1837 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

“T7

desseliben schon überfüllt sind.

Die Regierung scheint in der That erst durch die Erzäh- sung eines am 28sten v. M. in Bayonne angekommenen Rei- senden von dem Einrücken Espartero’s in Bilbao Kenntniß er- halten zu haben. Man liest heute im Monikeur folgende telegraphische Depesche aus Bayonne ohne. Datum : ¡Die Be: freiung Bilbaos ist gewiß: der Feind hat ctwa 1000 Mann und einen Theil seiner Artillerie verloren.“ Die Gazette de France mißt die Entsesung von Bilbao, in sofern sie sich bestätigen sollte, der überaus ungünstigen Witterung bei, die den Karlisten nicht gestattet habe, die von ihnen bereits errun- genen Vortheile gehörig zu benußen. Mittlerweile schenken die in Bayonne“ erscheinenden Zeitungen dieser Nachricht noch kci-

“nen. unbedingten Glauben. Von dem Phare und der Sen- tinelle des Pyrenées sind Supplemente hier cingegangei, die das Datum’ des 29, Dez. tragen. Sie kändigen beide, je: doch mit großer Vorsicht, an, daß am 25sten um 11 Uhr Vor- mittags die Belagerung von Bilbao aufgehoben worden sey, nachdem am 24sten ein ziemlih lebhaftes Gefecht stattgefunden habe, in Folge dessen die Anführer der Karlisten sich bewogen gefunden hätten, sich in der Nacht vom 24sten zum 25sstten auf Durango zurückzuziehen. Don Carlos, fügen die gedachten beiden Blätter hinzu, habe si nah Villäfranca begeben und die Karlisten hätten 10 bis 12 Kanonen eingebüßt. T

Der in Bahÿhonne erscheinende Phare macht die Bemer-

‘kung, daß L seine Division innerhalb 24 Tagen, einen Marsch von 191 Spanischen Meilen, von denen 17, auf einen Grad gehen, habe machen lassen, unr sih aus dem südlichen Spanien nach den Baskischen Provinzen zu begeben. Hiernach fomméên auf den. Tag §8 Spanische Meilen. Ruhetag war kein einziger. Das Minimum des Tagesmarsches betrug 6, das Maximum 11 Meilen. E

An der heutigen Börse sind sämmtliche Fonds in die Höhe gegangen. Die Art und Weise, wie die Kommission der Depu- cirten-Kammer zur Entwerfung der Adresse zusammengeseßt wor- den, hat der Speculation neue Nahrung gegeben. Die Kapita- listen, die keine Ministerial-Veränderung mehr befürchten, gehen jeßt wieder auf die Französische Rente cin, die sie in der Be- forgniß, daß. der tiers-parti an’s Ruder fom.men möchte, losge- geschlagen hatten. Auch die Spanischen Fonds sind merklich in die Höhe gegangen, woran natürlich der Artikel des „Moniteur“/

\{chUuUld ist, der die Befreiung Bilbao's fast außer Zweifel stellt.

Die Porctugiesishen Fonds haben mit den Spanischen ziemli gleichen Schritt gehalten.

GOroßbuitanien und Jrland.

London, 31. Dez. Der Prinz Ernst von Hessen - Phi- sippéthal hat der ungüustigen Witterung wegen wieder nach London zurückkehren und seine Reise nah Deutschland noch äuéschen müssen. : 08 i

Wie es Heißt, wird der Prinz Christian von Dänemark nächstes Frühjahr hier zum Besuch erwartet.

Ber Herzog von Montrose, Ritter des Hosenband- Ordens und Lord-Licutenant der Grafschaften Bumbarton und Stirling,

ist gestern mit Tode abgegangen. i G ee Palmerston N vate euti von hier nach seinem Landsißze oadlands abgereist. B Dem Boston Herald zufolge, sind die Unterhandlungen des Viscount Melbourne mit dem Lord Brougham abgebrochen worden, weil Lord Brougham, wie es heiße, die gegenwärtige gewundene Politik der Minister nicht billigen könne. A Der Morning Advertiser behauptet, die liberale Partei von allen Meinungs:Schattirungen sep nie einiger gewesen, als eben jeßt, und dies würden die Konservativen, auf ihre Kosten, in cer Versammlung des Parlaments erfahren. e Aus Dublin wird vom 2östen d. gemeldet, daß bei ciner Parlamentöwahl zu Longford die Orangiften cinem Mann mie Pistolenschrot ins Bein und cinem anderen in den Kopf ge: schossen hätten. Einer der Thäter wurde ergrissen, überführt und gefangen geseßt. Mehrere seiner Genossen waren mit Pi- siofen versehen; auch wurden in mehreren Häusern die Fenster eingeworfen; gleichwohl hatte am Schluß des Tages der Kan- didat dèr Reformer, Herr White, schon eine Stimme mehr (námlih 196), als sein Gegner, Herr Fox, und man zweifelte nicht, dag Ersterer mit einer Mehrheit von 100 gewählt werden würde, da aus Unwillen über jene Handlungen mehrere aage- ehene Konservative abgercist waren. S I S S dtiten Zis Jrland geben ein schauderhaftes Ge- máíde von dem Eleude der ármeren Klasse der Bewohner dicses Landes. Ju vielen Orten sind sie im eigentlichen Sinne des Wortes vom Hungertode bedroht, Und jetzt sind wohl schon Hun- derte durch die Strenge des Winters und die Wuth des Fiebers dahingerafft. Jn Kiikenny is die Noth der Armen durch den ho- hen Preis der Feucrung und die Dumpfheit ihrer clenden Hütten {chr vermehrt. Jn Clonmell leiden viele Hunderte unter den sc{ädlihen Einwirkungen der Kälte, des Hungers und der Krank- heit; der Preis aller Lebensmittel ist ungeheuer; und während er ieg, hat sch der Preis der menschlichen Arbeit nicht gehoben. Jn Dublin treffen aus ailen Theilen Jrlands die traurigsten Schil- derungen ein, namentlih aus: den Grafschaften Limerick, Mayo und dem westlichen Jrland. Jn dem einzigen Dorje Nathfkeale finden sich 1599 ganz Arme, von denen 300 feine Betten haben ; Kartoffeln und Torf sind auf das Dreifache des bisheri; gen Preises gestiegen, und die Armen haben jedes Stück Klei- duag pder Geräth, über das sie verfügen konnten, verkauft oder verpfändet, um sich und ihren Kindern Brod zu kaufen. Da- bei wüthet das Nerven - Fieber daselbst: in solcher Ausdehnung, daß jeden Tag viele Gesuche zur Aufnahme der Kranken in das Hospital nothwendig abgelehnt werden müssen, indem die Räume „Und do“, sagt die Times, „erpreßt O’Connell von jolchen Landleuten, für die er keine Ar-

