1837 / 32 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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G A S E Er

inwohnerschaften der Garnisonen im Auge haben, denn da cs pg ee s H Beweggründe, über die Aufrechthaltung der Disziplin zu wachen. Die Armee rekrutirt sich aus allen : Reihen der Gesellschaft; sie ist keiner der Jdeen, keiner der Leidenschaften der Zeit fremd; durch ihren Ursprung hat sie, in Folge der unvermeidlichen Wirkung der Juli - Nevolution, einen engen Bund mit den bürgerlichen Klassen ay sen. Die Sitten, welche die Soldaten in diesem Verkehre an: nehmen, bedürfen eines Gegengewichts; die Militairs mús- fen durch die Gewißheit einer strengen Besirafung im Zaum gehalten werden. Sie müssen wissen, daß, wenn sie auch durch Civil - Personen verleitet worden sind, sie deshalb doch der Schande einer in Gegenwart des ganzen Regiments zu erdul- denden Strafe nicht entgehen. Niemals, was man auch in den Sesehbüchern darüber schreiben, welche Feierlichkeit man auch einem Prozesse vor einem Assisenhofe geben mag, _ nie- mals wird das Ehrgefühl eines Soldaten durch eine Civil- Verurtheilung so tief verleßt werden, als durch ein militairisches Straf - Urtheil. Die Armee hat ihre Richter; man lasse ihr dieselben in allen Fällen. Die Unbefangenheit des Soldaten versteht nichts von den Spibfindigkeiten des Gesebßkundi- gen... Man twoird den Militairs nicht begreiflih machen können, warum man sie bald vor die Jury, bald vor ihre eigenen Gerichte stelle. Es bestehe nur ein Gese, und nur eine Gerichtsbarkeit, so erheische es die Vernunsft und die gute Organisation der bewaffneten Macht. Man kann dem Entwurfe des Kriegs - Ministers noch einen andern Vor- wurf machen. Er schreibt kein gerichtliches Verfahren, keine Ausführungs - Maßregeln vor. Soll z. B., im Fall man die Angeklagten vor verschiedene Gerichtshöfe stellt, zunächst den Militairs der Prozeß gemacht werden? Auf welche Weise wird inan das Erscheinen der Angeklagten, sie mögen nun freigespro- chen oder verurtheilt seyn, vor dem andern Gerichtshofe sichern ? Durch die Trennung der Prozesse werden Schwierigkeiten ent- stehen; man hätte sie voraussehen föônnen und müssen. Die Er- fahrung der Rechtsgelehrten, die in der Kammer sißen, wird diese Lücke ausfüllen. Wir überlassen uns auch der Hoffnung, daß die Legislatur den ministeriellen Vorschlägen diejenige Ent- wickelung geben werde, die ihnen zur Erreichung ihres Zweckes nothwendig ist.“

V aae unler n gestern scin leßtes Verhör bestanden haben, und ihm dann angezeigt worden seyn, daß er sich vorzubereiten habe, am 15. Febr. vor dem Pairshofe zu erscheinen.

Der General von Rigny ist nah Marseille abgereist, um

sich vor das dortige Kriegsgericht zu stellen.

Der Prozeß der Gazette de France ist wegen Unpäßlichkeit des Sie Veriyèr ebenfalls bis zur nächsten Session verscho- ben worden. ] Lk

Sehr viel Aufsehen macht das Verschwinden des Herrn E... , des vormaligen Associé’s und gegenwärtig alleinigen Chefs eines der ältesten hiesigen Banquierhäuser. Seine Passiva belaufen sih, wie man sagt, auf 4 bis 5 Millionen Francs. :

Der Sohn eines Deutschen Arztes, dessen Namen die hie- sigen Blätter nicht angeben, der hierher gekommen war, um un- ter Hahnemann die homöopathische Heilkunst zu studiren, hat sich, wegen seiner dürftigen Lage, das Leben zu nehmen versucht. Er stárzte sich in die Seine, ward aber noch eitig genug geret- tet, und man hofft ihn am Leben erhalten zu können. /

In der Sentinelle des Pyrenées vom-21sten d. liest man: „Wenn man den seit gestern-hier zirkulirenden Gerüchten

sauben darf, so wäre es in Pampelona zwischen den Soldaten die e 5 einer heftigen Schlägerei gekommen, in welcher

9 Scldaten das Leben verloren hätten. Durch ein Dekret |

j is 50 Jahren zu des Don Carlos sind alle Männer von 18 bis 50 J : den Waffen gerufen worden. Auf hundert Wagen werden täglih Erde und Sand nah Jrun gebracht, wo die Karlisten bedeutende Werke errichten.“ -

An der heutigen Börse war das Gerücht im Umlauf, daß ;

der General Evans bei einer starken Rekognoszirung eine Schlappe cvbaleen und daß sich darauf das Gros der Karlistischen Armee Bilbao wieder genährt habe. Dieses Gerücht brachte einen Stillstand in den Geschästen mit Spanischen Papieren hervor. Nachrichten aus Madrid stellen die Entlassung des Ministeriums ais unzweifelhaft dar.

Großbritanien und Jrland.

i S | London, 2°. Januar. Der König wird am Sonnabend

j i j é i imeraths-Ver- ¿mittag im Paviílon zu Brigthon eine Geheimerath

Ca ilaas Mbit welcher die Thron-Rede diskutirt und ange-

nommen werden soll. Vorgestern Nachmittag fand zu diesem

Zweck schon ein vorbereitender Kabinetsrath statt, an welchem | Feet, wodurch die Durchsuchungen, denen alle iu die Portugie- |

sischen Häfen cinlaufenden Schiffe nach Vorschriften aus den |

alle eigentlichen Kabinets-Minister Theil nahmen, wit Auênahme

Lord Hollands, der durch einen neuen Podagra-Anfail zurück- |

ehalten wurde. i | i is Die ministeriellen Blätter machen alle Parlaments - Mit-

i auf die dringende Nothwendigkeit aufmerksam, nächsten Dienstag 6 ihren Plägen zu seyn, um der Debatte über die Adresse beizuwohnen, da die Tories ohne Zweifel ein Amende- ment zu derselben beantragen würden, wenn sich die Resormer nicht vellzählig einfänden, und wenn die Umstände ihnen nur irgend günstig schienen. Die genannten Blätter gestehen gera- dezu ein, daß für die liberale Partei feine Sicherheit sey, wenn nicht jedes Mitglied zu rehter Zeit auf seinem Plaß wäre, und sie fordern S i Gt auf, zu bedenken, daß

