1876 / 257 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Oct 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Antwerpen, 28, Oktober, Nachmittags 4 Ubr 30 Mi- s T

Getreidemarkt (Schlaossbericht). Weizen ruhig. unverändert. Hafer behauptet. Gerste nachgebend.

Petroleummarkt (Schlossbericht). #affinirtes, Type weiss, loco 48 bez, u. Br., pr. Oktbr. 47} bez., 48 Br., pr. Novbr. 474 bez., 48 Br., pr. D:zember 484 bez, 49 Br., pr. Januar 49 Br. Ruhig.

London, 30. Oktober. (W. T. B.)

Die Getreidezufubren vom 21. bis 27, Oktober betragen: Eng]. Weizen 6450, fremder 17,556. englische Gerste 3413, fremde 16,602, englizche Mselzgerste 19626, fremde —, engli:cher Hafer 3256, fremder 49.623 Qrts. Englisches Mehl 17,033 Sack, fremdes 1456 Lack uad 8725 Fass.

Liverpool, 28. Oktober, Nachmittags. (W. T. B)

Baumwolle, (& hlussbericht.) Umsatz §000 B. davon

Roggen

Oomra 47/16, gool fair Oomra 411/16, fair Madras 43/16. fair Pernam 51, fair Smyrna 5. fair Egyptian G6}.

Paris, 28. Oktober, Nachm, (W. T. B.)

Produktenmarkt (Schlussbericht). Weizen w-icherd, pr. Oktober 27,50. pr. November-Dezewber 27,75, pr. November-Februar 28 25, pr. Jannuar-April 29,00. M bl weichend, pr. Oktober 60 50, pr. Nuvember-Dezewber 61,00, pr. Nove# ber-Febrnac 61,50 pr. Jannuar- April 62.75. Kübßöl 1ubig, pr. Oktober 8925, pr. November-De- z-mber §9,75, pr. Jaunuar-A pril 92,50, pr. Mai-August 93,50. Spi- ritos fest, pr. Oktober 59,00, pr. Janaar-April 61,00. Wet er: Bedeck'er Himn el.

Paris. 28, Oktober, Abends 6 Ubr. (W. T. B.)

Produktenmarkt. Mehl rohig, pr. Okto»sr 60,50, pr. November-Dezember 60,75, pr. November-Fet.ruar 61,50, pr. Januar- April 62,50.

New-York, 28, Oktober. Abends 6 Uhr. (W, T. B.)

Waarenbericht, Baumwolle in New-York 112, do, in New-

183, Schmalz (Marke Wiïcox) 104 C. Speck fshort clear) 85 C. Getreidefracht 6.

Berlin.

30. Oktober. An S: hlachtviehn war aufgetrieben :

Rindvieh 2746 Stück, Schweine 7573 Stück, Schafvieh 8253 Stück, Kälber 1131 Stück.

Rindvieh pro 100 Pid. . Schweine 100

90—23 Kilo

FPammel

Fleischpreise.

liöchster mittel niedrigster 59—61 51—53 „, 47—49 , 20—21 _ ÉX E -_

Kälber: Hardel Iangsam, gute Mittelpreise.

Hiürdigungen und Verloosungen.

44/9 Berliner Stadt - Obligationen.

Ausgetlooste Stücke; e,

unter Ins. der Nr. 255. Obligationen der Provinzial - EHülfskasse für die Provinz

Schlesien.

Spekulation und Export 1000 B. Fest, Avkünfte stetig. fair Dhollerah miidIl

Midd1l, Orleans 63/16, middl, amezrikanische 6, 44, midâl, fair Dhellerab 45/16, good middl. Dhollerah 48, Dhollerah 37, fair Bengal 3à. good fair Broach —, new fair ‘*

THEAGLELT

Königliche Schauspiele, Dienstag, den 31. Oktober. Opernhaus. (216. Vorstellung.) Lohen- rin. Große romantishe Oper in 3 Aften voa R. Wagner. Anfang halb 7 Uhr. Erhöhte Preise.

Schauspielhaus. (213. Vorstellung.) Zum ersten Malewiederholt: Deutsche Treue. Ein vaterländisches Schauspiel in 5 Aufzügen von Felir Dahn. An- fang halb 7 Uhr.

Mittwoch, den 1. November. Opernhaus. (217. Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Die olkunger. Große Oper in 4 Akten von S. H. Mosenthal. Musik von Edmund Kretschmer. Tanz von P. Taglioni. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. (214. Vorstellung.) Die Waise von Lowood. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Jane Eyre: Fr. Niemann-Raabe, als Gast.) Anfang halb 7 UNE

Es wird ersucht, die Postkarten (sowohl zu den Opernhaus- wie zu den Schauspielhaus-Vorstellungen) in den Briefkasten des Opernhauses, welcher sich am Anbau desselben, gegenüber der katholischen Kirche, befindet, zu- legen.

Dieser Briefkasten ist täglich für die Vorstellungen des folgenden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vor- mittags geöffnet.

Walluer- Theater, Dienstag: Zum 42. Male: Drei Monat nah Dato. Posse mit Ge- sang in 3 Akten von G. v. Moser und E. Jacobson.

usik von G. Michaelis.

