ob nit die Verfolgung der Beamten, die die mit aller Rücksichtslosigkeit cinsezen muß. (Lebha Beifall bei dex Mehrheit.) Es fommt auch ni ertennenden Richter an, fondern auch darauf, verfolgt werden. Wir müssen polizeiliche und Verfolgungsbehörden haben, die vom Reiche
Zustimmung), - denn w90" fein Kläger ift,
Mindestens hat das zur Sicherstellung dieser Verordnungen zu geschehen. Wir fürchten ja nicht für die Republik, wenn wix von der Toleranz gegenüber den Oppositionsparteien zurüdcktreten. Die Republik
! [t werden, aber ist so durch die große Masje des Volkes gefichert, Ga treik zu Vrcflemas halte ich für außerordentli gefährlich. | daß da feine Furt zu herrschen braucht. Jch glaube au nit, Verordnung des Präsidenten | daß das Abschießen
möchte dringend auffordern, die ( b einiger verantwortlicher . Personen die nah rechts und links pit: vi Unruhe und lärmende | Republik gefährdet. Aber wir tun es, um die Möglichkeit zu
SK urufe links.) Jn den Grundrehten der Weimarer Verfassung steht | haben, Ordnung und Recht aufrechtzuerhalten, um im Innern 2 ufe Svibe Le Saß „Alle e Nen ind vor dem Geseße gleih“. | weiter in Ordnung arbeiten zu können und um nah außen unsere Durch die einseitige Anwendung der. erordnung würde die Ver- | Rechte zu vertreten und unter den Nationen der Welt wieder fassung N werden. . Die Verordnung muß so Sgt ein lebenswertes Leben zu führen. Wenn aus dem furchtbaren werden, daß niht diejenigen Kreise. der Bevölkerung, die gewillt sind, Geschehen das deutsche Volk .und die Welt immermehr gc e mitzuarbeiten, verbittert und in die V hineingetrieben- | ficht kommt, so hat dieses furchibare Ereigats auch sein Gute3 werden. Darum halte ih die Bestimmung, daf alle Versammlungen
festgelegt ist. Ueberhaupt sollte die in Weimar auf biebbare Zeit nicht geändert werden, und ih wundere mi, daß gerade . von jener Seite (nah links) so vielfach Anträge au Ab- änderung der Verfassung kommen. Wir müssen zur Hemoenalung aller wirkenden Kräfte in Deutschland kommen, die eßung der Parteien muß aufhören, und ih möchte dringend warnen, aus der Erregung, die jeßt mit Recht besteht, mehr zu maden, fie M einen gro a Feu e e ¿0 pie Le halte ih den Generalstreif für gefährlich, er relzl Die en zu no ¡digt unsere Volkswirtschaft. J habe
größerer Erregung und - {ät B nichts dagegen, wenr . Feiern für den verstorbenen imer diese sind durchaus natürlich
gemäßigten Teil des franzöfisGen Volkes, der die Probleme niht nur unter dem Gesichtspunkt sieht: „Wir sind die Sieger, wir treten die Bohes nieder, heraus mit dem Säbel, Einmarsch ins Ruhrgebiet“, wenn wir durch persönlihe Beziehungen mit ‘allen Teilen der
. . . nur daß diese Kreîfe von der Arbeiterschaft niht zu dem Schluß kommen, daß das ganze System zum Teufel gejagt werden muß, weil wir in Berlin eine deutsche Regierung, aber keine Entente- kommission brauchen.
(Lebhafte Rufe: Hört, hört! — Große Unruhe.) : Meine Damen und Herren! Wo ift ein Wort gefallen im Lauf
des Jahres von Ihrer Seite gegen das Treiben derjenigen, die die Mordatmosphäre in Deutschland tatsählich geschaffen haben? ! (Lebhafter Beifall und Zurufe.) Da wundern Sie sih über die Ver- wilderung der Sitten, die damit eingetreten ist ? (Erneute stürmische Zustimmung.) Wir haben in Deutschland geradezu eine politische Vertiertheit. (Sehr wahr! sehr wahr!) Ih habe die Briefe gelesen, die die unglücklihe Frau Erzberger bekommen hat. Wenn . Sie, meine Herren, diese Briefe gesehen hätten — die Frau lehnt es ab, sie der Oeffentlichkeit preiszugeben —, wenn Sie wüßten, wie man diese Frau, die den Mann verloren hat, deren Sohn rasch dahin- gestorben is, deren eine Tochter sich dem religiösen Dienst gewidmet hat, gemartert hat, wie man in diesen Briefen der Frau mitteilt, daß man die Grabstätte des Mannes beschmugßen will, nur um Rache zu üben — — (andauernde steigende Erregung auf der Linken. Unruhe und erregte Zurufe: Schufte!) — meine Herren (nach links) — halten Sie do ein wenig ein. (Andauernde Erregung und Rufe. — Glocke des Präsidenten.) i : Ih bitte die Vertreter der äußersten Linken, bei den kommenden Ausführungen, die ih zu machen habe; sich etwas zurückzuhalten! —
Wundern Sie (nah rechts) fich, wenn unter dem Einfluß der Erzeug- nisse Ihrer Presse der lezten Tage Briefe an mich kommen, wie ich hier einen von gestern in der Hand habe, der die Ueberschrift trägt „am Tage der Hinrichtung Dr. Rathenaus! ‘“? (Lebhafte Rufe:
„0s M ju E
male Partei eine an dem Morde nit bewiesen werden, ist nichts es andauernder
O / R ei : r jr rihtig! links.) eine BEIC Ee:
Zahlreihe Aeußerungen von Zei Beispiel mad Békcnntwerden der Rachridt
— so habe i weiter gesagt — will man dem Völkerbunde dienen in Deutschland, so muß man zurzeit — ih unterstreiche das „zur- zeit“, es war gestern vor Wochen in Genua, vielleiht is heute die Situation hon anders —, will man diesem Völkerbunde einen Nutzen bringen, so müß man nach der Entscheidung über Ober, henahbarten Nationen zu einer Besprechung der großen Probleme {lesien von diesem Völkerbunde schweigen. (Lebhafter Beifall.) A „zu kommen: suhen? Dr. Rathenau war wie kaum einer zu diefer Ich will dann einen zweiten Punkt anführen. * Ih erinnere an Aufgabe berufen. (Sehr richtig! links.) Seine Spra(hkenntnisse, das Schicksal der fünf Weihseldörfer, das heute noH nicht entschieden die formvollendete Art seiner Darstellung maten ihn in erster Linie ist, an die Leiden der Saarbevölkerung, an die großen Schmerzen dex geeignet, an dieser Anknüpfung von Fäden zwischen den“ Völkern rheinishen Bevölkerung, an diese kleinlichen Schikanen, die ‘erfolgreih zu arbeiten. (Zustimmung links.) Wenn dann ein Mann dort auf unseren Volksgenossen lasten und die eine Schande wie Rathenau über trennende Grenzpfähle hinaus bei aller sind für das gesittete Europa. (Stürmisher Beifall.) Betonung des ‘ Deutschen, seines Wertes für die Geschichte, Wie oft haben wir mahnend und flehend gerade nah dem Ausland * seiner -- kulturellen - Taten, seines Forshuugstriebes, seines hin die Hände erhoben und haben gesagt: Gebt dem demokratischen “ Mahrheitsuhens die großen Probleme der Kulturentwicklung