1837 / 10 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ags, e E

E

S O S S A Si F Ma

E

An den niedergebrannten Häusern befanden sich aht bis neun den. S

Im Börsen-Bericht der heutigen Times heißt es: „Die merkliche Tendenz zum Steigen der Englischen Fonds, die sich an der gestrigen Börse zeigte, wird hauptsächlih der Thron-

Rede des Königs der Franzosen zugeschrieben, die feine Absicht

von Seiten seiner Regierung kundgiebt, sich in die Spanischen Angelegenheiten einzumischen, eine Lehre, die, wie man glaubt, vielleicht selbst| auf unser eigenes Ministerium einigen Eindruck machen dürfte. Spanische und Portugiesische Fonds waren nie- dríger, sowohl wegen der Nachrichten von der Halbinsel als in Folge der Darlegung der von dem-Französischen Kabinet in Be- zug auf dieselbe zu befolgenden. Politik. Die Spanischen wa- ren besonders gedrückt, und die Jnhaber derselben betrachten die sih ihnen darbietenden Aussichten als sehr traurig. Gegen den Schluß der Börse gingen jedoch wenigstens die Portugie- sischen Fonds wieder etwas in die Höhe.“

Man erwartet hier einen Gesandten aus Madagaskar, der von der Königin Ranävalomanjaka , der Wittwe von Ra- dama’, dem Gründer- des Reichs der ‘Ova, geschickt wird, um einen Handelsvertrag mit England abzuschließen. Die berüch- tigte Französische Expedition von 1829 gegen Madagaskar hatte den Englischen Einfluß am Hofe von Tamanariva sehr vermehrt, Und ein Hr. Hastings, halb Missionai:, halb Agent des Gou- verneurs von Mauritius, war einér der Hauptrathgeber der Königin geworden. Aber nachdem die Französische Expedition zurückgeschlagen war, gewann die rein-madakassische Partei wie- der das Uebergewicht, und die Königin verbot das Predigen ei- ner neuen Religion ; sie: erklärte fh bereit, alle Kenntnisse, wel- che Europäer ihr Volk lehren könnten, zu begünstigen, aber die alten Gebräuche der Nation sollten in nichts geändert werden. Dieses Edikt hatte Kälte zwischen der Königin und dem Gou- verneur von Mauritius hervorgebracht , und die alten Hof - Jn- trizgen brachen wieder aufs neue mit um so größerer Hesftig- cêit aus, als in diésem Augenblick der Prinz Corolles, der ein- flußreihste Mann in Madagaskar Und der Hauptgegner der Europäischen Partei, starb. Darüber kam im Monat Juli ein Französischer Schiffs - Capitain aus dem Havre an, der einen halboffiziellen Brief an die Königin brachte, in welchem die Französische Regierung derselben méldete, daß man hoffe, daß die fruheren Feindseligkeiten den Handel nicht unterbrechen wür- den. Die Königin war überaus erfreut, ein Mittel zu finden, fich wieder in Verbindung mit Europa zu seßen; sie ließ den Capitain unter einer Bedeckung nah Tamanariva kommen, überhäufte ihn mit Höflichkeiten und schenkte ihm die ganze Ladung seines Schiffes, unter der Bedingung, daß er zwei ma- dakassische Gesandte, einen für London und den andern für Pa- ris, mit zurücknehme, welche Handelsverträge mit England und Frankreich zu {ließen beauftragt sind. Sie sind noch nicht an- gekommen, werden aber täglich erwartet, und da die regelmäßige Organisation der großen und dichtbevölkerten Insel, welche jeßt in ihrem ganzen Umfange den Ova’s gehört, einen schnellen Zuwachs an Reichthum hoffen läßt, so ist es ein Objekt von niht unbedeutender Wichtigkeit, den Verkehr mit derselben auf den liberalsten Fuß zu stellen. Der Gebrauch Europäischer Waa- ren nimme schnell auf der Jnsel zu, und die Bedürfnisse einer Armee von 40,000 Mann, welche nothwendig noch lange aus Europa gezogen werden müssen, bilden au sich die Elemente et- nes beträchtlichen Handels.

B elg eit.

Brüssel, 4. Jan. Vorgestern hat die feierliche Eröffnung der Eisenbahn-Section zwischen Mecheln und Termonde stattge- funden. Der König, begleitet von den beiden Prinzen von Sachsen - Koburg und dem General Nypels, war bereits des Morgens von hier abgereist und kam um 1 Uhr Mittags in Termonde an, wo Se. Majestät von dem Bürgermeister und den Schöffen mit einer Anrede begrüßt wurde. Nachdem nun die Minister und andere hohe Staats-Beamte um 1 Uhr von Brässel mit dem Eisenbahn - Convoi nach Mecheln abgegangen waren, traf daselbst zugleich mit ihnen ein anderes Conpoi aus Termonde und ein drittes aus Antwerpen ein. Alle drei Con- vois fuhren sodann zusammen nach Termonde, wo der Jubel bei ihrer Ankunft groß war. Die ganze Linie der Eisenbahn war mit Zuschauern bedeckt; die daran liegenden Dörfer und Weiler waren fesklich geshmückt; doch wäre beinahe dadurch ein Unfall passirt, daß der Führer eines Convois cinen Hörnerschall, der von Landleuten herrührte, für ein Signal zun Anhalten nahm und so einen Zusammenstoß mit dem andern Convoi herbeiführte, der jedo keine weiteren Folgen hatte. Der König empfing die Ankommenden unter einem Pa- villon und wurde bei dieser Gelegenheit abermals von dem Bür- germeister der Stadt angeredet. Se. Majestät beantworteten diese Anrede, worauf si der Zug nach der Stadt in Bewe- gung seßte. Man bemerkte dabei auch cinige groteske Masken, unter anderen das berühmte Riesen -Pferd „Bayart‘/ mit den vier Haimons-Kindern. (Haimon war bekanntlich ein Graf von Termonde im 9ten Jahrhundert). Im Rathhause fand ein glänzendes Festmahl statt, dem auch Se. Majestät der König beiwohnten, Hôchstwelcher einen Toast auf das Wohl der Stadt ausbrachte. Abends fand ein Ball statt und war die ganze Stadt erleuchtet. Auch die Eisenbahn ward für die rückkehren- den Convois mit Fackeln erhellt. Die Festlichkeiten in Termonde sollten úbrigens auch noch an den beiden folgenden Tagen forc-

dauern. Schweden und Norwegen. Stockholm, 30. Dez. Wir sind bier jekt von der Jn-

fluenza sehr heimgesucht, und sowohl Se. Maj. der König, über

dchstdessen Befinden heute ein Bülletin ausgegeben ward, als

ei ronprinz, die Kronprinzessin und die Prinzessin Charlotte sind davon affizirt worden. i

