die Frage an Sir Nobert Peel richten, ob er denn, als Mini: ster, keinem Orangisten eine Anstellung gegeben habe? Was das in Rede stehende Individuum, Herrn Pigott, betreffe, so sey seine Tüchtigkeit zu dem ißm übertragenen Amte allgemein an- erkannt und man habe ihn nicht deshalb bei Seite segen dürfen, weil er zu einer Zeit großer Erbitterung sich der National - Association von Jrland angeschlossen. Diese Asso- ciation selbst könne -allerdings- gefährlich werden, falls man sie fortbestehen lasse, das Argument aber, welches man auf der Ge- genseite aus der Existenz derselben gegen die Munizipal-Refodm geschöpft habe, und welches in der Behauptung zu finden sey, daß sich in den reformirten Munizipalicäten ähnlihe Maßnah- men in Bezug auf einzelne Justitute des Staates oder der Kirche vorbereiten würden, wie in der National - Association, dieses Argument sey durchaus unhaltbar. Jm Gegentheil müsse er es als seine festesie Ueberzeugung auésprechen, daß die Na- tional-Association je6t nicht bestehen würde, wenn man im vorigen Jahre die Reform der Munizipalitäten hätte bewilligen wollen. Ein anderer Grund des Vorwurfs, welchen Sir Robert Peel dem Mini- sterium gemacht habe, sey der, daß dasselbe die Irländische Kirchen- frage noch nicht wieder vorgebracht habe. Was die Irländische Kirche betreffe, so sey es sein aufrihtiger Wunsch, dieselbe auf- recht zu erhalten, zugleich aber könne er es nicht verschweigen, daß der ¿dbentverède Baronet und seine Freunde allein es seyen, welche die Kirche in Gefahr gebracht hätten. Wäre die Jrlán- dische Kirchenbill in der vorigen Session angenommen worden, so würde man unter den billigsten Bedingungen ein sicheres Schußsmittel für die Kirche erlangt haben. S
She fandet es damals für gut“, so O Lord Fohn Russell seine Rede, „die Bill zu verwerfeu, und llles, was ich jeßt sagen kann, *t, daß ih mit großem Leidwesen den jeßigen Zustand der Dinge betrachten muß, nicht nur so weit er die Kirche von Frland betrifft, sondern auch so weit diejeuigen dabei ín Betracht fommen, zu deren Gunsten die Eiunahmen jener Kirche erhoben werden. Jch taun nichts Anderes sagen, als daß, wenn ih beim Begiuue der ge- geawärtigen Session mit einem Plane zur Regulirung der Kircheu- frage im Allgemeinen und der Zehntenfrage insbesondere aufgetreten wäre, der Erfolg feiné größere Uebereinstimmung der Ansichten ge- wesen seyu würde, als sih im vorigen Jahre gezeigt hat. Indeß werde ich mich eifrig bestreben, einen Weg ausfindig zu machen, auf wel. chem man zu einer Uebereinfunft über diesen Gegenstand im Laufe der ge- genwärtigen Session gelangen kanu. Jch bin zu bedeutenden Opfern be- reit, aber das muß ich sagen, daß man nicht erwarten darf, zu einem fo billigen Abkommen zu gelangen, wie es im vorigen Fabre von viclen Seiten her gutgeheißen worden is. Dic Kirche von Jrlaud befindet fich in einer anomalen Stellung in Sud zu dem Volke je- nes Landes. Jch habe manche Werke unserer Geistliheu gelesen, in welchen die Vortheile auseinaudergesezt werden, die das Fnftitut ciner herrschenden Kirche für die große Masse des Volkes gehabt bat. So writ dies auf England Bezug hat, bin ih gern damit einverstanden ; aber Niemand fanun die Behauptung aufstellen, daß dies eben so auf Irland und die Jrländische Kirche Auwendung findet. Diese ercep- tionelle Stellung der leßteren macht die Frage, auf welche Weise die herrschende Kirche von Jrland aufrecht zu erhaltet is, zu ciner Sache von großer Schwierigkeit und Wichtigkeit, die sich nicht durch Debatten allein, in welchen uur das Partei - Futcresse seine Vertreter findet, abthun läßt. Jch bin dcr Anficht, daß die Rücksicht auf dic Verhältnisse Englands, auf den Umstand sei- n:r Vereinigung mit Frland, auf die große Masse des Ver- mögens der Kirche von Jrland, es nicht in die Wahl des Ministe- rius stelle, ob cs die Kirche von Jrlaud anfrecht erhalten wolle oder nicht, sonderu daß ihm die Aufrechthaltung derselben zur Pflicht gemacht wird; aber, wie gesagt, es ist dies cin Gegenstand nicht bloßer Debatten, sondern vorheriger aufmerksamster und ecrnsiesier Er- wägung. Diese Erwägung bin ih bereit, der Sache zu Theil werden u Ifens ich möchte nicht eine Maßregel beantragen, die nicht we- nigstens cinige Aussicht darauf hätte, vom Parlamente angenommen zu werden, und die nicht zugleich muthmaßlicherweise in Jrland Ruhe und Zufriedenheit herbeizuführen geeignet wäre; und das wird, in Erwägung der gegen die vorjährige Bill gemachten Einwendungen, nicht ohue Schwierigkeit seyn. Fch beabsichtige daher nicht, die Bill au Anfange der Scsslon, sondern vielmehr in einer späteren Zeit cinzubringeu, indeß wiederhole ih, daß feine persouliche Gefühle, fein falscher Stolz vou meiner Seite der Erlcdigung jener wichtigen Angelegenheit in den Weg treten sollen.“
Nachdem Lord Russell seine Rede geschlossen hatte, wurde ihm die Erlaubniß ertheilt, die von ihm beantragte Jrländische Munizipal - Reform - Bill einzubringen , die darauf zum ersten- ma'e verlesen ward. Die zweite Verlesung ist auf Freitag über acht Tage angeseßt. Die Bill über die Jrländischen Armenge- seße verschob Lord J. Russell bis zum nächsten Montage , wor- auf die Sißung aufgehoben wurde.
London, 10. Febr. Der Zustand des Herzogs von Sussex bessert sich; Se, Königl, Hoheit hat schon de Besuche einiger Freunde annehmen können. Die von ihrer Krankheit jest völlig wieder genesen; dagegen sießt sich die Prinzessia Auguste in Folge einer Erkältung seit einige? Tagen genöthigt, das Zimmer zu hüten.
