1837 / 20 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R S eun afi E E S P R D ari Ring:

E

R S E E n E

Die Hof-Zeitung enthält nun sämmtliche am 10ten d. von Sr. Majestät vorgenommene Beförderungen ín der Armee und Marine. Jn der ersteren sind 38 General - Lieutenants, worunter der Marquis von Londonderry, Lord Howard von Ef- fingham, Sir John Slade, Sir H. F. Campbell und Sir Henry Fane, zu Generalen ; 50 General-Majore, worunter Sir Benjamin d'Urban und Sir Lionel Smith, zu General-Lieute- nants; 36 Obersten zu General-Majoren, 112 Obersk-Lieutenants zu Obersten, 97 Sre it Oberst-Lieutenants und 75 Capitaine zu Majoren ernannt. Unter den Beförderungen der Marine befinden sich folgende: der bisherige Vice-Admiral der rothen Flagge, Sir George Coburn, ist zum Admiral der weißen, der bisherige Contre - Admiral der weißen, Sir Charles Adam, zum Vice: Admiral der blauen, der bisherige Vice- Admiral der rothen, Sir Pulteney Malcolm, und dîíe bis- herigen Vice-Admirale der weißen, Sir Edward Codrington und

Sir George Parker, zu Admiralen der blauen Flagge ernannt.

Den hôdcchsten Grad - als Admirale der rothen Flagge, haben 8 S weißen Flagge erhalten, nämlich William Wolse- ley, Sir John Wells, Sir George Martin, Sir William Sid- necy Smith, Sir Davidge Gould, Sir Robert Stopford, Sir Manley Dixon und Isaac George Manley. E i

Sir Charles Adam is an die Stelle des Sir Josiah Row- ley zum Befehlshaber der Britischen Flotte im Mittelländischen Meere exnannt und dadurch cine Stelle im Admiralitáts- Umte erledigt worden. : E 4

ie Venezuelanischen Generale Soublette und D’Leary sind

aus Madrid hier angekommen. R E

In derx Times liest man: „Der „Constitutionnel“ ent- hält einen Artikel, worin er sagt, Lord Lyndhurst habe sich úber den gegen den „Courrier français“/ eingeleiteten Prozeß folgen- dermaßen geäußert: „„„Jch begreife nicht, wie man einen sol- cen Prozes oanhäugig machen kann; man muß in Frankreich über das Wesen der Repräsentativ Regierung sehr im Unklaren seyn, daß man gegen ein Blatt unter solchen Vorwänden eine gerichtliche Verfolgung beginnen kann.“ Wir können versichern, daß Lord Lyndhurst zu einem seiner Freunde in Dezug auf die- sen Artikel geschrieben hat: „„„Sie werden wich wohl ciner solchen Znipertinenz nicht für sähig halten.“/‘‘

Der Globe meint, es sey durhaus Bedingung des Qu drupel:Traktats, daß Frankreich in Spanien mitwirke, wenn es die Nothwendigkeit erfordere; den Grad und Umfang dieser

Mitwirkung have England, als der Fall eingetreten, daß die- |

selbe ndrhig gewesen, ganz der Discretion Frankreichs überlassen ;

sie der Constitution in Spanien gegen die Karlisten zu TLeil twerden lasse, oder wie Elisabeth sie cinst den Niederlanden ge- währt habe, sich mit Frankreichs Würde und Interessen nicht vertrage, kónne er (der Globe) nicht begreifen, wenn doch Frank- reich nicht glaube, daß überhaupt der Quadrupel-Traktat seiner Würde und seinen Interessen widerstrebe; glaube es aber das Leßtere, so wisse man nicht, warum es noch an diesem Traktat festhalte. i : Der Courier belobt die Portugiesishe Regierung, daß fie, ungeachtet mancher widerstrebender Interessen, die sle dabei zu bekämpfen gehabt, doch nun wirksame Maßregeln zur Verhinde- rung des Sklavenhandels durchgeseßt, während er zugleich den Bemühungen Lord Palmerstou's einen großen Antheil an der Erreichung dieses Ziels zuschreibt. j F Am 1. November hat Sir Lionel Smith die legislative

Session in Jamaika eröffnet, und Alles schien sich zu völliger |

Eintracht zu gestaiten. Er äußerte in seiner Rede, das einzige Mittel, den Zustand der Neger zu bessern, sie zu guten Bür- gern und treuea Unterthanen zu machen, liege darin, daß man ihre religidsen und sittlichen Interessen beherzige und fôrdere, und ihren“ Kindern eine christliche Erziehung zu verschaffen be- müht sey, weshalb er rathe, das herrshende Vorurtheil gegen

die Missionaire abzulegen, indem er dieselben als durchaus geeig- net ansehe, zu diesem Eudzweck auf das uneigennúßzigste fêrder- |

lic) zu seyn. : j : És sind hier Zeitungen und Briefe aus Rio - Janeiro

bis zum 12. November eingegangen.

tischer Art ereignet; in den Geschäften herrschte viele Thätigkeit. In den nördlichen Häfen hatte es sich init dem Handel nur we- nig gebessert, und für die Englischen Schisse in den Brasiliagni- schen Häfen hielt es schwer, Ladungen zu bekommen. Einen ent- schiedenen Vorzug erhielten die Amerikaner, von denen es heißt, daß sie beinahe sämmtliche Produkte Brasiliens kaufte. Die Nachrichten aus Rio - Grande widersprachen dem Gerüchte, daß cs jener Provinz gelungen, ihre Unabhängigkeit zu begründen ; im Gegentheil hatten die Regierungs-Truppen nach einigen Ge- feSten mehrere Gefangene gemacht, die Rebellen gänzlich ver- trièben und die-Brasilianischen Behdrden wieder eingesezt. Un- ter den Gefangenen befand sih der Anführer, Benton Gonza-

les, der am Bord eines Kriegsschisses nah Rio-Janeiro gesandt |

worden ist. In Rio- Janeiro waren die Kassec-Preise in Fo'ge großer Nachfrage gestiegen.

