1837 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

T

L t R Ri: 1 i Dm ra S ¿

E S SES Ja F Rad

Ani Sti uis

SE Bi bn fei u

Bre

r s E

_ Schottische Hochländer herbeige,

gicdt auch das so Erwiesene in der Regel noch keinen genügenden Srund zu deu Vorschlägen uud Gesezen, welche man dadurch recht- fertigen will. Die Einseitigkeit des Verfahrens wird nicht vermuthet ; lei) wle viele Leute: gar uicht daran denken, daß _und ¡arum wir nur immer dieselbe Seite des Mondes sehen. So halten die meisten Engländer unbedingt am Englischen Standpunkte fest, und vergessen ganz, daß es auch einen Jriändischen giebt. Oder ließe sich deun die obige Thatsache und Schlußfolge nicht umfkehren, ohne irgend einen Fehler gegen die Ge- scze der Logik zu begehen? Das Wandern der armen änder nach England ist höchst vortheilhaft und sollte befördert werden, denn es erhöht den Arbeitslohn der Jrländischen Arbeiter und verbessert ihre Sitten. Wenn der Eine so viel gewinnt, als der Andere verliert, fo gleicht sich oßne Zweifel beides aus: ich bin aber überzeugt, daß zuleßt und Alles zu Allem gerechnet, beide Theile gewinnen.

Jch verfalle aber selbst in den Fehter, roelchen ich rüge, und be- ginue mit Allgemeinheiteu, statt Aussagen und Thatsachen mitzuthei- len. Die Jrländer, heißt es im Berichte, sind zufrieden mit dem niedrigsten xohne, und doch ist derselbe höher als in ißrem Vaterlande. Wenun fie daselbst uur cinen halbeu, oder höchstens eineu Schilling für den Tag einnehmen, so verdienen sie in England zwei, drei Schil- linge. Ein zweiter, nicht miuder großer Vortheil if der, daß sie hier anhaltende, ununterbrocheue Beschäftigung finden, worauf in Jrland selten zu rechnen ist. Sie sindbereit zu deu niedrigsten und härtesten Hand- arbeiten, doch werden auch manche von ihuen Höker und Kieinhäudler. Biele zeigen große Anlage und Gewandtbeit in ihren Geschäften. Jxr- gend angemessene Erziehung würde ste in ausgezeichnete Leute ver- ivandelu und in allen Handelsgeschästen den Engländeen gleichstel- len. Manche scheinen bei Kauf und Verkauf recht eigentlich in iorem Elenzente zu seyn. :

Eugländer und Jrländer erhalten nur in sofern cin verz schiedenes Tagelohn, als ihre Geschicklichkeit verschiedeu i. Doch sind jene im Ganzen vorsichtigere Hauswirthe und leben bei gleichen Einnahmeu besser. Die Engläuder wollen gieisch ess sen uud gut wohnen, während die Jrländer sich mit Kaxtof- feln und Häring begnügen und an einer s{hmußigen Wehnung feinen Ausioß nehmen. Desto mehr sud se geistigen Getränken er- geben, und lieben es, sch zu pugen. Juin Ganzen benehmen sie sich besser oder schlechter, als die Engländer: eutweder sind sie fleißig, willig, gewandt, auständig, oder Fanllenzer und Trunfenbolde. Sire heirarhen meist früh, haben zahlreiche Familien, und verhältniß- mäßig sehr viel Schulden. Man tadelt ihre Weiber als schlechte Wirx- thinnen und dem Trunke oder anderen Ausschweifuugen ergeben ; doch sind sie vor der Ehe meist feuscher als Eugläuderiunen gleiches „Standes, was eine Felge der älteren Geseze über uneheliche Kinder zu seyn scheint. : i | :

Da die Englischen Einwohner aber nicht geneigt siud, wit ihnen ¡u verkebren , so leben sie meist in gewissen Gegeuden beisammen, was den Uebergang in eine andere und bessere Lebensweise erschwert. Dicezenigen, deren Sitten schon verderdt waren, bevor sieJclaud ver- liegen, werden in Eugland oder Schotlaud meist noch schlechter, weil sie alle Rücksicht von sh werfen uud bald gewahr werden, daß die biesigen Geistlichen sie nicht so zügelu können, wie die katholischen in Jriand. Auch die Trenuung von Aeltern, Verwaudten und Freun- den wirft in dieser Beziehung oft nachtheilig. Diejenigen, welche unverdorden nah England kemmen , verbessern meit idre Sitten, st{0n dadurch, daß fie anhaltend beschäftigt, dem Mangel! weuiger aus: gesezt sind und dem guten Beispiele ihrcr Mitarbeiter folgen.