Deutschland jene Freiheit, deren das demokratische Deutschland bedarf Europas und der” Wirtschaft organisatorisd durch feine Arbeiten um im Herzen Europas eine Staatsform zu schaffen, die eine Gewähr ín allen Ländern, dann als Staatsmann im- Auswärtigen des Friedens bietet. Unsere Mahnungen sind verhallt. Erft in dem ‘lmt mit ‘den reihen. Gaben seines Geistes und unter Anknüpfung Augenblick, wo man gesehen hat, daß die ganze Welt kleidet, wenn von Beziehungen gefördert hat, die ihm ja das Judentum in der das deutsche Volk zugrunde geht, ist allmählich erft durch wirt- gänzen Welt, das kulturell und politis bedeutsam ist, gewährt hat, s{chaftlißhe Erwägungen der Haß etwas zurückgetreten. Aber ‘dann - hat er damit dem deutschen Volke einen großen Dienst er-. die politishen Folgerungen aus dieser veränderten Atmosphäre wiesen, Ziehen Sie auch andere Vertreter zux Arbeit heran — sind bis zur Stunde \noch nihcht gezogen. (Sehr richtig !) jedem ist die Tür geöffnet —, folche, die kirchlihen Organisationen Darüber besteht kein Zweifel. Es ist für ein Sechzigmillionenvolk angehören, sei ‘es der evangelischen, sei es der katholischen Kirche, aus auf die Dauer unmögli, unter der Herrschaft von fremden Kon ven Arbeiterorganifationen, allen is die Tür für die Anknüpfung missionen, und wenn es die Herren noch fo gut meinen sollten, ein internationaler Beziehungen geöffnet. Es ist notwendig, daß jeder demokratishes Deutschland überhaupt lebensfähig zu machen. (Leb. Faden geflohten wird, der die zerrissenen Völker einander wieder hafte Zustimmung.) Da wundert es mich niht mehr, daß diese Er- näherbringt. (Lebhafte Zustimmung links und in der Mitte.) Dabei kenntnis den General Ludendorff veranlaßt hat, in einer englischen geben wir nihts auf, was unser eigenes Volk angeht. Glaubt denn Zeitschrift einen Artikel zu schreiben und für Deutschland die Diktätux jemand in der Welt, daß es in Deutschland Toren gibt, die meinen,
ung des Ministers Rathenau Hakenkreuzgler
E Pfuirufe und Rufe: Das die Deutjnatl: Gegensaß dazu genügt es Sogi 1 bringen, wenn - Lettow-Vorbeck Pp bezeichnen. r Redner E : en an, die für seine Behauptung
t A L 4 Als Kapp: - ne von
von Mitschulb der Deut Elen R Jeron und fährt forc, Dex die "Deutschnationale Partei eine atTgesprocene
|giotenirnie i ist. (Sehr wahr! bei den Unabhä und Kommuniîi Widerspruch R Die alte Offigierstaste die epubli Valle Ton. uet A R ge Bct in der À k ch jeßt eine an tätigungs- Ei Ia fa n be t M en morden kann, so wütet fie die eigenen Volk3genossen. Deshalb werden wir dafür zu sorgen haben, daß diesen Kreisen endlich das Handwerk gelegt c fie überall da ausgemerzt werden, wo fie nur guten sind. Daß Minister Rathenan eingesehen hatte, das, um endlih zu einem wirklihen Frieden zu gelangen, die Welt aus der chtshaft des Kapitalismus befreit werden müsse, aubenpal E va hn eee S i E [mis Ms innen- und au om en Folgen sein, die heute noch gar nit ab ehbar find. Wir haben in leßter Zeit E ge x 4 Regierung Hat nichts getan. Die Ausnahmeverordnung muß bald durch geseßliche ßnahmen abgelöst werden. Die Aus- nahmeverordnung muß auch wirklich die Reaktion treffen und darf niht in ihr Gegenteil verdreht werden. Einige Bedenken haben wir gegen den Staatsgeriht2hof. Alle Offiziere müssen aus der Reihswehr und der Schupo entlassen werden. Die
Vermögen der ehemaligen Landesfürsten müssen zur Wiedergut- machung werwendet werden. Wenn die Regierung versagt, dann
für die Zukunft beigetragen, indem es gezeigt hat, wie die Auf- | peitshung der Leidenschaften und die innere Zerklüsftung, wie gesellschaftliche, politische und antisemitische Vorurteile geradezu zur Vernichtung des Volkes, des Staates, der Nation führen. (Beifall bei den Demokraten.)
des Friedensvertrages und Regrmentsfeiern verboten werden Yönnen, nit -für ungefährli. Es wird davon abhängen, wie die Landesregierungen diese Bestimmungen anwenden. (Hört, hört! links.) Wer die Verhältnisse kennt, wel doch, daß zahlreiche vollständig unbedenkliche Regimentsfeiern abgehalten werden. Abg. Gerstenberger (Bahr. Vp.): Gleih allen übrigen wir seinerzeit in ‘der Verfassungskommission daran. arbeiteten, dem | Parteien, die bisher gesprochen, verwirft und verabscheut auch Reichspräsidenten guch in geseblicher Weise einen erhöhten Schub |, dié Bayerische Volkspartei mit tiefster Entrüstung diese gememe zu gewähren, war es gerade die extreme Demokratie, die dem ent-. | Tat des feigen und hinterlistigen Mordes an einem verdienten, gegenarbeite. (Hört, hört! rechts. Zuruf links: Wir - haben nit |, opferwilligen und hervorragenden Staatsmann, um so mehr, als gewußt, wie dreckig ihr seid) Sollte die Verordnung allmählich | dessen vornehme Persönlichkeit weder im Privatleben noch als in das Gebiet des ordentlichen Rechts übergeführt werden, so müßten | Politiker begründeten Anlaß zu leidenschaftliher Erregung wir uns im einzelnen die Prüfung vorbehalten, aber als Ausnahme | Andersdenkender gegeben hat. Wir bedauern auch diese neue wollen wir die Verordnung akzeptieren in dem Gefühl, daß sie | Intat als tieftrauriges Zeichen des Schwindens der öffentlicher ephemer ist und die Gestaltung des Gemeinrechts uns vorbehalten | Moral der menschlihen und der politischen Vernunft. Auf dem
ewarnt, die
ingt f die Arbeiter pie E Dann werden die Gewalt= taten mit Gewalttaten twortet werden. (Stürmischer Beifall links.) Wir wollen ein einheitlihes Handeln ermöglichen, soviel Parteien sih dazu zusammenfinden. Die Parteien \ollen dabei ihre Ziele nicht aufgeben brauhen. Wir werden nicht ablafsen, im Interesse der Menschheit und des Friedens unter den * Menschen zu kämpfen gegen den Kapitalismus und für den Sozialismus. (Lebhafter Beifall links.) : Reichskanzler Dr. Wir t h: Meine Damen und Herren! Troß der Leere des Hauses oder gerade deswegen will ih eine. ruhige “ Minute benußen, «m Ihre Aufmerksamkeit zu erbitten. Es war nit möalich, gestern mittag und gestern abend den Werdegang des Herrn Ministers Nathenau und seine Verdienste um das deutsche Nolk. den deutshen Staat und die deutsche Republik? ausgiebig zu
vorlesen:
seinen Lauf, auf daß das Vaterland gedeihe!
