1837 / 52 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rungs-Depots ohne Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und mit Nugen errichtet werden könnten. Dic Unterstüzung soll nach der Aussicht der Commissaire nur den Blödsinnigen, Tauben, Blinden, Schwa- chen, bülflosen Wittwen und Waisen und Kranfen, und aufsierdem denjeni- gcu, welche auswandern wollen, den Ersteren in Arxbeitshäusern, den Let- teren in ihren Depots verabreicht werden. Wenuman es uun unternehmen wolite, für so: viele Klassen zu sorgen, so würde es Unrecht fevu, an- dere auszuschließen: wenigstens läßt sich das Prinzip, nach weichen die Unterslüßung ertheilt werden follte, gar nicht ausfindig machen, weun man für Labme, Blinde, Taube u. s. w. sorgen und den ge- fundeu Arbeiter, soferu er dur effektiven Mange! au Gelegenheit zum Erwerb mit jeuen in cine gleih prefäre Lage verscut wird, zurückweisen wollte. Meiner Meinung nach müßte für diese Leben fo jut gesorgt werden, wie für jene, denn- das einzige wahre Prinzip eincs Armen - Gesewes ist Unterstüßung der Hülflofen unter allen Klassen der Bevölkerung. Was die Einrichtung von Depots für Auswanderer betrifft, so läßt sich nicht verkennen, daß dadurch gro- ßen Mißbränchen- die Bahn gebrochen würde, deun cs is unmög- lich, daß nicht unter 500 bis 600 Perfoncu, welchen in cincm Depot nur cin temporairer Aufenthalt angewiesen würde, zahlreiche Unordnungen vorfallen sollten, Bei dieser offenbaren Unauwendbar- feit der vou den Mitgliedern der Kotumissiou gemachten Vorschläge bat sich das Ministerium veraulaßt geschen, cine Unterfuchung darüber atistellen zu lassen, ob das Englische Armen-Gescß oder ciu dem Wesen nach damit übereinstimmendes in Jrland würde zur Auwendung ge: bracht werden fönnen. Diese Untersuchung ist von cinem der Eugii- schen Armen. Commissaire, Herrn Nicholls, geführt worden und ha das Resultat ergeben, daß, vorausgescut, die Ausdehnung der Armen- Geseke auf Jrland erschiene überhaupt zwecckmäßig, eine Ussimilirung des für dieses Land beftimmteny Armeun-Gescßes mit dem Englischen in der Ausführung feincn befonderen Schwierigfciten begegnen würde.“ An diese Auseinanderse6ung nun knüpfte der Minister seine Erklärung, aus welchen Ursachen er ein Armen - Geseh für Ae land zweckmäßig halte, und seine Darlegung des von dem Mi- nisterium eingebrachten Geseb-Entwurfes. Jn der ersten Be- zichung bemerkte er, daß, während in England die Bevölkerung zugleich mit den si allmälig entwikelnden verbesserten Zustän- den derselben zugenommen habe, in Jrland nur eine Zunahine, und zivar eine beträchtliche Zunahme der Volkszahl stattgefunden habe, ohne daß jedoch die Subsistenzmittel vermehrt oder viel mehr das Wesen dieser Subsistenzmitttel auf eine höhere Stufe gestelit worden sey. f A „Daher“, sagte der Redner weiter, „giebt es jcut in Jrland cin solches Nebermaaß von zu verwendender Arbeit, daß vicr Zagelbhuer ti Jrland nur ebeu so viel zu produziren vermogen, wie ein Tage- lébucr in England. Das rlihrt aber nicht vou cinem Mangel au Jnu- dustrie unter den Jrländern her, sondern beruht allcin darauf, daß man das Land in cinen Zustand hat versinken lassen, in welchem die “Fudusiríe vortheilhaft auf dasselbe cinzuwirken micht vermag. Der Hände - Arbeit lebende: Theil der Bevölkerung faun cs uur

0 DEY ver-

fclien dabin bringen, sich seine Subsistenz durch den Tagelohn zu faffen, meistens ift derselbe füx feine Lebenöbedürfnisse auf nichts Anderes als die Erzeugnisse des Flechen Landes angewiesen, das cr innc- hai und ofí schr unzwecktmäßig bebaut, und diese Erzeugniffe bestehen zum größten Theile nur aus Kartoffeln. Aus diesen Grüuden befinden sich denn, wie der Bericht der Kommission angiebt, alljährlich während cines Theils des Jahres nicht weniger als zwei bis drei Millionen Jriän- der in einem Zustande gänzlicher Hülflosigfeit. Die WVetktclei nimmt dadur) liberband und veranlaßt deu 2Wohihabeuderen große Ausgaben, welche man alijährlich auf 800,000 bis 1 Million Pfund anschlagen fanun, da sich ergeben hat, 2aß im Durchschnitte auf jeden Actér (ace); 1 Sh, fommt. Wein mai dazu 1och die wegen der azu großen Konkurrenz unvermeidliche Unsicherheit des Pachtbesitzes nimmt, welche uicht allein so häusig die Ursache itt, daß der aus sci- ner Pacht’ Bertriebene, da ihm alle und jede Hülfe feht, dei rasen Gewaltthaten veranlaßt wird, sondern auch die Ursache, wcs- balb Nicmand auf den Aubau der Ländercien den nöthigen Fle ict, fo fanu man wohl berechtigt sevn, dieEinführung vonArmen-Gesezzen, dich welche dem Hülflosen unter allen Umständen Hülfe geleistet würde, als cin Mittel zu betrachten, die Leiden Jrlands, wenu auch uur allnialig, doch gründlich dadurch zu heben, daß der soziale Zustand der unteren Klassen wesentlich gebessert würde. Was nun diefe in Vorschlag zu bringende Maßregel betrifft, so geht . dieselbe von dem Gruudfage aus, daß cs in Jrland cbeun fo wie iu Englaud ¡weckmäßig sey, die Unterftüßung uur in den Arbeitshäufern zu verabreichen. Weil man aber dabei einen bedeutenden Zulau ¡1 befürchten haben möchte,

¡u

S

so sollen erfi versuchsweise unr zehn bis funfzchu Arbeitshäuser in verschiedenen Theilen: Jrlands ange: legt werden, in denen zunächst Alte und Schwache vorzugsweise Aufaughme finden follen. Einem jeden dieser Arbeitsöhäuser fol cin Armen-Kollegium vorgesent werden, desse Mitglicder von denje- nigen zu wählen sind, welche die Armceu - Steuer bezahlen. Diese Steuer aber, wclchze von allen Gruundftlicfen zu erbeben if, die mebr

als 5 Pfd. jährlich cinbringen, soll zur Hälfte vou dem Pächter, zur |-

Hälfte von den Grundherren bezahlt werden. Die Ober - Aufsichts- Behörden follen auch für Jrland die nöthigenfalls zu vermebrenden Königlichen Armen-Commissaire für C E