Ans Buenos - Ayres wird unterm 20, Oktober geschrie- |

ben: „Man darf annehmen, daß der Bürgerkrieg in der Banda Oriental seiner Beendigung nahe is. Montevideo Zeitungen vorn

l5ten d., welche mit dem Britischen Paketboote „„Hornet“/ an- |

gekommen sind, enthalten eine Depesche des Generals Jgnacio

Oribe, in welcher er der Regierung anzeigt, daß er, kraft der |

außerordentlihen Vollmachten, mit denen er bekleidet worden, die Obersten Rana und Marote, die mit den Offizieren und Truppen (690 Mann Kavallerie, 150 Mann Jufanterie und einer Kanone) zur Armee der Regierung übergegangen wären, begna- digt habe. Er empfiehlt zugleich der Regierung die Berücksich- tigung dieser Chefs für ihre dem. Lande auf diese Art geleisteten Dienste. Einem Gerüchte zufolge, sind die Sachen zwischen dein Präsidenten, Don Manuel Oribe und dem Rivera freunds schaftlih arrangirt, und Lebterer soll segar (wie gestern bereits erwähnt) wiederum als General - Capitain des Landes eingeseßt seyn. Daß die streitenden Parteien zu einem Verständniß ges fommen, scheint nun zwar allerdings nicht unwahrscheinlich und dürfte dazu dienen, den scheinbaren Abfall Rana's von Rivera's Seite zu erklären; daß aber Leßterer in seinen Posten, eine Stellung von großem Einfluß, wieder eingeseßt werden sollte, nachdem er proskribirt gewesen, das ist offenbar nicht woahrschein- lih. Außerordentliche Vorfälle müßten sich ereigner haben, um cine so große Veränderung in der Montevideoschen Bolitis zu bewirfen. Gleichwohl ist zu bemerken, daß die „Gaceta Mer- cantil (das Regierungsblatt) die offiziellen Dokumente hinsicht- lih der oben genannten Ereignisse nicht aufgenommen, auch nicht eine einzige Bemerkung über den politischen Zustand der Orientalischen Republik gemacht hat. Viele vermuthen, daß die jebige Wendung der Sachen dem General - Gouverneur Rosas großes Mißvergnügen verursache.““

Die Times meldet heute aus Buenos-Ayres vom 23,

| Strafe bei )C 14: bh / i "Nthlr. oder Gefängniß von 6 Wochen geschärft werden fann. Juden, welche Nothhaude! treiben, känncn kein Bür- |

| Wt 683; i: e : E H e A » Lokal - Censor fúr reine Lokalsachen in der Person X,

gerecht erwerben und nicht Genossen einer Zunft werden. Sie | | verlieren Vürgerreht und Zunftrechte dureh den Betricb des |

| Nothgandtss, wenn sie jene Rechte bereits erworben haben. | j | / E A V A | unter dem Vorsize des Kreié-Direktors von Fa!kensn, wu

Ihr Ton ist im Allge- | meinen friedlich. Jn Rio-Janeiro hatte sich nichts Neues poli- |

Oktober, man vernehme aus Montevideo, daß, nach dem Ueber- gange des Rana und des Marote zur Partei der Regierung, auch das Anerbieten des Rivera und des Lavalle, zu kapituliren, angenommen worden sey. Von Cadix waren in Montevideo drei Franciskaner, zwet Karmeliter und zwei Mönche von S. Juan de Dios angekommen, vermuthlich um nach: Buenos- Ayres abzugehen, wo Rosas auch die Jesuiten gut aufgenom- men hat.

Gestern hieß es an der hiesigen Börse wieder, der General Evans werde do binnen kurzem nach England zurücktehren, Dies Gerücht, verbunden mit Nachrichten aus Durango vom 29sten v. M., wonach die Karlisten Bilbao von neuem zu blo- tiren beabsichtigten, wirkte ungünstig auf die Spanischen Fouds,

Du O Can O0

Hannover, 16. Jan, Folgendes ist nach der Hanno- verschen Zeitung die Fortsezung des von der Regierung vor- gelegten Geseß-Entwurfes in Bezug auf die Rechts-Verhazltnisse der Juden: (S. Nr. 17 der St. Ztg.) Art. 49. Die privat- rechtlihen Verhältnisse der Juden, welche vor Erlassung dieses Gesezes entstanden sind, werden nach den bisherigen Geseßzen beurtheilt. Art. 59. Die Juden können Greund - Eigenthum glei den Christen erwerben. Art. 51. Der Erwerb von Graund- Eigenthum, welchem christliche Landes - Einwohner zu dienstherr- lichen oder zu guteherrlichen Leistungen (zu welchen aber die aus Erbenzins- und Erbpachteverbandve folgenden nicht gehören )verpflich- tet sind, erfordert jedoch zu seiner Gültigkeit Landdrofteiliche Erlgub- niß. Art. 52, Die mit dem Grundeigenthum etwa verknüpften Ehrenrechte, als Patronatrecht, Gerichtsbarkeit , Polizeirechte U. s, w. werden, so lange der Besiß des Juden dauert, von Uns durch die geciguete Behörde ausgeubt. Besondere Lasten, welche in diesen Beziehungen mit dem Eigenthum verbunden sind, bleiben jedoch bestehen. Art. 53. Ergeben sich aus dem Erwerbe von Grundeigenthum durch Juden Nachtheile für das

| Gemeinwohl, so kann das Ministerium für einzelne Orte eder

Landestheile die nah den Ufiftänden nôchigen Beschränkungen anordnen. Art. 54, Die Juden können zünfrige und unzünf- tige Gewerbe, gleichwie die christlichen Landes - Einwohs- ner, erlernen und betreiben, (Der Artifel 55 is in den Relationen der Hannoverschen Zeitung nicht zu finden.) Art. 56. jüdischen Kieinhandlungen in der Regel nicht vermehrt werden. Ae L Ansehung einzelner sonstiger Gewerbe die aus ailgemeinen oder

tvarum nun eine solche Mitwirkung, in der Art wie England | besonderen örtliczen Gründen nöthig erscheinenden äusnahmen | und Beschräntungen anzuordnen. ) ) | den sogenannten Nothhandel oder Schacher treiben, sinden die j bisherigen Bestimmungen nur uzter deut éin den Art. 63. u. f.