Daß viele Landbewohner Jrlands zu dem überwiegenden Stadtleben Englands übergehei, verdirbt mgncmal ihre Sitten; doch haben sic in! Ganzen mehr gewonnen, als etwa die Engländer durch die neue Gemeinschaft verloren. Jhre Lebensweise kann nur allmälig durch Belehnung, Beispiel, Unterricht n. st. w. auf eine höhere und beffere Stufe gehoben werden. :

Die Verbrechen, welche sie in Eugland begehen, sind_nicht gefähr- licher Art (wie so häufig in Jrland), sondern meist Folge hestigen Temperaments und der Trunkeulcit, | e

England zahlt ansevniiche Summen für Jrländische Arme, um so aufebnlicher, da sie nicht immer in der besien Weise verwandt wur- Ten Die Jrländer selbst helfen sich untercinandcr (so viel es ibe Lrfte irgend erlauben) mit großer Mildthätigkeit.

Die Einwanderungen aus Jrland finden statt und haben zuge- êommen, 1) weil die Anforamenden (wie gesagt) höheren Lohn und dauernd Veschäftiguug finde, 2) weil viele Englische Landleute uu- gern ciu Stadtleben beginnen, 3) weil die Verbindungen Engli. icher Arbeiter zuu Erzwiagen héheren Lohucs Nachfrage nach Jr- ändern herbesslibrteu, À) weil das Eigenthum ín Jrland minder ge- “echert und kein Urmengeseß zur Untersiüßung der Hülfiosen vorhan: den f, 5) weil die Kosten der Einwanderung, seit dem Einführen der Bam schiffe so gesunken sind, daß der Maun für die Ueberfahrt gewéhnlicy nux inen A a ja oft nur einen halbeu Shilling, oder inf Slberga 6 rant. S aus Jrland siatt, würde man mehr

E : zogen baben; doch läßt sich anf keine gros Zah! von Arbeitern aus diefer Gegend rechnen. Die Hochlän-

M E E

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Subhastations-Patent. Notbwendiger Berau) ] K. Obver-Landesgericht zu Marienwerder. [den wird. Das im htesigen Departement fm Culmschen Kreise belegene Rittergut Bartoszewêce Nr. 3. (früher Nr. 6)

neb Pertinenzien, abgeschäßt auf 18,050 Thlr. zu-

E H A E Zti erde B ri os Sf Na O S A O O Pia E C Le A S Gie

von gauderen cinwirfeuden Umständen), die Konkurrenz mit anderen

der Herr Justiz- Kommissar Breichaupt zu Havelberg vorgeschiagen wird, zu melden, sonst aver zu gewär:- | erwarten. tigen, daß. sie für todt erflärt und ihr nachgelassenes „Vermdzen ihren legitimirten Erben verabfolgt wer: Der Rath der Königlich Sächsischen Uta) der vollfiändige Anweisung, alle Sorten d

Kyriß, den 11. November 1836. i Konitg, Prei Stadtgericht

295

der sind Hirten, Fischer, odér Ackerbauer, abgencigt in Manufakturen zu arbeiten, und weniger bereit und geschickt, neue Arbeiten zu exler- ueu als die Jrländer. G An diese Thatsachen erlaube ih mir ciaige Bemerkungen au- ureiheu : 8 ; 1) Es findet zwischen Engländern und Jrläudern weder in Hin- sicht auf geistige, noch sittliche Aulagen ein wesentlicher Unterschied statt, und die hier oder da hervortretenden Mängel werden durch Be- schäftigung, Erzichung, wechselseitigen Einfluß und gleichartige Be- bandlung am besten genindert, ja vertilgt werden. : i 2) Die Höhe des Arbcitslohnes wird feine8weges allein durch die Zahl der Arbeiter bestimmt, soudern in legter Stelle weit mehr durch die Möglichkeit aus dem Üüberschießenden Ertrag des Gewerbes Ar- beitslohu zu zahlen. So wäre es z. B. schr thöricht, zu glauben: wenu die Zahl der Arbeiter in einer Manufaktur plößlich um die Hälfte vermindert würde, lasse sich das Lehn für die Uebrigen um die Hälfie erhöhen. : L ; » 3) Je geringer das Ardbeitslohu, desto leichter ift es (abgesehen

