1876 / 263 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Amaterdam, 4. November, Nachmittags.

Roggen pr. März 192, pr. Mai 195. Antwerpen, 4. November, mten. (N. T. B) Getreidemarkt ruhig. Roggen behauptet. B Petroleummarkt (Schlasebericht), loco 50 ber. und Br., pr. November 493 bez., 493 Br., 50 bez. und Br., pr. Januar 50 bez. und Þr., Pr

49 Br. Ruhig.

Nachmittags 4

Engì. Weizen 3966, fremder 39,183, englische Gerste 13.841, englizche Mslzgerste 19.388, fremde —, en 61725, fremder BEITE 3791 Sack uad 943 ass. G E 4. November, Nachmitiags. (W. Baumwolle. (Scblussbericht). Umsatz 20,000 Spekulation und Export 6000 B. Stramm. Midd]1. Orleans 65, midäl. amerikanische 6°/16, 43, middl, fair Dheollerah 45, _Dh Dhollerah 31/16, fair Bengal 4, good fair Broach

Oomra 411/16, good fair Oomra 43, fair Madras 45/16, fair Pernam 61/16, fair Smyrna 5%, fair Egyptian 62.

Theater.

Königliche Schauspiele, Dienstag, den 7. November. Opernhaus. (223. Vorstellung.) Taun- häuser und der Sängerkrieg auf der Wart- burg. Große romantische Oper in 3 Akten von R. Wagner. Anfang halb 7 Uhr. Erhöhte Preise.

Schauspielhaus. (220. Vorstellung.) Die Ver- schwörung des Ficsco zu Genua. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, den 8. November. Opernhaus. (224. Norstellung.) Die Zauberflöte. Oper in 3 Ab- theilungen von Schikaneder. Musik von Mozart.

Anfang halb 7 Uhr. s E Schauspielhaus. (221. Vorstellung.) Geistige Liebe, oder Gleih und gleich geselit sih gern. Lustspiel in 3 Akten von Dr. F. Lederer. Drei Frauen und keine. Posse in 1 Akt, frei nach Narin und Desverges von G. Kettel. Anfang

4 Or.

WaHBner-Theater. Dienstag: 3. 49. M.: Drei Monat nah Dato, Posse mit Gesang in 3 Akten von G. v. Moser und E. Jacobson. Musik von G. Michaelis. j :

Mittwoch und die folgenden Tage: Drei Monat

nach Dato.

Victoria-Theater, ODireïtion: Emil Hahn. Dienstag u. die folgenden Tage: Mit durchweg neuer Ausstattung: Die JZrefahrten ves Obysseus. Mythologisches Ausstattungsstückk mit h ati und Ballet in 4 Akten (10 Bildern), frei bearbeitet nach Homers Odysscee. Musik von G. Lehnhardt.

‘Friedrich-Wilhelmst, Theater, Dienstag: Zum 50. Male: Fatiuita, Mittwoch: Fatiniya.

Residenz- Theater, Dienstag und folgende Tage: Die Fremde.

Kreis Theater. Dienstag: Zum 17. Male: Duft. Hierauf Ballet. Zum 8. Male: Ein Frühstücksstünd&jen. Zum Schluß, zum 18. Male: Bu Befehl, Herr Licutenant. Konzert. Anf. 6 Uhr, ver Vorstellung 7 Uhr. O

Mittwoh: Duft. Ballet. Ein Frühstücs- stünochen. Zu Befehl, Herr Lieutcuant.

Vorläufige Anzeige.

Am 15. November: Erstes Auftreten der Signora

Bianca Donadio: Der Barbier von Sevilla.

Weoltersdorff-Theater, Dienstag: Zum 22. Male: Pariser Leben. (Gabriele: Frl. Lina Mayr. Gondremark: Emil Thomas.) In Vorbe- reitung: Die Wilddiebe.

Stadt-Theater. Dienstag: Heute halbe Kassen- preise. Zum 2. Male: Die alten Jung- gesellen. Lustspiel in 5 Akten von Victorien Sardou, deutsch von C. M. (Mortimer: Hr. Carl Mittell, Beaucourtois: Hr. Carl Pander, Antoi- nette: Frl. Lina Markwordt, als Gäste.)

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

National-Theater, Dienstag: Der Liebe und der Schönhcit Macht, oder: Die Hochzeit

zu Ulfasa. E Mittwoch: Extra-Vorstellung: Dorf und Stadt.

Belle - Alliance - Theater. Dienstag : Gastspiel des Hrn. Lenore vom Stadttheater zu Brünn. Spielt nicht mit dem Feuer! Lustspiel in 3 Akten von G. zu Putliy, Vorher: Drei Frauen unv keine. Posse in 1 Aft von G. Kettel.

E D TMICROT E F BESE R T 21 RIA

Deutscher Personal-Kalender,

7. November, Fr. Aug. v. Stägemann *, Fr. W. v. Seidlitz 7. Fritz Reuter *, C, Gott]. Reyssiger 7.

Familien-Nachrichten. Verehelicht: Hr. Premier-Lieutenant Grubiß mit Frl. Anna Brand (Königsberg i. Pr. Stettin). Hr. Kreisrichter Emil Franzki mit Frl. Eli- fabeth Neumann (Guben). Hr. Gutsbesißer Leopold v. Kryger mit Frl. Hedwig Nasse (Salem). Hr. Hans v. Ammon mit Frl. Amanda Mierendorff (Polchow). . Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rendanten Pflug- macher (Aschersleben). Hrn. Advokaten Carl Custodis (Cöln). Eine Tochter: Hrn. Besiggann und Compagnie-Chef v. Bodelschwingh (Berlin). Gestorben: Verw. Frau Assessor Nowag, geb. Rams (Stolp in Pomm.), Hr. Gch. Regie »

E Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen Pr. November 285. Rüböl pr. Mai 43.

