1922 / 140 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Jun 1922 18:00:01 GMT) scan diff

A Bekanntmachung ber den Verkehr quis Kohle im __ schlesishen Grenzwirtshaftsbez ür den Verkehr mit Kohle (Steinkohle, Preßbhie, Koks einschließlih ihrer br e festen produkte) im oberschlesishen Grenzwirtschaftsbezirk wird fol- gende Regelung bekanntgegeben:

I. Grenzwirtschaftsbezirk im Sinne dies BekanntmaGung ist

e Las E e Ense De B-PE chen P froumens über

efien voin 19. * 2 Festzuscgende beson Grenze wirtschaftsbezirk j

T1. Den Bewoh Gtenzwirtschaftsbezirks wird hiermit die Ein- und Ausfubr von K le A Polnisch ObersSlesien

unter folgenden Bedingungen bewilligt : . » E e . Der Ein- oder Ausführende muß * die nach Artikel 250 des deuts{-polnishen Abkommens über Oberschlesien vom 15. Mai 1922 vorgesehene Grenzkarte besigen und an der UVebergangs- stelle vorzeigen.” j 2. Der Grenzübergang darf nur an den regelmäßig für den Zoll- verkehr geöffneten lebergangsstellen erfolgen. 3. Die Koble darf nit über die Grenze des Grenzwirtschafts- bezirks hinaus verbracht werdm. II. Für die Beförderung von Kohle mit Eisenbahnen (normal- und \{chmalspurige Staatseisenbahnen, Kleinbahnen und Straßen- bahnen), mit Seilbahnen oder mit Kraftfahrzeugen gilt Ziffer TL

dieser Bekanntmachung nicht. A IV. Die Grubenverwaltungen haben die im Grenzverkehr zur Ausfuhx nach PolnisG Oberschlesien abaegebene Kohle nah Mengen, Empfänger und Verbraucher dem Reichskommissar für die Kohlen- verteilung oder den von ihm bestimmten Stellen na{zuweisen. V. Der Reichskommissar für die Kohlenperteilung behält sich vor, abweichende Bestinimungen zu- treffen. s ] ' VI. Es wird darauf hingewiesen, daß bei Zuwiderhandlungen gegen Ziffer IT dieser Bekanntmachung im Falle verbotswidriger Einfuhr ie Bestimmungen: der §§ 2 und 3.der Verordnung vom 16, Januar 1917 (RGBl. S. 41) in der Fassung der Verordnung vom 22. März 1920 (RGBl. S. 334) und des Geseßes vom 3. Mai 1922 (NGBVI. T "S. 479), im Falle verbotswidriger Ausfuhr die Bestimmungen der 38 7 und 8 der Verordnung über die Außenhandelskontrolle vom , Dezember 1919 (NGBl. S: 2128), bei Zuwiderhandlungen gegen iffer TV dieser Bekanntmachung die Bestimmungen des § 5 der erordnung über Le vom 12. Juni 1917 (RNGB!. S, 604)/11. April 1918 (RGB]. S. 187) Anwendung finden. VIT, Die in den vorstehenden Bestimmungen enthaltene Regelung gelangt ab 1, August 1922 zur Anwendung,

Berlin, den 16. Funi 1922. Der E g Kohlenperteilung. u.

Rae,

Bekanntmachung.

Die von der Stadtgemeinde Tuttlingen mit Ge- nehmigung des unterzeichneten Ministeriums vom 5, Mai d, J. ausgegebenen Jnhaberschuldvershreibungen (\. Nr. 111 dieser Zeitung) sind nur in Stücke von 2000, 1000 und 500, nicht auch 5000 4 eingeteilt worden.

Stuttgart, den 8. Juni 1922, j

Württembergisches Ministerium des Jnnern. L U: O00a,

Dié von heute ab ¿ur Ausgabe gelangeñde Nummér 13 des Neichsgeseßblatts Teil IT enthält das Gesetz, betreffend die Feststellung ‘des Reichshaushaltsplans für das Rechnuns- jahr 1922, vom 9. Juni: 1922.