- men-Gefetze will, 15,009 bis 16,000 Pfd. Sterling jährlich für

ch und treibt außerdem noch seine Aufruhr-Steuern ein; und fein alles Herzens und aller Scham loser Gehülfe, seine Kaken- Pfote, Herr Sheil, erklärt, daß es Dummheit sey, jeßt an Maßregeln zur Unterstüßung seiner verhungeruden Landsleute zu denken.“ : H

Vergangene Woche sind aus London ausgeführt worden: 98,000 Unzen Silbermünzen und 136,839 Unzen Silberbarren aach Hamburg, 1200 Unzen Silbermünzen nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, 20,000 Unzen Silbermünzen nach Malta, 870 ‘Unzen Silbermünzen nach dem Britischen Westindien, 8590 Unzen Silbermünzen nah Belgien und 2800 Unzen Gold- münzen nah dem Vorgebirge der guten Hosfnung.

Jn der Gegend zwischen Canterbury und Dover liegt der

: Schnee 17 Fúß und in der Gegend von Chatham 30 bis 40

Fuß hoch. - Cin Jtaliänischer Courier bemerkte, es werde ihm Niemand glauben, daß es ihm leichter gewesen sey, den Sim- plon zu passiren, als die Londoner Landstraße. Sechshundert

. Mann SDapeurs und Mineurs haben indeß nun in der Nähe

uqn London theilweise bereits aufgeräumt, Für die Fuhrleute,

3%

die fast gänzlich undeschäftigt sind, ist hier eine Suöscription

net worden. R ‘reo E Gebrauch des Schnecpfluges sich bei dem jeßigen Zustande unserer Wege und Straßen als sehr nüslich aufdringt, so liefert der Courier heute - cine Abbildung dieses Justru- mentes.

Der Sturm hat in den lebten Tagen au in den Londoner Vorstädten großen Schaden angerichtet; besonders haben die Fischerhütten gelitten. i

x n Christtage erhielten nach altem Gebrauch alle Gefan- genen in den Gefängnissen von London auf Kosten des Lord- Mayors neben ihrer Gefangenkost ein Pfund Roast:-Beef, cin Pfund Brod und eine Pinte Porter-Bier. Am Neujahrstage erhalten sie dasselbe auf Kosien des Sheriffs.

Der berühmte" Schauspieler Charles Kemble hat sich von der Bühne zurückgezogen; heute vor acht Tagen trat er zum leßteninal in Coventgarden auf, wobei die Einnahme zu seinem Benefiz sich úber 1000 Pfd. Sterl. belief. :

Das Schiff „Alfred“, von der Ciyde, langte am 11, Au- aust in Batavía an, durfte aber niht ausladen, da es cine Quantität Pulocr, nach Singapore bestimmt, am Dord hatte. Die Interessenten hatten die dortige Regierung in einer Peti- tion gebeten, ihnen zu gestatten, daß sie das Pulver verschiffen

könnten, man glaubt aber, daß ihnen dies nicht erlaubt, sondern das Pulver über Bord geworfen werden würde, wie dies vor einigen Monaten mit dem Schiffe „Antha“/, das cbenfalls mit Pulver am Bord in Batavia eingelaufen war, der Fall gewe- sen. Nach Briefen aus Batavia, welche in Singapore ange- langt waren, wollte man in Batavia aus Holland erfahren ha- ben, daß die Holländische Regierung wegen einer Anleihe von 200 Mill. Gulden unterhandle, um die in Batavia seit 1824 auf Britische Baumwolle und Wollenwaaren erhobenen Excra- zólle wieder zurückzuerstatten. Man is aber selbst hier der

Ueberzeugung, daß es dieser Nachricht an allen Gründen gebreche. : er gesammte Britische Handel nah China hat in den

Jahken 1833 und 1834 gegen 47 Millionen Pfd. Sterling Le- tragen. : Nachrichten aus Cuba zufolge, hatte der General Lorcnzo ïn St. Jago die Constitution von 1812 proklamirt und war entschlossen, dabei zu beharren, troß des Befehls des Genrrals Tacon, welcher durch Depeschen vom Mutterlande angewiesen war, bei der bisherigen Ordnung zu bleiben, Der mit diesem Befehl an den General Lorenzo abgcsandte Courier war unter- wegs aufgefangen, sciner Depeschen beraubt und ohne Antwort zurückgesandt werden. Lorenzo hatte seitdem sogar eine Procla- nation erlassen, in welcher den Gouverneur Tacon, seinen Vorgeseßten, als einen Karlisten und Tyrannen darstellte. Auch hatte er, einem allgemeinen Gerüchte zufolge, avßer den unter seinen Befehlen stehenden regulairen Truppen, 4060 Mann Na- tional-Garde enrolire. Seinerscits hatte General Tacon Maß- regeln ergrissen, ihn zur Ordnung zurückzubringen, und 1800 Mann der Armee hatten Befehl erhalten, unter General Ve- lasco fich zum Marsche nah dem Súden, wohin schon cin klci- nes Corps Kavallerie abgegangen war, bereit zu halten. Einwohner waren beinahe alle gegen einen Bürgerkrieg, da die Neger daran Theil nehmen dürfen und die Sicherheit der Ko- lonie dadur gefährdet werden wúrde. Belgien

Bvrúsfel, 3. Jan. Der Belgische Monitcur findet sich veranlaßt, der von mehreren Zeitungen verbreiteten Nach- richt, daß der Senator, Graf Joseph von Baillet, der sich jeßt in Familien-Angelegenheiten in Paris befindet, auch noch {einen

Die j b S e E 1 "allen Seiten gerühmt, und es steht ihr- ein liebeveller Emy

„Folgendes if der heutige Stand der Brechruhr - Krank, Vom vorigen Tage 38; Zugang 14; Summe 52, Genesen j gestorben &; in Behandlung verblieben 48.