(Schlussbericht), Hafzr stetig. Gerste nachgebend. Raffinirtes, Type wWweiss,

London, 6. November, Vormittags. (W. T. B.) Die Getreidezufubren vom 28. Okt. bis zum 3. Nov. betrugen :

Englisches Mehl 16,010 Sack fremdes

good middl. Dhollerah 45/16, middI.

Prodnktenmarkt Ubr 30 Mi- ! pr. Januar-April 28,75. Weizen

April 91,00. N vember 59,75, pr. Januczar - April

pr. Dezember Himmel.

Januar-März

i Faris, 4. November, Abends 6 Uhr. (W. T. B.) : BIehl behauptet, pr. November 59.25, pr.

Dezember 60.00, pr. Januar-Februar 60,75, pr. Januar-Ánril 61,50.

Produktenmarkt,

3777, srewde New-YWorkz, 4, November. glischer Hafer Orleans 11§#. Mehl 5 D. 45 C. T. B) mixed) 60 C. B., davon für Getreidefracht 6.

fair Dhollerah

EBerlim, 6. November. Rindrvieh 2129 Stück, Kälber 871 Stück.

Ri

—, new fair

rungs-Rath Brauer (Lüneburg). Hr. Kreis- Physikus Dr. Waldhaus (Jauer).

Stekbriefe und Untersuchungs - Sachen. Der wider Heinrich Perle von Friblar und Heinrich Leithäuser von Obervorshüß am 24. v. M. erlassene Steckbrief wird als erledigt zurü- gezogen. Cassel, 2. November 1876. Staats- Anwalt. von Ditfurth, St.-A.-Geh.

'Offene Strafvollstreckungs- Requisition.

Nachbenannte Personen: 1) Julius Theodor Zielke aus Labüssow, 2) Wilhelm Gottlieb Boettcher aus Quackenburg, 3) Johann Gottlieb August Voll aus Starkow, 4) Albert Wilhelm Timm aus Stoly, 5) Hermann Reinhold Dreifs aus Flinkow, 6) Ferdi- nand Albert Eduard Rennhak aus Gambin, 7) Carl ohann Wilhelm Gohrbandt aus Stolpmünde, 8) Julius Friedrich Ludwig Barnekow aus Stolp, 9) Ferdinand Carl August Schröder aus Pottangow, 10) August Friedrich Gresens aus Giesebit, 11) Fer- dinand Wilbelm Perlik aus Klein-Gluschen, 12) Da- vid Riese aus Stolp, 13) Johann Friedrich Wilhelm Vanselcw aus Muttrin sind durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 1. September d. J. wegen Ent- zichung der Militärpfliht durch unerlaubtes Aus- wandern ein Jeder zu einer Geldstrafe von 150 # event. 1 Monat Gefängniß verurtheilt worden. Wir ersuchen, an den ihrem Aufenthaltsorte nah unbe- fannten obigen Personen die erkannte Strafe im Betretungsfalle zu vollstreden und uns davon zu benachrichtigen. Stolp, den 10. Dftober 1876.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Verladung. Der Arbeiter Jo- hanu Scliwa aus Bodland ist angeklagt: am 15. August 1875 zu Bodland eine eiserne Schaufel des Bauern Franz Gaßmanga in der Absicht rechts- widriger Zueïignung weggenommen zu haben. Der- selbe ift seinem Aufenthalte nah nicht bekannt, und wird derselbe daher zu dem zur mündlichen Ver- handlung und Entscheidung der Sache auf den 12. Februar 1877, Vormittags 114 Uhr, im öffentlichen Sißungssaale hierselbst angeseßten Audienztermine mit der Aufforderung hiermit öffent- li vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie nod zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle seines Ausbleibens wird mit der Unter- fuhung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Gleichzeitig wird dem 2c. Schliwa eröffnet : daß der Bauer Franz Gaßmanga und der Gens- darm Koßur aus Bodland zu obengedahtem Ter- mine mit vorgeladen sind. Rosenberg O.-Sehl., den 25. Oftober 1876. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Hannoversche Staatsbahn. [8857] Bekanntmachung.

Die im Central-Bureau der pvnterzeichneten Be- hörde bis zum Schlusse des Jahres 1879 zur An- fammlung kommenden alten Papiere sollen im Wege der öffentlihen Submission theilweise unter der Bedingung des Einstampfenis verkauft werden.

Kauflustige wollen ihre Offerten an uns portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift: „Offerte auf Ankauf von alten Papieren“ versehen, bis zu dem

am 27. November d. J. (Montag), Vormittags 10 Uhr, im Direktion8gebäude anstehenden Termine ein- reichen, in welchem dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden.

Den aufgestellten Bedingungen nicht entsprechende Offerten bleiben unberücksichtigt.

Die Submissionsbedingungen liegen in unserem Formular-Magazin zur Einsicht aus, werden auch dort gegen Zahlung von 50 S verabfolgt.

Hannover, den 23. Oktober 1876.