Die Ausgaben, welche durch dieses Armen - Gesek in Jr- land veranlaßt werden würden, veranschlagte Lord John Russell für 190 Arbeitöhäuser mit je 800 Bewohnern auf 312,000 Pfo. und bie durh eine Anleißé zu erhebende Ausgabe für Erbauung der Arbeitshäuser auf 700,000 Pfund. Die Vor- scchláge des Ministers fanden (wie schon gestern bemerkt wor- den) auf beiden Seiten des Hauses Anklang, und nur an den Details tvurde hier und da Manches getadelt. O’Connell namentlih hielt es für eine Unmöglichkeit, daß cine an 50,000 Arme verabreichte Unterstüßung einen merklichen Einfluß auf Verminderung des Uebels haben könne; auch widersprach er der Zweckmäßigkeit einer allmäligen Einführung des Arbeits- haus:-Systemes. Seiner Ansicht nah würde es in Jrland eines Armen - Gesebes gar nicht bedürfen, wenn man nur cin vernünftigeres System in Bezug auf die Benutzung der wüstliegenden Ländereien zu Gunsten der ärmeren Klasse einführen wollte; jedenfalis werde es aber zweckmäßig scyn, die von Jrland entfernt lebenden Gutsbesißer bei der neuen Armen- Steuer doppelt zu belasten und denjenigen Grunt-herren, ivelche eine große Menge von Arbeitern beschäftigen, einige Erleichte- rung zu verschaffen. 4 E

„Fch gestehe“, sagte der Redncr, „daß ich feine so sanguinische Hoffnungen, wie dev edle Lord, hinsichtlich der wohlthätigen Folgen seines Planes hege, aber ich zweifle nicht, daß die Jrländer (und für mich selbst fann ich gutsagen) es für ihre Pflicht halten werden, alle in threr Macht stehenden Mittel auzuwenden, um denselben ausfüh- ren m helfen. Jch fürchte indeß, daß der edle Lord deu Umfang des Uebeis, gegeu das er anzufämpfen hat, viel zu gering anschlägt. Dech will ich für die Bill in allen ihren vorläufigen Siationen stimmen und, sobald sie in den Ausschuß gelangt, mich bemühen , einige Be- stimmungen in dieselbe hiucinzubringen, die, meiner Unsicht nach, da- zu geeignet scyn werden; ihren Zweck zu erleichtern. Der allmäligen Etuführung des Planes werde ih mich vor allen Dingen widersetzen, denn cin Uebergangs-Zustand, cin Zustand, in welchem der Ils ländische Arme weder die ihm jeyt gespendeten Almosen, uoch auch die tim zugedachte öffentliche Unterstüzung hätte, würde die bestehen- den Uebel nur verlängern. Durch den Beginn des Planes würde in Jriand die Neigung zerstört werden, denen noch länger Almosen zu spenden, die, dem Plan zufolge, auf öffentliche Unterstüzung An- fpruch haben follen, und für die man in sechs eder aht Monaten cine Geldtaxe erheben will. Und wer da glaubt, daß das Nesultat einer foichen Maßregel eine Beruhigung des Landes seyn würde, der fennt sehr wenig von JFrland und dem Charakter sciner Bevöl-

208 ferung. Es giebt fein Volk auf Erden, ‘unter dem eine so herzliche Licbe und Anhänglichkeit zwischen Acltern und Kindern, zwischen Söh- nen und Müttern herrscht, wie unter der arbeitenden Bevölkerung Ir- lands. Ju dem Augenblick aber, wo das Parlament cin Armen-Geseyz für Irland angenommeu hätte, würden alle diese innigen Gefühle sich

vermindern, und Sie sollten daber bei Gott sich gehörig bedeufcn, |

che Sie einen Schritt thun, der cine Erslickéung der natürlichen Zu- neigung zur Folge haben würde. Das bloße Gerücht von dem ua- henden Gese würde einen Ucbergangszustand erzeugen, der diese Ge- fühle fast ganz unterdrücken würde. Jriand wird der Schauplaßz der größten Unruhe werden, wenn diese Maßregel nicht augenblicklich ganz ins Werf geseßt wird, fobaid sie cinmal durchgegangen ist. Viele glauben auch wahrscheinli, eine Armen - Steuer in Frlaud werde dem Englischen Arbeiter vortheilhaft seyn weil der Jrländische Ar- beiter daun în seiner Heimath bleiben würde. Das ist aber eine Täuschung. Was geschieht jeßt? Es kommen so viel unverheirathete Arbeiter, als möglich, nach England. Sobald cin Armengescu ciuge- führt scvn wird, werden*auch die verheiratheten Arbeiter hicrher fou1- men, 1pisseud, daß ihre Familien während ihrer Abwesenheit dahcim

So wird diese Maßregel, die Manche vermuth- tich als cie Wohlthat, als eine Himmelsgabe für den Englischen Acrbeïter ansehen, gerade das Umgefehrte für deuaselben sevn A noch cinmal, je schneller die Maßregel ausgeführt wird, desto besser. Man fülle die hundert Arbeitshäuser alle aaf cinnal. Das wird die Wahrscheinlichkeit von Unruhen vermindern. Auch beschwöre ih Sic, wieder an die Uuswanderungs-Angelegenheit zu denfen. Man schicïe. die Arbeitsfähigen fort, man lege Geld in An- fauf vou Läudcreien filr fic an, und fic werden sich durch ihre Arbeit bald zu Besitzeru dicser Ländercien machen. Es ift dies cin Gegeustand, der die Berücksichtigung der Regierung und des Hauses verdicnt, und den: dieselbe hoffentlich attch zu Theil werden wird. Es wird nicht schwer halten, Geld zu diesem Zwcck auf den Kredit der Ländereien selbst gelichen zu bekommen, uud es könnten auf diese Weisc 50 100,009 Persouen, die sich jet iu cinem hülflosen „Zustande befiuden, sogleich forlgeschaffft werden. Man füge dies zu der Unterstützung, ivelche die Arbeitshäuser gewähren werden, hinzu, und cs kann vicllcicht Heil für Jrland aus Armen-Geschzen enispringen. Judeß dieselben mögen nun wiifsam seyn oder nicht, jedenfalls müß Frland jckt Armcn- Geseke erhalten.“ :

Sir Robert Peel war der Meinung, das Haus und as Land seyen dem Ministerium großen Dank dafür s{chuldig, es in Bezug auf die Einführung eines Armengeseß-Syfstems n Irland einen bestimmten Vorschlag mache; er glaubte, - es werde eine solhe Maßregel, wenn man ihr nicht die Ucbel

unterfüßt werden.

