1876 / 265 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Nov 1876 18:00:01 GMT) scan diff

__Sessen. Darmstadt, 7. November. Bezüglih der Mittheilung über den N des Abg. Dumont wegen Er- [asses eines Geseßes zum Schuß der Säuglinge und der in Pflege gegebenen kleir.en Kinder erfährt die „Darmst. Ztg.“ von zuverlässiger Seite, daß sih die Regie- rung bereits vor Einlangen des Antrages des Abg. Dumont mit der Regtlung dieser Frage beschäftigt und die Absicht hat, den Ständen des Großherzogthums in Kürze einen desfall- figen Geseßentwurf zugehen zu lassen.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 7. November. Lpz. Z.) Der Großherzog und die Prinzessin Elisa- eth haben Madrid, wohin sie sich am 25. v. M. von Biarriß aus begeben hatten, am 1. d. M. wieder verlassen und na einem Besuche des Escurials die Rückreise über Pau angetreten. Die Großherzogin hat am 30. v. M. der Ent- hüllungsfeier des ihrer verstorbenen Schwägerin, der Prin- zessin Heinrih der Niederlande, errichteten Denkmals in Luxemburg beigewohnt und ‘ist von da zu ihrer Tochter, der Prinzessin Reuß, nah Trebschen bei Züllihau gereist. Die Erbgroßherzogliche Familie hat heute die Winterresidenz im Großherzoglihen Schlosse hier wieder bezogen.

__ Neuß ä. L. Greiz, 7. November. Der Landtag des Eenthums ist gestern eröffnet worden. Von der Fürst- ihen Regierung wurden als Vorlagen eingebracht: der Saa tSdaushalUtaplan auf die Jahre 1877—1879, ein Geseß wegen Verbesserung des Diensteinkommens der Volks\{ul- lehrer, ein Nachtrag zum Geseß wegen Bildung eines Landes- ausschusses und ein Geseß wegen Abänderung des Karten- stempelsteuergeseßes 2c. Weitere Vorlagen, namentlich eines Volks\chulgeseßes, wurden in Aussicht gestellt.

Elsaß - Lothringen. Straßburg, 6. November. (Straßb. Ztg.) Jm je 1868 hatte zwishen Baden und Frankreih die leßte offizielle Erkennung des Thalweges des Rheins, der Hoheitsgrenze zwischen beiden Staaten, auf Grund des Staatsvertrags vom 5. April 1840 stattgefunden, wobei an vier Strecken des Rheins E Hüningen und Rheinau (bei Zstein, Rumers- heim, Nambsheim und Rheinau), der serpentinirende Thalweg noch hinter der Normallinie des Rheins lag, die Jnseln und Verlandungen sohin im betreffenden Protokoll speziell bezeichnet worden waren , welhe rechts und links des Thalweges lagen und der badischen resp. französischen Hoheit angehörten. Seitdem is durh den Fortschritt der Korrektionsbauten der Thalweg in seine normale Bahn zwischen den Parallelbauten geleitet worden, und es wurde daher in den jüngsten Tagen eine neue leßtmalige offi- zielle Erkennung des Thalwegs (reconnaissance dn Thalweg war die Bezeichnung hierfür zur französischen Zeit) durch Kommissäre von Baden und Elsaß-Lothrin- gen vorgenommen. Am 30, Oktober befuhr man so die Stromstrele von Hüningen bis Altbreisach (die vom Hochwasser im Juni l. Js. theilweise zerstört gewesene Pontonbrücke bei Hüningen war an diesem Tage wieder dem Verkehr eröffnet); am 31. die Strecke von da bis Straßburg und am 1. November die von Straßburg bis Lauterburg. Bei Rheinau war die Aufgabe der Thalwegserkennung beendigt. Gleichzeitig fand zwischen den beiden technishen Kommissären die alljährlih im Spät- erbst bei niedrigem Rheinstand übliche Vereinbarung resp. lufnahme der im vergangenen Jahre ausgeführten und der für das nähste Jahr auszuführenden Rhein - Neu - is lar Q

Ler „Karlsr. Ztg.“ wird von hier geschrieben: Die Stadterweiterung macht derartige Sortfbeitee, daß an manchen Stellen der neue Hauptwall bereits die beabsichtigte Höhe hat. Die a e f wird allerdings gegenüber dem Baubanschen System eine sehr einfache, indem nur ein mäch- tiger Erdwall, vor diesem ein breiter Wassergraben und vor dem leßteren ein zweiter etwas niedriger Erdwall, der in das Glacis ausläuft, in gebrochenen Linien die Befestigung bildet. Nur die Winkel in der Umwallung erhalten zur Bestreihung der Seiten kleine Vorsprünge, sonst befinden ih an der ganzen ront 4 der an der alten Befestigung so häufig angebrachten

orwerke.

__ Oesterreich : Ungarn. österreihisch-ungarischen nachdem in der vergangenen Woche im Ministerium des Aeußern . in Wien zwei Sißungen abgehalten wurden, auf zwei Wochen vertagt worden. Die einzelnen Mitglieder der Konferenz wurden mit der Zusammenstellung verschiedener, auf den Verhandlungsgegenstand bezüglicher Daten betraut. Bisher hat sih die Berathung ledigli auf den mit P abzuschließenden Zollvertrag d L e

Pest, 7. November. Der Finanzausschuß hat das Budget für 1877 endgültig erledigt. Der Bericht des Finanz- ausschusses wird noch in dieser Woche authentizirt und in einer der ersten Sißungen des Abgeordnetenhauses unterbreitet werden. Es ist dem W. „Fremdenbl.“ zufolge, Aussicht vor- handen, daß das Budget bis spätestens 8. Dezember im Ab- M bie Ofbule erledigt sein wird. Der Finanzauss{chuß wird Jeßt die Ostbahn-Vorlage in Verhandlung ziehen.