sg von seiner Gegenwart abhänge. 2

g he rofe R Diner zu Ehren der Parlaments-Mit- glieder für die Grafschaft Middlesex, der Herren Byng und Hume, hat vorgestern im Drurylane-Theater stattgefunden. Den Borsiß führte anfangs Lord Williatn Russell , der Onkel Lord Sohns, welcher Leßtere eigentlih dazu auserschen war (nicht

erv Hume, wie gestern berichtet worden), aber erst gegen die des Diners erschien, da ihn Amts- Geschäfte so lange zu- rücfgehalten hatten. Er nahm jedoch den Präsidentenstuhl noch ein und erdffnete die Reihe der nah aufgehobener Tafel gehal- tenen Reden mit folgenden Worten: ¡Jh habe das Amt Ih- res Präsidenten - auf das unwiderstehliche Ansuchen vieler eifciger Reformer übernommen, obgleich. ich meine Unzuläng- lichkeit vollflommen fühle. (Nein, nein :) Jch wage indeß auf -Shre Nachsicht bei dieser Gelegenheit zu hoffen, da es das erstemal ‘ift, daß ich ver einem Londoner Auditorium auf der Bühne erscheine. “(Gelächter und Beifall.) Gentlemen und, Refornmfreunde! Jn diesen beiden Eigenschaften werden Sie gewiß mit Freuden dén ersten Toast auébringen, den ich Ihnen vorschlage: Es lebe der König!“ (Großer Beifall.) / Es folgten obann Tóasts ‘auf dié Königin, auf die ‘Armee und- Marîte, auf die “Souverainetät: dés ‘Volks Uñd “auf ‘die Hetren Hunte uts Byñg:: D ‘lésstèren btachté wieder Lord "Joh Rus sefl aus ¡bemer diese" beiden -Petlkuments/ Mitglieder fosgénder- migen ata „Herr Byr Widmété seit ganyés Leben dem öffentlichen Dienst seines Vaterlandes, der Sache der

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rx B bürgerlicher und religidser Frei- ! Reform und der Beförderung gerlih A

schaffen, treu und eifrig zu dienen, und dieser Wunsch E !

heit; sein höchster Ehrgeiz bestand darin, dein

ihm- zut. vollen - Zusriedenheit seiner Konstituerten Und s E Grafschaft ein halbes Jahrhundert lang gelungen. Herr Byng ijk je6t der Vater des Unterhauses, und er h-.t das stolze Bewußtseyn, von der frühesten Zeit seines öfentlichen Le-

bens an bis auf den jeßigen Augenblick den geraden patriotischen ;

: ; simmsten Zeiten gewagt zu | | h Z Lauf fortgesteuert und es in den s{chlimmsten Z gewagt z | der Kammer-Mitglieder rief zur Tagesordnung, und- so t

i in der ærsten Kammer deshalb zu keinem besonderen Ant

ben, die Freiheit des Menschengeschlechts zu befestigen. Was dam e 2 Safcpafts Drittes betrifft, so find sein nüßsiches

und thätiges öffentliches Leben, scine unablässigen Ansktrengunge:: |

zu Gunsten der O und sein unermüdlicher Fleiß so

; on mir seyn würde, wenn | y z E L O 00 U l vorigen Jahre verstorbenen allgemein verehrten König sich

| Berungen erlaubt habe, welche sich mit der gegenseitigen Stel,

ich sie hier würdigen wollte.“ Herr Byng gab hierauf eine E l Uebersicht von den wichtigsten Reform-Maßregeln, die in den

50 Jahren, seitdem er Parlaments Mitglied is, durhgeseßt worden, |

j i ; A) izi Reform und die Ab- | | : bis auf die Parlaments- und Munizipal - Ref | Verhandlungen zu gehdren; v. Dieskau entgegnete, dieisy y

schaffung der Sklaverei in Westindien. „Was nun England

i y in ich mi y igkeit, ! betrifft ‘/, sagte er dann, „so bin ih mit der Unabhängigkeit, | die es jebt besibt, vollklommen zufrieden, nicht aber so mit Hin- }

' Q Z ird Gerechtigkeit zu ! : y / sicht auf Jrland. Auch diesem Lande muß und wird chtigfeit zu | über diese geheime Sißung ist noch nicht veröffentlicht wh

A ; | S O Theil werden; es muß in jeder Beziehung auf gleichen Juß mit Eng- sand fommen. Bis dahin können wir keine Anhänglichkeit von ihm erwarten und sind deren auch nicht würdig. ine überzeugt bin ich davon, daß Jrland Gerechtigkeit erlangen

ß ; ich, wäre i ahr júnger, hof- i muß und wird, daß ih, wäre ih nur zehn Jahr jünger, hof- ; nen tabellarischen Uebersichten aus den

en würde, es noch zu erleben und die Zeit zu sehen, wo man E mehr fragen wird, ob Einer ein Jrländer oder ein Eng- länder ist, ein e eee a S Hume, unächst das Wort nahm, sagte unter Anderem: : d A a des Toasis auf die Souverainetät des Belfs von Seitcu Lord William Nussell's gereicht der Familie dicses edlen Lords zur Ehre. Die Russell’s haben stets für die Sache der Frei heit gelitten. Sie sind schon lange Zeit das Werkzeug zur Beförde- rung der Volksfrcihcit in England, und ich hoffe, ihr Name wird uoch viele Jahrbunderte auf dieser glücklichen Juscl mit der Sache der- Freiheit verknüpft bleiben. Das Englische Voik von einem Ende des Landes bis zum anderen sieht mit gespannter Erwartung auf das Benehmen, welches scine Repräsentanten in der uschsten Parlaments- Session einschlagen werden, und es möchte gern wissen; ob es díe volle Frucht, die es sich von der Parlaments - Reform versprach, ärndten werde oder nicht? Zwischen meineur ehrenwerthen Ko!-

i i i ß ich mit | legen und mir it nur der eine Unterschied, daß cer sich ber Reform-Bill zufrieden ertlärt, ic aber nicht. Jch freue mich al- | lerdings über das, was wir seit 1820 erlangt haben, aber ich frage | Sie, ob dies ein Grund ist, daß wir nicht nach Ane era Ee ! Der jegige Zeitmoment ist ein sehr wichtiger, es ist eine Krifi "J |

entweder zum Guten ‘oder zum Schliminên ausshlagen muß. Fh wünschte Van ganzen Herzen, daß wir nur zwei politische Bezeich-

