1900 / 175 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Jul 1900 18:00:01 GMT) scan diff

end. Bureaudiätar bei der Intend. der 25, Div, unterEcneitnung f

Hoffmann, der 10, Div., Seitel, bisher f in Freiburg in Baden. Feldla offmann, bisher bei der Intend. der 10, Div., Seidel, bish Sai Serqcant V i a nennung-zum F

itär-Intend. Sekretär. D IAEE Is Kriegskafse.

Kriegszahlmeister: Zahlmeister Rol, bisher im Inf. Reat. Kaifer Wilhelm (2. Großherzl. Hess.) Nr. 116. Kassierer : Lt, a. D. Hoge, biéher Hilfsarbeiter bei der Gen, Militärkzsse.

Feld-Proviantamt. i eld-Proviantmeister : a Göt. bisher in Stalluvönen. Feld Maga ontroleur: Proviantamts-Assist. Broß- mer, bither in Karlsruhe. Feld-Magazin-Assistent : PYrovtantamts- Assist. Pieper, bisher in Colmar, Proviantamts-Ashift, Stoffregen, bisber in Koblenz, H ande, bisher. Proviantamts-Aspir. inPafsewalk, Werner, bisher Proviantamts-Aspir. in Potsdam, die beiden leßteren unter E N R D E e, eld» eretamt. _ Feldmagazin-Rendant: Proviantamt3-Kontroleur G räf, bisher in Lüneburg. Feldmagazin-Kontroleur : Proviantamts-Afsift. Messin f bisher in Polsdam. Feldmagazin-Assistenten: Proviantamts-Assift. Muß, bisher in Gleiwiß, Goërke, bisher róviantarmts-Asptr.” in Tilfit, unter Ernennung M L st. orpsarzt. i

Stabsapotheker: Korps - Stabsapotheker Wormstall, bisher beim V. Armee-Korps.

Justizverwaltung, ;

Feld-Ober-Kriegsgerihtsrath(Feld-Korps- Auditeur): Div. Auditeur Voliey, bisher bei der 13, Div. C gra (Div. Nuditeur): Garn Auditeur Willeke, bisher in Diedenhofen, Garn. Auditeur Scchönewerk, bithec in Wesel. Feld-Gertchts\hreiber (Feld-Gerictsaktuar): Militär-Geri&tsaktuar Herber, bisher ia Main, Frit ch, bisher Vize-Feldw. in der HalbInvaliden- Abtheil. ._ des Garde-Korps, unter Ertiennung zum Militär-Gerichtsaktuar, Krajewski, bisher Feldw. im Inf. Regt. Graf Bose (1. Thüring.) Nr. 31, unter Ecnennung zum Militär-Gerichtsaktuar.

Feldgeiftltiche.

Evans. Feld-Div. Geisllicher: Div. Pfarrer Schmidt, bisher bei der 2. Game In. Div., Kathol. Feld-Div Geistlicher : Div. Pfarrer Dr. SFseke, bisher bei der 29. Div.

Feldpost-Expedition.

Feld-Ober-Postsekretär: Postsekretär Nigmann, Feld- Postsekretär: Postiekretär Barten, Poftsekretär Lindenau, Ober - Posftassist. Nott, Postassistenten Breyther, Lüder, Hagedorn, Körner, sämmtlich bisher im Bezirk der Ober-Postdirektion Berlin.

1. Ostasiatishes Infanterte-Regiment.

Zahlmeister: Zahlmeister Brusendorff, bisher im Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1 Westpreuß.) Nr. 6. Zahlmeister Weis ke, bisber im Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Oftpreuß.) Nr. 44.

2. Ostasiatisches Infanterie-Regiment.

Zahlmeister: Zablmeister Krebs, bither im Füs, Negt. von Stein- mh (Westfäl.) Nr. 37. Ackermänn, bisher Zahlmeister: Aspir. im Königl. Sächs. 9. Inf. Regt. Nr. 133, unter Ernennung zum Zahl-

meifter. 3. Ostasiatishes Infanterie-Regiment.

Zahlmeister: Zahlmeister Dannappel, bisher im Inf. Regt, Ne. 163. Auffart b, bisher Zahlniéister-Aspir. im Niederrhein. Füs. Regt. Nr. 39, unter Graennung zum Zahlmeister.

4. Ostasiatishes Infanterie-Regiment.

Zahlmeister: Zahlmeister Tes, bisher im Inf. Negt. Nr. 99. Bodensteiner, bicher im Königk. Bayer. Inf. Leib-Regt.

Oñnajtatisches Reiter-Regiment.

Zablmeister: Hacnisch, bisher Zahlmetster-Aspir, im Negt. der Gardes du Corps, unter Ernennung zum Zahlmeister. Dber-Roßarzt : Ober-Roßarzt Bergemann. bisher im 2 Brandenburg. Ulan. Negt Nr. 11. Roßarzt: Roßarzt Lotb, bisher im Feld-Art. Regt. Nr. 46.

Osftasiatisches Feld-Axtillerie-Regiment. -

Zahlmeister: Zahlmeister Koch, bitber im 5. Bad. Feld-Art. Negt. Nr. 76. Züchtig, bisher Zahliwmeister-Aspir. im 2. Groß- herzogl. Meclenburg. Drag. Regt. Nr. 18, unter Sruennung zum Zahlmeister. Ober-Roßarzi: Döer-Roßarzt Hußfeld, bisher im Holsteir. Feld-Art. Reat. Nx. 24. Noßärzte: Roßarzt Schlie, bisher im Feld-Art. Regt. Nr. 62. Roßarzt Carl, biéher im 9, Rhein. Feld-Art. Ret. Nr. 23. Oelhorn, bisher Unter-Roß- arzt im Hus. Negt. von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3, urter Er- nennung zum Roßarzt. E s

Oftasiatishes Pionter-Batatilon. /

Zahlmeister Laut ner, bisher Zablmeister-Wipir. bei der Kriegs-

\chule in Engers, unter Ernennu-g zum Zahlmeister. Eisenbahn-Baukompagnie.

Zahlmeister F rot, bisher Zahlmeister-Aspir. im Drag. Regt.

von Arnim (2, Brandenburg.) Ne. 12, unter Ernernung zum

Zahlmeister. / Korps- Telegraphen-Abtheilung.

