1837 / 1 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Berlin, Söohntag den Van +gnuär

Antlihe NachrêgGten. Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben dem Obersten a. D. von Schlichten, dem Justizrath Stollberg zu Weißensee und dem Prediger Schmidt zu Werneuchen den Rothen. Adler- Orden vierter Klasse zu verlciHeu geruht.

Des Königs Majestät haben den Kammergerichts: Assessor von der Groeben zum Regierungs-Rath zu ernennen geruht.

Der bisherige Ober - Landesgerichts - AjFessor von Michal- fowsfy it zum Justiz- Kommissarius bet dem Land? und Stadtgerichte in Lübbecke betellt worden.

Angeëommen: Se. Durchlaucht der Prinz Bern- hard zu Solms-Braunfels, von Braurxfels.,

; S Fürst Ludwig zu S chönaich-SL arolath, von Ca- rolath. :

Der Großherzogl, Mecklenburg-Schwerinsche Wirkliche Ges heime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mis S B hiesigen Hose, Graf von Heslsenstein, von Lud- wtgsluit,

Zeitungs-Nachrichten. E

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Paris, 23. Dez. Gestern arbeitete der König mit den Ministern des öffentlichen Unterrichts und des Handels.

Herr Guizot ist zum Groß-Offizier der Shrenlegion ernannt wordeit, | Die Herren Delarue, Pellion und Foy Offiziere des Ge- neralstabes beim Kriegs-Ministerium sind gestern, und, wie man sagt, wit einer sehr wichtigen, geheimen Vêission, nah Afrika abgegangen, Der eine dieser Offiziere wird sich- nach Algier, der zweite nah Oran und der dritte nah Wona begeben.

Nach Briefen aus Toulon wird der Marschall Clauzel am 26stén d, M. in jenér Stadt erwarter. Œ eun man alsdann tine Ttágige Quarantaine und díe Dauer der Reise nah Paris hinzurechnet, so könnte der Marschall noch zeitig genug eintref- fen, um in der Deputirten - Kammer an den Debatten über die Afrikanischen Angelegenheiten Theil zu nehmen.

Die nahe deliarstebeude Erdf}fnuung der Kammern veranlaßt heutedas Journal desDáébatszudem Versuche, denGemüthern diejenige Richtung zu geben , die dem Kabinette bei seiner unsicheren Lage zu den bevorstehenden Debatten die wünschenswertheste seyn dürfte. Der Artikel des genannten Blattes, der von allen Seiten äls ein hôchst bedeutsamer bezeichnet wird, lautet, seinem wesentlichen Jnhalte nah, folgertdermaßen: „„Alle Welt stimmt darin überein, daß die politische Erörterung, mit welcher die Session der Kammern beginnen wird, eine der wich- tigsten, der ernstesten und, um es mit einein Worte zu sagen, - der fritishsten ist, die die Gemüther seit (echs Jahren beschäftige haben. Es \#cheint uns daher zweckmäßíg, die Ursachen näher zu bezeichnen die inmitten der allgemeinen Sicherheit und WoHlfahrt jene momentane Unruhe und Besorgniß herbeigeführt und den parlamentarischen Diskus- sionéh, ihre ganze Lebhafti *eit und ihr ganzes Feuer wiederge- geben haben. Nein, es ist nicht der Wiedereintritt einiger aus- gezeichneten Männer , deren Name sich an alle moralischen und materiéllen Verbesserungen knüpft , die das Land seit' der Juli- Revolution errungen hat; es if niht die Wahl eines Staats- mannes zum Conseils - Präsidenten , der selb von seinen Geg- nern geachtet wird, obgleih sein berühmter Dèame das doppelte Symbol der Mäßigung und der Festigkeit ift; es ist nicht die stationaire Lage der Spanischen Angelegenheiten, noch die in Afrifa erlittene Niederlage, was die Gemüther beunru Higt, aufregt und in eine leidenschaftliheStimmung verseßt. Das Land läßt sich nicht durch ll den Lärmen täuschen, den die Opposition in diesem Augen- olie macht; es weiß unter dem Shwall ührer patriotischen Klagelleder den Egoismus und den Stolz threr unhaltbaren Ansprüche zu entdecken; es weiß, daß die Intervention weit mehr Anhänger unter den Feinden des Ministeriums, als unter den Freunden Spaniens hat; es weiß endlich, daß an jenem furcht- caren Hasse, der bei Annäherung der Session mit verdoppelter ‘eftigfeit gegen das Kabinet vom 6. Sept. kosbricht, mehr der Zeru gegen die Personen als gegen die Grundsäße Schuld ist. Wenn es sich daher nur um cine gewöhnliche Debatte zwischen dem Ministerium und der Opposition handelte, so würde dieser Hotislikt aaen Staatsmännern, deren Unbeugsamkeit, in Bes ice der könservativen Grundsägze, wir kennen, Und den hundert- nal bekämpften und besiegten radifalen Ansprüchen, eine solche Wiederaufnahme abgenußter Streitigkeiten würde (sagen wir) das Publikum sehr falt sassen. Um was handeit es si denn also? Ganz einfach, um ‘eine der größten Gefahren, die das Land tref ien könnte; ganz einfah um diese Thatsache: Die Opposition der linken Seite, die radikale Opposition mit ihren auflösenden fehrsäßen, mit ihren zerstörenden Prinzipien mit ihrer propa- gandistishen Diplomatie, mit ihren.anarhischeir Allianzen, diese Vpposition is: näher daran, zur Gewalt zu gelan- gen, als sie es seit sechs Jahren war! Man beschuldige üns nicht der Uebertreibung! Wir werden Feigen, daß diese