Verbrecher Wulle !)
Hört, hört!) Wundern Sie sich dann, meine Herren, wenn eine : Atmosphäre geschaffen ist, in der auch der leßte Funke politischer Vernunft erloshen ist? (Lebhafte Zustimmung.) JIch will mich mit dem Briefe sonst nicht weiter beschäftigen und nur den Schlußsaß
Im guten habt ihr Männer des Erfüllungswahnsinns auf die Stimme derer nicht hören wollen, die von der Fortseßung der Wahnsinnspolitik abrieten. So nehme denn das harte Verhängnis
(Andauernde stürmische Rufe: Hört, hört!) Ecregte Pfuirufe. Große Erregung ‘und wiederholte Rufe von der äußersten Linken : Dieser
zu empfehlen, ‘die monarchistisGe Diktatur. Dieser Artikel ift eines deutshen Generals unwürdig. (Lebhafte Zustimmung "in der Milte und links.) Er ist es um so mehr, als auch auf diefer Seite (nah rechts) wiederholt die Bereitwilligkeit ausgesproGßen worden ift, fic, wenn auch nit im Rahmen der Linien unserer heutigen Politik, an der Gesetzgebung praktisch zu betätigen. Wenn Sie einen Mann als Ihren großen Gott verehren, der dieses Ziel, die Diktatur für Deuts(land, gerade in einem Augenblick in England proklamiert, wo die Herzen, die in Eis gepanzert waren, aus wirts{hastlißen Er- wägungen heraus zu s{chmelzen begannen, fo zeigen diese Träger des alten Systems, daß sie für die politishe Atmospäre der Welt weder Vernunft noch Fingerspizengefühl besizen.
‘daß, wenn sie die eigene Wirtschaft zu einem Friedhof eingeebnet yaben, dann die Tage des Sozialismus kämen? Daran glaubt nie- nand. (Séhr ritig!)) im Zentrum.) Dieses Phantom, als ob wir die Nation zerstören wollten, um dann erst wieder Politik zu. machen, ist doch das Törichste, was es in der Welt gibt. (Sehr gut ! bei den D. Dem.) Geduld, meine Damen “und Herren, wieder Geduld und nohmals Geduld und die Nerven angéspannt und zusammengehalten au in den Stunden, wo es persön- lid’ und parteipolitisch angenehmer wäre, fi in die Büsche zu drückten. (Sehr qut! links.) In jeder Stunde, meine Damen und Herren, Demokratie! Aber niht Demokratie, die auf den Tisch \{lägt und sagt : ‘Wir sind an der Macht! — nein —, sondern jene Demokratie, die geduldi in’ jeder Lagé für das eigene unglücklihe Vaterland eine
bleibt. Jch warne aber nohmals vor vüksihtslosem Vorgehen, da-. mit nicht weite Kreise des Volkes, und nicht die s{lechtesten, 1 die Opposition hineingetrieben werden.
Fch warne auch davor, solche Maßnahmen auszubauen
zu antisozialistischen und Kulturkampf- geseßen, Wir haben von diesen Masmahmen genug. (Gelächter links) Ich kann nur warnen, aus dem ungeheuren Unglück unseres Landes weitere Parteikämpfe entstehen zu lassen und weiterhin zur Zerreißung unseres Volkes beizutragen. Dadurch würde man gerade das vernichten, was der Verstorbene als sein Lebenäwerk bezeichnet hat, das Zusammenfassen aller produktiven Kräfte. (Beifall. und Händeklatshen bei dev Deutschen Volkspartei.)
Präsident L 6 b e rügt, daß von der Tribüne Zurufe gefallen sind. Während der Rede des Reichskanzlers habe ein unb annter Zu- rufer auf der Linken das Wort „alter Schurke" gebraucht. Er rufe den unbekannten Zurufer zur Ordnung. (Zuruf, des Abgeordneten Ledebour.) Herr Ledebour, so sagt hierauf der Präsident, Sie haben Haus bezeugt.
Boden der Reichsverfassung stehend,
rung der Verfassung oder des Umsturzes de form abzulehnen, von welcher
halb billigen wir auch die Maßnahmen, und die Reichsregierung auf Grund der schadet der verfassungsmäßigen Rechte der welche in besonders gefährdeten Zeiten no find, folche Versuche im Keime zu erstiden, Staatskörper neuen Krisen aussetzen, gegensäße vershärfen, des Bürgerkrieges, heraufbeschwören. Jm den eindringlihsten Wunsch aus, und das Beispiel: wahrhaft guter Menschen
einfahe Staatsklugheit, sondern gebietet un Weltanshauung, jeden Versuch einer gewa
es möge dur
wel Vorwänden er auch immer begründet sein n L 1 M welche der Reichspräsident Reichsverfassung unbe»
bestimmt uns nihi nur die 3 unsere ‘christlihe ltsamen Aende- r bestehenden Staais- Seite er immer fommen und: mit
möge. Des
Länder anordnet und iwendig und geeignet die dem fieberkranfen
die Klassen- die wirtschaftlichen Nöôte ins Ungemessene steigern und die Gefahr des unheilvollsten GeschiXes eines Landes,
und Partei«
übrigen sprechen wir
ch Gottes ‘ Wille
das durch den Wekt-
mit Ihrem ersten Zuruf Ihre gesunde Wiederkehr ins (Große Heiterkeit.)