Stuttgart, 2. Januar. Seit dem 24. Dezember f bei einigen Graden Kälte, tägli Schnee. Seit gestern 9 tag hat die Kälte zugenommen, Gestern Nacht sand das Y, mometcr 10 Erad unter dem Gefrierpunkt, heute früß 16 y bei Sonnenaufgang 164 Grad. Während der leuten T, da es täglich shneite, waren die Wege schr schlecht; alle Poj und Fuhrwerke wurden verzögert. Jetzt aber haben wir sh feste Schlittenbahn. Der Schnee in unserer Gezend liegt 14 2 Schuh hoch, anderwärts noch viel höher. Jn den Fey und Wäldern sind Bäume von seiner Last zusammengedri an anderen Aeste abgcrissen worden.

Karlsruhe, 2. Jan. Der gestrige Tag ist: an demÿy herzoglichen Hofe nach üblicher Weise dur cine Gratu!y Cour und große Tafel gefeiert worden; besouders erhöht w indessen dieje Feier diesmal durch die Unwesenheit Sr. Ki Hoheit des Großfürsten Michael von Rußland, Höchst zum Besuch bei Sr. Königl. Hoheit dem Grozherzog unß Großherzogl. Familie von Baden hierher gekommen war, auch heute noch sich hier befindet.

Ja t en

Rom, 22, Dez. * Der Kardinal Staats-Secretair { bruéchini ist auf Anrathen der Aerzte secir einigen Tagen Land in der Nähe der Stadt gereist, um durch Ruhe und fernung von den Geschäften seine Gesundheit herzustellen. Y signore Capaccini steht provisorisch dem Geschäfte sciues D, temenis vor.

Dr. Bowring, der gegenwärtig hier ist, har die Che habt, durch den Hannoverschen Geschäftsträger, Legations} Kestner, zugleich mit Herrn Herries und einigen anderen ( ländern, Sr. Heiligkeit vorgestellt zu werden. Jn Toskanzj er bereits war, joll cer mit ausgezeichneter Aufinerkjamkeiy dem Großherzog empfangen worden seyn, in deea Ges er die Maremmen bereit hat. Von hier gedeukr cr tial pel zu gehen, um mit der dortigen Negierung cinige deny del betreffende Uebereinkünfte zu treffen.

Dom Miguel wohnte dieser Tage dam Gottetdien? in| Päpstlichen Kapelle bei. Die in Listabon, verdvreirete Procla tion, angebli con Dom Miguel herrüßrend, und aus der Y Srtrozzi vom 21, Okt. datirt, trägt {on in Datum das präge der Unwahrheir, da Dom Miguel bereits seit lin Zeir einen andern Palast bewohnt und [{chwerlich eine fri Wohnung augebrn würde. Diese, wie mehrere" audere Yyi mationen des Prinzen kominen aus einer ganz ander f und werden aus ganz andern Absichten bekannt gema,

e

Neapel, 20, Dez. Man ist sehr cuf die Autuns neuen Königin gespanut, ihre guten Eigershasten werden y

bevor. Der Hofstaat des Königs wird auf einem Dampss.his M : Triett gehen, ein anderes Dampfschiff bringt den Kdnig s

, Genua, weil der Weg üver Rou gesperrt is, dagegea wil | zu Lande zurückkehrea, ohne daß er utthig hätte, irzeudwo

Gehalt als außerordentlicher Gesandte am Königl, Preußischen

Hofe fortbeziehe, auf das bestimmteste zu widersprechen und hin- | zuzufügen, daß sich der Graf, selb während seines Aufenthal-

tes in Berlin, stets auf das uncigeanügsigste gezeigt habe.

Morgen findet in Laeken die feierliche Beijezung der sterd- -

lihen Ueberreste der Madame de Deriot ‘Malibran statt. Schweden und Norwegen. Stocthelm, 27 Dez.

wieder zunehmen werde, da

Durch ein Circular der Regíe-

rung an die Landes-Hauptieute ist das Verbot für Ausländer |

in gewissen Fällen, nicht oßne die eigene Erlaubniß des Königs ins Königreich zu kommen, erñcuert worden. Für jebt betr t es aber bloß ausläándische Schauspieler, Seiltänzer, Taschenspieier, Kunstreiter, Menagerie-Eigenthümer und dergl. m. Weder die Königl. Landes-Hauptleute, noch andere Behörden dürfeu solchen Personen ben Eintritt gestatten, falls sie nicht entweder die Spezial - Erlaubniß der Regierung vorweisen können, oder si, um jolschs zu erhalien, Lci den betreffenden Behörden jedes Ortes ägclden. Dänemark.

Köpenhazea, 3, Jan. Leider haben wir das Uebelbefin- den unseres geliebten Kênigs zu melden. Es werdet Bulleitn3 von dem Leibarzt Dr. C. Fenger aus dem Königl. Palast auf Amalienburg ausgegeben, wovon die Zeitungen die folgenden beiden enthalten: Von Lten v.: „Se. Maj. der König haben in der verfiossenen Nacht besseren Schlaf gehabt, als in der vorigen; der Husten is weniger gewa!tsam, das Fieber nicht fo heftig, wie bisher, und Se. Maj. scheinen, bis auf die körper- lien Kräfte, beffer zu seyn. Bom 3ten: „Se. Majestät der Hönig haben die leßte Nacht zwei Stunden ruhigen Schlafes gehabt, welcher den übrigen Thel der Nacht hindurch vom Husten unterbrochen wurde; das Fieber hat nicht aufgehört; der ÄÁppetit ist zwoar schwach, fehlt aber doch nicht ganz.“

D. lan di

Augsburg, 2. Jan. Gestern Nachmittags 3 Uhr traf der Herr Hofmarschall, Graf von Saporta, und Abends der Herzogl. Oldenburgische: Herr Minister von Both hier cin, um, da Se. Maj. der König Otto cinen längeren Aufenthalt hier beabsichtigre, das Geßörige darüver zu ordnen. Heute Nacht ist indessen an dieselben die Nachricht eingegangen , daß JI. MM. von Heilbronn aus ißre anfänglich über Nördlingen he- stimmte Route (ohne Angabe wohin, vermuthlich über Stutt- gart) nach Augsburg, abänderten und Höchstdieselben auf einer anderen Straßs sich hierher begeb.n würden, Obgleich kein Auftrag kam, an den gemachten Bestellungen hier etivas zu ándern, so’ ist cs doch sehr zweifelhaft, ob JIZ. MM. heute hier eintreffen können und werden.