Feldtelegraphen-Inip.: Postsekretär Beneke, Feldtelegravhen- Sekretär: Telegraphen- Assist. Tanke, bisher im Bezirk der Ober- Postbirektion Berlin. ;

Sanitäts-Kompagnie.

Feldapotheker: Garn. Apotheker Dr. Weigt, bisher beim VI. Armee-Korps. Zahlmeister: Borowskt, bisher Zahlmeister- Aspirant beim Bezirlê-Kommando 1 Breslau, unter Ernennung zum Z1hlmeifier. A

Munitions-Kolonnen- Abtheilung.

Zahlmeister: Kntes, bisher Zahlmeister-Aspir. im Fuß-Art. Regt. General-Feldzeugmeister (Hrandenburg.) Nr. 3, unter Ecnennung zum Zahlmeister, Roßärzte: Weßarzt Zinke, bisher im Thüring. Hus. Regt. Nr. 12. Hoblwein, bisber Unter - Roßarzt im Huf. Ret. König Humbert von Italien (1. H: ff.) Nr. 13, unter Ernennung

zum Roßarzt. PLvtantkolonte Ne 1

Zahlmeister: Kaeber, bither Zahlmeister-Aspir, im Feld-Art. Regt. Nr. 67, unter Ernencung zum Zahlmeister. Roßarzt: Glaesmer, bisher UnteriNRoßarzt im Leib-Garde-Hus. Regt., unter Erneanung zum Roßarzt.

Proviantkolonne Nr. 2. ;

Zahlmeister: Scholz, bither Zablmeister - Aspir. im Schles. Pion-Bat Nr. 6; “unter Ernennung zum Zahlmeister. Roßarzt: Beur, bisher Unter-Noßarzt im Wi. stsäl. Ulan. Regt. Nr. 5, unter

cnennurg zum Roßarzt, Feldbäcckeret-Kolonne.

Zahlmeister: Scholz, bisher Zahlmeist-r-Aspir. im Hus. Regt.

von Schill (1, Schles.) Nr. 4, unter Ernennung zum Zahlmeister. Feldlazareth Nr. 1. : i

Feldapotheker: Tornow, bisher einjährig-freiwilliger Militär- Apotheker beim Garn. Lazareth 1 Berlin, unter Ernennung zum Feld- apotheker. Feldlazareth-Jnsp,: Lazareth-Jasp. Laumann, bisher in Frankfurt a. O. Feldlazareth-Rendant: Raa, bisher Sanitäts- Feldwebel und Lazareth-Rechnungsführer in Köslin, unter Ernennung zum Feldlazareth-NRendanten.

Feldlazareth Nr. 2. i

Feldapoth-ker: Otten, biéher einjährig-freiwilliger Militär- Apotheker teim Garn, Lazareth tin Magdeburg, unter Ernennung zum Feldapotheker. Feltlazare1h-Insp.: Kasernen-Jnsp. Beer, bisher in Rasterburg. Feldlazareth-Rendant: Schmidt, bisher Sanitäts-

ldwebel und Lazareth-Rehnungsführer in Alten-Grabow, unter

e Be um Feldlazareth-Rendanten. O eldlazareth Nr. 3

eldapoitheker : itt, bisher einjährig - freiwilliger Militär- Apotheker beim Garn. Lazareth in Minden, unter Ernennung zum Feldapotheker. Feldlazareth-Insp. : Kasernen - Insp. Stirnagel, bisher in Breslau. Feldlazareth-Rendant: Günther, Zahlmeister- Aspir. und Lazareth-Rechnungsführer in Hadersleben, unter Ernennung zum Feldlazareth-Rendanten.

Feldlazareth Nx. 4. :

eldapotheker: Paßelt, bisher einjährig- freiwilliger Militär- Apotheker beim Garn. Lazareth in Saarbrücken, unter Ernennung zum Fcldapotheker. Feldlazareth-Insp, : Kasernen-Insp. Zarnke, isher

reth - Rentant: Haertel, bisher t im eld-Art: Regt. Nr. 24, unter Er-- eldlazateth:Rendanten.

Gtappen-Kömmaändo.

Zahlmeister: Becking, bisher Zahlmeister-Aspir. im Feld-Art. Regt. Nr. 70, unter Ma Bus B

erdedepot.

Zahlmeister: Kuschnerus, bisher Zahlmeister-Aspir. im Königin Augusta Garde-Gren. Negt. Nr. 4, unter Ernennung zum Zahlmeister. Roßarzt: Reßarzt Hande, bisher im Feld-Art. Regt. Nr. 59.

Lazareth-Reservedepot.

Feldlazareth-Insp.: Lazareth - Verwaltungs - Insp.-Mut schall, bisher in ‘Kolberg: Feldapothekec: Garn. Apotheker“ Dr.* Pauer, bisber beim XI. Armee, Korys. Kownaäßky, bisher einjährig - fret- willtzer Militär Apotheker beim Garn. Lazareth“ in Danzig, unter Ernennung zum Feldapothcker.

Kriegslazarath-Per})onal.

Feldapotheker: Garn. Apotheker Dr. Giese, bieher beim 11. Armee-Korps, Törber, bisher einjährig-freiwilliger Militär- Nyoôthcker beim Garn. Lazareth in Altona, unter Ernennung zum Feldähotheker, Volk, bisher einjährig-freiw:lligec Militär-Apotheker beim Garn. Lazareth in Karlsruhe, unter Ernennung zum Felh- apotheker. i

Feldlazareth-Insp.: Garn. Verwalt. Insp. Lange, bisher in Ludwrotgsluit, E Verwalt. a A bisher in Gera, Kasecnen-Fusp. Hülmann, bisher in St. Avoid.

ee aan Rendant: Schneider (Gustav), bisher Wacht- meistéc im Feld-Art. Reat. Ne. 67, Mufold, bisher Sanitäts- Sergeant beim Garn. Lazar-th in Perleberg, Sellin, bisher Sanitäts-Sergeant beim Garn. Lazareth in Angermünde, unter- Ernennung zu Feldlazareth-Rendanten. Etappen-Magazin-Perfonal. n,

Feldmagazin-Rendant: Proviantamts- Assist. Müller, bisher in Cassel. Feldmagazin-Kontroleur: Proviantamts- Assist. Wolff, bisher ia Thorn. Proviantamts-Assi\t. Ko inzer, bisher in Sc{;werin.