Art. 58, Auf Juden, welche

cuchaltenen Beschränkungen Anwendung. Art. 59. Zum Notl;-

handel foil gezählt werden: 1)-das Gewerbe des Trôdelhandets,

| 2) das Gewerbe des Ausleihens von Geld im Kleinen auf

Faustpfäuder oder Handschrifcen, 3) der Gewerbsbetrieb im Um- herzießhen (Hausiren), so weit er niht berhaupt verboten it. Art. 60, - Der Nothhandel joll nur Ausnahmésweise und unter den nach Lage des einzelnen Falles angemessenen Beschränkungen solchen Juden obrigkeitlic) gestattet werden, welche ohne jenen

| Handel den Unterhalt zu erwerben außer Stande sind. Art. 61.

Eine neue Niederlassung bloß auf den Nothhandil soll in der Regel nicht gestattet werden. Art. 62. Juden, welche ohne Erlaubniß Nothheandel treiven, haben weder Klage noch Einrede aus Nothhandelsgeschäften, und verwirken Geldbuße bis zu 10 Rehlr. odec Gefängnißstrafe bis zu acht Tagen, welche Wiederholungen bis zu Geldbußen von 50

Art. 64, Sie können neben dem Nothhandel nur dasjenige Ge- werbe treiben, welches ihnen obrigkeitlich besonders gestattet wer- den wird. Art. 65. Sie dürfen nur Einen Gehülfen und auch diesen

nur mit obrigkeitlicher Erlaubniß halten. Lebtere ist bloß dann zu er-

theilen, wenn sie feinen als Gehülfen zu gebrauchenden Sohn haben. Art. 66. Sie sollen nicht vor zurückgelegtem dreißigsten Lebens-

: jahre zur Verheirathung zugelassen werden. Art. 67. Ihre / | Handlungébücher haben nicht die Beweiskraft der Handlungs- | Sie können fúr |

bücher sonstiger Landeseinwohner. Art. 68. en j idre Glaubensgenossen kein vollgültiges Zeugniß gegen Christen ablegen. Art. 69, Sie können ohne Landdrosteiliche Erlaubniß bein Grundeigenthum erwerben. Arr, 70. Die Bestimmungea der beiden vorstehenden Artikel finden jedoch nur da Anwendung, wo sie in Ansehung der Juden gegenwärtig bereits bestehen, Art. 71, Entschließen fich die Juden, welche den Nothhan- del betreiben, denselben aufzugeben und ein anderes Gewerbe anzufangen, so failen die . obigen Beschränkungen dann hbin- weg, wenn sie der Obrigkeit nachweisen, daß sie während des lezten © en haben.

Art. 72, Ausländische Juden sollen nicht zur selbstständigen Beseßung im Königreiche zugelassen werden. Unser Ministe- rium fann jedoch in einzelnen besonderen Fällen eine Ausnahme gestatten. Act. 73, Einer solchen Gestattung bedarf es jedoch nicht, wenn ein inländischer Zude eine ausländische Jüdin hei-

rathe. Art. 74. Ausländische Juden dürfen nicht als Lehrer,

Handlungs- und Handwerks-Gehülfen, Dienstboten 2c. zuge- lassen werden. Art. 75. Eine Ausnahme hiervon fann die Obrigkeit nur dann zugestehen: 1) wenn ste eine Bescheinigung der Obrigkeit ihrer Heimath beibringen, daß sie und die Jhri- gen dort jederzeit wieder aufgenommen werden sollen, und 2) inländische Juden, welche in solche Verhältnisse einzutreten wünschen, und sich dazu eignen, nicht vorhanden sind. Art. 76. Wer einen ausländischen Juden ohne Erlaubniß in eines der im Art. 71 gedachten Verhä!cnisse aufnimmt, verwirkt Geldbuße bis zu 50 Thlr. oder Gefängnißstrafe bis zu 5 Wochen. Der Aufgenommene ist aus dem Lande zu verweisen. Art. 77. Die- jenigen freinden Juden, weiche si in den gedachten Berhäâlt- nissen gegenwärtig im Königreiche aufhalten, sollen cbenfalls aus dem Lande entfernt werden, wenn fie nicht binnen einer näher vorzuschreibenden geräumigen Frist d e im Act. 75 gedachte BDe- scheinigung beibringen. (Art, 78 und 79 sehlen in der Hannov. Ztg.) Art. §0. Die Obrigkeit kann einem ausländischen Juden die Trauung im Königreiche nur dann gestatten, wenn er cine in- ländische Jüdin hèirathet und eine Bescheinigung der Obrigkeit feiner Heimath. beibringt, deß ex mit der Fegu dort werde auf- genommen werden. Art, 81. Die Juden sollen der Gemeinde ihres Wohnorts nach den für die Christen bestezender Destims- mungen angehören. An Angelegenheiten, welche sich) auf das criftliche Kirchen, Schul - und Armenwesen beziehen, fönnen sie jedoch keinen Theil nehmen, mit Vorbehalt der Bestimmun- gen ‘in den Artikeln 37 und 43. Art. 82. Alle diesem Ce- seße widersprechenden früheren Bestimmungen werden aufgehoben.

Auch soil die Zahl der an einem Orte vorhandenen |

Außerdem b'eibt Unserm Miniserium vorbehalten, in |

Jahres den Nothhandel niht mehr betrieben haben. |

Art. 83, Unser Ministerium wird ermächtigt , die zuy rung dieses Geseßes erforderlichen Vorschriften zu erlas,