Nach dem Bericht des General - Zoll -Amts, gegründet auf das abgeschlossene Haupt - Buch des Zoll - Amtes für 1835, hat der Brutto-Belauf der Zoll-Einnahmen für ein- und auszge- hende Waaren in diesem Jahre 3,377,229 Rthlr. betragen.

Während des jetzt verfloisenen Herbst - Termines belief sich die Anzahl der Studirenden an der Universität Upsala auf 1381, worunter 5 Ausländer. Von diesen studirten 318 Theologie, 286 Jurisprudenz, 148 Medizin, 361 Philosophie und 238 hat- ten noch kein bestimmtes Fach erwählt. Es befanden sich dar- unter 133 Adlige, 353 Sdhne von Geistlichen, 269 von Bürgern, 183 vón Bauern, 219 von Cívil - Beamten, 45 von Militair- Beamten, 179 von anderèn Standes-Personen. Hinsichtlich des Alters wax die größte Anzahl zwischen 20 und 25 Jahr,

Deutschland. ver, 6, Januar, Se, Königl. Hoheit der Herzog völ umberland haben auf dey Rückkehr nach Berlin den Erb:

Land - Marschall Grafen von Münster zu Derneburg mit einem Besuche beehrr. : j

Die Allgemeine Stände - Versammlung ist heute Mittags zur 5ten Diät des 5ten Landtags wieder zusammengetreten. Jm Personale der Versammlung is gegen die vorige Sibung keine weitere Veränderung eingetreten, als daß in erster Kammer statt des ausgetretenen Hofgerichts - Assessors von Borries der Ge- heime- Rath v. d. Decken; in zweiter Kammer statt des Bür- germeisters Göße in Otterndorf der Schultheiß Schmeelke wie-- der erwählt wörden sind, 4 A

Dresden, 7. Jan. Jhre Majestät die verwittwete Königin von Bayern sind heute Vormittag um 10 Uhr von hier nach München abgereist. :

Am 29. Dezember verschied hier der Königl. Sächsische Leibarzt und Leibwundarzt, Hof - und Medizinal-Rath Pr, Jo- hann August Wilhelm Hedenus, geboren am 11. August 1760 zu Langensalza; wo sein Vater Apotheker war.

Leipzig, 2. Jan. Der Neubau unseres Rathhauses von Grund aus is in der lesten Versammlung der Stadtverordne- ten vom abgewichenen Jahre definitiv beschlossen worden. Wäh- rend des Baues wird das alte Postgebäude auf dem Thomas- Kirchhofe und in der Klostergasse von den städtischen Behörden benußt, also der Bau des neuen Raths-Gebäudes gewiß nicht sobald beginnen und nicht allzu sehr beschleunigt werden. Vor Johanni oder Michaeli 1838 kann das neue Rathhaus wohl kaum eingerichtet und bezogen seyn. Wie sehr die Jndustrie, der Handel, der Geschäftsbetrieb und alle Erwerbsthätigkeit sich mühet, geht aus der selbst bei der úbeln Witterung ununter- brochen bestehenden Baulust hervor, wodurch der Preis der

Grundstücke über alle Maßen steigt. So ist noch kürzlich ein - Acker vor. dem Grimmaischen und Hallerthore, wo neue Gebäude | unerwartet schnell emporsteigen, mit fast 2900 Rthlr. bezahlt :

worden. Es heißt, daß hier eine zweite politische Zeitung, unter dem Namen „Leipziger Allgemeine Zeitung“ gegründet werden soll.

Darmstadt, 2. Jan. (Mainzer Ztg.) Unter die vie- len erhabenen Eigenschaften, welche die Durchlauchtige Gemah- lin unseres Prinzen Karl, die Prinzessin Elisabeth, zieren, ge- hört ‘auch die unserm eigenen, so wie dem Fürstenhause, von welchem sie abstammt, in gleichem Grade angeerbte Familien- Tugend der Wohlthätigkeit. Jn stiller menschenfreundlicher Hin- gebung hatte diese verehrte Fürstentochter nämlich veranlaßt, daß, vor dem Eintritt des jüngsten Christfestes, alle verseßten ‘Pfän- der bis zu 5 Fl. für Ihre Rechnung eingelöst und den Eigen- thumern zurücgegeben werden. Diese wahrhaft fürstliche Hand- lung zeugt von eben so vieler Herzensgüte, als kluger Bemessung der Wohlrhätigkeit, indem sie wohl nur berechnet war, wahrhaft Unglúckliche und Därftige, deren es leider auch hier wie ander- wärts viele giebt, zu erleichtern und zu trösten.

deutende Altersshwäche \cheint der Hauptgrund der Krankheit. Das heute ausgegebene dritte ärztliche Bulletin enthält übri-

1s die beruhigende Nachricht, daß Se. Königl. Hoheit eine | i n M Ade | verlangt, daß Alaix erschossen werde. Leßterer erkennt Nie

ruhige Nacht gehabt, die Schwäche sich vermindert habe und eine baldige Erholung zu erwarten stehe.

Augsburg, À. Januar.

nach Tegernsee zu begeben.

Müúnchen, 3. Januar. Es ist nun entschieden, daß wir des Vergnügen nicht haben werden, JI. MM. den König und die Königin von Griechenland hier zu sehen. IJ: MM. der König und die Königin und die ganze Königliche Familie wer- den Sich morgen nah dem Schlosse Tegernsee begeben, und daselbst mit èem König und der Königin vón Griechenland zu- sammentresfen. Das hiesige Publikum bedauert aufrichtig diese Vernichtung seinêèr Hoffnung. Man wollte aber das junge Königliche Paar keiner Gefahr aussehen. Der Aufenthalt JI. MM. in Tegernsee dürste 4 bis 5 Tage dauern.