Mittwoch und die folgenden Tage: Drei Monat nach Dato.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Dienstag und die folgenden Tage: Mit durchweg neuer Ausstattung: Die Jrrfahrten des Odyfseus, Mythologishes Ausftattungsstück mit Belans und Ballet in 4 Akten (10 Bildern), frei bearbeitet nah Homers Odyssee. Musik von G. Lehnhardt.

Friedrich-Wilkelmst. Theater. Dienstag u. die folg. Tage: Fatinitza.

Resìdenz- Theater. Dienstag: 3. 25. Male: Die Fremde.

Kroalls Theater, Dienstag: Zum 52. Male: Berliner in Philadelphia. Konzert. Anf. 6 Uhr, der Vorstellung 7 Uhr. E

Mittwoch. Zum 19. Male: Schönröschen. Komische Operette in 3 Akten von J. Offenbach.

Woltersdorff-Theater. Dienstag: Zum 15. Male: Pariser Leben. (Gabriele: Frl. Lina Mayr. Gondremark: Emil Thomas.)

Mittwoch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Stadt-Theater. Dienstag: Wohlthätigkeits- vorstellung zum Besten des Vereins zur Speisung armer Kinder und Nothleidender. Gastspiel der Herren Carl Mittell und Carl Pander. Die Jour- nalisten. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag. Vorher: Jm Theaterbureau. Schwank in 1 Aft von A. Anno. Parquet 2,00 M. 2c.

Mittwoch: Gastspiel der Herren Carl Mittell und Carl Pander. Die Journalisten.

National-Theater. Dienstag: Der Liebe und der Schönheit Macht, oder: Die Hochzeit zu Ulfasa. E

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Belle - Alliance - Theater. Dienstag: Zum 4. Male: Feenhände. Lustspiel in 5 Akten nah Scribe, von Th. Gaßmann. Kasseneröffnuug 64 Uhr. Anfang der Vorstellung 7# Uhr. Parquet und Balkon-Loge (numerirt) 2.4. Vordere Reihen 2,25 M. I. Parquet 1,50 M. Hintere Reihen 146. 11. Parquet, Miittel- und Seiten-Balkon 0,75 #. Entrée 0,50 M.

Mittwoch: Zum 10. Male: Die Danischeffs. Schauspiel in 4 Akten von Pierre Nevéky.

Deutscher Personal-Kalender, 31, Oktober.

1517, Dr. M. Luther schlägt s ine Sätze gegen den Papst an die Schlosskirche zu Witten- berg.

1735. Firicdrich II, Landgraf von Hessen-Cassel, preuss, Feldmarschall +.

1811. Christiau Gotthilf Salzmann #.

1833. Job, Fr. Meckel, Anatom und Physiologe f.

1870, General v. Beyer nimmt Dijon ein.

Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Elisabeth Beckert mit Hrn. Neichs3- bank - Beamten Anton Poplawski (Mülhausen i. E. Bromberg). Freiin Louise v. d. Tann- Rathsamhausen mit Hrn. Major und Flügel- Adjutanten Hermann v. Stülpnagel (München). Verehelicht: Hr. Rittmeister und Compagnie- Chef Osfar Geisler mit Frl. Martha Hahn (Breslau). Hr. Pastor Wilhelm Fürer mit Frl. Clara Rohleder (Westend-Stettin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Premier-Lieutenant Briesen (Schmiedeberg). Hrn. Edgard Graf zu Inn- und Knyphausen (Lütburg in Osftsries-

Orleans 107. Mehl 5 D. 60 C.

land). Hrn. Erb-Landmarschall Cuno Graf Hahn (Schloß Basedow). Eine Tochter: Hrn. Polizei-Präsidenten v. König (Cöln).

Gestorben: Hrn. Rechtsanwalt Bindewald Sohn Julius (Magdeburg). Hr. Ackerbauschul- Direktor Dr. 3:11, August Heuser (Friedberg Gr. H.) Hr. Post - Direktor Eduard Zumbusch (Münster). Hr. Pastor Dr. Regenspurg (Schön- walde Labes).

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

P 2 L Oeffeutliche Bekanntmachung. Auf den Antrag der verwittweten Gräfin von Schecl-Plessen auf Sierhagen, in Vormundschaft ihres unmündigen Sohnes, des Grafen Otto v. Scheel-Plefsen, als nach dem erfolgten Ableben seines Vaters, des weiland Königlich dänischen Geheimen Konferenz-Raths, Grafen Wulff v. Scheel-Plefsen, fuccedirenden Fideikommißerben des weiland Ge- heimen Konferenz - Raths W. H. v. Thienen, werden die nachstehenden, in dem Testament des Fideikommißstifters s. à. Lübeck, 15. September 1808 enthaltenen fideikommifsarischen Dispositionen hier- durch öffentli bekannt gemacht.

- c

Sj. .

