1837 / 4 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R A E D A T A E - L L A T g

rung, die mit freudiger Sehnsucht täglich den geliebten Moneséden erwartete, machte diese Nachricht einen nieder- schlagenden Eindruck, und dies um so mehr, als man. we- gen der in Bayern ausgebrochenen Cholera niht- wenig um den König besorgt ist. Es hat sich nah Eintreffen dieser Post auch das sicher ungegründete Gerücht verbreitet, daß J. M. die Königin sich mit einer Deutschen Leibgarde umgeben würde. Es wäre zu wünschen, daß solche Gerüchte offiziell widerlegt würden. Das Gouvernement entwickelt eine rühmlihe Thä- tigkeit, Zu, den Maßregeln, dic von dem Lande gewiß besonders freudig aufgenommen werden, gehört namentlich der dem Staats- rath zur Berathung vorliegende Gese6 - Entwurf über die Ein- führung von Eparchialräthen. |

Athen, den 6. Dezember. (Allg. Ztg.) Die, tros der bündigsten Widerlegungen, unablässig wiederholten und mit Be- gierde vom Publikum aufgegriffenen Gerüchte von der nahen Abberufung des Staocskanzlers finden eine neue Nahrung darin, daß der Graf Armensperg das von ihm okkupirte Haus nicht

auf längere Zeit hat wieder miethen wollen; aus dem sehr gu- |

ten Grunde, wei! es für ihn zu klein und unbequem is, Aber die dffentliche Neeinung hält si{h an diesen Umstand. Man bemerkt seit eitiger Zeit eine große Kälte zwischen dem Staats- kanzler und dem Englischen Gesandten, mit welchem er früher auf's engste verbunden war. Die Stellung des Grafen zu den Repräsentanten der übrigen Mächte ist für die Politik weniger bedeuturgsvoll; allein sehr freundschaftlich sollen auch diese Be- ziehunzen nicht seyn. Jn den Provinzen herrscht Ruhe; uur «m Peloponnes finden seit verflossenem Frühling häufig Räubereien statt. Die Regierung hat daher endlich den Muth ge/aßt, die Gemeinden für die in ihren Gränzen verübten Räu- Fereien verantwortlich zu erklären. Diese kräftige, und wenn man die Lokalverhältnisse kennt, keineswegs ganz ungerechte Maaßregel. wird wohl guten Erfolg haben.

Für die Oberaufsicht der Alterthümer wurde cine aus 11 Mitgliedern beftehende Kommission niedergeseßt. , Als Professo- ren der zu érrichtenden Universität hat die Regierung auch die Herren Buris und Kontogonis, ersteren für die höhere Mathe- matik, lebteren für die Theologie ernannt. Beide Gelehrte ha- bea ihre Bildung in Deutschland erhalten, und der erstere war sángere Zeit Vorsteher des Griechischen Instituts in Wien. Von dem aufgelösten Griechischen Institute in München sind mehrere Zöglinge kürzlich hier eingetroffen.

Es haben neuerdings. 14 Deutsche Offiziere ihre Entlassung aus Sriechischen Diensten erhalten. Man sagt, daß die meisten der übrigen Bayerischen Offiziere, die dermalen in Griechischen Diensten stehen, im „Juni k. J. nah Bayern zurückkehren wür- den. Ein Gese6-Entwurf über Militair-Conscription soll dem- nächst dem Staatsrathe zur Berathung vorgelegt werden.

Kürzlich wurde die Schule, welche die Chioten inn Piräus gründen, durch den geachteten Prof. Bambus erdffnet. Es hatte sich eine zahlreiche Versammlung aus Athen zu dieser Feierlich- keit eingefunden.

So wie die Ernennung des Grafen Sapdrta zum Hof- marschall des Königs unter seinen zahlreichen Freunden die in- nigste Theilnahme erregte, so hat die Nachricht von dem uner- warteten Tode des Adjutanten Sr. Maj., Herrn Kakßakos Mau- romichalis, allgemein den {merzlichsten Eindruck gemacht. Sein greiser Vater geht s{hwergeprüft durch die ernste Schule des Schicksals.

F n l.an d. Berlin, 2. Januar. Die. im leßten vorjährigen Stücke

sch-

der Geseß-Sammlung enthaltene Allerhöchste Kabinetsordre we-

j gen der an der Elbe, Weser, dem Rhein und der Mosel zu er- hebenden Schifffahrts-Abgaben, lautet also:

mit Jhrèm Berichte vom 18ten d. M. vorgelegten Tarif we- gen der an der Elbe, Weser, dem Rhein und der Mosel zu er- hebenden Schifffahrts - Abgaben von Mir vollzogen hierbei zu- rúck. Dieser nebst Meiner gegenwärtigen Ordre durch die Se: ammlung bekannt zu machende Tarif soll vom 1. Januar 1837 an M auf weitere Bestimmung mit der Maßgabe in Kraft daß die jest bestehenden Befreiungen von den Schifffahrts - Abga- ben am Rhein und an der Mosel, 1837 in Ausführung zu bringen sind. Jch die Wiederherstellung der Rhein- Zollämter zu Linz, Côln, Düsseldorf, Ruhrort und Wesel, ertheile auch Meine Zustimmung zu Jhrem Vorschlage : Erleichterungen, welche dem diesseitigen Verkehr im Wege der Unterhandlung mit anderen Rheinufer-Staaten bei den Schifffahrts-Abgaben zu Theil wer- den möchten, durch Gewähzuüng angemessener Gegenvortheile zu Sie werden mit der. Auéführung dieses Befehls

Berlin, den 28. Dezember 1836.

treten ,

vergelten. beauftragt.