41A ula A O Ô wiederbole es L

A A4

d d

U î 5

cinverleibe, mit denen das Englische Armen - Wesen behaftet

sey, allgemein für fo gerecht und zweckmäßig befunden, daß das Parlament die Erwägung dieser Sache unmögli von sich weisen könne. Mit der Ansicht, daß die freiwillige Aus- wanderung auf alle mögliche Weise erleichtert werden inüsse, stimmte er volllommen überein, meinte aber, daß zugleich der Verftauf _ von Ländereien in den Kolonicen guf einen ganz neuen Fuß geselzt werden, und daß die Regie- rung nicht sowohl einen Gewinn daraus zu ziehen, ais vielmehr die Kauflustigen in den Stand zu seßen suchen müsse, unter glimpflichen Bedingungen dergleichen Ländereien erwerben zu kdnnen. (Hört, hôrt!) Indeß zweifelte er doch, ob selbs das beste Auswanderungs - System viel dazu beitragen würde, Be- schäftigung für die Jrländischen Armen aufzufinden. Was die Beförderung von dffentlichen Bauten und Unternehmungen in Irland betreffe, bemerkte der Redner weiterhin, so sey dies ein Lieblings - Gegenstand im Hause geworden, aber man solle uur bedenten, daß es si dabeium einen Eingriffin den natürlichen Begehr nach Arbeit handle. (Hört, hört!) Er sey daher nicht sehr geneigt, Millionen von den éffentlichen Geldern bloß zu dem Zweck zu bewi(- ligen, um Beschäftigung bei öffentlichen Arbeiten zu gewähren, weil er glaube, daß in einem ruhigen Lande und in einem wohl organisirten gesellschaftlichen Zustande alle Beschäftigung, die mit Nugen gebraucht werden Lönne, vermittelst Privat-Unternehmun- gen gewährt werde. Sollte es sich jedoch erweisen, daß durch die Verwendung öffentlicher Geider zu dffentlihen Werken der Grund zu großen öffentlichen Verbesserungen gelegt werden würde, und daß dies auf andere Weise nicht zu erreihen sey, dann wäre allerdings Anlaß zu einer Einmischung von Seiten der Regierung und zur Besteuerung des Volks, um dem Armen Beschäftigung zu geben. „Was die ganze Maßregel anbelanat“‘, fügte Sir Robert hinzu, „wie der edle Lord sie vor- C S e Q Wort sagen, woraus man auf eine Einwendung dagegen von meiner Seite schließen könnte, weil auf der ersten Station einer Maßregel, die in Bezug auf ihre Folgen für Jrlands Wohlfahrt jo wichtig is, als irgend eine dem Parlament jemals vorgelegte Bill, nichts unbesonnener und vielleicht nichts unverzeihlicher seyn würde, als sich úbercilt in Betreff des Verfahrens, welches man dabei zu beobachten gedächte, die Hände zu binden. (Hört, hört!) Leun ich mich daher bei dieser Gelegenheit über die Maßregel ausspreche, so hosse ih, der cdle Lord und die Regierung wer- den glauben, daß es nicht im geringsten aus Feindseligkeit ge:

G

gen sie oder in der entferntesten Absicht, mich der Maßregel zu wi- derseßen, soudern nur wie von Seiten eines Freundes geschieht, der aufs herzlichste wünscht, die Ausführung einer solchen Maßregel zu erleichtern und se in jeder Hinsicht so volikommen als möglich zu a- chen. (Hört, hört) Der ehrenwerthe und gelehrte Herr (D’Connell) meinte, das Parlament habe nun keine Wahl mehr, sondern da die Maßregel einmal eingebracht worden, müsse ste auch nothwendiger Weise ins Werê gescßt werden. Jch denke jedoch nicht, daß durch den bloßen Vorschlag der Maßregel eine solche Erwartung uubezweifelter Unterstüßung in den Gemüthern des Jrläudischen Volks kann erwecckt worden seyn, daß es dem Parlament gax benommen seyn follte, die Sache ruhig und besonnen zu äber- legen. Der Redner ging dann auf die Details ein, an denen er, wie gesagt, eben so wie Lord Stanley, der nah ihm das Wort nazm, Manches auszuseßen fand; der Leßtere erklärte aber auch, daß er dessenungeachtet, als Jrländischer Gutsbesißer, dem Ministerium für die Einbringung dieser Maßregel von Herzen danke, und daß er, ebenfalls als solcher, sein Möglichstes thun verde, sie so wirksam zu machen, als es irgend zu erreichen sey. (Daß die von Lord J. Russell beantragte Nesolution , die sich auf seine Auseinandersezung und auf die betreffende Stelle der Thron-Rede gründete, ohne Weiteres genehmigt wurde, ist gestern {on gemeldet worden.)

Unterhaus. Sib6ßung vom Heute

1A Februar.

Abend kam es zum erstenmale in dieser Session zu einem Kampf

zwischen den Ministern und den Radikalen. Der Kampf war nicht heftig, aber das Resultat stellte sich sehr bestimmt in Zah- len heraus, da es zur Abstimmung kam. Um in das Parla- lament wählbar zu seyn, muß man nämlich in England (in Schottland nicht) einen Grundbesiß mit 300 Pfund jährlicher Einnahme haben. Sir William Molesworth beantragte nun die Abschaffung dieser Wahl - Qualification; dem Antrage (wie er vorgebracht worden) widerseßten sih die Minister und die Konservativen, und er wurde mit 113 gegen 104 Stimmen verworfen. Die ministerielle Majorität, durch die Konservati- ven verstärkt, war mithin nur 29; es känn also wohl nicht zwei- felhaft seyn, wie die Sache si stellen würde, wenn einst To-

| machen soliten. j s } Molesworth in einer langen Rede aus einander; kürzer Und f Ziser- Herr Leader, der die Motion unterstüste.