Königliche Eisenbahn-Direktion.

i L é Le (9038) Hannoversche Staatsbahn. Es sollen die gegenwärtig auf den Bahnhöfen zu Hannover, Göttingen und Bremen lagernden alten Werkstatts-Materialien, als: d Eisenbleh-, Schmiedeeisen-, Gußeisen-Abfälle, Drehspähne, verbranntes Guß- und Schmiede- eisen, Gußfederstahl-Abfälle, eiserne Siederohre, Lokomotivkessel von Eisenblech ohne Siederohre, Radreifen, Mittelahsen, Wagenahsen mit {chmiedeeisernen Speichen und Puddelstahlban- dagen, Kupfer, Messing, Eisendraht, Gummi- abfälle mit und ohne Leineneinlage, Pferde-

ade : im Wege der öffentlißhen Submission Termin hierzu ist auf Dienstag, den 14. No-

werden. vember cr., Vormittags 10 Uhr, im maschinen- tehnishen Bureau der Königlichen Eisenbahn-

verkauft

Faris, 4, November, Nachm. (Schlussbericht). November 26,25, pr. Dezerober 27,00, pr. Januar-Februar 2*,00, Mehl matt, pr. November 59,25, Pr. De- j zember 60.00, pr. Januar-Februar 60,75, pr. L | Rüböl matt, pr. November 88,00, pr. Dezember 88 50, pr. Januar- pr. Mai-August 92,00.

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 1183, Petroleum in New-York 26, do. in Philadelphia 26. Rother Frübjahrsweizen 1 D. 32 C. d Zneker (Fair refiving Musceovadas; 94. Kaffee (Rio-) 182. Schmalz (Marke Wüicox) 10# C.

An Schlachtvieh war aufgetrieben: | Schweine 7388 Stück, Schafvieh 6119 Stück,

! Behörde anberaumten Termine einzureichen.

m : Weizen ruhig, Pr.

Schweine , Januar-Ápril 61,25, | Hammel Pr. No- Bedeckter

steigend, Wetter :

Spiritas SEZO.

Ins. der Nr. 261. 43 9% s, unter Ins, der

Abends 6 Uhr. (W. T. B.)

do, in New- Frankfurter

 1d Maia (e6n s, unter Ins. der

Speck (short clear) 84 C.

tober; s. Ins, iu

| Sohlesische

zur Einsicht aus und können au gegen Einsendung von 50 4 von demselben bezogen werden. Hannover, den 31. Oktober 1876. Mastchinentechnisches Burcau der Königlichen Eisenbahu-Direktion. . Overbed.

G Es Z Haunuversche Staatsbahn. [9088] Bekanntmacung. E Die Lieferung von 63 Kubikmeter Werksteine und 900 M. Mauer - Abdeckplatten für verschiedene Bauten des Produkten- und Werkstätten-Bahnhofes soll in drei Loosen im Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden, wozu ein Submissions- termin im Bureau des Unterzeichneten, Hannover, Härtnergasse 14/15 auf

Montag, ven 13. November 1876,

Bormittags 11 Uhr, ansteht. : : 4 e Die Unternehmer haben ihre Offerte portofrei und versiezelt mit der Aufschrift: L „Submission auf Licferung von Werksteinen“ einzureichen. Die Bedingun «en können 1m Bureau des Unterzeichneten eingeseben, au von demselben gegen Einsendung von 1 M. bezogen werden. Haunover, den 4. November 1866.

Der Abtheilungs-Baumeister. Schwering.

[9049] Bekanutmachung.

Für die unterzeichnete Werft sollen 8520 Stü diverse eiserne Schrauben, zum größten Theile mit Muttern, beschafft werden.

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Auf- schrift „Submission! auf Lieferung vou eisernen Schrauben“ bis zu dem am 18. November cr., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie

Anträge gegen Erstattung der Kopialien von

M 0,56 abschriftlih mitgetheilt werden, liegen

nebs den näheren Bedarfsangaben in der Re-

gistratur der Kaiserlichen Werft zur Einsicht aus. Kiel, den 21. Oktober 1876.

Kaiserlihe Werft.

Le, Bekanntmachung.

Die Lieferung von 240,000 Ctr. = 12,000,000 Klgr. Stückkohlen oder melirte Steinkohlen zur Lokomotiv-Feuerung für die der Verwaltung der Franffurt-Bebraer Bahn unterstellte Bahnstrecke für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1877 foll im Wege der Submission vergeben werden.

Offerten sind frankirt und versiegelt mit der Auf- schrift: „Submission auf Lieferung von Stein- fohlen zur Lokomotiv - Feuerung“ für die der Verwaltung der Frankfurt - Bebraer Bahn unter- stellte Bahnstrete bis zum 20. November cr., Vormittags 10 Uhr, an uns einzufenden.

Die Eröffnung der Offerten erfolgt zur gedachten Terminsstunde in Gegenwart etwa erschienener Submittenten. Später eingehende Offerten können nit berücksichtigt werden. 5

Exemplare der Bedingungen können gegen Ent- rihtung der Kopialien von unserer Central-Mate- rialien-Kontrole bezogen werden.

Fraukfurt a. M., den 25. Oktober 1876.

Königliche Eisenbahu-Direktion.