Leipzig, 9: Jan. «Qilg.- tg) Inländische y wärtige Zeitschriften sind einige Zeit her mit gefährlich den Berichten úber den Eindruck erfüllt worden, den j sogenannte Preß - Polizei - Verordnung auf BUüchhändi, Buchdrucker gemacht hat. Die Sache if fehr Übertrieh, den, und der Sturm hat sich je6t beruhigt. An einey| Auszug von Leipzig, mit dem die Buchdrucker in einer y fung, die sie jeßt zurückgenommen haben, georobt habey éounte nur mit Lacheln gedacht werden. Denn die BUchdry wegen der Verlags-Buchhändler in Leipzig. Nun habenabay teren keine Ursache gehabt, sich über die neue Einrichtung zj ren; manche Bestimmungen sind ihnen offenbar von Bot denn die Sicherung des Verlags-Rechts jeßt viel einfq ivodifeiler ist, als früher; und es war ein bioßer j Kunstgriff, daß manche Berichterstatter, unz den Liber in ihr Spiel zu zirhen, die neue Einrichtung von der Sj verstärken Preßzwanges darzustellen suchien. Nur day ten die Verlags: Handlungen flagen müssen; aber tj Schärfung erfolgt. Censur war vorher und ist nach Instruction der Ceusoren ist nicht illiberaler, als sie Zei Bei aller Censur kommt es überdies weit iVeniger auff struction, als auf die Pecriónlichkeit der Censoren an, Y ser is aber keine nachtheilige Veränderung vor sich qy Seither war die Bücher - Censur in den drei oberen Fi dem jedesmaligen Dekan, in der philosophischen jedem lichen Professor fúr sein Fach anvertraut; für die neue und Flugschriften war ein besonderer Censor bestellt, was der Dofrat) Methusalem Müller war, für den seit ant Jahren, da er, vom Schlage getroffen und erblindet h schäft nicht mehr versehen konnte, der Professor Hasse v Manchem Professor wax an der Censur nicht viel gelegen; cher war nicht recht dazu geeignet. Indeß würde may 1) äitere Einrichtung ohne besonderen Nachiheit beibehaltmi ivenn nan nicht eine im ganzen Lande g!eihmöäßioe Organ gewünscht hätte. Deshalb hat man für die einze!nen Fi gene Central-Cenforen bestellt, deren Functionen n ¿cht egel ivechsel. Mit Ausname eines Einzigen sind cs fämmtlih sessoren, und ißre Námen búrgen für livera!e Ati Censur. Thco'ogischer Censor ist der Kirchenrath Liter, Stellvertreter Professor Niedner; juri?ischer Censor g d berr und Ordinarius Günther, sein Srellvercreter du

¡ Herr Klicn; Censor für Medizin und Naturgeschichte P

Kühn; für Mathematik, Physik, Chemie und Techuo!ozj

fessor Erdinann, Beide einander substituirt; jür Geschicht blivgraphie, allgemeine - literariscize Zeitschriften, Alter] Wißenschaften, neuere Philoiogie, mit Ausschluß der NF ländishen und Slavischen Sprachen, vermischte Schi Staats-Wissenschaften, mir Aus!\chluß der Politik, Prof, Y nut; für Kameral-Wissenschaften und geschichtliche Hilfs senschaften Professor Hasse, Beide einander sub stiruirt; (ùr lofophische Wissenschaften und Erziehungs- Und Shuls Professor Niedner, in gegenseitiger Substitution mit tath Winer; für Morgenländische und Slavische S

| Professor Fleischer; für Politik und fúr alle nit j

besonderen Fächern oder tur Lokal - Censur gehörigen Zi ten und Fiugschriften, Professor Búülau, ôn dessen d auch die zu Grimma ersche:nenden Philéppischen Bl wiesen sind, die bisher in Dresden censirt wurden; f dichte, Romane, Schauspiele u. \, w. Dr. Gretschel | Beide einander sub{tituire. Die Central-Ceusoren sud f Kreis - Directions - Bezirk Leipzig bestimmt und vom Minist ernaunt worden. Auferdem hat der hiesige Stdwp d

DBibliothekars 1, Naumann bestellte. Als ziveite Zusiand das bei der Kreis - Direction bestehende Centur - Kw,

D oie

| aus dem Kirchen- und Schulrath Meißner und den \us Wachsmuth beste, 4. Die dritte Beisikzerstelle is noch uabesth

heimerath Pôliß hat die Theilnahme abgelehnt; wie muy im Wesentlichen, weil er, als seitheriger Vorsitzender ders

| Kommission, den Piaß vor dem Kirchenrath Neißner in h

genommen, während ißm dieser nicht zugedacht war, da i glauvt haben mag, das von der Kreis-Divection deputit glied msse den Borrang vor den zugezogenen Gelchiten| Die dritte Instanz ist bei dem Minijkerinm des Ju

: Diese Einrichzung wird die Presse weder freier, noch u

machen, als-sie gewesen ist. Eher das Erstere, weil m nung und Konsequenz in das Banze kommt, und der Zy

| zug besser geordnet ijt. Nicht úber dies? Einrichtung if] | worde.

(Die Professoren, die durch Entziehung der Cu ihren Einkänften verlieren, hoffen auf Entschädigung.)

| aber nag nicht geleugnet werden, daß manche die Konti

in Leipzig debitirten Bücher betreffende Desktimmut Sortimenté- und Kommissions-Buchhaüdel benachthdilizl ten, zum Theil offenbar unausführöar seyu mögen, zur M Mangel an gehöriger Kenntniß des buchhändle ifchen À gesiossen zu seyn scheinen. Dem is bereits abgeholfen u durch Erläuterung des Getezes, gewiß noch mehr abi werden. Die Buchdrucker hatten nur insofern Usa] gen, als die neue Einrichtung es nôthig macht, daß ald wirklich censirt wird, was schon zeither nach dem Gesth(! werden follte, Biszer soll die Censur bisweilen aumgans den seyn; do nicht im Interesse der Preßfreiheit, sett in dem des Geldbeutels. Denn es war nur bei solches thunlich, die sich als ganz unbedenklich darsteliten.

Bambekg, 14 Jän. Das Leichenbegängniß ahn 99h. des Herzogs Wilhelm in Bayern fand ge stet! V tags 3 Uhr ganz in der durch das Programm best, | statt, Den großen feierlichen Zug eröffnete das # \ “4 taillon und das Chev. leg. Regiment Leuchtenberg Wn d das städtische Landwehr-Regitnent mit der LandwehtN A Jm Zuge befanden sich, nebst der gesammten Hos Ei alle ZIgiinge der hiesigen Lehr- und Stud:en-Ansta!ten, de! (nil gistrat, Armenpflegschafts-Rath und die Gemeinde h ten, alle Bebßôrden und Collegien sämmtlich in corpore e ständen, die Offizier : Corps mit allen Milicair - Dei Domkapitel mit der ganzen Stadtgeistlichkeice und eine 0 von anderen der angesehensten Einwohner und Bürger t und Umgegend, alle in voller Uniform oder in [wv Li dern. Se. Durchl. der Oberst ‘Prinz Eduard v pictht Altenburg, so wie der eigens deshaib von Bayreuth l kommene Herr General-Commissair Freiherr von ändl i ten der Feierlih?eit ebenfalls bei. Die Leiche S eifefl Schlosse Banz abgeführt worden, wo heute die Belt der Herzoglichen Familiengrust erfogte.