An die Staars-9 Die Pariser medizinische Akademie hat den Professor an der Universität zu Breslau, Dr. spondirenden Mitgliede erwählt. Dem Professor von Bogus- lawsfi zu Breslau hat die philosophische Fakultät der dortigen Universität das Diplom eines Doktors der Philosophie ertheilt. Die Rhein-Schiffbrúcke bei ln ist, des Treibeises wegen, in der Nacht vom 28. zum 29, Dezember abgefahren worden.

Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 22 Juni v. J. Allergnädigst zu genchmigen geruht, daß zur Errichtung. cines Denfmals fi Polen begrabencn General - Lieutenant, Freiherrn vou Günther, Beiträge gesammelt werden dürfen. Fn Folge dessen hat sich hier ciu ildet , welcher dieses Denimal. am hiesigen Orte zu errich- Der Administrations-Rath des Königreichs Polen hat die Ausgrabung und Herübershafung der Gebeine des BVerstorbeuen bewilligt. Der Verein beabsichtigt kein prachtvo!lles Denkmal, soudern nur cin cinfahes und beschcidencó im Sinne des cdlen Verstorbcuen, welcher unter den jezt Lebenden noch vicle Verehrer hat. Diese wer- den hicrmit um Beiträge ersucht.

Da die Beschaffenheit des Denkmals lediglich ven den Ansfallce der Beiträge abhängt, so kanu darüber im voraus uihts Näheres bestimmt werden; doch hegt der Vercin vertrauungsvoll die Hoff- nung, daß die zu dem oben im Allgemeinen angedeuteten Denkmale erforderliche Summe werde zu Staude gebracht werden, und cer wird zu sciner Zeit über die Verwenduag öffentlich Recheuschaft ablegen. Daß der Vercin gerade iu Lyf cin Denfmal für den genannten Verslorbencn zu errichten wünscht, hat scinen Grund darin, daß der- selbe hier vor dem Polnischen Kriege bis 1795 mehrere Jahre lang in Garnison gestanden, hier vieles Gute gestiftet hat, uud diese Stadt lage sciues uachherigen Ruhms sehr nahe liegt. ouen von ösfentlihen Blättern, denen diese Aufforde- rung nicht unmittelbar zugesandt worden, ersuchen tir, dieselbe aus anderen Blättern aufzunehmen. einen uns gegebenen Beitrag dankbar anerkennen.

Lvk, 17. November 1836.

zur Errichtung eines Denfmals für den verstorbenen

Gencral-Lieutenant, N von Günther.

Dr. Rosenheyn, Gymnasien -

Ober - Landesgerichts - Rath, als Secretair.

Heinrichs, Amtmann.

Stephani, Burgemceister. Willvodinger, Regierungs-Referen- / darius uud Landrath-Amts-Verwescr. Vogt, Bagu-Jnspektor. i

Verein ge ten wünscht.

dem Schaup Nedacti

Der Vercin

als Rendaut.

12

¡Sie erhalten den

Berliner Börse, Denu 2. Januar 1837.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel

r. Conr. Brief. | Geld.

T, VOUr. . Brief. | Geld. la

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Ob?, 30. PrämfSch. d.Seeh Kurm.Obl.m.1I.C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Köuigsb, do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr, Pfaudbr. Grossb, Pos. do, Ostpr. Ptandbr,

darin enthaltenen Abänderungen der bis erst am 1. Máâärz

Zugleih genehmige ndernach,

Friedrich Wilhelm. einister Rother und Grafen v. Alvenéleben.“/

Purkinje, zu ihrem korre-

e Ea A do. 3% 263/,.

AUs forderung.

ti 1 vie | Le di d n t | e d ÎZE,

Niederl, wiki, Schuld 535 4. 23/6: 5%, Span. 20, Passive 55/4, Preuss. Präm.-Sch. —.

Passive —.

Vesterr. 5% Met. 1033/4. -1031/. A 55/8. 1%, 24! Br. Bank-Actieu 1670. 1668. HFartial-Obl 1395, G Loose zn 500 Fi. 11734, 1174. Loose zu 100 &. 220. Preúss, Präm. - Sch. 63!4. G.' do. 4%, Anl. 991. Br. Polo. Loose 67? 66/2. 5% Span. Avl. 1754. 174. 21/9/, Holl 531/. 537/ 6.

Bank - Actien 1353. 1331.

T2

1021/; » 1011 2 Pomm. do. 99 Ln 97/4

4 3981/5 ÎKur-u.Neum. do. | 4 63/4 | 63 do. do. do.|35 1021/4 5| 1017/ fgehlezisechs do.| À 1015/4 -— Rüerkst. C, ung Z. 1025 | 102-4 f} geb. d. K. u. N. 83

—— vas Gold al mareo. 213! Neue Duk. E Friedrichsd’or. (13 And. Goldmün- zen à 5 Thi. 1254 * 10214 [@isconto. S

100, 1053

43 _— 10254 | 103!/, | 103 1025,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Dezember. 5% do. 1001/4. Kaaz - Bil, Ausg. Sch. —., Zinsl, 85/..

Polu. —. Yesterr. Met. 9954. Antwerpen, 27. Dezember. Ausg. Sch. 26, Zinsl. 8!/. Neue Anl. 19%. Frankfurt a. M., 30. Dezember. 2% 99/3. 987g. 2/9

Hamburg, 31. Dezember. Engl.’ Russ, 103. 5% Port. —, Neue Aul. 194.

Wien, 28. Dezember.

§0 Met. 1035. 4% 95%. 3% 70/6 2/% —. 1% —. Bank-Actien 1390. Neve Anl. —.

