mit Nachweis der E —— Die Verkaufsbedi E u Us Materialien find in den Bureaus der Werkstätten [8386] V aufébedingungen werden im Termine be- | ¿y Berlin, Bromberg und Königsberg i./Pr., in den der Ostbahnhöfe zu Berlin, Frank- furt a.O., Landsberg, Kreuz, Schneidemühl, Coniß, tal 1878, bestehend in ca.: Dirschau, Marienburg, Elbing, SInsterburg, Gumbinnen, Thorn, Osterode, ferner auf den Börsen der Städte Königsberg, Danzig, S e, O N und A zur e Finsiht ausgelegt, werden auch auf porto reie, an

Donnerstag, den 26. Oktober cr., _Vormit- das iitetteibnete Buxeau tlgieta Anicite porto- tags 10 Uhr, sollen auf dem Hofe der Königlichen pflichtig übersandt.

68] Bekanntmachung. Die Licferung der Verpflegungs für die hiesige Strafanstalt pro 1877 und I. Quar-

- 2c. Bedürfnissz

49,200 Klgr. Schwarzbrod, 85,500 Klgr. feinem Roggenbrod,

20 Klgr. geröstetem Zwieba,

1,400 Klgr. Hammelfleisc, 92,000 Klgr. Schweinefleisch, 1,500 Klgr. Rindernierentalg, 950 Klgr. geräuchertem Speck, 1,200 Klgr. Schweineschmalz,

700 Klgr. gebranntem Kaffee, 2,600 Klgr. Gerstenmehl, 350 Klgr. Buchweizengries,

500 Klgr. Fadennudeln,

60 Schock Roggenstroh, 39 45 Kubikmtr. kiefern Brennholz,

soll auf dem Submissionswege unter den in unserer Registratur in den- Geschäftsstunden zur Einsicht ausgelegten resp. gegen Erstattung der Kopialien zu beziehenden Bedingungen ausgegeben werden. Lieferung8willige Personen werden ersucht, ihre frankirten und versiegelten Offerten mit der Auf-

„Submission auf Berpflegungs- 2c. Be- dürfnisse der Königlichen Strafanstalt zu

_ Görliß pro 1877 und L. Quartal 1878 bis zu dem auf Freitag, den 27. d\s. Mnts3, Vormittags 10 Uhr, in dem Direktorial-Bureau der hiesigen Strafanstalt anberaumten Eröffnungs Termin einzureichen. De Dee müssen in Markwährung ausgedrückt fein, widrigenfalls die Offerte als niht eingesandt betrachtet wird.

Görliß, im Oftober 1876.

Die Dircktion der Königlichen Strafanstalt.

Le B-kauntmachung.

Für die unterzeichnete Werft sollen 2500 Kilo

Roßhaare beschafft werden. _ Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Auf- christ „Submission auf Lieferung von Roß haaren“ bis zu dem am 6. November ecr., Mit- tags 12 Uhr im Bureau der unterzeichneten Be- hörde anberaumten Termine einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der R von M. 0,75 abschriftlich mitgetheilt werden, liegen in der Res gistratur der Werft zur Einsicht aus.

Kicl, den 16. Oktober 1876.

Kaiferlihe Werft.

[8587] Renbau der Moselbahn

Die Ausführung der Erd-, Planirungs- und Be- festigungs-Arbeiten des Looses X. von Station 208 bis Station 225 der I. Bau-Abtheilung, veran- {lagt zu 108,821,255 4 soll im Wege der offent lien Submission verdungen werden.

Offerten hierauf sind mit der Aufschrift: „Sub- missions-Offerte auf Erdarbeiten“ bis zum

Donnerstag, den 2. November, Vormittags 11 Uhr, versiegelt und portofrei an den unterzeichneten Ab- theilungs-Baumeister einzureichen, in dessen Burcau, Schloßstraße 31 hierselbst, deren Eröffnung 1m Beisein der erschienenen Submittenten zur bezeihs neten Stunde erfolgen wird. i

Submissions-Bedingungen, Massen- und Preis Verzeichnisse 2c. liegen in dem Abtheilungsbureau zur Einsicht aus und sind zum Preise von 2,0 6 von da zu beziehen.