Ländern auszuhalten und die Manufaftnren zu erweitern. Diese Folge ist zum Theil durch die Frländischen Ardciter cntfianden, obe daß das Arbeitslohn so tief sank, daß die Beschäftigten davou nicht mecdr leben fönnten. Oder wenn es iu etwas für die Engländer sank, so stieg es mindestens in dersclben Verhältniß für die Jriänder. 4) Gleichen Vorthei!, wie die Manufakturisien, habcn die Land- bauer durch das Einwandezd der Jrländer sür die Zeit der Acrndte. 5) Den Mittelpnukt Man; ca Sache, recht eigentlich den Na-

gel auf den Kopf, hat Herr Alexander Carlite, Baumwollen-Fabrikant in Paistte, getroffen, wenn er sagt: „Die unermeßlichen Koblenlager unter uns, und (so zu sagen) die unerschöpflichen Bergwerke für Arbeit in Jrland, bilden zusammen eines der größten Geheimuisse der fast beispiellosen Wohlfahrt des Landes.“ Niemand leugnet dies in Bezug auf die Kohlen, auf den nnorganischen Reichthum des Landes; ich bin aber überzeugt, nah wenigen Jahren wird über den Wer1h des Reichthun:s an lebendigen Kräften, diese!be Ansicht allge- mein herrschen. Da ich annehmen darf, Jhr scid bereits heut hier- | über mit mir cinverstanden, so erspare 1ch mir alle weitercn Beweise,

die so nabe zur Hand liegen. D Ol.

———————————M——_——

Jn der Sißung der Akademic der Wisseuschaften zu Pa: ris am 6. März stattete die Kommission ihren Bericht ab über das von Herrn Mozard der Akademie vorgelegte Papier, welches allen Be- dinguugen iz Bezug auf die Sicherheit bei Anfertigung vou ofentli- chen und Privat-Dofumcuten entsprechen sollte. Herr Du mas, wei- cher den Bericht verlas, bemerkte, das genannte Yapier könne nicht zu Stempel-Papieren verwendet werden, weil die Schrift sich eben fo gut darauf vertilgen lasse, wie auf dem bisher zu diesem Zwecke ver- wendeten. Es 1 ferucr weniger dauerhaft, denn es enthält mebr 7 Wasser und if daher leichter zersiörbar; es verbrenut sebr schuell

| Bt.-Sehuld-Seh.

und selbsi wenn die Flamme ausgelöscht worden ijt, brennt es fort wie Zunder. Viele Substanzen, mit denen es sehr leicht in Berührung fommen faun, z. B. Schweiß, Urin, Wein, Kaffce, Seifwasser ü. st. 1m. verändern eben so scine Farbe, wie die chemischen Neagentien selbsi. Flecke auf diesem Papier fonnen daher keinesweges eine be: gangene Fälschung beweisen. Die von der Kommission gefaßieu Be- schili}se, daß das von Herrn Mozard vorgelegte Papier weder die theil: weise noch die allgemeine Verfälschung verbindere, und daher vor dem bisher angewendeten Stempel-Papier feincn Vorzug babe, wur= den von der Akademie angenommen. Es wurde der Afgademie fo- daun ein Gpps-Abguß von dem Kopfe des Vinotherium giganteum vorgelegt, und Herr Boussiugault übersandte cine Abhaudlung über den Einfluß der Atmosphäre auf die Qualität des Weines. Er ist zu dem Resultate gelangt, daß die. während der Reife berrscheude Temperatur fast ganz ohne Einfluß ist, oagcgen if während des Wach- sens der Pflanze eine mittlere Temperatur von 17° C, (13,96 R.) nothwendig, um einen guten Wein zu erbalten. Es ergiebt sich fer- ner aus Herru Bonsfingault’s Untersuchungen, daß reguichte Fahres- zeiten für die Quantität des Weins weniger günstig find, als trok- kene, während man bisber gerade das Gegentheil annahm.

een E S E D L L M B E D TÉEUEEL D H ELLES A E E L L-L E E E E E E E R E E 10

Ansvwürtige Börsen. i Amsterdam, 8. März.

Niedetl. wirkl. Schuld 521/, 59%, do. 10612/ „. Kanz-Bill. 22%. 00% Span, 21%. Paznve T, Ausg. Seh. —. %ZinsL

87/16. Prouss. Präm -Seb, 112! 4. Polu. —. GQesterr. Mot. —.

Aotwerpen, 7. Miürz. Ausg. Sch. —, Zinsl. 85/,. G. Frankfurt a. M., 10. März. Vezterr. 5%, Met, 104%, G. 4%, 997/ 6. G.

Passiy& ——, Nea6o Aub), 2% 5

2A V,

2 z A dia G iz T

für die

Dresden, am 4. Mâtz 1837

demie der hildenden

S M E: Oa C O R I M T C R) T P H E I IEE A COR R M As M E A2 T C

I C E

guttige Ausfiellung der verspäteten Arbeiten u

G, 1%, 2474. 249%. Bank-Actien 1643, 1641. Partial-Obl, 1,

&. Loecse zu 500 Fl, 11314. 1134. Loose zu 190 Fl, —. Preuss,

Frä, - Sch, 6454. 64%. do. 4% Anl. 100. G. Poln. Loose 63,

6434, 5%, Span. Aul. 2234. 2314. 214% Holl. 5334. 5314. Paris, 7. März.