Feldmagazin-Assist.: Lenz, bither Proviantamts-Aspir. in Hans nover, Tüxen, bisher Proviantamts - Aspir. in Schwedt a. O., Beut, bisher Proviantamts- Aspic. ta Wesel, Fahrho lz, bisher Proviantamts-Aspir. in Gnesen, unter Ernenaung zu Proviantamts-

Assistenten. Mf Lazareth \chiff. | Apotheker: Garn. Ap theker Hünnemeier, bisher beim VIL. Armee-Korps.

Ag

Nichtamllices. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie dem „W. T. B.“ ‘aus Bergen gemeldet wird, heute Vormittag um 9 Uhr an Bord der Yacht „Hohenzollern“ von dort nah Bremerhaven abgereist.

Der zum Präsidenten des Reichs-Militärgerichts er- nannte Generalleutnant Freiherr von Gemmingen ist bis zum 1. Oktober d. J. zu den Offizieren von der Armee mit Anweisung seines Wohnsißes in Berlin verseßt worden, um ihm schon jeßt Gelegenheit zu geben, mit den Behörden in Verbindung zu treten und alle erforderlihen Vorbereitungen zur Errichtung des neuen Reichs - Militärgerihtshofes treffen zu können.

Zur Untersuchung des heute Nacht auf der Station Camen der Strede Hamm—Dortmund vorgekommenén Eisenbahnunfalls hat sich der vortragende Rath im Reichs- Eisenbahnamt, Geheime Ober-Baurath von Misani sofort an Ort und Stellè begeben.

Ekensund, 24. Juli. Jhre Majestät die Kaiserin traf, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, an Bord Jhrer Yacht „Jduna“, von der Gjenner Foöhrde kommend, heute vor Ékensund ein und begab Sich mit den Prinzen Söhnen und Zhrer Umgebung nah Schloß Graven|stein. Morgen ge- denkt Jhre Majestät nah Kiel zu segeln und Sich Abends nah Wilhelmshaven zu begeben, um das Marine-Lazareth\chi} „Gera“ vor der Ausreise nah China zu besichtigen.

Barmen, 24. Juli. Jn der heutigen Stadtver- ordneten-Versammlung verlas, wie „W. T. B.“ meldet, der Ober-Bürgermeister ein Schreiben des Regie- rungs-Präsidenten, in welhem derselbe ihm mittheilt, daß, nah einem Erlaß des Ministers des Innern, Seine Majestät der Kaiser und König infolge eines von dem Ober - Bürgermeister, dem Bürgermcister von Elberfeld und dem Landrath des Kreises Mettmann gemeinschaft- lich gestellten Antrages erklärt hat, anläßlich der Fertig- stellung der Schwebebahn von Vohwinkel bis Barmen, der Ruhmeshalle in Barmen, des neuen Rathhauses in Elberfeld und des Siegesbrunnens in Vohwinkel, den Städten Elber- E und Barmen sowie dem Kreise Mettmann einen Besuch abzustatten und den Besuch vorläufig vor der nah dem 15. Oktober stattfindenden Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelm's 1. in Hildesheim in Aussicht stellt. Ob Jhre Majestät die Kaiserin und Königin an der Reise theilnehmen werde, lasse sih zur Zeit noch nicht bestimmen.

Oesterreich-Ungarn.

Die Kriegsschiffe „Kaiserin Elisabeth“ und „Aspern“ find? nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Pola, gestern von dort nah China ausgelaufen.

Großbritannien und Frland.

Wie das „Neuter'she Bureau“ erfährt, werden die für den Krieg in Süd-Afrika und die chinesische Ex- pedition erforderlihen weitcren Kredite des Heeres- budgets 111/24 Millionen Pfund betragen.

Rufßlgud.

Der Prinz Nikolaus von Griechenland traf gestern in St. Petersburg ein und begab sih alsbald nah Peterhof.

Belgien.

und. der. dazu. gehörigen Verträge, an. Auf eine Anfrage er- flärte der He /

Die Repräsentantenkammer nahm gestern, wie

Minister des Aeußern, die Regierung bringe dem Plan einer -belgishen Expedition nah China volle Sympathie entgegen, da derselbe der öffentlihen Meinung ent- \sprehe. Der Minister theilte ferner mit, der chinesische Gesanbte habe ihm gestern Morgen noch ein Telegramm des Vize-Königs in Nanking übermittelt, in welhem versichert werde, daß die Fremden in L, wohlbehalten seien. Der Minister fügte hinzu, daß fsih die in Belgien herrschende Aufregung durch ein Telegramm des belgischen s Al as in Peking selbst legen könnte. Juzwishen habe die belgische Re- gierung den in China befindlichen belgischen Staatsangehörigen gestattet, sih in die internationalen Kokps einreihen ju lassen und sich unter den Schuß ‘der fremden Heere zu begeben

Serbien,

Das neue Ministerium ist nunmehr gebildet und, wie das „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Belgrad vom heutigen Tage meldet, folgendermaßen zusammengeseßt: Alexa Jowanowits, bisher Präsident des Appellhofes, Präsidium und Aeußeres ; Lassar Popowitsch, bisher Richter beim Kassa- tionshof, Juneres; Nastas Antonowitsch, bisher Sektionschef im Ministerium des Jnnern, Justiz; Dr. Mika S früher Sektions-Chef im A aiten d inanzen; Oberst- leutnant Milos Wasitsh, Adjutant des Königs Alexander, Krieg; Oberst des Genie-Korps Andreas Jowanowitsch, Bauten; Dusar Spasitsch, bisher Sektions-Chef im Handels-Ministerium, Handel; Rechtsanwalt: Paul Manikowitsch, Kultus und, Unter- rit. Der Sekretär im Ministerium des Aeußern Petronie- witsch ist zum. Kabinets-Sekretär ernannt worden.

Heute wird ein Ukas veröffentlicht, welhex eine. all[- gemeine Amnestie für politishe Verbrehen gewährt. Nur die an dem Attentat auf den König Milan direkt betheiligt ge- wesenen Personèn sind von der Amnestie ausgeschlossen.

Amerika.