Der Allerhöchste Hof reist morgen mit 120 Personen nach Tegernsce ab, von wo dann nach einigen Tagen Aufenthalt JI. MM. der König und die Königin von Griechenland nach Triest zur Einschissung sich begeben werden. i

Herr v. Rudhard ward dem Vernehmen nah zum Königl. Staats-Rath und Staats-Minister mit 12,000 F. Standes- Gehalt von Bayern, und einem sehr bedeutenden Jahr- Gehalt von Griechenland ernannt. :

Unter den Verstorbenen befindet sih heute der in dem ho- hen Alter von 79 Jahren mit Tode abgegangene Graf Clemens von Törréng- Seefeld, Königl. Oberst -Hosmeister , wirklicher Gch. Rath und erblicher Reichsrath. ;

Der hierher gekommene Professor Oertel aus Anébach, be- fannt durch seine Empfehlunz des kalten Wassers in vielen Krankheiten, hat vor den versammelten Aerzten eine Rede über die Kräfte des von ihm empfohlenen Heilmittels gehalten, 10- durch er wirklih imponirt haben joll, wenn man gleich die An- wendung des kalten Wassers in der Cholera nicht allgemein gut finden will. Er stellte in seinem kräftigen rüstigen Alter von 72 Jahren sih selbst als ein redendes Beispiel von der Wirk- samkeit und dem günstigen Einflusse desselben auf die Gesund- heit seinen Zuhörern dar. : :

Heuriger Stand der Brechruhr - Kranken in der Stadt und den Vorstädten: Vom vorigen Tage 43; Zugang 12; Summe 55. Genesen 4; gestorben 10; in Behandlung ver- blieben 41; prophylaktish behandelt 31. :

“Oeffentliche Blätter machen darauf aufmerksam, daß am 4. November 1837 das funfzigjährige Jubiläum von Mo- zart’'s Don Juan eintrete, welches von allen Theatern gefeiert

werden sollte.

Karlsruhe, 3. Jan. Wegen Ablebens Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Friederike Dorothea Luise ‘Philippine von Preußen, Wittwe des Fürsten Anton Radziwill, hat der Groß- herzogliche Hof von heute an auf 8 Tage die gewöhnliche Trauer angelegt.

Jali en,

Rom, 24. Dez. (Allg. Ztg.) Dem General v. Lepel, Adjutant Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Heinrich von Preu- ßen, ist durch den Monsignore Cappacini das Portrait Sr, Heiligkoit, in Medaillenform, mit Brillanten - beseßt, im Na:

men des Papstes úberrescht worden, :

Freiherr v. Lebzeltern, Oesterreichisher Gesandter in N; De ist auf seiner Durchreise dahin, aus Rußland hier ein troffen. Die lezten Nachrichten aus Spanien haben hier auf | Anhänger des Don Carlos niederschlagend gewirkt, da sie, Goméz im súdlihen Spanien glänzende Siege und anderer, die Cinnahnme von Bilbao erwarteten. Jhre Gegner hing, sind wieder mit neuen sanguinischen Hoffnungen erfüllt, trgy sich “aber nicht mehr, sie. so ofen als früher auszusprechen, n, dem fie durch falsche Sieges-Nachrichten schon so oft getäy worden sind. Die Angelegenheit in Portugal betrachtet y hier mehr als Nebensache und meint, sie müsse sich ganz der Gestaltung von Spanien-rihten. :

Durch eine Verordnung wérden -die Apotheken im gy Staat unter verschärfte Aufsicht gestellt; sie müssen die Y, mittel zu festgeseßten Preisen verkaufen und Jedem, verlangt, das gedruckte Verzeichniß darüber vorzeigen. of lich werden hierdurch die Klagen der fremden Aerzte gehoben wy welche sih öfters úber die Arzneimittel und die Apotheg s{hwerten. Da sich auch unter den niedrigsten Volksfklassy) Gerücht verbreitet hatte, es wären ‘aus den' Apotheken tende Quantitäten Gift entwendet worden, und die Chole eigentlich nur eine Folge von Vergiftung, so hat gester Regierung eine in den väterlichsten Ausdrücken abgefaßt: fanntmachung erlassen, worin sie das Alberne solcher Gej widerlegt, und den Verbreitern mit der ganzen Streit Gese6es droht.

Se E

Madrid, 25. Dez. Man schreibt aus Barcelona, daselbst fortwährend aufrührerische ‘Proclamationen an die Hj angeschlagen werden. Die Behörden haben zwar ihre Nj geln genommen, um die Ruhe aufrecht zu erhalten, indi man doch nicht ohne Besorgniß für die Zukunft.

Einem hiesigen Blatte zufolge, hätte der die Linie von

| ; j ; madura kommandirende Oberst am llten bei Talarubia

400 Mann starke Karlistische Corps unter Palillas, (l

Sanchez und Anderen mit 50 Lanciers und 40 Infant

geschlagen, 80 Mann getödtet, zwei zu Gefangenen mj und mehrere Pferde und Waffen erbeutet. Von den l sollen sieben Mann gefallen seyn. Eine andere Nik besagt: „Don Francisco de la Huerta, Capitain des Regi Almansa, hat in der Nähe von Cordova zwanzig Karlisten tödtet, aht gefangen genommen und 29 Pferde nebs einer 9 ßen Menge Waffen erbeutet.“

Galignani’s Messenger entlehnt einem vom B zember datirten Schreiben eines Madrider Korrespondenten, er als einen heftigen Gegner der jesigen Spanischen Mini bezeichnet, folgende Auszüge: „Die Rückkehr des Gomez n Biscaya und ‘die Verluste der Karlisten vor Bilbao haben uns

| Vertrauen wieder belebt. Die Börse erholt sich wied und demselben Verhältnisse steigt auch der Eifer der Dep Bamberg, 2. Jan. Der wiederholt unterbrochene Ge- | sundheitszustand Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Wilhelm

at seit einigen Tagen große Besorgniß bei uns erregt. Be- | V de Dot Z Der P i i | ginnt’ für uns. Dies Gemälde hat indeß auch seine Sch

Die Kontrahenten fordern für ihre Anerbietungen einen Pi der den wirklichen Werth derselben um das Zehnfache über Mendizabal ist zufriedèn und eine neue Zeit der Wunde

seite. Narvaez z. B., den die Königin: mit eigener hoher zu dekoriren wünschte, schimpft auf den Kriegs - Ménistet

über sich als Espartero und marschirt weiter, ohne si al

| ihm übersandten Besehle des Kriegs-Ministers ya tehreu. Gestern Abend traf die Nach- | richt hier ein, daß J I. Griechischen Majestäten über Ulm die Straße nah Schongau gewählt haben, um sich von dort !