5% Rente 167. 35. 3% do. 79.65. 5% Neap. =— t Span. Bente 26/4. Passive 74. Ausg. Seh, —. Neue Aux Sch. —. 8% Portug. 32

Wien, 8. März. 29% 100154, 3% 757/16 2/% 562 Neue Anl. —.

5 9/, Met. 10474.

1%, —. Bank-Actien 1364!

10e B 6 r se,

Den 13. März 18837,

Amttlécher Fonds- und Geld-Cours- Zettel Pr. Cour, Pr. Cour. Brief. Geld, Brief. | Geld, 102!/, | 102 103% | 1027, 6A */s 973, 97 D 106),

B erl

Pomm. o. Kor-u Neum, do. 64g do. do. do. Scbleaische do. BRüeckst. C. und Z. Sch. d. K. u. N.i—| 86 _ Gold ai marco j 215 1/214 e Nene Ducaten 18! Danz. do. in Th.'—! o. Frieâdrichsd’or 2/3 TFrestpr. Pfandbr. 103 102!/, JAnd. Goldmün-

Grossh. Bos. do. 4| 103%, ! 1031/7 f zen à 5 Thl. 12/2 Ostpr, Pfacdbr. (4 103% } Disconto is

Pr. Eogl. Obl. 30.“ PrämßSeh. d, Bech. |-—--

Kurm.Gbhl.m.1.C.|* 102/4 o /4 s 1024

Na, Tot. Seh, do. 102 Berl. Stadt -Ol1,! 4] 102% Ecuigsh. da. C S Elbinger do. | 43/5

Meteorologishe Beobachtung.

Abends j 109 Vie. ß

Morgens Nachmittags 6 Uhr. Zu

1837, 12 Mas Beobachtung. T I. R E) S o ps

1

| Cufibrua, a) 889 39‘Mor. | 332 71'Par. [332,99 ‘Par. Quellwärme 6,69 ÿ

Luftwärme E 1,29 R; dle 739 N. [4+ 2,59 R. f Fluliwärme 1,90 3, A ... E R. p e R. f e N. | Bodenwärme 2,10 unfijättigung S0 vEt. | Z9 yEt. | I ( x : : ; V Ausdü 38‘ Y ABettep. eee | halbheiter, heiter, heiter. ues stung 0,022} Wind... .... | SSW, SSDO. SSD. ff} Ziederschlag 0. k Nathtkälte 4-0,8 04

Wolkenzug. | SSW. j / Tageémittel: 332,76/ Par... 4-379 R.. —01° R... 74d

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 14. März. Jm Opernhause: Rothkäpp Freen-Oper in 3 Abth, mit Tanz. Musik von Boieldieu.

Im Schauspielhause: 1) Les premières amours. 2) I wemière représenlalion de: Les denx Maris, vaudervilte

« Par Seribe, 3) Le Philtre champenois, vanudeville e

acle, Entre la première et la seconde pitce. Mr. Fran

ève du Canservatoire Royal de Musìqne de Paris, chanler

e Lac. paroles de Mr. de Lamartine. musïque de Mr. Ni

dermayer, entre la seconde et la troisiîème pièce , il eln

lera: 1) A la grâce de Dieu. 2) Son Nom, romances no velles de Mlle. Loisa Pauget.

Mittwoch, 15. März. Juin Schauspielhause: Das K{ chen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., n einem Vorspiele in 1 Akt, genannt: Das heimliche Geri von H. v. Kleist.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 14, März. Julerl, die Pubmacherin. \m [i

rende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. (Herr dk mann: Licinerl.) Vorher: Der Brautschleier, Lustspiel i Akt, von Frau von Weißenthurn.

Mittwoch, 15. März. Die Ballgacht. Große Oper i Ukten, Mußk von Auber.

Redacteur Ed. Cottel.

Pitt R T 1 A I ACIE 6 Daran 2 ann

Gedruckt bci A. W. Hayn,

f E Ei L E L ACAO Er A É T Fi A E G E E: R I E O T6 D U t i Aa A R A A A NNE B A

Preußischen Staaten.

(U De DY. Bade in Berlin, Fâgeritraße Nr. [is erschienen: | Die Destilation auf kaltem Wege,

e

Künste. \pelte und einfache Brandweine u. Liqu :

l

{54

T, (E 7 E Literarische

Y

folge der nebsi Hypothekenschein und Bed:ngungen in der biesigen Registratur einzusehenden Taxe, soll am 19 Augufñ 1837, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subßaßirt werden.