Auf die in der vorgestrigen Nummer d. Bl. erwähnte Botschaft, welche der Kaiser von China an den Präsi- denten der Vereinigten Staaten von Amerika McKinley gelangen ließ, hat der Präsident, nach einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus Washington, am 23. d. M. Folgendes erwidert:

„Fch bin erfreut, zu erfahren, daß Eure Majestät an-rkennt, daß die amerikanishe Regierung und das amerikanishe Volk nihts weiter von China wollen, als was recht und billig ift. Die Truppen sind gelandet worden, um die Gesandtschaft aus s{chwerer Gefahr zu befreiea und Leben und Eigeuthun der im Einkläng mit den Vertrogsrechten sh in China: aufkaltenden Amerikaner zu s{ügen. Aus Eurer Majestät Brief geht hervor, daß böswillige Menschzn, kie den Freiherr von Ketteler ermordet und. dite Gesandten in Peking belagert haben, sich im Aufstand gegen die Kaiserlichen Bebörden befinden. Wenn dies. der Fall ift, so lege ich Eur:r Majestät Regierung hiermit feierli nahe, 1) öffentli zu erklären, ob die srémden Gejandten noch leben und in welcher Laze fi? fh befinden, 2) den Diplomaten fo- fortige freie Verbindung mit ihren Regierungen zu gewähren und clle Gefahr für ihr Leben und ihre Freiheit zu beseitizen und 3) die Kaiserliden Behörden in China mit der Entsaßÿ- Expedition - in Verbindung treten zu lassen, um ein Ko- operieren zum Schuge der Ausländer und zur IWieverherstellung der Ordnung herbezuführen. Wenn diese drei Punkte zugestanden werden, so, glaube i, wird fi einer freundshaftlihen, Beilegung aller {aus den jüngsten Unruhen ergebenden Fragen kein Hinderniß entgegenstellen. Die freundschaftlichen guten Dienste Amerikas werden mit Zustimmung der übrigen Mächte Gurer Majestät gern zur Ber- fügung gestellt werden.“

Aus Panama meldet der „New York Herald“: 1500 Aufständische sind am leßten Freitag in Corozal bei Panama angekommen. Die Truppen der Regierung rückten am Sonnabend vor, zogen sich aber nah einem mehr- stündigen Gefecht zurück. Am Sonntag wurden die Feind- seligkeiten mit einem Artillerie-Gefeht wieder aufgenommen. Der Befehlshaber der Regierungstruppen flüchtete sich mit dem Chef seines Stabes auf das britishe Kriegs\cif „Leander““, Der stellvertretende Gouverneur von Panama hat jeßt die Leitung der Operationen der Regierungstruppen übernommen.

Asien.

Zu der Frage, ob die Gesandten und die übrigen Ausländer in Peking noch am Leben sind, liegen heute die folgenden Meldungen des „W. T. B.“ vor: Nach einem gestern im Auswärtigen Amt zu London eingegangenen Telegramm ist ein vom 4. d. M. datierter Brief des britishen Gesandten Macdonald in Peking am 21. d. M. in Tschifu eingetroffen. Der Gesandte biite darin um \cleunige Hilfe und theile mit, daß bereits 44 Fremde ermordet und zweimal so viel verwund.t seien. Nahrungs- mittel seien noch für zwei Wochen vorhanden, aber die Garnison werde niht mehr im stande sein, einen ernslen Angriff auszuhalt-n. Eine in Tschifu eingetroffene Meldung aus Peking vom 10. Juli! besagt, die in der britischen Gesandtschaft befindlihen Ausländer bedürften dringend des E: unter ihnen herrsche Krankheit. Die cinesishen Truppen hielten die Belagerung noch aufrecht. e In Peitang ist am 19. d. M. für den Direktor der „Chinese Engineer and Mining Company“ in Tientsin ein Bote aus Peking mit der Meldung angekommen, daß die Gesandten in Peking am 16. Juli gelebt hätten und von dem Prinzen Tsching sowie von dem General Yung-lu_ béshüßt Woran seien. Die chinesische Gesand schaft in St. Petersburg ha auf ein von ihr am_ 19. d. M. an den Vize - König von Schantung Yuan-Shi-Kai und den Taotai Scheng in Schanghai gerichtetes Telegramm gestern früh vom Tsung- li-Yamen durch Vermittelung Scheng's folgendes Telegramm Cr halten: „Am 18. d. M. besuchte auf Befehl des Tung ein Beamter die auswärtigen Gesandten und fand sie a e wohl un unversehrt. Yung-lu ordnete an, alle Gesandtschaften mit Lehens- mittelnund allemNothwendigen zu versehen, undbeantragte, daß sie, . da in Peking die Nuhe nicht vollkommen hergestellt sei, unter L Schuße Mae Truppen nah Tientsin gebracht werden, dische außer jeder Gefahr sein würden.“ Der französi “i Minister des Aeußern erhielt vom französischen g rh T Konsul in Schanghai ein vom 283. d. M., Aben

ung-Ts\chang habe ihm (dem General-Konsul) die Versiche- L E Vas der Gesandte Pichon lebe. Lie Dun Tschang habe eingewilligt, an Pichon eine Botschaft zu Y s mitteln, und fünf, Tage Zeit für die Antwort geforder!. L Der Eisenbahn- und Telegraphen - Direktor eng a Schanghai hat an den chinesishen Gesandten in ashing Wu-ting-fang telegraphiert, daß die fremden Gesandten un!

„W. T. B.“ aus Brüssel berichtet, die Vorlage, betreffend die Genehmigung der Schlußakte der Friedenskonferenz im Haag

6 Uhr 20 Minuten, datiertes Telegramm, welches besagt, Lis

Eskorte vou Peking nach Tientsin gesandt werden sollten. 4M

chinesishe Regierung habe sie nit nur beschützt, sondern ihnen n Nahrungsmittel zukommen lassen. S s Aus Tientsin sind dem französishen Minister des Aeußern Depeschen des dortigen französischen Konsuls vom 13. bis 18. Juli” zugegangen, in“ denen dem „W. T.“B.“ zus folge O wird,\ daß die Verluste, welhe die Franzosen bei dem Angriff auf die Chinésenstadt von Tientsin erlitten, 15 Todte und 50 Verwundete betrügen. Am 17. Juli sei die Stadt ruhig gewesen und habe wiedec ihr ge- wöhntes Aussehen angenommen. Die militärishen Be- fehlshaber hätten am 18. Juli darüber berathen, welche

Regierung in Tientsin einzuseßen sci. Der französis e Konsu],

fügt hinzu, daß er am 18. Juli noch keines der Telegramme erhalten habe, die seit dem 20. Juni von Paris an ihn ab- gesandt worden seien.