Abg. Petersen (Dem.): Es p e e E schiedensten Parteien gefunden Hat. | i jer was gerade dieser deutsche Minister für die deutsche nationale Politik wirklih geleistet hat. Auch von Fhnen, meine Herren auf der Rechten, sollte gerade ein solcher Mann anerkannt werden. Wer war der Mann, der die Rohstoffverlorgung im Kriege in die Hand nahm, als die bisher dazu berufenen Organe versagt hatten? Das war Rathenau! Wer war der Mann, der nah dem, Zusammen- bru si dem deutshen Volk zur Verfügung stellie in selbstloser Meise unter Außerachtlassung aller ungeheuren sachlichen Schwiertg- feiten und persönlichen Verunglimpfungen, auch seines Glaubens? J fl Das war Rathenau! Dieser Mann ist nicht als derson evmordet die zur Entdeckung der Täter und ihrer Genossen führen können, worden, er ist als Politiker ermordet worden, er ist für das ermordet und wir billigen auch alle die Maßnahmen, die geeignet sind, der Vor» worden, was er 1m A des deutschen Volkes geleistet hat als beveitung neuer derartiger Taten den Boden zu entziehen. Mir Minister der demokratischen Republik ‘ Deutschlands. (Sehr wahr.) dauern Kef, daß deutsche Männer h gefunden haben, einen Man Minister d?r ne vucüber Uar erden wollen an inem so ernsten | n ermorden, der in höchster Pflichttreue jeine ganze Frost Für Fie Tage, was es bedeutet, daß er deshalb ermordet wurde, weil er ein Vaterland eingesebt hat. Wir geben der Hoffnung uédrud, daß die _ vemofratisher Républikaner war, so müssen wir uns fragèn, was E feiner Gleichgültigkeit aufs “ die Demokratie für uns în der republikanishen Staatsform bedeutet. reiheit
furdtbare, Lat das deutsbe Volk aus jeimer Daß wir Demokraten an der Nepublik hängen, ist selbstverständlich. rütteln und zurückführen wird zur Gerechtigkeit, zu wah Aber wieviel hat das ‘ganze deutsche Nolk: bis: weit in die Reihen
und zu opferfreudiger Hingabe an das Vaterland. Wir danken: deim ; ü 3 das, was in Di ) ichtireue der Rechten hinein der Demokratie verdankt! Die Demokratie war Verstorbenen für alles das, was er mm vorbildlicher Pflich: für es, die uns aus der Gewalt der Arbeiter- und Soldatèênräte rettete; ©
das deutshe Vaterland getan hat. bis in die Deutsche Tageszeitung und die Kreuzzeitung hinein wurde Abg. Koenen (Komm.): Obwohl man nicht behaupten fomn es als eine Erlôösung mit Jubel begrüßt, als zum Stimmzettel für
daß wir dem ermordeten Minister _Nathenau - ivgendwie die Nationalversammlung aufgerufen wurde. Dann hat dieses Volk | \chuldeten, geht do auch anläßlih feines Todes durh die ron fich in seiner großen Mehrheit diese Neichsvérfassung gegeben, und
ide Mea Ta uen e Mt 9e Ba Le no6 beute nach drei oder vier Jahren si dankbar dessen | bitterung. Zahre 1nd De nschläge gegen die Ÿ it, die A t E C n führenden O für das Volk geleistet | Täter laufen frei umher und faßt man einmal einen, so befommt er haben, um von der Gewalt zum Recht zu kommen. Diese demo- | nur Festungshaft. Das Ziel der von den Junkern und Fequialzlen fratishe Republik ift innevpolitisch die einzige Möglichkeit zum | ausgehaltenen Mörderbande ijt die restlose Unterdrüdckung Wiederaufbau. Daher konnten wir Demokraten. hier im Ene ‘von | Arbeitermassen, um sie dann ausbeuten zu können. Wir haben jeßt allen, die wenigstens nationales Gemeinscaftsgefühl besißen, er- | aber au die Maßnahmen der Regierung dvaraufhin zu prüfen, ob ste warten, daß sie. die Verfassungsfragen bis auf aiarre Zeiten ruhen irgendwie geeignet sind, die Pläne dieser Mordbanditen zuntchie lassen würden, daß sie sich jeder Niedertraht gegen die Verfassun
e zu f machen. Trob aller Versicherungen des Reichskanzlers und des Reichs-
enthalten würden. iese Hoffnung auf das nationale Pflichtgefühl
der Parteien der Rechten a bitter getrogen. (Lebhaftes Oho! bei
iustizministers sind wir der Auffassatng, daß keinerlei : hr daf A ist, daß die Ausmahmeverordnungen nicht auch gegen Tinks am» ver Déutshen Volkspartei.) Unter dem steten furhtbaren Druck der Entente haben Staat und Regierung geglaubt, doppelt tolerant sein zu anüssen. Wir haben lange genug auf eine Erklärung ewartet, wie sio Heute Dr, Heine fir ra über jede Oppositio E ( wird uns kein N 1, ir Demokraten freuen. uns Uver Jede ition, aber : D j 1 l FLen Zeiten der Not des. Vaterlandes R fie sh auch der gleichen ordmmg gegen links gerichtet, dann waren sicherlih schwere Zuchibentne Verantwortung bewußt seim wie die regierenden rieien. Diese | strafen vorgesehen worden, jeßt, wo sie sich gegen rechts richten soll, Verantwortung vermissen wir vor allem bei der Deutshnationalen | werden nur Gefängnisstvafen angedroht. Die Bestimmung, wonach Nolkspartei. Nicht die Rede Helfferihs vom 283. Juni hat Rathenau auch frühere Mitglieder der Regierung nicht ce real wen U, l Apdeutung auch aus der Rede des Reichskanzlers -entnehmen ermorden lassen, abey die Reden des Herrn Abg... Helfferich, dieses wird also dahin ren daß, ania M O ‘verg s j i eine folche "Re A uns gestern von der Mehrheit trennten, . \o anz besonderen Exponenten der Deutschnationalen, sind mit die Herr Noske ein Dw Ns genannt wird, E a Js uwe zu Éönnen. en ur R iffer gelie Man bätte f vorber Ürsade aewesen. Wo blieben die klaren Tren e gegen | des Mes o Dom s A u hoben wir mi G em feben sollen. (Zuruf links: Gute Ausrede!) Beri Wulle, wo blieb die offizielle Erklärung der Deut nationalen Bs Bes imma m men M so Dn a a a Tie, t E b französishe Maßnahmen mit dem Ans{lagen artei gegen diese Kreise, Et die sie durch thre Haltung mit ver- M Schi a age Z ellen, R A rae Herrn ge fonte T E von denen man gar nicht weiß, ob ihre Wirkung antwortlih ist? Diesem furchtbaren Ercignis mußten von tener CEU A j jeber zu j eme E ie Ap Zus R hos Mebertve, eyen. is it. Wir müssen überhaupt die - Ueber- Seite nicht nur bedauernde Erklärungen, es mußte eine aktive Ab- Gegen die umen e Sgages t Ee E (oen ne auf alle Kreise beru ‘git r 6e Deutschlands achten lernen, eine wehr folgen. Der Mann, der heute die