München, 13, Jan. Jhre Maj. die Königin Wittwe ist gestern gegen Abend auf ihrem Landhause Biederftein von Dres- den eingetrossen und hat nach einem kurzen Aufenthalte daselb ihré Reise nach Tegernsee fortgesest. :

Wie man sagt, wird Se. Königl. Hoheit der Kronprinz seinen Königl. Bruder Otto und die Königin Amalie von Gríe- chenland na Venedig begleiten.. Von da werden sich JJ. MM. mit dem Datupsschisfe über den Golf nah Tries begeben und ’{ daselbst einschi}sen. :

Folgendes ist der heutige Stand der Brechruhrkr anken in wr Stadt und den Vorstädten: Vom vorigen Tage 44, Zugang 7 Summe 51; genesen keiner, gestorben 3, in ärztlicher Be- handlung verblieben 48,

Stuttgart, 8: Jan. “Seit dem unglücklichen Brande, der vor balo 80 Jahren das schône vom Herzog Friedrich 1. durh den berühmten Baumeister Schickhardt erbaute Gebäude, „der Neubau“ genannt, mit allen seinen KunstschÄßzen verzehrte, fehlte es Stuttgart an einem Vereinigungs - Punkt für Merke der Kunst und des Alterthums. Der jeßigen Regierung, der Regierung Königs Wilheim, welcher unsere Stadt schon so manches |chdône Dentmal verdankt, war es vorbehalten, diese heklagens werthe Lücke, welche insbesondere avch von dein Frem- den, der hier verweilte, gefühlt werden iußte, auszufüllen. Es soll nun demnächst ein Kunstsgak gedaut werden, worin die bis jeßt überall uniher zerstreuien, und zum Theil vernachlässta- ten, oder auf eine unpassende, ja unwürdige We.se untergebrach- ten Werke der Kunst und des Atterchums vereinigt werden sol- len, und - somit der Grund zu einer Anftalt gelegt werden, welche Stuttgart e:ne neue Zierde, der Kunst und Wissenschaft cine lang entv:hrte Stüke und jedem Gebildeten Genuß und Betezrung Zzewähren wird. Dem Vernehmen nach, soll das Ge- bäude, das anfänglich auf civen entfernten Plaß außerhalb der Stadt, auf die Seewiesen, gesest werden solite, nun nach dem Willen des Kdnigs in die Näke des Königl. Residenzshlo}es zu stehen fommen, wo die alte, durch den neue! Schloygarten vs{s lig überflüssig gewordene Promenade, die Planie genannt, bin- lánglichen Ramin darbietet, /

E nen weiteren Beweis der Königlichen Fürsorge für We:ke der Kunst und des Alterthums haben wir kürzlich in cinem auf höchsten Befehl durch die Königl. Ministerien des Junern und der Finanzen ausgegangenen Erlaß an die Bezirks: Aemter er- halten. Es wird darin verfügt, daß eine Uebersicht der im Lande vorhardenen Denkmä'er, unter Mitwirkung des neuerlich wieder

1s Leben gerufenen Vereins fär Baterlands- Kunde, hergestellt | Kriegs-Minister Camba dieses Recht verweigert. Ein junger

werden soil, um sofort dieselben durch Kenner näher Utntersucizen zu lasscn, und nah Maßgabe des Befundes weitere Fúrsorge

wegen deren Unterhaltung zu treffen. Vorläufig ist den Bezirkë- | Beamtungen aufgegeben, auf die Schonung und Erhaltung der |

vorhandenen Denkmale sorgfältig zu achten ,. und wo dieselb2n nicht im Staats-Eigenthum sind, vorx jeder beabsichtigten Verän- derung, Beräußeruüg oder Zerstörung Anzeige zu machen und die weitere Entschließung zu erwarten.

Ein wesentlicher Dienst wird der Kenntniß und Geschichte s Vaterlandes, so wie der Verwaltung selbst durch die Wie- lereinführung von Orts-Chroniken geleistet werden, welche der- alen im Werke seyn soll. In AÄncrkennun ihrer vielfachen Núslichkeit sind dergleichen Chroniken neueih in mehreren Deutschèn Staaten eingeführt worden, in Württemberg bedarf es nur einer Erneuerung bestehender Verordnungen, welche in Laufe der lesten wechselvollen Zeiten in Vergessenheit gekommen sind.

Karléruße, 13. Januar. \Wihe Hoheit der Sroßfürst Michael von Rußland ind vorge- sit, fpät in der Nacht, von Baden hier angekommen. Höchft- léselben haben gestern an einer Jagd im Wildpark Theil ge: lunmen, darauf der Familientafel bei Hof

dem Hoftheater beigewohnt. Styles, haben Se. Kais. Hoheit die Glückwünsche unserer hôch-

sen Herrschaften empfangen, so wie auch die Aufwartung des |

Offizier-Corps der hiesigen Garnison aniunehmen geruht. Der Rest des Tages if, dem Vernehmen nach, für die Besichtigung inserer Militairanjtalten bestimnit, auf heute Abend aber ist zu Ehren des hohen Sastes ein großer Hofvall veranstaltet. Mor- gen werden Se, Kais. Hoheit von hier aus unmittelbar Höch st- hre Reise nah Jtalien, durch die Schweiz, antreten.