Die Lieferung von E [9085]

50 Stück s{chmiedeeisernen Bettstellen,

50 Stück Strohsäen,

50 Stück Kopfpfühlen,

50 Stück Kopfkissen mit Federn,

100 Stück Betttüchern,

50 Stück wollenen Decken,

100 Stück Kopfkissen-Ueberzügen,

100 Stück Deckenüberzügen, ,

50 Stück Matrazen mit Seegras gefüllt,

100 Stück Handtüchern, : : soll im Ganzen oder Einzelnen an den Mindest- fordernden vergeben werden.

Schriftliche und versiegelte, mit der Aufschrift „Submission auf Licferung von Bettzeug“ versehene frankirte Offerten werden bis zum 25. November d. J., Nachmittags 2 Uhr, er- beten, zu welcher Zeit dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. Die Lieferungsbedingungen können im Geschäfts- lokal der Unterzeichneten eingeschen oder gegen Gin- sendung von 50 S abschriftlich bezogen werden. _

Meisner, (Postort Abterode) am 2. November 1876.

Königliche Berginspektion.

4 a C Bekannturachung.

Die Lieferung von 6000 Kilogr. neuem Schmiede- eisen, 10,000 Kilogr. neuem Eisenguß, 1000 Kilogr. Holzkohlen-Eisenblech, 200 Kilogr. Gußstahl, 60 Kilogr. Zinn, 30 Kilogr. Antimon, 600 Kilogr. Zinkblech, 60,000 Stück Schienennägel, 10,000 Stück sonstige geschlagene Nägel, 100,000 Stück Drahtstifte, 1800 Kilogr. Rüböl, 350 Kilogr. Baumöl, 1200 Kilogr. Petroleum, 450 Kilogr. Rindertalg,

| Rindvieh pro 100 Ptd. . 100 G » 2—23 Kilo . | Kälber: Gute Mittelpreise.

Berliner Stadi - Obligationen.

Fleischpreise.

höchster mittel niedrigster 61—62 A 46—48 MÆA 31—33 M 59—60 „, 51—53 „, 47—49 » 21—2 „, 17-18 , e «U

*

Kkündigungen und Yerioosunren. Russische 42°/, Anleihe von 1849,

Serienziehung; s, unter

Ausgeloeste Stücke;

Nr. 261.

Ausreichung von Aktien, (‘oupons cte.

a2. O. Stadt - Aule!be von 1888. Ausreichung

neuer Zinscoupons darch die Kämmereikasse zu Frankfurt a. O.z

Nr. 261.

Ausweise von Banken ete. Weochenausweise von 4 deutschen Zettelbanken per 31. OKk- tober; s. unter Ins. der Nr. 261. Preussische Boden-Credit-Aktien-BanE.

OK- O0K-

Status vom 31. Nr. 201. Boden-Credit-Aktlen- Bank,

Siatus vom 31.

| tober; s. unter Ins. der Nr. 261.

A L C P D L E ZS N E A D REE E 17 O R C E

30 Kilogr. Terpentinöl, 600 Kilogr. Heede und 170 Kilogr. Gummiwaare an die Schaumburger Ge= sammtsteinkohlenwerke pro 1. Quartal 1877 soll im Submissionswege vergeben werden, und sind Offers- ten bis zum Eröffnungêtermine

Freitag, den 17. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Schmiedeeisen 2c.“ versehen, portofrei dahier einzu- reichen. Die betreffenden Bedingungen liegen vor- her zur Einsicht dahier aus, und können dieselben gegen frankirte Einsendung von 70 5 Kopialgebühs- ren von hier bezogen werden.

Obernkirchen, den 2. November 1876. Königlich Preußisches Fürstlicchcz Schaumbnrg- Lippisches Gesammt-Berg-Amt.

2 U D E E [189368] Bergish-Märkische Eisenbahn. Die Lieferung des für das Iahr 1877 erforderlichen Bedarfs an folgenden Werkstätten - Materialien: Birnbaumbohlen, Bremsfklöve für Wagen und Ten=- der, Eichenwerkholz, Eichenbohlen, Vor- und Hand=- hanimerstiele, Handhebel oder Bremsknüppel, Kie=- ferndielen (Oberländishe und Ostsee), Mahagoni=- bohlen, Nußbaumbohlen, Pappeln- und Weiden=- bohlen, Pappeln- und Weidenwerkholz, Rothbuchen- bohlen, Schleifdielen, Tannenbord, Ulmenbohlen, Ulmenwerkholz und Weißbuchensplitter soll im Wege der Submission verdungen werden. Bezügliche Lieferungs-Offerten, welche sich beliebig auf einzelne oder mehrere Artikel zusammen beziehen fönnen, sind unterschrieben, versiegelt und frankirt mit der Auffchrift: „Offerte auf Lieferung vom Werkstätten - Materialien (Nuyheëlzer) pro 1877“ bis zum 17. November cr. an unser Ma- \chinentechnisches Bureau hierselb#t einzureichen und wird die Eröffnung derselben am folgenden Tage, Vormittags 10 Uhr, in Gegenwart der erschei- nenden Submittenten im genannten Burcau statt=- finden. Die Lieferungs-Bedingungen (allgemeine und spezielle), sowie das Massenverzeichniß liegen auf dem Maschinentechnischen Bureau hier, sowie in den Werkstätten-Bureaus zu Elberfeld, Langen=- berg, Siegen, Crefeld, Arnsberg und Witten zur Einsicht offen; au können solche gegen Erstattung der Druckkosten ad 1 M. von genaunten Stellen bezogen werden. Elberfeld, den 27. Oktober 1876.