- seßes sagt, dasselbe beabsichtige, die

ries und Radikale gegen das Ministerium gemeinschaftliche Sag

Die Gründe für jene Motion seßte Sir

Jn lein Vortrage sagte er im Wesentlichen Folgendes:

„Fm Aufauge des 17ien Jahrhunderts bestand Feine Vermö Zuüalification für Parlaments - Mitglieder. Die Mäuncr, die da sich der Tyrannei der Stuarts so kräftig widerscüten und ind politischen Freiheit Euglands den Grund legten, besaßen jene , lification nicht. Erst 1696 wurde eine Bill eiugebracht, wouach] glieder des Unterhauses Landbesiver seyu sollteu. Gleich damals genu eine Menge Pcetitioucu gegen dieselbe cin,- weil dadurch viel gesehene und rciche Leute, die zufällig kein Land besaßen, ay schlo}seu wurden. Das war aber eben der Zwet; man wollt meist zur Opposition gehörigen Kaufleute und Îndustricllen d schließen uud uur den der Königlichen Fautilie anhängenden ly Adel zulassen. FJudessen berücfsichtigte man jene Petit insofern , als man euen Zusag zu der Bill uiachte, y nach ausässige Kaufleute uit 5000 Pfund Verniögen d fails qualisizirt erscheinen sollten. Diese amendirte Bill abcr; vom Oberhause verworfen... Jun Jahre 1711 würde cine and eingebrachzt, welche in beiden Häufern bessere Aufnahme fan L damaligen Schriftsteller äußern sich verschieden über dieselbe. (in seinem „Examiner““) lobt sie, weil sie dein Futecresse dex Ci besißer im Unterhause das Uebergewicht sichere und verhiudere das Schicksal des Landes in die Häude von Leuten gelegt werde, y nur vorübergehcudes.Vermögen besäßen, was damals vielicicht j ger war, ais jet, wo man z. B. Besiß in Schiffen oder soliden Staats ren ufcht gerade für vergänglicher zu erflären braucht, als Grundbesig,| anderer Schriftsteller, Herr Boyer, tadeit die Bill, weil sic M von großen Fähigkeiten u1:d geringem Vermögen ausschließen fi Der Zweck der Bill war also ciufacy der, die mner skcigende i strie- uud Geldmacht niederzudrücfen; sie war aber nicht wi genug, um diese Zwecfe zu errcichen, uud so wurde im Jahre) ein noch firengeres Geseg erlassen, von welchem cin damaliger Sj teller sagt: „, „Die Landedelleute, welche sich felb größeren Mi tismus zuschrieben, als allen anderen Klassen, führte dasselbe um ihr cigenes Uebergewicht aufrecht zu halten und andere aud schließen.‘ Dieses Gesetz ijt das noch befichende, wonach 9 Grundbcsiy mit 300 Vfd. Neincrtrag haben muß, um wählbar n Was aber damals vielleicht nügzlich gewesen seyn mag, if es ICkt wiß nicht mehr; cs ist fein Gruud uïehr vorhanden, den Laudleig größeren Patriotismus und größere Fähigkeiten zuzuschreiben, qs M Stadtbürgeru, die feinen Landbesiz haben. Die Einleitung d 6 Freibeit des VParlautks ; sichern ; sie häite lieber umgekehrt sagen follen, es beging Arisioïratic und vernichte die Freiheit der Wahlen. Die in deu set fiatuirten Aisnahuien machen dies noch ausfallcuder;

ei,

(d el die ältesien Söhne der Pairs jener Dualificatien nicht bedür Jeder Pair mag immerhin cin vortrefflicher Mann feyn, aber dary folgt noch uscht, daß scin Sohu es auch ist; und zudem fang kanntlich dice Krone einen Mann zum Pair cruncnneu, der f Landbesiß hat : dic Kroncistalfo in Eruennung von Parlamen!1s- eru weniger beschräukt als die Wähler selbst! (Hört! höori!) j 01 der Qualification diépenfirt die Abgeordneten der Universität üri vollends fein anderer Grund vorhanden, als die Bevorzugung cistlicheu Aristokratie. Sodann bedürfen der Qualification uit

E

=

Schottischen Abgeordneten, und dech wird Niemaud behan vollen, daß es Männer gebe, die durch Talente oder Pátriotiiz geeigneter seyen, im Parlamente zu dienen, als gerade die Sd schen Mitglieder des Unterhauses. Für Jrland bestand früher| andere Qualificatiou, als der Besi eines BVierzig-Shilling- Freilh und eines eigenen Hcerdes, und diese Qualification wurde abges unter Georg Uk, „weil sich aus langem Gebrauch ergeben, di unnothig und obsolet geworden sey.“ Diese Worte könnt so gut auf das Englische Gesetz angewendet werden, mit der fügung, daß cs ungerecht, absurd und uachiheiiig \cy. nachtheilig würde das Gefe werden, weun

De Es die Freiheit der Wähler

wür in cinem großen Fommerziellen wic England, Handel und Fnduslrie auf die

,” wlirde

cit XO0N

i ind sirtel an Ungercchtesie Weist der Mational -Repräseutatiou ausschließen : cs würde ciuen niedri und fäuflichen Sinn fördern, indem es bei der Wah] dex Vol Nepräfentanten die Rückficht auf das Vermögen als die Lauptfacht stellte; cs würde Eifersucht und Uneinigkeit Zischen den versch nen Klassen der Einwohner verbreiten und fördern; und es u überdies absurd scvn, den Wähiern (wie die Verfassung thut) y gen: „,„Jhr könnt Jeden wählen, den Jhr für paffeud haltet 4M wenn die Wähler daun eben Jemand gefunden haben, des cinen tüchtigen, redlichen, wohimeinenden, kräftigen Meprd halten, ein Geseg dazwischen tritt und sagt: „„Dea fön nicht wählen, weil er fcine 300 Pfd. aus dem L si inl umme.‘ Das Alles würde gelten, wenn das würde, es wird aber befanutlich nicht befolgt, Weise umgangen, und da nichts erforderlich ijt, alé Gewählten cin Eid, daß er die Qualification besi der die Wahl anfechten wollte, den Nichtbesik, ( beweisen müßte, was unmöglich ist, so bleibt jet Gefeß ganz unberücfsichtigt. Das Gese ist ein bl rj Spinnenugewebe, welches große uùd kleine Fliegen durchbrechen l nen, eine bloße Entstellung unseres Gescübuches, und so ul abgeschafft werden. Die Erificnz desselben in England und Ju hat keine erweiêliche gute Folgen gehabt; seine Nicht - Exisuj| Schottland hat aber erweislich uihts Schlimmes beivirft, u faun von eincur Nachtheile bei dessen Abschaffung nicht di M sevn.“

