1837 / 17 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

torischen Verfahren von der Jury für schuldig erklärt und jeder zu zweimonatlichem Gefängniß- und 1500 Francs Geldstrafe

verurtheilt. i E :

Die hiesigen Blätter sind heute fast ausschließlich mit den Straßburger Ässisen- Verhandlungen und mit den Debatten in der Pairs-Kammer angefüllt. /

Gestern unternahm Herr Green seine angekündigte lebte Luftreise in Paris. Herr Green hatte sechs Begleiter, unter denen sich der Graf Zichy, dex Capitain Granow und die Her- ren Peri und de la Salle befanden. Beim Aufsteigen stieß die Gondel des Ballons an den Schornstein eines benachbarten Hauses und die heftige Erschütterung hätte leicht höchst verderb- lihe Folgen haben können. Diesesmal aber. kamen die Reisen: den mit dem Schreck und dem Verlust einiger Hüte davon. Der Ballon fiel 2 Stunden hinter Claye (9 Stunden von ‘Pa- ris) nieder Die ganze Reise dauerte erwa eine Stunde.

Der Moniteur publizirt dic nachstehenden beiden telegra- phischen Depeschen: „Bayonne, s. Jan. 2 Uhr. Am lsten d. M. behaupteten beide Parteicn ihre resp. Positionen. Espar- tero stand in Bilbao, die Karlisten zwischen Guadaicano und Mirzvalles, Don Carlos immer noch ir Duran2o. Villareal hat seine Entiassung cingereió c, die angenommen worden ilt.“ „Bayonne, d. Jan. 4 ilzr. Der Infant Don Sebastian ist zum Ober-Befehlshaber ernannt worden; er hat Moreno zum Chef seines Generalstabes uzd Villareal zum Adjutanten erhalten. Eguia ist zum Kriegs-Minister ernannt worden.“

An der heutigea Börse herrschte gäuzlice Geschäftsst:lle, und die Eourse der in- und auslándischen Papiere behaupteten unverändert ihren gestrigen Standpunkt. Auch an politischen Nachrichten sehlte es gänzlich.

Straßburg, 10. Fanuar. Komplott des 30. Oftober. Ín der gestrigen dritten Sigung des hiesigen Assiscuhofcs wurden mchrere Zcugen vernommen. Am: intcressantestzn war das Verhör des Gencral Excelmans. Anf die Frage uac) Alter, Stand und Wohnort crk'ärte er, daß cr 62 Jahr alt, Pair von Franfreich und in París auâssig sep. Er leistete darauf den üdlichcu Eid und sagte: „„Am 214. ODfiodec kam Herr vou Bruc zu mir und händigte mir ein Biüct Ludivig Buonaparte?s ein. Der Prinz machte mir in dcmsel- ben den Vorschlag, ihn in der Schweiz zu besuchen, um mit ihm über feine *ngelegenheiten zu sprechen. Ex bewies mir cin Zutrauen, dem ich nicht entsprechen lonnte. „,,, Der Prinz“! “‘, sagie Bruc, „,, würde sich giüclih schäßen, Sie zu sehen; iw begebe mich wieder zu ibm nach der Schweiz und diete Jhnen cinc Plaß au.“ „Jch fan ihn nicht annehmen‘‘“’, erwiderte ih, „,,„denn ih mag in gar feine Ver- bindung mitdem Prinzen treten, und ich lege hieraufeciu so großes Gewicht, daß ich ihm nicht einmal für scia Handbuch der Ariiüerie danfen will, das er mir geschit hat. Wozn wäre cine soiche K.ise? Etwa zu ciuem politischen Zwecke? Dies würde uich noch mchr davon abha!(cn. Wenn der Prinz etwa glaubt, daß er ciue Partei in Frankreich habe, so täuscht er fich. Man fühlt Überall cine große Verehruug für das Andenken des Kaiscrs; weiter aber auch uis. Wenn Sie den Prinzen wieder schen, fo danfen Sie ihm in meinem Namen für die mir übersandte Druckschrift, und entschuldigen Sie mich, daß ich ihm nicht geáutwortet habe.‘ Der Präsident: „Angeklagter Bruc, bchaup:ca Sie noh immer, daß Sic den Zweck Jhrer Sendung an deu Herru General Excelmans uicht fauntea?“ Antw.: „Er war mir völlig unbekannt.“ Der Präsident: „Sie sollten deu Ge- necral nach der Schweiz führen, also mußten Sie doch den Zwet hres Nuftrages fennen?“ Antw.: „Jch kann nicht bejaheu, was ch verneinen muß; von politischen Dingen ist unter uns keiue Rede gewesen.“ Der Geueral Excclmans stellte jet dem Präsidcuteu auf scin Verlangen, das von dem Príuzen an ihn gzricht:te Biilet zu, Nachdem Vruc die Jdentität desselben anevkanuat hatts, verlas der Präsident dieses Aftcustück, weiches also lautet: „Arenen- berg, 11. Sept. 1836. Herr Geuecai! Jch benuge cine sichecc Gelegenheit, um Jhnen zu sagen, wie glüctlich ich mich \{chägea würde, mit Fhneu sprecheu zu fönnen. Ihre glänzenden “Thaten, Jbr bür- geriichz- und militairischer Ruf lassen mich hoffen, daß Sie in ciner schwierigen Sache mich mit Jhren Rathschlägen uuterstlzen werde. Der Neffe des Kaise: wendet sih mit Vertraucu uud Hingebung an cinen aiten Kriege? wie an cincn alten Freund; auch bofft cr, daß der vou ihm beabsichtigte Zweck nicht als cin Schritt betrachtet iverden wird, der jedem auderen als Fhuen unzeitig erscheinen fénnte. Der Oberst-Lieutenaut von Bruce, der mein ganzes Vertrauen besißt, will die Güte: haben, mit Jhunen den Ort zu verabreden, wo ich Sie werde schen fönnen.“ Der Präsident zu Bruc: „Wie fönncu Sie behaupten, den Juhalt dieses Bricfes nichi gekannt zu haben, da doch der Prinz in demselben sagt, daß Sie scin ganzes Vertrauen besä- ßen?/- Antwort: „Der Prinz übergab mir dcu Brief versicgeit ; ih wußte uicht, was ex enthielt und faun daher auch nicht füx des- fen Jnhalt verantwertlih gemacht werden.“ Der Präsident: ¡Wie fönnen wir Jhucen glaubcn, ivenn der Prinz vou Jhncen sagt, daß Sie scin ganzes Vertrauen besäßen, daß crx den Bricf durch cine fich ere Geicgeuheit befördere und daß Sie den Ort der Zuüsammeü- funft mit dem General verabredeu foüicu?“ Der Angeklagte büieb indessen bei sciuem Leungnen, und als der Prokuratcc Gerard deu Uinstand hervorhob, daß das Villct aus Arenenbecrg datirt scy und das der Prinz sonach im Voraus habe wissca müsscn, daß er Bruc in Aara autreffen würde, erwiderte Letzterer, dér Prinz müsse fich wohl beim Datiren des Bricfes geirrt hadcu, denn der Bri:cf scy in Aarau gce- schrieben worden. „Wahr ist es“, fügte er hinzu, „daß ich dein General Ex- celmans einen Play in meinem Wagen angeboten habe; es war dics Edda) eine bloße Höflichkeit.“ VBruc's Vertheidiger ersuchte den Yräsis denten, den General Excelmans zu fragen, ob sein Klient, nacz dex Weigerung d:s Genera!s, weiter in ihu gedrungen scy und ihn ia dic Pläne des Prinzen eingeweiht habe. Dex Geueral Excelmans erividerte hicrauf: „Nichts Uchnliches hat sich unter uns zugetragen. Hätte Herr von Bruc si so weit vergessen, fo weiß ich, was miu Eid und die Ehre mir geboten : entweder hätte ich ibn verhaften lassen, oder ic hätte ihn wic cinen Verrücften behandelt.“ Diese mit edlem ilnrilleu gesprochenen Worte machten cíinca großen Eindruck auf die Verfsamulung. Nachdem der General scine Aussagen been- digt hatte, nahm er auf einem Lehnstuhle Plat, d:n der Präsident für ihn hatte herbeischafen laffen. Der Gerichtsschreiber nahm eine Abschrift von dem Schreiben des Prinzen. Die übrigen Zeug:n- Aussagen in dieser Sizuug waren von fcinem crhebliczen Futercsse. Jun der beutigen vierten Sizung wurde das Zeugen - Verhör fortgesest, jedo noch nicht beendigt. (Ein Auszug aus den inter- cssanteren Aussagen müssen wir uns wegen Mangels an Raum auf orgen vorbehalten.) /