Nach meinem tödtlichen Hintritt sollen mit einem immerwährenden Fideikommiß belegt sein:

A. In dem adeligen Gute Sierhagen mit Mühlen- famp und deren Pertinentien, worüber sonst mein Erbe und dessen Substitute frei disponiren können, zweimalhunderttausend Reichsthaler S. H. Courant Speziesmünze als zu 4 Prozent erste und unablös- liche Hypotheke, wozu ich ferner als Familien-Fidei- fkfommiß-Kapital lege:

1) Einmal hundert Tausend Reichsthaler, die in den Gütern Wensien und Travenort (jedoch damit diese Güter nah Gefallen der Eigenthümer von einander getrennt werden können, siebenzig Tau- send in dem ersteren und dreißig Tausend in dem leßteren),

2) zwanzig Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Müssen, :

3) zehn Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Ghlerstorf, und elf Tausend Reictsthaler, die in dem Gute Rosenhof unablöëlich belegt stehen.

B. In den adeligen Gütern Löhrstorf, Claustorf, Großenbrode und Godderstorf mit allen dazu ge- hörigen Pertinentien, zu welchem ersteren, nämlich Löhrstorf, auch der Antheil der Güldensteiner Höl- zung, welchen ich mir keim Verkauf von Gülden- stein reservirt, und überdies die {on vorhin bei Löhrstorf gewesene Hölzung hiedurch von mir gelegt werden , die Summe von zweimal hundert Tausend Reichsthaler S. H. Courant SpezieFsmünze zu 4 Prozent als erste unablösliche Hypotheke, und zwar in Löhrstorf und Großenbrode und deren Perti- nentien Ein Hundert und zehn Tausend Reichsthaler, in Claustorf mit seinen Zubehörungen fünfzig Tau- send Reichsthaler und in Godderstorf mit dessen Pertinentien vierzig Tausend Reichsthaler.

me .

Das adelige Gut Sierhagen mit dem Zinsengenuß des darin fundirten Fideikommisses von 200,000 Thlr. und den Zinsen. der in den Nummern 1, 2, 3 und 4 ferner als Fideikommiß dazu gelegten unablöslichen Kapitalien von 141,000 Thlr. und was ih ferner dazu bestimmen möchte, bekommt mein instituirter CGrbe und nach ihm defsen eheliche Nachkommenschaft und in deren Ermangelung auf dieselbe Weise der erste und zweite Substitut und deren eheliche Descendenz nah der weiter unten von mir festge- seßten Vorschrift.

Die adeligen Güter Löhrstorf, Claustorf, Großen- brode und Godderstorf mit deren Pertinentien und zu Löhrstorf gelegten Hölzungen, zur freien Dis- position über die Substanz dieser Güter und mit dem Zinsengenuß des dabei angeordneten Fideifkfom- mißfkapitals von 200,000 Thlr. legire und vermache ih dem Herrn Kammerherrn und Jägermeister Christian Heinrih August v. Hardenberg-Reventlow und nach ihm seiner ehelichen Descendenz auf die weiter unten festzuseßende Weise. Sollte indessen dieser mein Legatarius vor seiner jeßigen Frau Ge- mahlin Johanna, geb. Baronesse v. Reißtenstein, versterben, so vermache ih derselben hiermit so lange sie lebt und sih nicht anderweitig wieder verhei- rathet, jährlih 3000 Thlr. aus den Revenüen dieser ihrem Herrn Gemahl und dessen ehelichen Descen- denz allhier vermahten Gütern.

Mein obgedachter Erbe, dessen Substituten und dessen und deren allerseitige zum Genusse der Fidei- fommisse gelangende Succussoren, imgleichen dieser mein Legatarius und dessen allerseitige Nachfolger, sind bei Verlust der Erbeinseßzung und dieses Legats schuldig, die fideikommissarische Qualität der resp. in Sierhagen radizirten und dabei gelegten 341,000 Thlr. und der in den Gütern Löhrstorf, Claustorf, Großenbrode und Godderstorf fundirten 200,000 Thlr. sowohl gleich nach dem Antritt der Erbschaft und des Legatums, als auch demnächst alljährlich auf ge- meinschaftliche Kosten, jeder zur Hälfte, öffentlich publiziren zu laffen. [8865]

Kiel, den 18. Oktober 1876.

Königliches Appellationsgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, e Submissionen 2c. : L Bekauntmachung.

Die Anlieferung des Bedarfes pro 1. Januar 1877 bis 31. März 1878 an:

Pe!roleum in New-York 26, do. in Vtiladelphia 26. Rother Frübjahrsweizen 1 D, 33 C. mixeî) (0 C. Zrecker (Fair refiving Muscovados 9t. Kasf-e (Bio-) _

Vais (old, |

Armaturen für Maschinen und Dampfkeffel,

Gasapparaten,

369,000 Kilo Rund- und Bandseilen aus Eisen-

und Gußstahl-Draht, 20 Stück Grubenventilatoren für den Hand- betrieb, 100 Kilo Signalgloten, 10 Stück Decimalwaagen, 1,900 Kilo Ambosen, 500 Kilo Schraubstöcken, 15 Stück Winden, 75 Stück Oelkannen, 100 Stück Davy'schen Sicherheitslampen, 2,400 Stück Müseler'shen Sicherheitslampen- gestellen,