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ir den versiorbenen und zu Tyfoczyn in

Lustspiel in 3

von Rossini. sephstadt zu

Wir werden diese Gefälligkcit als | Herr Höfer:

\ Götsch, _ _Schüge, Posimeister, Krieger, Superintendent.

'ircftor, als Vorsteher.

Dienstag, 3. Jan. spiel in 5 Abth., von Shakespeare.

Im Schauspielhause: e prisonnier d’une femme, vaudeville nouveau en 1 acte, 2) La première représentation de: Un bouheur ignoré, vaude- villé nouveau en 1 acte. vaudeville en 1 acte.

Mittwoch, 4. Jan.

O

Königliche Schauspiele. Im Opernhause: Macbeth , Trauer-

T) La seconde représentation de:

3) La famille de PApothicaire,

Im Schauspielhause: Capricciosa, Abth., von C. Blum.- Hierauf: Lebende Bilder.

Königstädtisches Theater. Dienstag, 3. Jan. Oper in 2 Akten, aus dem Jtaliänischen, von Kollmann. Musik

Der Barbier von Sevilla. Komische

(Dlle. Therese Hölzel, vom Theater in der Jos Wien, neu engagirtes Mitglied dieser Búhne:

Rosine, als drittes Debút.) (Jm zweiten Akt wird Dlle. Hôlz zel eine Arie aus der Oper: mi obligater Violine, gespielt vom Konzertmeister Hertn Leon de St. Lubin, vortragen. —' Herr Erl:

,, Der Zweikampf“ von Herold,

Graf Almaviva. Figaro.)

Mittwoch, 4. Jan. Die Jäger, ländliches Sitten-Gemälde in 5 Aéten, von Jffland. Leopoldstädter Theaters zu Wien: erste Gastrolle.

(Herr Hölzel Vater, Regisseur des Oberförster Warberger, als

4 4

i Nedacteur Ed, Cottel. E Lt d aim Sm

Gedruckt bei A:-W. Hayn.

K Z d.

É E F T E S a EE P E E E E I R M tra atur r E e e RER MCZZ- Ó F I E E: 5 i: Y . q e , ' Allgemeiner Anzeiger fúr dic Preußischen Staaten. L S Solin in einem Alter von 15 Fahren Deutsch-Amerikanisher Bergwerks-Vevrein ersolen der Fleischergeselle Simon FJdinski , welcher vor|des Beschlusses des großen Rathes sämmtliche Actio-

Warschau gewan: [naire ein, der | Polnische Militair| am 14. Fanuar k. F., Nachmittags 3 Uhr,

Bekanntmachungen.

Edictal-Citation.

Von dem unterzeihueten Königlichen Ober-Landes: gerichte werden nachstehend genannte verschollene Per- fonen, als:

1) die Gebrüder a) der Fleiscbergeselle Theodor Valentin -Ra- domsfi, geboren am 11. Februar 1783, b) der Hutmachergeselle Fohann Foseph Radomski, am28. Dezember 1784zu Gnesen geboren, welche im Jahre 1804 nah Warschau auf die Wan- derschaft gegangen sind;

42 Jahren von Gnesen nah dert und von dort unter dag gegangen seyn soll, - Christoph Kießmann,

1775 zu Kowalewo be Fahre 1809 nach selb bei einem worden seyn soll, die Gebrúder Gabriel und Joseph von Romie-|Statuten in Erinnerung und bittet die üblichen jewsfi aus Tas;kowo, welche im Jahre 1782 ihren [Stimmzettel am 12. und 13. Januar in den gewdhn- Geburts- und Wohnort verlassen haben,

Bromberg gegangen und da-

Militair - Corps Feldbäcker ge- |eine besondere Einladung durch Rundschreiben erge-

Die unterzeichnete Direction ladet in (Hemäßheit

im Saale des hiesigen Casino zu haltenden zwanzig-

eboren den 27. October sten General-Versammlung entweder selbs oder durch Schubin, welcher im|genügsam Bevollmächtigte beizuwohnen.

Jndem sie an die ihr befannten Actionaire noch

hen lassen wird, bringt sie hier noch den §. 24 der

lichen Büreau: Stunden hei ihrem Rechnungsführer,

2) Christoph Pohl, geboren im Fahre 1783, welcher |und welche seitdem nichts weiter von ch haben hören Herrn von Zwehl, in Empfang nehmen zu wollen.

bei dem v. Köhlerschen Husaren- Regiment den lassen, werden auf den Antrag ihrer

Verwandten, Cura-

Elberfeld, am 7. Dezember 1836.

geidzug in Preußen 1807 mitgemacht und nach [toren und des Fisfus der Königl. Regierung hierselbst, |D ie Direction des Deutsch-Amerifanischen

dem Tilsiter Frieden den Militairdienst verließ; [se fúr todt zu erflären, sammt ihren unbekannten 3) Julianna Pobl, geboren den 18. April 1784 zu|Erden und Erbnehmern aufgefordert, uns sofort an-

Schneidemühl, welche sih im Fahre 1804 aus zuzeigen, wo ste leben, oder sich spätestens in dem auf Czechanpwo entfernt hat; d-en 31, ) Joseph Jgnaß Brostowski, auh Brostowicz ge- |vor dem Deputirten, nannt, Sohn der Zimmermeister Brostowskischen Referendar Schulz,

Eheleute,

Bernhardiner Mönch gewesen und vor 24 bis 26 vollmächtigten zu melden, wozu ih! Fahren aus demselden entsprungen und unter |Kommisstarien Schdyke und Vogel vor | ' den, um weitere Anwei 5) der Bâdtergeselle Friedrih Adgm Huhn, geboren | gewärtigen, daß s

das Militair gegangen seyn soll :

August 1837 Herrn Ober - Landesgerichts- |gen, betreffend die Einlösung verlooseter ausländischer Les 02 Netter Orostows im Ober - Landesgerichte hierselt| Staatspapiere, zahlbarer fremder Coupons oder der. wel@zer in Kloster Górki bei Lobsens [anberaumten Termin persönlich oder durch einen Be- |gleichen lassen dem Irrthum Raum, daß diese Hand- cin die Justiz-|luyen besonders dazu beauftragt seyen, und veran- geschlagen wer- [lassen uns zur Vermeidung von Mißverständnissen sung zu empfangen , oder zu [gemeinschaftlich bekannt zu machen, daß auch wir e für todt erflärt und ihr Vermd- [diese sogenannten Einlösungen, Auszahlungen u. s w

Bergwerk-Vereins.