Die Sibungen des Oberhauses während der lebten Tage waren so unbedeutend, daß sie gar keiner Erwähnung bedürfen.
Jm Unterhause erschienen gestern nur 36 Mitglieder, so das keine Sißung gehalten werden fonnte.
Durch die Erbebung des Herrn O'Loghlen zum Mascier of the Rolls von Jrland, ist eine neue Besebung der Stellen des Irländischen General: Prokurators und des Genera!-Fiskals nöthig geworden; jene hat Herr Woulfe, diese Herr Brady erhalten, E
Der General - Lieutenant Sir George Cooke , Oberst des 40sten Regiments, ist am Zten d. in Harefield - Park mit Tode avgegangéti. ; i :
General Evans hat abermals ein langes Schreiben an die Wähler von Westminster erlassen, welhes, vom 30en v. M, datirt, von neuem ihre Nachsicht für eine längere Abwesenheit aus England in Ayrspruch nimmt. Der General erk(ârt, daß bie Operationen gegen die Karlisten unverzüglich beginnen wúr- den, sobald die nothwendige Konzentrirung der Truppen der Kd- nigin erfolgt sey, und erklärt, daß er es unter diesen Umsiänden für Pflicht halte, das von ihm begonnene Unternehmen nicht aufzugeben, ein Unternehmen, welches nur den Zweck habe, den Prinzipien auf dem Schlachtfelde den Sieg zu verschaffen , de- ren Verfechtung er und seine Freunde sih von joher gewidmet hâtten. — Die von den hiesigen Blättern mitgetheilten Korre- spondenzen aus San Sebastian gehon nur bés zum 2. d. und metldea daher noch nichts von der dort erfolgten Ankunft der Division Ribero, welche, wie die Pariser Zeitungen berichten, am ten féattgefunden hat.
Auch in- Glasgow, wie in Manchester, ift eine große Ver- sammlung von Kaufleuten gehalten worden, um eine Petition an d¿s Parlament wegen Abschaffung des Einfuhr -Zolles von roer Baumwolle zu entwerfen, Die angesehensten Manusfak- turisten nahmen an der Versammlung Theil und hielten Reden. Einer derselóen berief sich auf M’Culloch’s Aeußerung, die Baum- wollen-Manufaktur habe England siegreich aus dem leßten gro- ßen Kampfe geführt und ihm hinlänglihe Macht gegeben, die vereinigten Kräste fast des gesammten Europ2's zu überwältigen.
Herzogin von Gioucester ist i
192 In Bezug auf das leste Portugiesische Handels - Dekret
| heißt es im Courter: „Den zwischen Großbritanien und Por-
tugal bestehenden Traktaten zufolge, stehen beide Staaten bei ihren Handels - Verhältnissen zu einander auf dem Fuß der be- gúnstigtsten Nationen; wenn aber Portugal (und das thut es in der That durch den erwähnter Tarif) erklärt, daß es keine Nation mehr begünstigen will, so wird Großbritanien, scheint es uns, geringen Nußen daraus ziehen, unter die begünstigtsten Nationen zu gehören, und demzufolge kann England fär diese Gunst der vollkom:nenen Ausschließung vom Handel nichts bie- ten, als nach geführter Beschwerde das Recht der Wiedervergel- tung im vollkommensten Maße auszuüben.‘
Zwei vor dem Gerichtshofe der Kings -Bench anhängige Prozesse haben einiges Aufsehen erregt. Der erste, dessen be- reits erivähnt worden, betrisst die gegen die Herren Hansard erhobene Klage wegen einer in den von ihnen auf Befehl des Unterhauses gedruckien Parlaments - Debatten vorgekommenen angeblichen Jnjurie. Die Sache wurde schon am T7ten abgeur- theilt. Die Jury entschied, daß die Beklagten allerdings als die Herausgeber der Schrift, in der die Jnjurie vorgekommen feyn soll, zu betrachten, daß sle aber, da in der That teine JInjurie vorliege, von der Klage zu entbinden seyen. Be- mertenswerth erscheint die Auseinandersesung des Vorsiters der Kings - Bench, Lord Denman, auf welche jener Aus- spruch der Geschworenen gestügt ist, der zufolge der den Herren Hansfard durch das Unterhaus ertheilte Auftrag, die Debatten durch den Druck zu publiziren, dieselben nicht von der eigenen Verantwortlichkeit für das von ihnen auf diese Weise Publizirte freispriht. Bekanntlich haben die Herren Hansard noch vor Beendigung des Prozesses in dieser Angelegenheit an das Unterhaus petitionirt, welches die Sache vorläufig ausgeseßt hat. Die Morning Chronicle ist der Meinung, daß Lord Denman der Allmacht des Unterhauses zu nahe getreten sey. Der Courier dagegen findet seinen Ausspruch ganz in der Ordnung. Der andere Prozeß betrifft die gegen Lord de Roos gerichtete Beschuldigung, durch das Schlagen der Volte und
durch Bezeichnung der Karten mit einem Nagelstrich im Whist- |
spiele betrogen zu haben. Dieser Prozeß is heute vorgekommen | nérale und die Beamten der Regierungs - Behdrden.
und war beim Schlusse der Abendblätter noch nicht enischieden. Eine Zeitung führt als bemerkenswerth an, daß die drei
Engländer Sir Robert Wilson , Hutchinson (jest Lord Do- |
noughmore) und Bruce, welche 1815 die Aufmerksamkeit Euro- |
pas auf sich zogen, indem sie mit großer persönlicher Gefahr |
das Entkommen des Bonapaitisten Lavalette betwerkstelligten und damit ihren Liberalismus an den Tag legten, gegenwärtig zu den ceifrigsten Konservativen gehören.
Bei dem jährlichen großen Musikfeste, welches dieómal M Birmingham stattfinden wird, soll unter Anderem Felix Men- | habe.
delssohn's Oratorium „Paulus‘/ unter persönlicher Leitung des |
Komponisten aufgeführt werden. E C Nach dem Morning Herald hat sich eine Luftschisffahrts-
graphischer Untersuchungen und anderer wissenschaftlicher Ver- suche. Der erste Ausflug soll in Afrika stattfinden.