16,000 Stück Orahtcylindern

54,000 Stück Glaëcylindern

1,500 Stück Lampentheilen 2,000 Stück Lampenbürsten

100 Quadrat-Meter ledernen Treibriemen. 1,000 Kilo Treibriemen-Reparaturleder, 5,000 Stück Nähriemen, 6,000 Stück Binderiemen, 1,500 Kilo Sohlleder,

900 Meter Hanfschläuchen,

90 Stück Verbindungs\chrauben dazu,

100 Stück Brandeimern,

100 Stü ledernen Anzügen,

100 Stück wasserdihten Anzügen,

100 Stück Schachthüten,

10,000 Tonnen Cement,

575,000 Kilo feuerfesten Thonsteinen,

40,009 Kilo feuerfesten Mörtel,

300,000 Stück Formziegeln,

6,000 Stück Sattelziegeln,

4,060 Stü Petroleumlampengläfern, 500 Kilo Lampendochten,

8,000 Kilo Gummiwaaren,

70,000 Kilo Maschinenöl,

120,000 Kilo flüssiger Wagenschmiere,

60,000 Kilo fonfistenter Wagenschmiere,

9,000 Kilo Seilschmiere, 12,500 Kilo Holztheer, 600 Kilo Waschseife,

8,000 Kilo Schmierseife, 30,0009 Kilo Talg,

3,000 Kilo Leinöl,

1,000 Kilo Stopfbüchsenpalung, 6,000 Kilo Hanf,

9,000 Kilo Werg,

9,000 Kilo Seilfaden,

5,500 Meter ordinärer Leinwand,

12,000 Meter Segelleinen, i

12,000 Quadrat-Meter Kautschuck-Segelleinen, 28,000 Kilo Putbaumwolle, 1,000 Stück Pußtüchern, 500 Kilo Dampffilz, 300 Quadrat-Meter Harttfilz, 150 Kilo Schmirgelmehl, 2,000 Buch Schmirgelleinen, 600 Kilo Quedctsilber, 250 Kilo Bleiweiß, 3,900 Kilo Mastix, 3,900 Kilo Mennige, 13,000 Kilo Catechu, 800 Kilo Kupfervitriol, 5,000 Stück Besen, 50,000 Kilo Sclacktenwolle, foll im Submissionswege vergeben werden.

Die Offerten sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift:

„Lieferung auf Materialien und Utensilien“ bis zum 20. November d. Js., Morgens 9 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureichen, woselbst Liefe- rungsbedingungen eingesehen und auf portofreie An- fragen, gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich bezogen wetden können. C. 243/10.)

St. Johann a. d. Saar, den 23. Oktober 1876.

Königliche Bergfaktorci.

zu Sicherheits- lampen,

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

Bekanntmachung. Gemäßheit des §. 8 unseres Reglements vom 3. September 1836 machen wir bekannt, daß das unter der Nummer 2379 in die Berliner allgemeine Wittwen-Pensions- und Unterstüßungskasse aufge- nommene Mitglied wegen unterlassener Berichti- gung seines am 1. Juli d. J. fällig gewordenen Beitrags von uns exkludirt worden ift. Berlin, den 25. Oktober 1876. Direktion der Berliner allgemeinen Wiktwen- Pensions- und Unterstüßungskasse. Scholz.

Depositenverkchr. Bis auf Weiteres werden für Depositeneinlagen vergütet: S e bei achttägiger Kündigungsfrist S °/9 bei einmonatliher Kündigungsfrist E R A “T Dissen pro bei e Kündigungsfrist | Fahr franko 33 %o : a bei sechsmonatliher Kündigungsfrist _aller 4 h Spesen.

bei zwölfmonatlicher Kündigungsfrist

Norddeutsche Grundfredit-Bank

Behrenstraße Nr. 7a.

[8856] n

r, Ce

S d

[8875]

16. Dezember. VerzammlInng zu Jena ; s, Ins. in Nr. 255.

Ausgeloo-te Stück-; s, unter Ins. der Nr. 255.

Generalverscnniungen. Saal - Eisenbahn. Ausserordentliche General-

Allgemeine Depositen-Bank [8880] in Liguidation.

Die unkekannten Inhaber unserer Aktien Nr. 247 397 1640 werden hierdurch aufgefordert, die darauf entfallende Rückzahlung von je 342 A 134 -4 auf die Nr. 247 397 und 15 Æ 135 „Z auf Nr. 1640 bis spätestens zum 31. Dezember a. e. bei der Deutschen Bank hier, Behrenstr. Nr. 10, erheben zu wollen. :

Anderen Falles wird an diesem Termine über den betreffenden Betrag der geset lichen Vorschrift gemäß verfügt werden.

Berlin, 28. Oktober 1876.

Allgem. BFepositen-BanEk îin Liguid. H. Wallich. N. Ko c.

[6649] BVefïanutmachung,

betrefssend die Herabseßung des Zivsfußes der

Anleibe L. Emission des Verbandes zur Re-

gulirung der oberen Ut:sirut von 5°%/ auf

41% bezichuve sweise Kündignrg der Obliga- iignen.