Die häufigen Anzeigen einiger Wechselhandlun-

den 4. Dezember 1790 zu Jnowraclaw , welcher |gen denjenigen zugesprochen werden wird, die sich|(die jedoch nur ein Ankauf sind, wenn sie nicht im

im Fahre 1804 oder 1805 Jnowraclaw verlassen [als ihre nächsten Erben legitimiren. Bromberg, den 19, August 1836.

Königl. Ober-Landesgericht. Kuhlmeyer.

und später i der Oesterreichischen Armee als Feldbäder gedient haben soll:

) Franz Choynacki/ geboren im Jahre 1788 zu

_ Chelmce bei Strzelno, welcher von dort sîch im “Fahre 1806 in die Gegend von Posen begeben haben sol, um berr‘chaftlihe Dienste zu suchen :

©) Johann Christoph Schmelz, welcher im Fahre ¡810 zu Thorn Tabagist war und sîch 1811 aus Brömberg entfernt hat:

reifi seyn soll:

Carl Ludwig Conze, ) : geblich im Gefechte be 3) der Fleischermeister Friedrich Willmann zu Brom-|20. Juni 1830 als Holländischer Mili derg- wo er im Jahre 1809 oder 1810 sich mit|und Joachim Geor. dir verwittweten Thiem, gebornen Leczynska, ver-| und damals angedól ehlicht hat und îm Fahre 1814 nach Berlin ge- |resp. die von denselben etwa zurü ten Erben und Erbnehmer, werd

Edêtéctal-Ladung.

scit 1817 abwesend und an- auf Java am tair geblieben, g Steinmeyer, seit 1812 abwesend Rußland marschirt, gelassenen unbekann: en auf Anfstanz ihrer[terzeichnete mit dem 8. Januar einen

ih mit nah

i Palamban

Auftrage der betreffenden Tilgungs - Kasse geschehen) nicht allein stets bewirkt haben, jondern auch ferner zum höchftndglichen Preise bewirken werden, und daß stets bei uns die nôthigen Lisien zur "Einsicht vorliegen.

J. D. Müller. Facquier & Securius. Breest, Gelvyvcke & Kuderling. C N Engelhard.

Rousset & Violet. Emil Ebeling.

Literarische Anzeigen.

Für Aerzte und Naturforscher. Von mehreren Seiten ausfgesardert, wird der Un-

Johann Gottlieb Christoh Kühn, geboren den |in hiesiger Gegend vorhandenen Verwandten hiermit]nedizinischen und einen naturhistorischen

26. Rovember 1784 zu Czarnikau, welcher vor aufgefordert, sih vor oder spätesiens in dem Termine etwa 39 Fahren als Tuchmachergeselle von dort|den 7. September 1837, Mor vor dem Land=- und Stadtgerichts - schriftlich oder persönlich zu melden und weitere An-sjin dem naturwissenschaftlichen 19 Deut-

auf die Wanderschaft gegangen if ; 19) der Bürger Johann Cymiúski, geboren den 27.

Que 11 Uhrs|eröffnen.

Journalzirkel In dem medizinischen werden 34 ireftor Arndt|Deutsche, 7 Französische und 8 Englische,

März 1780 zu Lobsens, welcher sich im Jahre |weisuna zu gewärtigen , widrigenfalls sie, den geseß-|sc he, 6 Französische, 4 M Ag, 1 Hol-

1805 vot dôrt entfernt hat,

aus Flôttenau si entfernt hat,

12) die Barbara von Zagorska, Tochter der bereits verstorbenen Michael und Anna von Zagoráti-| schen Eheleute aus Sroczyn, welche vor unge-

lichen Vorschriften gemäß, für todt

11) der Arbeitsmann Fohann Suchland, welcher in Vermögen den rb Sinelbeten nächst einem Alter von 52 Fahren den 31. Mäárz 1821 [ausgeantwortet werden soll.

mmerich, den 7. November 1836. j

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht |Prospectus ausführlich an, welcher gratis ausgetheilt

erflärt und ibhr[ländisehes Journal und alle wic en Verwandten sren circaliren.

ligen Broschü-

Die Liste der Journale, die höchst billig gestell- ten Abonneménts- und andern Bedingungen giebt ein

wird, G. Eichler, Buchhündler, Behrenstrasse No. 44,

In meinem Verlage is so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin in der H shen Buchhandlung (L. Nibe), Jägerstraße

r. 37:

D 0h a, Taschenbuch auf 1837. F nhalt: Zueignungs-Sonnet von Leop. Schefer, dann die Novellen: Die Klausen burg, Gespen- ergeschichte von Ludwig Tie; der Galeeren- sclave, von Luèw Storch; Ritter und Bür- ger, von C. v. Wachsmann, und das grofe deutshe Musikfest, von Leop. Schefer. Mit 6 Stahistichen. Preis 2 Thlr. 10 sgr. Wenn die Stahlstiche dieses ersten Jahrganges nicht den hohen Grad künstlerischer Schönheit erlangten, den ihnen mein- eifrigstes Bestreben bes stimmte, o bemerke ich im Voraus, daß zum zwei- ten Fahrgang die Stahlstiche von ausgezeichneten Künstlern in London gefertigt werden. : Appun's Buchhandlung in Bunzlau.