Berlin, ‘den 19. Juni 1922, |

Gesebsammlungsamt. Krüer.

Preußen.

Auf Grund des Geseße3 vom 11. Juni 1874 (Geseßsamml. S, 221) wird der Niederlausißer Wasserwerksgesell- \{chaft m. b. H, in Senftenberg N. L, hierdurh das Recht verliehen, zur Anlage eines neuen, der Versorgung der

Bevölkerung mit Trink- und Wirtschaft8wasser dienenden Wasser- |

werks die ini Grundbuch von Senftenberg, Gemarkung Klettwiß, Band 1 Blatt 33 verzeihnete Parzelle 709/280 in Größe: von 9 ha 11a 80 qm im Wege dér Enteignung zu erwerhen oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten.

E wird auf Grund des § 1 der Verordnung, betreffend ein vereinfachtes Enteignungsverfahren, vom 11. September 1914 und der ergangenen Nachträge in der Fassung der Bekanntmachung vom 31, August 1921 (Geseßsamml. S. 513) bestimmt, daß das vereinfachte Enteignungsverfahren nah den Vorschrifien dieser Ver- ordnung bei der Ausübung des der Niederlausiger Wasser- werksgesellschaft m. b. H, in Senftenberg N, L, vorstehend ver- liehenen Enteignungsrehts Anwêndung zu finden hat,

Berlin, den 16. Juni 1922,

Das Preußische Staatsministerium. _J. V.: Scheidt.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Regierungs - und Baurat Le Blanc ist von Schwedt a. O. an die Oderstrombauverwaltung in Breslau vers seßt worden. V

4 Ministerium für Volkswohlfahrt.

Beim Ministerium für Volkswohlfahrt sind der Ansied- lungsfommissionsobersekretär' z. D. Zeidler in Berlin, der Negierungssupernumerar Howe von der Regierung in Pots dam, der Polizeiobersekretär Lindemann von der staatlichen Polizeidirektion. in e Regierungsobersekretär Golz von der Ministerial-Militär- und Baukommission in. Berlin und der Regierungsobersekretär Wollenberg von der Regierung in Potsdam zu Ministerialsekretären ernannt worden, |

Migisterium für Wissenschaft, Kunst 0 und Volksbildung.

Der Stadtrat Dr. Hiller in Frankfurt a, M-Elchers eim { zum Konsistorialrat und Mitglied des Evangelischen Kon- storiums in Frankfurt a. M. im Nebenamt ernannt wörden.

A ata

worden.

Perfonen vom Handel vom 23. September Levi van der Hak, Goldene Aue Nr. 3, hier, durch Verfügung

Das Preußische Staatsministerium hat die Wiederwahl ps . Liebexmänswgzum Präsidenten

E

\hule für musikalliihe Fomposition Brofessors Dr. Schumann

zum Stellvertreter des Nräsidenten. der Akademie der Künste |

für das Jahr vom 1. Oktober 1922 bis dahin 1923 ist vom Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung bestätigt

e

Liste :

-_

“der îm Nechnungssahr 1921 für kraftlos erklärten

Staatsschuldurkunden.

L. Konsolidierte 4yrozentige Staatsanleihe:

von 1908: Lit. A zu 5000 4; Nr. 419944 439520. Ut. B zu 2000 M: Nr. 627134. Lit, C zu 1000 Æ: Nr. 1010756.

Lit. D zu 500 4: Nr. 943740, Lit, F zu 200 4: Nr, 519836

524662 663. j von 1909: Lt. zu 1000 Æ#: Nr. 1054061 069 1060259

1069084. Lit. D zu 500 4: Nr, 989008,

IL-Konsolidierte 34 (vormals 4)prozentige Staatsanleihe: von 1876 bis 1879; Lit C zu 1000 4: Nr. 83201. Lit. D ju 500 Æ: Nr. 63327. Uit. F zu 2004; Nr. 4347 9182 27365