Großbritanien und Jrlanud.

London, 9. Jan. Die Königia befand sich gestern um vieles besser, aber die Herzogin von Gloucester hatte eine schlecchre Nacht gehadt und fühlte i {©Kcher als vorgestern.

Lord Holland id jet von seinem Podagra so weit wieder hergestellt, das er ohne Krücken gehen kaan.

Der heutige Globe erklärt, daß er, ohne behaupten zu wo!- len, er keane die Bedingungen, unter welchen Loro Melbourne die Zügel der Regierung erarifse, doch zuversichtlich sagen zu tôn- nen glaube, es fônne unmd„lih Eine Bedingung außer Acht gelassen worden seyn, nämlich die, nöthigenfalls a1: die Nation zu appelliren, welches Verfahren dein Peelschen Ministerium eine Minorität gegeben habe.

Der radikale Spectator meint, es sey zwar nicht zu be- zweifeln, daß in den Reihen der Tories ein gewisser Zwiespalt

errsche, dieser werde aber bald aufzóren, wenn sie wieder ans uder gelangten; diejenige Section, deren Haupt Lord Win-

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issea und deren jebiges Organ besonders eFraser's Magazine“ id werde sich. sehr bald zu der Nachgiebigkeit Sir R. Peel’s bequemen. : N Die Birminghamer politische Union wird am 1öten d. ein dffentliches Diner veranstalten, zu welchem sie Sir W. Moies- worth, Herrn Roebuck Und Herrn Leader cingeladen hat. Es sollen zu gleicher Zeit neunzehn andere Diners in Birmingham stattfinden und Deputirte von dem Haupt- Diner sih zu jedem derselben begeben. i L B In ihren Betrachtungen über die von dem jcßigen Mini- sterium in den Spanischen Augelegenheiten befolgte Politik geht die Times bis in die Zeiten des Spanischen Erbfolgekrieges zurü, um zu beweisen; daß England stets, wenn es sich in die Angelegenheiten der Pyrenäischen Ha!binsel mischte, das Motiv dazu in der Gefährdung seiner eigenen politischen Existenz ge: sucht habe, wie dies denn namentlih später ia dein Kainpfe gegen Napoleon der Fall gewesen sey, wo England ein noch un- gleich größeres Interesse dabei gehabt have, die Macht des Kai- jers zu stürzen, als im Erbfolgekrieg, der übermäßigen Ausdeh: nung des Hauses Bourbon entgegenzuwirken. Xuch der Qua- drupel-Allianz-Traëtat werde vielleicht bei der großen Mehrheit in England Ankiäang gefunden haben, aber nur in seiner ersten Gestalr, in we'cher er nichts als die Verpflichtung der vier kon- trahirenden Mächte ausgesprochen De die Infanten Dom Miguel und Don Carlos von dem Portugiesischen Territor.um fern zu halten. Eine_solche Verpfliaztung hate Eng'and üde1- nehmea köônneu und übernehmen müssen wegen seiner aiten Ver- búndung mit Portugal. Als aber der Quadrupel All:anz-Trak- tat auf Spanien, auf die Vertreibung des Don Carlos aus dicsem Königreiche ausgedehnt worden sey, habe Cng'aud ossen- bar seine Befugnisse und die Gründe zu einer vernufcgemäßen Etrnmischung in fremde Angelegenheiten außer Acht gelassen, dena in keinem Falie habe e:n Land das Recht, sih in die An- ge!egenheiten eines anderen Landes zu mischen, außer zum eige- nen Schus, unter keinen Umständen habe ein Vo!k das Recht, Krieg zu führen, um ein Gefühl oder eine Grille zu befriedi- gen, ia feinem Falle sey England oder irgend eine andere Macht berechtigt, sich in den Streit zwischen Fúrsten zu mischen, welche, aus demselben Lande staminend und Mitglieder einer Familie, in einem rein persönlichen Kampfe um die Thronfolge begriffen seyen. Habe aber Lord Pa'merston {hon gefährlich gehandelt, als er dem Quadrupel-Allianz-Traktat beigetrcien, so sey die Ge- fahr noch vergrößert worden durch) die Art uad Weise, wie er die Verpflichtungen, die jener Traktat Großbritanien auferilege, so viel als möglich erweitere. Dem Vertrage gemäß, habe Eng- land nur durch seine Scemacht mitzuwirken, damit aber begnüge, fich der Minister nicht, sondern er lasse Artilleristen und Inge- nieure des Britischen Heeres mit wirksam seyn und führe daher

gewissermaßen auf seine eigene Faust Krieg, wozu ihm weder

allgemeine Rechtsgrundsäße noch spezielle Stipulationen die min- deste Besugniß ertheilten. (Die im gestrigen Blatte und in Nr. 14, der St. Ztg. mitgetheilten Arii?el aus der „Morning Chro- nicle‘/ zeigen, wie dieses ministerielie Organ Lord Palmerston’s Politik zu rechtfertigen versucht.)