Auf Grund des Allerböcsten Privilegiums vom 22, Juli 1861 (G. S. S. 705) hat der Verband zur Regulirung der ckte:icn Unstrut von Mütlhausen bis Maixleben eine zu 59/5 verzinslice Anleihe, im Gefommibéitroge von 100,060 Thlrn., gegen Auês- gabe ron auf din Juhaber lautendin S chuldver- schreibungen aufsenommen.

Dur Allerböchsten Erlaß vom 1. April d. I., pullizirt im Amtséktlatt der Königlichen Regierung zu CÉrfurt, StückÆ 20, ift auf Antrag des Vorstau- tes des Reguitrungsverbardes der Ziréfuß diefer O-:ligationen von 5% auf 41%/4 berabges:ßt worden.

Es werden demrach diejenigen Inhaber ven Obli- gationen dcr gedachten Anleibe, welche mit der Herabseßung des Zinsfußes einverstandeu sind, aufgefordert, dies dadurch zu c:kenncn zu geben, daß sie die Obligationen nebst Zinstalons in der Zeit vom 15. Dezember d. I., bis zum 15. Iaruar k. I. hierselbst, bei der Bercinsbvank Mühlhausen, Thüringen, zur Atstewpelung auf 4109/4 einreihen. Die Obligationen werden um- gchend zuglei mit neuen Zinécoupons und Talons zunüdgegeten werden.

Ven derjenigen Jnhabern, welh? ihre Obliga- tionen nit bis zu dem bezeichneten Endtermine einreihen, wird augenommen, daß sie auf die Her- absctung des Zinsfußes nit eingehen wollen, viel- mehr die Rückzablung d-s Kopitals verziehen. Der- selben werden daher die Obligationen, so weit diese bis jt nit bereits zur Rückzahlung ausgelecst find, tebufs Eirlösung gegen Baarzablung zum 1. Iuli k. I. hiermit gekündigt. Die Kapital- beträge sind von diésem Tage ab täglich, mit Aus- nahm? der Son=z- und Festtage, in den gew öhn- lichen Geschäftëftunden ebenfalls hiersilbst, bei der Vereinèbon® Mühl“ ausen, Thüringen, gegen Rückgabe der Obligaticnen nebst Talors baar mit Zinsen für das leßte Halbjahr in Ewvyfarg zu nehmen.

Mit dem 1. Juli k. J. bört tie Verzinsung der nicht konv-rtirten Obligationen auf.

Kuf jeden Fall werdcn den Inhabern die am 12. Juni d. F. zur Amortisat:on ausgeloosten Obli- gationen der §5%/gigen Verbonds- Anleibe, als:

Litt. B, Nr. 270 335 442 à 100 Thlx,

Titt C. Nr. 503-988! 942: 5943 945 €603 617

6411 659 688 692 699 à 50 Thlr., zum“il. Juli k. I. gekündigt. Die Rü@ckzahlurg dieser Kapitalbeträge nebst 5% Zinsen für das leßte Haltjzbr wird von dem gedachten Tage ab durch die gewöhnliche Einlöfunz: sftelle, die Verbants- kasse zu Großengottérn, erfolgen, worüber ncch be- \sonder2 Bekanntmachung ergehen wird.

Von früher verloosten und gekündigtcn Obkliga- tionen sird bis jeßt noch nit zur Einlösung prä- fenti1t worden:

Lit: B. Nr. 176 à 100 Tklr.

Litt, C. Nr. 536 576 578 581 582 591+-694

à 50 Thlr.

Mühlhausen i. /Th., den §8. August 1876.

Der Direktor des Berbaudes zur Regulirung der oberen Unstrut. D», Schweineberg.

[10065] Rheinische Eisenbahn. Mortifikation vernihteter Prioritäts- Obligationen.

Ven dén unterm 19. Juli 1571 Allerhö pri- vilegirten 5% igen Prioritäts-Obligationen 11, Emij- fion unserer Gesellschaft à 200 Tblr. = 600 find die Obktligationen: Nr. 116979. 110981, 119982. 119230, und von den unterm 4. November 1872 privilegirten 59/5 igen Prioritäts-Obligationen III. Emission unserer Gesellschaft à 200 Thlr. = 600 die Obligatioren: Nr. 132753. 132754. 132755 und 132756 nach Angabe d-s Eigenthümers durch Feuer ver- nidtet. Unter Bezugnahme auf §. 6 der gedachten Privilegien ergeht daher hiermit die öffentliche Auffor- derung an die etwaigen Besiter der vorbezeid. neten Werthstücke, dieselben einzuliefern oder die etwaigen Rechte an dieselben bei uns geltend zu machen, un- ter dem Präjudiz, daß, wenn dieser Aufforderung nach zweimaliger Wiederbolung de:selben und einer ferreren rist vcn vier Monaten nicht Folge gelei- flet it, wir bei dem Königlichen Landgericht hier- felt die Mortififkation der bezeicneten Obliggtioe nen beantragen und demnächst an deren Stelle neu- Dcekumente ausfertigen werden.

Cöln, den 1. Februar 1876.