Mit dem Vize-König Li-Hung-Tschang hatle der Korrespondent der „Times“ in Schanghai “am 23. d. M. eine Unterredung, in der, wie diese berichiet, jener erklärt haben soll, wenn die Mandschu-Partei sih des schrecklichen Verbrechens der Ermordung des deutschen Gesandten s{uldig gemacht hätte, würde er sich untex allen Umständen weigern, die Unter-

handlungen zu führen. Die Absicht des Tsung-li-Yamen sei"

jet, die Kaiserin zu bitten, zunächst den Gesandtschaften Nahrungsmittel zu senden, dann Vorkehrungen zu treffen, um die Gesandten unter Begleitung eines Generals nah Tientsin zu senden. Der Kampf in Peking habe aufgehört, und dié fremden Truppen hättèn eine Stellung südlih von der Yuho:-Brücke inne, während die Truppen von Tungfuhsiang auf dex Nordseite ständen. Bezüglih der Grundlage der ge- planten Unterhandlungen sagte Li-Hung-Tschana, Chinas Finanzlage würde dem Lande nicht gestatten, eine Entschädigung zu zahlen, und das Volk wlüirde niemals weitere Gebiets- abirétungen zulassen. Er sei der Ansicht, daß die Mächte sich damit einverstanden erklären sollten, wenn man ihnèn die Zu- sicherung gebe, daß die Verwaltung reformiert werde und ete die gegenwärtige Krisis verantwortlihen Beamten abgeseßt würden. Ein Vertrauensmann Li-Hung-Tschang's aus seiner Umgebung habe erklärt, Li-Hung-Tschang werde si niht eher nah dem Norden begeben, als bis die Kaiserin- Wiitwe die Thorheit der bisher befolgten Politik eingesehen us sich die Erfordernisse der jezigen Sachlage klar gemacht abe.

Bevor Li-Hung-Tschang von Canton nah dem Norden abreiste, nahm er, wie der „Times“ aus Hongkong gerneldet wird, den Befehl zurück, daß die Schwarzflaggen nach Peking marschieren sollen. Die Schwarzflaggen lagerten jeßt außer- halb Cantons und würden von dem Stellvertreter des Vize- Königs überwacht, welher für die Sicherheit der Fremden in der Niederlassung die Garantie übernommen habe.

__ Ueber die Lage in der Mandschurei und den Grenz- ländern von Semirjetshens8k und Kuldscha sind dem russischen Géêneralstab die folgenden weiteren Berichte zugegangen: Ein Telegramm des Generals Grodekow aus Chabarowsf vom 22. d. M. meldet, daß der am 16. Juli aus Charbin ab- gegangene und in Chabarowsk am 21. Juli eingetroffene Dampfer „Odessa““ einen Bericht des Hauptingenieurs Fngowitsh überbracht habe, in welchem es heißt: „Unser 200 Mann starkes Detachement, welhes am 7. Juli mit einem großen Troß von chinesischen Christen, Frauen und Kindern von Telin aufgebrochen war, langte nah drei Tagen, an welchen es beständigen Angriffen ausgeseßt war und starke Verluste erlitt, in Schuan-Mjäozy an. Jnfolge be- unruhigender Nachrichten wurdé aus dem Gebiete nörd- lih von Schuan-Mjaozy alles mitgenommen, was von der Schußwache fortgeschafft werden konnte. Nach Telin wurden 70 Kosaken mit 15000 Patronen abgeschickt, allen weiter nördlich Angestellten wurde befohlen, si mit der Schuß- wahe nah dem Sungari, südlich von Charbin, zu be- eben, Dieser Rückzug wurde am 14. Juli beendet. Den Beainten der elften Sektion mit dem Jngenieur Amosow wurde befohlen, sich nah der Grenzstation- zu begeben. Der zwölften und egenen Sektion mit dem Jngenieur Sviagin wurde kein Befehl zum Rückzug gegeben, weil“ Hoffnung vor- handen war, daß sie shnelle Hilfe aus Nikolskoje erhalten würden. Die Bewegung dehnt sih jeßt südlih von Charbin aus, wo 200 Wachmannschaften befohlen wurde, sih bis zum Aeußersten zu halten und das Teliner Detachement zu vertheidigen, das von zahlreihen Banden Auffständischer bedroht wird. Zur Befreiung der VBedrohten kann niemand abgehen, da die Einwohner keinen Proviant und keine Fourage liefern und Charbin vertheidigt werden muß, wo sich einige Tausend unbewaffneter Beamten mit ihren Familien befinden. Der letzte Theil der Frauen und Kinder und der zweite Theil der Arbeiter und Bcamten der Zentral- verwaltung wird jeßt auf Dampfern befördert, die übrigen müssen das Detachement aus. Charbin abwarten, und dann ist Hoffnung vorhanden, die verlassenen Sektionen allmählich wieder einzunehmen. Die Waffen werden nur segen die Rebellen gebrauht. Nach Eintreffen von Ver- tärfungen aus Rußland werden die Arbeiten wieder auf- genommen. Die Lage ist bis ‘jeßt kuitish, da täglih Ueber- fälle seitens der Rebellen und Landstreicher, von denen die Mandscurei überfüllt ist, befürhtet werden. Auch ist es niht ausgeschlossen, daß die chinesischen Soldaten nach dem Beispiel der Soldaten in der Provinz Mukden, welche Telin angegriffen hatten, ihre Waffen gegen die Eisenbahn kehren werden. Die Gouverneure - haben zu wenig Autorität, um die Fanatiker im krcitishen Moment zu - beherrschen, während die Bevölkerung bisher zurückhaltend und Par vey gestimmt ist und sich vollkommen sympathisch zur Eisenbahn verhält.“ Nach den Berichten der Jngenieure Ryshow und Offenberg aus Dono vom 22d. M. sind die Arbeiter der weiten und fünften Sektion wohlbehalten in Abagaitui und Staro-Zuruchajtuj an der russish-n Grenze angekommen. Ferner wird dem russishen Generalstab unter dem 21. d. M. Aae: An der Grenze von Kuldscha ist ‘alles ruhig. Die ost geht zweimal in. der Woche regelmäßig nah Kuldsha und zurü; die russishe Post wird von vier Kosaken begleitet und geht regelmäßig, ebenso verkehren auch Beamte und Private ohne- Hinderniß. Der-Konsul- unterhält zu den Chinsen die besten Beziehungen. Die Chinesen 1üsten indessen ins- geheim stark. Der Konsul in Tschungutschal tele- raphiere am 20. Juli an den Genexal - Konsul: ler herrsht volikommene Ruhe, der Gouperneur bürgt üt die Aufrechterhaltung derselben. Dié * meiste - Ge- fahr- droht der östlichen Sektion der chinesishen Bahn: Berichte vom 19. Juli besagen: „Die Linie nördlih von der Station hosdizao ist sammt den: Brückèn und 14 Waggons zerstört, ebenso die Kohlengruben von Tautai, viele Bëöamte und Mitglieder der Shußmannschaft find getödtet. Die chinesischen