Die Anwendung von brennendem Gas zum Heizen ist hier schon sehr verbreitet. Neuerdings is diese Einrichtung in mehreren Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden eingeführt worden.
Das Paketschiff „„Tartarus‘/ ist aus dem Mittelländischen Meere angekommen und hat auch Depeschen aus Kalkutta vom 10, und aus Bombay vom 25. Oktober mitgebracht. Won Alexandrien war es am 24, Dezember abgegangen.
Die hier eingetroffenen Zeitungen von Montreal erwäh- nen der Ankunft eines Schreibens aus dem Kolonial: Minise- rium voin 31, August vorigen Jahres an den Gouverneur der Kolonie, welcher dadur instruirt wird, alle von der Lokal - Le- giélatur sanctionirte Geseke über Veränderungen im Geldwesen zurückzunehmen, wenn sie bei der Ausführung sih als unzwecck- mäßig auswiesen. Er wird ferner instruirt, die Annahme eines jeden neuen Geseßes über diesen Gegenstand zu verweigern, n er nicht vorher die Genehmigung des Königs dazu erhal|- ten hat.
Nachrichten aus New-York vom 17ten v. M. zufolge, hatten in der Mitte Dezembers zu Tampico in Folge einer von Föderalisten angezettelten Vershwdrung zahlreiche Verhaftungen ftattgefunden,
Ein Bericht aus Nord - Amerika schreibt den Untergang so
Geselischaft gebildet, deren Stifter vorhaben, den größten Ballon | die Se.
zu verfertigen, der je gesehen worden, und zwar behufs geo- |
Belgien. In den Sil
c
Brüssel, 8. Febr.
tion einen Versuch , die greifèn,
sey, sagte er, die Ansicht der hiesigen Diplomaten.
in einige Verlegenheit zu seben. Als indcs
mer úber das Budget des
merkenswerth' ist es, daß keiner der wenigen Oppositions: Nh bei dieser Gelegenheit gegen den neuen Minister der Öffentlichen beiten, Herrn Nothomb, sich einer verlezenden Aeußerung
diente, jeder vielmehr seine Fähigkeit anzuerkennen bereit h
Herr Nothomb gehört zu der geringen Zah{ junger Beamten,
nen die Revolution Gelegenheit verschaffte, meßr als ge hn Neben ihm kann în dieser Hinsicht j noch Herr van de Weyer, unser Gesandter in London, angef|
Talente zu entwickeln.
werden.
Polen
Warschau, 12, Febr. Am Donnerstag fand in der h gen Franziskancr- Kirche die feierliche Jnauguration der d
ein Kaiserl. Dekret vom 16. Oft. 1835 hier errichteten Fat
schen geistlichen Akademie statt. Um 9 Uhr Morgens fanden sich] Nekltor und sämmtliche Professoren dieser Akademie én ihrer Ajy tracht ein und nahmen nebft den Schülern der A!tademie zUr linh Seite des Hochaltars Plas. Um 19 Uhr versammelten nd) die 6
Zugliil mit iZnen erschien der Erzbischof Choromanski, und urz daru
ungen der Repräsentz ten-Kammer vom 28sten und 30sten v. M. machte die Oppes neue ministerielle Combination any Herr H. von Broucère leitcte den Angriff und wollte in der Vereinigung des Ministeriums des Ausidh tigen mit dem Ministerium des Innern eine Herabseßung, rt von Suppression des ersteren, und eben dadurch eine Y kleinerung Belgiens in den Augen des Auslandes erblicken. J Es war nur ein Vorwand, um den Minister des Jnnern, Hrn, de Thg ci dieser die Fy zu- einer Kabinetsfrage erhob, in welcher die Königliche Prä tive wesentlich im Spiele sey, und an die Abstimmung der Fy Auswärtigen, als an eine Entsy
dung über das Bleiben oder den Rücktritt des gegenwärtigenß binets appellirte, da zog Hr. von Brouckère seine Motion zu und das Ministerium trug cinen vollständigen Sieg davon jj
[. Hoheit dem Allerdurchlauchtigsten Großberzoge in Begleitun S oheit des Herzogs Gustav und Sr. DurcblanGt des 4 rinen
ge von Altenburg, Allerhöchstwelcheu der General-Adjutant, General- |
r von Boddien, die Flügel-Adjutauten : Kammerherr, Hauptmann opfgarten, und Hauptmann von Hirschfeld, so wie der Ober- Forst- r von Bülow und zwei Kavaliers: Kammerherr, Baron Le Fot, und 1jerherr, Stallmeister von Boddien folgen. Sr. Königl. Hoheit Froßherzoge, den beiden Durchlauchtigsten Prinzen und Höchst- Suite zur Seite gehen je vier Faelträger. Nunmehr folgen : ¿, Königl. Hoh. der Erbgroßherzog und Se. Hoh. der Herzo u init Hochstderen Gouverneur, Major von Sell ; links un mit ¿wel Facfelträgern zur Seite: n) die Minister, fandräthe, dic Oberchargen, die Allerhöchst einberufe- Mitglieder der höheren Laudes - Dicasterien, die übrigen fungirenden Anwesenden von der Ritterschaft und vou Hofe wie afle diejenigen Personen, welche aus der Stadt sich frei- deut Trauerzuge anschließen, denen in angemessenen Zwischen- n Factelträger zur Seite gehen. Drei akelträger; 0) cin hando Kavallerie, und p) eíne Abtheilung der Gendarme- eschliest den Zug. 6) Sobald der Trauerzug bei dem oieum der Höchsiseligen Herzogin Louise , Bur latrebt, angt is, wird der Sarg mit der Hochfürstlichen Leiche jen 20 ritterschaftlihen Einuberufenen vom Leichenwageu wie- j abgenommen und im Mausoleum béigeseßt, wobei cin stilles verrichtet wird. 7) Gleich nach Abnahme des Sarges fährt der nagen weg, und der Trauerzug febrt alsdann in der oben an- neu Ordillig zum Großherzoglichen Schlosse zurück, 8) Wäh- der Dauer des Trauer ugs uah dem Mausoleum wird mit al- pioden gelautet, 9) Die Fremden, der Hof und die Großher- ven Diener erscheinen in Sala - Uniform mit schwarzem Unter- Degel und schwarz überzogenem Portepée, langem Flor am ¡ud im Lrauermantel, jedo in Stiefeln. Diejenigen Perfo- velhe sich freiwillig dem Trauerzuge anschlicßen, tragen, inse- ¡e feine Uniform haben, schwarze Kleider und Flor um den Hut. chwerin, den 4. Februar 1837. M nchen, 10, Febr. Heute wurde in sämmtlichen Pfarr- n der Haupt- und Residenzstadt München und der Vor- feierlicher Gottesdienst wegen der morgen stattfindenden unz der Stände-Versammlung gehalten. Seine Majestät fónig wohnten in der Hoflirche zum heil. Michael dem (ódienste bei, Die Feierlichkeiten fanden in der Weise statt, leselben nach dem Programme waren angeordnet worden, qn Dürnberg hat am 6ten d. eine Versammlung der Uc-
folgte der Färst- Statthalter in Begleitung des General: lig je zur Auffindung von Steinkohlen in dasiger Gegend
nants Golowin. Der Erzbischof nahm, nach abgehaltenen su
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amt, seinen Plab zur rechten Seite des Altars und [ies u
den. Kanonikus Kotowski das obenerwähnte Dekret toelesen | Dann schilderte er in einer Rede den Zweck, die Wikgki ¡ und die Vortheile des neuen Instituts und zeigte an, d | Se. Majestät der Kaiser den Archidiakonus der Podlachisc
Didzese, Prälaten Ossolinski, zum Nefktor der Akademie ern
tholischen Kirche und ihrer Geistlichkeit erwiesen.