32330,

von 1880: Lit. A zu 5000 4: Nr: 35042. =— Lit. D zu 500 4: Nr. 99186 136629 163108. Lit. E zu 300 4: Nr. 89299 91072 107810 117612 1280483 147008 194107 220798 326568 8340147 368267 386667 388746 439192 459519, „Lit. V zu 200 M: Nr. 86184 89559 95200 103081 127718. von 994; Lit, C zu 1000 4; Nr, 211734, Zit, F zu 200 M;

Nr. 1531

von 1884: t. C zu 1000.4: Nr. 527437, Lit. D zu 500 4:

Nr. 553578 642232; Lit, E zu ‘300,4: ‘Nr. 869332. Lit. U

zu 150.4: Nr.- 93437. ? von 1885; Lit, C zu 1000 4: Nr. 639119. Lit. D zu 500 M; Nr, 757773 758384, Lit, E zu 300 M; Nr, 1000015 1027067 1049731 736. von 1894: Lit, F zu 200 .4: Nr. 377986.

Im, Konfolidierte 3}prozentige Staatsanleihe:

von 1885 : Lit. C zu 1000 4: Nr, 43340, l

von 1886: - Lit. C zu 1000 4; Nr. 48422 423. Lit. D zu 500 A: Nr. 72406 407.

von 1887, 1888: Lit. C zu 1000 4; Nr, 107576 577 Lit. D zu 500 4: Nr, 127890,

von 1889: Lit. E zu 300 4: Nr. 257249.

von 1890: Lit. A zu 5000 4: Nr... 69054, Lit. B zu 2000 4: Nr. 207496. Ut, C zu 1000 4: Nr. 271635 294605 310908 360710. Lit. D zu 500 4: Nr. 330120 404017 412894 475337 479186, Lit. E zu 300 4: Nr. 430381 382 482528 500932 593393 524041 526543 558056 570927 597114 603765 634459.

von 1905, 1906: Lit, A zu 5000 „4; Nr. 282897 899 292258.

von 1909: Lit. B zu 2000 4: Nr. 9510381. Lit. T zu 100 4:

Nr, 77960 79525.

1IV, Konsolidierte 3yrozentige Staatsanleihe: von 1890: Lit. D zu 500 4: Nr. 16918, N von 1891: Lit. D zu 500 4: Nr. 56513 514. von 1900, 1901, 1902: Lit. €© zu 1000 A: Nr, 319664. Uit. D zu 508: M: Nr. 257802 bis 805 300031 bis 033. Lit. F ¡u 200 4: Nr, 130764 bis 766. 155670 671. a

V. Preußifche prozentige S aganweisungen u

von 1917, fällig.am 1. Mai Serie IL Lit. D'3u 5000.4; Nr. 88226, =— Serie-IL Lit, F zu

1000 .4: Nr. 373436 437 400777. Serie I1 Lit. & zu 500 #4:

Nr. 178907 bis 911 188491. i Berlin, den 2, Mai 1922.

Kontrolle der Staatspapiere. Fiedler. Bayer.

Bekanntmachung.

Den Agenten Kaspar Nordholt, hier, Kahrstraße 16, babe ih zum Handel mit Nahrungs- und Genußmitteln sowie Gegenständen des täglihen Bedarfs und zur Vermittlertätigkeit hierfür wieder zugelassen,

Essen, den 10, Juni 1922, :

J. V; RtV ter.

Bekanntmachung.

Dem Megigermeister Karl Lichtenauer, hier, Frieling- hauser Straße Nr. 1, ist die Wiederaufnahme seines

Handelsbetriebs gestattet worden,

Gevelsberg, den 9. Juni 1922. ; Die Polizeiverwaltung, ller.

area ia Aa TE E D

BekanntmachGung.

Auf Grund der Bekanntmachung zur Airnlatuag unzuverlässiger 915 habe ich dem Händler

vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täaglihenBedarfs, insbesondere den-Handel mit'aktem Metallgerät, mit Metallbrucch oder deraleichen, wegen Unzuverläfsigkeit in bezug auf diesen Gewerbebetrieb für das esamte deutsche Reichsgebiet untersagt. Die durch das Ver- ahren verursachten baren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die Veröffentlichung dieser Verfügung im „Deutschen Neich8anzeiger und im „Hanauer Anzeiger“, sind von van der Hak zu erstatten: Hanau, den 14, Juni 1922,

Der Polizeidirektor, J. V.: Niemeyer.

“Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Der Rei chsrat trat heute zu einer Vollsigung zusammen; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für innere Verwaltung, D Haushalt und Rechnungswesen Und für Volkswirtschast,

je vereinigten Ausschüsse für Durchführung des Friedens- vertrags, für Volkswirtschaft, für innere Verwaltung, für Haus- halt und Rechnungswesen und für Rechtspflege, die vereinigten Ausschüsse füx Rechtspflege, für Volkswirtschaft und für Durch- Feu des Friedensvertrags sowie die vereinigten Ausschüsse

Volkswirtschaft und für Rechtspflege und der Ausschuß für.

Volkswirtschaft Sigung.

béutung der Arbeiter wi

Deutscher Reichstag.

“4 998, Sihung vam 17, fs mittags 12 Uhr. Hei bl, de8 N S:iSlénbüros dés Vereins deutscher Zeitungsverleger*).)

Haus wählt z1 an Stelle des kürzlich ver- siorbenen Kentrümsabgeordneten Naken den Abg. Sh warz -Hessn lZenkk.) zum Schriftführer.

Die Jnterpellation Crispien (U. Soz.) und Gen. über die Maßnahmen der organisierten ‘Landwirtschaft gegen eine neue Geireideumlage wird, wie ein Regierungs-

vertreter cilärt, innerhalb der geschäftsoxdnungsmäßigen

Frist beantwortet werden, : i: Es folgt die zweite Beratung des Geseyentwurfs

| über die-Entshädigung dexr Shöffen, Ge- \chworenenundVertrauenspersou en Nach der Vorlage ‘erhalten die Schöffen und die

rtrauenspersonen eine “angemessêne Entschädigung für entstandenen Verdtenst= ausfall und für den notwendigen Aufwand sowie Ersaß der Fahrtkosten, Notwendig werdende Veriretungskosten können nach billigem Ermessen erstattet werden. Die Höhe dex Ent- schädigung" und der Fährtkosten bestimmt die Reichsregierung mit Zustimmung des Reichsräts, Entschädigung und Fahrt=- kosten werden nur auf Verlangen gewährt.

Abg. me Aar bele (Soz,)- fordert, daß die Mitglieder des Steueraus\chusses in gleicher Weise wie die Schöffen und Ge= \chworenen entschädigt werden.

Der Gesebßentwurf wird in zweiter .und dritter Lesung i

angenommen, : Ñ Die Gesetzentwürfe über die Anwendung der Verträge zwishen dem Deutschen Réithe und Frankreihvom6, Oktober1921,15., März Und 3. Juni £922, sowie die Vereinbarung zwischen der deutshen Regierung und der Reparationskommission vom 2, Juni über die Ausführung der ) ch leistungen werden ohne Aussprache dem. Auswarttgen Ausschuß und dèm Ausschuß für die Ausführung des Friedens=- vertrages überwiesen. ¡ievauf ixitt das Haus in die gemeinsame erste Beratung Twangsanleihe, der von den Abg. Crispien

der oz.) und Gen. eingebrachten Geseßentwürfe zur Aende-

(V. rung der Einkommensteuer und der von den Abgg. tius und Dr: Beckex- Hessen (D,- Vp.) und der Abgg. Hergt (D. Nat.) und Gen. eingebrachten Gesetzentwürfe zux - Aenderung des Erbshastalteuergeletes ein.