Die Kommissarien für die Reduction der Staatsschuld has ben angezeigt, daß vom 7. Januar bis zum 5. April 670,052 Pfd. Seecling zu diesem Zweck verwendet werden sollen.

Jm Globe liest man folgenden Artikel über die Wirkun- gen der gegenwärtigen Korngeseße: „Das Aerbau- Interesse Élaat noch immer üver die ungún|tige Lage, in welche die Um- stände es versest haben, und über die traurigen Aussichren, die sih ihm darbieten. Der Pachtzins lastet auf ihm, und so hoch auch der Preis jeder Gattung von Acerbau- Crzeugnissen seyn mag, die Pächter ziehen wenig oder gar keinen Vortheil von Ereignissen, die unter ihnen Zuzriedenheit hätten verbreiten sollen. Jest sind alle Artikel, die sie produziren, für die große Masse der Kousumenten sogar zu theuer, und doch hören wir fast ráglich von der Milde und Menschcafreundlichkeir der Grund- besißer \preczen, die den Pächtern ihrer Ländereien auf eine Zeit lang etwas von ihrem Zins herunterlassen. Die Leßteren sen- den ihre Produkte auf gute Märkte, sie finden bereit- irillige Käufer sür Alles, die Zahlungen werden ihm schnell ge- leistet, ja, sie Lekommen fa mehr, als sle erwartet, und doch fühlen sie s in keiner gedeihenden Lage. Jn Britischem Ge- traide wird jest kaum irgend eine Speculation gemacht. Es get durch die natürlichen Kanäle von dem Produzenten auf den Konsumeztea úber, und der Pächter hat keine Mittels-Spe-

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Vortheile einer angemessen beschäftigten Bevölkerung Land - Eigenthümern und Bebauern nicht einlcuchtend wy den. Beim geringsten Nachdenken könnten ste daß ein gut bezahltes Volk besteuerte Artifel i größerer Menge verbrauchhen würde, als es dies

vermag, und daß eine Herabseßung der Steuern die noth

dige Folge davon seyn múßte. Fast die erste Folge der Au! bung der Korngeseße wäre L die Abschassung der M; Steuer, wodurch sich der Verbrau der Gerste verdozy würde. Auch der Verbrau von Fle:sch, Misch, Butter

Käse, kurz, jedes auf dem Lande gewonnenen Artikels würde j nehmen. Der Lohn der Arbeit würde dann die Preise j Consumtions - Gegenstände reguliren, und mit dem allgy nen Wohlstante würde auch der Pächter seine bohe {, lung in der Geselischaft wieder erhalten Sein Kaj

seine Kenntnisse und seine Arbeit würden ihm Lohn briy und er käme sicherlich niht wieder in die demüthizg Lage, eine einstweilige Milderung des Pachtzinsz

erbitten oder annehmen zu müssen. Seine Arbeiter why besseren Lohn erhalten, ihce Sutlichkeit würde ni:ht fo und ihr Ehrgefüh! nicht so vernichtet werden, wie jeßt, y oft vor der Thúr eines Arbeitshauses um Unterstüßung lj

mússen. Der Wert“ des Landes selbst würde durch die As

fung der abscheulichen Korngeseße sehr gecoben werden, uy liegt daher eben fo sehr im Interesse der Gutsbesißer und) ter, wie der ganzen übrigen Bevdlkerung, das Parlament

Aufhebung eines thren vereinten Jnteressen fo nachtheilizez( seges zu ersuchen.“ :

Dienstag Nachts fand zu Limerick in dem Hause ( Herrn Richardfon eine furchtbare Pulver: Éxploston fiatt, welche 10 Menschen ums Lebe kamen und vicle andere | leßt wurden. Alle Gebäude i:1 Sr. Mirchaels-Kirchspiel wu bis in ihre Grundvesten erschütterr, sämmtliche Fenster demi und das Steinpflaster mt Glasscherbe: überschüttet. Kaum] einziges Haus in der ganzen Stadt kam ohne einige Best gung davon, auch die Gasiaternen wurden alle zerspliitett,/y das Licht in denselben erlcesch. Es soll in dem besagten Ÿ Pulver fabrizirt worden seyn.

Zugletch mit dem Aufgehen des leßten Froste:? m1 Tinwohner der Hauptsadr und Umgegend wiedcr roy (n sehr. heftigen Jufluenza besallen worden, Und obglei wh jelzt nicht von so s{chlimmen Charakter zu seyn schei, G ähnliche Cpidemie im Jahre 1834, so hat sle doch jo ally um sich gegrissen, daß kaum ein Haus zu finden ist, dessen wohner ganz davon verschont geblieben wären.

Da O

Dresden, 9, Jan. Se. Königl. Majestät haben

Staats, Minister August Bernhard von Lindenau die Funi

eines Ordens-Kanzlers für die sämmtlichen Königlich Sichsit O:-den zu übertrageF geruht.

Leipzig, 10, Jan. Nach der mit deta hiesigen Tag blatte ausgegebenen Liste der im verfiossenen Jahre 1836 ( borenen, Verstorbenen und Getrauten sind 1377 geboren (da ter 242 uneheliche) und 1273 (darunter 21 im Alter bis Jahr, und 2 über 90 Jahre) verstorben, sonach 8 mehr ben, 3 weniger geboren und 35 Paar weniger getraut w als im Jahre 1835, Im Jahre 1636 wren 522 geboret 1218 verstorben, im Jadre 1736 dazcgen 922 gebsren, N storben.