Schweiz. Zürich, 7. November. (N. Zür. Zto. Der Bundesrath wird in den nächsten 2E A Bu pro 1877 durhberathen. Wie man vernimmt, soll die Vorlage. über 46 Millionen Fr Ausgaben und über 43 Millionen Einnahmen oder ein Defizit von circa 3,200 000 Fr. voraussehen. Die nation alräthl iche Kommission welche die Geseßentwürfe über die politischen Rehte und die cioilrehtlihen Verhältnisse der Niedergelassenen und Auf- enthalter vorzuberathen hat, ist am 6. d. M. in der Bundes- stadt zusammengetreten. Jn einer Beilage zum „Vaterland Tonservatives Centralorgan für die deutsche Schweiz“, geben die schweizerishen Bischöfe unter dem Titel Das S r in E Schweiz“ e As ab, dessen Spie Nch gegen den neugewählten Nationalbi E . geg gewäh ationalbishof Herzog

Die Einnahmen der eidgenössischen - waltung betrugen im Fahre 1876 E LeA S s im Jahre 1875, was ein Mehr von 166,007 Fr.

GroßSbritannien und Jrland. London, 7. November. (A. A. C.) Der Herzog und die Herzogin von Edinburgh werden den Winter in Malta zubringen.

(Engl. Corr.) Vei dem gestern gehaltenen Mi-

Wien, 7. November. Die Zollkonferenzen sind,

Kardinal Rom

Der nach

sammelt. seine Reise

Franfkreih. Paris, 7. N

| machten wie die der Deputirtenkar

Beschlusses theilte der Finanz-Minister dem Senatsaus\{huß die Uebersicht der von der Deputirtenkammer abgeänderten Kredite mit, deren Herstellung die Regierung verlangt, namentlich die Kredite für die theologishe Fakultät in Rouen und für die Armeegeistlihen. Das linke Centrum des

Senats beschloß heute nach einer 1 denten Herzog d’'Audiffret-Pasquie Konstitutionellen wegen der W Senatoren verständigen. Rechten noch keine

Berathung über das Geseß wege!

der Zntendantur und der übrigen verwaltung unter den Oberbefeh

der Senat bis mor fand bei der fortgeseßten Berathun

langte Kredit für die Vermehru1

Generalräthen in Wünsche mitgetheilt.

des Katasters nimmt gleichfa"s (Köln. Ztg.) Jn der Angel

der Linken im Gange.

Vinoy fest.

ist heute Morgen gestorben. eine Tochter des Fürsten Carl Cisterna und der Gräfin Luise

Türkei. Konstantinopel. [lungen über den Waffenstiil Velge“ folgende Aktenstüdcke. auf Grund dessen sie sich vor dem zu vereinbaren suchte, lautet :

sollte, würde eine neue Frist von 6 Wo

Monaten eröffnet würden.

zielt wäre. fcistung vorliege und um den Termin di

wäre bis zum Ablauf dieser Frist (sechs der Verhandlungen es Aoebéce, tônnte festgeseßt werden.“

hat, lautet nah

gendermaßen : Herr Botschafter, ih bitte E. E.

zu seßen, daß die Hohe Pforte auf das

naten zu gewähren. Die Befehls

eingenommenen Ste

einbaren. : Die Köln. Ztg.“ veröffentlicht

(Ueberseßung aus dem Französischen Da eine lange Verthei ven

A so wird ein Waffenstillstand vom riegs\{auplaße abgeschlossen (statt des shauplaße in Serbien und Montenegrc) wird bis zum . .. . Dezember dauern.

nisterrathe war das Ministerium vollzählig ver-

werden von den vermittelnden Mächten

angetreten. Wade, der britishe Gesandte in Pekin, wird bald nah Beendigung der Konferenzen in Chefoo si hierher begeben. Ein Gegenstand der Verhandlungen zwischen ihm und Lord Derby wird die Eisenbahn von Woosung sein. Die Probefahrt der „Alexandra“ is gelungen. Portsmouth zurückgekehrt, da seine Maschinen nicht so Befrie- digendes geleistet haben, daß die Seetüchtigkeit verbürgt wäre. Amtlich wird Folgendes veröffentlicht : „Jhre Majestät die Königin hat den Ersten Lord der Admiralität beaustragt, dem Kapitän Nares und den Offizieren und Leuten unter seinem Kommando Jhrer Majestät herzliche Glückwünsche zu ihrer sicheren Rückehr auszudrücken. die von ihnen bei der arftishen Expedition geleisteten Dienste fehr und Jhre Majestät nimmt vollen Antheil an den er- tragenen Entbehrungen und Leiden und beklagt den vorge- fallenen Verlust an Menschenleben. den tapferen Leuten für das, was sie erreiht haben, ihren Dank sagen.“ Der auf den Sonntag fallende Guy Fawks Day ist zum Theil am Montag nachgefeiert worden, ohne zu irgendwie ernsten Ruhestörungen Anlaß zu geben.

J ILT Heute wurde im Elysée Ministerrath gehalten ; der Minister des Auswärtigen legte die Aktenstücke über den Waffenstillstand vor. Der Mi- nisterrath faßte, der „Köln. Ztg.“ zufolge, einen wihtigen Beschluß | über die Streitfrage wegen dcr Kompetenz des Senats in

Budgetsachen. Die Regierung erkennt dem Senat gleiche Voll-

en. Bis «len __ | Einmüthigkeit Jn seiner heutigen Plenarsißung fuhr der Senat in der

fort. ZU Anfang der Sitzung erklärte der Kriegs-Minister ih mit den Bemerkungen des Prüfungsaus\chusses und des Herzogs d'Audiffret-Pasquier in Bezug auf die Unterstellung

ohne bemerkenswerthe Diskussion mehrere Kapitel des Gesetzes über die Verwacitung der Armee angenommen, morgen. Jn der Deputirtenkammer

eine lange Verhandlung über die Beseitigung der Geist- lichen in den Arsenalen statt; der Marine-Minister verthei- digte die Beibehaltung der Geistlichen der Arsenale, die Kam- mer aber strih den dafür verlangten Kredit.