Thatsache klar ist, wie der Tag. Man werfe uns nichc vor,

daß wir Besorguisse verbreiten wollten; wir wollen nur unsere e vor den Gefahren einer trügerischen Sicherheit war- ven. Wenn wir sagen, daß die radikale Opposition mehr Aus-

sicht als jemals habe, M, ewalt u gelangen, #o sprechen

wir nur von ihrer Ste ung in der Kammer und keinesweges von ihrer wirklichen Stärke in Lande. Abec wir betrachten zeht vie Dinge von dem’ parlamentärtschen GesichtSpunkte aus, und

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somit wiederhole wir, daß in der Kamiaeë die Eintracht der güten Bärger, der festen Charaktere und dex gemäßigten Män- ner niemals nothwendiger. gewesen is, als eben jest, um die Chancen zu beseitigen, die in diesem Augenblicke die Opposition begünstigen. Verdankt die Opposition dieses momentane Erwa- E ihrer Hoffnungen der Macht ihrer Grundsäße? Hat die Polétif des Coimpte rendu Prôselyten gemacht? Wollen jelzt mehr LeUte als sonst der Vpposition in der abenteuerlichen Laufbahn folgeu , die siè 10 germ, inmitten der Hindernisse und der Unmöglichkeiten aller Art, durch Europa antreten möchte? Nein Und hundertmal nein! Die Opposition hat seit 6 Jahren vueinanden befehrt, und Viéle, die fär sié warèn, find jeyt gegen sie. “Sie hat das ‘Land dur) ihre ewi: gen Wiederholungen ernúdet * und ihre eifrigsten Anhänger dur ihre ODhunacht entmuthigt; so viele parlamentarische Diskussi