Königliche Eisenbahn-Direktion,

Durch den Tod des bisherigen Inhabers if die Physikats-Stelle des Jauecrschen Kreises vakant geworden. Qualifizirte Aerzte, welche sih um diese Stelle bewerben wollen, werden hierdurch aufgefor=- dert, si unter Einreichung ihrer Approbation, des Fähigfkeitszeugnisses zur Verwaltung einer Phvsikats- Stelle, sonstiger über ihre bisherige Wirksamkeit sprechender Zeugnisse und eines carriculvm vitae bis zum 1. Dezember cr. bei uns zu melden.

Licgniß, den 2. November 1876.

Königliche Negierung. Abtheilung des Jnneru,

Königliche Lehranstalt für Obst- und Wein- bau in Geisenleim a./Rh. Bei der hiesigen Königlichen Lehranstalt ist die Stelle des Ober- gürtners vakant geworden, deren Wiederbesc zung hiermit zur öffentlihen Konkurrenz ausgeschrieben wird. Die Funktionen des Obergärtners bestehen darin, daß derselbe nach näherer Anweisung die gärtnerishen Arbeiten zu überwachen und außerdem den theoretischen Unterricht im Feldmessen, Plan- zeichnen, Landschaftsgärtnerei und Bienenzucht zu ertheilen hat. Die Bewerber haben binnen 4 Wochen bei dem Unterzeichneten einzureichen a, ein feclbstgeschriebenes curriculum vitae, worin insbesondere der Gang der Ausbildung des Bes werbers in seinem Fache zu schildern, - sowie anzu=- geben ist, ob und in welcher Weise der Militär vfliht genügt fei, b. die zum Nachweis der erfor derten Qualifikation nöthigen Zeugnisse über die Schulbildung des Bewerbers und über die praktische und theoretische Ausbildung desselben im Dbst- und Gartenbau. Die auf Kündigung zu besezende Stelle ist mit einer Besoldung von 1500 M. dotirt, welche eventuell auf 1800 4 erhöht werden fann. Geisen- heim, den 3. November 1876. Arndts, Regie- rungs-Rath.

Norddeutsche Grund-Credit-Bank.

Hypotheken - Versicherungs - Aktien - Gesellschaft, Geschäfts-Nebersicht mlt. Oktober 1876. [9094 Activa. Kassa- und Wechsel-Bestand . Ghellen-Besland,. f p 211800 Konto-Korrent-Debitores . . . y 729,893, 88. Cigene Hypotheken-Konto . . nl14,047,279, (De Lombaro R v DAGIDAR Grundstücks-Konto 929,700. —,

t. 4,500,000. 0

390,731. 47 89,183, 7,411,125. 3/643/,500.

450,000. E

M. 457,883. 59

Frassiva. Altien- Kap S Konto - Korrent - Kreditores und Det S e Amortisations-Kassa-Konto . Verkaufte Hypoth.-Antheilscheine Nerkauste Pfandbriese . . GOUDDIDCTCNe O «e Berlin, den 31. Oktober 1876.

Dircktion anberaumt. i: N Die Bedingungen liegen im gedachten Bureau

90 Kilogr. Schweineschmalz, 2800 Kilogr. Spreng- pulver, 80 Kilogr. braune Seife, 80 Kilogr. Leinöl,

5 Die Direktion. Rescuslein. V, Golosd midt,

anstalt übernehmen.

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

Das Abonnement beträgt 4 A 50 S für das Vierteljahr.

| Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 „S

F Ale Post-Anstalten des In- und Auslandes vébaiiin 1

L IIR E27 N

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M 263,

Berlin, Dienstag,

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Seftellung anz; für Berlin außer den Pofst- Anftalten au die Expedition: §W. Wilhelmstr. No. 32. |

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f E den 7. November, Abends.

1876.

E raa

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem General-Superintendenten Dr. theol. Goeschen zu Harburg den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse; sowie dem Schullehrer und Küster Berg zu Mohrdorf im Kreise Franzburg und dem Gerichtsboten und Exekutor Vollmer

zu Quedlinburg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

ü Bekanntmachung für Seefahrer. Die nächste Steuermannsprüfung zu Papenburg beginnt am 14. Dezember cr. Meldungen zur Theilnahme daran nintnt der Navi- gationslehrer Ey ert daselbst entgegen. Leer, den 6. November 1876. Der Navigations\{ul-Direktor. Schreiber.

Deutsches Neich.

Berlin, den 7. November.

Se. Majestät der Kaiser und König haben gestern um 15 Uhr Nachmittags in Allerhöchstihrem Palais den Kaiserlih türkishen außerordentlihen und bevollmächtig- ten Botschafter Edhem Pascha in feierliher Audienz zu empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben Sr. Majestät des Sultans Abdul Hamid k. entgegen- zunehmen geruht, durch welches Allerhöchstderselbe Seine Thronbesteigung notifizirt. Demnächst hatte der Botschafter die Ehre, Sr. Majestät dem Kaiser und Könég sein neues Beglaubigungsschreiben zu überreichen.

Als Vertreter des Auswärtigen Amtes" war bei der Audienz der Staats-Sekretär, Staats-Minister von Bülow zugegen.

__ Die im Fahre 1867 in Blankenese erbaute, zuleßt unter chinesisher Flagge gestandene Schoonerbrigg „Auguste Rei- mers“, von 207 britischen Register-Tons Ladungsfähigkeit, hat dur den Uebergang in das au des im König- reih Preußen heimathberehtigten Julius Mannih zu Takao das Recht zur Führung. der deutschen Flagge erlangt. Dem bezeichneten Schiffe, für welches der Eigenthümer zum Heimaths- hafen Königsberg gewählt hat, ist am 4. August d. Js. vom A EeN Konsulate zu Amoy ein Flaggenattest ertheilt worden.