Abg. Höllein (Komm.): Es i f y ratun M Zwangsanleihe mit der Erbschaftssteuer verknüpft wird,

Die Rechtsparteien, die Erfüllungspolitik auf Kosten anderer .

treiben, verfolgen dabei die Absicht,, die Erbschaftsfteuer zu ver- schandeln. Wegen der Forderung der Sozialdemokratie auf Er- fassung der Sachwerte hat sich seinerzeit ein erbitterter Kampf innerhalb der Regierung abgespielt mit dem Ergebnis, daß die

Forderung fallen gelassen wurde. Ein Vergleich des Erreichten mit,

den Feen es A. D. G. B. zeigt, daß die hinter dem A. D. G, B, stehenden Massen von ihren Führern ganz \chmählich im Stich gelassen worden sind. Alle deutshen Regierungen sind vom Kapital abhängig. An die Erfassung der Sachwerte traut sih keine heran. Das Steuerkompromiß war ein Kuhhandel, bei dem die

Deutsche Volkspartei den Vorteil gegaat hat. - Anstatt Erfassung

dex Sachwêrte bürdete man dem Volk die Umsaßsteuer und die

Kohlensteuer auf. Alle ri der Entente nach Massen=-" belastung - exfüllt dieser 2

ihstag mit grazióöser Gebärde. Diebe

und Verbrecher. werden aus politishen Gründen .von der Rechten

in Schuß genommen.“ (Präsident Löbe erklärt die Redewendung.

für :-párlamentarisch ünzulässig.) Herr Kahmann erklärte seinerzeit hier pathetisch, die Zwangsanlethé sei ‘ein sihtbares Opfer des Bes size3..Wie- sieht es mit diesem Opfer au3? Die Nachkriegs8steuer

ließ man fallen und mate dem Besiß damit sofort ein Geschenk:

von 3 Milltarden. Weitere 8 Milliarden folgten dur dén Fort= fall’ des Notopfers. Bei der Bwangsanleihe handelt s ‘si gar

nicht um ein Opfer, sondern um einen Rump der bankerotten Re= gierung bei Stinnes und Konsorten. Dex Bundesrat3ersab (Redner meint damit den Reichsrat) hat auch hon dafür gesorgt, daß bald

ür die An]eihe hohe Zinsen gezahlt werden. Wenn die Erbs O E der Rechtsparteien durchgehen, wird dent Schwindel Tür und Tor geöffnet. Wollen sih die Sozialdemokraten mitschuldig daran machen? Wir fordern, daßdie ZBwangsanleihe tatsählich in Goldmilliarden erhoben wird. Die Arbeitershast wird den Kampf aufnehmen für die Erfassung der Sachwerte. - (Beifall bei den Kommunisten.) 4 Mee

Hierauf werden das Zwangsanleihegeseß und die An- träge, betr. Abänderung des Einkommensteuer- und Erh schaftssteuergeseßes dem Steueraus\{chuß überwiesen.

Jn dek fortgeseßten Beratung über die Schlichtung s- ordnun g erhält das Wort der :

Abg. Malh ahn (Komm.); Dieser Gesehentwurf muß von der Arbeiterschaft als eine Provokation und von den freien Ge- werkschaften als eine Mißachtung empfunden werden. Gegenüber diesem Machwerk müssen die Arbeiter zu höchster Alarmbereitschaft aufgerufen werden, Diese Schlichtungsordnng ist die wertvollste Beute, die die Kapitalisten jemals auf Kosten der Arbeiter gemacht haben, Man will mit diesex Sclichtungsordnung den Arbeitern ibre stärkste Wasfe im Kampfe um ihre Existenz rauben. Der Reichsminister sheint es noch immer nicht begriffen zu haben, daß es die realen ökonomischen Tatsachen sind, die Arbeiter zum Streiken zwingen, insbesondere ‘die gemeine niederträhtige Er- presserpolitik, die die Kartelle und Syndikate durch ihre Preis- diktatux treiben, und der ungeheure Lebensmittelwucher der Lands wirtschaft. Angesichts der egenwärtigen Periode verschärfter Au3=-

man das Proletariat E um es dem Raubzug des Kapitals auszuliefern. Aber die Arbeiter werden sich im Kampfé um ihre Eisten dur ein solches Geseh nicht be=- hindern lassen. Leider verteidigt der „Vorwärts noch dieses Schandgeseb. Der § 55 mit dem Séhlihtung8zwang is eine Tendenzbestimmung; die Zusammenseßung der Schlichtungsämter unter Berüdfichtigung der gelben Wewerlsasien mácht das Streiks recht illusorish. Der deutsche Gewerk schaftskongreß muß die Ar- beiter über dieses Zwangsshlihtungsversahren aufklären, muß Richtlinien darüber aufstellen, wie sud die Arbeiter ein Schlich- tungsverfahren denken, und muß den Kampf gegen dieses Schand- geseß organisieren, damit es a gelehnt wird, erdings is auch hier wieder zu befürchten, daß die ‘Sozialdemokraten mit ihrer Koalitionspolitik Kompromisse -auf Kosten der Arbeiter schließen und ein Geseß gegen sie machen. Sie würden ihre, historische