Deutsche Volkspartei ver- | angebliche E ih tit ‘s y A bie N Wagip : enken. a zeugung der E cie dad Demokratie aufgestellt wird die aber | treten hat, ist uns allen einer der \ympatissten Kollegen (Zuruf sch die p mon ebt 10 ¿ S an Ses d Ie Forderung, die 1e o Qi ke dieses Hauses aufs äußerste mißädßtet.. Ich | rets), von Ihnen, Herr Dr. Beer, kann ih das niht immer nedmen Ns en Eee GL Ang On v. en jedenfalls die üußerfe Ger © muna der Leute, ‘die früher die schwersten | sagen. (Heiterkeit.) Wir stimmen dem Kanzler, dem wir für seine | etwa mit der f Le e e oe i e E C S hee L E ate durchaus die e fun achabt haben. I kann au ver- ausgezeichnete Rede danken (lèbhafter Beifall), durchaus zu, daß der Verordnung m L E 2 4 Os. 4 | er ie e4 Bedenken gegen die alte * er N e rbruch vom November 1918 zu Druck der Entente mit verantwortlich ist für die Geseße, die wir dauerlich ist es, 9 e fon demokraten wS s ung gegen stehen; wie jemand nah A daß man zu anderen Zuständen ïber- | gemacht ‘haben; aber auch in diesem nkte hätten wir ein Verordnung inge egt u en inoser e e oa! ih a zur pr der ‘Ueberzeugeng E n au, daß man unsere Veberzeuaung gesteigertes Verantwortungsgefühl verlangt, nmicht bloß von dem wendung au d aen s inks. g u r m P ing E 2 M s geben muß, Aber wir verlanaen G Hi ass Allheilmittel betrachtet, | Abgeordneten „einge, Fnd der Presse deutotmnile Gee t E a en bie Bes ae ne u unserer Ueberzeugung, dber es ist bei den Instanzen der Deutschen Volkspartei im . | Aba. Braun bet L gen r ung tim g ie a Vir verlangen Achtung au vor U die alten Farben \chwarz- Gegenüber dieser Politik der Oppositionsparteien. der Rechten, | ordnung könne sowo I gegen rechts als auch gegen. eg g keine Achtung vor dieser T ER enne. links.) Die Aaitation, die | die eine Art von Fehme geworden ist, wäre es verantwortungs- werden. (Lebhaftes hört, hört! bei den Kominünisten.) Wie va T- weiß-rot mißachtet werden. Sor N n die Geseke getrieben wird, | lo8, wenn wir nicht mit dex Toleranz des Staates Schluß | ordnung angewendet wird, zeiat sich darin, daß z. B. ge ros a gegen die Verfassuna berhantt V LeEdir lernen Güte weiteres machten (Zustimmung), das ist einfach_ Notwehr. Aber wir | Austräger der „Noten Fahne angehalten wurde Und A raus are lehnen wir unter allen U e mißfbillioen ist, mit der vielfa müssen auch den Gedanken der republikanishen Staatsform noch beshlagnahmt worden sind. (Zuru auf der äußersten Linken: Das M an, daß die herausfordernde VGa 118 für absebbare Zeiten nit er- viel ftärker betonen, wir müssen dazu stehen und wir können nur | der Kampf ‘gegen die Mörder!) tern haben in Pola ungestört Ansichten vertreten werden, di le Ansichten nicht bei. jeder Gelegen- | mit Bedauern nach den gemachten Grfahrungen dabei Kräfte | nationalistishe Kundgebungen unter Beteiligung von ih8wehr u füllt werden können. Man soll p s bolei inan. weiß, daß sie auf mitwirken sehen, die sich mit Halbheiten und orbehalten dazu | Schupo stattgefunden; ee Sonnempenfeier. der Prod L heit in aufhebender Tee Da T Non allen solchen Bestrebunaen verstehen (Lachen rechts, Zuruf links: Geßler!) Dieser Zuruf 1 „Naturfreunde“ aber in der € N verboten worden absehbare Zeit nit zu erfüllen le s. ebenso au von den maßlosen ebenso unberechtigt wie das Lachen. Mein Freund Geßler steht | Alles ist {on einmal en, auch eine Erkläruna rücken wir aufs Allerbestimmteste Ne ¡eruna, die ihre Pflicht tun vorbehaltlos auf dem Boden der Verfassung. Wir stellen uns | kanzlers, daß èr die Quelle der Reaktion verstcpfen L Beschimpsangen von Männern t iee ie Me atoruda dene Be- | hinter die Verordnung des Reichsprästdenten, um gegen die | alle diese Worte schon bis zum Koßen achört, aber am. i Auch wir sind der Ansicht, daß die Pükht werben mtissen Gerade an | Feinde der E eine Handhabe zu erlangen. Wie die | es. Es mußte erst ein Minister ersGossen, werden, [eidigungen und Beschimpfungen E Miedorkehr der alten Zu- „Kreugzeitung“ dazu kTommt, von Ausnahmebestimmunger E die demokratishe Regieruna , auf. Das dén Zenelsene Prosletarier- diejenigen möchte i® mich_wen M D a Hie für Deutschland wieder die nationalen Kreise zu sprechen, ist auch mir unerfindlich. | blut aber hat sie kühl aelassen. Wer soll die Mord fangen? Herr stände erstreben. ; Wenn Sie R 0 Boffnurn en rit mehr haden Sind diese. Mörderkreise, Herr Kollege Schulh, nationale Kreise? | Weismann is der unfähigste, -um politische Banditen zu erwishen. háben wollen, so können Se ichten t diesen Weise vertreten Die | Diese Leute richten in ihrer Verblendung die deutsche Nation zu- Die Orgeschbañden, diese Y örderorganisationen, werden ‘von den als wenn Sie dauernd Ihre ns A als Parteisache sondern als | grunde; aus nationalen Gründen wollen wir ‘das Reih im | Großindustriellen mit Geldmitteln versehen. F werden die Arbeiter Monarchie kann wes Pr wat) Mir haben jekt drinaendere JFnnern und nah außen aufrechterhalten und darum find wir | weiter für den Kampf um die Republik mobilisteren. ti bei L bio 4 s t Staatsform, die in der Verfassung ! für die Verordnungen, die uns aber niht weit genug gehen und ; “f e Se el
—