München, 1. Jan, Es wird immer wahrscheinlicher, daß die Zusammenkunft Jhrer MM. mit Jhren Königlichen Kindern in Tegernsee statthaben werde, worauf dann König Otto und. dessen Gemahlin die Reise nah Triest durch Tyrol fortsezen würden. Die am heutigen Tage gewöhnliche große Gratulations- Cour, so wie die musikalische Akademie bei Hofe

sind abgesagt worden.

| und hatte die Richtung nah Orduña eingeschlagen. Cr fl

rantaine zu machen. Am 15. Januar ijt és eiu Fahr seit Tode der früheren Köuigin. i : An der Cholera crêranfkten vom 16, zum 17d, 25 ucsen 17 und starben 15 Personen. . Ju Castellamare ej sich seit dem 2, Oft, 1027 Ertranéungen und 4861 Man fürchtet, daß di2 Krankheit nach den Weihnachté- er Neapolitaner an dics starê zu essen und zu trinken gewohnt ist. us Vorficht Polizci den Verkauf der Capidoni, ciner Urt seyr ferti die bei diefer Geiezenheit eine große Rolle spielen, ganz i ten, ‘— Vorgestern sind zwei Dawpfschisfe, der „France und der „Nettuno‘‘, von Marseille während cines fl Sturmes hiex cingzelausen. i

1ruil

S an Le

Madrid, 2d, Dezember. Privat - Nachrichten au

de Pomar und Burgos zufolge, war Gomez am i7, Di um 10 Uhr Abends an der Spige von 600 Mann Juin und 7090 Kavallerijten bei Mijangos über den Ebro gez

200 Esel und YW Maulthiere mit sich, die mit Beute bil varen. Eine von Obersten Agostino Oviedo kounmandirte §1 fonnte niche zeitig genug anfommnen, um den Uebergang jl hindern. Jn Mijangos nahm Gomez eine Compagnie v Truppen der Königin gefangen und dies erbitterte die CN des Obersten Oviedo in solchem Grade, daß sie {ch der nen lemächtigten und ihren eigenen Obersten in cas Fal Medina de Pomar einsperrten. | Der Schluß des (gestern abgebrochenen) Schi

des Barons de los Valles aus dem Lager vor Biibao! folgendermaßen: / A „Espartero hatte besechlossen, die Einwohucr von Bilhai unglücélichen Schicésale zu übcrlassen, als er veu du: Goll dicser Stadt cinc' Depesche crhicit, dic von cincu Ucbano üb wurde, dem es gelungen war, si durczzuschlcizen. Ju dit pesche flehte mau injländigst umi deu Beistand des Gene fragte ibn, ob cer denn cin gleihgültiger Zeuge ven dem Uni Bilbao?'ó scyu wolle? Efpartero antworteie darch di 4 phen, daß cr_ cntweder in Vilbao einrücken oder sterb( Um dieses Versprecheu ' zu erfüllen, ging er- au M4 zcmber Morgens zum zweitenmal auf das reezle Wb u wagte er sich nicht über d:e Höhen von Aviaga, Aspe um hinaus, und auch heute schen wir nicht, daß ex cine Veit) ivärts gemacht hat. Deu gejtrigen Tag hat er damit: zug “4 der Anhöhe vou Ariaga, über dem Flusse Az1a uud dem Las Bauderas gegenüber, mehrere Battericen zu errichten. 2 Achtk- und Vierpfünuder, cin Mörstr und cine Haubigze bese sere Battericen auf den Höhèn vou Las GHauderas und d'Erandio, dic c.us drei Achtpfünderu, ciner sech#zchupfünd igen} ciner Haubiße und cinem stebenzbUigen Weörsce bestand. 0 reiche feindliche Artillerie, welche zum Thei! voa Engl rine - Soldaten bedient wurde, founte die unsrige u Schweigen bringen. Wir hatten fkeiuen einzigen Bert cin Portugiesischer Oberst crhielt . in unserex Batierle z Brlicte“ von Luchena cine starke Kontusion an der tine a terz in dieser Battcrie befaud fich cin Vierundzwanzk, der die Batterieen. des Forts Desiecrto, cine Englis: und cine Spanische Triucadure beschoß. Die Fciude hate mehr als 300 Kugeln aus 36:, 24-, 12- und 8-Pfündery u sen, chne den mindesten Schaden zu verursachen; die 0 das A 400 obne é 1d de (11d

4 Ì

g

Obersten wurde durch cin Steinstück verleut, Kugel! losgerissen haite. Könneu Sie sih vorst:len, geln gegen ein cinz'‘ges Geschüy abgeschossen werden, i montiren und. ohne einen cinzigen Manu zu tödten L die Schießscharte- der Batter1e so groß, daß dcr Bier!