Hannover, 13, Jan. (Haunov. Zeitung.) In derz ten Kammer wurden bei der Fortsetzung dei Debatte i) Geseh, dir Rechts-Verhälstnisse der Zuden betreffend, 14/4 Artikel angenommen. Art. 21, Die Landrabbiner ted geibisse von demn Ministerium zu bestimmende Dez s Sie werden von der Judenschaft eines jeden Bezirks nh vi zu erlassenden Voricriften gewählt und von bem Minis bestätigt. Jhre Eniiassuna erfordert Genehm gung deé Y steriums. Art. 22. Die Anstellung der Rabbiner, Vorl und sonstigen Synagogendiener, sowie der Schullehrer, {l Prüfung durch Len Landrabbiner und Bestätigung der Landi voraus, Jhre Entlassung fordert Genehmigung der Landdiost Art. 23. Die Landradbbiner haben über die Erfüllung || Dienstpflichten zu wachen und sie nöthigenfalls durch Lui und Geldbußen dis zu zehn Thalern dazu anzuhaltei,

sen auf seine Produkte zu zahlen. Genug, der Getraidehandel | schwerden achèren vor die Landdrostei; die Vollstreckung dt

befiadet si in einem überaus gesunden Zustande, und doch sind die Gemüther dex Landbebauer mit Besorgnissen und bösen Ahnungen hinfichtlich der Zukunft erfálle, Es muß aljo etwas von Grund aus Schlehtes in der bestehenden System seyn, und es ist die Pslicht des Lord Chandos, das Seheimniß zu enträthiein, wenn der Shu6, den er dem Ackerbau angedeihen läßt, noch ctwas mehe is, als die Bewahrung seines politischen Ein- flusses in Hampshire. Bei dem nächsten Pächter-Diner, welches er mit se¿ner Gegen:oart beetrt, follte er ihnen einige Aufschlüsse üver diesen höchst wichtizen Gegenstand geen. Er sollte ihnen den Grund nennen, warum bei einer MLerndre von durchschnitt- lichem Ertrage und bei theuren Verkäufen ihre Juteressen nicht gedeihen. nicht lánzer im Dunkeln zu erhalcea suchen. Er sollte mit dem Finger auf die Korn-Bill weisen und in einer seiner patriotischen Aufwalungen zu ißneu sagen: Hier, Ihr Pächter, liegt die einzige Quelle Eures Unglücks. Er sollte ihnen auseinander- seßen, was fúr gewecltige Speculationen Britische Kapitalisten vermöge dieser Afte zum Schus des Britischen Acker- baues in fremdem Getraize zu machen im Stande sind. Er sollte sie aufrichtig belehren, daß durch diesen ih- ren Lieblingsshus ein Theil der Einwohner zum Verhungern gebracht wird, daß derseibe auf dem Gewerbefleiß vieler Klassen lastet und sie an der hdhe-en Einnahme verhindert, die ihnen gestatten würde, mehr Ackerbau: Produkte zu kaufen und zu be- zahlen. Es läßt sich gar fein vernünftiger Grund einsehen, warum diz Gutsbesizer an dem Pachtzins etwas erlassen wúr- den, wein die Sache nicht in ibrer Basis für den Pächter schlecht gestellt wäre. Die Kräfte vieler Janceressen zu hemmen, um ein einziges zu tegunstigen, ist in einem gutgeordneten Staat nichr lange mögli, und den Pächtern des Bodens wird binnen kurzem diese Wahrheit klar werden, wenn auch Lord Chandos sîch bemühen sollte, sie noch länger vor ihnen gehciu zu halten. Sie weödén fiüden, daß, wenn in Folge iracnd eines Ausfalls in der im vorigen Jahre gewonnenen Quantität Weizen diesex Artikel während des nächsten Sommers im Preise steigen sollte, eine Million Quarters fremden, von Britischen Speculanten {hon aufgekauf- ten Weizens zu einein Zoll von 1 Shilling für den Quarter an den Englischen Markt kommen und ihre Speculationen in Be- tre der Preise einigermaßen zunihte machen wird. Es ist wahrlich merkwürdig, daß in diesem aufgekiärtea Zeitalter die

Er sollte sie als verständige Wesen anreden und sie.

gesegzten Sirafen vor die ordentliche Obrigfoit, Die Sti der sließen in die jüdische Armenkasse des Wohnerts des fälligen. Art. 24. Das Ministerium wird die Bes und Obliegenheiten der Landrabbiner näher bestimmet. dahin bleiben die bestehenden Vorschriften, soweit sie dul ses Gefeß nicht geändert werden, in Kraft. Art. 25, J Synagogen-, Schul- und Armenverbände können mit migung der Landdrofstei durch Verfügungen unter Lebetll von Todeswegen Vermögen erwerben. Siz geüießen jed die Vorrechte öffentlich anerkannter Kircen- 2c. Gesell Art. 26. Die Aufsicht des Staats -erstreckt sich Wi die Verwaltung des Vermögens der jüdischen Syi Schulen, Armenanstalten und sonstigen milden Stil

: Die Erlassung weiterer Vorschriften hierüber bleibt det:

steriun, vorbeya:ten. Art. 27, Die Anlegung neus gogen, Schulen und Begräbnißpläße erfordert landd Genehmigung. Art. 28, Die Juden haben die Kost] Synagogew, Schul- und Armenwesens, sofern nicht!

sicht auf Schul: und Armenwesen eine Verbindung n:it f lichen eintritt, allein zu trazen, sind dagegen zu Beträgt!

christliche Kirchen, Schul: und Armenwejen nicht ver Art. 29, Lasten, welche in obigen Beziehungen auf dv best haften oder auf geseslicze Weise künftig and! in werden , sollen iu Aaehung der im- Besiß der uta s hen oder darein übergehenden Grundstücke durch vors 4 itimmung nicht aufgehoben seyn. Auch sind sonstige E stehende Verpflichtungen der Juden für dte Mirbeu mit dem chrijilihen Kirchenwveien in Verbindung stehe rihtungen, als Thurmußdren 2c., durch jene Bestim) ausgeschlossen. Art. 30, An den Orten, wo 9 t cine Verpflichtung der JIusen, zu den StolgebÜühre! u gen, besteht, erlischt sie erst nah dem Abgange dèr i rechtigten. Art. 31, Für das jüdijche Synagogenl

len besondere Verbände bestehen. Jeder im Ko hafte Jude muß einem so'chen Verbande (Synagoge (0 angehören. Art. 32. An jedem Sabva:h und an L litischen Festtagen is von demn Rabbiner oder von Cl nd cea Synagogendiener über religiöse Gegenstände rid nagogen-Gemeinde wenigjiiens Ein Vortrag 11 Deut] edt che zu halten. Art. 33, Ju der Synagoge hat d ( der bestehenden oder mit Genehmigung der Lando A stellenden Synagogen-Ordnung zu unterwerfen, Wf