Beranntmach Uu n: g.

Annahme von Telegrammen durch die Landbrief- träger.

Um den Bewohnern des flachen Landes die Benußung des Telegraphen zu erleichtern, wird vom 1. November ab ver- suchsweise die Einrichtung getroffen, daß die Landbriesträger auf ihren Botengängen vom Publikum Telegramme zur Be- förderung an die ae Ley tiinel ti ihres Wohnortes, bez. an eine etwa auf ihrem Bestellgange belegene Telegraphen- ien. Auf die Zustellung von Telegrammen darf der Landbriesträger in jedem einzelnen Falle höchstens 5 Minuten warten. Außer der Gebühr für das betreffende Telegramm hat der Landbriefträger für den gedachten Dienst den Saß von 10 Pfennigen für jedes einzelne Telegramm zu erheben. Aufgabeformulare zu Telegrammen führt der Land- briefträger mit sich, und verabfolgt sie behufs Niederschrift der von R zu übernehmenden Telegramme unentgeltlich.

erlin W., den 27. Oktober 1876. Der General-Postmeister.

l Fu Bug «a d. Wupper- Brevpell. und Kaldenkirchen, im è egierungsbezirk Düsseldorf, werden am 16. November d. J. mit den betreffenden Postämtern und zu Neuß und Crefeld mit den Zweigpostanstalten am Bahnhofe zu vereinigende Telegraphen- Betriebsstellen mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden. Düsseldorf, den 3. November 1876. ; Der Kaiserliche Ober-Postdirektor.

Königreich Preufßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen Seehandlung&Rath Pahl in Berlin zum Geheimen Ober-Finanz-Rath;

„den seitherigen Regierungs-Rath und Vorsißzenden des Bezirksverwaltungsgerihts zu Potsdam, Freiherrn von Frank, zum Ober-Verwaltungsgerihts-Rath und ständigen Mitglied des Ober-Verwaltungsgerichts ; und

den Gymnasiallehrer Dr. Kr in Münster zum Seminar- Direktor zu ernennen.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und _ Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Seminar-Direktor Dr. Kraß ist das Direktorat des katholischen Lehrerinnen-Seminars zu Münster in Westfalen verliehen worden. ;

An dem katholischen Lehrerinnen-Seminar zu Münster in Westfalen ist die Hülfslehrerin Schirmer zur ordentlichen Lehrerin befördert worden.

Justiz-Ministerium,

Der Notariats-Kandidat Wilhelm Conen in Hamm bei Düsseldorf ist zum Notar für den Friedensgerichtsbezirk Montjoie im Landgerichtsbezirke Aachen, mit Anweisung seines Wohnsißes in Montjoie, ernannt worden.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 7. November. Se. Majestät der Kaiser und König. empfingen heute den aus Livadia ein- getroffenen General-Adjutanten General-Lieutenant von Werder und’ hierauf den Polizei-Präsidenten von Madai und nahmen im Beisein Sr. R Hoheit des Prinzen August von Württemberg, des Gouverneurs sowie des Kommandanten militärische Meldungen und dann den Vortrag des Generals von Albedyll entgegen.

Der Ausschuß des Bundesraths für Rehnungs- wesen trat heute zu einer Sißung zusammen.

Die Kaiserliche und Königliche österreihish-1:ngarische Regierung hat den Handels- und tor eteae e dem Zollverein und Desterreichh vom 9. März 1868 mit derWirkung gekündigt, daß derselbe mit dem Ablaufe des Jahres 1877 zu Ende geht. Die Kaiserlih und Königlich österreichisch- ungarische Regierung hat jedoch gleichzeitig dem Wunsche Aus- drudc gegeben, Verhandlungen wegen Abschlusses eines neuen Handelsvertrages thunlichst bald erëFnet zu sehen.

Die Vorbereitungen, welche nöthig sind, um diefem An- trage entsprechen zu können, hat das Neichskanzler-Anit bereits eingeleitet,

Der Deutsche Reichstag hatte in seiner Sißung vom 19. November 1875 u. A. C A den Reichskanzler zu ersuchen, nah Publizirung des Biehseuchen-Geseßes erneute Anstrengungen zu machen, um die Hindernisse zu beseitigen, welche der S des deutschen Fettviehs für den Londoner Markt entgegenstehen. Wie der Bundes- rath jegt dem Reichstage mitgetheilt hat, ist der Versuch ge- macht worden, die britische Regierung unter Hinweis auf die neuerdings geschaffenen verstärkten Garantien gegen die Gefahr einer Einschleppung von Viehszuhen aus Deutschland nach Großbritannien zur Beseitigung der der Vieheinfuhr aus deutschen Häfen auferlegten Beschränkungen zu bestimmen.

Der gedachte Versuch ist jedoch wiederum erfolglos gewesen.