- Mission verkennen, wenn sie nicht den Kampf führen wollten für

Lehen und Gesundheit der Arbeiter, für die Wahrung des Acht stundentages. les darf der bürgerlichen Gesellschaft nicht - ge- lingen, ein derartiges Gese gegen. die Stimmen - dexr Arbeiter zu machen. Wir wollen keine Ausschußberatung, wir wollen dieses Schèusal so \chnell wie möglich in die Wolf3\{chlucht werfen. Wir werden den Kampf der Arbeiterschaft organisieren. :

_ Damit {ließt die Aussprache, und die Schlichtungs- ordnung “wird dem sozialpolitischen Aus\{huß überwiesen. Nächste Sißung Montag, 3 Uhr. (Gesey über die Getreides

umlage.) E | Schluß na 3 Uhr.

#*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen Reden dex Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind,

Reparations8-Sach=*

Dr. Cu Ls

t bezeihnend, daß die Be--

Nachweisung der in den Hauptbergbanbezirken Preußens im L. Vierteljahr 1922 verdienten Bergarbeiterlöhne.?)

I. Durhschnittsl öhne sämtliher Vollarbeiter. :

E Bendi y : _ *einslielidh Barverdienst) day ; (eiy\{l. ngsbeiträge ‘der ae, in Nebenbetrieben | (E E Arbeiter) Gesamt- A. auf auf

davon in 1 Voll ; A / z auf 5 im ganzen . | fahrene | ‘im ganzen 1 Voll- 1 Voll- beticten M -r-Br T E Heben 5 arbeiter part

i i / ganzen | arbeiter ( arbeiten M E E M i M

0 L i 2 3 4 6 f 9: 10 11 12 T T E a) Steinkohlenbergbau : :

fn ObersMlalt A » e o. le in Meder s atv 40 412 1 888 im Oberbergamtsbezirk Dortmund 4). | 500 308 31 420 am linken Niederrhein . , .'» +] 186A 960 i d S es 1 15 683 1 344

d) Brauakoblenb ergbau j erbergamtsbezir e: is LTEEE B linkselbisher . B sinksrheintsGer . » «» » + L c) Salzbergbau

im Oberbergamtsbezirk Halle . im Oberbergamtsbezirk Clausthal

d) Erzbergbau in R (Kupferschiefer)

Versicherungse ierun der Arbeiter

Zaßl der Vollarbeiter

davon Schichten auf für Rue

Art und Bezirk des Bergbaus

im ganzen

p

1 526 677 503 8 296 321 151 458 99,58 7947 4 748 799 589| 118,73 9 492 177 631 244| 119,— 9 504 148 150 882| 109,40 9 447

277 293 246 244

1361 835 839 92,81 300 123 670 | 93,06 4 354 538 779 | 108,87 162 526 201 | 108,88 125 008 839 | - 92,31

184 024 3 390 1055 106 113 341 159 777

1 806 005 i 2 794 691 98 993 82 291 162 360 113 890

14 672 858 3 2259 068 39 998 078 1492 737 1 354 230

291 567

Pa

277 268 223,

2776 579 3 900 958 1843 819

151 786 179 794 117 172

783 903 797 872 759 966

bD V I —ITO ck O

262 480 164| 94,53 7 700 374 842163| 96,09 | . 7756 217 907 004| 118,18 9718

34 088 9 934 48 327 9 772 22 423 9 124

234 113 635 84,32 333 462 571 89,48 191 892 276 | 104,07

-

75 937 353| 91,74 7316 1 3,3 970 77 560 044| 92,91 7 490 273

827 701 834 781

28 237

e s 67 332 373 | 81,35 37 413 E L

10 382 ai L 68 122 036 | 81,60

10 355

. 10 094 mun m 69 166 3382| 87,48 6852 357 im Oberharz. - „*« e 2 868 -— 224 642 2 6 718 __ _—_ 15 857 376 70,59 17 702 071 78,80 6172 307 in Siegen o u 14 704 m 1176 886 80,0 44 711 _ 104 311 647 88,63 111 865 966) 95,05 7608 276