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einseh, n wg

gier haben für die Aufrechthaltung derselben zu sorgen und fôn- Înen wegen ihrer Verlegung Verweise und Geldstrafen bis zu 10 Kthlr. vorbehälclich der Beschwerde bei der Landdroftei aus\preen. Die Vollstreckung erfolgt durch die ordentliche Obrigkeit. Die Straf. gelder flie2 in die jüdische Armenkasse des Orts der Uebertretung. \rt, 04. Die Zulassung neuer jüdisher Schulen und die Bei: hehallung der vorhandenen seßt die Nachweisung bei der Land- drostei voraus, daß fár gehörigen Unterricht in allgemeinen Kenntnissen durch einen befähigten und geprüften Lehrer (Arc. V), für angemessene Diensteinnahme desselben und für sonstige paurfnisse der Schulanstalt genügend gesorgt sey. (Die Ar- ¡{30 Und 36 sind in der Hannoverschen Zeitung ausgelassen.) Art. 37, Besteht keine besondere jüdishe Schule, so müssen die Kinder he Juden, nach den in Bezug auf jüdische Schulen im Art. z ertheilten näheren Vorschriften, an dem Unterricht in der (ristlichen Ortsschule Theil nehmen. Diese Verpflichtung be- ¡jt sich jedoch nicht auf die cheilnaßme an der christiicheu Re- jions!ehre. Art. 38. Den jüdischen Kindern darf die Theil- ahme an dem Unterrichte in der christlichen Schule nicht ver- (gt werden. Art. 39. Werden den christlichen Schulen durch ufuahme der jüdischen Kinder ctwa besondere Kosten, nament- ih durch bauliche Einrichtungen, veranlaßt, so sind sie von den Guden allein zu tragen. Streitigkeiten hierüber find im Wege der Vervaitung zu entscheiden. Das Schulgeld und die fon- stigen Beiträge behufs des christlichen Schulwesens sind von den Juden , deren Kinder die christlihe Schule besu- hen, gleichwie von den Christen zu entrichten. Arti- fel 40, Júdische Hauslehrer können nur nach vorgängiger rúfung und mit Genehmigung des Land: Rabdbiners angenom- nen werden. Art. 41. Der Land-Rabbiner hat dahin zu sehen, daß es den jüdischen Kindern nicht an Religions:Unterricht fehle. \rt. 42, Für das iúdishe Arinenwesen sollen nah ten lereits rfolgten oder näher zu erlassenden Vorschriften Verbände be- stehen, welche auc) mezrere Synagogen-Gemcinden in sich be-

greif-n fênnen, Arr. 43, Eine Verbindung des jüdischen Armen- | wesens mit dem christlichen is jedoch da, wo sie besteht oder mit gegen- | i | der Offiziere die Umschläge vom Egalisirungstuch, das Schoß-

\, Gerichtsstand und privatrechtliche Verhältnisse. Art. 44. !| futter des Nockes

seitige Zustimmung eingeführt wird, hierdur nicht ausgeschlossen.

Jn Ansehung des Gerichts\tandes und des Vormundschaftswe-

ns tritt kein Unterschied zwischen Christen und Juden ein. | : | rie erhalten gleiche Form und unterscheiden sich von denen der

t, 45. Die privatrechtlichen Verhältnisse der Juoen sind nach den-

lben Geseßen 1nd Rechten wie die der Chriten zu beurtheilen. | Art. 46. Bei denjenigen Handlungen, welche wegen Ver- ; shiedenheit der Religion an besondere Erfordernisse gebunden |! id, ist jedoch die Beobachtung derselben zur Gültigkeit des | Namentlich bleiben in Änsehung | der Eidesleistung, des Aufgebotes und der Trauung, so wie der |! Präsentation und Protestation der Wechsel am Sabbath und | an jüdischen Feiertagen die bestehenden Abweichungen in Kraft. ;

nur j Diese |

gemeinrecht- |

Nhtsgeshäfts nothwendig.

Art. 7. Die Trennung jüdischer Chen kann durch Erkenntniß der börgerlichen Gerichte erfolgen,

haben bei ihren Entscheidungen außer den \hen Ehescheidungsgründen die in den nachzuweisenden NReli- jus-Grundsäsen und Ritual-Geseßen der Juden begräudeten

j berücksichtigen und in leßterer Hinsicht in Zweifelöfällen das } einem | reichische Feldmarschalls-Uniform verfertigen, um selbige in Per-

butachten des Land-Rabbiners einzuziehen. Eine Trennung júdi-

sher Ehen dur Richterspruch hat volle Rechtswirêung. Die } frtheilung eines Scheidebriefs ist dazu nicht erforderiih, Wird |

doch die Ertheilung oder die Annahme eincs Scheidebriefs von

hem Betheilten gewünscht, so können richterliche Zwangs - Map- | geln und uöthigenfalls richterlihe Ergänzung, der Einwilligung |

hut ferneren Ehe eintreten. Art. 48. Die Ehe zwischen Chri- nund Juden kleibt verboten.

r wollen

zu erwarten, und wir Haupt-Momente des Gegenstandes aushebenu.

Wwésegungen nicht eingeireten waren. Für die bci der Infan- htie und Artillerie durhaus nôthig gewordene Verinehrung der

Dienstskärke der Unteroffiziere sind die Gründe bei den Berech- | lungen ünd zugleih die Unzulänglichkeit der in den Etats von | Wer - j Verhandun-| D stiléanischen Granden-Titel verliehen und ihr die üblichen Spor- !

wie dereti

ben

1833 und 1834 angeseßten Mittel , so mehrung als eine dirette, {hon bei

p über das Rekrutirungs:-Geseß im voraus bezeichnete

ole der Ausdehnung dargestellt, welche die Berücksichtigung |

de bârgeslichen Verhältnisse durch jenes Geseß erhalten habe.