Fn der gestrigenSizung des Deutschen Neichs- tags leitete der Bundesraths : Bevollmächtigte , Minister - Resi- dent Dr. Krüger, die erste Berathung des Geseßentwurfs, E die Untersuchung von Seeunfällen wie olgt ein:

Meine Herren! Die Seeumfälle, welbe zwei große deutsche Dampfer in neuerer Zeit an der englishen Küsten erlitten, haben die öffentliche Aufmerksamkeit arauf hingeleukt, daß es uns in Deutschland an Oa Oganen fehle, um eine Untersuchung solcher Unfälle herbeizuführen. Vor Jahresfrist ist in diesem Hause bei Gelegenheit der Interpellition, zu der die Strandung des Dampfers „Deutschland“ den Mlaß gab, der Mangel solcher Organe lebhaft beklagt vorden und es st in einer Denkschrift wenige Wochen später dem Reichstage auch mitgetheilt, daß eine Kommission aus Vertretern der Bundesfcestaatei einberufen sei, um den Gegenstand in Berathung zu nehmen. Aut dem Schooße dieser Kommisston, die mehrere Wochen in Berlin getgt hat und in der namentlih auch die Schiffahrts- und Rhedereiiteressen zahlreich vertreten waren, ist der Entwurf hervorgegangen der mit wenigen vom Bundes- rath genehmigten Abänderugen nunmehr dem hohen Hause zur Genehmigung vorliegt. Der Entwurf . geht davon aus, daß. fortan alle Seeunfälle deutsher Schiffe, wo fie sih auch ereignen mögen, daß ferner u Seeunfälle fremder Schiffe, diese jedoch nur unter gewi}sen Vrausseßungen, Gegenstand der Unter- suchung werden sollen. Es st keineswegs die Absicht, mit diesen Untersuchungen in die Sphée gerichtlicher Kognition einzugreifen. Ft ein Strafgesetßz verleßt, so werden nah wie vor die Gerichte thun, was ihres Amtes ist. Das durch diesen Entwurf angeordnete Verfahren verfolgt einen wsentlih andèren Zweck. Es richtet sich nicht von vorn herein gegenbestimmte Personen, sondern es hat die Aufgabe, in möglichst objekwver und unparteiischer Weise den that- sächlichen Zusammenhang, te Urfache des Unfalls zu ermitteln, und zwar joll diese Ermittelun, ich muß das hier besonders betonen, nicht irgend welchen Privatinteressen, sondern allein dem öffentlichen Interesse diern. Sie soll nur das Ziel vor Augen haben, Mittel an die Had zu geben, um der Wiederkehr ähnlicher Unfälle für die Folge zu kgegnen, soweit das überhaupt in mensch- licher Macht liegt. /

Da es wesentlich hnische Fragen sind, welche diese Unter- suchung zu lösen hat, so werden dem O auch die Organe gebildet werden müssen. Der Entwurf \{lägt Ihnen zu dem Ende die Konstituirung von Seämtern vor, die aus einem rechtskundigen Vorsikenden und 4 technchen Beisitern zusammengeseßt sind. Jedes Sceeamt ‘ist mit allen LÆfugnissen einer Untersuchungsbehörde aus- gestattet und: dadur inder Lage, {ih die vollste sa{liche Aufklärung zu verschaffen. Sie faß shließlih ihre Ansicht in einen Spruch zu- sammen, der öffentlich verkündigt wird und durch seine Publizität für alle, die es angeht, lr die einzelnen, wie für die Behörden An-

laß wird für die Erwägung, welche Maßregeln nun zur Verßütun ähnlicher Unfälle getroffen werden fönnen. x : S __ Neben dieser gutactlichen Thätigkeit ist aber dem Seeamte noch eine entsheidende Befugniß beigelegt. Stellt sih nämli heraus, daß der Kapitän oder Steuermann den Unfall verschuldet hat, fo foll es dieser Behörde zustehen, dem Schuldigen sein Befähigungszeugniß, und damit seine Gewerbsbefugniß auf Zeit oder für immer zu ent- ziehen ; mit anderen Worten, jie foll befugt sein, entweder den Schul- digen für alle Zeit unshädlich zu machen oder ihm doch seine Ver- antwortlihkeit in einer Weise fühlbar zu machen, vaß zu erwarten steht, er werde in der Folge seinen Beruf mit größerer Sorgfalt wahrnehmen.