A T6 Besißer dieses Guts, Amtmann [zu Niendorf, Levin Kobow, wegen böslicher Verlas- Zugleich wird der Besiß s Z N der A in extenso den Mekien- durch zur Wahri 11g seiner Gerechtsame vorgeladen |burgisch - Schwerinfchen Anzeigen eingerückten . Edic DAEO A ee Leg 5 talen ein Termin auf den 22. April dieses Jah- [wicd Pränumcration angenommen auf: res angeseßt und dexr gedachte Lecin Kobow zur : ! : Rechtfertigung über scine Enternung veremtorisch bei Strafe unfechlbarer Aufhebung seiner mit der Das auf der hiesigen Friedrich- Wilhelms-BVorstadt Supplicantin bestehenden Ehe und weiteren rechtlt- ¿uh o, 10 belegene Wohnhaus des Steuer-Control-|chen Erkenntnisses dazu vorgeladen worden, so wird feur Kleist, auf 6715 Thlr. 9 sgr. 4 pf. taxirt zusolge solches hierdurh fernerweit gemeinkundig gemacht Gegeben (Züsirow, den 4. Februar 1837, | Großherzoglich Melklenburgsche, zur JFu- Pasd Ca 4 26, sli z-Kanzlei allerhöchst verordnete Direkt: d s T tov, Vice-Direktor und Räthe.

Niesenbecck, da dessen Aufenthalt unbekannt ist, hier

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht Cöslin.

Huvotbefenschein und der in der Registratur einzu- schenden Taxe, soll

am 14. Juli 1837, 11 Uhr, an ordentlicher Gecichtsftelle subhastirt werden.

Ciölin, den 16. Dezember 1836. (Lo)

Wann auf den Antrag der verehelichten Kobow.|

ged. Vof, zuiLieven, wider ihren Ehemann, den voc- |

maligen Hauswirth zu Liepen , nahmaligen Knecht | und in allen Buchhandlungen Deutschlands, in Betck eine nôthioen Farden, versch. Sorten gen! lin bei E. S. Mittler (Stewbahn Nr. §8), so Wie); 1dweitte und Li : S i ; I

in dessen Handlungen in Posen, Bromberg, Culm Hfalbdiveine und Liqueure und elnen guten

g in Greifswald,

und Gnesen, und bci L Bamber

J 426 degit

deilica!o a S, M. Ferdinand

G Brandt.

Kdyigl. Land- und Stadtgericht

E E —__—

1) Dee Handlungsdfener George Christian Hein- rich Wildegans, hier geboren den 20. März 1802, welcher die leßte Nachricht von sich im Fahre 1823 aus Vließingen in Hollend gegeben hat,

S Fuüni 1796, welcher im Jahre 1813 bei der Landwehr eingestellt und verschollen ist,

mer, werden auf dex Antrag ihrer resp. Geschwister vorgeladen, sich vor oder spätesiens den 28. Sep-

i Bekanntmachung. Edictal-Citation. Die Kunst-Ausfstellung bei dec Königlich Sächsischen Akademie der bildenden Künfse i zu Dresden betreffend. Die dffentliche Ausstellung von Kunsiwerken bei der Königl. Sächs Akademie dec biidenden Künste Cacl Friedrich Kleinhammer, hier geboren den |zu Dresden wicd für das Fahr 1837 : Sonntags den 30. Fuli erdfnet werden, und es iff als leßter Termin zur ste deren etwa zurücgelassene Erben und Ecbneh- [Einlieferung der T Gegenstände der B93

“1d, w U festgesett worden. Bei Nicht - Jnnehaltung d!eses tember 1837 vor uns angeseßten Termin entweder leßten Lermins haben die Einsender, wo nicht die peesdntich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu} Verweigerung der Aufnahme selbfi, doch eine minder

gen, bestehen wird. und jedex Erwartung entsprechend.