è i dvmer und Antireformer, und ich zweifle nicht, ! y ç RU uge ne, BDetapiee i i i ; Königin ist heute Nachmittag von Tegernsee hier einget

î ¡ 7 H s. daß es binnen kurzem dahin kommen wird. Wir werden daun Ne-

former von verschiedeuer Schattirung seyn, die Eineu auf dies, f | Fe)

dereu auf jencs hinzielend, aber es ist fein Grund a Pia, M wir uicht über allgemeine Grundsäge, dén e rics gegenüber, sämmtlich cinig seyn sollten. U anhal- tender Beifall.) Der vorige Tory - Premier - Minister er- zählt uns mit zuversichtlichem Ton, cer denke sehr bald wieder auf dem Posten zu scyn, von dem Sie ihn vertricben haben. Er proz phezeit, es werde dies das Resultat der näczsten Session sevn; cr prophezeit, ich bitte Sie, wohl aufzumexfken, seiner Partei zum zwei- tenmal Erfolg aus der Uneinigkeit der Reformer. Es hat sich, wie ich glaube, ein grobes Mißverständniß über „die Differenzen unter den Reformern im Lande verbreitet. (Hört, hört!) Der schr n werthe Baronet wird, deufe ich, zum zweitenmal vergebeus prephe-

zeit haben und von den etwauigeu Differenzen unter den Reformern | Armee-Division bestimmt ist, sobald Se a eane ; n w& je To- | v. Hertling das" Portefeuille -des Kriegs-Ministeriums beri | fal ex auch scyn mag, der nit entschlossen wäre, vor Allem die To C at wird), und den K. Staatsrath und General-C

feinen Nugen zichen, denn ich fenne feinen Reformer, so ultraradi-

ries vom Staatsrüder fern zu balten.“

me li ch t: Hrer dere Radi- Nach Hertn Hume ließen sich noch mehrere ande di- | kale vernehmen, die ihm alle darin beistimmten, daß die Tories | auf die Uneinigkeit unter den Reformern keine Hoffnungen bauen | See engeren | v, Grandauer g P. Reichs " werden in die Kammer eintreten: der Graf v. Preising-ŸY

dürften. i S e Morning Chronicle sagt, der leßte Brief ihres

issaboner f den asse st 3 das gestern !

| Lissaboner Korrespondenten lasse sie glauben, daß das g ern j Laa einem hiesigen Blatt aufgenommene Gerücht, der Admiral Sir W. Gage habe den in Lissabon ad e Ea | . {6 2 O 4 - . , S {fen ;

Fall einer neucn Volfs-Bewegung cuf den Englischen Schiffen | 6 _— reif d dann l | Ln Tajo cine Zuflucht angeboten, ungegründet sey. ¡Dhne Zwei- | würde verfassungêmäßig nach sih ziehen, haben gebildet fel‘/, fügt d'eses Blatt hiuzu, „würde der Admiral unserer ótotte | rôthigenfalls unserem Volk allen Schulz A M aber wir e j ffe z éin solches Einschreiten nicht erfor- ! | : nde! S : E : von dem Appellationsgerichte noch nicht ausgeschrieben.

derlich seyn wird.“

; L: r Diario do Governo enthált in einer | : Wi Das Lissaboner Diario do ) | der polytechnische Verein auf eigene Rechnuug vot’nimint,

seiner lebten hier eingegangenen Nummecn ein Königliches De-

70: 750 j daven, t werden. Jahren 1703 und 1756 ‘unterworfen waren, aögeschasst werden S diejenigen sollen beibehalten werden, welche die Rücksicht auf die ôffentliche Gesundheit und auf die Staats ; Nevenlúien erheisht. Die Sanitäts-Behörde ist neu organisirt worden.

Det Man D.

resden, 20. Januar. (Sächs. Landtagsbl.) In der Tei und Mid, Kammer wurde eine Aeußerung des Papstes in Bezug auf den verstorbenen König vön Sachsen als beleidigend bezeichnet, obgleich sie nur dann, wenn sie aus dem Zusammenhange gerissen wird, vielleicht als Beleidigung erschei- nen könnte. Die Päpste pflegen in der Kardinals-Versammlung, dem sogenannten Konsistorium, bei Gelegenheit des Os katholischer Monarchen eine Rede zum Gedächtniß een halten, und das geschah am 21. Nov. v. J, in Bezug auf 0s nig Anton von Sachsen. Diese Rede ging aus der Allg. Zei- tung in mehrere andere Zeitschriften über, daher wir hier bloß dar- auf verweisen. Bei den Berathungen der Sträfbestimmungen bei dem Verbrechen der beleidigten Majestät warf Herr Bernhardi die Frage auf, ob die Schmähung eines verstorbenen Königs straf- bar sey, z. B. wenn König Anton geschinäht und gelästert würde, daß er seinem Lande eine Constitution gegeben habe. Zu dem Wunsche einer derartigen Strafbestinmung könnte jeßt leicht dev auffallende Umstand beitragen, daß umen solche Aeußerungen úber den verstorbenen König Anton, die für jeden Sachsen schmerz lih seyn müssen, in dffentliheu Blättern gelesen habe. Er meine die bekannte Allocution des Papstes und die Art und Weise, wie sich derselbe über unsern guten, seligen König und Vater Anton ausgelassen hat, so daß man wohl fragen könne, wer en Papst zum Richter über den König von Sachsen eingeseßt habe Betraf -der Tadel und die bittere Rúge, die der Papst sich er- laubt habe, K | en

¡wenw dex Papst es so eingerichtet hätte, daß das Ge- L N n L “Trcnlicam Blôtter aller: Welt bekannt ‘würde, und“daß-man- nicht glauben fönnte, unfér verstorbener König hábe etwas: hegañgen / was? dutch keite Kêue his ür Sterbestunde abgebüßt werden könne. Herr v. Ziegler und Kiipp-

Meine Herren, so |

rchen- oder Glaubenssachen, so wäre es doch besser

hausen äußerte hierúber: Was das betreffe, Blättern stehe, daß ein Bischof von Rom sich erlaubt habe,

iwas in dffentlig hiffes „„Archiduca Francesco Carlo‘

nah Triest abgegangen. Kaiserl. HH. der Großherzog und die Großherzogin von

gen unseren gütigen verstorbenen König auszusprechen, das mj gcana haben gleichfalls an diesem Tage die Rückreise nach Flo-

freilich für jeden guten Sachsen höchst s{merzlich seyn ; es my s{merzen, wenn der Bischof sich herausnehme, úber Sachse, disponiren, als wenn es sein Land wäre. Diese Rede hahe, das Betrübende, daß ein Tadel über den moralischen Char

dessen angebracht werde, der das, was getadelt worden, jn Machtfülle seines Regentenwirkens gethan habe. Die Mehy