Talent einiger ihrer Redner hat nur die tiefe Mißachtuüug ihrer Lehtsäße in ein noch helleres Lichr gestelir. Man erinnert sich dèr lebten Session: die Opposition beobachtete tiefes Stillschwei- gen. Hatten ißre Grundsäze die Oberhand behalten ? Ganz im Gegentheil; das Kabinet voin 22. Februar fand nur darin die nôthige Stärke, daß es die Politik seiner Vorgänger beibe- hielt. Warum also s{chwieg die Opposition? Weil sie die belei- digende, aber glänzend getäuschte Hoffnuig zu hegen gewagt hatte, daß sie die neucn Rathgeber: der Krone -frôher oder später ihren Grundsäßen geneigt machen würde. Aber durch die ge- wissenhafte Sorgfalt, mit der sich das Kabinet vom 22. Februar bemühte, das politische System fortzuseben, welches seit 6 Jahren die Opposition von allem Regierungs-Einflusse entfernt hielt, durch diese ehrenwerthe Treue stellte sich mehr als jeinals die Ohnmacht und die Jsolirung der radikalen Partei heraus. Warum also scheint uns ihre parlamentarische Lage jeßt besser als jemals, da doch ihre Grundsäße in der Meinung aller Vernünftigen täglich mehr ver- lieren? Woher jenes Steigen ihres Glückes, da doch ihr tno- ralischer Einfluß so tief gesunken ist? Woher dieser Mißkredit ihrer Grundsäße und jene augenblickliche Auferstehung.- ihrer Wichtigkeit? Weil sich in dem Zwischenraum der beiden Sessio- nen ein Umstand von ‘großer Wichtigkeit ereignet hat. Das Ka- binet vom 22. Februar hat si in Abwesenheit der Kammern und außerhalb aller parlamentarischen Einwirkung aufgelöst, bloß weil es über einen der ernstesten Und: der zartesten Punkte der Polirik mit der Krone nicht úbertinstimmte. Diese Auflösung des Kabinets vom 22. Februar hät, -wenn man so sagen- darf, im tiefsten Frieden, inmitten dér gänzlichen Nuhe des poli tischen Ehrgeizes und derjenigen Jntriguen stattgefunden, die das Land immer mehr oder weniger während der Dauer einer Session aufregen. Die von dem Könige: zur Er- seßung der entlassenen Minister berufenen Staatsmänner befan- den sih ‘an den vier Enden Frankreihs. Niemand war auf eine so plôßliche Auflösung des Ministeriums gefaßt, Niemand konnte an die Beweggründe. glauben, die so plößlich dazu Anlaß gege: ben hatten. as geschah nun? Das abgetretene Kabinet be: fand sich eine Zeit lang in einer furchbaren Einsamkeit und wie verloren unter den Parteien, die sich um die Macht strit- ten. Welches war seine Fahne? Die Intervention, von der keine Partei etwas wissen wollte, weder die Majorität vom 13. März und 11. Oktober, noch die vom 22. Februar, noch die Opposition, nicht einmal die Anarchisten, furz Niemand. Durch ihren Vorsas, sih in die Spanischen Angelegenheiten einmischen und, um den Preis des reinsten Blutes, Frankreichs Ordnung in jenes Chaos hineinziehen zu wollen, überwarfen sich die Minister des 22. Februar mit der Krone. Jn dem Augenblicke der Auflösung jenes Ministeriums fanden wir nicht einen ein- zigen vernünftigen Menschen, der dieses Aufgeben der Gewalt unter den Umständen, unter denen sih Frankreich damals be- fand, gebilligt oder au nur begrissen hätte. War jene Einsam- keit der abgetretenen Minisier von Dauer? Dies war nicht gut möglich, denn wie gestaltete sich ihre Lage? Sie befanden sich, wenigstens über eine Frage, in der Opposition gegen das neue Kabinet. Jede Opposition aber, so gemäßigt und so beschränkt sie auch seyn mag, besist die Kraft, alle Gattungen und alle Nüancen von Oppositionen an sih zu ziehen. Alles wird. ihr nüßlich oder sie nüsßt allen, je nach ihrer besonderen DBeschaffen- heit, je nachdem sie stark genug ist, um ihre neuen Verbünde- ten zu beherrschen, oder leidenschaftlih genug, um ihnen Ach- tung einzuflößen. So haben wir um die anfänglich unmerkliche Opposition, die sich im September über die Juterventions-Frage gebildet hatte, sich alle Jnteressen, alle Wünsche, alle Leiden- schaften sammeln sehen, die nicht die geringste Uebereinstimmung mit ihr haben, die sich aber in ihrem Hasse gegen das Ministe- rium vom 6. Sept. begegnen. Auf diese Weise sind die Jnter- ventionisten entstanden, und zwar 1) die Opposition der linken Seite, die es früher nicht war; 2) der tiers-parti, der es eben fo wenig war, und 3) die Opposition der äußersten Linken, die es noch weit weniger war. Auf diese Weise verstehen und uün- terstüßen sih alle Oppositionen, Maa bereitet sich auf den Kampf durch- gegenseitige Zugeständnisse vor: gewährt mir (so ruft man) die Intervention, und ih werde Euch alles andere, vielleicht sogar die September:-GePge, opfera. Dek tiers-parti will eilte Exp-dition gegcu Don Carlos; immerhiu! Die Ope position verlangt einen Kreuzzug gegen die September -Geset- gebung; vortrefflih! Man kann sich verständigen. Aver vor allen Dingen - laßt uns das Ministerium stärzen, Dies ist in unseren Zeiten. das Geses der Opposition, und schon wünschen sich die Journale des tiers parli Glâck zu deEguten Vernehmen einiger hervorstechenderen Männer mit der linken Seite. So lassen ih die retlichsten und hochher- zigsten Leute durch ihre Leidenschasten von dem richtigen Wege ablenken und zu beklagenswerthen Allianzen verleiten, die keinen ioirklichen Nuven für sie haben können. Wenn man z. B. die Vereinigung aller parlamentarischen Oppositionen gegen das Ka- binet vom 6. September als vollendet betrachtet, wenn man an- nimmt, daß der tiers-parii die eine Hand der raditalen Partei und’ die andere den Legitimisten reicht, um desto sicherer die Ge-