Coblenz, den 16. Oktober 1876.

Der Abvtheilungs-Baumeister. Graff.

Redacteur: F. Prehm.

N L E R E L EHEE H G R Mia E tis Berlin: [ag ver Expedition (Kessel).

Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preu

M 249.

Berlin, Sonnabend, den 21. Oktober

ischen Staats-Anzeiger.

1876.

Die Petroleum-Fndustrie der Vereinigten Staa- ten von Nordamerika im Jahre 1876. Non Chr. Mosler in Berlin. K.

Das produktive Petroleum-Vorkommen Nordamerikas is an eine langgestreckte Zone von Silur- und Devonschihten gebunden, welche sich im Flußgebiet des Ohio, dem Westrande des großen Steinkohlenbeckens des Alleghany-Gebirges entlang hinzieht, aber nur zum Theil bekannt ist. Diese Zone durcstreiht vom kanadischen Uferrand des Erie-Secs ab die Staaten New-York, Pennsylvanien, Ohio, MWestvirginien, Kentuky und Tennefiee in einer allgemeinen Streichung8- richtung von Nordosten gegen Südwesten. In einzelnen Abrissen kehrt dieselbe auch in Arfansas, Utah und Kalifornien wieder. Die Länge der Zone beträgt von Kanada bis Tennessee ungefähr 1000 englishe Meilen, die Breite meistentheils 20 englische Meilen.

Südlich von den: Hauptgewinnungsstätten des Petroleums, in der Umgegend von Pittsburg, werden die ölführenden Silur- und Devonbildungen von dem eigentlichen Steinkohlengebirge, dessen Flöße Lier die Grundlage eines bedeutenden Bergbaues bilden, überlagert.

Das öltragende Gestein besteht der Hauptsabe nach_ aus wed;sellagernden Schiefer- und Sandsteinschichten, welhe nach Süden zum Theil fast herizontal, zum Theil flach abfallen. Im Ganzen ist die Größe der Schichtenneigung derartig, daß eine im Staat New-York ausgehende Schicht im südlichen Penrnsylvanien vielleicht in einer Tiefe vo1 700 bis £00 Fuß unter der Oberfläche angetrof- fen wird. Das Ausgchende der ölführenden Schichten i Dee That längs der Küste des Erie-Secs sichtbar. Die Hauptzentren der pennsylvanischen Oelgewinnung liegen wie folgt über dem Meeres- spiegel : Titusville 1181 Fuß, ODil-City 995 Fuß und. Parkers Lan- ding am Alleghany 864 Fuß, während das ölführende Gestein zu Titusville in 450 Fuß Tiefe, zu Dil-City in 475 Fuß und zu Par- fers Landing in 757 Fuß Tiefe gefunden worden ist. Es ist hiernach die èurbschnittliche Neigung in südlicher Nichtung von U. E, Wrigley zu vier Fuß auf die englishe Meile ermittelt. Außerdem is auch ein allmählihes Verflahen der Sandsteinschichten nah Osten hin beobachtet.

In den neueren, weiter südwestlih belegenen Mittelpunkten der Oelgewinnung, nämlich um Millerstown und Karns-City unweit Parkers Landing, haben die Delbrunnen {on eine durhscnittliche Tiefe von 1550 Fuß erlangt.

Das tiefste Bohrloh, welches bisher überhaupt im pennsyl- vanishen Oelbezirk abgesenkt worden ist, erreichte eine Gesammttiefe von 2114 Fuß engl. und stand zwischen Titusville und Entreprise.

Fn West-Pennsylvanien, wo nicht blos wegen der Massenhaftig- Feit und Fülle der Vorkommnisse, sondern au wegen der besonders guten Beschaffenheit (Leuchtkraft) des Petroleums der Siß der bedeutendsten Petroleumgewinnung der Welt i}, bilden nach den seitherigen geologischen Forschungen von H. G, Wrigley (vergl. Special Roe. ort on the Petroleum of Lennsylrvania, See. Geol, Survey of Pennsylvania, 1874) *) vier der obern Silurbildung angehörige imprägnirte Schichten poröôsen grob- förnigen Sandsteins die eigentlichen Träger des Oels. * Dieser Sandstein ist mitunter konglomeratartig, vielfach anch zu grobem Kieselsand aufgelöst, und stets sehr zerklüftet. Von Oben na Unten gezählt ift die als „drittcr“ Sandstein bekannte Schicht die E ergiebigere und diejenige, welche eine Ma sffenproduktion iefert.