terie wur e gestrichen, obgleih der Marine-Minister denselben eisrig vertheidigte. Die Deputirtenkammer beendigte die Bera- thung über das Marine-Budget und vertagtesih zum Donnerstag. Den Deputirten wurde eine Darstellung aller von den der leßten Session ausgesvrochenen Büns etheilt. Die meisten dieser Wünsche beziehen si) auf den unentgeltlichen Elementarunterricht und die Schul- pfliht. Die Reform der Eijenbahnreglements sowie die Revision einen bedeutenden Plaß ein.

wahl sind Besprehungen zwischen den Konstitutionellen und er ( Es bestätigt sich, timisten, noch die Bonapartisten für Chabaud-Latour stimmen wollen. Erstere halten an Chesnelong, leßtere an General

Italien. San Remo, 8. November. (W. T. B) erzogin von Aosta, Gemahlin des Prinzen Amadeus,

Merode, waram9. August 1847 geboren und wurde am 30. Mai 1867 mit dem Herzog von Aosta vermählt. 2

Der

„Die Hohe Pforie gewährt einen Waffenstillstand von 6 Wochen Wenn der Friede nah Ablauf L LIEE nicht zu Stande kommen

[o daß keine E es von irgénd einer Seite während drei ÎÑtonaten ) Nach Ablauf der zweiten Frist werden

die lriegführenden Theile die Feindseligkeiten nicht E

che ein Einvernehmen der Hohen Pforte mit den Hohen Mächten er-

: _Die Hohe Pforte wird sih mit den Mächten in Ein-

verne)men jeßen, um zu erwägen, ob Grund zu einer neuen Be-

Wenn gegen alles Erwarten ein dauernder Friede nit hergestellt

Der Text der türkischen Note, durch wel i » den Botschaftern den Abib des Waf i e a AUE ¿ner Depesche der „Times“ aus Paris fol-

deren Regierung in Kenntniß

uxrd um nochmals den guten Willen zu zahlreihe Beweise während der lebten Ereignisse geliefert hat, be- {lossen hat, einen Ae Waffenstillstand von zwei Mo- n Befehlsbaber der Kaiserlichen Armee haben Weisung erhalten, unverzüglich die Feindseligkeiten einzustellen. Die Kommissäre, welche p eie rei dg E L S Sgepwärtig ungen werden abgesandt werden, haben sich mi

den Befehlshabern dec Streitkräfte bax Kaiserlichen Maesitt A

General Zgnatieff der Hohen Pforte übergebenen Ültimatums

interessen von ganz Europa \chädlich und dem {nellen Absc{lus eines von allen Mächten gewünschten dauerhaften Friedens bine

Manning Sir

ovember.

nmer zu. Jn Folge dieses

Interredung mit dem Präsi- r, es wolle sich mit den ahl der beiden neuen jeßt besteht auf der

über diese Frage.

1 der Armeeverwaltung

Dienstzweige der Armee- l einverstanden. Nachdem

vertagte sich g des Marine-Budgets

Auch der ver- 1g der Marine-Jnfan-

egenheit der Senatoren -

daß weder die Legi-

Die Die verstorbene Prinzessin,

Emanuel dal Pozzo della Caroline Ghislaine von

Zu den Vorverhand- stand bringt die „Jnd. Vorschlag der Pforte, Ultimatum mit Rußland

chen fofort festgestellt werden,

nen können,

eser Befristung zu bestimmen. Wochen) und wenn der Lauf. eine neue Frist von 6 Wechen

enstillstandes angezeigt

[lebhafte Ansuchen Rußlands bekunden, von dem sie so

folgenden Text des vom Le Gewerkbs- und Finanz-

E an auf dem ganzen türkischen: a dem Érieag- und dieser Waffenstillstand

estern

omas

Der „Shah“ ist nach

Die Königin schätzt

Die Königin läßt ferner

Ort und Stelle gesandt werden, um sich an die Feststellun s markationslinie zu machen. Wenn gegen lle Cas E dauerhafter Frieden bis zum Ablaufe der oben gegebenen Frist nit zu Skande gekommen ist, so würde der Waffenstillstand gemäß den Erfordernissen der Unterhandlung und der zwischen der Pforte und den Garantiemäcten eventuell zu \{ließenden Vereinbarung verlän- gert werden können. (Statt des türkischen: so wird der Waffenstill- stand noch um sech8s Wochen verlängert werden, ohne daß in der Zwischenzeit einer der beiden Theile \ih erlauben darf, die Feind- seligkeiten wieder zu beginnen. Nah Ablauf dieser zweiten Frist wird en Ea que zwei I. dezr werden, wenn nit le vermittelnden Mächte unter sih die Wied ind- selizkeiten beschließen.) ns En E: I Der Konstantinopeler Korrespondent des „Temps“ be- hauptet, in der Lage zu sein, eine „getreue“ und bisher „noch niht befannte Analyse des von der türkischen Regierung vor- bereiteten und in verschiedenen Berathungen besprochenen und approbirten Verfas ungsentwurfes für das ottomanische Reich veröffentlichen zu können. Mit Hinweglassung bekannter EinzeTheiten theilen wir daraus das Folgende mit:

J UEH 4, Das ottomanishe Reich, zusammengeseßt aus den wirklichen Previnzen und den in festen Grenzen privilegirten Fürsten- thümern, hat das heilige Gese des „Seri“ zur Basis seiner poli- O Can atis n JEMeT F rrwetinng,

fach den S§S. 2—7 ift der Sultan als Nachfolger des (Khalif) das Haupt aller Gläubigen; seine Prin ctitas QRE selben wie in allen konstitutionellen Staaten. Ae 11: Die Minister sind, in corpore wie einzeln, für jede C in Lies Spimtines: eas des Staates und für jede vertretung der Staatsgesete bei Ausführu gemei Ver- V RRGNR Sein Vetanted eti End dex gUIeNE o Art. 12. Die Minister sind vor der Kammer der Deputi verpflichtet, ihre Verantwortlichkeit einzulösen. Im aiv Falle veranlaßt die Kammer durch Stimmenmehrheit ein Mißtrauens- votum. Das betreffende Protokoll wird von dem Präsidenten der Kammer direit dem Sultan unterbreitet. Die Minister sind alsdann verpflichtet, besonders oder tolleftiv ihre Demission Led wr Art. 13. Die Entscheidung über die Demission hängt von dem