Wollen wir aus dieser Atmosphäre — und das is es doc, worauf es allein ankommt — wieder beraus, wollen wir gesunden, wollen wir aus diesem Elend herauskommen, dann muß das System des politischen Mordes endlih enden, das die politisGe Ohnmacht eines Volkes offenbart. (Lebhafte Zustimmung.) Wollen wir aus diesem System heraus, so müssen alle, die - überhaupt noch auf das liebe Himmelsliht Vernunft irgendeinen Anspru} machen, daran arbeiten, diese Atmosphäre zu entgiften. (Stürmishe Zustimmung.) Und wie kann sie entgiftet werden? Meine Damen und Herren! Sie können mir. gewiß zurufen: Das ist eine Frage, die man zunächst an die Alliierten zu stellen hat! Nun, ih war Zeuge bedeutsarner Unterhaltungen unseres ermordeten Freundes in Genua vor den mächtigsten der alliierten Staatsmänner. Einen beredteren Anwalt in kleinen, intimen Gesprädhen — ernsthaften Gesprächen! —, einen - beredterèn Anwalt für die Freiheit des- deutschen Volkes. als Hérrn Dr. Rathenau hätten Sie in ganz Deutschland “nit finden können! Seine Art, die Atmosphäre vorzubereiten, sie zu gestalten, die Behandlung der Probleme aus der - Atmosphäre der - Leidenshaft hbinübecr;ufühten in - kuhigere Erwägung und vornehmere Gcsinnung, das hat keiner so verstanden wie. Dri Rathenau. JIch war Teilnehmer und Zeuge eines Gesprächs mit dem ersten englischen Minister Lloyd George, in dessen Verlauf Dr. Rathenau ganz klar und ernsthaft sagte: „unter dem System, unter dem uns zurzeit die Alliierten halten, kann das deutsche Volk nicht leben“! (Stürmishe Rufe: Hört, hört!) Niemals habe ich einen Mann edlere vaterländische Arbeit verrihten sehen als Dr. Rathenau. Was abèr war nach der rechtsvölkischen Presse sein Motiv? Ja meine Damen und Herren, wenn ih in diesem Briefe lese, daß natürli die Verträge alle nur abgeschlossen find, damit er und seine Judensipp\schaft si bereichern können (stürmische Pfuirufe, andauernde wachsende Erregung ; Rufe links: Lump! Schurke!), dann können Sie wohl verstehen, daß unter dieser völkishen Verheerung, unter der wir leiden, unser deutsches Vaterland rettungslos dem Untergang entgegen" treiben muß. Ich war vorhin beim Kirchgang Zeuge des Aufmarsches der großen Massen zur Demonstration im Lustgarten. Da war Ordnung, da war Disziplin. Es war eine Ruhe, aber mögen si die Kreise in Deutschland durch diese äußere Ruhe niht täuschen lassen. (Sehr ritig! links.) In der Tiefe droht ein Vulkan! (Stürmischer Beifall und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.) Ich muß hier das Wort wiederholen, das ih seinerzeit gesprochen habe, ‘daß in einem so wahnwißigen Entscheidungskampf, den viele von Ihnen ge- wissenlos herbeiführen, uns unsere Pflicht dahin führt, wo die großen Scharen des arbeitenden Volkes stehen. (Erneuter lebhafter Beifall.) Meine Damen und Herren ! Die Frage ist ernsthaft, sie muß hier in Rube erörtert werden. Gewiß können wir. aus eigener Kraft ohne Einsicht der alliierten Staatsmänner Ruhe und Ordnung. in Deutschland und ein Wiedererwachen des deutschen wirtschaftlichen Lebens nicht herbeiführen. Es ist ganz klar — und darüber soll kein Zweifel ge- lassen werden -—: Abgesehen- von dem oder jenem Zeichen des Ver-
ständnisses haben die alliierten Regierungen dem demokratischen
Deutschland im Laufe ‘eines Jahres nur Demütigungen zugefügt
(Lebhafte Zustimmung.) Das spreche ih ofen aus: Der Wahn, der dur die Welt ging, als ob-der Ausgang des Krieges eine Sicherung demoktratisher Freiheit sei, das war eben nur ein Wahn und eine \{merzlihe Enttäuschung für das déutshe Volk und auch die
größte Enttäushung für die deutsche, auch die radikal - gesinnte
Arbeiterschaft. (Sehr rihtig!) Die Entscheidung über Oberschlesien lag nicht in unserer Macht. Jch kenne die Angriffe gegen - die
Männer, die troß Oberschlesien die Politik weitergeführt haben, weil
es eben - keinen anderen Weg gibt. Die Entscheidung in
Oberschlesien war das größte, das himmelschreiendste Unrecht, das
dem deutschen Volke durch den Bruch des Versailler Ver-
trages angetan werden konnte. (Stürmishe Zustimmung.)
Ich bin von einem alliierten Staatsmann — es war Lloyd George —
gefragt wordén : ‘Herr Reichskanzler, wie stellen Sie sih zum Völker-
bund? Ich habe ihm folgende Antwort gegebèn: Ih bin ein Freund
eines Völkerbundes, und ich würde den Tag begrüßen, wo die große
Organisation der Völker geshaffen werden könnte; um allen, was
Menschenantlitz trägt, den Frieden auf der Welt zu bewahren. Aber
Fh glaube, ih war es Dr. Nathenau schuldig, noch einigeWorte hier in die Debatte einzuflehten. Ich bedaure niht nur als Freund seinen grausamen Tod, sondern wir sind tief unglücklich, in ihm den großen Mitarbeiter verloren zu haben. Jch würde mich freuen, wenn gerade in den Kreisen, die bisher unserer Politik feindlihß gegenüber standen, ein Verständnis dafür vorhanden wäre, daß gewisse Linien unserer Politik unter keinen Umständen verlassen werden dürfen. Aber, meine Damen und Herren, - die vielges{mähte Erfüllungspolitik ift na außen sabotiert, wenn wir nah innen nicht zu einer einheitlichen festgefügten Auffassung: unserer Politik kommen. (Sehr richtig! in der Mitte und links.) Es geht nit an, Divergenzen zwischen Kanzler und Ministern zu konstruieren; und wenn sie vorhanden sein sollten, dann muß gerade aus außerpolitischen Gründen nach einer einheit- lichen Linie der inneren Politik so {chnell wie möglih gesucht werden. „Minister Dr: Rathenau hat am Abend vor séinein Tod mit einem
Herrn aus Jhrer Fraktion, meine Herren von der deutschen Volks partei, bei einem Diplomaten bis 1 Uhr nachts zugebracht, nit étwa, wie man.’ da- und - dort vermuten könnte, um \ich zu ergößen. Das8 Gespräh war ein ernstes, großes, politisches Gespräch um -die-Nes- parationsfrage. Die größten Gedankengänge beschäftigten diesen Minister Tag und Nacht in der Neparationsfrage wie in der Schuld« frage. Nachdem der Herr Kollege Hergt jeßt in den Saal gekommen ist, darf ich sagen : wir haben gerade für die Förderung dieser Frage dur seinen Tod unendlich viel verloren. Wir find nit untätig, meine Herren, und das Geschrei, was draußen geübt wird, ist das törichste, was es gegeben ‘hat. (Sehr richtig! in der Mitte “und links.) Man darf aber, wenn man Politik ‘treibt, und wenn man auf Jahre hinaus \chauen muß, niht alles an die große Glocke hängen, und vor allem darf man jene Glocke nicht läuten, für die man in meiner Heimat ein sehr böses Wort geprägt hat. In diesem Gespräch gerade mit einem Industriellen, einem hervorragenden Mit- glied der deutshen Volkspartei, hat fich gezeigt, daß man das Problem der Reparation, auch wenn man sonst verschiedener Auf- fassung ist, doch in starker Form fördernd in gemeinsamen Be- sprehungen verschiedenster Parteien behandeln kann. (Sehr richtig! bei der D. Volksp.)