arren e

5 Gy

oco La Accademici- dell: con correzloni ed agciunte

Bao not

Inmpecatore d'Austria, Re d'Ungharia ete. etc. : l Vernnua 1836, Preis jedes Heftes 225 sgr. oder 18 gr. Sächs Cour. | / Der Abalo Paolo Zanotli, chou vor 30 Fahren | Mitarbeiter des P. Cesari ain V vcabalario della | (rasca, seßte seitdem das Studium der Klassifer und, n, seine philologischen Forschungen o eifrig foct, daß lin bei E. S. Mittler (Stechbahn Nr. 2): er nun, m Aen reichen Schat,e von Worten, Aus- drücfen und Nedensarten des reinen Ftalienischen | 6 - 8 die JFdioms und blühenden Stples (beilän{tg 5000 d bee und t Ga N ebens für der Zahl) versehen, sch zu eiuer neuen Ueberarbeitung|Le7 7 o : : ; Tarl Rit dieses ausgezeichneten Werkes entschließen kounte. frühe Ausstehen aizugewbhnen. Von Car Wir g!auven daher mit Zuversicht den Freunden des Jtatienischen Sprachsudiums in dieser Ausgabe die AERNANDNe der bisher erschienenen verbcißen zu # dnnen und bemerken nur noch, daß das ganze Werk| ; n In 6 Bânden, jeder von 7 Heften aus circa io B09: Aifidndei daselbe, Aeu an R N : î 5 . E ' . e ü Druck und Papier sind elegant anzuwenden if. Eine núbliche Schrift für Jeden

mama mera Uf Faltem Wege, eben so gut, und um 20

‘die feinere Sorte dem Fam.-Rum an Wohlge(/f

c lei % Cu. F fr 6 : Ur Freunde des Jralienischen Sprachstudiums. |: S As E , “Fu Friedrich Kolke’s Buchhandlung in Wien ¡in Nichts nachfeht, nebsi einec Anweisung, de}

/ritus zu rectificiren., und die zur Färbung der W

Extrakt zu bereiien. Von Rudolphi. Preis 1 Thlr. Der Verfaßer machte unlängst bekannt, daß 9 gen ein Honorar von 3 Thlr. in dec Destilatio! ¡taltem Wege Unterricht ertheile. Da nun viele forderungen von Auswärtigen eingegangen sind erflärt der Verf. , daß es 1hm anx Zeit mangelt, diefen Genüge leisten zu lônnen, er sich“ jedoch!

J A E L Lur A

Ber enu 4

L {lesen hat, eine gedruckte Atiweisung zu lit

[nach welcher ein jeder selb] die Destilation auf] tem Wege volljtehen kann.

e ———— —-

Wahrhaft nüßliche Schriftett.

..

Fn allen Buchhandlungen snd zu haben, in ®

De D U

Nebst Mitteln, 1d

Dritte Auflage. 8o. Geh. Preis 10 sgl Die heilsamen Wirkungen des j Ad C0 S a1 C M

Von Pr, August Schulze. 80. Geh. Preis

geruhet.

M po E billiger, als auf der Blase zu bereiten , ingl\s «La Cen. 2 Sorten Kum um 25 pCt. biliiger, von wt

A T4.

C E P C ASR S SBAS I E La: E E R Bir D T R E L M I Gs M E R Eg

P S Bi SLMA A I

Mittwoch den S: LBA E S Lia S C E E: tut a r E A o U Ea A E E

E Le E a Er E ——— r E

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Haupt- Stempel -Ma- azin- Assistenten Meißner den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen gerußt.

Se. Majestät der König haben dem emeritirten Tatholischen Pfarrer Kalcker zu Schafhausen, im Kreise Soest, den Ro- then Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Kammerherrn und

AMajorats-Besizer von Stangen zu Littschen bei Marienwer-

sder den St. Johanniter-Orden zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Unterbedienten. Ho-

Mh enstein bei der Silber-Kammer in Potédam das Allgemeine Ehrenzeichen, so wie dem Zeesener Albert Kahmkte zu Wollin die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht. Kae einmaliger i

Se. Majeftät der König haben die erledite Stelle des Prásidenten des Kurmärkischen Pupillen - Kollegiums dem Ge- heimen Ober-Justiz- und Geheimen Ober-Revisions-Rath E iin- dec zu übertragen und dense!ben zum Kammergerichts - Präsi- denten und Präsidenten des Kurmärkischen Pupillen- Kollegiums zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- Rath, Freiherrn von Stein, beim hiesigen Konsistorium und Provinzial Schul - Kollegium zum Geheimen Negierungs- und vortragenden Rath im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten zu ernennen und die diesfallige Bestallung Allerhöch zu vollziehen geruht. A

Des Königs Majestät haden dem Professor in der medizi- nischen Fakultät der Universität zu Halle, Hr, Krukenberg das Prädikat eines Geheimen Mevizinal-Raths zu verleihen und das darüber ausgefertigte Patent Allerhdch sel zu vollziehen

S

L, i

Abgereist: Der Königl, Dänische Kammerherr, außer- ordentliche Gesandre und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischzen Hofe, Obers Freiherr von Löôwenftern, nach Kopenhagen.

Stantrei ch.

Paris, 8. März. Gestern arbeitete der König mit dem Minister des Jnnern und begab sich darauf nach Versailles. Der Präsident der Deputirten - Kammer hatte ‘eine Audienz bei dem Herzoge von Orleans.