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Bei F. Dúmmler in Berlin, unter den Linden Nr 19, ist so eben wieder eingetroffen : Gutmann, K, neuester Spiegel, ein Ta- schenbuch für Deutschlands edle Töchter, zur Be- eun Au häuslichen und ehelichen Glúcts. Heh. K

Bei Th. Bade in Berlin, Jägerstr Nr. 32, if zuha ben Die Wetterveränderungen und merkwürdi- gen Naturereignissse des Fahres 1837, vor- ausbestimmt von G. E. Seidemann, Lehrer der Mathematik zu Leipzig. Seidemann's Wetter- probbhezeiungen für 1836 trafen bis jeyt richtig ein und fanden eine außerordentlich gúnftige Aufnahme im Publikum. Binnen 8 Wochen

jershienen 9 Auflagen. Leipzig bei Schreck.

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Berlin, Oherwallstrasse No. 13.

B. Behr’s Buchhandlung.

Preußishe Staats-Zeitung.

r Ad A r E E A E E A

Allgemeine

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem General-Lieutenant a. D. von L os sau den Rothen Adler: Orden erster Klasse zu érleihen geruht. y Se. Majestät der König haben dem Prediger Zuchold zu Schlepzig, bei Lübben, den Rothen Adler: Orden vierter Klasse u verleihen geruht. M Des Kocigs Majestät habez den Professor Ver, Froriep zum Medizinal-Rath und Mitglied des Medizinal - Kollegiums der Provinz Brandenburg zu ernennen und die diesfalls ajts- gefertigte Bestallung Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Angekommen: Der Königl. Schwedische General - Ma- jor, außerordentliche Gesandte und bevo mächtigte Minister am Kaiserl. Russischen Hofe, Freiherr von Palmskjerna, von St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Au land

Rußland.

St. Petersburg, 23. Dez. Das Journal des Mi- nisteriums des Jnnern enthält nachstehenden interessanten Artikel: „Die Transkaukasischen Besißungen Ruß- lands werden von den innern Provinzen durch die Haupt-Ge- birgsfette des Kaukasus getrennt; diese beginnt bei der Halbin- sel Taman, zieht sih von ‘da- gegen Südost nach dem Kaspischen Meer und endigt bei dem Apscheronschen Vorgebirge, 50 Wersk von der Mündung des Kurs. hre Länge beträgt 1100 und ihre größte Breite 200 Werst. egen Norden hat dieses Ge- birge keine Zweige ; dagegen durhshneiden seine zahlreichen süd- lihen Zweige von Norden und Westen Abchasien, Mingrelien, Jmeretien, Gurien und. einen großen Theil Grusiens, gegen Östen scheiden sie Dagestan von den unabhängigen Berg- stämmen, ziehen sich weit in's Innere und erstrecken sich bis in die B eoutiiien Schirwan und Scheki. Außerdem reichen noch in unsere trauskaukasischen Provinzen der kleine und große Ararat, und Zweige der Tschildyrstischen Gebirgskette. Auf diese Weise wird ganz Transkaukasien von Gebirgen durchschnitten, von denen viele“ mit ewigem Schnee bedeckt sind. Jndem die Natur diese majestätische Mauer zwischen Asien und Europa aufführte, wollte sie wohl die Hindernisse des Verkehrs der ge: genseitig feindselig gesinnten Bewohner beider Welttheile ver- mehren. Nur an wenigen Stellen bietet der Kaukasus die Möglichkeit des Ueberganges dar. Zwei schmale Landstriche, die durch die ganze Breite des Gebirges gehen, verbinden Rußland mit seinen Tranékaukasishen “Provinzen. Der Uebergang öber den . Kaukasus und der Verkehr im Innern des gebirgigen Transkaukasiens werden durch viele _Hinder- nisse ershwert; einige von diesen sind im Laufe der leßten 15 Jahre beseitigt worden, Die zahlreichen Flússe des Landes er- leichtern wenig den Verkehr. Der bedeutendste von ihnen ist ohne Zweifel der Kur; dieser Fluß ist von seinen Mündunzgen bis zum Dorfe Pirasow, in einer Ausdehnung von 400 Werst, für flache Böte schiffbar. Bei dem Dorfe Dshewat nimmt der Kur den Araxes auf, der 99 Werst ebenfalls für flache Bôte schiffbar ist. Außer diesen Flússen sind in Transkaukasien noch schiffbar: der Rion, 120 Werst, und der Chovi, 12 Werst bis zu seiner Mündung. Alle übrigen Flüsse sind sehr reißend und voller Steine, verändern beinahe jedes Jahr ihr Bett und sind deswegen nicht schiffbar. Dagegen hat die Natur diesem Lande einen Ersaß verliehen, indem sie dasselbe von zwei Seiten mit Meer umgab, und zwar von der einen Seite mit dem Schwarzen, und von der anderen mit dem Kaspischen Meere. Die Vortheile der Angränzung an die beiden Meere können indessen nicht auf das ganze Land vertheilt wer- den; denn die Wege von den Meereu ins Jnnere sind wegen der steilen Berge und der gerinzen Bevölkerung sehr beschwer- lich, Von den Häfen des Schwarzen Meeres bis nah Tiflis führen 300 bis 450 Werst lange Straßen, von den Anfahrten des Kaspischen Meeres is Tiflis 500 bis 700 Wers entfernt. Das Klima von Transkaukasien ist schr verschieden: in Bezie- hung auf die Gesundheit sind die Höhen unschädlich, die Ebe- nen und Niederungen aber außerordentlich ungesund: hier sind sogar die Vögel und Hausthiere bei der Sommerhige besondern fieberhaften Anfällen unterworfen. Die allgemeine charak- teristishe Wirkung des Klima's ist eine schnelle, so zu sagen augenblickliche Entkräftung, selbst des siärkken Or; ganismus. Die Haupt- Krankheiten sind: Fieber und hi6ige Ballenfieber, mit einer Schlafsucht, in welcher der Mensch oft in tiefster Erstarrung hinstirbe, Was die Eintheilung des Lan- des betrifft, so hat es die Natur selbst in drei Theile geschieden. Der Kur vegränzt den ersten Theil; in diesem [liegen Gurien, Mingrelien, Jmeretien und ein Theil von Kartalinien, Die Bergrücken Alages und Jschek-Maidan bilden die zweite natür- liche Gränze, oder die Mitte des Landes; in dieser liegert Som- vetien, Bambaki und Schuratel. Den leßten Theil bildet die Arménische Provinz. Der erste Theil liegt am Meere, wo- durch diese Gegend wichtige Vortheile hinsichtlih der Verpro- víantirung hat. Das auf Schiffen aus Rußland in Redut-Kalé eingeführte Getraide befriedigt vollkommen die Bedürfnisse der hier stehenden Armee, und der Tranéport desselben von Redut - Kale nach Jmeretien geht ununterbrochen fort. Gurien, Mingrelien ‘und Jwmeretien, die aus einem Theile des alten Kolchis bestehea, haben gegen 220,000 Ein- “wohner männlichen Geschlechts, Diese fônnen 30,009 Bewaff-