Diese Swicht erreichte beispielsweise am Triumph Hill bei Tidioute eine Mächtigkeit von 120 Fuß und gab hier die Veranlassung dazu, daß auf einem Fleck von 2 englischen Meilen Länge und kaum 1 Meile Breite 150 produktive Oelbrunnen gleichzeitig in Thätigkeit waren. Man machte im Uebrigen bei jener Schicht die allgemeine Erfahrung, daß schon beim Finden einer Mächtigkeit von nur 25 Fuß die Anlage des abgesenkten Dälbbrunnens rentabel wurde.

Der vierte Sandstein ist etwa 70 Fuß unter jenem in den leßten Jahren in der Umgegend von Karns-City bei 25 Fuß Mächtigkeit ziemlich ergiebig aufgeshlossen; er soll indeß ein leich- teres Oel führen.

Das Petroleum findet sich im Gestein entweder in Durch- tränfungen oder in Hohlräumen; in West-Virginien auch in eigentlichen Spaltenbildungen. Wird eine der petroleumhaltigen Schichten angebohrt, so drängt das über dem flüssigen Oel ange- sammelte Gas jenes nach oben und erzeugt nicht selten intermittirend aufsteigende, selbstfließende, oft auch hochaufspringende Quellen, während in den meisten Fällen die Gewinnung durch Pumpen be- werkstelligt werden muß. Es ist die Beobachtung gemacht, daß bei- nabe alle „fließenden“ Delbrunnen intermittirend wirken, und zwar in regelmäßigen Zwischenräumen mit halbstündigen Gasausbrüchen. (Im Juni d. I. entstieg unter Anderem einem Bohrloch bei St. Joe, unweit Millerstown, eine sehr ergiebige Springguelle, welche gleih- zeitig Petroleumgas von nicht weniger als 30 Pfund Pressung pro Quadratzoll, in einer mächtigen 25 Fuß hohen Garbe zu Tage trieb. Des Nachts erleuchtete diese weithin eines jener lieblihen, wald- reichen Kesselthäler, wodur die sanft gewellte Grafschaft Butler so ausgezeichnet iît, in magischer Weise. Die angegebene Pressung des Petroleumgases soll bereits seit einem Jahr andauern. Als Bei- spiel einer ganz ungewöhnlih großen Gaslieferung ei der Newton Gas Well bei Iitusville angeführt, welcher 4 Millionen Kubikfuß Gas per Tag, aber niemals Oel lieferte. Das Gas war dur cine 4 Meilen lange Leitung von 35 Zoll Durchmesser bis nach Titusville geführt und versorgte hier 250 Firmen und Familien mit Licht und Brennstoff.)

Die einzelnen Vorkommnisse von Petroleum sind meist getrennt und fla linsenförmig ausgebildet; sie bilden nur in den während der letzten 4 Jahr ers{chlossenen unteren Oelfeldern um Millerstown, Petrolia und Karns City einen zusammenhängenden gürtelförmigen Zug. Die produktiven Stellen sind in der Regel langgestrectte Tbollenartige Lager und Linsen von 500 bis zu 1500 Fuß Breite, welche von einem porösen, bis 75 Fuß mächtigen Konglomerat über- lagert werden. Wo das Gestein die größte Maächtigkeit besißt, finden fi au die besten Brunnen (Wells) und diefe mächtigsten Theile liegen im Allgemeinen in der Mitte der Fläche, während sih das Gestein gegen die Ränder zu auskeilt Die Natur des Vorkommens gestaltet den zu dessen Ausbeutung geführten Betrieb zu einem vor- Übergehenden, wandernden. : ;

Fn Verbindung mit den Petroleumschichten erscheint auch in Nordamerika, wie so vielfah anderwärts, Socle. Das im Hangen- den auftretende Salzwasjer insbesondere wird für die Petroleum- gnng mitunter am s{chädlihsten, indem es das Oel, als den

eihteren Körper, beim Eintritt in die porösen Schichten verdrängt. pu Pittsburg wird jenes Sool - Vorkommen zur Salzgewinnung enutzt.