Yfündcr fast ganz unbcdeckt stand. Wahrschcinlih wird“ Espartero morgen dei Uebergang versuchen, allein ich zweifie, daß cs ibm ge- jiugt, deun mau wi-d si ihm lebhaft widerseßen. Unsere Streit- fräfte flud zwar weit geringer als die sciuigen, deun wir haben kfäum 12,000 Maun, während die fecindlize Kolonne aus 19 Ba- taillouen , Jedes zu 800 Mann, und die Garuifon von Viibgo, mit Einschluß dexr National - Garde, aus 3000 Maun besteht. Die Garuison hat sich librigens seit dein Begiun der Belagerung be- deutend vermindert; mehr a!s 300 Urbanos sind fampfunfähig ge- macht worden; von den 7060 Mann des Bataillous Trurillo sind uur nch 17 übrig, und dic Grenadier-Compagnie des Bataillons Compo- sela hat 60 Mann verloren. Unser ganzer Verlust beträgt 6430 Ver- oundete uud 49 Todte, toorunter ' die dur das Feucr Espartero? Gelbdietenz oder BVerioundeten mit begriffen sind. Mehrere zu uns ühergegangene Sergeanten und Soldaten versichern, daß außer den 0 von Billareal gefangen genommenen Soldaten 1000 Mann vou Ejpartcro’s Kolonne fampfunfähig gemacht worden sind. Der Gou- xinexr vou Bibao, San Miguel, ist am Schlüsscibein durch eine Haubiztugel verwundet, der Chef feincs Generaistabcs ist geiödtet und zet andere Obersten sud verwundet tvorden. Anu Ficisch fehlt cs scit drei Wochen und an Brod seit ctwa vierzeyn Tagen. Feder, Offizier und Soldat, erhält täglich cinen Zwieback, sechs ünzen Reis und zwci Unzen Stocffisch. Wein und Branntwein sid in Ueberein vorßauden. Eine durch die schlechten Nahrungsmiitel veranlaßie cpidenische Krankheit richtet große Verwüstungen in der Stadt an. Dirser hartuäkige Widerstand wird weniger in Erslau- uen feBcit, wenn man weiß, daß die am meisten fompremittirteu Ur- bauos ven B scaba und Guipuzcoa sih nach Bübao geflüchtet ha- ben, um den Strafen zu cutgehein, die sie für wahrhafte Verbrechen verdicut haben. VDhuc ihre Aawesenheit würde der Plaß längs ka- p:tuliit haben. Aver wir werden ihn mit Gewalt nchmeu, wevn er fich uit freiwillig ergicbt, doch würde cs mich schr betrüben, wenu man es dufs Aeußerst: anfemmen ließe, denn nichts würde a!édanu der Wuth unserer So!daten Einhalt thun fbönnen. Die Zeitungen unserer Gegner haben türlich viel Auf: fed:us davon gemacht, daß ein Offizier der Fremden - Legion auf Befehl des General-Kommandaunten vou Navarra erschossen wor- deni ist, War diese Handlung der Wiederocrgeitung nicht zu cut- schudigen, ju ciucr Zeit, wo cin Thcil von Navarra auf Befchl mil Felicx und Schwert verwüstct uud geplündert wurde, und wo die UUcfährung dieses Befebls der Legion übertragen worden war, zit der jcner Offizier gehörte é Scchzigjährige Fraucn würden von diescu Soldaten erschossen: die jungen Frauen uud Mädcheu, die sich u'cht dar die Fiucht reiten founten, wurden das Opfer der Bruta- lität Jeuer Truppeu. Es ist dagegen cine unbestreitbare Thatsache, dag unsere Freiwilligen, nachdem sie fünf Forts mit Sturm genom- icn, ailen darin zu Gefangenen gemachten Feiuden das Leben ge- shenft haben. Want vergleiche diese Handlung des Edelmuthes mit der Bar)arci cines Kauptmauns der Christinos, der, als ex bei dem Anéfalle az Iten cinen jungeu Karlistischen Offizier fallen sab, sos glei) hinzulicf nud ihur scincu Degeu mehrmals in den Leib stieß, mau vevalciche diese Handiuugen und daun urthecile man! Die Koleunc Espartexo?s hat überall dieselbeu Exccsfe vertibt. Ucbcral, o sie durchgezogen, hat sie die Kirchen citiiveiht, die heiligen Hoslien mit Flßengeireien und das Tabernakel besudelt. Espartero scheute sich nicht, in das Tauf-Negisfier der Kirche von Erandio zu schreiben, daß cr jeue Exccsse uur gcesiattet habe, um die Pricsicr dafür zu sirafen, daß sie bei sci- ner Annäherung die Flucht ergrijfen häticn. Als ob die Flucht oder die Furcht cines Priestexs so!che Handlungen der Gottlosigfeit *ent- squidigen Cöunte! Die Christinos mögen raubean, sengen und bren- len, so vícl sie wollen, die liberale Presse entschuldigt das alles z wen aber die Karlisten unglücklicherweise Repressalien gebrauchen, so erhcbt sich cin allgemcines Geschrci der Verwünschung gegen sie. 2WBas soll man diesen Schreicrn eutgegensczen? Die Wirkung der Zeit, cine feste Beharrlichkeit und festes Vertrauen in die Gerccztig- icit unserer Sache. Einen komischen Vorfall muß ic noch ume!- den Wir hatten cine Mine angelegt, um das Schloß Quintana in de Luft zu sprengen, worauf die Christinos ihrerseits zwci Gegen- wre! alichten, und cs traf sich nuu, daß unsere Mineucs nit deuen v BVi!bao p'öulich untex der Erde zusammentrafen. Eine Abfen- tun ven Pistolen cndigie diese fellsams Bezegnunug.“ Nachschrift vom 23. Dezember Abends:

„J vfffae meincn Vrief uoch cinnal. Eine aus drei Geschüßzcn, (en 21, cinem 12e Nud cincm 16- Pfünder bestchende Battcrie, die ir getern Abend auf der Höhe von Las Banderas zu errichten an- fige, ist beute fch vollendet worden und hat {ou ihr Feucr be- gonnen. Das Feuer der gegenüberliegenden Batterieen \chwciat schon, aber der Mörser und die Haudigen scßen cs noch fort, und die Granatea zezplaßen über unscren Köpfen. Bis jest ijt Niemand verwundet. Unfer 24-Pfünder an der Brücke von Luchena if den ganzen Tag über ciuem furchtbaren Feuer ausgeseßt geweseu; mchr a!s zchu Kanonen vou s{weren Kaliber haben ibn beschossen, ohne ia demontiren zu fönuen, und dech is ein 18-Pfünder nur 200 Schrüte von ibm cutferut! Eine feindliche Compagnie hat auf den Höhen ron Baracalds, auf dem linken Ufer des Nervion,* unsercr Vatieric von Luchena gegenüber, ein altes Hans bescut und es bes umu uun cin NRotten-Feuer auf unfere Artilleristen, die den Befchl itlten, den 24: Pfunder aus der Battecie zu cmferncn und ibu au scinem feüberen Standpunkte, cin wenig untcrhalb der Vereinigung de Flüsse Burecna und Nervion, wieder aufzustellen. Die Bewegung des Feindes schcint mit dex bevorstchenden Anfunfi von 3060 Maun v0! Lir Neserve-Kolonne in Verb:.ndung zu stehen. Mau will ohne Q F 4 - , - 1 ; Q 1 ,

Zweifel auf beiden Ufern zuigielc) cinen Augriff machcn. Wir haben iudeß unsere Maßregeln geiroffen und wir werden schen! Es sind uichrere ausgezeichnete Fremde hier angefommcn, um uns bel unseren Operationen zu uuterslügen; se sind dem Ge- ncralstabe des fomurandirenden Generals beigegeben werden. Unter ihnen bcsindet sie der Graf von Boos-Waldeck, Stabs-Offizier ebe- lia!s im Dienste des Herzogs von Nassau. Dieser Offizier hat sich son bei mehreren Gelegenheiten ansgezcihnet und trägt den Orden des heiligen Ferdinand. Alles läßt mich glauben , da}: morgen cin allgemeiner Augriff stattfinden wird, und wir heffeu, alle Stelluu- gen des Feindes cinzunehmeu. Gomez ijt mit 3000 Mann Înfau- [eric 1nd 800 Kavalleristen zurückgekehrt und dürfte morgen auf den Unbdöheu ven San Dominico anfemmcn. Wir crfahreu, daß Ataix n! 1300 Mann Fnfanterie und 300 Pferden iu Viitoria ciugerüdkt ist.