G M , Art. 14. Tritt ein einzelner Minister zurück, Ä Minister-Präsident dem Sultan einea N D O Ms Art. 15. Auf die Forderung der Abgeordnetenkammer können sowohl die aktiven wie die entlassenen Minister in Anklagezustand venn I o ift au „tine As Vrdeonnanz erforderlich. _ Urk. 02 handelt von der Immunität der Deputirten ; ( ift oa derfelben ausgeschlossen ität der Deputirten; Hochverrath „Art. 3. Die Debatten der Kammer sind öffentlich. Geslo‘sene Sitzungen finden nur Beschluß von zwei i An- wesenden tatt auf Beschluß von zwei Dritteln der An- rft, 40. Der Sultan hat das Recht, die Kami zulö Ne us 0 utte E E Ss ame S Im Fc er AUuflötung muß die neue K in ci i von sechs Monaten iee versammelt Dee L O Als die sechs Terrainabschnitte, auf welchen die D e- markationslinien gezogen werden sollen, zählt der „P. Lloyd“ folgende auf: 1) in Nord-Albanien an der montene- grinishen Grenze, nöächst Medun und Podgorißa; 2) im czer- nagorzischen Bezirk von Grahowo; 3) im Drinathal um Zwornik und Loschniza an der bosnisch-serbischen Grenze; 4) im Morawathalgebiete von Krusewaß über Djunis bis Deli- grad; 5) an der altserbischen Grenze zwischen Nowawaro\ch und dem Zollhause bei der Johannes\chlucht im Jastrebazge- birge (Jankowa-Klissura); 6) am Timok zwischen Saitschar und dem Engpasse von Wratrnißa. Der österreichische Delegirte Raab geht mit den übrigen Delegirten am 7. nach Nisch ab, wo der englische General Kemball si ihnen anschließt. Die Delegirten für Montenegro treten in Ragusa zusammen. __— Selim Effendi, Vorsitender des Untersu 8austfch{chufs, über den Aufstand in Burdarlen Und jeßt Miteltos de cane Kommission in Philippopel, hat, wie die Wiener „Presse“ mittheilt an Gladstone einen Brief gerihtet mit Bezug auf dessen Schrei- ben an dice „Daily News“ vom 14. September. Selim Effendi sagt: i „Der Brief, in dem Sie mi anklagen, bei den Bulgaren welche die von mir gewünschte Auskunft nicht geben wollten, Tortur angewendet zu haben, hat mi tief gekränkt. Wollèn Sie mir er- lauben, Ihnen in wenigen Worten zu zeigen, daß die Ihnen gewor- dene Mittheilung der Wahrheit niht entspricht, da fie von übel- wollenden Personen herrührt?“ Am Schlusse der Beweisführung heißt es: „Es folgt aus allem Vorhergehenden und hauptsächlih aus der Thatsache, daß die Zahl der christlichen Mitglieder, die bei den Verhören zugegen waren, der Zahl der Moslims gleich kommt, und daraus, daß die Verhöre öffentlich waren es folgt, sage ih, daß die Anwendung der Tortur bei den Gefangenen eine Unmöglichkeit en Fb \hließt: E ReOA daß Sie in all diesem ahrheiï, deren warmer V idi ie fi : ) babe ib die Ehre u f E crtheidiger Sie find, sehen werden, Cöln, 9. November. (W. T. B.) Ueber den enaglische Vorschlag in Betreff einer uta Kon Ain uet erfährt die „Kölnische Zeitung“: Die Konferenz soll in Kon- stantinopel abgehalten werden. An derselben sollen alle Mächte, mit Einschluß der Türkei theilnehmen und zwar soll jede Macht dur zwei Bevollmächtigte vertreten werden. Der Kon- ferenz sollen folgende 3 Punkte als Grundlagen dienen: 1) die Unabhängigkeit und Fntegrität der Türkei; 2) die Erklärung aller Mächte, daß sie keine Gebietsvergrößerun suchen und ferner weder einen auss{ließlihen Einfluß 10d ein Zugeständniß in Handelssachen in der Türkei anstreben werden; 3) für die Pazifikation werden die von dem eng- lischen Botschafter Elliot überreichten Vorschläge zu Grunde gelegt. Wie die „Kölnische Zeitung“ hinzufügt, wisse man noch nit, ob dieser Vorschlag der englischen Regierung von I oe Cann worden sei. Pes, 9. November. (W. T. B.) Nach dem „Pester Lloyd“ bestätigt es si, daß Ronen ite ael zum L ferenzorte bestimmt werden wird. Bezüglich der Stellung der Pforte zu dem Konferenzvorschlage will das genannte Organ wissen, daß die türkische Regierung das Verlangen ausgedrüdckt habe, daß den Mitgliedern der Konferenz die Er- mäwtigung zu bindenden Beschlüssen ertheilt werde.

Paris, 8. November. (W. T. B.) Der enalische Bot- schafter in Konstantinopel, Elliot, bat i Le die gAgence Havas“ erfährt, der Pforte die von der englischen Regierung es Vorschläge zur Konferenz vorgelegt, el he gleichzeitig auch den Großmächten mitgetheilt wurden. Jn Uebereinstimmung mit anderweitigen Nachrichten verlautet über den Fnhalt dieser Vorschläge, daß dieselben auf* der Basis der Fntegrität des türkischen Reiches, sowie der admi- nistrativen Autonomie der aufständischen türkischen Provinzen, wie dieselbe bereits vom Grafen Derby vorgeschlagen war, be- ruhen. Die Vorschläge sollen so ge sein, daß sowohl Nuß- land wie die Türkei in der Lage sind, Gegenvorschläge zu machen. Die Antwort der Pforte auf diese Vorschläge wird erst erfolgen, sobald die Erwiderungen der Großmächte ein- gegangen sind. Man glaubt, daß die Mächte ihrerseits ihre