Die produktive Region der westpennsylvanischen „Great 6il Range“ scheint nicht verschiedenen, sondern dem nämlichen geo- logischen Horizont anzugehören. Außer den oberen Silurschichten find aber auch die untern Devonschichten mit Petroleum gesättigt; ebenso soll nach Wrigley a. a. D. die ganze Schichtenreihe vom Liegenden des Stcinkohlengebirges bis zum Liegenden der Devon-

*) Fn Uebersetzung im „berg- und hüttenmännischen Jahr- buch E Me ee Bergakademien“, Bd. XRIV. Hest 2 und 3, (Wien 1876). Interessante Einzelheiten und Karten enthält auch

das „Quarterly Petroleum Circular“ by H. E. Wiigley in Titusville, |

1873,

formation mehr oder weniger mit Oel imprägnirt sein. Derselbe Geologe führt u. A. die für die Genesis lehrreiche Thatsache an, daß bisweilen, wie zu Breckenridge in Kentucky, „ein Lager von Cannel- Kohle fast zu Petroleum zerseßt ist, während die Sandsteinschichten im Liegenden dessellen stark mit Petroleum imprägnirt sind.“ Be- züglich der geographischen Vertheilung des Petroleums und der Reste von Meeresalgen weist er bemerkenswerthe Wechselbeziehungen na.

Was die Entstehung des Petroleums und der sonsti- gen Bitumen-Lagerstätten betrifft, so stehen si auch in Amerika, wie in Deutschland verschiedene Ansichten gegenüber; unter diesen führt die eine das Bitumen auf die freiwillige, unter Wasser oder einer entsprechenden Schutzdecke langsam erfolgende Zerseßzung der den mineralishen Ablagerungen beigemecngten organischen Stoffe zurück und hält also das Bitumcn für cin „originales“ Eigenthum der Silur- und Devon- und Steinkohlenscichten; die andere nimmt tiefere Gebilde als Heerd der Erzeugung an und glaubt, daß die produktiven Oelzonen dur Gasfondensationen oder durch s{chwamm- artige Eintränkung und Kapillarattraktion aus anderweitigen Sammelräumen gesättigt sind. Die lettgedahte Ansicht kann wenig Anhänger finden. Jn Nordamerika gewiunt vielmehr die neuerdings mehrfach unterstüßte Theorie Anhang, wonach der Ursprung des Petroleums auf die langsame Zersezung der in den öltragenden und benachbarten Schichten selbst einge- schlossen gewesenen marinen Vegetabilien zurückzuführen ift.

Das pennsylvanishe Petroleum ist als natürliches Quellenpro- dukt {hon von den Indianern gewonnen und benutzt worden, und hatte sich als Springguelle hie und da von selbst gezeigt; aber crst im Jahre 1859 wurde seine natürliche Lagerstätte von E. L. Drake aus Connecticut durch cin 60 Fuß tiefes Bohrloch unterhalb Titus- ville aufgeschlossen, welches die Aufsuchung von Steinsalz und Soole zum Zweck hatte.

_Seitdem hat ‘die dortige Petroleumgewinnung jene weltkundige, großartige und rasche Ausbreitung genommen, welche zwar hie und da gewaltige Kapitalverluste mit sih brachte, aber gleichzeitig in staunenerregender Weise Werthe, Geldreichthümer und nicht minder ganze Städte und Nebenindustrien \chaffte; eine Ausbreitung welche es binnen eines verhältnißmäßig kurzen Zeitraumes ermöglicht hat, ein ungemein billiges und gutes Beleuchtungsmittel bis in die ab- gelegenste Gegend und ärmlichste Hütte des civilifirten Theiles der Erde zu führen. Und gerade hierdurch ist jenes vormals nur verein- zelt in Gebrauchß genommene Produkt von einem nicht zu unter \hätßenden Einfluß in kultur- und sittenförderlicher Hinsicht ge- worden.