Sir W. Molesworth, welcher sogleich bevorwottth vänsche die fraglichen Geseße hauptsächlich wegen des Pf abgeschafst zu sehen, da idre schlimmen Wirkungen mecisia umgangen würden, führte, außer den von Herrn Leader brachten, eine Menge Beispiele von jener Umgehung u seßes an. În der Regel, sagte er, helfe man sih mit dus fingirten Besiß. Er erinnere sh noch sehr. wohl aus seit gend, daß Burke, Pitt, Fox, Sheridan gatz notorisch ah fingirten Besis qualifizirt gewesen seyen; diese großen W man sich streng 29 allgemein, db wenig n U

P

der Wi

zes juristisd

+7

wären ausgeschlossen gewesen, wenn Gese gehalten hätte. Man glaube zjeme den gegenwärtigen Mitgliedern des Unterhauses ein Drittheil bloß fingirten Besis hätte. gebe es einen ganz bekannten Sachwalter, del 4 Wahl - Kandidaten eine solche fingirte Qualisicat 100 Pfd., die Stempelgebühren tait eingeschlossen, v Herr Ewart sprach gleichfalls für die Motion und sre 4 dieselbe von cinem Nachkommen eben jener Tories A Königin Anna eingebracht - zu sehen, welche dies auz n Geset beantragt hätten ; nichts sey verkehrter, als anzune j daß das Vermögen allein unabhängig mache; man bra , , Day Nonfsor 0 men Fagelöhne!/ an Andrew Marwell zu denken, einen armen Tageld) tau chem Lord Danby seine Stimme für 1000 Pun id wolite, was Jener aber mit Verachtung zurückivies. aua Hume sprach in demselben Sinne und erzählte aus a fahrung, was es ihm für Mühe gekostet habe, in dae F (as zu kommen. Zuerst habe er sich in Schottland wäh in | weil man dort nichts weiter brauche, als ein ehrlicer “i 4 seyn. Später habe er sich eine elende kleine Landl i fen und sonst allerlei Kontrakte abschließen müssen, a a sd sich ein, im Parlamente nicht ganz unthätig gewesen Lilli obgleich er kein Land-Edelmann sey. Die erre Motit O'Connell und Wakley sprachen gleichfalls sür Klassen, der Leßtere besonders im Jnteresse der arbeitenden »

en, auf zi:

sehr àn Abschaffung sere besonders im Interesse der Moral, init dem Eid fo sehr bedroht sey, vissen darüber noch nicht einmal den Besis nur zur (s Eintritts in das schwören zu können.

zumal Viele mit ] im Reinen seyen, ob Zeit der Wahl oder auch zur Parlament haben müßten, j Gegen die Motion 4 Pro E ip 5

jen Trevor, Sir F. Egerton und arburton h vie ne meinten, diese Neuerung die Britische Constzution slrzen würde. Jn der Ankündigung der Motion hatte es (ijen, es handle fich um eine Amendiru ng der fraglichen jlifications - Geseke. Lord J. Russell hatte in dieser Vor- [eung sich vorgenommen, dafür zu stimmen; da aber je6t Antragsteller von gänzlicher Abschaffung derselben spreche, Min: jo müsse er sih dem widerse6en, denn eine tio irgend einer Art halte er für nothwendig. Die U rHundert eingeführte passe dur{aus nicht mehr; „Fhletesle der Landbesiger für das Haus Stuart, er Jadbrikanten und Kaufleute für das Haus Und so habe das erfere gegen das leßtere gesest. Eíne Modisizirung déeses Gesebes sey iGivert), nicht aber eine gänzliche Abschaffung vidersesre fih daher der Motion, die denn cjagl, verworfen wurde, Außer dieser Motion fa- viele andere Gegenstände, jedoch keiner von besonde- \igteit, zur Vprache. Zur Abstünmung kam es nuv y eine otion des Herrn Hardy. Dieser unterstüste nám- die Heciamation eines ehemaligen KÚstenwächters , der zur jalung eines Schleichhändlerschisses, 5 :,000 Pfd. an Werth etragen Und die gehörige Belohuung nicht erhalten hatte. ‘f Hardy „Veantragte, daß eine Kommission zur Untersuchung er Ansprüche ernannt werde. Lord J. R ussell widerse6te aber dev Motion, die mit 42 Stimmen gegen 16 verworfen òe, Es wurden auch wieder eine Menge Petitionen um Aßb-

fung der Kirchen-Steverti eingebracht.

um rich- sprachen die

en ¿t ÂEe

a Na 48

«05000, 15. Febr. Die Prinzessin Auguste befindet sich (der ärztlichen Bulletins, in der Besserung. 4 Au in der gestrigen Si6ung des Oberhauses fan, außer h Unterredung über die Mißbräuche bei den Eisenbahn- ipagnieen, nichts von Belang vor.

Herr Ferguson von Naith, Parlaments - Mitglied für Oft: jan, ist zum Lord - Lieutenant der Grafschaft Fife ernanut jen.

Freiherr von Maltis, der Russische gen Hofe, hat ein Hotel in Half -

r A

Geschäftéträger am in Hote : Moon - Street auf zwei e gernelet, Ss ist in diesem Augenblicke ungewiß, ob dreier seinen frúüßeren Posten als Gesandtschaftsrath in ilin lieder antreten oder eine hôhere diplomatische Ernen- 1g erhalten wird. Leßteres wird für das Wahrscheinlich ste alten, da er am Britishen Hofe während mehrerer Monate Vesandis@afts-Functionen versehen hat. Zum Nachfolger des Admirals Sir JÍofias Rowley, der das Britische Geschwader im Mittelländischen Meere kom- dirt, und dessen Dienstzeit bald abläuft, ist der Admiral Robert Stopford ertiannt wordén; derselbe wird seine Flagge Bord des Linienschiffes „Prinzeß Charlotte‘, von 104 Ka- ei. Der Proze zwischen Herrn Curming und Lord de Roos der Fings-Dench inahte außerordentliches Aufsehen, und Gerichtésaal war während derx medrtäzigen Debatten von cia überfüllt. Ais Hauptzeuge trat gegen den Lord Herr n, der Jnhaber eines Spielhauses, auf. Aus seinen Aus- ergab fich, daß Lord de Roos schon seit 16 Jahren in je- ause gespielt hatte, ohne daß etwas von den Betrügereien Wen ettdecêt ivorden wäre. Erst im vorigen Jahre machte fder Meitspieler, Capitain Alexander, den und bat ihn, die Karten zu untersuchen. h bei dem ersten Spiel auf den Asse: und Königen in Eke der Karte ein kleines, wie es scheint, mit dem Nagel Daumens gemachtes Zeichen. Seitdein t Graham und Capitain Alexander regelmäßig die Karten weichen der Lord gespielt hatte, und fanden jedesmal die- in Bezeichnungen ivtieder, Und wetin Lord de Roos nicht ge- t hatte, fanden sich die Zeichen nicht. Man hâtete sich nun ihm zu spielen, und er scheint auch aus den Klub ausge- len worden zu seyn. Während der Parlainents - Session vorigen Jahre war er an 51 Tagen, meist Morgens und v, t dem Spielhause gewesen, und am Ende der Session