ionen, ebenso vielé verlorne Schlachten fúr sie; selbst das -

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ivalt zu, eroberi, die er nit zu behaupten wußte, was wird alsdann geschehen? Glaubt Lr etwa, daß die Dppositio:z der linken Seite, deren ‘Zärklichkeit - fr Euh in die- sem Augenblick allerdings sehr -lebhaft ist, si, wann der gemeinschaftliche Feind einmal gestürzt ist, damit begnüs gen werde," Euch an's Ruder gebracht zu haben? Glaubt das ja nicht: die Oppositión wird nicht mehr die Stelle des Gez táuschten spielen, die ihr während der lebten Session \o übel behagte. Wenn ihr mit. ihr sieget, so seid gewiß, daÿ ihre für sie sieget. Sie wird Euch ihre Grundsäße, sie wird Euch ibre Männer aufdringen ; sie wird Euch zu seltsamen Zugeständuissen, zu betlagenswerthen Verleugnungen zwingen; sie wird Euch auffordern, auf eine -ruhmvolle Vergangenheit zu verzichten, an der ihr einen so großen und- so edlen Antheil genommen habt! Ihr, so lange Zeit die Minister Frankreis, werdet nur noch die Minister einer Factión seyn. Bei dem Kampfe, der \ch jeßt vorbereitet, liegt die ganze: Stärke, die ganze Zukunft der aus den Feinden des Kabitiéts gebildeten parlaméntarischen Cea:- lition in der radifalen Opposition. Man muß sich nothwe- dig ihrer Waffen, ihrer Foquie ihres Losungswortes und ihrer Sprache bedienen. üßerhälb" der radifalen Opposition bliebe das Ganze elne elende Chikane, ein Streit um Porte- feuilles, der unwürdig wäre, die Kammer auch nur einen Aus- enblick zu beschäftigen. Ja, wit “gehen noch weiter: üund*be- aupten geradezu, daß es den vets{iedenen Parteien üunmmöglih ist, das Ministerium mit anderen Waffén als denen der Oppos- sition anzugreifen. Gerade weil die Opposition feit 6 Jahren ihrem Widerstande gegen die Juli-Regierung treu géblieben, ist sie die einzige, die noch Argumente gegen die Regierung hat. Das ‘Land hat allerdings diesen Widerstand schon längs nah Gebühr gewürdigt, aber von dem Gesichtspunkte der Opposition aus, hat die Regierung Unrecht und man muß- sich an ihren Plat begeben, um das Recht zu erlangen, ihre prache zu führen. Diese Lage der parlamentarischen Feinde des Kabinets, diese Nothwendigkeit, unter der Fahne der radikalen Partei zu marschiren, oder unter seinem Zelte zu bleiben, ist ganz vorzüg- lich dazu geeignet, die Höffnung der Opposition wieder zu wek- kén und ihre Streitkräfte zu nehren.““ “d