In der zweiten Kammer brachte Herr v. Dieskau am z nuar eine Interpellation an das Präsidium, weil der Payf geheimen Konsistorium zu Rom ín einer Rede über Unse

(

beider Regenten nicht in Einklang bringen ließen. Der j dent bemerête, dieser Gegenstand scheine nicht zu den Kin

Fall, weil es Sache des ganzen Volkes sey. Auf den h des Prôsidenten beschloß die Kammer, diese Interpellah geheimer Sißung anzuhdren und zu berathen. Das Più

und cs is daher mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dem v. Dieskauschen Antrage keine Folge gegeben worden i

Dresden, 26. Jan. Nach den jeßt im Druck ersi I 836 in D R d ‘A Kirchen sind im Jahre 1836 in Dresden und de, en Y B URA O: Kinder, nämlich 1127 Knaben und Mädchen, darunter 479 Uneheliche und zwar 238 Knabey 241 Mädchen (wovon aber 193 im Entbindungs - Institut) außerdein 7 Kinder bei der reformirten und 11 bei der jüdil Gemeinde geboren worden. Die Zahl der Gestorbeney trägt 2061, wozu nun noch 159 von der katholischen, 12 der reformirten und 17 von der jüdischen Gemeinde kom im Ganzen also 2249, darunter 92 Todtgeborne. Getraut y den 555 Paare in den protestantischen, 2 Paare in der res mirten Kirche und 2 Paare bei der jüdischen Gemeinde, In Bauzen betrug die Zahl der Gebornen 436, nd lich 228 Knaben und 228 Mädchen, darunter 3 Pacr Fwillin

! und 68 Uneheliche, die dec Gestorbenen 429, daru

Todtgeborne; 8 Paar sind getraut worden. 4 In Chemniß betrug die Zahl der Gebornen 1250, wh lich 636 Knaben und 614 Mädchen, darunter 7 Paar Ziili und 154 Unehelicho; Gestorbene sind 932, und getraut den 254 ‘Paare. München, 25. Januar. Jhre Majestät die verwitt und hat ißre Wohnung in der Maxburg bezogen, , Nachrichten aus Verona zufolge, waren Jhre Königl Griechischen Majestäten zwar glücklich daselbst angekommen, dessen hatte bei dem Uebergang über. den mit Schnee bede Brenner Se. Maj. der König Otto sich eine Erkältung heftiges rheumatisches Zahnweh zugezogen, welches die Reisenden nöthigte, drei Tage in Verona zu bleiben. Die erledigten Stellen lebenslängliher Reichsräthe | Se. M. durch folgende Ernennungen wieder beseßt: dur Fämmerer und Oberst-Hosmeister J. K. H. der Frau Kur von Pfalz-Baperu, Ludwig Grafen Arco; den General-Lieu und Stadt-Kommandanten Freiherrn v. Zandt (dem auch die

issair j Li itere Erledigung ist missair Herrn von Schenk. Eine weit gis dür den Tod des allgemein betrauerten Staats- und Reichsra v. -Sutner eingetreten, für deren Wiederbesezung Staatiz Von neuen erblichen Reichs

Erde des Fideikommiß-Vermögens, vormals Unter-Lieutenatt

! Regiment König; dann der Graf v. Törring-Seefeld. F

j e er ahre ; Landtags der am 4, fommisse, welche erst während des Lan f ) eróffuet wird reif werden, und dann die erbliche Reicht

A eva Graf Holjfcin-Bavière und der Rath und Regierung v. Niethammer. Auch der Geh. Rath v. Klenze soll in griffe steben, ein solches Fideikommiß zu begründen, indeß|

Die Schürfarbeiten nah Stein- und Braunkohlen,

inen sehr erfreuli Fortgang. Man hat nun vier Flip einen sehr erfreulichen Fortgang. n n / gefunden, welche nach allen Lergmännischen Srsdeunagg ßerer Teufe mächtig zu werden versprechen, so daß im den Frühjahr ein förmlicher Bergbau beginnen wird.

Baden-Baden, 20. Jan. (Allg. Ztg.) Der E welchen hier die Freisprechung der J erschwornen von St hervorbringt, ist ein kaum zu beschreibender; denn so b den Angeklagten, in Bezug auf ihre Persönlichkeit, dies Wendung ihrer s{hlimmen Angelegenheit gegönnt wird, lich nah den Vorgängen mit dem Hauptschuldigen, so er die Thatsache an und für sich eine sonderbare Mißsti V4 den Gemüthern, wie eine Ahnung von nicht mehr fer den Verwickelungen im Nachbarlande, die auch bei diese den Verwirrung aller Begriffe nicht ausbleiben cen verfchlen dürften, vielleicht auch uns auf die schtmnerzli} zu berúhren. Mit einer schier brüderlichen Wehmug | unsere Deutschen Stammgenossen im. Elsaß in densel mern befangen, welche im eigentlichen Frankreich iu c wuchern und alles Gefühl für das Heilige gänzlich { 4 drohen. Die Stellung des Bürgers dem Geseb o d cine nicht nur unpassende, sondern auch gefahrdro) E den, seit die Geschwornen sich zu Richtern über die selbst aufwerfen, statt, wie ihr Eid ihnen gutes L5 p das Daseyn der Thatsachen Auskunft zu enes tit hätten wir geglaubt, daß Deutsche die Hel L vie Schwures so freventlich mit Füßen treten e N w zu Straßburg gethan, da sie auf Ehre und Dis fálle als niht geschehen be eichnete, von derei O e deutlihste und vollkommenste Ueberzeugung nicht z

konnte. O e ster vei ch4 uf i 25 i dig zuis Wien, 25, Jan. Nathrichten aus Vened ben Jhre Majestäten der König und die Kenn A lien, in Begleitung Sr. Königl. Hoh, des C x ne R fus, am 19, Januar diese Stadt verlassen un

: ämlichen * dem Landwege nah Neapel angetreten. Am n i 7 De, Kaiserl. Hoh. der Erzherzog Karl am Bord des

nt werden. riehe rittim—-schnellsten Carriere an dem Wüzet“ des“

z angetreten. JI. Königl. HH. der Prins und die Prinzessin n Salerno waren bereits am 18ten nah Neapel abgereist.

Jtalien.