Kommission - fr die geistlichen und Unterrichts: Ang legenhei | auf Anlaß dieser Feier ein glänzendes Diner.
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mancher Schiffe in den dortigen Gewässern, und so auch den |
Schiffbruch des „Meyxiko‘/, wobei 198 Personen umkatinen, der | 1 | Trauergefotges und spricht darauf den Segen liber die hel
Die gesebgebende Gewalt des Staats Missourt hat eine | aus. 3) Nach Beendigung dieser feierlichen Handlung ziehen (44
Nachlässigkeit der New-Yorker Lootsen zu.
Verfügung ergehen lassen, der zufolge Alle, welche sich gegen j
die Sklaverei äußern, selbst als Sklaven verkauft und im Wie- derbholungsfalle zu lebenslängiicher werden sollen.
Aus Jataaika wird voin 31, Dezember berichtet, daß da- sel der bisherige Gouverneur von San Jago de Cuba, der bekannte General Lorenzo, angekommen sey, Der bisherige Vice-Bouverneur von Jamaika, Sir Lionel Smith, war von der Britischen Regierunz zum General-Capitain und General- Gouverneur der Insel ernannt worden. Die Nachrichten über A Zustand der emanzipirten Neger : Sklaven lauten überaus ünstiag.
s Nach den Zeitungen aus Havana bis zum 26. Dezember ist es, nachdem der Theil von Cuba, wovon Santiago der Haupt- ort isi, sich sammt dieser Stadt dem Statthalter General Tacon unterworfen, die Absicht, den General Lorenzo nach Spanien zuräczuschicken, ivo er, dem Vernehmen nach, ein Kommando in der Armee erhalten wird, da seiner Aufsässigkeit nur mißver- standener constitutionneller Eifer zum Grunde gelégen. Er foil schon in Jamaika angelangt seyn.
Mehr als 20 Spanier sind aus Yuertorico in Caraccas angekommen. Man hat sie aufs freundlichste aufgenommen, denn die öffentliche Meinung ist der Einwanderung von Spa- niern sehr gunstig. Es heißt sogar, daß dem nächsten Kongresse eine von sehr vielen Bürgern unterschriebene Petition für die Zulassung der Spanischen Flagge überreicht werden und der Kongreß sie bewilligen werde.
Die hiesige Bdrse bietet keinen schr erfreulichen Anblick dat z inehrere bedeutende Fallissements haben stattgefunden, und alle Ein- fuhr - Artikel sind im Preise gefallen. Unter den Fallissements sind das des Hauses Warwick und Clagget hier in London und W. und J. Reddish in Liverpool die bedeutendsten. Die Bas siva sollen sich in beiden Fällen auf 209,000 Pfund belaufen. Natürlich ist das Fallissement mehrerer kleinerer Häuser die Folge davon gewesen. Die Direktoren der Bank von England halten häufige und lange Versammlungen, Ueber ihre Beschlüsse verlautet jedoch nichts Bestimmtes.