in Nassau und Weßlar . . d 6 484 32 508 655 78,4 9 427 1,4 2491 O 39 111 875 76,89 40 921 776| 80,45 6311 210

_— H. Die vom 1. Zanuar 1921 ab in Geltung bgeä it ‘gr : | ctsHrift für das Berg, Hütten, u. S linenwesen“ ebaedrutt if E \ tes geänderte Lohnstatistik gründet sich auf den Erlaß vom 12. Februar 1921, der auf S. A. 25 des Jahrgangs 1921 der „Zeitschrift h. Grundlohn zuzügli edingeverdienst oder Schichtlohn ohne alle Zuschläge für Ueberarbeiten sowie ohne Hausstandsgeld und Kindergeld, aber einshließlih der Arbeiterbeiträge zur sozial Versicherung und aller Aufschläge, die auf Grund des Verfahrens der normalen Schicht szahl „B; ir die Arbei ‘age. j Thei S Spre g 07 ta Ea dem E E aMcogen eiti Linie Gti gemiß bt note 0 Beirat, der Zulage für die Arbeiter unter Tage. Arbeitskosten (Kosten für Gezähe, Geleuht und ; . h. Leistungslohn zuzüglich aller Zuschläge für Ueberarbeit wie des Hausft i kz i i î i i

nux mit dem aeilene-d0 ¡die Versiherungöbeilräg e de Arbeiter t in jm entl lien fine R und Kindergeldes. Der Barverdienst entspricht somit dem vor 1921 nachgewiesenen verdienten reinen Lohne, n ächsischen Teilbezirk betrug die Zahl der Bollarbeiter: 4056; di i : ifen: I y ; iter h

die Zahl der entgangenen Schichten: 23 641, g ) T ; die Zahl der verfahrenen Schichten: 319 262, davon die für Ueberarbeiten: 10611; die Zahl der angelegten Arbeiter: 4365,

790 681 13 474 62 277 743 78,76

IL Dur@Gschnittslöhne der einzelnen Gruppen der Vollarbeiter.

: L, Unterirdish und in Tagebauen' bei der Aufschließung ‘und | 5, Sonstige unterirdisch und in Tagebauen beschäftigte Arbeiter | Summe und Durh*

Gewinnung beschäftigte Bergarbeiter im engeren Sinne {nitt der unter- Summe und Durch» Summe und Durch-| irdisch und in Tage- 3) Hauer schnitt der Y {nitt der V | bauen beschäftigten Arbeitergruppe 1 Arbeitergruppe 2 Arbeiter S 2 S —- vH

b) S({lepper a) Reparaturhauer | b) Sonstige Arbeiter

Art und Bezirk des Bergbaus

hl iter l

u

Bf

«e von derGe-

S -

rc vonderGe t

fo Bar-

d. Ar Bar-

= e G pre

Bar-

on derGe-

famtzahl

samtzah je Schicht

je Schicht je Schicht je Schicht von derGe- _— d. Arbeit:

d. Arbeiter Bar- S verdtienst

S

_1= d. Arbeiter

= | K verdienst

[K verdienst o ¡S samtzahl

Sid verdienst

do [S sam

M 6

lee s

s 10

in Ob@tshlesièn—. e n,4

in Nieder\lesien —— 2 61s l im Oberbergaimtsbeztrk: Dortmund Qi q 98, 4 am inken Niederrhein. »- «s #6. : . 1 89,9 [126,28 139,18] - 3, bei Aen, 0, U U ee 362 [10536/128461 8

im Oberbergamtsbeztirk Halle:

im Oberbergamtsbezirk

in Mansfeld (Kupterschiefer) in DeYDAI : « « es A me. C in Nassau und Weßlar » 4

a) Steinkohlenbergbau

130,33 146,37 | 7,9 [109,76 135,47 4 | 92,16 107,72

y 9

105,26 |113/,02| 11,4 S 1116,95 (11993 | 4 134/62]