At dermalige Etar schließt si auf eine geringere Dedarfssumme, | Lebterer nämlich betrug 679,344 | O E N O | cin Kommando stehenden Truppen sud heute für die Enibch¿ungcn

de der fúr 1834 bis 1836. Nthlr, 7 Gr. 4 Pf.; der vorliegende 650,200 Reblr. Proposition vom 2. September 1834 forderie die Summe von

119,315 Rthlr., in der Vorausseßung, daß die Brodfrüchte zu |

Rthlr., der Hafer zu 1 Rehlr. 4 Gr. anzuschaffen seyu leogegen jedoch der Hafer seitdem nur um 1 Rehlr.

wúrden,

Nthlr. mehr als der gegenwärtige Etat, beträgt, in weichem sich nun auch das Kriegs-Ministeriuin bewußt ist, dag keine wei- tèren Beschränkungen im Militair-Etat statifinden können.

„Frankfurt a, M., U, Jan. (O. P. A. Z.) Nachlässig- feit im Dienste von Seiten eines hdheren Gefängniß - Beamten fd Verrath eínes der Untergebenen desselben scheinen die Aus- B des (gestern erwähnten) Fluchtplans der sechs Studen- Vai welche dur eine äußerst stürmische Witterung wesentlich A istigt worden is, möglich gemacht zu haben. Zahlreiche Haus- I aen jollen bereits in der verfiosseiei Nacht vorgenommen, N megzrere Gefängniß - Beamte verhaftet worden seyn. Man n, so gespannter auf den Ausgang der begonnenen Uater- di ing, als behauptet werden will, daß so!che bereits nicht un- tige Resultate, die zu weiterer Verhaftung führen dürften Yliefert haben. j : 4 Am 10, Januar starb in Wiesbaden der Herzogl. Nassauische ofrath und Ober - Bibliothekar Weibzel, geboren zu Johannis- fg ain 24. Oftober 1772.

N ant furt a. M., 12, Jan, Die seit dem Monat Sep- idt M M hier erschienene Börsen-Zeitung, als deren s E eiter der Schriftsteller Dr, Karl Güßgfow genannt weil sie n C wieder aufgebdrt, und zwar augeblich init Ml n on drsen-Blatt, das Nachmittags erscheinen muß, Win Man O biesigen Morgen-Blättern, welche bereits wittheilen den N Hier eingetroffenen Pariser Nachrichten e nicht fonkurriren kann, Das Beiblatt der Börsen-

werden dey Telegraph, soll jedo auch ferner fortgesetzt

18 Gr. zu | hien war; wodurch selbige auf 722,315 Rthlr. kommt, weiches | 1h Abzug der Pensionen 637,614 Rthlr. , also ebenfalls 7414 |

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Múnchen, 10. Jan. Man berichtet aus Tegernseevom 9, Jan.: „Das shdône Winterwetter und ein sehr guter allge- meiner Gesundheitszustand begünstigten fortwährend den Auf- enthalt der Allerhöchsten Herrschaften im hiesigen Schlosse, welche auch durch Schlittenfahrten und Spaziergänge häufig der Luft genicßen und sich sämmelich des besten Wohlbefindens erfreuen. Gestern fand für die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen eine nachträgliche Weihnachtsbescherung tatt, und selbst Jhren Majestäten von Griechenland , so wie Sr. K. Hoh. dem Kron- prinzen wurden noch geschmückte Bäume und werthvolle Ge: schenke zu Theil. Das shöône Bild König Otto's, von Stieler, in Griechishem Kostüm, wurde von König Otto Seiner König- lichen Mutter zum Geschenk gemacht. ‘/

___„Ein Münchener Blatt sagt: „Wie man vernimmt, werden die Abgeordneten zur Stände - Versammlung mit Anfang künf- tigen Monats einberüufen.““ :

Der Stand der Brechrußhr hat heute so Ledeutend abge- nommen, daß man sich aufs neue der angénehmen Hoffnung überläßt, dicse Krankheit bald ganz entfernt zu sehen, wozu man sich um so mehr berechtigt glaubt, da auch in den zwei Land- gerichten, welche die Hauptstadt zunächst umgeben, eine beträcht- liche Minderuag der Seuche eingetreten ist. Folgendes is der heutige Stand der Brechruhr- Kranken in der Stadt und in den Vorstádten: Vom vorigen Tage 59, Zugang 4, Summe 63; genejen 12, gestorben 2, in ärztlicher Behandlung verblieben 49,

Deerre d.

Wien, 7. Jan. Gestern war in der Hofburg- Pfarrkirche Toison-Amt. Die Ritter des goldenen Vlieses er-

| schienen in der Ordens -Kolane, der Hofstaat in der Staats-

Uniform, Morgen wird in der Hofburg -: Pfarrkirche ein Leo- pold: Ordenéfest stattfiaden. Die Großkreuze dieses Ordens er- |cheinen dabei mit der Ordens-Kolane, die sämmtlichen Ordens- Mitglieder, Geheimen Räthe in der Staaté-Uniform, der Hof: staat in der fleinen Uniform.

Nach allerhöchster Genehmigung erhält der Uniform : Rock

E _aber blcibt von der Farbe des Rockes selbst. Bei der Kavallerie ist die Einführung der Campagne-Schabrak- ken genehmigt. Sämmtliche Schabracken der leichten Kavalle-

|chweren nur durch spi6iger zulaufende Ecfen. Die Stabsoffi- ziers-Schabracken der Infanterie und Artillerie sind denen der Kavallerie-Stabsoffiziere gleich. Die Adjutanten der Jufanterie haben sich selbst en parade der Campagne: Schabracken der Ka- vallerie zu bedienen. '

Die zu ihrer wissenschaftlichen und militairischen Ausdbil- dutig hier befindlichen Türkischen Offiziere, welchen der Sultan

die Erlaubniß ertheilt hat, sich noch längere Zeit hier aufzuhasl- i dens | Bravo’ del Norte hinaus erstrecken.

ten, nehmen guch im Kavallerie-DienÆ Unterricht; über ihre Leistungen wird monatlich sowohl dem hiesigen militairischen

| Kommando als dem Türkischen Botschafter Bericht erstattec, und diesem werden auch die Situations-,

und diesem Artillerie und Forti- fications-Zeichnungen vorgelegt. Sultan Mahmud läßt sich bei einem hiesigen Ungarischen Schneider cine volléfommene Oester-

jon zu tragen; zu bemerfen ist jetoch dabei, das der Sultan skatt der engen Ungarischen Beinkleider, sich Pantalons mit den üblichen Verzierungen bestellt-,