Gefängnißstrafe verurtheilt Allerhöchst -berufenen Eiagesesseuen vom Adei, nämlich deu d
Unsere evangelische Gemeinde erfreut si) unter deim Sé der höchsten Behörden und der Theilnahme der hier wohne Deutscher in neuester Zeit eines gesegneten Aufbläbens. Kirchenvorstand der Pfarrkirche hat neuerdings durch die Y fung eines ausgezeichneten Orgelspielers, des Herrin Org Freyer aus Leipzig gezeigt, wte sehr er sch die würdige l
ftatiung des Gottesdienstes angelegen seyn läßt. Wird nun, M zu hossen steht, der Bau einer neuen Orgel, oder went
eine gründliche Reparatur der alten, wozu cs an ge
Künstlern hier nicht fehlt, zu Stande fommen, so dürfe da auch für die Ausbildung des Kirchengesanges ein Mehreres
schehen. Da
Schwerin, 13, Febr. Ueber die heute zu i stattfindende feierliche Beisezung der Leiche Sr. HKön!gl, M des weiland Allerdurchiauchtigsten Großherzogs Friedrich fi hat das Großherzogl, Hofmarschall-Amt nachstehendes Regul erlassen:
1) Die zur Folge angesagten Fremden, der Hof herzogl. Diener versammein sih vor 7 Uhr Abends i in welchem die Hochfürstliche Leiche cen parado gj g Vor dem Beginn des feierlichen Coudufts hält dexr Ob diger, Konsistorial! - Nath Walter, die Leicheu - Nede, in ( der Allerhöchsten und Höchsteu Herrschafteu, so wie des ver
Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften tun das Nebenzhunner und verweilen dort so lange, bis der Trauerzug sich geoïdui 4) Nachdem der Sarg durch 2 vou nachfolgend benannien, f Lieutenant von Bassewig auf Schimu, dem Major v. Liebeher hagen, dem vou Baruer auf Trcbbow, deu Lou Barner guf Baron von Maltzahn auf Rethenmoor, dem von Vlüichere foiv, dem Major von Behr auf Lügow, dem ven- Becher at berg, dem von Behr auf Renzow, dem von Flotow agu
von Mecklenburg auf Wischendorf, dem Major von Bülow gee, dem von Laffert auf Dammercz, dem von Laffert
deu vou Lowßow auf Klaber, dem von Lowkow auf Reus 1 von Weltzien auf Tessin, dem Grafeu vou Vassewit-Schliz alf Schliz, dem von Scha auf Nectchendorf, dem von Bülow ai len, dem von Fiotow auf Teutendorf, dem vou Da NMeese, dem Baron von Máaltzahu auf Mallin, deur Varou
zahn auf Peutsch, dem vou Pressentiu auf Prestin, ausge) unter dem Portal des Greßherzeglichen Schlosses auf den wagen geseßt worden ist, fet sh 5) der Trauerzug in der Orduung in Bewegung: a) der Vice- Kommaudant Os Pogivisch zu Pferde eröffnet deu Zug. Jh folgt b) ciue
der Gendarmerie, c) cin Kommando Kavallerie. Drei
d) die Hof-Fouriere und die Livree-Bedicuten, e) die Kau
\) die Dffizianten und Kammerdiener, links und rets 1 ) trägern an jeder Seite; 2) die Hof- Geistlichkeit; auf jeder S Fackelträger; h) Kammerherr Karl von Lüßow mit deu Stb! Marschall, unter Vortritt von zwet Facfelträgeru, geht der licheu Leiche, welche auf dem mit acht sch:varz behange1ei! bespannten Leichenwagen sich befindet, vorauf. Sicben ( Kammerdiener in tiefer Trauer führen die Vferde, und ucdt! 0 gehen sieben Stall-Bediente mit Spießgerten. Die vier Bi 4 unter dem Sarge liegenden sammetueu, mit Hermelin beschte1 * werden vou vier der obgenannten Eingefcsscuen vom Ade 4 gez die übrigen zwanzig Einberufenen derx Ritterschaft, P acht dazu Allerhöchst ernaunte Osfiziere, gchen an beiden : ten des Leichenwagens, welcher links uud rechts von 1 i Fackelträgern begleitet wird. i) Der Ober - Stallmcifier vou u reitet ueben dem rechlen Hiutcrrade des Hochftirstlichen Leichen j Hinter leßtem wird k) von dem Stallmneister Plefmaun Cre Ober - Bereiter Detmering das Leibpferd des Höchstseligen M zogs, welchem der Leibsattel-Diener Oldenburg folgt, geführt it Dber-Appellations-Gerichts-Präsideut von Oerßen, unter Bol vor zwei Fackelträgern, geht als erster Marschall mit dem Stade
Er verlas darauf auch die Liste der neuernaunten Y fessoren und forderte sie zur Ablegung ihres SGlaubenshetey | nisses (professionis fidei) auf. Nach dieser Ceremonie bielt) | Nektor Ossolinski eine Rede, worin er dankend die Huld rün Majestät durch die Errichtung dieser Akademie der] Abends der General-Lieutenant Golowin, als Direktor ber Begieruy
jsunden. Aus dem vom Direktoriuun verlesenen Bericht si, daß alle Bemühungen zu einer solche: Auffindung hat Va gewesen sind und daher auch nunmehr einge- werden, Dieser Tage ldite sich eine Actien - Gesellschaft zu Ingol- t auf, nachdem sie ihren Zweck im Zeitraume von 4 Fab lständig erfülle hatte. So klein sie war (sie bestand nur 11 Vtien , jede zu 100 Gulden), so stifcete sie doch mit 1 geringen Mitteln ein Werk für die Nachwelt. Sie grün- ein neues Dorf, jezt aus 13 Familien bestehend, unter dem en Friedrichshafen. Jhre Veranlassung waren die vielen handerungen, während wir doch im Lande noch Raum ge- ju neuen Ansiedelungen besigen. Zhre Aufgade war, Gruzd- welche den Einwohnern benachbarter Orte zu entfernt liegen, aru in der Kultur vernachlässigt wurden, zu erwerben, und j neue Desikungen zu gründen. Die Geselschafr fand assendes Arrondissement dieser Art an der Ingolstadt-Neu- r Straße, zwischen Jngolstadt, Geinersheim und Gerol- F gleich weit von diesen drei Orten entlegen. Zum Anfange sle mit ihrem Kapitale selbst ein Wohnhaus sammt Oeko- : Sebäuden ; sodann siedelten sich fremde Kolonisten, meist pjcti:-Dayern, an. Die Kausschillinge dex an sie verkauf- Mund städte wurden ihnen von der Gesellschast in Händen p damit sle sich von ihrem mitgebrachten Gelde Woßnun- nh Dorjchrift erdauen konnten. In der Folge erhielten ihre Besigungen, welche durch ihre Wohnunge1 im Werthe h neue Darlehen und bezahlten damit die ctien - Gesell- Durch diese einfache Manipulation eutstand das Do die Actionairs erhielten in vier Jahren ihre Kapitalien t Zünien zurück. München, 11, Febr. CAllg. Ztg.) Se. Maj. der Kd- evdfneten heute Vormittag nah li Uhr die diesjährige ammlung der Stände des Reichs unter dea Formen und lihfeiten, welhe durch