Truppen konzentrieren sich in großen Gruppen „in Jmpu

Sjutscheli und anderen Orten nahe der Bahnlinie. Die ganze Organisation dér Chinesen und ‘ihre Ueberfälle - be- weisen, daß nach einem - streng durchdachten Plan vor- gegangen wird, kleine Detachements abzuschneiden, ihnen den Rückzug unmöglih zu machen und sie zu vernihten. Jede Verspätung der ZLuppg ua von unserer Seite giebt den Chinesen die Kraft und die Möglichkeit, sich zu verstärken. Die Station Daschizao ist von unseren Schüßen und Kosaken be- seßt. Weiter südlich sind kleinere Kommandos vertheilt, Gegen- über den Stationen Spaletsh:-n und Gajnschou befinden sih reguläre cinesishe Truppen mit Geschüßen. Jn Blagow- jest\chensk herrsht volllommene Ruhe, die Chinesen scheinen niht gewillt zu sein, den Angriff zu wiederholen. Die Bewegungen der anderen Detachements waren günstig, be- sondere Pen haben nicht stattgefunden; es ist Hoff- nung guf eine baldige Wiederherstellung der Ruhe, wenig- stens in den naheliegenden Gebieten. Die cinesishe Be- völkerung in Charbin is vólllommen ruhig, da die Mand- shuren keine besondere Sympathie für die Aufständischen hegen, was eine baldige Wiederherstellung der Ruhe erwarten läßt. Dem russishen Finanz-Ministerium zugegangaene Depeschen theilen mit, daß der Jngenieur Botscharow aus Dono am 23. d. M. und der Jngenieur Offenberg mit sciner Abtheilung in Zuruchajtuj am Abend desselben Tages angekommen sind. Die Wagen der vierten Sektion wurden von den Chinesen ge- plündert. 12 Personen, darunter eine Frau, wurden getöëötet.

Aus Tokio wird dem „Daily- Telegraph“ unter dem 23. Juli gemeldet, daß das im Jahre 1895 ge\schaffene Eisen- bahn-Bataillon mit einer Abtheilung Kulis und Artillerie nah China abgegangen sei.

Afrika.

Eine in London eingetroffene amilihe Depesche aus Kap- stadt vom 23. d. M. meldet, dem „W. T. B.“ zufolge, daß in Kroonstad noh keine Nachrichten von dem General Hunter eingegangen seien. Der Oberst Bullock berihte aus Honingspruit vom’ 22. d. M., daß eine Burentruppe während der Nacht die Eisenbahnlinie südlich von Serfontein gekreuzt habe; die Linie sei gegenwärtig frei von Buren, welche augenscheinlih in der Nihtung nach“dem Punkte erten. wo der Rhenoster sih in den Vaal er- gießt. Es Heiße, Dewet wolle sich dort mit einem anderen Burenkommando vereinigen. Die Gefangennahme der 100 Hochländer mit ihrem Kommandeur sei bei dem- Orte Win dow erfolgt. Der Bahnkörper sei {wer beschädigt, werde aber bald wieder in Ordnung sein.

Nach einer Meldung der „Times“ marschierte der General Clery am 22. d. M. gegen Waterval. Auf dem linken englischen Flügel habe ein Plänklergefeccht mit einer- beträcht- lihen Anzahl Buren stattgefunden.

Die „Daily News“ berichten aus Lourenço Marques, daß der Kommandant der Buren in Koomatiport, Lombard, an der Grenze des Swazilandes von einer englishen Patrouille getödtet worden sei.

__ Wie Londoner Blätter ferner melden, hatte die Car- rington- und Rhodesia-Feldtruppe am 23. d. M. das erste Gefecht mit dem Feinde; sie habe die Burenstellung am Selous-Fluß angegriffen und dieselbe nach «einem heftigen Gefecht im Sturm genommen. Die Engländer hätten 4 Todte und 19 Verwundete verloren, die Verluste der Buren seien \{chwerer.

Die Geseßgebende Versammlung des Kaplandes begann gestern die Berathung des Antrages Merriman, welcher die Aufhebung des Kriegsrechis in bestimmten Distrikten der Kolonie fordert. Der Attorney-General Jtines trat dafür ein, daß das Kricgsreht so lange, als es nothwendig sei, aufrehterhalten werde. Der bisherige Attorney - General Solonion stimmte Jnnes bei. Die Fortseßung der Debatte wurde sodann vertagt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Düren sind, wie die „Nh.-Weftf, Ztg.“ miitheilt, mehrere hundert Arbeiter und Arbeiterinnen ener dortigen Filztuch* fabrik wegen Maßregelung einer Arbeiterin am 23. d. D. in den Ausftand getreten.

Land- und Forstwirthschaft. Saatenstand und Ernte in Desterreich.