Wiel 10, Jan. So eben aus Venedig cinlaufeuden Nach- richten zufolge, - sind Se. Majestät der König beider Sicilien

am vten d. um 2 Ußr Nachmittags am Bord des Datupsschiffes ; ¡im erwünschtesten Wohisein von Neape! im dortigen Hafen an-

Masse 12 Jan. (Ka }s. Ztg.) Der Militair-Etat und die * nd zu Vegründung desselben sind den Ständen untcrin Datum vom 9ten | 1M, vorgelegt worden. Die Erörterung desselben steht nun bald ( nua, darauf vorbereitend, die | Salerno, fortzusetzen. Die Berechnung | des Bedarfs is auf dieselben Grundlagen geseut, wie der am | H, April 1834 dem vorigen Landtage vorgelegte, und es sind | nue da Abänderungen gemacht, wo die bei jenem gesiellten Vor- ;

gelangt. Se, Majestät gedachten, nicht aus Land zu steigen, jondern sogleich eine Reise über Vicenza und Verona nach Trient, in Begleitung Sv. Könégl.

S Pan le

: Madrid, 2. Jan. Erf gestern Abend hat ein Adjutant des SVenerals Espartero bao’s hierher gebracht. Ï geben, das in beiden Theatern verlesen Jubel aufgenommen wurde.

U Die Königin hat der Wittwe des Generals Mina ten Ca-

und mit dem größten

teli dafür erlassen. Die Witiwe wird demnach fünftig den Ti- tel Gräfin Espoz y Mina führen. _ Der DVericht des Generals Espartero an den Kriegs-Mis- nister lautet folgendermaßen: „„WPerations- und Reserve - Arnm:e

Excellenz! Die untcr mei-

und Leiden, weiche sie erduldet l abcn, belohut worden. Gestern um Compaguicen, un die feindlihe Baiterie von Luchauga wegzunebmen. Ungeachtet des Schucegeibbers ] Tapferkeit und den kiäftige Mitwirkung der Englischen und Spaäischcn Marine voll- kommen, Die Brücke blieb in unscrer Gewalt: die Feiude hatten sie abgedrochen, ader in anderthalb Stunden war sie wieder bergestclit. Die Feinde versammelten bedeutende Streitkräfte au diesem Punukie, und der Kampf degann mit Einbruch der Nat. Der Hagel, das Wasser und der Schnee waren furchtbar. Der Verlust unserer Ar- mee während des mehrstündigen Kampf-8 if beträchtlich. Der Sieg wurde uns lebhaft bestriiten, aber durch die ungestümen Angriffe un- serer Truppen mit dem Bajoact dentächtigien wir uns aller Stel, lungeu des Feindes uud zwangen ihu, die Belagerung der Stadt aufzuheben. Heute bin ih in Vi!bao cingezogen. Alle Munitiou und der ganze Arlilleric-Parf ift in unsere Hlude gefallen. Die cr- beuteten Kanonen, 18—20 au der Zahl, sind meistens von schweren! Katib?yr. Der Offizier, welcher diese Depesche überbringt, hat au deu Kampfe Theil genommen und wird Jhnen das Näbere darüber m:t- theilen. Gott erhalte Ew. Ercellenz! ZHaupt-Quarlicr Bilbao, deu 25. Dez. 1836, Baidomero Espartero.“ Es ist hier eine Subscription für die Wittwea und Wai- sen der bei Bilbao Gefallenen eröfnet ivorden. Mendizabal steht mit 4090 Realen an der Spiße und die neun ersten Un- terzeichnungen betragen die Summe von 15,500 Realen.

Die Bank San Fernando hat si endlich entschlossen, den von der Zwangs - Anleiße ihr auferlegten Antheil, der 365,000 Realen beträgt, zu zahlen,

Moldau und Wallachei. | Jassy, 23. Dez. Die General-Versammlung wird in cis nigen Tagen cröôsfnet werden. Man hofft allgemein, daß ißre diesjährige Sißung ruhig und glücklich beendigt werde, Vereinigte Staaten von Nord: Amerika. . New-York, 7. Dez. Der Commercial Advertiser sagt in Bezug auf die Erwählung des Generals Houston zum

S A A URA N CEZAEURES S E L E E C D T T

Le E E A E E A L L

Hoheit des Prinzen von |

‘aus Texas vom 8. November:

Prásidenten von Texas: „Die That ift eschehen. General Houston hat seinen Marschallstab mit der Feder vertauscht, die, nach unserer Meinung, in diesen Tagen der endlosen Botschaf- ten das Emblem eines Gouverneurs oder Präsidenten seyn sollte.“ Dasselbe Blatt theilt sodann die Antritts-Rede des Prásidentén mit, die jedod nichts Bemerkenswerthes enthält, aber sehr dramatish s{ließt. „Tausend Betrachtungen““, sagt der Prâsident gegen das Ende, „stúrmen auf mich ein, und jede fordert Aufmerksamkeit, allein die Kürze der Zeit erlaubt mir nicht, allen jenen Gegenständen Genüge zu leisten, unò sie müssen nothwendig für jetzt unberücksichtigt bleiben.“ Hier shwieg der Präsident einige Augenblicke, og sein Schwert und fuhr dann fort: „Jett ist cs meine fliht, Jhnen dieses Schwert, das Emblem meines früheren Amtes, zu übers reichen!“ Er war hier so ergriffen, daß er niht weiter sprechen konnte, sondern das Schwert wit beiden Händen um- faßte, als ob er ihm Lebewohl sagen wollte. Es herrshie eiue tiefe Stille ¿n der Versammlung und der Präsident {loß end- lich mit folgenden Worten: „Jch habe es niit bescheidenen An- sprüchen zur Vertheidigung meines Vaterlandes geführt, und sollien meinem Vaterlande jemals wieder Gefahren drohen, die meine Dienste fordern, so werde ih das Schwert wieder ergrei- fen und wenn es nöthig seyn sollte, mein Biut und mein Leben zum Opfer bringen.“/ Nord-Amerikanische Blätter melden Nachstehendes