Das, was in der Welt geschehen ist, was die englishe Bank uns im Dezember geantwortet hat, was jeßt das Komitee der Anleihe- sahverständigen ausgesprochen hat, ist eine Basis, auf der alle, die in Deutschland guten Willens sind, die auswärtige Politik und die große Frage der Kontribution, um - dieses Wort zu gebrauchen, förderlich behandeln könnten (sehr richtig! in der Mitte und links). Wir wären ja tôricht, wenn wir dieses Instrument nicht in unsere’ Hand nehmen würden. Es ist deshalb geradezu eine Sinnlosigkeit, wenn \ich in Deutfchland die Menschen die Köpfe darüber zerschlagen, ob eine kleine, eine mittlere oder eine große Anleihe notwendig ist. (Sehr gut! links und in der Mitte.) - Nein, eins ist in der Reparationsfrage notwendig, : daß- wir nicht eine Politik mit Ultimaten und Terminen erleben. (Sehr richtig! links und in der Mitte.) E
/ Und ein Zweites ist notwendig; darüber ist sich heute die Welt einig. Das politishe Diktat heilt weder . das deutsche Volk, ‘noch Europa, _noh die Menschheit. Die Politik, die wir im leßten Jahr wie in - diesem Jahr erstrebt Haben, zielt auf eine ver« nünftige Lösung des ganzen Reparationsproblems auf wirt schaftliher Basis. Wir wollen uns nicht entziehen, wir wollen nit davonlaufen. Ju keinem Augenblick, auch nicht bei der s{hrècklihen Entscheidung - über Oberschlesien haben wir die Geduld verloren, am Rettungswerk des deutsdhen Volkes tnit« zuarbeiten. Wer, wie ih das von rechts immer höre, wie es mir aus den Zeitungen entgegentönt, mit Faust sagt: „Flu vor allem'der
Geduld“, der hat \sich aus der polilishen Arbeit, aus. der Rettungsarbeit für “ unser Vaterland -ausgeschaltet, (Sehr
rihtig! links und in der Mitte.) Geduld gehört dazu.
Gewiß, meine “ Damen und Herren, mit nationalistischen
Kundgebungen lösen Sie kein Problem in Deutschland. . (Sehr
richtig! links und in der Mitte.) Ist es denn eine Schande, wenn
jemand von uns, von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechten
in idealem Shwung die Fäden der Verständigung mit allen Nationen
anzuknüpfen versucht? Jst es eine Schaude, wenn wir mit jenem
würdigen. Es war auch nicht mögli, in Ihrer Mitte — und ich persönlich müßte als sein Freund das m t besonderer Bewegung tun —, über die großen Entwürfe seiner Seele zu sprechen. Allein, meine Damen und Herren, eins will id in Ihrer Mitte doch sagen. Wenn Sie in Deutschland auf einen Mann, auf seine glänzenden Sdeen und auf sein Wort hätten bauen Fönnen, in einer Frage die Fnitiative zu ergreifen im Interesse unseres deutschen Volkes, dann wäre es die Weiterarbeit des Herrn Dr. Rathenau bezüglih der großen Schicksalsfrage der Alleinshuld Deutschlands am Kriege gewesen. (Sehr rihtig! bei den D. Dem.). Hier sind große Entwi&lungen jäh unterbrochen, und die Herren, die die Verantwortung dafür tragen, können das niemals mehr vor ihrem Volke wieder, gutmahen. Aber, meine Damen und Herren, ih bin der Rede des Herrn Abg. Dr. Hergt mit steigender Enttäuschung gefolgt. Ih habe erwartet, daß heute nit nur eine Verurteilung des Mordes an si erfolgt, sondern daß diese Gelegenheit benübt wird, einen Schnitt zu machen gegenüber denen, gegen dié-fich die leidenschaftlichen Anklagen des Volkes dur ganz Deutschland erheben F habe erwartet, daß von dieser Seite heute ein Wört@hen falle, um cinmal auch die in Ihren eigenen Reihen zu einer gewifsen Ordnung zu rufen, die an der Entwicklung einer Mordatmosphäre in Deutschland zweifellos persönlich Schuld tragen. (Sehr richtig! links und im Zentrum.) Was Sie z. B., Herr Abg. Körner, persönlih in Ihren Zeitungen im Schwabenland geschrieben haben, das können Sie nicht wieder gutmachen. (Zurufe und Unruhe.)
Wie weit die Vergiftung in Deutschland geht, will ih . einmal an einem Beispiel zeigen. Ich verstehe, daß man an der Politik der Regierung, an unserem Verhalten persönliher und politisher Art, Kritik üben kann. Warum niht? Ich verstehe auch ein \charfes Wort, verstehe auch Hohn und Spott im politischen Kampf, verstehe die Verzerrung zur Karrikatur. Ziel und Richtung unserer Politik — das. ist, glaube ih, oder sollte es wenigstens sein, Gemeingut des ganzen Hauses, — Ziel und Richtung unserer Politik. ist die Rettung der deutschen Nation. |(Lhafte Zustimmung.) Die Methode, meine Damen und Herren, die ist \trittig. In Fragen der Methode aber sollten fich Söhne des deutschen Volkes mindestens immer mit. der Hochachtung begegnen, die es uns ermögliht, vor dem Ausland als
__ eine einheitliße Nation überhaupt aufzutreten. (Stürntischer Beifall links und in der Mitte.)
; Wenn wir nun die Politik der lezten Jahre überschauen, so Yat es, wie ih Ihnen sagen darf, herbe Enttäushungen gegeben, tiefster Schmerz hat sih in unsere Seele dann und wann gesenkt, und wir haben das Zittern des deutshen Volkskörpers in sciner Arbeiter- und Beamtenschaft erlebt. Meine Damen und Herren, da glaubt nun ein Reichstagskollege folgendes schreiben zu können :
(Zuruf ‘links: Namen nennen!) — der Name kommt noch —. Er spricht in seinem Blatt von Forderungen über neue Beträge, die notwendig sind, um die Arbeiter und Beamten in ihren Bezügen auf- zubessern. Dann fährt der betreffende Kollege fort:
Die jetzige Regierung ist in Wirklichkeit nur eine, vom Deut-
__ \{en Reich zwar bezahlte, Angestellte der Entente, die ihre Forde-
rungen und Vorschriften einfa zu erfüllen hat; sonst wird sie einfach auf die Straße geseßt und ist brotlos. | (Stürmi\he Rufe: Hört, hört! und - erregte Pfuirufe! — Große
Unruhe.) Können Sie sich eine größere Entwürdigung von Menschen
_ denken, die, wie wir, seit Jahresfrist an dieser Stelle stehen? Steigt
Ihnen (zu den D. Nat.) da nit auch die Schamröte ins Gesicht?!