Desi ree h,

Wien, 10, Jan: CSehteseLeg.) _Der Fasching hat mie | hhaftigkeit begonnen, wie es skets zu jeyn pflegt, wenn seine |

Auer beschränke ist. Jeder Tag der ‘Woche für den ganzen jsching ist mit Lusrbarkeiten bereits reichli bedacht. Jeden

Sonntag ist Soirée dansante bei Sr. Durchl. dem Fürsten

Metternich ; Montags Kamtnerball bei Hof; jeden Dienstag Ball | Str. Aulaire; andere ! bei dem Prinzen Wasa | ind. anderen Hohen Herrschaften werden die Meittivoche des |

bei dem Französischen Botschajter. Grafen bis jeut noch nichr bestimmte Bälle Krnevals aussú!lea : jeden Donnerstag isteine Soirée bei dein Käin- rer Grafen v. Bero!dingen und jeden Sonnabend bei dem Kdnigl. Prußischen Gesandten Grafen v. WMalgaa. Am Freitag darfbefannt- lh nicht getanzt werden. Außerèem verdieateu noch eine Menge änderer Privar-Bâlle, die bereits ange?ündigt sind, ihres frúhe- ren Renomée wegen rühmlich erwähnt zu werden, und besonders verspricht man sich viel von einem großen Balle, den der Türkische oischafter am 22fen d. veranstalten wird. Die erste Soirée Uansante beim Fürsten Metternich war äußerst glänzend, man ttblickte unter den Anwes sein Söhnen , den Herzog und die Prinzea von Nassau, be- gleitet von den Söhnen des Erzherzogs Karl. Der dem Ge- heral-Direftor der Fürstlich Taxisschen Posten zur Seite se- ‘nde Herr von Dörnberg ist von Franffurt a. M. geitern hier getroffen , wodurch die Vermuthung entianden ist, daß n engerer Aaschluß der Veskerreichischen Posten an die tutschen Reichspo en, wodurch es mdgiich würde, Briefe oht.e anfirung üver die Gränzen des Ka.ser|jkaates zu senden oder nst| eine Aenderung im Postwesen in Unterhandlung feyn Irfte. Dieter Gegenstand hat in neuerer Zeit auch hier ein ‘louderes und allgemeines Interesse erregt, lin Ò. Januar bemerkte man in Laibach um 4!/, Uhr 1 Qmittags, sowohl in der Stadt als deren nächster Umgeßung, er Ri ptung von Südoisî, ein mic rdrhlich strahlendem Lichte j nzendes Meteor, auf weiches eine dumpyfe, rollende Detona- on erfolgte.

Co

Mali eh. i hatt Neapel, 2. Dez. (Allg. Ztg) é Königin Mutter Y li in ein Kloster CÇai miracoli) der Wunder egeven, um Pl deiligen Januarus durch diese Búüzun zu bewegen, die 96, woiuit Necpel heimgesucht ist, doch endiich abzuwenden;

| auf einem kleinen

(Karlsr. Ztg.) Seine Kai- |

a ara ; et und endli, im ! Kreise der Großherzoglichen Samilie, einer Opernvorstellung in | Heute am Neujahrstage alten |

enden den Erzherzog Franz Karl mit |

79

man glaubt aber auch, daß ein anderer Grund sie bestimmte sür einige Zeit den Aufenthalt im Kloster zu nehmen. Es wtrd stark an der Ausrästung des Linienschiffes „„Zl BVesuvio‘‘ gearbeitet. A | I joll, Schweizer Truppen nah Sicilien überzuschiffen, um die dortigen Maßregeln zur Eintreïbung der Conctributionen zu un- keriüben. Die Cholera it sehr im Abnehmen begriffen.

Die meisten hiesigen Aerzte glauben noch an dée Kontagiosi tät der Krankheit und lassen den Puls durch andere Perso- nen fühlen. Was will man machen? Medizinische Polizei is gar nicht hier, und Hülfe nur für den, der sie erkaufen kanu. Ín der ersten Zeit wurde ein wackerer Militair-Arzt, Domenico Dara, weil er im Gefühle der Menschlichkeit bereitwillig einem Choscra- Kranken beistand, zu 20tägigem Arrest verurtheiit; in ctnem anderen Lande hätte er wohl ein Ehrenzeichen bekommen. I den leßten Tagen wurde aufs neue das absurde Gerúcht von Vergiftungen verbreitet, die sich auf alle Lebensmittel und ¡[ewt auf -Briefe erstrecken sollen. Aber eine Publication von Seiten der Intendanz erinutßigte dée Furchtsamen, und der leicht bewegliche Neavo'itaner ißt wieder scine Makaroni ohne chodesangsk, Unter den jüngst auf der Küste von Baja ange: \hweminten Leichnamen fand sich der des jungen Lords Welles- ley, Neffen des s von Wellington. Er hatte, wie es heißt,

6 egelschisse nah Genua gehen wollen, als der Sturm das Schiff zertrüminerte.

Spani it.

Am wahrscheinlich {ten isi es, daß es dazu dienen ]

„Französische Blätter enthalten ein Schreiben aus Ma- | x

dr id vom 4. Jan., in weichem es heißt: „Die Entseßzung Bil- 900 s ist noch immer der einzige Gegenstand, der die öffentliche «cufmerksamkeit in Anspruch nimmt, und die Freude über dieses Sreigniß wird nur dadurch einigermaßen getrübt, daß die Gene- rale Saarsfield und Espartero durch das [)lehte Wetter ver- hindert werden, ihre genneinsamen Operations-Pläne auszufüß- ten. ÎÏn der Sibung der Cortes am Lten wurde einstunmig beschsossen, in dem Sißgungs- Saale cine steinerne Tafel aufzu- siellen mit der vergoldeten Inschrift: „,,„„Die Nation. Dem unsterblichen Bilvao, seinen heroishen Verthei- digern und der tapfern Armce ewige Da: .kbarkeit./‘‘/ Man glaubt allgemein, daß die in wenigen Tagen beginnende Diékussion des Bud- gets das Signal zum Uusscheiden Mendizabal's seyn werde. Vorher sind jedoch noch heftige Debatten zu erwarten über die Frage, od Herr Lopez als Minifter auch zuin Deputirten erwählt wer- ven kann. - Bekanntlich hat die Kammer schon dem srüßeren

G N iti ea j 410! S Fu At | Df 4 5 Depulirter, Namens Castro, brachte die Beschwerden des Ge-

Spanische !