Non Titusville aus \chritt die Petroleumgewinnung in nörd- licher Richtung nur wenig weiter; sie nahm vielmehr gegen Süden hin cinen weit rascheren Aufshwung, und {uf hintereinander als hauptsächlihe Gewinnungs- und zugleich Ansiedelungspunkte die Städte und Flecken Tidioute, West-Hickory, Titusville, Petroleum- Centre, Oil-City, East Sandy u. a. m., sowie die sog. untern (\üd- lichen) Oelfelder mit Parkers Landing, Petrolia, Karns-City, Mil- lerstown und St. Ioe. Die am weitesten nordwärts belegenen Punkte der pennsylvanischen ODelregion waren bis vor Kurzem Church Run oberhalb Titusville und Tidioute am Alleghanyfluß und liefer- ten seinerzeit das beste (s{chweres) Rohöl. Zwischen diefen beiden Stellen und dem Eriesee ergaben die Bohrungen früher nur Gas- ausftrömungen, und erst im laufenden Fahr is auch hier in der Grafschaft Bradford, nahe bei Buffalo im Staat New-York ein neuer Oelbezirk ins Leben gerufen. worden, welcher im Unt. 38: bereits 50 Bohrthürme (Derricks) mit einer monatlichen Produktion von 30,000 bis 50,000 Barrels Rohsl (1 Barrel = 42 Gallonen à 3,7852 Liter oder = 163,5645 Liter) besaß.

Wrigley hat ermittelt, daß von den 3115 Qu.-Meilen Landes, welches nah allgemeiner Aanahme áls pennjolvanische Oelregion be- zeichnet werden kann, thatsächlich nur 393 englishe Qu.-Meilen fe 95,280 Acrcs oder ebensoviel deutsche Morgen) Petroleum erzeugt jaben.

Titusv ille, eine sehr bevölkerte, wohlhabende Stadt am HDil- Creek, einem fleinen Zufluß des Alleghany, ist noch heute der gebie- tende und unbestrittene Börsenplaß für Roh-Petroleum; der Mittel- punkt der Produktion und Versendung ist jedoch allmählich mehr süd- wärts gerüctt, so daß zur Zeit Parker (oder Parkers Landing) am Vereintigungspunkt des Clarionflusses mit dem Alleghany, die wih- tigste Sammel- und Verladestätte für Rohsl bildet. Die hervor- ragendsten Pläte für Raffinirung des Rohsöls sind nicht in der Oel- region selbst, sondern in Cleveland am Eriesee, bei Pittsburg, New-York, Boston und Philadelphia entstanden.

Die nacfolgende Produfktionsstatistik zeigt den aufer- ordentli raschen Aufschwung, welchen die nordamerikanische Petro- leumindustrie im Lauf von 17 Jahren, d. i. seit ihrem Bestehen ge- nommen hat, und wie dieser Aufschwung zum ersten Mal im Jahre 1875 nit allein gehemmt wurde, sondern einen beträchtlichen Nük- {lag erfuhr. Es Tetrug die gesammte Petroleumproduktion der Ber- einigten Staaten, sowie der jährliche Durchschnittspreis für Nohöl loco Titusville bezw. Parker pro 1 Barrel:

Barrels Jährl. Durhswhnitts- Rohöl. Pre Lo L Dare A S 3,200 13,02 Dollars,

S 650,000 6,72

Gl + ¿Ao 2,73

1862 * , , 3,056,606 1,68

R AORLSDO 3/99

1 «. HALLGHEEZ 966

D 6,57

E 3590 373

Se s DPEOR Bs

1868 . : )

1869

1870

1871

I S

1ST 0/87T9,4000

S «.- 10/,910/808

u O OTSTOOG j L íöIns8gesammt in 17 Jahren 76,594,600 Barrels , welche bei den

Brunnen eine Gesammtsumme von rund 300 Millionen Doll. ein-

gebracht haben. i

Für das Jahr 1876 is nach den bisherigen Ergebnissen anzu- nehmen, daß die Produktionsmenge an Rohsl derjenigen des Jahres 1874, welches die höchste Stelle einnimmt, beinahe gleihkommen wird. Au weisen die bis zum 1. Juni d. J. nachgeführten Erxport- listen eine Ausfuhrmenge für die ersten fünf Monate dieses Jahres auf, welche die entsprechenden Mengen der Jahre 1875 und 1873 überholt und der von 1874 nahe gleihfkommt. Der Rohölvorrath Stock \{chwankte im Jahr 1875 insgesammt zwischen 3 bis 4 Millionen Barrels. : : _