Armee des Mittelpunkts ijt jest vêllig unthätig. Der beil tavieja errungene Ruhm foll dem Generalissimus den Ky/1 dreht haben. Ribero, der von seinem Zuge nach l zurückgekehrt ist, giebt glänzende Feste und tröstet {ti unter den Üppigsten Vergnügungen Über die Enk gen, welche er erduldet hat. Die wirklichen m für 1837 werden bei weitem nicht durch die mut lien Cinnahmen des genannten Jahres gedeckt. Für Tilgungsfonds allein sind 300 Millionen, für die Armee Millionen und für die übrigen Departements 250 Mili erforderlich, dies beträgt zusammen, 1550 Millionen Wenn die Einkünfte des Staates denen des vorigen gleich sind, so werden sie 460 Millionen betragen; ll also ein Deficit von 1090 Millionen für 1837. Die Gemälde und Verzierungen der Kirchen werden zu 1 Preisen wie möglich losgeschlagen, aber wie wenig wil einbringen! Die Provinzen fangen schon an, selbst G prágen. In Barcelona zirkulirt hon Geld mit dem Vil und dem Wappen der Grafen von Barcelona. Wir arm, daß unsere Staatsmänner, die Alles zu Gelde 1 jeßt die Effeften des Don Carlos und Don'Sebaskian versth IÍn Bezug auf die Entsebung von Bilbao eil Französische Blätter folgende Privat-Nachrichten: Dampfboot „Isabella [1.//, welches am 2Wsten von Portl abgesegelt und an demselben Tage in Los Passages ange ist, hat cin vom 27sten aus Portugalette datirtes Schrei Obersten Wilde an den General Evans überbracht, worin}! „(Als am 2östen Morgens die im Fort Desierto bel Christinos bemerkten, daß die Karlisten ihr Belagerunzid!| entfernten, verlangten sie sofort zu kämpfen. Espart jedoh, er habe nicht Munition genug, um einen (8 Kampf zu beginnen. Die Soldaien konnten indessen ij fer niht mehr mäßigen, ergrisfsen die Waffen, naht ersten Stellungen des Feindes mit dem Bajonnet, 18 schirten darauf gegen Bilbao, wo sie am 26ste1 5 einzogen. 890 Gefangene und 25 Kanonen sind in e der Christinos gefallen. Der Kampf war sehr Es ist auffallend, daß die „Isabella 11.//, da sie do p von Portugalette abgesegelt ist, weder von Espartero, i dem Gouverneur von Bilbao Depeschen mitgebracht "6 doch nothwendig hätte stattfinden müssen, wenn dit r wie der Oberst Wilde meldet, seit dem 26sten in d S ren. Briefen aus Jrun vom 2dösten zufolge, sollen fu meen noch immer in derselben Stellung sich befinden. Ÿ deres Schreiben vom 20sten meldet jedoch, daß Abends eine Kolonne Christinos in Bilbao eingezogel P Agent der Regierung, welcher beauftragt ist, gend richten über dies Ereigniß einzuziehen, versichert, da) am 25sten um 11 Uhr Morgens in Bilbao eingez09® ¿u Don Carlos sich nach Villafranca begeben und zet aut verloren habe. Ein offizielles Schreiben aus dem (d tier Durango vom 27sten enthält weder etwas Be gerung von Bilbao, noch úber die Stellung der Armee “ind chrift. „Aus einem bei den Behêrden in Bayol 44, nen Bericht geht hervor, daß der in der Umgegend gend in ungeheurer Menge gefallene Schnee die Sar U hat, die Belagerung ain 2sten use um e (0) am 27sten in Bildao, eingerike is, Auffallend iff

wähnte Depesche aus Durango vom 27sten dieses Ereignisses ;

nicht erwähnt.‘ *)

Griechenland.

Athen, 12. Nov. (Journ. d’Odessa.) Se. Majestät der König hat in dem Heiraths-Vertrage mit der Prinzessin arie Amalie von Oldenburg die Erziehung seiner Kinder im Griehish-katholishen Glauben, der am 1. Juni 1835 erlassenen giniglihen Proclamation gemäß, festgesest. Die Stadt am Pyräus vergrößert sich fortwährend. Es yid daselbst, auf Kosten der Gemeinde, eine Kirche erbaut und Hospital eingerichtet, auch ist {hon eine der Hauptstraßen jflastert. Die Kommission der Chioten ist hier angekommen ind besteht aus höchst achtbaren Männern. Der Professor ßunva, ein Mitglied derselben, hat in der Stadt am Pyräus hi ein Haus gemiethet, worin er sofort eine Chiotische Schule „fen will. Der Transport. Quai ist beinahe vollendet und a furzem wird der Bau des Quais um den ganzen hafen beginnen. Der benachbarte Sumpf is völlig verschwun- den; 30,000 Drachmen haben hingereicht, um die zu seiner Austrocknung nôthigen Gräben zu zichen, bei welcher Gelegen- heit mehrere alte Gräber entdeckt wurden. Auch durch den Alivenwald sind Kanäle angelegt wor:en, um das überflüssige Wasser des Cephissus, so wie das Regenwasser, welches früher in der Ebene fstagnirte, dem Meere zuzuführen. - Der Weg vom Pyráus nach der Hauptstadt ist vollendet und 500 Wagen trans- jortiren fortwährend Reisende, Waaren und Baumaterial auf

| dieser Straße nach Achen, das sich täglich verschönert. Seit kurzem ha-

hen die Omnibus ihre Fahrten begonnen; auch hat die General-Post- Direction regelmäßige Postwagen eingerichtet, die fünf Personen aufnehmen können. Die Omnibus legen den Weg von Athen nach dem Pyraeus täglich dreimal zurück und der Plas kostet eine Drachme.