In Folge dieses Beschlusses Delegirte bestimmt A

Meinungsäußerung ausseßen werden, bis sie sih über die be- züglichen Anschauungen Rußlands vergewissert haben. Die

Antwort Rußlands dürfte alsbald nah Rückehr des Kaisers Alexander nach St. Petersburg zu erwarten sein.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 7. Novem- ber. Der Großfürst Nikolai Nikfolajewit\sch der Aeltere ist am Sonnabend, den 4. d. M. aus Livadia nah St. Peters- burg zurückgekehrt. Jn Zarskoje-Sselo findet, wie die „Ag. gén. russe“ mittheilt, am 6./18. November die Ceremonie der Eidesleistung des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch des Jüngeren und am 7. November die Taufe des neugeborenen §roßfürsten Cyrill Wladimirowitsh statt. Die „Turke- stanshe Ztg.“ meldet, daß der General Kaufmann am 18./30. September von Taschkent nach dem Territorium Ferghanah abgereist ist.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. No- vember. (H. N.) Der König löste nah seiner gestern Vormittag erfolgten Rückkunft die Jnterims- regierung auf. Die Königin traf gegen 12 Uhr hier ein und wurde am Bahnhof vom König, den königlichen Prinzen und der Prinzessin Eugenie empfangen. Die Königin begab si gestüßt auf den Arm des Königs langsam und mit sict- lih großer Anstrengung zum Wagen, der sie zum Königlichen Schloß führte. Dns

Christiania, 3. November. (H. N.) Die Abreise des Königs fand gestern Nachmittag 6{ Uhr unter Hurrah- rufen der versammelten Menge statt. Es sollen während seines hiesigen Aufenthalts mehrere Berathschlagungen über die dem nächsten Storthinge vorzulegenden Propositionen stattgefunden haben, aber die Sache, die mit der Reise des Königs hierher in nächste Verbindung geseßt wurde, nämlich die Ordnung des Re- visions-Departements und besonders die Ernennung cines neuen Staatsraths für dasselbe soll nicht erledigt worden sein. Diese Frage ist seit 1873 eine shwebende ge- wesen. Jm genannten Jahre trat nämlih Staats-Rath Stang bei seiner Ernennung zu dem anstatt des Statthalter-Amts neu errihteten Staats-Ministerposten für das erste Mitglied der hiesigen Regierung von der Verwaltung des Revisions- Departements zurück und später hat nur ein interimistischer Staatsrath an der Spitze dieses Departements gestanden. Die interimistishe Ordnung hängt mit einem Königlichen Vor- schlag, das Departement als Regierungs-Departement auf- zuheben und nah dänishem Muster seinen Verwaltungskreis zwi- schen zwei von dem Finanz-Departement ressortirenden General- Revisoren zu vertheilen, zusammen. Es hat jedoch dieser Vorschlag durchaus feinen Anklang beim Storthing gefunden, indem daselbst eine starke Partei mit Svecdrup an der Spiße an einer Umordnung des Revisionswesens in ganz entgegen- geseßter Richtung arbeitet. Es ist der Plan dieser Partei, das Revisions-Departement in seiner jeßigen Form einzuziehen, die Staatsrevision zu erweitern und zu einem nah belgischem Vorbilde organisirten Revisionsgeriht umzugestalten. Das Gericht sollte unter dem Storthinge direkt stehen und dem- selben eine ziemlih ausgedehnte E, die RNe- gierung zu kontrolliren und zu korrigiren, gegeben werden, D in Betreff der näheren Verwendung der bewilligten Mittel.

Dänemark. Kopenhagen, 4. November. (H. N.) Der Kronprinz ist gestern Morgen von seiner Reise nah Num- penheim über Lübeck nah Kopenhagen zurückgekehrt und begab sich direkt von der Dampfschiffsbrüke nah Charlottenlund. Eine Tauchergesellschaft hat bei Thorsminde das große Linienschiff „Georg“, welches gleichzeitig mit „Defence“ im Dezember 1811 unterging, ausgefunden. Die Taucher haben das große Schiffswrack der Länge und Quere nah durhwandert und eine Masse von Gewehren, Kanonen, Metall, Ketten, Jnventarium 2c. gefunden, alles in mehr oder weniger brauhbacem Zustande.

Amerika. Am 7. isc das amerikanische Volk zum 23. Male seit dem Bestehen der nordamerikanishen Union zur Präfidentenwhl zusammengetreten, und dieser Wahl- fampf erhält eine ganz besondere Bedeutung da- durch, daß es ih seit sehszehn Fahren, seit dem Amtsantritte Lincolns, eigentlih jeßt zum ersten Mal wieder nicht nur um einen Wechsel der Personen, sondern um den Sieg der Demokraten oder Republikaner handelt. Jn den Kämpfen der leßtverflossenen Jahrzehnte rekrutirte sich die Par- tei der Demokratie aus der ackerbautreibenden, sklavenhalten- den und freihändlerischen Aristokratie des Südens, die Partei der Republikaner aus den \cußzöllnerishen Vertretern der freien Arbeit in den nördlichen Fndustriestaaten. Buchanan war dex leßte demokratische Präsident; als der republikanische Lincoln zu dessen Nachfolger erwählt wurde, bra der lang vorbereitete Bürgerkrieg aus. Seitdem hat si indessen das Be- kenntniß dieser Parteien im Einzelnen sehr verändert und mannig- fach verwirrt. Unter den politischen Fragen, welche Demokraten und Republikaner beschäftigen, sind augenblicklich vier von vorwiegender Bedeutung: die Hebung der Korruption in den Beanitenkreisen, die Südstaatenfrage, der Zwangscours des Papiergeldes und die Schußzölle. Seit dem Siege der Repu- blikaner, welcher die Niederwerfung der Konföderation folgte, ist die Beamtenkorruption bis zu den höchsten Stellungen hin- auf, im Wachsen gewesen, wie aus der Geschichte der lebten Zeit erhellt. Die Demokraten würden darzuthun haben, daß sie niht nur sofortige Abhülfe schaffen, sondern au auf die Dauer \ich von solchen Vorwürfen rein zu erhalten vermögen. Aeußerst verworren is die amerikanische Parteipolitik in der Papiergeld- und Schußzollfrage. Von den - Republikanern wird die Papierwirthschaft bekämpft, während andererseits die Demokraten eine Erleichterung der Schußzölle auf ihr Banner geschrieben haben. Da nun nah Carey's Lehre Schußzölle und Papiergeld sich wecselseitig ergänzen und bedingen, so hat sich jede Partei aus demsclben System ein Stück heraus- genommen und is von den Republikanern zwar Hartgeld, aber Schubzölle, von den Demokraten dagegen Freihandel, abér Beibehaltung des Papiergeldes nah dem Systeme der fogenannten Jnflationisten zu erwarten. Auf den in den leßten Monaten abgehaltenen Partetver sammlungen, Platformen genannt, haben die Rep ublikaner Rutherford B. Hayes aus Ohio als Kandidaten zur räsidentschaft und William A. Wheeler aus New-York als Kandidaten zur Vize-Präsidentschaft aufgestellt ; die Demokraten er- wählten sich zum Präsidenten den Gouverneur von New- ork, Samuel J. Tilden und als Vize-Präsidenten Thomas A. brin aus Jndiana. Daneben stehen noch die soge- nannten unabhängigen Greenbac-Leute und die Lemperenz- männer, deren Kandidaten indessen aussichtslos sind. Das Wakhlverfahren ist derart, daß die Urwähler am ersten Dienstag