Die Direktion.

Deutscher

und

cichs-Anzeiger

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

Das Abonnement beträgt 4 A 50 S für das Vierteljahr.

e Iefielloniguta für den Raum ciner Druckzeile 30 S

4

BLeftellung an; für Berlin außer den Post-Anstalten !

M 297

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General-Lieutenant z. D. Wolff von Linger, bisher Jnspecteur der Gewehrfabriken, den Rothen Adler- Orden erster Klasse mit Eichenlaub und dem Emaille-Bande des Königlichen Kronen-Ordens; dem Stadtrath a. D. und Stadtältesten Böttcher zu Brandenburg a. H. den NES lichen Kronen-Orden dritter Klasse; dem Hegemeister a. D. Kurßleben zu Bi, bisher zu Forsthaus Gott-sftiege im 2. Jerihowschen Kreise, den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse; sowie dem emeritirten Lehrer Springer zu Reisen im Kreise Fraustadt, dem Kämmereidiener Brockow u Stargard in Pommern, und den Fabrik-Auffsehern Friedrid Christian Michelsen und Johann Peter ihelsen zu Harburg das Allgemeine “Ehrenzeichen zu

verleihen.

_Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Dienstmädchen Sophie n A gk Ahljchläger zu Berlin die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nahbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der us verliehenen nihtpreußishen Ordens-Jnsignien zu ertheilen, und zwar: é: E des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich bayerifhen Ordens vom heiligen Michael: den Kammersängern Niemann und Bet zu Berlin; des Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich F Albrehts-Drdens: dem Musikdirektor B. Bilse gu Berlin; des Ritterkreuzes erster Klasse des Ordens der Königlid württembergi A Kroue: dem Kabinets-Sekretär Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin, Dr. jur. von Mohl; i des Ritterkreuzes erster Abtheilung des Groß- herzoglih sähsishen Haus-Ordens der Wachsam- keit oder vom weißen Falken: dem preußishen Staatsangehörigen, Privatgelehrten Dr. Wilhelm Pitshner zu München; der von des Hergogs von Sachsen-Coburg-Gotha verliehenen Medaille für Kunst und Wissenschaft: dem Geheimen Registrator Dr. Brecht im. Justiz- Ministerium; S N des Comthurkreuzes des Kaiserlich österreichischen Franz-Joseph-Ordens: i dem Bade-Kommissar, Kammerjunker von Lepel-Gniß zu Ems; A des Ritterkreuzes des Ordens der Königlich italienishen Krone: dem Obergärtner Hermann Walter im Neuen Garten bei Potsdam; a E des Ritterkreuzes des Königlich schwedischewz No rd- stern-Ordens: L dem Professor Dr. Schering an der Universität zu Göttingen ; L A des Groß-Comthurkreuzes des Königlich grie ischen Erlöser-Ordens: dem Professor Dr. Hefster an Berlin; sowie 1 : des tunesischen A L dens erster aj] e: dem Obergerichts-Affsessor zum Sande zu Nienburg.

der Universität zu

Deutsches Nei cch.

Botanntmaquna:

Annahme von Telegrammen durch die Landbrief- träger.

Um den Bewohnern des flachen Landes die Benußung des Telegraphen zu erleichtern, wird vom 1. November ab ver- suhsweise die Einrichtung getroffen, daß die Landbriefträger auf ihren Botengängen vom Publikum Telegramme zur Be- förderung an die Lene ne ihres Wohnortes, bez. an eine etwa auf ihrem Bestellgange belegene Telegraphen- anstalt übernehmen. Auf die Zustellung von Telegrammen darf der Landbriefträger in jedem einzelnen Falle höchstens 5 Minuten warten. Außer der Gebühr für das betreffende Telegramm hat der Landbriefträger für den gedachten Dienst den Saß von- 10 Pfennigen für jedes einzelne Telegramm zu erheben. Aufgabeformulare zu Telegrammen führt der Land- briefträger mit sih, und verabfolgt jie behufs Niederschrift der von ihm zu übernehmenden Telegramme unentgeltlich.

erlin W., den 27. Oftober .1876. Der General-Postmeister.

Beförderung der Theaterpostkarten.

Die an Stelle der früheren Theatermeldekarten zu den Vor- stellungen in dem Königlihen Schauspiel- oder Opernhause abzu- oe Postkarten können durch Vermittlung der Post in den Briefkasten am Königlichen Opernhause gelangen. Zu diesem Zwecke ist die vorschriftsmäßig ausgefüllte Postkarte in einen Brief- umschlag zu legen und dieser vershlossen, mit der Auf- christ:; „An das Kaiserlihe Stadtpostamt hier C.,

Berlin, Dienstag,

Theaterpostkarte“ versehen, und mit einer Freimarke à 10 frankirt zur Post zu geben. Dîe Einlieferung kann dur jeden Briefkasten geschehen ,- muß aber am Tage vor der Vor- Las vor 9 Uhr Vormittags an Sonntagen vor 7 Uhr früh erfolgen. ;

Berlin C., den 28. Oktober 1876: : Der Kaiserliche Dber-Postdirektor.