Gestern gegen den Schluß der Sizung der Deyutirten- Kammer war man allgemein überzeugt, daß das Ministerium eine Majorität von 30 bis 40 Stunmen haben würde. Auch läßt sich der Eindruck nicht beschreiben, den die Ankündigung des Präsidenten, das Geses sey verworfen worden, in der Ver- sammlung hervorbrachte. Die Aufregung in der Kammer er- innerte an die bewegtesten Sißzungen des Konvents. Die Depu- tirten der Opposition s{chwenkten ihre Häte unter dem Ruf: Es lebe der König! Es lebe die Charte! Man drückte sich die Hände, fiel sich um den Hals u. dgl. in. Die Minister verließen jogleih den Saal und begaben sich zum Könige. Als Folge der darauf in den Tuilerieen stattgehabten Berathungen knn man heute nachstehende kurze Ertlärung der Charte von 1830 betrachzen: „Das Ministerium vom 6. September wird sih vor dem Votum der Kammer nicht zurückziehen. Seine Absicht war, die Mannszucht in der Armee zu schärfen und der Rückkehr betrübender Aergernisse vorzubeugen; nachdem die von den Ministera vorgeschlagenen Maßregeln verworfen worden, kann die Verantwortlichkeit nicht auf sie zurückfallen.‘“ Umständlicher äußert si das Journal des Débats, das die

erwersung des Geseß-Entwurfes namentlich der Rede des Gras fen Jaubert beimißt, die ein Theil der Kammer für den Aus- druck der Gesinnungen des Ministeriums gehalten habe, wäh- rend Herr Jaubert immer nur in scinem eigenen Namen |preche. „Wir wollen die Kammer nicht anklagen““, sagt das gedachte Blatt, „wir wollen nicht die Verantwortlichkeit für die Gefah- ten, denen das Geseß vorbeugen sollte, auf sz wälzen; wir wo!- len nicht die Disziplin als geschwächt, die Kriegsgerichte als entnervt darstellen. Mögen Andere das Uebel übertreiben ; wir zichen es vor, bloß den Gründen nachzuforschen, die das Votum der Kammer veranlaßt haben, um daraus nüsliche Lehren für die Zukunst zu entnehmen. Und werin wir also handeln, so geschieht es in der Ueberzeugung, daß die ammer, so gut wie wir, eine getreue und wohldisziplinirte Armee zu haben wünscht, daß sie, so gut wie wir, über das Ver- dift der Straßburger Jury entrüstet ist, daß, mit einem Worte, ihre Gesianungea die besten und rectlich{ten sind. Weshalb hat sie denn aber das ihr vorgelegte Geses verworfen? Ohne Zweifel thut es schon jekt mehreren Deputirten leid, daß sie eine s{warze Kugel in die Wahl - Urne geworfen haben; der Ausbruch unbezähmter Freude, mit welchem die Opposition die Verwerfung des Geseß-CEntwurfes begleitete, und den man füg- lich als ein Frohlocfen úber die künftige Ungestraftheit der mili- tairischen Aufcührer hätte betrachten fönnen, muß ihnen in die- ser Beziehung die Augen gedffnet haben. Das Bemerkenswer- theste in der gestrigen Si6ung is, daß weder der erste Artikel des Gesetzes, noch die dazu beantragten Amendements überhaupt zur Berathung gekommen sind. Herr Jaubert hatte eine geists reiche und heftio? Rede gehalten. Die Leidenschaftlichen geriethen dadurch in Haræisch; man beeilte sich, abzustimmen, und das Ge- ses wurde verworfen. Dies ist die äußere Geschichte der Si6ung ; was dagegen die innere betrisst, so wollen wir sie hier nah un- serem besten Wissen erzäßlen. Es giebt keinen loyaleren, keinen

Cs ; ic Zt E R A E e Dev Di O USAIE S E A A M T OTECNON I L ID A A: V A I S E A L P A L

fceimüthigeren Deputirten als Herrn Jaubert; daher wirkt seiite - ede auch immer mächtig auf die Kammer, und jedes seiner : Was man aber nit, weiß oder wenigstens