treten, als jeder Staat Abgeordnete zum Kongreß und in den Senat entsendet. Damit is} die Präsidentenwahl thatsächlich

Wahlmänner geben nämlich am ersten Mittwoch im Dezember ihre Stimmzettel in den Hauptstädten der Einzelstaaten ab, und diese werden im neuen Jahre vom Kongreß eröffnet. Am 1. März 1877 tritt alsdann der neue Präsident sein Amt an und wird am 4. März vereidigt.

0 ige ist nur no ie | S 7 schon geschehen, alles Uebrige ist ch Formsache. Die Finanz-Ministeriums , die Bescheinigung der gewö

agabebeläge bctreffend, vom 25. September 1876. Verfügungen des Königlichen Finanz-Ministeriums, Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen betreffend. Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Verzollung von Billardbällen betreffend, vom 19. September 1876.

Nr. 22 des Central-Blatts der Abgaben-, Gewerbe- und andels-Gesezgebung und Verwaltung in den Königlich preußischen taaten hat folgenden Inhalt: Cirkularverfügung des Königlichen

bnlichen Geldaus-

Ueber London liegen heute folgende Telegramme über den Ausfall der Wahlmännerwahlen vor:

8. November, Mittags. (W. T. B.) Wie „Reuters Bureau“ aus New-York weiter meldet, haben die Demo- fraten auch in Alabama, Arkansas, Delaware, Georgia, Kentucky, Louisiana, Maryland, Missouri, Néw-Yersey, Oregon, Tennessee, Texas, Virginien und Westvirginien die Majorität erhalten, während die Republikaner in Colorado, Jllinois, Jowa, Kansas, Maine, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Nebraska, Nevada, New-Hampshire, Ohio, Penn- \sylvanien, Rhode-Jsland, Süd-Karolina und Vermont die Majorität erlangten.

9. November, früh. (W. T. B.) Wie dem „Reuter- {en Bureau“ aus New-York vom gestrigen Tage weiter ge- meldet wird, waren bis Nachmittags 5 Uhr die Resultate der Wahlmännerwahlen in Wisconsin, Kalifornien, Florida, Nebraskfa, Nevada, Oregon, Südkarolina noch immer zweifel- haft. Die Wahl Tildens wurde im Allgemeinen als ge- sichert angesehen. Die Majorität des Senats wird eine re- publikanische, die der Repräsentantenkammer - eine demokra- tische fein, indessen wird die Majorität jedes der beiden Häu- ser weniger bedeutend sein, als zuvor. Nach weiteren Nach- rihten aus New-York von 6 Uhr Abends hat auch Florida für Tilden gestimmt.

Philadelphia,6.November. (Times.)Die Regierung s- truppen in Süd-Carolina sind hauptsählih in den oberen Grafschaften vertheilt worden. Vier Kompagnien sind in kleinen Abtheilungen an den Abstimmungspläßen in e leston und längs der Küste vertheilt. Alles is ruhig in Süd- Carolina. Verschiedene Abtheilungen sind in Louistana ver- theilt und ein Theil if: nah Petersburg, Virginien, gesandt. Gouverneur Kemper hat sich in einer Proklamation hierüber als über eine Verfassungsverleßung beklagt und erklärt, daß vollständige Ruhe in Virginien herrsht. Während eines demokratischen Fackel uges am Sonnabend in Cincinnati entstand ein Krawall zwischen beiden Parteien. Ein Weißer ward durch einen Neger erschossen. Leßterer verhaftet. Der Mayor intervenirte und zerstreute die Menge, welche das Ge- fängniß umgab und den Neger zu lynchen drohte. Verschiedene andere politische Unruhen werden aus mehreren Orten, hauptsächlih im Norden, berichtet.