Hinsichtlih der Preisnotirungen ist zu bemerken, daß der Dur@\chnitts-Verkaufspreis für unmittelbare Lieferungen Rohöl gegen

*

Ende Juni vor. I. auf die niedrigste, je dagercesene Stufe, nämlich

1,00 Doll. pro Barrel hinabgesunken war. Dann hob si derselbe, bis zum Schluß des Jahres und setzte diese Tendenz auch im laufe";\gen Jahr stetig und der Art fort, daß ¿x im August in Titv%gille bis auf 3 Doll. pec Barrel und an ‘vem denkwürdigen dor*gen Börsen- tage des 26, August auf 3,65 Doll. und am 28, August fogar bis

an auf 4,07 Doll stieg (vgl. „The Titusrille Weekly Herald“), dann fiel der Preis wieder auf 3,5 Doll. G

Unter sonst gleichen Umständen richtet sich der Marktp reis \fur Deutschland hauptsächlih nab tew in den drei Großlagern Phila- deiphia, Bremen und Antwerpen vorhandenen „Sto“.

In welcher Weise die pennsylvanischen Oelbezirke an der obigen gesammten Petroleumproduktion der Vereinigten Staa.en während der leßten 7 Jahre betheiligt waren, giebt die folgende Produktionsstatistik an:

Jahr 1869 3,458,700 Barrels Rohsl, O. …. S E O I. A 4 . O E L o. O z

Der Mengenantheil Pennsylvaniens an der Gesammtproduktiorx der Vereinigten Staaten beziffert si hiernach in ziemlich fonstanter Weise auf 80%/4. Die Tagesproduktion ist zu 30,000 Barrels zu verans{lagen.

Neben Pennsylvanien kommen nur noch die Diftrikte von Ohio und Westvirginien, sowie von Kentucky und Tennessee, vom Jahre 1876 ab wie oben erwähnt auch noch der Staat New-York hier in Betracht.

Die Gesammtproduktion des Oeldistrikts von Ohio und West- virginien ist gegenwärtig nicht größer als 500 Barrels täglich. Vol- cano in Westvirginien ist hierfür der hervorragendste Gewinnungspunkt.

Auf dem Petroleum-Vorkommen von Kentuck y-Tennessee, das dur Schwefel verunreinigt ist, war seither nur geringfügiger Betrieb.

Der Vollständigkeit wegen sei auch noch erwähnt, daß in dem angrenzenden Oelgebiet von Kanada nicht mebr als 2500 Barrels Rohöl täglich gewonnen werden. Abweichend von dem sonstigen nordamerikfanishen Auftreten entquillt hier das Petroleum einem kiesclhaltigen Kalkstein.

Was den Handel in Petroleum ketrifft, so überstieg der Versandt im Jahre 1875 die Produktion um 155,432 Barrels. Es wurde im Ganzen ein Quantum von 8,942,938 Barrels Nohöl abge- seßt (vergl. J. C. Welch, Export of the Petroleum from the United States, 1876; fowie G. H. Thurston, Pittsburgh and Alleghany in the Centennial year, 1876, S. 202 ff., und , The Pittsburgh Com- mercial“, d. d. 19. January 1876), und hiervon wurden verfrachtet :

nach Cleveland (Dhio) . . 2,476,728 Barrels,

New-York 2,281,131

Pittsburg . N . 1,858,301

den kleinen Raffinerien in Oel- regionen selbst c 41/560,/67

M E C EEAIOS

G c QONIOS

A 133,202

anderen Pläßen (Erie, Portland u. a.) . 151,074

Die bedeutendste Verfrachtung kommt im Jahr 1875 auf den Monat September, in welchem sie über eine Million Barrels Rohöl betrug.

Der Oelverkauf zu Parkers überschritt im Jahr 1875 Pro- duktion und Absatz, und stellte fich auf nicht weniger als 10,350,400 Barrels Rohöl, während an den anderen Verkaufspläten zufsammeu nur 157,550 Barrels verhandelt wurden.