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Militär-Jntendantur-Räthen Neumann vom 1V., v. Rüts und Balßz vom l. Armee-Corps den Charakter als Geheimer Kriegs-Rath; sowie : i

dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Beckhaus in Bielefeld, bei seiner esen in den Ruhestand den Charakter als Geheimer - th zu verleihen;

den Kreisgerichts - Wendorff in Stralsund zum Direktor des Kreisgerichts in Wriezen ; und

den bisherigen Gräflih Stolbergschen Regierungs- und Konsistorial- Dr. Johann Fr iedrich Rudolph Elvers in Wernigerode zum Landrath des Kreises Wernigerode zu ernennen; ferner

dem Regierungs-Sekretär Schmiede zu Stettin den Charakter als Kanzlei-Rath zu verleihen.

Auf den Bericht des Staats-Ministeriums vom 30. Sep- tember d. J. will Jh die der Berlin-Stettiner Eisenbahn- Gesellschaft im Artikel 1, der landesherrlihen Konzessions- Urkunde vom 11. ber 1872 (Gesez-Sammlung für 1873, Seite 412) gestellte, durh Meinen Erlaß vom 17. Septcmber 1875 bis zum Sri des Jahres 1876 verlängerte Frist zur Vollendung und Jnbetriebnahme der Eisenbahn von Wriezen nach Frankfurt a. O. i 5 noch unvollendeten Theils dieser Eisenbahn von Letfchia REN Saa a. D. fernerweit bis zum Schlusse des Jahres 1877 erstrecken. Dieser SrtoR ist durch die Amtsblätter der Regierungen zu Stettin und Frankfurt a. O. zu veröffentlichen und eine entsprechende An- zeige in die Geseßz-Sammlung aufzunehmen.

Baden-Baden, den 9. Oftober 1876.

Wilhelm. Gr. Eulenburg. Leonhardt. Falk. Achenbach. Friedenthal. von Bülow. Hofmann. An das Staats-Ministerium.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentlich: Arbeiten.

Dem Königlichen Eisenbahn - Ober - Betriebs - Fnspektor Heinrich Klose, früher in Münster, jeßt in Berlin, sind unter Ernennung desselben zum Mitgliede der Königlichen Direktion der Niederschlesisch-Märkishen Eisenbahn die Funk- tionen des tehnishen Mitgliedes bei der Königlichen Kom- mission für den Bau der BerlWx Nordbahn hierselbst defi- nitiv übertragen worden.

Der bisherige Eisenbahn-Sekretär Georg Müller ist zum Königlichen Eisenbahn- Hauptkassen- Rendanten ernannt und ihm die Stelle cines jolchen bei der Eisenbahn-Hauptkasse in Hannover verliehen worden.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Dietrichs zu Schwerte is in gleicher Eigenschast an das Kreisgericht zu Bochum mit Anweisung seines Wohnsißes in Hattingen ver- seßt worden.

Camphausen. von Kameke.

Belanunztma ung, betreffend die Eröffnung des Provinzial-Land- tages der Provinz Sachsen.

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 23. d. Mts. die Zusammenberufung des Pro- vinzial-Landtages der Provinz Sachsen auf

den 6. November 1876 nach der Stadt Merseburg zu genehmigen geruht.

Die Eröffnung des Provinzial-Landtages wird an dem bezeihneten Tage Vormittags 113 Uhr in dem Schloßgarten- Pavillon zu Merseburg, nach einem vorher in der Schloß- und Domkirche daselbst abgehaltenen Gottesdienste stattfinden.

Magdeburg, den 26. Oktober 1876.

Der Ober-Präsident der Provinz Sachsen. v. Patow.

Nichkamfkliches. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 31. Oktober. Se. Majestät derx Kaiser und König empfingen heute Vormittag einige behufs militärisher Meldungen hier eingetroffene Offiziere und hörten demnächst die Vorträge des Chefs des Militär - Kabinets, General-Majors von Albedyll, und des Ministers des Königlichen Hauses, Freiherrn von Schleinit.

den 31, Oktober, Abends.

guch die Expedition: SW, Wilhelmstr. No. 32. R 2

E R —— e

1876.

_ Der Bundesrath trat heute zu einer Sißung zu- sammen.

Jn der heutigen (2.) Sißung des Deutschen Neichsta ges, welcher der Präsident des Reichskanzler-Amts, Staats-Minister Hofmann, beiwohnte, ergab der béhufs Fest- stellung der Beschlußsähigkeit des Hauses vorgenommene Namensaufruf die Anwesenheit von 196 Mitgliedern ; das Haus war aljo nicht beshlußfähig. Schluß 21/2"Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 2 Uhr.