Jn Buenos Ayres hat, wie der dortige „Standard“ unterm 1. Oktober meldet, die Krisis Maa O und wird dieselbe im Allgemeinen als beendigt angesehen. Man er- wartet ein rashes Wiederaufleben der Geschäfte. Unterhand- lungen sind zum Abschluß gebracht worden, kraft welcher die Provinzialbank der Nationalregierung 2,000,000 L Sterl. vorschießt, wogegen sie autorisirt ist, Münzen und Noten von Pam Betrage mit einem in der ganzen Republik Gültigkeit habenden Zwangscourse zu emittiren. Dieses Arrangement erleichterte den Markt und Gold fiel um 20 Prozent. Alle Besorgnisse betreffs des Ausbruchs einer Nevolution sind vorüber. Die Tucuman-Eisenbahn ist vollendet. Die Linie ist 336 Meilen lang. Die Regierung hat be- lossen, eine weitere Südbahn von Lomas de Zamora nach Canuelas und Guardia Monte lauter reihe Schaf- züchtungs-Distrikte —— zu bauen. Die städtischen Verschönerungagswerke nehmen ihren raschen „Fortgang. Die Wollsaison verspricht die beste zu werden, die je am La Plata erlebt ward, indem sie 20,000 Ballen mehr als die Wollschurx in 1875 ergeben dürfte.

ayti. (A. A. C.) Die Nachrichten von dieser Re-

publif sind sehr befriedigend. Das Volk ist mit dem Präsi- denten Boisrond Canal durchaus zufrieden und es Der Norden ah die ommen

E deshalb voufommene Ruhe. tegierung aufgefordert, ihm einen Theil der Zölle zu zu lassen, um in Cap Hayti und Umgegend Verbesserungen

vorzunehmen, aber die Forderung ist in friedlihem Tone gestellt worden. Die Geschäfte sind noch sehr gedrückt.

Afrika. Aegypten. Kairo, 8. November. (W. T. B.) Da die Modifikationen, welche in der Organisation des oberen Schaßrathes in Uebereinstimmung mit dem Finanzplan Goeschens und Jouberts eingeführt worden waren, aufrecht erhalten werden, so bestand der Direktor des genann- ten Nethes, Scialoja, auf seiner Demission, welche der Khedive unter dem Ausdrucke seines Bedauerns nunmehr an- genommen hat.

(A. A. V Der am 2. d. in Plymouth an- gekommene Postdamp}er „Edinburgh Castle“ meldet aus der Capstadt vom 16. Oktober: Der Präsident Brand wurde auf seiner Nückreise in Grahams Town sehr herzlih empfan- gen und festlich bewirthet. Die aus dem Kaffernlande vorliegenden Nachrichten lauten nicht sehr erfreulih. Jn Gri- qualand-East haben gewisse Basutos der Unterthanen Nehe- meas dem Kapitän Blyth Troß geboten. Leßterer wurde in Folge s genöthigt, eine weitere Anzahl berittener Volizei- mannschasten zu requiriren. Die Legislatur von Trans- vaal hat ihre Spezialsession zu Ende gebraht. Sie hat be- schlossen, den Krieg mit Secocoeni fortzuseßen, neue Steuern zu erheben und Volas in seinem Kommando unter Kapitän von Schlickmann zu belassen, da entschieden worden ist, daß die angeblihen Gräuelthaten niht erwiesen worden sind.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Bukarest, Donnerstag, 9. November. Das amtliche Blatt veröffentlicht den Text der zwishen Rumänien Is Rußland abgeschlossenen Handels- und Schiffahrts- P eor D 5 :

(ew-York, Donnerstag, 9. November. Obwohl die Republikaner S “hee daß die Wahlen in Florida Ars in demokratishem Sinne, sondern in republikanischem ausgefallen seien, so hält man hier doch noch die Wahl Tildens für gesichert. Jn Charleston kam es geptern zu einem Ren- contre zwischen Weißen und Negern, bei welchem zwei Personen getödtet wurden. Die Truppen stellten die Ruhe wieder her.

der Wissenschaften hierselbst für Juli d. I. 1 ten Monat folgende Herren: Braun, über einige von Dr. Schwein- furth, Professor Bubbhoitz, Dr. Ascherson und J. M. Hildebrandt

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Nah dem Monatsbericht der Königlichen Akademie lasen im genann-

gesammelten afrikanishen Pflanzen. Pringsheim, über vegetative Sprossung der Moosfrüchte. Piters, über Stenoderma Geoffroy und eine damit verwandte neue Flederthier-Gattung, Peltorhinus. Peters, Uebersicht der von Hrn. Prof. Dr. K. Möbius in Mauritius und bei den Seycellen gesammelten Fische. Harms, über den Begriff der Wahrheit. Buschmann, Fortseßung der Abhandlung über die Wortveränderung in der vornehmen Sprache von Java. Kronecker, zur Theorie der elliptishen Funktionen. Studer, über Echinodermen E p antarktischen Meere und zwei neue Seeigel von den Papua- Inseln.

Demnächst wird inStuttgart eine „Archivalische Zeit - \chrift“, herausgegeben von Ur. Frz. v. Löher, Königlich bayer. Geh. Rath, Reichs-Archivdirektor 2c., erscheinen. Dieselbe soll ein Centralorgan für das gesammte Archivwesen werden; sie soll 1) die Organisation, Verwaltung und Benußzungsweise größerer Archive in Deutschland darlegen, also die amtlih-technischen Interessen des Archivars vertreten und 2) dem Historiker, Verwaltungs- beamten 2c. über den Inhalt der Archive Aufschluß geben, durch gedrängte Auszüge aus den Repertorien und Regestensammlungen, nebst Beschreibung von bedeutenderen Gruppen werthvoller Urkunden, Codices, Amtsbücher und Aktenserien. Jährlih wird ein Band von 20 Bogen für den Preis von 12 Æ ord. erscheinen.

Land- und Forstwirthschaft.