Nach dem in der „Wiener. Zkg.“ veröffentliGten Bericht des K. K. Ackerbau-Ministeriums über den Stand um die Mitte des Monats Juli war der Witterungscharakter der verflossenen Berichts- periode in allen Theilen der diesseitigen Reichshälfte mit Ausnahm=z- der Oftländer ein zicmlih gleicher. Auf die warme Witterung in der ersten Hâlfte' des Juni folgten bis gegen Ende des Monats mit kurzen Unterbrechungen Läufigé, warme Niedersh!äze, welhe die Ezut- widelung sämmtlicher Saaten begünstigten. Za Gnde Junt ftieg die Temperatur ras, und es trat heißes, fommerlihes Wetter ein, das bis in die ersten Tage des Monats Jult andauerte. Um den 3, Juli erfolgte ein heftiger Wetterfturz, welher Gewitterregen, Wolkenbrüche und auch ftarke Hagelschläge brachte, die besonders in Ober-Desterreich, aber au in vielen Gegenden Nieder-Defterreichs, Böhmens und Mäßhrens an den Feldfrühten bedeutenden Schaden anrichteten. Seit dieser Zeit ber:s{te- kühle, regnerische: Witterung, und- es führten die foriwährenden Niederschläge in vielen Gebieten zu einer übermäßigen Nässe des- Bodens; erft in den lêgten Tagen heiterte ih das Wetter auf; und dié Temperatur erhod si wieder zu nor- maler Höhe. In Galizien und der Bukowina hatte der auchzu Beginn dicser Berichisperiode herrshendè Regenmangel eine große Trockenhbeit und Dürré des Bodens zur Folge. Anfangs Juli fteilien sih endli au in Galizien und. in der Bukowina starke, Regengüffe ein, ‘welhe in ungeminderter Heftigkeit einige Tage andauerten ; infolge dissea sind um den 12. Juli in Galizien viele Bäche und

lüsse aus ihren Ufern getreten und ist durch Ueberschwemmuagen und ochwasser großer Schaden eingetreten.

Wintersaaten. Jafolge der iu allgemeinen günstigen Junk- Witterung haden sich die meisten Roggenfaaten ein wentg erholt, jedo muß wegen der. zahlreichen Ausackcrungen im Früßjahr und wegen des" größtentheils sehr s{hütteren Staudes déx Saaten nach wie vor mit einem bedeutendèn Ernte « Ausfall gegenübtr dem Vörjaÿre gerechnet werden. Die“Eräke if bisher nur in der füdlihen Länder: gruppe beendet worden; in der mittleren und- der nördlichen Länderzoge behindecien die staiken Regengüfse in dem Berichtämonat die Reife des Roggens und brachten: viele Saaten - zur Lagerung. Jn günstig gelegenen Lagen Nieder- und Ober: Oesterreichs wurde der Schüitt vereinzelt um den 7. Juli in Angriff genommen, gegenwärtig ift der» selbe größtentheils au in den übrigen Ländern im Zuge und wird erst spât beencket werden. In Galizien und: dex Bukoraina wurde durch die anfänglihe andauernds Trockeuhett des Bodens und große Hihe vielfach, Nothreife. dex Noggeufaatèn herbeigeführt ; in den von Hagelschlägen betroffenen Gegenden haben au. dia Roggen»

bestände flazk gelitten.

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Resultate, In den andi en Lin wurde auch diese Fruht dur s kühle Fg gi h Sette, meldjes ta der erften und zweiten Ja ,

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da L Woche geher in threr. Eniwicklung zurückzehalt-n und. d mit der Ernte / zum theil R in ter [c i ult - Wo

auch der Rost, welher anfängs Jol noch went

wurde, hat sehr an Ausdehnung gewönnèm. In den Ostiändern hat der Weizen die große Trockenheit verhältnißmäßig günstiger über- dauert, fteht jedoch dort oft ziemlich schwach und s{chütter. In einigen Gegenden Mährens haben die Weizensaaten durch Nässe Schaden ge- nommen ; fonst zeigen si: jedo einen befriediger den Stand.

Auch die Ernte des Rapses hat sih verspätet, derselbe wird erst jet geschnitten. In Ober-Defterreih und einigen Gegenden Böhmens hat der Schnitt bisher“ befrtedigendè Resultate ergeben, während der Ernté-Ertrag in Mähren, Sthlesien, Galizien uüd zum theil au) in Böbmen viel zu wünschen übrig läßt,

Per Stand der Sommérsaaten ist infolge der Verschiedenheit der Anbauzeit ein sehr ungleiher. Jn den süolichen Ländern ift die Grnte beendet oder in vollem Zuge, während dieselbe sonst erft in den nächsten Tagen ftattfinden wird. Auch die Gerste" wurdé in leßter Zeit in ihrer Entwickelung aufgehalten und hat in Böhmen und Mähren in tiefen Lagen und auf \{chweren Böten durch Nässe, mit- unter sehr gelitten. Bei- vielen Saaten hat fich “tnfolge der Regengüsse Lagerfrocht eingestelt und wud auch über starke Vezunkrautung der Beskände geklagt. Das Gelbwerden der Gerste ist in diesem Jahre keine seltene Erscheinung, und es ift auch bei dieser Frucht vereinzelt das Auftreten des Noftes bemérkt worden. Im Großen und Ganzen giebt der Stand der Sommer- saaten noch immer mit Ausnahme der Ostläader unt éiniger Gegenden Mäbrens zu befriedigenden Erntehöffnungen Anlaß. In Galizien und in der Bukowina stehen die Sommersaäten vielfah kurz und fchütter, und konnten die übermäßigen Niedershläge der leßten Tage ihren Stand nur noch wenig verbessern, Auch die Nachrichten über den Hafer lauten überwiegend günstig, jcedoch wird namenilich in Ober- Desterreich die ftarke Verbreitung des Hederich beklagt.

Auch der Mais wurde“ zum theil durch Nässe geschädigt, hat sich tedo@ in dér verflossenen Berichts-Periode sehr erbolt und“ verspriht besonders ‘in "den Alpenländern einen guten Ernte-Ertrag. Die Kleeernte is Leendet, doch konnte der Klee wegen des leßten Regens “noch nicht überall eingebracht werden. Die Ernte war namentlich in den Alpenländern ‘teihlih; jedoch is ‘nur das Futter, welches vor der NRégenzeit ein- geführt wurde, von entsprehender Qualität. Klee; welcher niht - rechtzeitig unter Dach gebracht werden konnte, hat ébenso wie das Wiesenheu in der Qualität viel eingebüßt, und es wird viel geklagt, daß das geschnittene D auf den Wiefen liegen bleiben mußte und verdorben sei. Ag in den Alpenländern ist die Heúwernte mit wenigen Ausnahmen beendet und hat, wie fast überall, reichlihe Erträge ergeben. Jn Galizien und in der Bukowina fiel die Heu- und Kleemahd unbefriedigend aus, und ift in den leßten Tagen viel Heu durh Hochwasser verschwemmt worden, sodaß die da- felbst ohnedies schwache Ernte noch. mehr beeinträhtigt Worden ift; auch in Schlesien hat die Ernte zum theil niht entsprohen. Der zweite Kleeschnitt ift in den südlihen Ländern bereits im Zuge und wird ‘in der mittleren Zone in de: nächsten Tagen beginüéen.