Dée Times enthált folgeudes Privatschreiben aus San Sebastian vom 22. Dezember: „Es thut mir leid, daß ich ht im Stande bin, JÎhnen spätere authentische Nachrichten über Bilbas, a!s in meinem lezten Briefe, mitzutheilen. Jn den lezten acht Tagen ist gar kein Fahrzeug aus dem Fluß von Bilbao hier angelangt, obgleih das Wetter niht ungünstig war. D'eser Mangel an Nachrtchten , so verdrießlich er auch ist, bes weist doch, daß Bilbao sich noch hält, da sonst wohl der „C0: let‘ oder ein anderes von dett zu Dortugalette und Santander statios iben Dampfböten mit der Kunde von einem jo wichtigen E: cigniß, lele der Fall Bilbao’s wäre, hierher gekommen seyn würde. Daß es der Belagerungs-Armee an Lehensmitteln zu fehlen anfängt, scheint daraus hervorzugehen, daß in der vorigen Woche 7 800 Zug- hien aus der Umgegend von Hernani nach Bilbao hin abge- ührt wurden. Die Symptome von Aussässigkeit, die sich vor kurzem unter einigen Regimentern der Legion zu zeigen anfin- gen, haben sch glülicherweise gelegt, und in diesem Augen- blick ijt Alles wieder: in guter Ordnung. Der General Godfrey ist von sciner Mission nach Madrid zurückgekehrt. Da die Straße zwischen Madrid und Santander durch die Kar.isten

“_dbgeshnitten ist, so mußte er einen. Umwea nehmen und si

er Jce:1 und die Pyrenäen an der Franzésihen Gränze ent: ‘ang hierher begeben. Er hat die Erlaubnip erhalten, 10,000 "fund auf die Bank von Fernando zu ziehen, und dies Geld wird Li wenigen Ta zen von Santander tier erwartet. Freilich wird cine fo

B T

35

kleine Summe wenig helfen, da der Sold der Legion {hon so lange rüständig ist, worüber besonders die jüngeren Offiziere unwllig zu werden anfangen. Bei einem Diner, welches der Oberst und die Offiziere des 7ten Regiments vor einigen Tagen dem General Evans gaben, erklärte Leßterer, daß er, obgleich er beschlossen habe, sich vor seinen Konstituenten zu stellen und bei Erdffnung des Parlaments zugegen zu seyn, doch, wenn vor seiner Abreise die von der Spanischen Regierung versproche- nen Verstärkungen ankámen und ihn in den Stand \eb- ten, eine Operation zu unternehmen „- seine Pflicht als Chef der Legion für wichtiger halten und die Truppen ge- gen den Feind führen werde. Unter den Toasts, die bei diesem Diner ausgebrächt wurden, kam auch ciner auf den Her- zog von Wellington vor, als „den größten Feldherrn des Jahr- hunderts‘, den der Oberst Sloane, Militair-Kommandant von San Sebastian, vorschlug, und der enthusiastischen Anklang fand. Kaum hatte der Applaus aufgehört, als Oberst Churchill sich crhob und sagte, er wolle die Gesundheit eines Mannes ausbringen, der in seinen Augen eben so greß sey wie der Her- zog von Wellington, nämlich Daniel O'Cönnell's. Des erregte bedeutendes Murren, und viele Stimmen riefen: Nein, nein, darauf trinken wir niht; nichts von Politik!‘/ Sobald es wieder ctwas ruhig war, nahm General Evans das Wort und sagte, er glaube gewiß, wenn Oberst Churchill bedacht hätte, daß dies cine Ver- sammlung von rein milttairischem Charakter sey, in welcher Alles, was politische Diskussionen und Zwietracht erzeugen könnte, sorgfältig vermieden werden müsse, jo würde er diesen Toast nicht vorgeschlagen haben. Der General fügte hin U, daß er zwar die größte Achtung für die Talente O'Connell's und für viele seiner Bestrebungen hege, daß er aber dessenungeachtet den Auzenblick für unpassend gewählt halte, dessen Namen mit in's Spiel zu bringen. "Nachdem darauf Oberst Churchill sich mit cinigen Worten“ entschuldige hatte, erhob sich General Evans noch cinmal und bat um die Erlaubniß, einen Toast vorzuschla- gen, der, wie er hoffe, allen Parteien genehm seyn würde. Er bemerkte nun, daß der Herzog von Wellington und Sir Ro- bert Peel, als sie am Ruder gewesen, die Sache der Königin von Spanien eben so cifrig unterstüßt und den Quadrupel - Al- lianz- Traktat eben so gewissenhaft ausgeführt hätten, wie das jeßige Englische Ministerium, und daß cer überzeugt sey, sle wür- den, wenn sie wieder ans Ruder gelangten, was er zwar fei- nesweges wünschen möchte, auch fecner eben so handeln, wes- halb er denn folgenden Toast ausbringe: „Auf das vereinigte Wohl Lord Melbourne's, des Herzogs von Wellington, Sir Ro»- bert Peel’s, Herrn O’Connell's und Lord Palmerston's.“/ Die Versammlung stimmte in diesen Toast ein, doch niht ohne ei niges Gelächter.“

T dr ei.

Der Korrespondent der Times meldet aus Konstanti- |

nopel vom 39. November über die Ereignisse in Tscherkessien, die Russen wären von ihrem Lager bei Abuna ohne Widerstand in die Bezirke von Netcoachh und Schapscheck eingedrungen, da die Einwohner sih in die Gebirge geflüchtet und ihre Wohnun- gen in Brand gesteckt hätrea. Hierauf hätten die Russen Po- sitionen unter den rauchenden Trümmern von Schumei, Scho- faifi und Daba eingenommen und am folgenden Tage den Fluß Devend ín der Richtung nah Gelindschik zu überschreiten ver- sucht, jedoch ohne Erfolg. Nach vierzehntägigem Aufenthalte in dem gänzlich verddeten Lande habe der Russische General seinen Rückzug beschlossen, zumal auf die Nachricht, daß 5000 Tscherkessische Reiter unter cinem ihrer tapfersten Häuptlinge, Hirsuz Oglu Ali Bei, zwei Tagemärsche weit auf Russisches Gebiet vorgedrungen seyen und die größten Verheerungen ange- richtet hätten. Auf dem Rückzuge sey es mit den Russen bei Abuna zu einem verzweifelten Treffen gekommen, beide Theile hätten stark gelitten, und am nächsten Tage sey auf Antrag des Russischen Generals eine Convention zu Stande gekommen, in Folge deren beide Kolonnen, nachdem sie ihre . Todten begraben, ihren Núckmarsch ungestörc fortgeseßt hätten.