netais Quiroga zur Sprache, dessen Armee an den nothwendig- i [cen Bedürfnissen Mangel leidet, und se6te die Minister dadurch ! in nicht geringe Verlegenheit. Die Organisirung der Proceres- ! Kammer geschieht nach folgenden Prinzipien: Die Mitglieder |

der Proceres-Kammer werden nur für ihre Person auf Lebens-

zeit, und zwar vom Volke, erwähse. drei Kandidaten vorgeschlagen, von denen einer gewählt werden muß. Die Kandidaten müssen unter den ausgezeichneten Militair - und Civil - Beamten gewählt werden und berhaupt talentvolle und reiche Männer seyn. Unter den Notabilitäten des Finanz- Devartements sind Spaltungen ausgebrochen, und die Direktoren der Renten, Egea, Osores und Fontillan, haben ihre Entlassung eingereit, iveil se mit Mendizabal sich nicht einigen können. Man glaubt indeß nicht, daß die Entlassungen

Es werden der Krone

! angenommen werden.“

Der Korrespondent des Courier in San Sebastian {reibt unterm 2. Januar: ¡Die moralische Wirkung der Be- sreiung von Bilbao muß tief von den Karlisten gefühlt werden denn das Volk wußte, daß Eguia mit dem festen Entschlusse, Bilboo einzunehmen, vor Bilbao erschienen ivar, und daß er il) gegen Don Carlos verpflichtet haite, Bilboo einzunehmen oder seinen Kopf zu verlieren. Das Volk glaubte dies und dís- ponirie bereits úber das zu raubende Gut der eroberten Stadt. Ls waren schon Verkäufe dieses erwarteten Reichthums gemacht worden, und ich weiß. aus alaubwwürdiger Quelle, daß zwei Wechs

4

| Sage nach der Einnahme von Bilbao zahlbar, wirklich ausge-

siellt und verkaufe wurden.“

Ala di

Berlin, 19. Jan. Die Post aus Frankreich, den Nieder- J , d

landen und der Rheinprevinz, welche bier sonst regelmäßig am Morgen eintrifft, kam vorgestern erst gegen Abend. und gestern in der Mittags-Stunde an. Der Aufenthalt ist durch startes Schneetreibeu in Westphalen herbeizesührt worden, das die Wege zum Theil unfahrbar machte. Von Meschede if der Postwagen mte 10 Pferden nach Brilon abgesandt, 10 Pferde sind von lebterem Vtte entgegen geschickt worden, und die Befdrderung auf dieser drei Meilen langen Strecke hat doch nur in 11!/ Dtunde bewirkt werden kdunen. Auf der 21/4, Meilen langen Station von Straßerhof nach Lennep sind bei doppelter Bespan- ung der Schnellpost 9 Stunden gebraucht worden. Heute ist die Post wieder zu rechter Zeit angekommen.

E Man meldet aus Trier unterin 6ten d. M: „In oige desanhastenden Regenwetters waren alle Flüsse und Bäche des Regierungsbezirks Trier eine Zeitlang ungewöhnlich angeschwollen. Die Mosel erreichte einen jo hohen Standpunkt, wie sie ihn seit 15824 nicht gehabt hatte. Ihex Wasserspiegel, der bei dem

: niedrigsten Stande nur 1 und dei gewößnlichem Stande 2 Fuß

am Pegel unserer Stadt markict, stieg in den Tagen vom 26. zum #9, MNovbr. zu einer Höhe von 18 Fuß und überschwemmte einen großen Theil des Thales. Bei diesem hohen Wasserstande sind 3 mit Kohlen beladene Schiffe auf der Saar und l mit Gips be- ladenes an der hiesigen Mose'brúcke verunglückt. Die Ladungen ginzen ganz verloren und die Schiffe selbs wurden zerschmettert. Den Schisssmannschaften gelang es, sich auf Kähnen zu retten. Die Schifffahrt auf der Saar und auf der Mosel ist, mit Aus- nahme der ersten und der lezten Tage des verflossenen Monats, wo der zu hoße Wasserstand, so wie das in den Flüssen getrie- bene Grundeis hinderlich waren, sehr lebhaft gewesen; nament- lich wurden viele Steinkohlen siromabwärts befördert.

In Sankt- Wendel (Reg. Bez. Trier) ist cine Sonn- tags|chule gegrundet worden, die zu den besten Hoffnungzn berechtigt.

R den Hafen zu Danzig sind im verflossenen Monat 26 Schiffe eingegangen, von denen 17 Schiffe aus Englischen, 4 aus Russischen, 2 aus Schwedisch - Norwegi\chen, 2 aus Hans- seatischen und 1 aus Französischen Häfen kamen. Havptgegen- stände der Einfuhr waren: Brucheisen, Oel in Fässern , ge- |ch)miedetes Eisen, Staählwaaren, Salz, Talg u. s. w.; 18 Schiffe )atien BDalla, Ausgega ingen sind 22 Schiffe, davon [l Schif nach Preußischen, 17 nach Englischen, 2 nach Schwe- disch, Norwegischen, 1 nach Hanseatischen und 1 nach Ainerikas-

E A WEI- + SU A,

ert R EERRE T A T R O,

nischen Häfen.

Hauptgegenstävde der Aus fuhr waren: 34,554

Scheffel Weizen, 12,575 Schfl. Roggen, 2655 Schfl, Ge en, 12, ckΠN. 2 "fl. Gerste and Hafer, 15,829 Schfl. Erbsen, 14,592 Centner Weizenmehl

Zink, Eisenwaaren u. s. f. Nur 1 Schiff hat Pt N N S S M C T S a2 5004004

Schluß des vorgestern abgebrochenen Artikels lichen Geburten.

te Ballast.

úber die unche-

Allein wie hst unsicher auch jedes Urtheil über die Sitt-

lichkeit sein môge, das sich nur auf die Zahl u

nehelicher Gebur-

ten |Úßt: so bleibt es dennoch wahr, daß eine große Zahl der- selben ein großes Uebel ist. Zunächst behaftet jede Geburt ausser der Ehe das Leben der Mutter mit einem unaus!ôs{lichen Fleke

ken. Wird dieser auch übersehn , so lange sie

Wohlwollen um-

giebt, und die Gunst des Glückes ihr shmeichelt: so vergessen

Haß und Neid seiner do nicht, und decken

ihn höhnend auf

in den Tagen der Trübsale, worin sie laut werden dürfen. Un- ersäßlich bleibt immerdar einer Geschwächten der Verluft voller Sicherheit gegen so!chen Vorwurf: Leichtsinn und Eitelkeit täu-

schen oft und lange Zeit über die Bedeutung aber âußerst selten bleiben die Stunden des und der Demüthigung aus, worin derselbe bitter

dieses Verlustes ; ernsten Gerichts empfunden wird.