Ueber die Berathungen der Kommission des Deutschen Reichstags zur Vorberathung der Ent- würfe eines Gerichtsverfassungsgeseßes, einer Strafprozeßordnung und einer Civilprozeßord- nung entnehmen wir dem Berichte diefer Kommission über den Entwurf eines Gerichtsverfassunigsgeseßes nebst Einfüh- rungsgeseß Folgendes: i :

Nachdem die Entwürfe eines Gerihtsverfassungsgeseßes, einer Civiktprozeßordnung und einer Strafprozeßordnung für das Deutsche Reich in den Sißungen des Reichstages am 24. und 25. November 1874 zur ersten Berathung gelangt waren, wurden - dieselben einer Kommission von 28 Mitgliedern zur weiteren Vorberathung überwiesen. Durch das Geseß vom 23. Dezember 1874 wurde die Kommission ermächtigt, auch nach der Vertagung des Reichstages bis zum Wiederzusammen- tritt desselben ihre Berathungen fortzuseßen, damit die Ent- würfe in einer der nächstfolgenden Sißungen des Reichstags zur zweiten Berathung gelangen könnten. Nah Wiederzusammentritt des Reichstags am 27. Oktober 1875 wurde die Kommission wiedergewählt und demnähst durch das Gefeß vom 1. Februar 1876 der frühere Antrag bestätigt bezw. verlängert. Die Kommission konstituirte fich am 26. Januar 1875 durch die Wahl des Abg. Miquel als Vorsißenden und des Abg. Dr. v. Schwarze als Stellvertreters desjelben, sowie der Abgg. Eysoldt, Mayer (Donauwörth), Struckmann und Thilo als Schriftführer. Auf ihren Antrag wurden ihr als Protokoll- führer der Königlih preußische Gerichts-Assessor Sydow, dcr Königlich bayerishe Gerichts-Assessor Dr. Seuffert, der Königlich sächsische Gerichts-Assessor Dr. Schreber beigeordnet. Nach dem durch seine Berufung zur Professur in Gießen veranlaßten Rücktritt des Pr. Seuffert trat an dessen Stelle der Königlich bayerishe Assessor Mettenleiter und wurde Herr Assessor Sydow während der Dauer seiner Erkrankung durch den Königlich württembergischen Kreisrichter Ege bei der Protokollführung vertreten. Die von den genannten Herren geführten Protofolle wurden stets den Kommissionsmitgliedern zur Revision vorgelegt und erst nach der auf diese Weise erfolgten Feststellung ihres Jnhalts ge- druckt. Sie sind sämmtlihen Mitgliedern des Reichstages fortlaufend zugestellt worden und in gleicher Weise den Bun- desregierungen kommunizirt. Zur Redaktion der Beschlüsse der Kommission wurde eine besondere Subkommission einge- sett. Dieselbe bestand aus den Abgg. Dr. Bähr, Beer, Dr. von Schwarze, zu welchen in zweiter Lesung noch die Abgg. von Forcade de Biaix und Kloß hinzutraten. Die Redaktions- kommission hatte außer der Redaktion der Kommissions- beschlüsse die Aufgabe, den SpraWgebrauch der drei Entwürfe in Üebereinstimmung zu bringen, bezw. in Uebereinstimmung zu halten, sowie die durch abändernde Beschlüsse der Kom- mission bedingten Konsequenzen zu formuliren. Die Anträge der Redaktionskommission wurden fortlaufend gedruckt den übrigen Mitgliedern zugestellt. Erfolgte kein Wider)pruch gegen die Richtigkeit derselben, so galten sie als genehmigt, während im anderen Falle ein Plenarbeshluß der Kommission über die streitige Frage herbeigeführt wurde. Die Geseßentwürfe find von der Kommission in zwei Lesungen durhberathen. Die Ergebnisse der ersten Lesung wurden gedruckt zusammengestellt und dienten diese Zusammenstellungen als Grundlage für die zweiten Lesungen. Auch die Zusammenstellungen beider Lesungen sind den Mitgliedern des Reichstags zugegangen. Die Be- rathung der Entwürfe erfolgte in nachstehender Reihenfolge. Zuerst gelangten die Civilprozeßordnung und die Strafprozeß- ordnung, sowie die auf die Handelsgerichte und das Ver- fahren vor denselben bezüglichen Theile des Gerichtsverfassungs- geseßes in erster Lesung zur Berathung. Die Kommission lehnte zwar die Handelsgerithte ab, trat jedoch auf den be- zeugten Wunsch des Bundesraths für den Fall entgegen- gefeßter Beschlußfassung des Reichstags eventuell in die De- tailberathung des auf das Verfahren vor den Handelsgerichten bezüglihen Theiles der Civilprozeßordnung ein. Demnächst wurden die Civilprozeßordnung in zweiter Lesung und hier- nach das Gerichtsverfassungsgeseß und sämmtliche Einführungs- geseßze in erster Lesung durhberathen. Nach Vollendung der Berathung der Civilprozeßordnung in zweiter Lesung wurde dieselbe noch einmal auf Grund der abgegebenen Erklärungen des Bundesraths, sowie zur Beschlußfassung über die von einigen bayerishen Mitgliedern der Soaniias welche bei der zwei- ten Lesung abwesend gewesen waren, gestellten Anträge wie- der eröffnet, und gelangte erst dann die Berathung der Civil- prozeßordnung zum Abschluß. Die zweite Lesung des Ge- richtsverfassungsgeseßes und der Strafprozeßordnung, fowie der Einführungsgeseße erfolgte gleichfalls, nahdem die Ergeb-