Neapel, 17. Jan. Am lesten Sonntag, den 1öten D ude die Vermählung unseres Königs mit der Erzherzogin uise von Oesterreich dffentlich bekannt gemacht. Der Don-

der Kanonen kündigte der Hauptstadt das freudige Ereigniß Abends waren alle Hauptstraßen Neapels illuminirt; in al- Kirchen wurden Gebete für das hohe Paar angestimmt. jestern. wurde der weite Geburtstag unseres Kronprinzen mit

herkömmlichen Ceremonieen gefeiert, nur mußte die große hrstellung im Theater S. Carlo Tags zuvor gegeben werden, der 16. Januar das Fest des heil. Antonius, Schußbpatrons

¿ Feuers, ist. Um an diesem Tage keine Sertalafina zur huersbrunst oder sonstigem Unheil zu geben, bleiben sämintliche heater und dffentliche Belustigungs-Orte geschlossen. Den nzen Tag ertônte jedoch von den Kastellen und den auf der hede liegenden Kriegsschiffen der Donner des Geschüges.

Se, Majestät der König wird Ende dieser oder Anfang chster Woche zurückerwartet; an sieht seiner Rückkunft beson- rs au wegen des Karnevals, der heute beginnt und nur vier Bochen dauert, mit Sehnsucht entgegen, weil der Monarch im- er großen Antheil an den Volts-Belustigungen nimmt und bei eser M genyelt seinen populairen Sinn an osfensten zu er- nnen giebt.

Seit einigen Tagen hat sih hier die Nachricht verbreitet, ß Miß Penelope, die Gemahlin des Prinzen Karl, auf Malta e gestorben sey, was jedoch noch der Bestätigung darf.

In der vergangenen Nacht wüthete ein heftiger Nordsturm, (bei ist die Witterung sehr feucht und kalt, und unsere benach- reen Berge sind mit Schnee bedeckt. Am lten ergaben h in der Stadt vier neue Cholerafälle.

S p an il

Madrid, 17. Jan. Die Ereignisse auf Cuba nehmen jt vorzugsweise die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch, jd man fürchtet ernstlih für diese entfernte Besikung.

Narvaez wird morgen hier erwartet. Man glaubt, es je schwer halten, seinen Widerwillen gegen die Uebernahme m¿ Ober-Kommando's zu besiegen.

Der Español enthält nachstehendes Schreiben aus San- ander vom 5. Januar: „Bei einem Diner, welches der Fran- bse Konsul, Herr Vaubicourt, zur Feier der Befreiung Bilbao's mehreren seiner Freunde und den Behörden der Stadt ab, sagte derselbe unter Anderem: „,„Obgleich wir hier ver- unmelt sind, um die Tapferkeit der Vertheidiger von Bilbao

ehren, so glaube ih doch, meine Herren, daß wir vor Allem s wegen des allgemeinen Triumphs der wahren Freiheit E zu wünschen haben: Die Königin Jsabella steht in Spa- n an der Spise dieser edlen Sache. Lassen Sie uns daher if das Wohl der Königin Fsabella trinken. Möge der- Him- (l geben, daß wir bald Jhren constitutionnellen Thron auf n Trümmern der Faction fest begründet erblicken. Möge die- r Thron in eben solhem Glanze strahlen, wie die Sonne ch dem Sturm.‘/// Dieser Toast wurde mit dem lautesten ifall aufgenommen.‘

Der Castellano meldet, daß die Portugiesische Legion in gos angekommen sey und ihren Marsch unverweilt nach n daskischen Provinzen fortseßen werde.

SULCEC

Konstantinopel, 4. Januar. (Allg. Ztg.) Lord Pon- by ist noch immer in Erwartung einer Antwort auf die der orte Überreichte Note wegen Churchill. Die Pforte scheint h damit nicht übereilen zu wollen, und wenn, wie verlautet, tr Botschafter nächstens von hier abreisen will, so möchte er ohl zu keinem Endresultat în dieser Sache gelangen. Jch be \hon früher erwähnt, daß Lord Ponsonby mit Herrn iquhart entzweit sey; jeßt wird ihre Mißhelligkeit offeukundig, nn Urquhart wird während der Abwesenheit des Lords Pon- nby nicht der Botschaft vorstehen, sondern man erwartet eine dere diplomatische Person aus London, deren Name mir un- tannt ist, und die mit der Geschäftsführung der Botschaft be- \ftragt werden soll. Uebrigens is es mehr als wahrscheinlich, daß ord Ponsonby von hier gänzlich abgerufen wird, Er kann auch ohl seinem Lande wenig hier núben, denn er hat es so ziemlich mit tdermann verdorben. Der Handelsvertrag, den die Pforte \it England neuerdings unterhandelt, ist sein:m Abschluß nabe, \ man sich in London über mehrere Punkte verständigt hat, e man bis je6t nicht hatte ausgleichen können. Den von der forte aufgestellten Tarif scheinen alle übrigen Regierungen, die | diesen Verhandlungen interessirt sind, annehmen zu wolleu, id bercits haben die Höfe von Neavel und Toscana in ver- Mdenen Häfen Konsuln ernannt, wo sle bis jest keinen hat-

um für die pünktliche Vollziehung der betreffenden Bestim- ungen sorgen zu können. Ein trauriges Ereigniß, das sich è den levten Tagen zugetragen, hat viel Aufsehen erregt. Riza

endi, Desterdar, ist von einem seiner Diener ín der Moschee dolcht worden, Nassib Efendi ist nun zum Defterdarx ernannt. Er iff unter den shwierig|ten Umständen sein Ministerium an, ba der öffentliche Schaß war nie in einer Fläglicheren Lage, Vittel es jeßt ist. Die Pforte muß wohl zu ungewöhnlichen eln ihre Zuflucht nehmen, um einigermaßen die Maschine

n Gang erhalten und ihre Geldnoth beseitigen zu können. | scheint, daß man sich zu diesem Ende an das Ausland wen- il werde, was bis jeßt so standhaft abgelehnt worden war. e große Geldkrise steht uns hier bevor, wenn nicht bald ah geschafft wird. Der nach Persien in einer außerordent- pen Mission abgesendete Essad Effendi is seit einigen Tagen jtrher zurückgekehrt. Er macht eine traurige Schilderung von n Lage Persiens, das in völliger Aufiösung begriffen seyn soll. i an will in Persien dem Beispiel der Pforte folgen, und zu 'eformen aller Art schreiten; allein es fehlt daselbst an einer en Hand, die kräftig genug wäre, um ohne Gefahr einen en Schritt wagen zu können. Hier erleben wir alle Tage A Jebt ist die Aufmerksamkeit des Sultans darauf l das Reiten so viel als möglich zu untersagen, das m ings viel dazu beiträgt, die Trägheit zu befördern; denn- ae einigermaßen kann, bedient sich ‘nicht seiner eigenett ine um Fortkomnien, sondern vertraut ‘sih dem Pferde añ. didetuen ‘ist es. deix. Räja’s Untersagt " in. den Straßen ‘der j adt ‘zu reiten ,’* die e Verfügung soll später ehr äusge- Die nächste Veranlassung" gab “folgender Vorfall.