nete stellen; allein dieses Heer wird nicht außerhalb des Landes

gebraucht, sondern dient allein zur Bewachung der Gränzen

Berlin, Mittwoch den 4 Fanuar 1837

und zur Zuräckweisung der Einfälle, die der Feind allenfalls in kleinen Partieen unternehmen fönnte. -— Die Dörfer in diesen Provinzen sind im Allgemeinen klein und in den Wäldern zer: streut. Die Lage is bergig, die Ebenen sind mit Sümpfen be- deckt, auf den Bergen aber und in den Thálern sind überall dichte Wälder, die den Verkehr außerordentlich ershweren. Ein hohes steiles Gebirge, das sih an der Türkischen Gränze hin- zieht, stellt dem Eindringen eines Feindes ein starkes Hinder- niß entgegen. Gurien, Mingrelien und Jmeretien beken- nen sh zum christlihen Glauven; die beiden leßteren haben. sch weit früher, als Gurien, Rußland unterworfen, und hegen ein größeres Zutrauen zur Regierung; Gurien hingegen, das durch die ehrgeizigen Absichten seiner Beherrscherin aufgeregt wurde, hat erst in der lesten Zeit eine aufrichtige Ergebenheit gezeigt. Der zweite Theil Transkauk“asiens bietet eine wenig bevöls

kerte, ziemlich bergige und zum Theil durch . den lesten Pers:

schen Krieg verwüstete Gegend dar. Das hier stehende Heer erhält seinen Unterhalt von den Landes-Produkten, die entweder aufgekauft oder als Abgaben eingeliefert werden, und aus Ruß- land, woher die Zufuhr sehr mühsam ist. Nach der Türkischen Gränze gehen aus dem Jnnern Grusiens zwei Hauptstraßen. Der dritte Theil oder die Armenische Provinz bildet den linken Theil unserer Gränz - Besizungen. Diese Gegend ist noch nicht lange in Rußlands Besi6 und konnte (im J. 1828) noch nicht eine feste Anhänglichkeit seiner Bewohner hoffen lassen, obgleich die Russische Regierung schon jeßt den Bewohnern e nige wichtige Vorzüge ihrer gegenwärtigen Lage und den au genscheinlichen Unterschied zwischen einer herablassenden und stets für das Wohl der Unterthanen sorgenden Regierung und der drückenden und eigenmächtigen Verwaltung eines Dersischen Großen gezeigt hat. Diese Provinz ist mit Armeniern, Tata- ren und Kurden bevölkert; die leßteren sind, eben so wie die dort wohnenden sogenannten Karapapachzen, unruhige Volks- stámme, die größtentheils umherziehen und an Raub und Ueber- fálle gewohnt sind. Ackerbau und Industrie haben für sie nicht den mindesten Reiz, und wenn sie niht durch militairische Gewalt- in Zaum gehalten werden, so lassen sie keine Gele- genheit zu Räubereien, und wenn es auch in ihren Vaterlande wäre, vorübergehen; die Karapapachzen sind Uebecláufer aus Grusien und aus der Landschaft der Tataren, und“ haben sich zu verschiedenen Zeiten in die Eriwansche und Achalzychsche Pro- vinz Übergestedelt. Die Armenische Provinz hat auch große Unvequemlichkeiten hinsichtlih des Klima's; im Thale, das sich auf beiden Seiten des Araxes hinzieht, dessen Lauf den größten Theil der Gränzlinie bildet, herrsht im Sommer eine unge- wöhnlich drückende Hite, die für unsere Krieger sehr verderblich ist. Es bleibt uns jest oh Übrig, úber die von der Pforte in jüngster Zeit an Rußland abgetretene herrliche Provinz Achal- zych unsern Lesern einige historische und fstatijtische Notizen zu eben. Achalzych bildete einst “einen Theil des Armenischen Reiches, kam darauf in die Gewalt der Byzantinischen Kai- ser und wurde endlich von den Grüsinischen Fürsten er- obert. Als der Verfall von Grusien begann, riß sich Achalzycch von ihm loß und genoß auf einige Zeit vollkommene Unabhän- gigkeit. Seine Regenten nahmen, um sih darin zu schüben, die wilden Lesgier und andere Bergvölker in Dienst; von diesen blieben viele im neuen Lande, wo ihnen die Fortseyung der ge- wohnten Einfälle in benachbarte Gebiete nicht verboteu war. Dieses Recht und der Ueberfluß des Landes zogen beständig unternehmende Stämme vom Kaukasus nach Acha!zych, die durch ihre Kühnheit immer mehr und mehr die Unabhängigkeit dieses Landes befestigten und den friegerischen Geist der Eingeborenen, der zuleßt in ganz Asien bekannt war, entwickelten, Zu Ende des I6ten Jahrhunderts eroberte Murad 111. Achalzych, das darauf in den Besiß ‘Persiens überging und endlich unter Murad i V, von neuem von den Türken erobert wurde. Die Ottomanische Pforte war in der ganzen Zeit ihrer Herrschaft in diesem Lande bemúht, durch alle Mittel den kriegerischén Geist dieser Stämme aufrecht zu erhalten, die ihr Anfangs gegen Grusien, dann gegen Persien und endlih gegen Rußland zur Schußwehr dienten. Hier war allen Verbrechern der Transkaukasischen Besizungen, welche sich der Strafe unserer Geseße entziehen wollten, ein Asyl eröffnet. Von hier wurden eben so, wie von Anapa und Poti, beständig muselmännische Aufruhrs - Prediger zur- Aufwiegelung der uns unterworfenen und an uns gränzenden Bergvölker, fo wie zur Verbreitung der Unzufriedenheit in Grusien und andern Provin- zen Rußlands abgesandt. Es ist endlich im Traktate von Adrianopel, im Jahre 1829, an Rußlaud abgetreten worden, Die Bevölke- rung Achalzychs besteht aus folgenden verschiedenen Stämmen : aus Türken, Adsharen, Lasen, Kurtinen, Turmanen, Karapapachzen, Armentern, Grusiern, Juden und sogar Zigeunern. Nach der eigenen Berechnung der Türken, die übrigens sehr oberflächlich ist, zählte man zur Zeit des lebten Krieges im ‘Paschalik Achal- zych 34,283 Häuser und ungefäßr 140,000 Bewohner männ- lichen Geschlehts. Die frühere Bevdlterung dieses Paschaliks war weit bedeutender, das zeigen die Trümmer von Dörfern und Befestigungen, so wie auch die verwachscnen und verôödeten Fel- der, auf die man hier überall {ößt. Jn allen mujselmännischen Ländern stellt ih dem Blicke ein ähnliches Bild der Verwl- siung dar, was wohl in den steten Privat- Streitigkeiten und in dem Herrschen der Pest seinen Grund hat, die von der Un- reinlichkeit der Bewohner und von dem Schmußte der Städte so sehr begünstigt wurde. Achalzych gränzt gegen Norden an Gurien und Jmeretien, gegen Osten an Kartalinien und Somchetien. Es ist in verschiedenen Richtungen beinahe ganz von Bergen durchschnitten. Die beiden Hauptfiüsse sind: der Kur und die Tschorocha, Achalzych gehört zu den fruchtbarsten Gegenden Asiens; das Getreide wächst hier in großer Menge und man gewinnt das 20ste Korn. Bis zum leßten Kriege kosteten 30 Russ. Pfund Weizen 40 Kop. B, Ass. , ein Tschet- wert also 4 R. B. Ass.; 30 Pfund Gerste kosten 30 Kop, Be- sonders fruchtbar sind die vier Sandschaks: Tschidyrsk, Achalka- laf, Chertyßf und Ardagan. ‘Man findet in Achalzych auch Reis, Baumwolle und alle Arten Früchte, selbst Oliven. Nur hat

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das Paschalik wenige Wiesen, und deswegen müssen die Bewoh ner das Vieh mit Türkischem-Wei en, der hier im Ueberflusse wäch sr, füttern, Wälder. sind viele B im Sandschak Kolblijan giebt ein Wald von herrlichem Wuchse den Einwohnern Mate- rial zum Handel, indem sie das Holz auf dem Flusse Poscots- hai nah Achalzych verschiffen. Die Erzeugnisse des Luxut kommen aus Erzerum, Batum und Tiflis in ‘iese Provinz.“

Frankrei.

Paris, 28. Dez. Heute früh begab die Königin si ml! den Prinzessinnen, «ihrén Töchtern, nach der St, Rochus-Kirche e E Höchsten für die Erhaltung des Lebéns ihres Gemah u danken.