(Anhaltende Rufe links: Wer ist das ?! — Unruhe,) — Das
„Deutsche Tageblatt“, Herausgeber Reinhold Wulle. Aber, meine
“ Dämen und Herren, die Sache hat noch eine größere Bedeutung:
_ Hier liegt niht nur eine redakti onelle Verantwortung vor, sonder dieser Artikel mit den \{mähli{sten Beleidigungen ist ausdrücklih geschrieben von Reinhold Wulle, Mitglied des Reichstags!
(Erneute erregte Pfuirufe.) Das ist Ihr Kollege (zu den D. Nat.). (Anhaltende große Unruhe und erregte Zurufe links.) Ich darf fort-
fahren. Nun kommt er zum Schluß und sagt von uns, die wir hier
“ seien, um unser Brot zu verdienen, die. wir Ententeknehte seien, die wir deshalb die Politik machen, damit wir der Entente gefallen und dadurch eine Anstellung haben:
frieg und die Revolution ershütterte öffentliche Sittlichkeits- und Verantwortlichkeitsgefühl bald wieder zum deutschen Allgemeine gut werden, daß solche immerhin unzulänglihen Maßnahmen überflüssig werden. Möge doch bei allen Parteien Die Erkenntnis aus\schlaggebend werden, daß sie nicht Selbstzweck sind, sondern nur Mittel, dem Volke zu dienen in allen seinen Berufen, Ständen und Schichten, ein Mittel zur Erhaltung und Rettung des einigen, uns allen - gemeinsamen deutschen Vaterlandes. (Beifall.) o
Aba. A l per s (Dt. Hannover) gibt für seine Fraktion è Gee ia Bruernbund eine Erklärung ab, in der es heißt: Alle deutschen Märiner und Frauen empfinden tiefste Entrüstung über den Mord an Reichsminister Rathenau. Mir billigen alle Maßmahmen,
Förderung der Freiheit sucht! In diesem Sinne, meine Damen und Herren, Mitarbeit! Jn diesem Sinne müssen alle Hände, muß jeder Mund sih regen, um endlich in Deutschland diese Atmosphäre des Mordes, des Zankes, der Vergiftung zu zerstören!
Da steht (nach rechts) der Feind, der sein Gift in die Wunden eines Volkes träufelt. — Da steht der Feind — und darüber ist kein Zweifel: ‘dieser. Feind steht rets! (Stürmischer, langanhaltender Beifall und Händeklatshen in der Mitte und links und auf sämt- lichen Tribünen. — Große, langandauernde Bewegung.)
¿- Mg. Heinze (D. Vp.): Wir sind-in dev Nerurteilung der Mordtat ‘der Auffassung des Herrn Reichskanzlers, Wir sind ent\eßt, daß Deutschland aus dieser Atmosphäre niht herauskommt. Was ven. ermordeten Minister angeht, so ist wohl kein Streit über die außetorventlihe Bedeutung des Mordes. Man wird nit streiten über seine sittlihe- Größe, über die fulturellen Verdienste Nathenaus, XFéne? Geistesgaben und“ die-Hingebuñg, mit der er sich bemüht. hat,zan er Spihe unserer auswärtigen Verwaltung das Wohl Deutschlands zu Fôrdern. Wir haben dei (Crfolà seiner Genua-Tätigkeit anerkannt, ben Uüngeheuren Gindruck seiner Rede, der mit dem Nufe: „Frieden gesGlossen hat. Zweifellos ist eine bedeutende Persönlichkeit von .uns «gewichen, die für das Vaterland noch außerordentli viel geleistet hätte, und auf dessen Wirkungen noch aroße Hoffnungen gestanden haben. (Beifall bei der Deutschen Volkspartei.) Wir, haben mit vollem Herzen añ der gestrigen Trauerkundaebung teilgenommen und ir bedauert, daß diese Kundgebung durch Szenen gestört worden it, von. denen sh der Verstorbene am allerersten abgewandt. hâtte. (Gs Ft: selbstverständlich, daß unter dem Druck einer derartigen Tak der Nuf: ertönt, daß Abhilfe geschehen müsse. Wir stimmen in diesen
¿- Ruf aus. vollem Herzen ein und wollen alles tun, um dergleichen un- : môglih zu machen. Die Regierung muß die Strafgeseße in ‘vollem Maße anwenden und. mit Schärfe gegen . geheime _s\taatsfeindliche Organisationen vorgehen. Es muß {nell durchgegriffen werden und ein:Moment für den Artikel 48 der Reichsverfassung ist gegeben. Die Sicherheit. des Staats ist gefährdet. Wir billigen, daß in diesen Ausnahmezuständen mit Ausnahmemaßregeln vorgegangen wird. Die Stimmung, aus der derartige Nerbrechen hervorgehen, muß beseitigt werden. - Solhe Stimmung wird vor allem dur den unerhörten Friedensvertrag erzeuat, durch das rechtswidrige Abtrennen , Ober- \{lesiens, durch die Demütigunaen, die wir täglich erleben. (Zu- stimmuna rets.) Das ist der Urgrund der Stimmung, die erzeugt worden ist. Das erhißte Feuer wird abgekühlt, wenn diese Lasten von unis genommen werden. (Unruhe links.) Die Atmosphäre ist durch die Vernichtung zahlloser Eristenzen geschaffen worden. Wir müssen da- von absehen, daß die Parteien sich geaenseitia diese Zustände zur Schuld anrecnen. (Zustimmuna bei der Deutschen Volkspartei.) Wir müssen alle Kräfte zu positiver Arbeiit zusammenfassen und glaube i,
Wir freuen “ uns über die An- Minister Rathenau bei den ver- Lassen Sie mich kurz sagen,
rewendet werden. Das ergibt sich hon aus dem Wortlaut des § 1. Die jekige Verordnung enthält fogar gegenüber der Vevordnung an- láßlih des Mordes an Erzberger noch Konzessionen m die N
Daß die Verordnung auch in Bayern angewendet werden wird, das enierunasvertreter einreden wollen. Wäre die Ver-
Kommunisten.)