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Bultans vorüber. Der S

ultan , der dies als die höchste Be-

dem s 1D. L L , : ein. ctwas stürteêxes . Hervorklingen - dex: Stinnue- über die Instrumente:

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leidigung ansah, ließ den Menschen durch seine Leute verfolgen, und ihm, als er eingebracht worden, 160 Stokstreiche auf die Fußsohlen geben. Der Grieche starb während der Execution und dann erfolgte jenes Verbot für die Raja's.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

In der Sigung der Akademie der Wissenschaften zu Paris am 23. Jauuar erhielt die Afademie durch Herrn von umboldt ein Werk der Herren Weber, „mathematische und phy- stologische Untersuchungen über deu Mechanismus- der Bewegungs- Organe des Menschen.“ Herr von Humboldt hatte namentlich auf folgende Stelle des Werkes aufmerfsam gemacht: „Bei einem Kada- vcr fällt der Schenkel nicht ab, wenn alle Mustelu und das Kapsel- band durchgeschnitten sind; dagegen fällt er sogleih, wenu mau ein Loch macht und, ohne die Ligamente und das Kapselband zu berühren, Luft in die Pfaunen-Höhle des Hüftknochens bringt. Der Schenkel wird da- her nur durch einen äußeren Druck in der Einulenfkung der Hüfte festgehalten. Ein anderer Versuch, den die beiden Herren Weber in Gemeinschaft wit den- Herren Müller und Magnus angeftellt haben, bezieht sich auf die Schlaffheit der Musfeln, welche man in hohen Gebirgs-Ge- genden empfindet, wo der Luftdruck nur halb fo groß if, wie in deu niedrigen Küsten-Gegenden. Das Nähere hierüber wird in Poggen- dorff’'s Annalen der Physif und Chemie mitgetheilt werden. Herr Flourens theilte seine Untersuchungen über den Mechanismus der Bewegung oder das Schlagen der Arterien mit. Herr Geoffroy de Saint-Hilaire widerlegte die Behauptung Blainvoville's, daß das Sivatherium éin Kameel gewesen sey, und bemerkte, daß die geringen Abweichungen in der Schädelforu des fosfilen Thieres und der lebenden Giraffe niht von Wichtigkeit seyen, und ebenso wenig verhiuderu föunten, das Sivathcrium für cine Giraffe zu halten, als man sich durch die Unterschiede zwischen dem fossilen und dem leben- den Elcphanten habe abhalten lassen, beide in eiu Genus zusammen- zustellen. - Herr Despretz las eine Abhandlung über das Mari- mum dér Dichtigkeit der Flüssigkeiten, die aus zwei Abtheilungen bes stand; n der ersten theilte ex die Resultate einer Reihe von Untersuchungen mit über die Bestimmung der Tempera- tur des Dichtigfeits - Marimumns und über die Ausdehnung des Wassers von dem Punkte der größten Dichtigkcit bis zum Siede- ptinft und von dem Marimum bis zu 13° unter Null. Die zweite Abtheilung enthielt die Resultate der Untersuchungen über das Mari- mum der Dichti, feit des Mecrwasscrs und über den allgemeinen Gang dieses Phânomens bei salinischen, alfalishen und anderen Lö- fungen, und bei verschiedenen Graden der Konzeutrirung derselben. „Fch habe gefunden“, sagt Herr Despres, „daß alle falinischen Lö- sungen ebén so gut ein Maximum der Dichtigfeit haben, wie das reine Wasser, und ich bin im Stande, nachzuwcisen, worin der Frr- thum besteht, in deu die Herren Marcet in Genf und Adolph Erman in Berlin bei ihrea Versuchen über die Dichtigfeit des Meerwassers verfallen sud,“ Ucberreicht wurden der Afademie außer mehreren anderen Werken: A. von Humboldt's fritische Untersuchung über die Geschichte der Geographie des neueu Kontinents und übtr die Fortschritte der nautischen Asironomie im 15ten und 16ten Fahrhun- dert. Eilfte Lieferung. :

Königliche Oper.