t Here Graßarm ihm 630 Pfund als seinen Verlust ausbe- auch nicht be-

Er fand wirklich

t, Hôher scheint sich der Gewinn des Lords [n zu Haben. Die Vesorgnisse, welche man in der vorigen Woche an der e wegen der zahlreichen Fallissements gehegt hatte, scheinen id nach zu |chwinden, doch wollen Gueunterrichtete wis- day die Direction der Bané von Englaud ihrerseits den sten oment der Krisis noch nicht für úberstanden hást, E vie gehäistg dies au erscheinen möge, die Nothwen- t schon 52 pCe. beträgt, zwingen werde. Man erwartet Ban sür die laufende Woche einige energische Maßregeln bder Woge namentlich auch den Ziveck haben werden, die Pa e zu siellen, deß man auf Einfuhr baaren Des n Aen ne G L: f L, e n Januar von Portsnouth abgegangene Dampf- sud A ¿ „das er fe Fahrzeug dieser Art, welches det N aen ioll, Indien mit Uni;chiffung des- Vorgebirges de nep e, nUng zu erreichen, ist am 5. Febr. wohlbehalten eta angekommen. verichten vom Vorgebirge der guten Hoff- um 10, Dezember, hatte der Gouverneur die Ab- der

der Regierung von Unm dem Kassernlande uites ruhig.

J

F979 latt sagt: „Zu Washington lebt man hei-

Veit fashionabler, als gewöhnlich geglaubt wird. Der

: S seiner Krankheit am Montage Levers, und

en Dôllen und Abend - Gesellschaften. Miß

® Hdue Amerilanische Schauspielerin, verwirrt den

"e renatoren und Repräsentanten (von Martin van

7 lagt man) die Köpfe. Der neu erwählte Prä-

Wb bie feht ee pebenen Verehrer des {önen Ge-

Ballen R LONNE Schauspielerin erscheint, bei Lustpar-

s ae ae ad I altes des Kongresses,

Vliedern G öllritin gleich, von galanten Kongreß- Der g

u) Globe‘ batte pt

Matfäy 2 e Hatte irrig gemeldet

elo von By ; 7 ë / ) |

berde, Der N schon Um Laufe dieses Jahres eintre- “aiser wird, wie andere hiesige Dlätter bemer-

Kapstadt nach Uitenhagen n

näher zu seyn. An der

daß die Volljährigkeit

zu ¡ochmaliger Erhöhung ihres Diskonto, der bekannt- |

jener Qualification liegen müsse, der die durch das Spie- ihrem

Zeit

Wirth aufmerfk- j

untersuchten |

j

{

sin 1762 en 17tes Jahr erst am 2, Dezember 1842 zurückgelegt

209

haben und erst am Tage darauf volljähri ] / j jährig seyn. Dagegen trit 1e die Receta ie Infantin Donna Januaría, am Ir Min ch egentschaft an, an welchem Tage di des Herrn Fejo aufhört. : L A M UPIRAR

Bétgién.

Brüssel, 15. Febr. Der König: wird sch mor Enghien, dem Schlosse des Fúrsten 4 Atetüera, Ga edbn, N einem Dejeuner beiwohnen und alsdann an einer großen Jagd Theil nehmen. Der Fürst von Aremberg , heißt es in hiesigen

lättern, soll färzlih in Deutschland einen roßen Prozeß ge- wonnen haben, bei dem es sich um mehrere Millionen handelte.

De Ola

Vi e ema 10 Febp: Mit: der iveititew: freidiale, s - W at, ' i er reinsten freudigsten M ist auch heute hier ivieder der Gil unseres

eredrten Fürstin gefeiert ivorden. Wie immer, so verherrlich- ten auch diesesmal werthe Gäste das Fest, theils aus eigenem freien «ntriebe, theiss in Folge höchster Aufträge ihrer Färsten. Uer der Jrau Herzogin Bernhard von Sachsen-Weimar, twel- che noch bei uns weilt, verschönerten durch ißre Anwesenheit die eier des Tages: der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen der Prinz von Hessen-Philippsthal-Barchfeld , der Prinz von Hohenlohe - Oehringen, der Erbgraf von Erbach, der Kaiserl.

Russische Gesandte an Königl, Preuß. Hofe Herr von Ribeau- von Wollzogen , von Loe-

e die Königl. Preuß. Generale cu, von Malachowsky und von Grabot Draf von Saliscs von Gotha, Ober-Stallmeister von Wisleben e L O Abends im Theater von der glänzenden Versammlung bei über» fülltein Hause begrüßt, wohnten die boben Herrschaften der Vor- stellung der Spohrschen Oper „Zemire und Azor““ bei. Am Schlusse derselben bildeten Genien die Buchstaben des Wortes: Maria‘. Dieser Name siand auch in Brillantfeuer an einem Thronhimmel, welcher der Erde entstiegen war. Als aber úber einer “Polkengruppe Fortuna auf der Sternenkugel erschien und über dem Thronhimmel schwebend ihr Füllhorn segenspendend ‘te, ergriff ein mächtiger Jubel alle Anwesenden und ein all- gemeines Hoch! war der Auédruck der Empfindung Aller, welche durch diese höchst sinnige prachtvolle Allegorie überrascht wurden Auch bei uns ist die Grippe, obwohl schr mild, aufgetre- ten, denn die Sterblichkeit ist dabei sogar unter dem gewöhnli-

hen Stand. m Wbé8den. 17, Febr. Nach ciner im Iten Stef

/ Ministerial - Verordnung vom 14, Januar d.

des diesjährigen Geses- und Verorduungs - Blattes enthaltenen \inijsterial - Ve J. ha bz