Die Regierung beschäftigt sich eifrig mit der Anlegung von

Straßen von Tripolißza nah Argos, von Argos nach Korinth und von Eleusis nah Athen. __ Die auf Euboea entdeckten Steinkohlen-Lager werden s{chon «isrig ausgebeutet und versorgen die Arsenale von Nauplia und Poros. Auch in Phthiogtis hat man Steinkohlen von vorzüg- scher Güte entdeckt.

Me pt 6:1. Alexandrien, 28. Nov. (Allg. Ztg.) Auf einem gestern

un Smyrna in 23 Tagen hier angelangten Schiffe ist Herr |

Yirgrath Professor von Schubert eingetroffen; in der Gesell- (haft des Professors befinden sih dessen Gattin, zwei junge

Aerzte aus München und ein junger Maler aus Speyer; “Alle | erfreuen sih einer guten Gesundheit. Die Reisenden sind nun |

einer Quarantaine von 21 Tagen unterworfen. Herr von Schubert gedenkt seine Reise nah Kahira und von da nach dem Sínai fortzusezen. Der reisende Naturforscher, Herr Wil- helm Schimper , is vor einiger Zeit mit einer“ reihen Samm- \ng von Pflanzen und zoologischen Gegenständen, die be- is nah Eßlingen und Freiburg unterweges ist, von seiner \eise nah Arabien und Ober - Aegypten zurückgekehrt, hat ber, ohne sich die geringste Ruhe, die doch von seiner durch die erlittenen Strapazen etwas geshwächten Gesundheit ge- fordert wurde, zu gönnen, sich mit der, man darf fagen, ihm angebornen Thätigkeit zu einer neuen Reise nach Abyssinien intschlossen. Er har: Kahira am 1. d. verlassen. Die Wissen- haften werden gewiß von der neuen Unternehmung dieses uner- wideten MNaturforscheys großen Gewinn ziehen; seine leßten Huichte sind aus Suez vom 12. d., der darauf folgende Tag wat zu seiner Abreise nah Arabien bestimmt. Ein aaderer Dutscher Reisender, Baron v. Katt aus Preußen, ist von Mokha

nh Abyssinien abgegangen; er gedenkt von da durch die Galla- | linder weiter in das Jnnere nah Afrika und wo möglich bis | Gelingt ihm dieses | höchst gewagte, mit großen Beschwerden und Gefahren verbun- |

an ‘die Küste von Guinea vorzudringen.

dene Unternehmen, so darf man sich neue sehr interessante Ents-

an wissenschaftlicher Bildung mangelt.

F (a0:

Berlin, 9. Jan. Jun der Sibung der geographischen Gesell- (haft am 6ten d. M. theiite Herr Professor*Ritter aus von

lien Beitrag zur Kenntniß der Loibl- Passage und der anlie- Wen Karnischen Alpen nach eigenen Beobachtungen. Herr )r, Abi ch berichtete über die geognostische Beschaffenheit des Vultur, welchen derselbe auf seiner Reise in Apulien näher intersucht hat. Herr Direktor Klö de n berichtete in Auftrag über in von dem Herrn Professor Schneider zu Neustadt - Ebers- walde in der dortigen Gegend ausgeführtes trigonometrisches und barometrisches Nivellement und dessen Resultate. Herr Professor Zeune sprach über Becher's Handels-Geographie und iber Vogel's naturgeschichtlichen Atlas. Herr Hauptmann don Ledebur übergab als Geschenk sein Werk: Land und Volk der Bructerer, ferner: kritishe Beleuchtung einiger Punkte in den Feldzügen Karl's des Großen, und: Blicke auf die Lite- ratur des leßten Jahrzehents zur Kenntniß Germaniens zwischen Rhein und Weser, und machte darüber einige Mittheilungen. Herr Dye, Wolfers las údver die Bestimmung der Länge durch hrrespondirende Monds-Culminationen. Herr Graf von der Gröben übergab den dritten Theil seiner Uebersc6ung der Reise ded Capitain Roß als Geschenk. __— In Breslau beging am 3ten d. M. der sehr ver- diente praktische Arzt und Geburtöhelfer, Dr. Elias Henschel, sein 50 jähriges Jubiläum. Schon Tages zuvor empfing der- selbe aus den Händen zweier Deputirten der medizinischen Fa- lultät ein Giückwünschungs- Schreiben derselben, so wie das von der Universität Halle erneuerte Dofktor-Diplom. Hiernächst er- hienen die Vorsteher der Îsraelitischen Kranken-Verpflegungs- stalt und überreichten dem Jubilar seine, auf Kosten der An- falt angefertigte, sehr ähnliche Büste, so wie eine gedruckce lographie, die zugleih zum Besten der Armen verkauft wer- den soll. Nachdem der Gefeierte noch mehrere andere Zei- ‘hen der Theilnahme empfangen hatte, . beshloß ein Fackel- N der Studirenden den Vorabend des eigentlichen Festes. Mm 3ten von 8 Uhr Morgens an, * folgten die mündli- Jin und schriftlichen Beweise der Anerkenaung der Ver- énste des Jubilars in der mannigfaltigsten Reihe auf-

‘tinander. Der General-Major von Stranb brachte in Person

den Glâckwunsch des Gouvernements dar. Es erschienen Deputirte t Abd hot Ew n gad e=Ze mre -