Allen Freunden klassisher Musik und echter dramatischer Kunst wurde in diesen Tagen ein hoher Genuß: eines der vollendetsien Meisterwerke der Tonkunst, Glu ck?s herrlihe Armide, erschien von neuem auf der Königlichen Bühne. Jahre lang fonnte diese Oper nicht aufgeführt werden, weil es an elner Sängerin für die Haupt- rolle fehlte, die allerdings einen seltenen Grad physischer und geisti. ger Mittel fordert. Wir verlangen vou der Darstellerin der Armide uicht bloß, daß sie shön sey; se soll auch, als Fürstin und Zaube- rin, eine erhabene Gestalt und edle Haltung habeu; Dichter und Komponist lassen sie die ganze Skala der Gefühle durchlaufen, sie soll alle Uebergänge von einer Leidenschaft zur anderen in ihrer Gewalt haben; der Letztere schreibt ihrer Stimme außerdem cinen Umfang von anderthalb Oftaven vor, und zwar so, daß alle in diesem Be- reich liegenden Töne gleihmäßig ausgebildet scyn und mit Leichtig- feit beherrsht werden müssen. Dics Alles in Betracht gezogen, wird es wohl nicht Wunder nehmen, daß wir die Oper seit dem Abgange der Milder nicht wieder gehört, die selbst auch nicht alle jene For- derungen befricdigte; es wird erklärlich seyu, daß wir IbA eine Schechner und Schröder - Devrient sich nicht gerade becifern sahen, die Gestalt der Armide wieder ius Leben zu rufen, wenn sie auch ivohl einmal daran dachten. Um so mehr Aucrfeanung gebührt dem edlen Streben der Künstlerin, die si endlih mit chrenwerthem Fleiß, ja man fann wohl sagen, mit Selbstverleugnung, da sich Triumphe im Gesange jeßt allerdings leichter erfaufen lassen, diese schwierige Aufgabe gestellt hat. Dank auch der Königlichen Jutendantur und Direction der Opcr ,„- die das gediegeue Werk mit so unverkennbarerx Achtung vor deur Genius, der es geschaffen, aufs sorgfältigste einstu- dirt und glänzend ausgestattet haben. Daß die Mühe sich lohnen würde, founte übrigens wohl keine Frage sevn, denn unter allen Glukschen Opern ist gerade Armide die populairste, ohne daß der künstlerische Werth der Composition desbalb geringer ift, als bei den anderen Tongebilden dieses Meisters. Sie oereinigt den reinsien Stil und gründlichen, strengen Satz mit lieblichem , ansprehendem Melo- dieenfluß, die Jnftrumentirung ist voll und mächtig, aber doch flar und durchsichtig; genug, die ganze Tonschöpfung athmet cin Eben- maaß. eine Ruhe und Schönheit, wie sie nur der Äntife eigen find und allen den Werken, die, eben so wie diese, aus cincm iu sich befriedigten, mit sich einigen Geiste in Momenten bimüiischer Begeisterung entsprun- gen sind. Dergleichen Erzeugnisse werden civig jung- und frisch bleiben, und sie zählen auch in unserer Zeit, troß einer gewissen Richtung, die überall Philister und Perücken sieht, wo sie nichts Pikantes, Saillantes, Rapides und dergleichen findet, immer noch der Bewunderer geung. Die Geseze der Mechanik geiten nit in dem Reiche der Kunft, und siud auch in der materiellen Weit alle Mittel, welche die schwere träge Masse in schnelleren Schwung bringen, von hohem Werthe, fo ist es doch eine gänzliche Verwirrung der Jdeen, weun man daruu1 auch vou dem Kunstwerk die höchsimögliche Beweglichkeit, die über- triebenste Steigerung der Effekte verlangt, wenn man auch hicr nur cinen raschen Wechsel von Eindrücfeu und eine Häufung der exrcen- trischsten Mittel sucht. Es hat sich aber bewährt, daß der Sinn für wahre Schönheit noch wach in unserer Mitte ist, wenngleich einzelne Abirrungen vom richtigen Wege vorkounnen. An beiden Abenden, Freitags und Sonntags, wurde die Vorstellung der „Armidc““, un- geachtet der hohen Preise, vor ganz gefüllten Haufe gegeben und fand enthusfiastischen Beifall, nicht bloß in ihren anmuthigeren, son- dern auch in ihren ernsteren Thcilen; selbst die kleine Partie des ¿/Aront/‘, die durchaus nichts blendend Hervortretendes bat, ward mit Applaus aufgenommen, weil man anerkannte, daß der Darsteller derselben das Seintge that, um zu einem vollendeten Gauzen beizu- tragen. Können wir nun auch die Aufführung noch feiuce ganz vosl- endete nennen, sind wir auch mit der scenischen Anordnung, mit der Besezung der Rollen unnd mit der musifalischen Dirigi- ruug nicht überall einverstanden, so war doc, das Gelun- gene so überwiegend, daß einiges unserer Ansicht nah Ver- fehlte dagegen fast verschwindet. Fräulein von Faßmaur führte die Hauptpartie mit ciner Ansdauer des Organs durch, die wir, ihrcm jarteu Aeußeren nach, kaum von ibr erwarten konnten. Es tar frei-

lich uicht die mächtige, schmetternde Stimme der Milder, auch nicht

deren majestätische Figur, aber dafür eiu feiner nüancixter Ton, mehr Grazie, und -funstvollexes Spiel in Geberde und Actiou neben einem bis. ans Ende fast immer gleichmäßig fräftigen ; Gesange. - «Nur: in

Ftualeckdes“ersten-Afts. und in* dem Beschwörungs- Duett wäre

verschmolzen uebden einander fiand, besonders in der Scene des legten Afts, so ist zu bedenken, daß

mann die Armide uo

_ Sángerin gegen cine S ¡ rigkeiten zu kämpfen hat, * Fesseln anlegt.

Í niemals gegeben a

uspielerin beim Spiel mit doppelte indem ihr der Rhythmus der Musik überall Wer jedoch bei so mäßigen

eivaitigen Schluß räulein von Faß hatte, und daß ein

n Schwie-

physischen Mitteln in

* dieser Partie schon das erstemal so Bedeutendes leistet, wie es hier : der Fall war, von dem ist mit der Zeit auch

Erwähnen wollen wir noch der geshmackvo Kostüm unserer neuen Armide, die mit Rinald wenig hinter dem Îde dem Liebreiz dieser ín der Oper mitwirkenden

Hin

cine lächerliche, den Ernst

zerstört.

Etwas störend tieen hatte, reichte.

es Allgemeine Tert. Gedichts an

So san Ltt 7,

Scene, Rinald?s

ren zu lassen.

gelegt.

Theil der

anderen Seiten

ten mögen.

gend ift, wie denn

wieder den Admet,

obwohl

eini aber steif und unkl

fie z. B.:

heu beibehaltenen B auch einige Minuten erübrigt worden am besten die Bemerkung über die aus in der That so wenig, daß damit fau seyn fann, und es fragt sid, war, um uns dafür an der V Am unan in der großen S Scene zwischen Ubald und des Werks, und w

mögen, so begnügen

| und Spiel rühmlichst wetteife )

_ des Rinald S, obgleich sie für sein Organ etwas anstren-

berhaupt alle erste Tenor-

schen Opern unter unseren jezigen Sängern [

finden möchten, die ihuen ganz gewachsen wären, da die Ausbiidung

des Falsets schr iu Abnahme ht ein noch unübertroffenes Muster,

auberin wo

deun auch das Grausige, ns Fragenhafte ausarten. Furie begleitenden Chor angewandt seheu, der chere

rten.

gekommen if.

das Höchste zu hoffen. (len Tee im

vorzüglich in der zärtlihen Scene al zurückblieb, das man sich von hi machen mag. : h Sänger und Sängerinnen betrifft, so ge- bührt Allen das Lob, daß sie mít der Heldin des Stückes in Gefang Herr Eichberger sang die Partie

Was die übrigen

Particen in den Gluck- nur noch sehr Wenige

Stümer war in dieser

und wir werden s{hwerlich Pylades und Orest so singen hören. Dlle. Haual, die mit Fräulein von Faßmann in dieser Oper gastirte, ließ als putte des Hasses in Ansehung des Gesanges wenig

ihre tiefen Töne waren zwar etwas gedrückt, die kräftig, ganz der Rolle angemessen. than, bei der zweiten Vor wie bei der exsten, leren Drama nie i auch auf den die

u wünschen übrig; oben aber flar und

Sehr wohl hatte sie daran ge- stellung ihr Acußeres nicht so zu entstellen, Schrecfliche darf im ed-