Pittsburg, welches früher den Petroleummarkt beherrschte, ist seit 1875 namentlich von Cleveland, in Folge der vortheilhafteren Frachten dortiger Eisenbahnen, überflügelt worden ; immerhin besitzt es gegenwärtig noch 29 verschiedene Naffinerien mit zusammen 138 Destillationskesseln (Stils) und eincr wöchentlichen Leistung8- fähigkeit von 95,000 Barrels raffinirten Oels, und beherrs{cht mehr den Petroleumhandel gegen Westen ins t I8TE At O U. A. die Oelabfuhr Pittsburgs einen Weg auf dem Ohiofluß bis nah Huntingdon in West-Virginien und von ba auf der Ohio-Chesapeake- Bahn bis Richmond erobert.

Bekanntlich ist Petroleum einer der Haupt-Erportartikel der Vereinigten Staaten. Für den auswärtigen Oelhandel kom- mnen vornehmlich New-York und Philadelphia in Betracht. Ersteres besitzt in seinen „Commaunipaw Oil Yards* eine der großartigsten und interessantesten Magazin-, Transport- und Dock-Anlagen. :

Der Ex port von New - York und anderen Häfen stellte sich in Roh öl - Angaben, von 1868 bis 1875 wie folgt:

1G 99281700 Gauonci,

1869. LO2/48/004

10 140/6029005

S IOGOIETBO

E So

1873. «_, 236899223

15A L 280 148 101

1800. . 232/889,457 5 und vom 1. Januar bis 1. Juni 1876 = 75,270,797 Gallonen (gegen 69,387,473 Gallonen im entsprechenden Zeitraum des Vor- jahres).

Sn der „New-York Shipping and Commercial iebe isé Vei Dee Umwandlung der Mengen von Raffinatöl in Nohsl \tets ein Antheil von 10% auf Anrechnung von Naphta, Rückstand 2c. subtrahirt, dagegen ein Antheil von 33 °/o hinzugefügt, um das durch die Naffi nation verlorene Produkt wieder zu erlangen.

Nach Obigem is anzunehmen, daß seither alljährlich 47 bis 55% der ganzen Petroleum-Produktion der Vercinigten Staaten nach europäischen Häfen verschifft worden sind.

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Gewerbe und Handel.

In der außerordentlichen Generalversammlung der Leip=- ziger Wechslerbank waren 2781 Aktien mit 527 Stimmen ver- treten; da die statutaris erforderliche Zweidrittel-Majorität durch diese Aktienzahl nicht erreiht wurde, konnte ein Beschluß über Li- quidation des Gesellschaftsvermögens nicht stattfinden. Ueber die Lage der Bank wurden folgende Mittheilungen gemacht: Nach der am 30. Juni gezogenen Bilanz seien 132,000 M. in den ersten 6 Mo- naten des laufenden Jahres verdient worden und zwar partizipirte hieran das Provitionskonto mit 20,000 und das Wechsel= konto mit 50,000 4; nach Abzug der Spesen verblieb ein Gewinu von 90,000 4 oder 6 °/9 pro anno. Die Spesen seien unm 9000 6. verringert worden und follten demnächst noch weitere Ein- \{ränkungen stattfinden. Für das Jahr 1876 fönne nicht nur eine Dividende nicht zur Vertheilung gelangen, sondern überdies ergebe sid» eine Unterbilanz in der Höhe von ca. 656,000 M. Diefe Unterbilanz habe ihren Grund theils in wirklichen Verlusten, theils in den er- folgten Abschreibungen.

Verkehrs : Anftalten. 2 Die Eisenbahnstrecke Bolchen-Teter, hen im Reichslande Slsaß-Lothringen ist am 15. Oktober eröffr.et worden.

Triest, 21. Oktober. (W. T. B.) Der Lloydda*apfer „Espero“ ist heute früh 3 Uhr mit “er ostindisch-chinesis®,en Ueber- landpost aus Alexandrien hier einoccroffen. i:

New -.Y ork, 20. Oktober. {W. L. B.) Der Hamburger Post= dampfer „Cimbhria" ist heuts Morgen 9 Uhr hier eingetroffen,