2

S

_

§5 a pÂAe dad gee

12448 [136/35 | Y 119,59 | 137,86 87.26 | 99, . 1102,05 | 123,18 |.

a) beim Abraum 8) bei der Koblen-

gewinnung

unterirdis{ T. t 6 [108,14 [119,25

| m Tage bauen Gi 1 224 | 83,67| 93,28 2 e! ae unterirdi s _— ; ; ;

linkselbisher . | in Tagebauen Ï * ‘1 23,0 |84,14| 9446| 8,1 | 99,04 110,54 91,24 102,06/

: ed lotnte ae | UNterirdish e S 130,43 [142,28 J linksrheinisGèr | jn Tagebauen - [10474 118,06 |_ 4,7 1116,19 [130,29 H

y c) Salzbergbau m Obérbergamtsbezirk Halle , lausthal . .

DI I A A I O

b) Braunkohblenbergbau

-

rechtzelbisher j ( 102,43\

t=-d 0: f C5

b m D D 50D

a

Bo

95,68 [108,89 f 15,9 | 90,73 [100,56 3 | 92,80 | 104,04 98,61 [113,13 91,95 [102,26 | 95,44 | 107,96

S D

d) Erzbergbau

part mat 00 —_—J O r C tak

-

91,01 73,37 | 76,88 ,9 | 85,53 | 94,93 Í 85,18 76,06 | 78,596 83,10 | 92,41 “eni 103,76 91,17 [100,98 103,31 / 110,29 L é 82,03 72,49 | 74,48 81,69 | 85,48

-…___

9 Gesamtzahl der Arbeiter vergl. Spalte 2 von L

IL. Dur schGnittslöhne der einzelnen Gruppen der Vollarbeiter, -(Fortsezung.) y E S N I F I N G Na HSCIID E I EINESA Ap IIKINEZSEHC S NRGNGTL G ZEgOEr M D TGiewMGEW G G

3, Veber Tage beschäftigte Arbeiter aus\{!l. der Arbeitergruppen 4 und d

Summe und Dur(h- schnitt der Arbeitergruppe 3

von der Gesarmt-

4, Jugendlihhe männliche Arbeiter unter

Summe und Durh- nitt der erwadsenen männlichen Bergarbeiter

a) Facharbeiter b) Sonstige Arbeiter

Art und Bezirk des Bergbaues von der

von der : Ges, amt-

Gesamt- zahl der |: Arbeiter

vH 1)

von derx Gesamt- zahl... der Arbeiter

vH

Gesamt- en der | Arbeiter

vHY

. C

Bar-

; =

Bar- je Schicht

verdienst je Schicht

Leistungs- __Tohn

Bar- Z verdienst je Schicht

M

K

o L verdienst

30 39

DD r D 00

Db a ae ae 6 é n MiedériWlelen a6 4 6 ile im Oberbergamtsbezirk Dortmund am linken Niederrhein bei Nachon (ta/ieiitai cis

im Oberbergamtsbezirk Halle . . im Oberbergamtébezirk Clausthal . .

/ ) 1 J) ' N andtéld (Kubfarihiejer) 4:

Es in Nassau und Weßlar "4

a) Steinkohlenbergbau

DOLD 00 s D I

G

s. * « s s u

b) Braunkohlenbergba im Oberbergamtsbezirk Halle:

rechtselbischer Q E «

linkéelbiscer . unterirdis{ch . /

in Tagebauen . unterirdish , in Tagebauen .

c) Salzbergbau

S b B

linksrheinifcher ì

S

a) Erzbergbau

VeTDAYI ¿e á

. s ®

OPS 32 I

. * . * . s s e *

1) Gesamtzahl der Arbeiter vergl. Spalte 2 von