_ Die Ernte im Regierungsbezirk Minden war am Besten im Kreise Herford, wo der Ertrag der Winterfrüchte gut gewesen ist, am ungünstigsten im Kreise Büren, wo die Ernte als fehr gering bezeichnet ist. Im Allgemeinen kann der Ertrag nicht als eine mittlere bezeichnet werden. An den Sommerfsrüchten ist fast überall durch das ungünstige nasse Erntewetter erheblicher Schaden entstanden, besonders aus den Gebirgsfreisen wird über Auswachsen geklagt. Die E sind meistens unzureichend gerathen und find bei dem Mangel an frishem Heu und Stroh die älteren Vor- räthe bereits verbraucht. Die Kartoffelernte verspriht fast überall einen guten Ertrag. Obst ist nur wenig und nur in geringer Güte vorhanden. Der Gesundheitszustand unter den Hausthieren während des dritten Quartals d. J. ist als ein recht günstiger zu be- zeichnen, da die Zahl der Erkrankungsfälle gering war und es zur Ausbildung von Epizootien nirgends gekommen ift. Aus dem Rheingau, d. November. (Rh. K.) Die Wein- lese schreitet allenthalben gut voran. Besonders zeigt sich immer mehr der gewaltige Vorsprung, den dieëmal die Berglagen vor d-n nieder gelegenen Weinbergen einnehmen. Jn den besseren Höhen- pläven haben die Moste häufig 24—263 % Zucker; Säure 5,7, mit- unter auch noch mehr pro Mille. Tiefere, ebenere Wingerte liefern ein gleich s{önes Resultat. Auch muß überall mit dem Einbringen der Trauben geeilt werden, da sie sehr stark faulen und sich so die Quantität von Tag zu Tag verringert. Im Wein geschäfte waren letzthin ältere Jahrgänge gesucht und gut bezahlt. Auch nah besseren 1874ern ist wieder Nachfrage. Im Ganzen aber ist im Ge- schäft wenig Leben. :

Die Ernte-Ergebnisse im Regierungsbezirk Cöln haben im Ganzen den günstigen Erwartungen, welche man am Schlusse des zweiten Quartales d. J. hegen konnte, niht entsprochen. Die in der zweiten Hälfte des Monats Juni eingetretene und fast ohne Unterbrechung bis zur Mitte des August anhaltende Dürre hat zwar das Reifen der Körnerfrüchte bes{leunigt, aber auf die Ent- wickelung der Pflanze und des Korns nachtheilig eingewirkt. Der Roggen hat durchschnittlich an Körnern nur drei Viertheile und an Stroh nur die Hälfte einer Mittelernte erreicht. Am geringsten ist an Korn und Stroh die Haferernte ausgefallen. Durchschnittlich hat diese Frucht in Korn und Stroh eine halbe Mittelernte ergeben. Der zweite Kleeschnitt ist gering ausgefallen, so daß sich schon jeßt Futtermangel eingestellt hat. Ein befriedigender Heuertrag ist von folchen Wiesen gewonnen, welche haben bewässert werden können. Zucker- und Futterrüben sind zwar klein geblieben, jedo der Quali- tät nah gut. Ihr Ertrag ist auf eine Mittelernte zu shäßen. Von den Kartoffeln steht eine volle Mittelernte bei guter Qualität zu er- warten. Die Fäule hat \sich bis jeßt nur vereinzelt gezeigt. An Gemüse und Gartengewächsen ist Mangel. Die Erträge von Obst sind nur von den Apfelbäumen befriedigend; die übrigen Obstsorten haben geringe Erträge geliefert. Dasselbe gilt vom Wein- stocke. Der Gesundheitszustand der Hausthiere, war während des dritten Quartals d. J., abgesehen von sporadis{ vorgekommenen Fällen der Lungen- und Alguen eg ee dem Nind- vieh und des Rotes unter ven Pferden im Allgemeinen befriedigend. Der Aterbau treibender. Bevölkerung verursacht der Mangel an Arbe itskräften fortwährend Sorge. Die Arbeiter werden einerseits von den industriellen Anlagen, in denen angeblich leichtere und de lohnendere Arbeit gefunden wird, in Anspruch genommen, andererseits wird darüber gzklagt, daß die bei der Industrie über- flüssig gewordenen Arbeiter \sih niht mehr für den Landwirthschafts- betrieb eignen. : i e E

Im Regierungsbezirk Sigmaringen hätte die beständige heiße und trockene Witterung während der Monate Juli und August und die dagegen fast ununterbrochen nasse und unfreundliche im Monat September einen ungünstigen Einfluß auf die Vegetation. Die MWinterernte konnte zwar bei günstiger Witterung eingebracht werden, die Ernte der Sommerfrüchte und des Grummet aber hatte unter nasser Witterung zu leiden. Die Halmfrüchte sind mittelmäßig, Heu und Grummet kaum mittelmäßig ausgefallen. An Stroh und Futter steht Mangel zu befürchten. Die Kartoffeln, welche die Trockenheit der Moncte Juli und August sehr zu statten kam, lassen eine gute Ernte erwarten. Das Steinobst ist fast ganz ausgefallen, der Ertrag an Kernobst ein geringer. Die Getreidepreise sind in leßter Zeit gestiegen, dagegen die Rindvichpreise gefallen. Die Fleischpreise (1 E nur wenig gesunken. Bei einem Ende September in Bingen g gehal- tenen Vichmarkt wurde die Wahrnehmung gemacht, daß „die s{önsten Stüce von guter Race von Händlern aus der Schweiz aufgekauft wurden. Der Gesundheitszustand der Hausthiere während des

dritten Quartals d. J. war gut. Gewerbe und Handel.

In der ordentlichen Generalversammlung der Schlesischen Aktien-Gesellschaft für Eisengießerei, Maschinen- und Wagenbau (vorm. C. Schmidt & Co) in Liquidation wurden Geschäftsbericht und Mean ra für das Geschäftsjahr 1875/76 vorgelegt. Der Bericht enthält u. A. Folgendes: Die Liqui- datoren sind nicht in der Lage, über Ende und Ausfall der Liquida- tion bestimmte Auskunft geben zu können. Die Bemühungen, den NVerkauf des ganzen Etablis)ements herbeizuführen, sind gescheitert. Mit dem N der Bestände konnte nur langsam vorgegangen werden. Das Grundstück Weinstraße 5 ist durch öffentliche Ci für 31,530 M verkauft worden. Aus der vorgelegten Bilanz ist ersichtlich, daß im Laufe des Jahres an Deren 19,500 M. abge- stoßen wurden. An verkauften Materialien und Fabrikaten faktu- rirten die Liquidatoren 189,964 46, an verkauften Mobilien 67,936 4

nah dem ersten Montag im November (also diesmal am 7, November) zur Wahl von so viel Wahlmännern zusammen-

Die Bilanz {ließt in Aktivis und Passivis mit 4,675,301 4 ab.

R E Br Pr? 1 Wt