__ Die hiesigen Blätter beschäftigen sich heute fast auss{ließ- ‘ih mit dem gestrigen Attentate auf das Leben des Königs, und die meisten derselben gewinnen nicht einmäl so viel Raum, der Thron - Rede einige Worte zu widmen. Der Moniteur be- richtet über den gestrigen Vorfall in folgender Weise: „Der Wagen des Königs war eben hei dem Gitterthor des Tuilerieen Gartens vorbeigefahren, als der Schuß einer Feuerwaffe ver: nommen wurde; alle Blicke wendeten sich sogleich mit Beta niß nah dem Könige, und man war augenblicklich beruhigt, als man den Monarchen durch seine Bewegungen andeuten sah, daß er nicht getroffen worden. Die Kugel war dicht bei der Brust des Ks- nigs vorbeigegangen und hatte dann die Glasscheibe am Rücksi6e des Wagens zwischen dem Herzog von Nemours und dem Prinzen von Joinville zershmettert. Die Herzöge von Orleans und von Nemours sind durch die Glasscherben leiht verleßt worden. Der Mörder ward augenblicklich verhaftet. Es is ein junger Mann von 22 bis 23 Jahren, man hat auch das Pistol, wel- ches ihm zur Begehung des Verbrechens diente, gefunden.“ Die Gazette des Tribunaux giebt nachstehende Details: ¡Der Königsmödrder rourde nah seiner Verhaftung nah dem- selben Wachtposten gebracht, wo Alibaud einige Minuten nach seinem Verbrechen hingeführt worden war. Ein Stadt-Sergeant ohne Uniform, der das Pistol des Mörders aufgerafft hatte, wurde in dem ersten Augenblick ebenfalls verhaftet, aber bald darauf wieë der freigelassen. Der Polizei - Präfekt und mehrere «Fustizs Beamte langten augenblicklich an, um den Verbrecher zu vérbs ren. Dieser weigerte sih aber auf das entschiedenste, seinen Namen zu nennen: „,„Jhr werdet meinen Namen nicht erfah- ren, weder heute, noch morgen, noch jemals‘/‘/, sagte er. Die dringendsten Ermähnungen konnten seine artnäckigkeit nicht be- siegen; er erklärte nur, daß er bei einem andelshause angestellt sey. Auf die Frage, ob er Mitschuldige habe, erwiderte er: ¡7 1Ih habe deren keine; was ich gethan, habe ich allein aus- gesonnen und ausgeführt,‘ Dieser Mensch, der der arbeitendets Klasse anzugehdren schert, ist 20 22 Jahr alt, etwa 5 Fuß 2

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Zoll groß ; sein breites Gesicht is gemein und ohne allen Ausdru. Sein Haar ist sehr kurz abgeschnitten ; Nase und Mund “find sehr groß, ‘die Lippen aufgeworfen; die Füße sind breit und un- geshickt. Er war mit einem braunen Öberrock, grauen Beín- kleidern, einer s{chwarzseidenen Halsbinde, Stiefeln und einem shwarzen seidenen Hut bekleidet, der inwendig die Etiquette des Hutmachers trägt. Um 8 Uhr Abends wurde der Mörder nach der Conciergerie gebracht und daselbst auf den Grund eines von dem Jnstructions - Richter Zangiacomi ausgefertigten Mandats eingesperrt. Dieses Mandat, welches auf ein bis je6t unbefkann- tes Individuum lautet, ist aus dem Schlosse der Tuilerieen 8 Uhr Abends datirt. Bei seiner Ankunft im Gefängnisse ward der Mörder von dem Doktor Vareliaud untersucht, der ihn für frä6franf erklärte. Als der Gerichtéschreiber ißm sagte, daß er seinen Namen wissen müsse, um denselben in das Register des Gefängnisses eintragen zu fönnen, erwiderte er: „„„„Jch habe feinen Namen !‘/‘? „Der Zhres Vaters?‘ „„„„Er wird später kommen,“ „Welcher? Jhr Name , oder der Jhres Vaters?“ 7 ,eeMein Name“‘“* erwis derte er nah einigem Besinnen. Es ward ihm das Zimmer an- gewiesen, welches Fieschi bewohnt hatte. Dieser Mensch affek- tirt Ruhe und Sorglosigkeit; er lächelt verächtlih, wenn man ihm das Ungeheure seines Verbrechens vorstelilt ; kein Wort des Bedauerns ist bis jest úber seine Lippen gekommen. Der König unterhielt sich gestern Abend sehr lange mit den Depu: tirten, die ihm ihre Glückwünsche darbrachten. Er sagte unter Anderem, er habe lange gezögert, che er sich ents{lossen habe, in der Thron - Rede von dem Alibaudshen At- tentat zu sprechen: „„„So sehr‘, fügte er hinzu, „,„„glaubte ih ein solches Attentat von dem gegenwärtigen Zustand der Ge- müther entfernt und für so beruhigt hielt ich gegenwärtig die Leidenschaften.‘/// Ueber die Art und Weise, wie die erse Nachricht von dem Attentat nah der Deputirten - Kammer ge: langte, erzählt das Journal des Débats Folgendes: „Die Königin, die Prinzessin Adelaide, die Prinzessinnen Marie und Clementine und die Herzdge von Aumale und Montpensier b

ten seit wenigen Augenblicken in der Königlichen Loge Plak ges nommen und erwarteten, nicht ohne einige Besorgniß, das Zeichen von der Ankunft des Königs im Palaste der Kammer. Pd6- lich erscheint ein Offizier in der Loge Jhrer Maj. Es ist der Koinman- dant Dumas. Der König hatte ihn in hôchster Eile vorausgesandt, um die Königin über die Gerüchte zu berubigen, die seinem Er- scheinen hätten vorangehen kdnnen. „,,„„Der König sendet mich!‘ // ruft Herr Dumas aus, „„Se, Majestät befinden s{ch woh(! Sie werden sogleich erscheinen. Auch die Prinzen sind nicht verwundet worden .//‘/ Die Königin und die Prinzessinnen ver- standen sogleih den Sinn dieser Worte. Man denke sich ihren Schmerz, ihren Schrecken, ihre Angst; man è:nke sich aber auch ihre Freude, als sie erfuhren, daß der König gerettet sey. June deß wußte man immer noch nichts Gewisses in der Kammer, als plô6lich einer der Offiziere, die dem Zuge des Königs vorangeeile waren, in den Saal eintrat und zu einigen Deputirten sagte: „,,Man hat auf den König geschossen; der König i niche getroffen, aber der Herzog von Orleans ist verwundet.‘ Diese Worte durchs flogen mit Blitzesschnelle den Saal. Die Königin vernahm sie und ihre Angst war gränzenlos bis zu dem Augenbli, wo. der