Obwohl die Kärtoffeln in einigen“ Gegenden durch Nässe ge- litten haben, kann ihr Stand als fehr günstig bezeichnet werden, und find fast überall recht zufriedenstellende Erträge zu erwarten. Die Fm reifen gegenwärtig aus und werden zum theil noch in der eßten Juli-Woche geerntet werden; die Spätsorten haben ih im Kraut gekräftigt und ftehen in Blüthe, Die“ Zuckerrüben weisen in Nieder-ODefterreihß, Ober-Oefterreih, Schle und zum größten Theile auch in Mähren und Böhmen einen ülWwiegend günstigen Stand auf ; allerdings fiad aus den beiden leßtgenannten Ländern au Nah- richten über lüdtenhafte Bestände und durh übermäßige Näffe bewirkte Schäden eingelaufen. Die Saaten sind in Böhmen und Mähren zum größten Theil bereits zum ¡weiten Mal bebackt worden, und man ift dasclbst wie auch in Nieder-Desterreih und Schlesien mit der Kultur- arbeit fas zu Eade. Viel wird über starke Verunkrautung der Rübenfelder geklagt; auch der Wurzelbrand ift bedzutend stärker aufgetreten als im Vormonate. Jn Galizien haben auch die Zuckerrüben unter der anfänglihen anhaltenden Dürre sehr gelitten, jedoch ist zu hoffen, daß die leyten Niederschläge zu ihrer Erholung beitragen werden.

Die Blüthe des Weines hat sih in diesem Jahre vér- spätet, verlief jedoch mit wenigen Ausnahmen günstig, Da der Traubenansaß fast überall ein fehr reihlicher. ist, dürfte ein gutes Weinujahr zu erwarten sein. In Südtirol verspricht. man si éine ute Lese, nur hat ein Hagelwetter in der Umgebung von Bozen in den Weingärten bedeutenden Schaden angerihtet. Jn den Küstenländern \hmälerte das ftar!e Auftreten der Perono)yora und des Oidiums die sehr aünstigen Ernteausfihten einigermaßen; auch in. Dalmatien haben in der Umgebung von Spalato Hagelshläge Schaden pver- ursaht. Trotz des häufigen Besprizens und Schwefelns der Wein» gärten haben Peronaspora und Didium, begünstigt dur die Feuchtigkeit, auch in den Weingebieten der mittleren Zone zugenommen. Von Injsektenschädlingen ift der Sauerwurm nun überall ziemli ftark aufgetreten ; auch über Schäden dürch den Shwarzbrenner find: K laut geworden. Die im Frübjahre fo überaus günstig ewesenen Auësfihten auf eine reihe ODbsternte haben fi, mit Auenalme Südtirol8, in vielen Gegenden neuerdings verringert. Die ftarken NRegengüsse batten ein bhäufiges Abfallen der Frußtanfäßge zur Folge; auch wurde in den ven Hagelschlägen betroffenen Gegenden

an den Bäumen viel Schaden angerichtet. Jm Großen und: Ganzen können jedo die derzeitigen Grnte-Auéfichten kein- ungünstigen gz» nanat werdzn, und man erwartet namentlich von den Aepfein ncch immer gute Erträge. Kirfchen haben gröütentheils ein gutes Erträgniß geliefert. 6

Stand der Kulturen in der Schwetz.

Au3 dem Unter-Thurgau, vom 9. Juli, berichtet die „Schweizerische Landwirthschaftlihe Zeitschcift* : Dank der reihlihen Nied-rs{hläge leßter Woche haben h die Kulturen hiec allerorts sehr gut entwidzelt Die Reben haben bei s{chönfter Witterung verblüßt. Vom Sauerwurm und seinen Sch{ädigungen is bei uns noch nicht viel bemerkt worden, ebenso wenig vom fals&en und pom echten Mehblthau; dennoch fiad bereits die bewährteften Mittel zu deren Bekämpfung, Besprizen der Reben mit Bordeauxbrühe and Bestäuben der Trauben mit S@Swefel4 pulver, namentli an Sphpalieren în Anwendung gekommen. Die Feldfrüchte und Obstbäume: stehen gegenwärtig prächtig: leßtere

Latten vem Ungeziefér- niht fehr zu leiden und die. vielen Früchte

wachsen, daß es eine Freude ift; Diz Kartoffeln haßen theilwerse son verblüht und veriprechen reihlichea Erträg an Knolle=; aller» dings zeigen h aud hie und da {hon Spuren ded Kartoff-lpilzes, ezkenntlih duzh das- allnähliche Selb», und Fleckigwerdèn der Blätter. Roggen und Wiantergerste gehen rasch tur: Reife entgegen; exstérer erreihte cie ganz beträilidhe Lnge und zeigt prächtige Körner; auch Winterweizen (Daminerwéizea witd bier nur wenig gebau) hak gut angeseßt Und riht einen großen Körner» und. Strohectrag. Hafer und Gecsts haben fi in letzter Zeit über Erwaxten gut eatwickelt uxd bégirnên gerade in die: Halme zu schießen; der Haser jeizt sehr hne Rispéù. Die uua allerorts beendigte Hzuernte war, vom shönsten Weiter degünitigt, 1x Bezug. auf Qualität vorzüglih ausgefallen; hinsihtlih der Meno war- der Grèrag in gutgepflegteit Thairstesen eia ret. güter, in höh r

iclen dagegen erheblich geringer, adér dods immer noch befriedigend. Die in Ueyter Zeit eifölzten Nitetshläge haben die Befürchtung eines uo; geringeren Endertcages versdeuht und

schon einen ret dichten Grasansaß hervorgebcacht.

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begonnen werden.“ Klagen über Lagerfruht sind vielfah ein- gelaufen, -obwohl. „nit in dem „Maße wiz- Put Meni

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