Dasselbe möchten wir

als eine furchtbare Wirfung hervorbrachte und

der Scene tin der Armide selbft in offenb sich dabei geberden sollte.

mit Gestalten aus der antifen in welcher Quinault, besonders eigen und

Die Particen des Herren Zschiesche und trag und iu der Repräseutatio quen haben und sich etwas

mgekehrt leisteten die Darsteller des Ubald ters in leßterer Hinsicht Ausgezeichnetes Herren Blume und Bader Bs beide Rollen zu hoch, und es stand daher nicht in ihrer Macht, sie ohne übermäßige Anstrengung ganz genau so zu sin- gen, wte der Kompouist ( Duett : „Auf Freund, la

ivar

einri

dermaßen

n 0

flörte,

daß die arer Verlegenheit

n der Scene mit den beiden Rittern mögen einige grotesfe Ungethüme eher zu gestatten fEpn, als hier, wo die Furien doch eigentlih nur cine sinnbildiiche Darstellung der in Armideus Brust kämpfenden Gefühle sind. Diese Art von Ullegorie, Mythenwelt vermischt, war der Zeit, der Verfasser des Textes der Armide, dichtete, ßt sich in der Oper, wo die Musik diesen fal- ten Abstractionen Seele einhaucht, noch am e die Figuren dürfen durchaus nicht zu in vortreten, sonst wird der vom Kom

Repräsentan- war, wie fie

rsten vertheidigen, aber

dividuell und prätensiós ber-

ponisten beabsichtigte Eindruck ganz

idraot und Artemider wurden von den schr flar und cxaft gesungen: im Vor- öchten Beide noch cinige Ecken ab- mehr Würde anzueiguen suchen. und des Dänischen Rit- ;z aber für die Stimmen der

sie geschrieben ; besonders gedieh das prächtige

es auch,

nügten in ihren fleinen Rollen ebenfalls.

daß Dlle.

ihr Gesang für alle drei Phenize und Sidonie, D

l ß uns flichu, laß uns eilen“ nicht zu völliger Klar- heit. Zwecfmäßiger wäre es vielleicht gewesen, untere und Herr Mautius die obere Stimme übernommen hâtte.

wenu Herr Bader bie Lenz dreierlei

Par- ret gut

aus-

sle. Lehmann und Dlle. Karsch, ge-

zu sagen übrig, nämlich üb

n der legten Scene: u. st. w.//, statt: . „Nein, das G nie empfand es Dein Herz“ und so hätten wir nur den Schluß d kfirter gewünscht, der Armidens Kampf zwischen andeutet, und der, wir wissen nicht gezogen wurde, inden der Vorh welches deshalb mit einem frem rollte. Auch die legte Scene des zweiten Ak net, wurde im Allegro-Takt genomm heit. Dagegen scheint es uns, daß belebteres Tempo schr gewonnen ha Recitative der Armide,

Arie:

„Nein,

er D

den Coda ver

bfürzungen, über die Tempi der cinzeluen M Um von dem leßteren zuer von Julius von Voß herrührende gen Stellen nicht j ar; es wäre daher eine v wohl zu wünschen; die Stellen aber, welche sih hatte abändern laffen, sondern mitunter sogar prosaischer

Es bliebe nun noch eini-

er die vorgenommenen usifstüke und über den

zu sprechen, so ist zwar die Uebersesung des DOriginal- unmusikalisch,

im Ganzen

erbesserte Ausgabe daveu

räulein von Faßmaun

waren nicht immer besser gerathen,

als die ursprüngliche Uebersegung.

„„Nein, seine Liebe glei ie anders ist die Glut,

cht der meinen nit“,

die mich für ihn entbrannt“, und

ihr Duett mit Rinald, „Entfernet Euch von dier“, und die sämutli-

allets von Gluck?s Comp

wären ,

nimmermehr hast Du Liebe gefäblt ötterglük selger, entzüender Liebe leichen mehr. Die Temvpi betreffend, uvertüre etwas langsamer und mar-

Stolz und Liebe so {u

aus welchem Grunde, zur Introduction ang schon beim Schluß des Allegros, schen war, in die Héhe ts, mit Andante bezeich: en und verlor dadurch an Zart- viele Stellen der Oper dur cin ben würden, namentlich mehrere der Anfang der Scluß-

osition. Da bierdurch so fnüpft sich darau

gelassenen Stellen. Deren sind Taum eine Viertelstunde gewonnen ob diese Zeitersparniß wohl so viel wertb ollständigfeit des Werks etwas entbch- genehmsten berührte uns diese

Verkürzung

cene des Men Afts; aber auc das Ausfallen der S

Tafkte ganz andere Ueber Komponisten vernichtet. mit welchem Hidraot eintritt, o gangenen Es duc ohne einen Leit - A während er nun, da der S in Es dur ausfiel, dur cinen G- Zar - Afford vorbereitet wurde. St

¡edie Fa

Armidens und ibrer Umgebungen, er das Motiv die

Zuhörer lieber das eingelegte entbehrt, welches über cine Viertelstunde b

ffenb

elífse stört die Spymmetrie in dem Bau as in der Jutroduction aus ,, Phenizjens ‘“ und „Sidoniens/ Partieen weggeblieben , von: jugs Panier“ bis: vat ohue Zweifel Gluck selbst, als

„Flammt des Kreuze

pferkeít lähmt er oft im Heldenlauf“,

erste Einführung in den Charakter nicht für unwichtig angesehen, da ser Stelle auch dem Allegro der Ouvertüre zu Grunde

att dieser Lücken

Ball

Zuweilen wurden auch durch diese Austlafsungen mehrerer gänge bervorgebracht und die ° So beginnt z. B.

ntention des

der Marsch in C ur. ar absichtlich nach dem vorange- fford, um recht zu imponiren :

hätte gewiß der gröfte et mit fremder Mußk

inwegnabm. Da inde von

wohl andere Ansichten und Wünsche gehegt werden

wir uns gern und dankbar mit dem wie er uns geboten worden, und sprechen zugl daß durch die Anwesenheit des Fräulein mehrere ältere gediegene Werke, Winter's unterbrochenes Opferfe

von wie Gluck's -Alceste, Saliérì?2 Artîr st und- atidere, wicder ins Lebert tre:

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