das hierüber eigens erschienene Pro- in bestimmt waren. — Als Se. Maj. der Hönig mit Aller ihrem Gefolge in den Saal traten, ertónte von den ver: eiten beiden Stände-Kammern und von den übrigen zahle (n Anwesenden, worunter viele festlich gesmnáckte Damen, reimaliges einstiminiges Lebehoch. Die Thron-Rede, mit Ÿ Se, Maj. die S ände-Versamml{ung eröffneten, lautet olgt: Meine Licben und Getreuen die Siände des Reiches! Von ias Meinem Herzen am woblthuendsteu ist, dräugt cs Mich, ju reden: von der Liebe Meines Bolks, ven welcher Ich üa- gü vorzüglich aber während Meiner Abwesenheit in Griechen, d del Meiner Zurücttunft die rührendsten Beweise crbielt : mit „rit find fie unauslöschiich in Mein Herz gegrabcu. Wag: assaus uud Frauffurts längs? geiwÜnschter Beitritt zum Deut: averelit, zu diesem segeureichey, wird auz Baverus Wobl, [die ich Mir rastlos angelegen sevn ließ, noch vermehren. Eia srén- LTräigniß istdie Verm hlung Meines geliebten Sobncs des Königs 1 Qmland mit der Prinzessin Amalie von Oldenburg: seine Wahl ‘ues häuslichen Glücks. Die Baverische Hypotheken- bie Henn ift ius Leben getreten, uud aufs thätigste wird au dna al mit dem Main, dena) mit dem Rhein, verbinden- hi Ven D geetz auf daß aber sle, auf daß der Deutsche Zull- Ardit Me dringen, den sie habea kenne und sollen, sind Pnudb 2: Lens Seseyesverbesscrungen nothwendig, nothivendtg M Und Betricbsamkeit. _Meiue Minister werden dahin zie- ny seSentwlirfe, 10 wie ciuige audere vorlegeau, desgleicheu die gen der Vorjahre und das Budget für die vierte Finanzpe- T Finanzen stehen gut, dem würde jedoch nicht so seyn nacch D e 19 Aman slattgefundenen, 1eht gegen vier Mil- H den des Jahres betragenden “cbgaben-Verminderungen, wären che Sinnahmen ergiebiger geworden. Daß die Asiatische Brech. t uge gräßliche Geißel, uur wenige Orte des töouigreichs traf, M gen E Gott danfen; “aber auch bei dieser Gelegenheit q e ih der treffliche Charakter Meiner Bavern, rühmtlich zcid- ch aus. Der gute Geist des leuten Landtages, er wird auch üs al diesem, der Paal ein Beispicl zur Nachahmung 120 für fünftige. Ich zähle auf den redlichen Willen, auf die fett Meiner Lieven und Getreuen dex Stände des Reichs.“ Vollendung der ganzen feierlichen Handlung verlie- l zjestât der König mit Allerhö; stihrem Gefolge den (a geitet von dem auf allen Seiten dreimal wiederholten 0) Rufe. N “ : x i hr Zee Baden, L Februar. Die Gerüchte, welche seit E e pielban? sich verbreiteten, scheinen den- li ove i uelle zu kommen, obschon sie in einigen Bezie: i s elhaft lauten. Daß von Seiten der Französischen bi: R unserer Regierung sehr große Anerbietungen D des 00 dürften, ließ sich wohl erwarten, da mit dem ° tinftigen Jahres die Spiele ín Paris aufhören sol-
193
len, und somit eine Menge von bedeutenden Kapitalien verfig- bar werden, ohne daß die Besitzer ihre gewohnten 200 pCt. fer- ner daraus zu ziehen wüßten, wenn nicht in einer anderen Spiel: unternehmung. Die Bedingungen aber, unter denen die neuen Pächter (vom Jahre 1839 bis ungefähr 1850) das Promenade- haus und die Spiele zu übernehmen haben, übersteigen alle Er: wartungen, übertreffen noch alle Gerüchte, die für fabelhaft gal- fen, Und dennoch versichern Leute, die es wissen können, daß die Unternehmer iy der That jährli 40,000 Fl. Pacht bezahlen, außerdem aber noch die Schulden des Bade-Fonds mit 120,000 F. übernehmen und eine Summe von etwa 230,000 Fl. fär Verschdnerungen aufwenden werden, unter denen als die vor- züglichsten eine Vergrößerung des Promenadehauses und die Erbauung eines Bazars an der Stelle der hMzernen Buden genannt werden. Wenn nun freilich auch die le6tgenannten Summen wahrscheinli nicht so geradehiu geschenkt, sondern unter gewissen Vorbehalten zugesichert seyn mögen, so ist den- noch ihr Betrag um fo namdafter, aís das Ansuchen der Päch- ter, das ganze Jahr hindurch Bank halten zu dürfen, von der Hand gewiesen worden. a
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Madríd, 2. Febr. Jn der gestrigen Sigung der Cortes wurde Herr Zumalacarre: uy, ein Vetter des ehemaligen Karlistischen Generals, zum Präsidenten und Herr Salvato zum Vice-Präsidenten der Cortes für den Monat Januar er- wählt. Die Kammer seßte sodann die Erdrterung des Kommis- sioné-Berichtes über die geistlichen Angelegenheiten fort.
Alle Briefe von den Ufern des Ebro und von der Division des Generals Ribero bestätigen es, daß die Karlisten (wte gestern gemeldet) eine neue Expedition nah Castilien beab- sichtigen, die aus zwölf Bataillonen Infanterie und sechs Schwa- dronen Kavallerie bestehen und vom General Viilareal komman;- dirt werden soll.
__Die Division Ribero's befindet sich noch immer in Mon- fana und hat sich am 24. Januar mit der frúher von Narvaez foinmandirten Division vereinigt.
Man schreibt aus Barcelona, daß ein Karlistisches Corps unter Tristany, das aus 2090 Mann Infanterie und 70 Kava!- leristen bestand, durch ein Bataillon von Zamora vdllig geschla; gen worden ist, Der Kampf währte sechs Stunden, und der Verlust des Feindes muß beträchtlich gewesen seyn; die Trupps der Königin zählen zwei Todte und 28 Verwundete.
Jm vorigen Monat sind in Valencíg drei neue Zeitun- gen entstanden: nämlih „el Mole“ im Patois des Landes, „el Pueblo‘“, und „el Satanas“. A
Um die Wiederholung der früheren Vorfälle in Barceloua zu verhindern, hat die Regierung zwanzig neue Polizei-Agenten M ernannt. E i
Man versichert allgemein, daß Cabrera f sich bei dem Geistlichen in Jana E E R
Der General-Capitain von Estremadura hat der Regierung
gemeldet, daß der Karlistische General Ituralde am 19, Januar |
an einer s{merzhafteen Krankheit gestorben if.
In den úüberfüllten Gefängnissen von Carthagena und Cadéx, so wie in den hiesigen Hospitälern if der Typhus aus ebrochen. Auch an vielen anderer Orten wüthet diese furchtbare Krankheit.