i ,, Die im Kongresse von Texas beantragte Freilassung Santana's ist mit 21 gegen 5 Stimmen verworfen worden. Es is bei dieser Gelegenheit zur Sprache gekommen, daß der Präsident der Vereinigten Stag- ten sih dafür verwendet hat, daß dein Santanm gestattet seyn möge, sih nah Washington zu begeben, doch könne er nic;t für den Gefangenen verantwortlich seyn.“ Jn Velaëco sind drei Bevollmächtigte aus Meriko angekommen, um wegen der Freilassung Santana's zu unterhandeln. Sie haben in diescr Beziehung dem Präsidenten Houston nachstehendes Dokument überreicht: „„ Antonio Lopez de Santana, Ober- Befehlshaber der Operations - Armee und Prásident der Mexikanischen Republik, vetpflichtet sich, der bestehenden Regierung von Texas gegenüber, zur Erfüllung der folgenden Artikel, so weit es in seiner Macht steht: 1) Er wird während des gegenwärtigen Kampfes sür die Unabhängigkeit weder selbst die Waffen gegen Texas ergreifen, noch auch Andere dazu bereden. 2) Er wird die nöthigen Befehle ertheilen, damir die Mexikauischen Truppen in der kürzesten Zeit das Texianische Gebiet räumen. 3) Er wird Sorge tragen, daß die von Texas zu sendende Deputation bei der Mexikanischen Regierung eine gute Aufnahme finde, daß die Differenzen auf die bestmöglichste Weise beigelegt und diz Unabhängigkeit von Texas anerkannt werde. 4) Ein Handels-, Freundschafts - und Gränz-Traktat soll zwischen Mexiko und Texas abgeschlossen wer- aber die Gränze von Texas darf sich nicht über den Rio ravt 5) Der General Santana reist sofort nah Vera - Cruz ab, um die Erfüllung seiner fe:er- lichen Verpflichtungen zu betreiben. 6) Gegenwärtiges Doktu- ment ist bindend für beide Theile. Es wird doppelt ausgefer- tigt und bleibt geheim und versiegelt, bis die Unterhandlungen begonnen haben.“ (Folgen die Unterschriften.) :

_Nachrichten aus Charleston zufolge, sind die Semino!en in Florida in zwei Gefechten mit bedeutendem Verluste gesch!a- gen worden. Nach der Aussage eines alten Negers, der gefan- gen genom:nen wurde, fehlt es den Indianern schon ai Puiver, und sie siad geneigt, Frieden zu machen, nur wollen sie nicht den ersten Schriit thun.

nano

Berlin, 16, Jan. Man schreibt aus Torgau untkteria lten -d. M:: „Gestern war für Torgau ein Tag seltener

| Freude; es feierte nâmlic sein .30jäßriges Dienst-Jubiläum der

die Nachricht von der Befreiung Bil- | | 6 Die Regierung ließ sogleich den Be- ! richt des Generals ian einem Extrablatte der Hof-Zeitung aus- j

Am Adend war die Stadt er-

| Chef der 20sten Regiments-Garnison-Conpagnie, Oberst-Lieute-

nant von Lemke, der ses 21 Jahren hier garnisonirt und in dieser Zeit dur) seltene Herzensgute, so wie dur seinen regen Hang zum Woßhlthun, ih in allen Ständen beliebt gemacht hat. Seine zahlreichen Freunde in Siadt und Umgegend hat: ten mit Ungeduld diesein Tage eutgegengesehen, um dem ver- chrten Greise den Ausdruck ihrer C efühle darzubringen. Von feu an wechselten die Offizier - Corps der verschiedenen Trurs

Sr bp

| peutheile und Deputationen, die dem Jubilar ißre Glückwünsche

! und Huldigungen darörachren.

| i Seitens des 20sten Regünuezts wurde ihm eine geshinackvolile mit Brillanten bese6te goldene Dose überreicht, worauf eine Gruppe der alten Grenadiergarde abge- bildet war, in welcher der Jubilar seine Laufövaÿn begonnen hatte. Die übrigen Offiziere der Garnison erfreuten ihn mit einer sil

! bernea Schale. Um 109 Uhr verfügte sich der erste Kommandaut ( und Commandeur der bten Division, General von Röder, mit

| dem 2ten Kommandanten General Schleyer und

den übrigen

; cIden, / E abell, | ¡ nicht regimeutirten Offizieren zu dem Gefeierten und überbrachce vier Uhr Nachmiitags bcgaun die shwicrige Eiuschiff S P E a Na A zieren zu dem Gefeierten uad überbrachte ¡emtttags vegaun die schwierige Eiuschiffung der Jäger- | ipm die Insigniea des thm Allerhöchst verliehenen Rothen- Ad- c l geiaug dies Unternehmen durch die ! ler-Ordens ster Klasse, begleitet von cine äußerst anädiget Euthusiasmnus uasercr Truppen und durch die | Handschreiben des Prinzen Wilhelin Köuig!. Hoheit, als ton

mandirenden General des 3ten Armee-Corps, weiche Zeichen der Allerhöchsten und Höchsten Huld den Jubilar auf's innigste begläcï- ten. Die Behörden und Beamten, so wie die zahlreichen Freunde des Gefeierten foigten sich im Laufe des Vormittags mit der Dar- vringung ihrer herzlih gemeinten Wünsche, dic sich theils in Worten, theils in Gedichten und Geschenken avssprachen. Mit- tags verjammelten sich 159 Persone zu einem Festmahl im Saaie des Rathhauses, der militairisch und mit dein in Trans: parent befindlichen Wappen des Jubilars dekorirt war, wo als Geschenk von mehreren seiner Freunde und Verehrer im Ci vilsande ein geschmackvoller silberner Becher überreicht ward, den auf Bitten des Jubelgreises der Geueral von Röder mic cinen ergreifenden Toast auf das Woßl1 Sr. Maj. des Königs einweihte. Zahlreiche andere Lrinksprüche ernsten und launigen Inhalts folgten und der frode Kreis trennte sich erst spât, um auf dem ia ver Harmonie-Gesellschaft arrangirten Balle sich wie- derzusinden und dort vereint den Ehrentag des greiseu Krie- gers zu beschließen, der als Mensch und a!s Soldat gleich hoch L „Das Andenken an diesen Tag wird lange bei uns fort- eben.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Johann Joachim Eschenburg’s Handbuch der klasst- schen Literatur. Achte verbesserte und vermehrte Auf- lage. Bearöeitet von Pr. L, Lte. Berlin. N-:celai. 1837.

E3 hat etivas besouderes Erfreuliches, cin altes Buch, woran das Publikum cinmal g2wöhut ist, nicht vou ueuereu Erschcinuugeu verdrängt, souderu vielmehr mit der Zeit mitgehen uud iu dem VBeis

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