Gemäßheit Artikel 18 des Zollvereinigungs - E ‘30. März 1833, alle aus Vercins - Staaten abstammende Gewerb- treibende, Fabrikanten und Handelsreisende, welche niht Waga- ren selbst, sondern nur Muster bei sich führen, um Bestellungen in hiesigem Lande danach aufzunehmen, ¿ur Erlangung der Ab- gaben - Freiheit bei Anktäufen und Bestellungen mit einem Ge- werbsteuer Freischein nach Vorschrift zu versehen, welchen die Königlichen Amtsh auptmannschaften und die Stadträthe von großen und Mittelstädten des Jnlandes Unentgeltlih auszustellen

haben, nachdem des Reisenden Legitimations - P

u | : apíere geprüft und O befunden worden sind. " L

annover, 17. Febr. Gestern Abend wurde von d Oée on den Mitgliedern der Hannoverschen Sing - Akademie unter Mitwir- fung mehrerer Künstler und Künstlerinnen das große Werk des Fürsten Radziwill „Musik zu Göthe's Faust“ in öffentlichem Konzerte ausgeführt. L M. starb hier der Pro- ein Mann, der nicht al-

_ _Dremen, 18. Febr. Am 16. d. fessor Gottfried Reinhold Treviranus,

lein als praktischer Arzt, sondern auch als ausgezeichneter Phy- 100g sich viele Verdienste erworben. Er erreichte ein Alter von 61 Jahren. i

F Braunschweig, 16, Febr. (Nat. tg.) Wenn es schon seit längere Zeit lebhafter Wunsch unserer PDferdezüchter und vandieute gewesen ist, auch in Braunschweig Pferderennen ein- gerichtet zu sehen, wie sie von jo vielen anderen Deutschen

Städten zum großen Nugen der Landes-Pferdezucht , wie der Städte selbst, begründet sind, so ift es gewiß Vielen angenehm, zu hôren, daß das, was bisher nur Wunsch var, in naße Er- füllung zu gehen scheint. Einige mit dem Wesen der Sache und den Bedürfnissen der BVferdezucht wohl vertraute Herren sind vorläufig zusammengetreren und haben Aut- forderungen zur Actien - Unterzeichnung in Circulation ge: jeßt, die von gutem Erfolge zu seyn scheinen, indem schon jeßt 390 Actien gezeichnet worden sind. Se. Durchlaucht der Herzog, jede gemeinuüßliche Einrichtung gern befördernd hat cinen jährlichen Beitrag von 159 Stück Louisd'or zugesichert: es darf gehofft werden, daß außerden die freie Ueberweisung eines vortrefflich gelegenen Rennplaßes und auch wohl noch an- derweite Unterstüßung von Seiten der Herzoglichen Landes-Re- gierung erfolgen werde, wenn das Unternehmen beim Publikum die genügende Theilnahme findet, um auf eine wahrhaft nüß- liche Weise ins Leben treten zu lônnen, und vorläufig eingelei- tete Verhandlungen mit dem Magistrate dulden kcinen Zweifel daß auch von dieser Seite, zunächst im Jucteresse der Stadt ein ihrer Bedeutung und Stellung entsprechender Beitrag gern be- willigt werden wird. „Deßau, 16. A Hier sollten am 12. d. M. Iffland’s ¿Jäger auf dem Herzogli. Hof- Theater aufgeführt werden. Der Theater - Diener hatte dazu mehrere Flinten geliehen, de- ren eine geladen war, ohne daß deren Eigenthümer darauf auf: merksam gemacht bätte. Vor Beginn der Probe spielten nun die Sdhne des Theaterdieners mit den Gewehren; sie drúcten

ab, und der eine Knabe von 15 Jahren erschießt ¡einen 9jähri- gen Druder. Wann wird man endlich durch solche warnende Beispiele, die so häufig wiederfehren, veranlaßt werden nur mét äußerer Vorsicht mit solchem tödtlichen Geschoß Um; eben! München, 14, Febr. (Allg. Z.) Die Kammer der Abgeord- neten sebte heute die Wahlen zur Bildung ihrer fünf besonderen Ausschüsse fort. Nachdem dieselbe für ihren Ausschuß in Gegen- ständen der Geseßgebung bereits gestern durch das erste Skru- tin sechs Mitglieder erkoren hatte, war zur Vervollständigung dieses Ausschusses nur noch Etn Mitglied zu wählen. Bei dem heuie zu dicsem Zwecke vorgenommenen zweiten Skrutin fiel die Wahl auf den Abgeordneten von Reindl mit 52 Stimmen Bei der hierauf gefolgten Wahl des Ausschusses fúr die Steuer- Angelegenheiten gingen als Mitglieder desselben aus dem erfien Skrutin hervor: die Abgeordneten Bestelmaicr mit 97 Stim- mei; Rauß mir 81 St.; Dr. Schwindel mit 74 Skt. : Dr ornthal mit 57 Stimmen und v. U6sschneider mit 54 Stim- men. Jm zweiten Skrutin erhielt nur der Abgeordnete Frie- drih mit 86 Stimmen die absolute Majorität. Das dritte und das vierte Skrutin. lieferte tcine absolute Stimmen - Mehrheit und blieben sonach ohne Erfolg. Das fünfte Sfruiin endlich lenkte die Wahl auf den Abgeordneten Heydenreih mit 75 Stimmen. Morgen wird zunächst zur Wahl des usschusses

, Sradt ist sie

für die übrigen an die Kammer gelan enden Gegenständ innern Verwaltung geschritten mnere : O

Im Herzogl. Leuchtenbergischen Pallaste mer eingerichtet worden, welche I. Maj. die Braganza bei ihrer hen wird.

sind D Zim- rau Herzogin von bevorstehenden Ankunft aus Lissabon bezie-

Frankfurt a. M,, 16. Febr. Das peinliche Verhdr-Amt hat sich veranlaßt gefunden, den Steckbrief gegen S am 9 Jan: entflohenen sechs politischen Verbrecher und ihren Gefangen- wärter unterm 15ten d. M. abermals zu erneuern und auch die auf ihre Habhaftmachung gesebte Belohnung von 509 Thaler von neuem zuzusichern. .