L Bemerkenswerth bleiben guch die verschiedenen Lesarten, wos iw Espartero bald am 24, bald am 25, und baid endlich au 28, Vtjwber in Bilbao Ua E

aa versprechen, indem es diesem Reisenden keineswegs | h

39

der Militair- und Civil- Chirurgen, so wie der Apothèker „- fer-_ ner des - Magistrats und der Schlesischen Gesellschaft, für va-

terländische Kultur, die dem Gefeierten das Diplom eines Eh-

renmitgliedes und die gétoße Ehrenmedaille übersandte. Das

Obervorsteher - Kollegium | der jüdischen Gemeinde überreichte

eine für die Feier besonders geprägte goldene und silberne Me-

daille mit dein Brustbilde des Jubilars. Eine große Anzahl

Deutscher Gedichte, Glückwünschungs - Schreiben, kunstreiche

weibliche Handarbeiten und werthvolle Geschenke mancherlei

Art gaben die innige Theilnahme aller Stände an dem fest-

lihen Tage zu erkennen. Die Aerzte Breslaus hatten

ein Diner in dem geshmackooll deforirten Zwingersaale

veranstaltet, an welchem nahe an 140 Personen, an ihrer Spike

der Herr Ober: Präsident der Provinz, Dr, von Merkel Excellenz,

Theil nahmen. Der erste Toast, den dieser Leßtere ausbrachte,

galt Sr, Maj. dem Könige, worauf die Ordner des Festmahls

dem Jubilar zwei in den ehrendsten Ausdrücken abgefaßte Gratu-

lations- Schreiben der Königlichen Regierung und des Medi-

zinal-Kollegiums überreichten. Der zweite Toast galt dem Ju- bilar und war mit der Ueberreichung eines künstvoll gearbeiteten silbernen Pokals, als Zeichen der Hochachtung der Aerzte aus den drei Regierungsbezirken Schlesiens, begleitet, auf dessen Unter- saß, außer der Widmung, die Namen sämmtlicher Aerzte einge-

graben waren. Hiernächst wurden dem Gefeierten noch ver- schiedene Schriften medizinischen Junhalts dargebracht, worauf s{liezlich der Jubilar seinerseits die Anwesenden durch die Ver- theilung ciner von ihm herrührenden Abhandlung ähnlichen Jn- halts erfreute.

Man schreibt aus Jauer unterm 6ten d. M.: „Der Schnee bedeckte auf dem Wege von Liegniß nah Jauer noch gestern in solchen Massen die“ Straße, daß schon in der Vor- stadt von Liegnis der Postwagen stecken blieb und die Pferde bis an den Hals versanken. Die Post kam hier mit § Pfer- den an, die völlig abgetrieben waren, und doch hatte die Fahrt von Liegniß hierher (2!//, Meilen) in nicht weniger Zeit als 11%, Stunden bewirkt werden tönnen.““

Fúr das Schulbedürfniß der Bewohner des platten Lan- des des Stralsunder Regierungs-Bezirks, an der Zahl circa 101,000, is seit dem Jahre 1827 durch Errichtung von 45 neuen Landschulen, durch Erbauung von 50 neuen Schulhäusern an die Stelle alter oder nicht mehr ausreichender, durch Vergrö- ßerung und Verbesserung von 89 Schul-Lokalen, durch Vermeh- rung des Einkommens der Lehrer an 170 Schulen, und durch die beschlossene, im Jahre 1837 zur Ausführung kommende Er- rihtung von zwölf neuen Schulen, so wie durch die Erbauung von noch sieben neuen Schul(häusern an die Stelle der alten, ausreichend gesorgt worden, denn es wird die Zahl der Land- schulen im laufenden Jahre 331 betragen. Die erforderlich gewesenen, von den Schul - Verbänden bereitwillig hergegebenen Kosten bestehen in Bezug auf die bereits vorhandenen Schul- häuser in 59,256 Rthlr. Baukosten, ohne die Hand- und Spann- dienste, und in jährlich 8335 Rthlr. Mehr-Ausgabe, durch neue Besoldungen und Erhöhung der älteren. Die bereits beschlos- sene und in diesem Jahre zur Ausführung kommende Errich- tung neuer Schulen und Erbauung mehrerer Schulhäuser wer- den an Baukosten noch fast 10,000 Rthlr. erfordern und die Besoldung der neu anzustellenden Schullehrer jährlich auch noch über 1000 Rthlr. betragen. Außerdem kann die sich so nüglich zeigende Fixation des Gehalts der Schullehrer statt des wd- chentlichen Schulgeldes fast als ganz durchgeführt betrachtet werden.

-

. Wissenschaft, Kunst und Literatur. Rheinsagen aus dem Munde des Volks und Deut-

scher Dichter für Schule, Haus und Wanderschaft von Dr. Karl Simroë. Bonn, bei Eduard Weber. 1837.

Als ein vaterländisches Unternehmen scheint das vorstehende auch an diesem Ort eine Erwähnung zu verdicuen, und es ijt gewiß eine danfénswerthe Arbeit, wenu keuntnißreiche Literaten (der Herausge- er der gegenwärtigen Saumlung hat sich con mehrfach auf ver- wandten Feldern bekannt gemacht) die an Lokalitäten geknüpften Uc-

| berlicferuagen im Bewußtseyu des Volkes zu erneuern und aufzufri- , schen streben. Die Heimath wird erst heimisch, wenn der Boden sich

belebt und redet, und die Vaterlandslicbe, die Mutter so vieler Tu-

| genden, faun nicht besser angeregt werden, als wenn die Jugend

| lerut, daß Geburts- und Wohnort nichts Zufälliges und Jndifferen-

a j E E j i | tes daß i it diesem z h ain leh I o (Sp :

digel's Reise diejenigen Nachrichten mit, welche das Thal von tes sey, und daß ihrmit diesem zugleich eiu schönes Erbtheil von Sagen und i\hemir betreffen. Herr von Canstein gab einen ausfähr- |