Jm E spalol liest mau: „Sn Santander war das Ge- râcht verbreitet, daß Gomez in dem Augenblick, als er sich mit der in Andalusien gemachten Beute nah Frankreich habe bege: a e ergriffen und zu Don Carlos zurückgebracht wor-
en sey.
— Die Hamburger Börsenhalle entle)dnt Nachstehendes einem Schreiben aus Havana (dessen Datum nicht angege- ben wird): „Die politischen Stärine, welche uns bedrohten sind glücklich zersireut. Der vorgestern aus Spanien angetom- mene Courier hat dem Gouverneur von St. Jago seine Ent- lassung gebracht, und zugleich ist mit einem aus St. Jago hier eingelaufenen Kriegsschiffe die freiwillige Dimission dieses Gou- verneurs angefommen, die er auf das Verlangen der angesehen- siea Einwohner der Stadt hat geben müssen. — Unser General- Capitain hat von der Regierung den Befehl erhalten, Lorenzo's Stelle nach seinem Gutdünken zu beseven. Die Ruhe ist also A (wiederhergestellt und auf lange Zeit vollkommen ge- icher. :
S
_ Konstantinopel, 18. Jaütgar. (Schles. Ztg.) Dem Vernehmen nach ist von Seiten Persïens ein neuer Botschafter bei der Pforte ernannt worden und wird derselbe binnen weni- gen Wochen in dieser Hauptstadt einiressen. Es heißt, die Wahl des Schachs für diesen Posten sey auf einen geivissen Méirza Dijarñr gefallen, welcher seine Erziehung in Englaud erhalten hat, und ein Manu von außerordei:itlic;en Geistesgaben sein soll. — Aus Teheran sind über den Zusiand des Persiscen Reichs neuerdings betrôbende Nachrichten bier eingegangen. Der erste Feldzug gegen die Turkomanen i] total mißlungen, und man ist der Anficht, daß die Noth der Finanzen, die all- gemeine Entmuthigung und Demoralisation unter den Truppen einen zweiten Feldzug ganz unmögli machen.
GriêeGenlan s, q Athen, 20. Dez. (Bayer. B|.) Unter den Geset-Enr-
wücfez, womit wir in ¡euerer Zeit immer noch reichlich beschenft
werden, verdient eíne besondere Erwähnung das Gese6 über Verfolgung der Näuber. Ju demselben werden nämlich die Gemeinden: für jede in ihren Bezirken vorgefallene Näuberei verantwortlich gemat, jeder Vorschub durch Verhehlung, Ver- heimlihung des Aufenthaltéorts, Verabreichung von Nahrungs- iittelu an Räuber, oder Verweigerung der Beihülfe zur Verfolgung derselben mit strengen Strafen belegt. — Das Kul- tus: Ministerium hat am Lten d. den Prediger Germanos, Re- dacteur der „evangelischen Poszune““, nach Skiathos in ein Kloster verwiesen. Da die Sache dea tiefen Eindruck gemacht zu haben scheint, so will ich den Hergang genauer berichten. Germanos hatte nämlih im eilften Hefte seiner theologischen Zeitschrift einen geharnischten Aufsaß gegen die Englisch-Ameri- kanischen Missionaire mit den Worten gesch{chlossen : ¡¡„HDellenen, ihr habt die Mittel gefunden, eure bärgerliche Freiheit zu er- käinpfen, ihr werdet auc die finden, eure religiósen Freiheiten zu behaupten.“ Unmittelbar nach Ausgabe dieses Heftes ver: langte Germanos einen Reisepaß über Patras nach den Jo- nischen Juseln in Angelegenheiten sciner Zeitschrift. Er erhielt ihn, begab sih über Aegina, Nauplia, Argos und Korinth nach Patras; kehrte aber, wie er vorgab, wegen der wild to- benden Meeresstürme über Messenien seinen Stab bekannte Maina. Das Kultus - Ministerium machte die Gou- verneure aufinerfsain, daß Germanos wegen Mißbrauch seines Amtes nach Athen zu bringen sey. Der Gouverneur von Mistra sandte ihn unter Bedeckung von Landwächtern nach Athen ab.
ins wohl--
| Schul, Disziplin - Verfassungs - Pläne hingewirkt worden.
S E I-L E
: terfbar abgenommen hat. —
Hier fand er im Hause des Bischofs von Attika ein Asyl, bis endlich am 9ten d. der Gouverneur von Athen in Begleitung von 8 Landwächtern ershien, um ihn auf einem Karren nach dem Phalereus, und von da nah Skiathos zu bringen. Ger- manos betheuerte seine Unschuld, verlangte vor den treffenden Richter geführt zu werden. Umsonst! Der Stadt-Kommandant Pisa, der zufällig dem Zuge begegnete, verschaffte ihm in Rück- sicht seines Standes eine Kalesche, was ihm die Griechen nun sehr danken. War auch Germanos nicht so schuldlos, wie er vorgab, so machte doch die Art und Weise, und das verleßte Asy ab) der bischöflichen Wohnung einen höchst ungünstigen.
[ Eindrue.