Jtal et;

Neapel, 6. Febr. Jn der verflossenen 4 und 5 Uhr brach in dem Palaste, ín dem Fúgel, der von der Königl. Familie bewohnt wird und auf der einen Seite an die Pulver-Kammer des Kastells, auf der andern an San Carlo rânzt, Feuer aus. Ein heftiger Nordostwind nährte die Flam- men, die mit ungeheurer Schnelligkeit um sich griffen und in wenigen Stunden den ganzen Flügel zerstörten. Ja diesem Augen- blick, Mittags, wüthet das Feuer nocch fort, und es ist nicht zu berechnen, wie weit es noch im Palaste um sich greifen wird. Die Gefahr wegen des Puloer-Magazins und San Carlos ist jedo beseitigt ; die Königl. Familie begab sich sogleich nah Portici; der König allein blieb hier. Jn der ganzen Stadt herrscht die größte Ruhe, alle Straßen sind mit zahlreichen Patrouillen bedecêt, Das Militair umgiebt das Quartier, wo der Pallast liegt, auch isi Artillerie auf dem Plave, um möglichen Unruhen Einhalt zu thun. Nachschrift. So eben vernimmt man, daß das Feuer gedämpft ist, aber unermeßlichen Schaden angerichtet hat, denn alle neulich erst angeschafften kostbaren Mobilien wurden theils ein Raub der Flammen, theils, um leßteren Nahrung zu ent- zichen, aus den Fenstern geworfen. Das Feuer soll in der Küche ausgebrochen seyn, während die ganze Königl. Familie einem Feste in San Carlo beiwohnte, wo sie soupirte. Der König ging ganz allein ohne Maske unter dem zahlreichen Publikunz im Saale S, Carlo umher.

N lesten Donnerstag war der Corso sehr belebt, jedo, wie gemöhnlih, arm an Masken; besonders Lemerkte man vier große sechs\pännige Wagen (Carri genannt), der eine unter Let- tung des Königs, der andere war vom Prinzen von Salerno und die beiden übrigen von den Fürsten Fondi und Ottajano , zwet unserer reichsten Adeligen, geführt. Abends war großer Ball bei Hofe, wozu zwischen 2 und 3000 Personen geladen waren. Es geht das Gerücht, Se. Maj. der König habe aus Anlaß seiner Vermählung dem Prinzen von Salerno ein Geschenk von 100,000 Ducati gemacht. i D hiesige Regierung scheint sehr unwillig über die Sici- lianische Sanitäts - Behörde, weil leßtere die von hier fommen- den Waaren - Ladungen noch immer abweisk. Heute fröh ift ]edoch das Dampfschiff, der ¡¡Wenefred,““ unter Königlicher Flagge nach Messina abgegangen, um zu sondiren. | 6

In Rom ist, wie man hört, die Noth unter dem Volke so groß, daß die Bäcker, welche das Brod in die Hâuscr brin- gen, von Gendarmen begleitet werden mússen, weil mebrere an: gefallen und ihrer Bärde mit Gewalt beraubt worden (nud S die Lth hier niht werden, da das Volk mehr

uifsimiitei Hat, während es it 7 allein auf die Lrem- A Oa B ) 1 Rom fast allein auf die Frem:

Nacht zwischen

Spani & w

Madrid, 6. Febr. Bei dem Kriegs-Ministerium X fol- gende Depesche des Seneral - Capitains von Estremadura einge- gangen: „Excellenz! Der Licutenant Don F. Olava ist am 28. Januar in Roturas eingedrungen und hat die darin. befind- lichen Karlisken in die Flucht geschlagen, bei welcher Gelegenkoit der Anführer Rincon gefangen genommen und mit vier setuer Soldaten standrechtlich erschossen wurde.“ E Ein Schreiben aus Cadix vom 29. Januar enthält Nact- stehendes: ¿Die Akten in Betreff des Prozesses der drei Mit, glieder der Karlistischen Junta in Cordava sind gesicrna an den General - Capitain von Sevilla gesandt worden, damit derselbe in lester O über das

in r ausgesprochene Urthe:! entscheide. Man „sieht mit Ungeduld dem. usgange dieses Prozesses eut- gegen. i

.… Nach Briefen aus Madrid vom 5. Februar, die voi Engli\hen Blättern mitgetheilt werden, sprach mau ori von einer neuen Verschwörung und ciner Contre- Reo!ution u Gunsten des Königlichen Statuts, ivozu General Narvaet die Hand bieten soll. Jn Cuenca, wohin man ihn als Gefangenen ges{chickät, war er im Triumph empfangen und ihm eine Sere-: nade gebracht worden. i

ä l Î t, Pn der Cortes-Si6unz voin 31. 3 nanziciles Dokument vorgelegt, aus welcher sich ergiebt, daß der Staatsschas ein Defizit V OAOO C darbietet; außerdem sind noch 1000 Contos lúdÆständig und cine ansehnlihe Summe wird noch nächstens fällig seyn, olz daß Mittel vorhanden wären, die laufendeu Ausgaben zu ‘Ges streiten. Es wurde beschlossen, si in einen Aus\chuß über den kläglichen Zuffand der Finanzen zu verwandeln, in welchem ui: ter anderen Resolutionen die Erhebung einer Fentiersteuez und die Auëgebung einer Million Pfund Sterlinge Schaßzëammer- Scheine, mit 5 pCet, Zinsen jährli, genehmigt wurde. U. baares Geld herbeizuschaffen, hat man die Orseillen-Aerndte de: Capverdischen Inseln für 156 Contos an die Lissaboner Va: verpfändet, welche sle jedo für Rechnung der Regierung gegen 9 pCt. Provision verfaufen will. O Nach dem Dekret des Kriegs - Ministers úber die neue Organisation des Heeres, soll dasselbe aus 10 Bataillone: Ca- cadores zu Fuß und 20 Linien - Bataillonen, zusammen 21/560 Mann, # Regimentern Uhlanen und 4 Regünentern berittener Caçadores, zusammen 3680 Mann, und À Regimeutern und Z3 T attericen Artillerie, zusammen 3332 Maun, bestehen. A e Französischen Öffiziere zu Lissabon haben in den „Na- tional‘’ einen Protest gegen Mercier?'s Benehmen einrücken elte wetdes, sie aus der Verrüktheit dieses Individuums er- 45. 5) ' 1 F C c 6 Ge L h ist diese Mensch von den Aerzten für verrückt _Die Influenza hat sich am Bord des Britischen Geschwa- ders im Tajo gezeigt unò einzelne Todesfälle veranlaßt; in de noch nicht ‘aufgetreten. E

Portug à Lissabon, 4. Februar. „„anuar wurde ein

i Ver

Moldau und Wallachei. Gy . Cu / V Z B uh ar est, 29, Jan. Die Wegnahme des Enalischen Handelsfahrzeuaes „Vixen““ an der Tscherkessishen Lüste

"al / E | “üste erregt hier Aufsehen, und dies wahrscheinlich aus ciner ganz anderen

Ursache als in anderen Ländern, da hier die Verhältnisse des