Zur Bestätigung dér obigen Besorgnisse des Journal des Débats dient nachstehender Artikel des Temps: „Die Session naht heran und die politishen Soiréen haben schon begounen. Wir wissen nicht, ob sich viele Personen in den Salons der Coterie drängen, abex nah der Menge zu urtheilen, die man in den Salons einer entäegengeseuten Farbe antrifft, knnen die Bewunderer der untergehenden Sonne nicht sehr zahlreich seyt. Die verschiedenen Oppositions-Parteien sind wenigstens über den einen Punkt einig, daß man mit den Doctrinairs ein Ende mas chen müsse, Auch bemerkt man eine Neigung zur Annäherung zwischen Meinungen und Eigennamen, die bisher nicht gewohnt waren, sich zu begegnen. So ist der ehrenwerthe Herr Odilon Barrôt einer der eifrigsken Besucher der Salons des linken Centrums geworden. Es zeigt sich eine für die Doktrine sehr c tien Annäherung zwischen den versehie- denen Oppositions-Nüancen, die, wenn auz über einige-Gegeu- stände getrennt, sich doch wenigstens in einer Neégation; tir-.dem Hasse gegen die Doctrinairs vereinigen. Herr Ganneron üüd seine ehrenwerthen Freunde gewdhnen- sich daran, mit den Mit- gliedern der dynastischen Linken zusammenzutrefsen, und Herr Thiers fraternisirt mit Herrn Odilon Barrot."

Das Journal du Commerce meldet nah Briefen aus Rom vom Uten d., daß in Kalabrien ernste Unruhen ausge- brochen wären, und daß das Volk die Häuser der Steuer- Beamten gestürmt und geplündert habe.

Man wundert sich, daß bis jet noch kein ministerielles Blatt den Gerüchten von stattfindenden Unterhandlungen ¿wie schen Don Carlos und der Französischen Regièrung widerspro- chen hat. Ein hiesiges Blatt, wahrscheinlich durch dieses Schweis en kühn gemacht, zählt heute 9 Punkte auf, die hon zwischen Don Carlos und dem Französischen Kabinette abgeschlossen wä- ren. Der erste dieser Punkte lautet: „Don Carlos willigt in eine Heirath mit der Prinzessin Marie, zweiten Tochter Ludwig Philipp's.// Man kann {hon hieraus auf die Slaubwäürdig- keit der übrigen Punkte schließen.

Von Bilbao weiß man heute nichts Neues.

Großbritanien und Jrland

London, 22. Dez. Das Königk. Institut (Royal lnstito- tion) hat in seiner Sißung vom 5ten d. M. den Professor Zriedrih von Raumer in Berlin „in Betracht seiner wissen- schaftlichen und literarishen Verdienste“ einstimmig zu seinem Ehren- Mitgliede erwählt. y

Graf D di Borgo Sgt, dem Morning Herald zufolge, wenn er nicht einen Podagra - Rückfall bekomme, am 17. Zanuar nah England zurückzukehren; der jebige Russische Geschäststräger am hiesigen Hofe, Barop Maltís, wird aber,

dem Vernehmen nah, als Gesandtschafts -Rath noch einige Zeit

der hiesigen Russischen Gesandtschaft attachirt bleiben.

Der General-Major Sir John Wilson, der die Britischen Truppen auf Ceylon befehligt, hat das durch C. Grepville's Tod erledigte Regiments-Kommando erhaltén.

Der True Sun will wissen, Lord Melbourne habe die Absichr gehabt, die Verwaltung des Landes noch mehr zu „„pos- pularisiren“/, um sich der Untersiüßung aller Klassen von Refor- mern, auch der Radifalen, zu versichern; er habe es mit den Lords noch einmal versuchen, dann aber das „„Peelsche‘“ Parlar ment auflôsen und das Land um seine Meinung über den Cha- rakter und die Zwecke sciner Verwaltung befragen wollen; aber es hätten sich Mitglieder des Kabinets, besonders Herr Spring Rice, obgleich nicht sehr ernstlih, den Absichten Lord Melboure- ne’s und ihrer. übrigen Kollegen widerseßt; wenn jedoch, meint das genannte Blatt weiter, Geee Spring Rice bei seiner Oppo- sition gegen die Mehrheit seiner Kollegen beharre, so werde er wohl seine Entlassung nehmen niüssen, und dann könnte es kom- men, wie im November 1834, denn da der Kdnig ein Mele