Geschichten zu Theil geworden. Nun sagt ader der Verfasser in der Vor- rede mit Recht: „Kein Deutsches Laud ijt so rcich an Sagen und mythisch- historischen Ueberlieferuugen, als das Rheinthal von der Schweiz bis Hol- land. Als cine Wiege vieler Völker und Fürsten-Geschlechter, als die früheste Heimath Deutscher Kultur, war das Rhcinlaund von der Römer Zeiten her vorzugsweise der Schauplaß der Deutschen, ja der Europäischen Geschichte, und an seine Städte, Kirchen und Burgen fnüpfen sich daher die bedeutsamsten historischen Eriunerungen. Aber auch mit freien Gebilden der Phantasie, mit Mährchen, Legenden uud Sagen hat die shönen Rheinufer der poctische Geist seiner Bewohner rcich- lich geschmückt. Alle der Pocsie des Mittelalters angehörige Sagen- freise haben sich hier festgesicdelt: wenn irgendwo, so ist bier poeti- sches Land und fklassischer Boden.“ So is denn auch nicht zu ver- wundern, daß die gefeiertsten Dichter Deutschlands am häufigsteu hier die Stoffe ihrer Dichtungen gefunden, und cs fehlt vou ihueu fast nicht cin einziger in dieser reichhaltigen Sammlung, zumal da dieselbe sich auch rechts und links auf die Flüsse und Gegeuden aus- dehnt, welche zum Stromgebiet des Rheins gchören. Schiller?s Ritter Toggenburg und Rudolph von Habsburg, Gocthc's Fohauna Sebus, nicht wenige Gedichte von Bürger und deu beiden Schle- geln, und viele von Uhland, Justinus Kerner und Schwab werden in dieser Zusammenstellung nach der Lokalität sogar seibst cin neues Interesse erhalten; es vereinigen sich hier {chéne Balladen von Ticck, Urnim, Eichendorff, Chamisso und Hein, und Rückert und Platen feblcn nicht. Unter den neueren noch weniger genannten Dichtern sind be- sonders Anastasius Grün, Smets und Rappard erwähuungswerth, undhier zum erstenmal Gedrucftes findet sich vou August Kopisch und O.F. Gruppe, von dem Leßteren cin größeres Gedicht: Egiuhard und Emma. Einen schr wesentlichen Antheil hat auch der Herausgeber zugleich als Dichter an seiner Sammlung, denn da er, von den Münu- dungen zu den Quellen des Rheins aufsteigend, nah eiuer gewissen Vollständigkeit strebte, so gab es überall der Sagen und Geschichten genug, welche noch feinen Sänger gefunden hatten. Yudem er uun dies Alles auf sich nahm, hatte er reihen Stoff zu Gedichten in den verschiedensten Tonarten. Viel Schönes enthalten die Bruch- stücke aus Wittich Wieland's Sohn, womit der Verf. cine Fortsczung feines „Wieland der Schmidt“ hoffen läßt; unter den übrigen méch- ten wir den launigen den Vorzug geben, oder denen, welche in eine überraschende cpigrammatische Wendung auslaufen; einige lassen zu- gleich einen ernstern Gehalt durchscheinen. Endlich darf nicht Über- gangen werden, daß, wie auch schon der Titel sagt, hier eine Fülle von Volfsliedern, worunter die Kenner wauches Unbekaunte entdecken wer- den, zusammengestellt sey. Die Zeiten sind nunmehr vorüber, wo die herrlichen unmittelbarsten Ergüsse des Deutschen Gemüths in Ge- sängen_ als roh erschienen; es ift anerfaunt, ‘daß sich bier bei aller Schlichtheit viel des Zaxtesien und Fuunigsten findet, Da aber auch die neuere Poesie seit Bürger, Goethè uud Ubland sich Überhaupt dex empfunbenen Esusächheit des Bolfslledes und seiner Ganghagr-

eit um vieles angenähert hat, wird nun wohl zwischen jenen Klän- gen und den bewußtèn Werken gebildeter Die feine siörende Differenz mehr obwäiten.

Wie sehr die Licbe für Volkspoesie in Sage und Lied seit Her- der im Deutschen Vaterlande immer fortgewachsen, beweisen die zahlreihen Sammlungeu am besten. Für den -Rhein allein schou giebt es deren mehrere; wir dürfen nur die verbreîteten Bücher von Alovs Schreiber und die volüulinóse Zusammenstellung. von Voigt erwähnen. Außerdem ij eine ähuliche prosaische Samtulung der Rhcinsagen von Alfred Reumont ‘angekündigt, und mehrere haben sogar in einem Engländer ( Bulwer) gelegentlich einen liebevollen Darsteller gefunden. Die Sammlung von Simrock hat befonders das Unterscheidende, daß sie nichts als Verse enthält, und auch diese werden, wie allerdings eine Zeit lang der Fall zu scyn schien, das Publikum nicht mehx abschrecken. Wir föunen immer cingestehen, daß nicht Alles von gleichem Werth sey, daß nicht alle Sagen für wirklich poetisch ausgebildet ett gelten dürfen, ja auch, daß manche ciner noch glülihern Bearbeitung fähig sey, und dürfen doch behaupten, daß das Buch im Ganzen ein gutes und vortreffli- ches ist, reich genug, um auch verschiedenen Geschmack zu befriedi- geu. Was fehlt, wird sich bei folgenden Auflagen , wozu, dem Ver- nehmen nach, schon jezt Aussicht is, leiht ergänzen lassen. So wünschen wir denn dem würdig, obwohl sparsam ausgestatteten Werk einen Plat in der Tasche der Extrapoft- Kutschen und auf den Ti- schen der Dampfschiffe, in dem Ranzen dés Fußwandernden nicht minder, als in der Mappe der Schul-Xiáeud: Aber auch außer den Rheinlanden darf es den Freunden der Poesie und Sage, die sich wobl täglih mehren, bestens empfohlen sevn.