A0 1a nb
Berlin, 16. Febr. Die Gesammtzahl der Schulen und Schulklassen im Reg. Bez. Marienwerder betrug am Schlusse des vorigen Jahres, nachdem im Laufe desselben drei katholische Schulen neu gestiftet worden, 1981. Dazu kommen die Gymnaste:; zu Marienwerder, Thorn und Koni6, das Progymnasium zu D. Krone und die Seminar -Uebungs- Klassen zu Graudenz. Jun Laufe des Jahres 1836 haben viele Schulen der 13 landräth- lihen Kreise des Marienwerderschen Regierungs - Bezirks eíne verbesserte Einrichtung erhalten, und besonders ist darauf Be- dacht genommen worden, die Schullehrer durch geeignete Ver- mehrung ihrer Einkünfte vortheilhafter zu stellen, um dem Schulstande fähigere Bewerber zuzuführen. Für die Fort- und Nachbildung bereits angestellter Schullehrer is auch im vergans genen Jahre sowohl durch die Schullehrer - Konferenzen und durch die inzwischen vielfach ins Leben getretenen Lehrer- und Lese - Vereine, als- auch durch die periodisch abgehaltenen Schul- Revisionen und durch die Ertheilung zweckmäßiger Lehr- und Aus den beiden Haupt- Seminarien zu Graudenz und Marienburg sind im verflossenen Jahre 45 Seminaristen wit dera Zeugniß der Reife entlassen, und von diesen haben in dem Marienwerder- schen Neg. Bezirk bisher 23 eine Anstellung erhalten. Das Hülfs-Seminar zu-Tuchel entließ 19 Seminaristen, welche auc rößtentheils in dem gedachten Reg. Bezirk angestellt wurden. Cinige überfüllte Schulen sind bei dem * angel eines genúgen- den Lehrer-Personals in Halbtags-Schulen getheilt worden, --- eine Einrichtung, die sh als zweckmäßig und ‘wenig kofispieliz bewährt hat. Der Schulbesuh hat im Jahre 1836 sowohl i den kleinen Städten als auf dem Lande überall an Regelmäßig- keit gewonnen, welches von dem vermehrten Junteresse der Ael-
tern sur die Bildung ihrer Kinder, so wie von der gestcigerien
Berufsthätigkeit der Lehrer und Schul - Vorstände, einen über- zeugenden Beweis giebt, Die Ausbreitung der Deutichen Sprache in den Polnischen Gegenden und Gemeinden, so wie die Anschaffung zweckmäßiger und gleichartiger Lehrbücher und Lehr: Apparate, i auch im Jahre 1836 Gegenstand der sorgfà!- tigsten Berathung gewesen, und in ersierer Beziehung bat sich bereits das erfreuliche Resultat ergeben, daß der Widerwille g:- gen die Deutsche Sprache in mehreren Polnischen Gemeinden Das Juteresse der Schullehrer an der Ovstbaumzucht ist überall im Zunehmen, und die Zahl der größern, bei den Schulen angelegten und nmethodist) behan- delten Obstbaum- Pflanzungen vermehrt sich mit jeden Jahre. Insbesondere hat sich die Königliche Landes - Baumschute zu Sans -Souci auch im le6tverflossenen Jahre durch unentgeit- liche Vertheilung von Pfropfreisern aller Gattungen von Obs, an dazu geeignete Schullehrer, ein großes Verdienst um die allgemeine Verbreitung der Obstbaum- Kultur erworben. — Der Bestand des Schullehrer-Wittwen-Fonds des Reg. Bezirks Mag- rienwerder war am Schlusse des vorigen Jahres 18/313 Rt6lr., woraus im Laufe des Jahres 49 Witcven und 61 Waisen unterstúst worden.
O N Verwaltungs - Bezirken der Regierungen zu Gumbinnen und Königsberg waren im Jaßre 1835 vot 300 Beschälern aus dem Königlichen Litthauischen Landgestüt ¿u Trakehnen und Insterburg auf überhaupt 153 Stations-Oertern 13,595 Stuten gedeckt worden. (Vergl. St. Zerg. Jahrgang 1836, Nr. 82.) Hiervon sind 3489 Stuten güst geblieben uind 10,106 tragend geworden; von diesen haben 660 verworfen und 1631 sind verkauft, gestorben oder nicht näher nachzuweiïen ge- wesen. Im Jahre 1836 sind lebende Füllen geboren, 3920 Hengste und 3895 Stuten, zusammen 7815 Füllen, aljo 732 mehr als im Jahre 1835, wo nur 7083 lebende Füllen geboren ivaren. Jm Jahre 1836 sind von 313 Beschälern des gedach- ten Königl. Landgestúts auf überhaupt 154 Stations-Oertern Zus sainmen 14,576 Stuten gedeckt worden, wovon ein gleich guts stiger Erfolg wie im verflossenen Jahre zu erwarten steht.
— Man schreibt aus Merseburg unterm 13tez d,: 1D wohl die Schifffazrt im verflossenen Jahre durch deu niedrigen Wasserstand sehr gehemmt war, so is sie dennoch bei weiten. ieb- hafter gewesen, als im Jahre 1835. Durch die 12 Schleusen der Unstrut im Reg.-Bez. Merseburg gingen nämlich im Jahre
1836 zusammen 6306 Kähne, wäßrend in Jahre 1835 nur 4708 passirten, und auf dem obern Theile der Saale, von da an, wo die Unstrut sich rait ihr vereinigt, bis Halle, in welchein At- schnitt 9 Schleusen liegen, passirten inm Jahre 1826 überhaupt 4833 Kähne, wogegen die Zahl der Kähne im Jahre 1835 nur 3722 betrug. Ferner sind auf dem untern Theile der Saale von Halle bis zur anstoßenden Bernkurger Gränze durch t:e 9 daselbst befindlichen Schleusen zusammen L438 Käßne gegan- gen, im Jahre 1835 aber nur 6719. : :
— In einer im neuesten Amtsblatt der Königl. Regierung zu Erfurt enthaltenen Bekanntmachung werden die Städte und Gemeinden namhaft gemacht, welche sich ün verflossenen Jahre durch Baum - Anpflanzungen besonders ausgezeichnet Fêa- ben. Den von den Landräthen eingesandten Nachweisungen zu- folge, sind im Laufe des Jahres 1836 im Regierungs - Bezirk Erfurt überhaupt 65,748 wilde Obststämme gepfizn:t, 39,698 dergleichen durch Pfropfen, Okuliren 2c. veredelt, 43,729 schon veredelte Obstbäume, und 701,630 Stämme Nu6- uad Brenn- hdlzer, mit Einschluß von 8 Maulbeeröäumen gepflanzt, auch außerdem noch einige Hundert Torgen Fotstgrund und cndeccr Boden mit Holzsaamen besäet worden.
R G TWisscnschaft, Kunst und Literatur.
Berliu. Jn derx Versammlung des wisscuschaftlichen Kunst: Vercins au 15ten d. M. erslattete Herr Professor Hensel Bericht über die vou Herrn Morteleque in Paris ecrfandeue und durch Herru Hitt or f neuerdings in Aufnahine gebrachte Emaille-Malerci auf Lava. Diese Malerci dürfte schr bald an den öffentlicgen Gebäuden im nördlichen Kiima die Mosaif»- und Fresko-Malerci des südlichen Klimas erscuen. Die Lavabrüche von Vervic liefern Piatten von sechs bis aczt Fus ins Gevierte, die nur einen Zoll dic und zur Bekleidung von Wän- den sehr gecignct siud. Dag jene Emaillé - Malerci sich chenfalls zux