Daß eine so s{werwiegende Entscheidung, wenn sie eine ein-

malige ist, keine endgültige sein kann, meine Herren, versteht sich nach den bei uns herrschenden Grundsätten von felbst. Dem davon Betroffenen ist daher eine Beschwerde-Instanz in einer kollegialisch gebildeten Reichskommission eröffnet, die seine Beschwerde zu prüfen und definitiv darüber zu erkennen hat. __ Meine Herren! Nach der Natur der Verhältnisse muß die Organi- sation der Seeämter, wie der Schiffahrtsbehörden AVeLIanst den Landes8regierungen zufallen. Da es aber von großem, allgemeinem Interesse und für die Wirkung des Geseßes von entscheidender Wich- tigkeit ist, daß alle Seeämter sich bei der Beurtheilung. von gleichen Gesichtspunkten leiten lassen, fo ist der Reichsregierung vorbehalten, {hon in der unteren Instanz sih durch einen Kommissar an den Verhandlungen zu betheiligen und Anträge zu stellen, über die das Seeamt zu erkennen hat. Wird dem Antrage dcs Kommissars keine Folge gegeben, fo steht auch ihm die Berufung an die Reichs- Tommission zu. In dieser zwiefahen und in letzter Instanz immer entscheidenden Cinwirkung der Reichsorgane ist dafür Sorge ge- tragen, daß die Secämter nah gleihen Grundsäßen verfahren und namentlih hinsitlich der Schuldfrage mit gleichem Maße messen. Die verbündeten Regierungen find der Anficht, daß dur eine solche Einrichtung dem praktischen Bedürfniß entsprochen wird. Entschieden müssen sie den von einer Seite erhobenen Vorwurf ablehnen, als ob dieser Cntwurf aus einem unberechtigten Mißtrauen gegen den deut- schen Scifferstand hervorgegangen fei. Ein solcher Gedauke liegt uns durchaus fern. Wir erkennen bereitwillig an, daß wir einen durchweg chrenhaften Schifferstand besißen, daß feine Zuverlässigkeit und seemännishe Tüchtigkeit vor Allem dazu beigetragen Vat unsere Handelsmarine auf den Standpunkt zu erheben, den sie einnimmt. Wir glauben aber, daß ein tüchtiger Seemann, den ein Unglück unverschuldet treffen sollte, in diesem Geseße den sichersten Schuß finden wird gegen unberechtigte Anschuldigungen oder unbillige Beurtheilungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen. Wir sind auch der Ueberzeugung, daß wir, indem wir nit gegen den Schifferstand allein, sondern nach allen Seiten hin die Verantwortung durch eine unparteiishe Untersuhung s{ärfen. am besten dafür Sorge tragen, daß unserer Handelsmarine das Vertrauen und die Anerkennung, die sie fh bei allen Nationen bis in die fern- sten Welttheile errungen, auc dauernd erhalten bleiben.

Den Erlaß einer Verordnung vom 28. April 1876 wegen Abänderung des Geseßes vom 14. Fanuar 1873, betreffend die Bezirksverwaltungen u. f. w. in Elsaß-Lothringen motivirte der Bundesraths-Bevollmächtigte, Unter-Staatssekretär H er- zog wie folgt :

Meine Herren! Die vorliegende Verordnung hat den Zweck, denjenigen SACV L Enger, welche für die französische Nationalität optirt, aber ihren Wohnsiß nah Frankreih nicht verlegt haben, die Ausübung des Wahlrechts zu den Bezirkstags-, Kreistags- und Ge- meinderathswahlen wieder zu gewähren, auch wenn sie ihre Dptions= erklärung ausdrücklich nicht zurückgenommen haben. Das Gesetz vom: 24. Januar 1873 hatte ihnen dieses Recht versagt, so lange die Op- tanten eine derartige ausdrücklihe Erklärung nicht abgegeben hatten. Die Gründe, welhe im Jahre 1873 dazu genöthigt haben, eine solche Bestimmung zu. treffen, und ebenso die Gründe, welche in diesem Jahre möglich gemacht haben, sie aufzuheben, sind in den gedruckten Motiven so ausreichend dargelegt, daß ich eine weitere Erläuterung nicht nöthig zu haben glaube; ich gestatte mir nur ein Wort in Betreff der Form der Vorlage.

__ Sollte die Aufhebung der Beschränkung den von dem Lande sehnlichs gewünschten Erfolg haben, so mußte die Verordnung er=- lassen werden, bevor im Juni und Juli d. I. die periodischen Wahlen zu den Bezirksvertretungen und den Gemeinderäthen stattfanden ; es konnte daher auf den Zusammentrit des Reichstages damit nicht gewartet werden. Anderenfalls würde die Aufhebung erst Geltung bekommen haben bei den nächsten Wahlen in drei, beziehungsweise in fünf Jahren. Die Regierung hielt es unter diesen Umständen für richtig, den Weg zu betreten, den ihr das Gefeß über die Einführung der Verfassung in Elsaß - Lothringen. eröffnet hat, nämli den Weg einer Verordnung mit vorläufiger GefeBes- kraft. Sie ist sih dabei vollkommen bewußt gewesen, daß: die Wir- kungen der Verordnung abgeschloffen sein würden, bevor der Reichs- tag an ihre Berathung herantreten könne, nicht. mindex dessen, daß eine Wiederbeseitigung dieser Verordnung zwar nicht die Gültigkeit der Wahlen, wohl aber die Fortdauer der Wirksamkeit der gewählten Körperschaften in Frage stellen würde.

__ Dies sch{ien eine Art Zwangsläge für den Reichstag, und die Herbei- führung einer folhen Zwangskage nicht wohk vereinbar 1ait der ihm schul= digen Rücksichtnahme. DieRegierung würde es auch sicher vermieden haben, eine solche Lage herbeizuführen, wenn niht nah der Stellung, die der Reichstag bereits früher zu dieser Frage genommen hat, ein weifel an seiner Zustimmung zu der Verordnung als ausgeschlo|fen ätte erachtet werden müssen. Der Reichstag hat nämlich bei der Cat „des Gesebes über die Einführung der Verfassung in Elsaß-Lothringen und des Wahlgeseßes zum Reichstag, in dessen Gnt- wurf eine analoge Bestimmung wie die im Gesetz von 1873 enthalten. war, si dahin s{chlüssig gemacht, daß er diefe Bestimmung abgelehnt hat und zwar mit einer überwiegenden Majorität. Die Regierung konnte nicht annehmen, daß ein Wechsel Ihrer. Ansicht in dieser Beziehung eingetreten sei, und sie glaubte daher, vertrauen zu können, daß au

die vorliegende Verordnung Ihre Zustimmung finden wird. Jch bi NrHegend ? D g finden wird. Jch bitte daß Sie pie ihr ertheilen wollen, /