Bei dieser Gelegenheit erwähnen wir zugleich cines ähnlichen Unternehmens für das schöne Land Schwaben: „Schwäbische Li e- derchronif für Schule und Haus (herausgegeben von Grün- eisen), Stuttgart und Tübingen bei Cotta. 1836. Dieses hübsche Büchlein ist um so Schwäbischer, als es unter seincn Dichteru faum andere als Schwaben zählt. Uhland's poetisher Stern glänzt hier wicder voran, neben ihm Justinus Kerner und Gustav Schwab, und auch der Herausgeber selbst war fleißig bemüht, zu er- gänzen und auszufüllen." Gewiß ist es höchst löblich, den Deutschen Boden durch Hervorziechen aller daran gefnüpften poetischen Elemente werth und bedeutungsvoll zu machen, und die Erfüllung des Wun- sches, daß dies Streben sich Über alle Deutschen Landestheile ver- breiten möge, liegt wohl bei der poetischéèn Regsamkeit so vieler jun- fen Gemüther nicht fern; desto mehr aber is zu warnen vor einem

änkelsängerischen Absingen und Herunterreimen unbedeutender Aneck-

doten und Geschichten, oder solcher Sagen, welche noch nicht zur

Reife gekommen sind. Eben diese Reife und eine wahrhaft belébte

poetische Gestalt soll ihnen der Dichter geben, und er däf und soll sich hier seines poetischen Rechtes bedienen, das ihm zu allen Zeiten

ugestanden hat. Will man bloß Geschichten referiren, so nehmcu

ich diese im schlichten prosaischen Vortrage jedesmal viel besser aus, als in Reimen, die in solchem Falle dem Leser unbequemer find, als: vielleiht dem Dichter. Ju diesem Sinn haben beide Sammlungen

noch immer einiges, was méhr poectischer Stoff als Poesie is; sie haben noch einen fleinen Rücfstand von versifizirter Chronik, die sie fünftig ganz gegen Dichtung austanschen müssen. Gt.

Meteorologishe Beobachtung. 1837. | Morgens Nachmittags | Abends Nah einmaliger R, Januar. 6 Uhr, Dre: 10 Uhr. | Veobächtung.

Luftdruck 334,46‘ Par. | 336 .4i‘‘/ Par. | 339 61‘ Par.} Quellwärme 7,3 V "N,

Luftwärme ….. |4= 229%. |4- 3,80 R. (e 209% R. f Flußwärme 0,19 R,

Thaupunkt ... |4= 1,39 R. + 069 R. |— 0,29 5. Bodenwärme 119.

Dunstsättigung 93 pCt. 77 pCt, 84 pCt, : z N

Deter e dess e trübe, halbheiter. trüte. Ausdüustung 0,028 «Rhe Niederschlag 0,071" Rhe

A NW. NW. NW. Wolkenzug .…. —- NW. Nachtkälte =4-0,79 R.

Tagesmittel: 336.84‘/ Par... 4-239 N... 4-0,69 N... 85 pCt.

Be r: Le Bo s. Den 9. Januar 1837.

“: Pr. Cour. s Pr. Cour.

N} Brief. | Geld. [S Brief. | Geld St.-Schuld-Sch. [4] 10214 | 1014 (Pomm. do. [4 102% | 1024 Pr. Eugl. Obl. 30. 4 I ZA 99 i, Kur- u. Neum. do.| 4 E 1060! 2 PrämSch. d.Seeh.|— 645/ 6A A do. do. do ¿d 9783 4 97A Kuürm.Obl.m 1.C.| 4| 102 A Schlesische do | 1063 5 Nm. Int. Sch. do.!| 4 101?4 Riückst. C. und Z. Berl. Stadt -Obl.| 4| 1025 Sch. d. K. u. N.|—| 84 Königsb. do. 4| a Gold al marco |—| 214! 2131/5 Elbiuger do. 4 Neue Ducaten |'— 18/4 t Zu Danz. do. in Th.|—| A31/, Friedrichsd’or 13!/, 13 Westpr. Pfandbr. | É 1034 fans And. Goldmün-|— Grossh. Pos. do. | | 1034, I zen à 5 Thl. ¿el 19 121/, Ostpr. Pfandbr. |4| | 1023/4 [Discouto À d.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. Januar.

Niederl. wirkl, Schuld 5315/4 ,. 5%, do. 10074, Kanz- Bill. 233%. 5% Span. 2015/6 Passive —. Ausg. Sch. —. ZinsL —. Preuss. Präm.-Sch. 1134. Poln. —. Oezterr. Met. 100.

Antwerpen, 83. Januar. Passive —. Ausg. Sch. 2534. Zinsl. 814. G. Neue Anl. 20'/,, G. Frankfurt a. M., 6. Januar. u

Oesterr, 5% Met. 103'4. 103%. #7 914. G. 2/6 56%. G. 1%, 245/. Br. Bank-Actien 1676. 1675. Partial Obl. 1895 4. G. Loose zu 500 Fl. 1174. 1173/4. Loose zu 100 Fl. 221. Preuss. Präm. - Sch. 6374. G. do. 4%, Aul. 9914. Br. Poln. Loose E 67%. 5% Span. Anl. 2214. 2235. 214%, Moll. 547/56. 354.

Hamburg, 7. Januar.

Bank - Actien 1375 Engl. Russ. 10334. 5°, 3% 263/44. Neue Anl. 19!

London, 31. Dezember.

Cons. 3%, §0'/. Belg. —. Neue Anl. 1934. Passive 55/, Auss. Seh. 72/4. 212% Hall. 5514. 594 102. 5%, Port. 44. do. 3% W/4. Engl. Russ, —. Bras, 83. Columb. 251/. Mex. 25. Peru —. Chili —. 2

Paris, 3. Januar.

59%, Rente 108. 75. 3%, do. 79. 80. 59%, Neap. 98. 20. 5% Span, Rente 254. Passive 6/4. Ausg. Sch. 83/,. Neue Aus, Sch. 91/4. 3% Portug. 3014. Ï

N04 2M ¡ Wien, 4. Januar.

V Met, 2% 904, 3% Q 1IZ Qu Bank-Actien 1395. 48 A Bat t 10 1044

Bort do.

s e

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 10. Jan. Im Schauspielhause zum erstenmale : Die Herrin von der Else, Schauspiel in 5 Abth., von C. Blum. Nach der Jdee des Sheridan Knowles in dem Schauspiele: The Hunchbäck.

i; Königstädtisches Theater.

Dienstag, 10. Jan. Kean, oder: Leidenschaft und Genie. Schauspiel in 5 Akten, von Dr. Wollheim.

Wegen Krankheit mehrerer Mitglieder kann das Stü: L, nicht gegeben werden. Die dazu bercits vers kauften Billets bleiben zur heutigen Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genom: men werden. I

-

Ja Pt ny

Gedrudi bel U W. Hapy,

Fer

S R a T E E E Zeri: MET P. P S PST R T Qi i E 2205 f ORR R in F