Griechenland.

Athen, 19. Nov. (Münch Zt g. ) Die Arbeiten auf der Akropolis werden mit Eifer fortgesezt. Man hat die Venecetia- rische Mauer, die seither die Pinakothek mit dem Einsturze be- drohte, abgetragen, und dabei mehrere Bruchstücke zu noch vor- handenen Antiquitäten gefunden. Es if durch Hinwegräumung der Venetianischen Mauer der alte Eingang wieder geöffnet. Man hat ‘bei den Nachgrabungen in den Propyläen sechs schône Joni- sche Säulen aufgefunden, die zur Stúüke dienen, und noch andere nicht uninteressante Gegenstände. Jin Piräus und in der Nähe

der Múnze hat inan neuerdings antike Gräber entdeckt. Die Durchführung des Stadtplanes macht rasche Fortschritte. Die

Hermes-Straße, die man von dem Theseus - Tempel bis zur Piräus|ktraße fortgeführt hat, ist völlig aufgeräumt und abge: seckc und witd täglich miz neuen Gebäuden geshmüt. Auch die Minervastraße soll in diesen Tagen geöffnet werden. Wir hatten vor cinigen Tagen einen äußerst heftigen Sturmwind, dem ungewöhnliche Regengüsse folgten. Ein Theil der Stadt stand mehrere Stunden der Nacht unter Wasser, was bei dem schlechten Baue vieler Wohnungen in Athen nicht unbedeuten- den Schaden anrichtete. Das antike Agora- Thor l.tt beträcht- lich, und auf der Akropolis stürzte eine Säule von dem Tem- pel der ungeflügelten Siegesgöttin herab, ohne jedoch namhaf- ten Schaden zu leiden.

Der Königl. Preußische Minister - Resident am hiesigen Hofe, Graf Lufi, ist vor cinigen Tagen nach Konstantinopel ab- gegangen. Der Kaiserl. Russische Gesandte ist von Aegina, wo er den Sommer über sich aufgehalten hatte, wieder in der Haupt- stadt eingetroffen.

Die fünf zum Tode verurtheilten Räuber Chondrojannäi sind dieser Tage von Nauplia hierher gebracht worden, weil sie bei dem Areopag um Cassation eingekommen waren. Sie wer- den wieder nach Nauplia zurückgebracht, um dort hingerichtet zu werden. Jn diesen Tagen soll dem Sraatsrathe ein Ge- sey: Entwurf zur Regulirung der alten Schuld vorgelegt werden.

n Lan D.

Berlin, 8. Janucr. Der in Marienwerder beste- hende Verein zur Militair -Blinden- Unterstüßung in West- preußen hat nach der kürzli erschienenen Nechnungs- Uebersicht im verflossenen Jahre neuerdings 88 erblindete Vaterlands-Ver- theidiger, 9 Wittwen verstorbener Militair-Blinden und noch 6 andere Personen mit zusammen 627 Rthlrn. unterstäut. Die Neben - Unkosten betrugen 43 Rthle. Zur Bestreitung dieser

| Ausgabe von 670 Rthle. reichten die vorhandenen Fonds uccht

vur hin, sondern es verblicb noch cin Bestand von beinahe 40 Rthle.

In Meseriß hat sich ein landwirthschastliher Verein

con ge und am 29, Daz. v. J. seine erste Sißung abge- alten. v 2

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Atnerikanischer Almanah. (The American Almanac and Re- pomtary of Uscful Knowledge.) Auf das Jahr 1837. 3osíon, Bower, 12. XIL. u. 325 S.

__ Auch der gegenwärtige achte Jahrgang des von Herrn Worcester in Cambridge bei Boston herausgegebenen Amerikanischen Aimanachs, einer Nachahmung des in Londoa von der Gesellschaft für Verbrci- tung nüßlicher Kenntnisse herausgegebenen, behauptet sich iu scincm früheren Werthe und Reichthume an statistischen Nachrichten, dercu Zlfammenbriugung aus den amtlihen Duellen dem Herausgeber {wer genug werden muß, wie jeder anerkenne wird, der ciniger- maßen die Amcrikanischen Zustände kennt.

_ Der Jnhalt dieses Jahrganges is, nach dem mit großer Sorg- falt eben so wie früher von Herrn Paine in Bostou ausgearbcitcten astronomischen Theile folgender:

___ 1) Beobachtungen über den Gebrauch der Anthracit-Kohle vonr Prof. Olm sted in Newhaven. Ein für Amerika um so wichtigcrer Aufsaß, weil die schwer in Brand zu seßende, dann aber láugere Gluth als die bituminöse Kohle gebende Anthracit-Kohle, die cinzige ist, welche ostwärts des Alleghany-Gebirges, also in dessen bcvöolkert- sten Strecken, efunden wird. j

. 2) Anzahl der Verbrechen in Großbritanien und Jrlaud. Aus Englischen Quellen.

83) Nachrichten über die Anzahl der Verbrechen in den Verei- nigten Staaten von Amcrika. Aus den Berichten der Bostonschcn Gefängniß-Gesellschaft und bei der Souverainetät jedes der secchsunud- ¿¡wanzig Bundesstaaten, und der Neubeit zur Sittlichkcits-Statistif gehöriger Untersuchungen, nicht nur in Ämcrika sondern sc!b# in Europa, begreiflich sehe unvollständig.