__ Ersparen auch Vernunft und Geseß dem uneßelichen Kinde jeden unverdienten Vorwurf, jede Zurücksesung und Schmach : jo vermôêgen sie do nicht, ihm Eltern zu geben, deren Stolz auf sein Gedeihen feine leise Beschämung beugt ; Ettern, welche seinem sittlichen Gefühle nur Gegenstände reiner Verehrung sind. Den meisten unehelichen Kindern mangeit {hon in der

Mutter Schooß die zarte Sorgfalt für ihr Leb

en; fast alle wer-

den in Schande, sehr viele selbst in bittrer Därstigkeit geboren : daher unter ihnen die große Zahl der Todtgebornen, und der im

ersten Lebensjahre Verstorbnen. Wärend der 1820 bis mit 1834 wurden in den vorstehend zig Avtheilungen des preußischen Staats Ce darunter waren Todtgeborne und von den lebend Gebornen farben noch Vollendung des ersten Jahres

funfzehn Jahre benannten sieben-

e A

7,066,525

vor dns N 1170206 'SREGR AMERN. Sf. A L Per I

Der ganze Verlust bis zu Ende des ersten Jah-

res betrug demnach

das ist durchschnittlich auf jede 19,009 Geborne

Gleichzeitig wurden cbendaselbst außer der geboren

Darunter waren Todtgeborne

Und von den lebend gebornen farben vor lendung des ersten Jahres

. . 1,400,952

Ehe

Dr DO0OL

Der ganze Verlust bis zu Ende des ersten Jah-

res betrug demnach

152,940 me ieniicilies

das ist durch\chnittlich auf jede 10,900 Geborne 2,9u5 S : e Z is L S ER M R T D Es starben ako bis zu Ende des crsten Lebensjahres bei den

ehelichen Kindern nicht gatiz Zwei, bei den

unehelichen ctwas

Unter drei Zehntheile der Neugebornen, und es verhielt ch die Sterblichteit der ehelichen und unehelichen Kinder bis zum Ende des ersten Lebensjahres also fast wie 2 zu 3, oder genauer nabe

O S O P

ohne sittlichen Nachtheil der mütterlichen Aussicht , welche d

Der jüngere Theil des weiblichen Gesindes entbehrt selten i

î Herrschaft gemeinhin nur sehr unvoll\tändig ersezen kann, wei ihr cben jowohl das Ansehn, als die Liebe der Eltern mangelt

In großen Städten, wo die Leichtigkeit, den Dient zu wechseln, den Einfluß der Herrschaften auf die Sittlichkeit de Gesindes noch mehr {hwächt, fälle daher der größte Theil de

s r

B) lr S3 of as lproi O 4 Ta o unehelichen Geburten der zahlreichen Klasse der Dienstinädchen

anheim ; weiche die Schwangerschaft möglich chen, um nicht zu frühe dienstlos zu werden,

st lange verheimli- und bald nach der

Tntbindung genöthigt sind, ihre Kinder ín Kost zu geben, uin

durch Ammendienst ihren Unterhalr zu gewinnen.

Dies Ente-

behren der mütterlichen Sorgfalc und Pflege steigert aber die

Sterblichkeit der unehelichen Kinder noch w stehend berechnete Maaß. In den funfzehn mit 1834 rourden in Berlin chelich geboren . Darunter waren Todtgeborne

und von den lebend gebornen arben vor V dung des ersten Jahres i also überhaupt Verlust bis zu Ende des ersten J das ift auf 10,000 Geborne durchschnittlich .

Gleichzeitig wurden in Berlin unehelich geöoreu .

darunter waren Todtgeborne . E Und von den lebead gebornen starben vor V M O S

also überhaupt Verlust bis zu Ende des ersen J

das ist auf 10,000 Geborne durhschnittlich ,

Es sterben also hier beinahe drei Sicbet lichen Kinder vor Vollendung des ersien Lebe ohngeachtet der größern Sterblichkeit in Beri

Ui eit über das vore- Que s 5 Jahren 1820 big S 103053 Tr A 4, U ollen; 7 19/589 G r DÔE A0 A ENT 24,089 D aRE "ra L ac U E E

2,397

g ß res

,

19 Si 4 Erm I E EM R: aczieras s S (D2S ollen- 6,0238 G, 2G C ae e E E D

R irc

ahres

6 i, wi

è 4,2 ¡theil asser unche- nsjahres, wären in überhaupt,

den chelichen Kindern im ersien Jahre noch nicht ein Vierte! nämlich ziemlich nahe nur ‘/30 sterben. Oder um das Vers!

nis noch durch eine andere Vergleichung ansc

haulich zu mache:

es sterben in Berlin vor dem Énde des ersten Jahres von de:

selben Anzahl Neugeborner sehr nahe unter fünf, unter unchelichen neun.

Entfernt von dem großstädtischen Leben hältniß der Sterblichkeit zwischen ehelichen Kindern zwar auch jedenfalls zuin Nachtheile mehrentheils weit minder ungünstig. Wenn

ehelichen Kinder

stellt sih das Ver-

und uneßbelichen der leßtern, doch in solchen Gegen-

den die Zahl der unehelichen Geburten beträchtlich ist, so liegt dies weniger in dem Zustande des Gesindedientes, als in den Voikssitten überhaupt, welche größre Freiheit im Umgange bei:

der Geschlechter gestatten.

Durch eine sehr betcächtliche Zahl unehßeliher Geburten

zeichnen sich namentlih aus die Kre.se Nie

derung und-Lgs-

biau am furischen Hafe, worin nur eine fleine Stadt if, und

deren Einwohner sih fast ganz von Landba

F scherei nähren. Jn diesen beiden Kreisen wurden wärend der

funfzehn Jahre 1820 bis mit 1834 chelich geboren . ..

darunter waren Todtgeborne . Und im ersten Lebensjahre starben

a!so überhaupt Verlust én ersten E C zet

das if, durhsnittlich auf 10,000 P

0 G E

u, Viehzucht und

46,891 L i04

a r a

T, 191 8,621

1,993

E T E a n E