4) Ueber öffentliche Bücher-Sammlklungen. Die Europäischen Anga- ben sind aus Balbi?s bekanntem Buche geschöpft; über die Aurez rifanischen Bibliotheken werden folgende Zahlen gelicfert :

Bücher: Sammlungen : Bändezahl. Die Philadelpbibe 54,000 Universität Cambridge 4 e a 42,000 Athenäum {n«Bofion 25. é e e 09/100 Stadt New-York 064 €¿. ¿N 2060 Mational - Bibliothek in Washington 24,500 Stadt Charleston in Süd - Carolina . . . 15,000 Andoversches theologishes Seminar 13,000 Bilitore L. C N 12,000 Jesuiten - Colleg in Georgetown ..... 12,600 Alterthums - Gesellschaft in Worccster . . 12,000 New - Yorker Handels - Bibliothek .….…. 11,400 Mew-Vorker Lebrunge S 10,800 St. Marien - College in Baltimore 40,500 Virginische Universität in Charlotteville . 10,560 Universität in Newhaven . .…. .. eee LO:000 New - Yorker- historische Gesellschaft . .. 10,000 Philosophische Gesellschaft in Philadelphia 10,000 Staat Maryland in Annopolis .….... 10,000 Süd-Carolinische Universität iu Columbia 10,000 Bostonsche Biblio 10,000

Ulle übrigen Büchersammlungen der verschiedenen Schulen, Ver- eine, Staaten u. s. w. sind unter 10,000 Bänden. Alle zusammen genommen enthalten feine Milliou Bände, und es gereicht daher dux einsichtsvollen Sammler für Süd - Carolina, Hexru Preston, der früher Europa berciste, zur großen Ehre, diesen Mangcl aufgedeckt und dem Kongreß den Ankauf der vortrefflichen Sammlüng dcs Grafen Buturlin in Florenz, welche 25,000 Bände der seltensten Werke cnthält und für 50,000 Dollars feil war, dringend empfohlen zu haben. Es schcint aber diesc Anivendung des laufenden Theiles des Einkommens und Ucberschusses keineu Beifall gefunden zu haben. 5. Statistische Bevölkerungs- Uebersichten vou 1790 bis 1830. În diesen vierzig Jahren hat sich die Eintwwohnerzahl, 1790 3,929,427 und 1830 12,866,020 Seclen betragend, un 227 Prozent vermchrt. Bei deu cinzelnen Bevdoiferungsklasseun betrug diese Vermehrung unter den Weißen 232 Prozent, bei den Sklaven 188 Prozent , dci den freicn Farbigen 437 Prozent und bei sämmtlichen Farbigeu 207 Ven, ;

Mach allgemcinen, aber freilih nit ganz zuverlässic 01, Anga- ben, welche der Bundes- Regierung auf E arts ete trieb übersendet wurden, betrug die Anzabl sämmtlicher Ortsgcistlicheu 10,405 uud ihr Eiufommen 2,652,260 Dollars. Die Miliz zählte 1,341,547 Maun, welche 3,370,679 Ererzicr- oder Parade - Tage im Zahre hatten. Für Armen - Erhaltung wurden entrichtci 1,105,416 Dollars jährlich. DieSchulen besuchten 1,065,147 Schüler, die Bundcs- Regicrung fostete Jhrlich 13,556,800 Dollars. Der durchschnitiliche Tagelohn cines gemeinen Arbeiters belief sich auf 57 Cents (2 Sil- bergroschen), fein Tagclohn in der Acrudtezeit 87 Cents (1 Nihtr. L EUO a f E wöcheutliche Ausgabe cines geurcí- 1 rdeiters für Nahrung und Wohuu 2 Cents (2 bie 6 Sar) rung huung 1 Dollar 52 Cents (2

6) Ueber den Baumwollenhandel. Die ehu südlihen Staa Virginien, Nord- und Süd - Carolina, Sre, Lord Maa Tennessea , Missouri , Louisiana und Arcausas erzeugten 1834: #57/500,000 Pfund Baumwolle, und die gauze Vereinigung fübrte im nämlichen Jahre 384,750,000 Pfund aus, wovon nach England allein, 266,700,000 Pfund gingen, dessen Gesammteinfuhr an Bau- wolle 320,500,000 Pfund betrug. Jn Englaud sind über audcrthaib Millionen Menscheu in Baumwoll-Mauufakturen beschäfiigt, iu dz Vereinigten Staaten über 200,000.

7 9) Ucbersichten der Bundes - Beamten, des Hceres und der Secmacht. Das regelmäßige Heer bestcht aus 7168 Mann, wovon 6502 Unteroffiziere und Soldaten sind. Die Miliz wird auf 1,311,369 Maun angegeben. Bei der Flotte sind sechs Linienschiffe vou 74 Kanonen vollendet, und fünf auf den Werften; Fregatten vou 44 Kanonen, neun vollendet uud sechs im Bau : Fregatten von 36 Kz- nonen, eine fertig, cine im Bau: Kriegsschaluppen von 18 bis 25 Kauonen, vierzehu im Dienste, und sechs Schooncr vou 12 Kanonciz im Dienste. Á L

10 und 11) Diplomatischer Verkehr und Ri n Tribu- du ee R) A s d Richter in den Trib:-

12) Indianer. Jhre Gesammtzahl im Yahre 1835 wird guf 253,879 angegeben, wovou 31,357 ivestwärts vom Mississippi gebracht sind, und 72,181 noch gebracht werden sollen. i

13) Finanzen. Die Staatsschuld des Bundes ist 1833 ganz abbezahlt worden. Am 1. Januar 1836 betrug der Ueberschuß der Einnahme über die Ausgabe bereits fast 26 Millionen Dollars, und ist jeßt befauntlih schon viel größer. Dieser Ueberschuß wird aber nah einem Kongrefß;-Beschlusse vom Juni 1836, im Laufe des näch: sten ahres E au 5 A I welche in der Bundes-Schatfau- mer vieiben, unter sammtliche Staaten na erhältniß i Bevöl: Ie a Y L WUR-

lte Ausfuhr betrug 1835 für 118,955,239 DokKars Werth, wo- von 98,531,026 Doll. cinheimische Erzeugni ) ie Einfüher 11,080,308 Da h sche Erzcugnisse waren, und die Einfüh

Die 1811 sich auf 89 belaufende Zahl der Baukcn mit cinc Kapital von 52,610,601 Dollars betrug am 1. Januar 1835 558 146 R PNgLauten) und t eE Malta! vou 231,250,337 Dollars.

JZ1 dem am 30. September 1835 zu Ende geheuden Fg tief 7023 Amerikanische und 4269 fremde Echiffe indie Dic I a des, wovon 3682 Britische und 5 Preußische waren.

Gemünzt wurden im Jahre 1835 für 5,468,667 Dollars, wovon 2,186,175 Dollars in Gold, 3,443,003 in Silber, und 39,489 Dollars in Kupfer waren.

Die Grubeu der Vereinigten Staaten lieferten für 698,500 Dols lars Gold.

14) Gelehrte Schulen ; Rechtsshulen bestehen 8, theologische Ses

E trr

Tae

e.

E O

Bt

I E B R T E T EIRE 1 I

B È pi

r E