Worte hat Gewicht, sowohl innerhalb als außerha!b der Kammer nicht hinlänglich berücksichtigt, ist, daß Herr Jaubert immer nur seine cizene Meinung und niemals die einer Partei oder der Regierung ausdráckt: er hat zu viel Unabhängig- teitélltnn, als daß er jemals fúr einen Doilmetscher des Ministeriums gehalten werden könnte. Wenn er also verlangt, daß bei Empörungen mit bewaffneter Hand die Bürger vor das Kriegsgericht gestellt werden, oder wenn er gegen die Regierung cifert, daß sie besoldete Beamte habe, die in der Kaminer gegen sie stimmten, so spricht er immer nur auf seine eigene Gefahr. Er befragt zuvor Niemanden und macht auch Niemanden zu seinem Vertrauten. UnglüElicherweise bilden fich nun aber einige Personen ein, daß, weil Herr Jaubert ein Freund der Regierungist, er auch stets im Namen der Regierung rede; andere Personen glauben dies vielleiche nicht, stellen sich aber so, als ob sie es glaubten, um die Vermuthung aufkommen zu lassen, daß die Regierung ge- heime Gedanken nähre, die sie nicht offen einzugestehen wage, uit denen aber der offenere Herr Jaubert herausplaße. Man sieht ihn sonach gewissermaßen als den Vorläufer der Absichten des Mini: steriums an, und hierin thut man ihm sehr unrecht. Dasselbe istohne Zweifel auch gestern geschehen und wir betrachten daher unsererseits das Votum der Kammer als einen bloßen Jrrthum, eine Täu- schung, eine Ueberlistung. Die Kammer hat fich vor einein Hirn- geipinnste gefürchtet; sie hat geglaubt, daß Alles, was sich be- wege, auch lebe, daß Alles, was laut schreie, auch eine Stimme habe. Wie sehr wir indessen auch die gestrige Abstimmung be- klagen mögen, so fönnen wir do nicht umhin, uns zugleich eine gute Lehre aus derselben zu ziehen, diejenige nämlich, daß die Kam- mer um die Zukunft keinesweges besorgt ist, Uund daß, wie sehr auch von gewissen Seiten die materielle Gewalt heraus- gestrichen werden mag, sie sich doch stets erinnert, daß sie einer constitutionnellen Regierung und keiner militairischen angehört. Dies ist die Lehre, die, unseres Erachtens, aus dem unüber- legten Votum der Kammer hervorgeht. Was die Regierung betrisst, so würde sie sehr Unrecht haben, wenn sie dieses Votum als einen Ausdruck systematisher Opposition gegen das Kabinet betrachten wollte. Nicht das Ministerium, sondern das Dis- junctions - Gese, vorzüglich aber die Rede des Herrn Jaubert und die Worte, deren sich zuweilen die Presse bedient, sind von der Kammer verworfen worden. Die Minister mögen daher getrost der Zukunft entgegengehen : wir stehen ihnen dafúr, daß sie nicht reuen wird. Jm Journal de Paríts liest man dagegen Folgendes: „Welches sind die Ursachen, die die Verwerfung des Geseß - Entwurfes herbeigeführt haben? Wahrlich! Dieselben sind zu zahlreich, als daß wir sie inmitten der Aufregung, in der wir uns befinden, alle aufzählen könnten. Wir wollen heute nur bemerken, daß die Nachgiebigkeit des Méi- nisteriums, seine Tendenz, in untergeordneten Mitteln die Stärke zu suchen, die es auf der Rednerbühne finden müßte; kurz, seine unbegreiflice Schwäche, den hohmüthigen Ansprüchen der Op- position gegenüber, die Ursachen sind, weshalb die Majorität sich zersplittert und aufgelö hat. Wie! Die Rednerbühne ist da, das mächtige Organ der Kraft und des Willens, und Herr Molé besteigt dieselbe im Namen der Regierung, um zu erklären, daß die Anwendung der Kriegs-Beseße auf bärgerliche Mitschuldige von Militairs eine Verlegung der Charte scy; was so viel heißt, als daß die Regierung des Königs im Jahre 1832 die Charte verlegt hat! Wie! Herr Guizot und Herr Persil be- stätigen diese Erklärung dur ihr Stillschweigen! Wie ! Die Rednerbühne ist da, das Organ der Kraft und des Willens, und Herr Guizot besteigt dieselbe nicht ein einziges Mal, um die allgemeine Aufmerksamkeit der Kam- iner auf den Zustand des Landes, auf die Nothwendigkeit, der Ungestraftheit cin Ende zu machen, hinzulenken! Und er, Herr Guizot, dessen mächtige Stimme die Sophismen der Herren Berryer und Chaix- d’Estange sicherlich vernichtet haben wúrde, er schweigt, er bleibt unbeweglih und stumtn auf sciner Bank! Wir nehmen feinen Anstand, es auszusprechen : das Geselz ist durch die Worte des Herrn Molé und durch das Schweigen des Herrn Guizot getödtet worden. Beide sind gleich tadelns- werth.“ Die Oppositions-Journale jutesln natúrli üher das Resultat der gestrigen Abstimmung, indeß wird ihre Zreude durch die Erklärung, daß das Ministerium nicht abtre- ten werde, cinigermaßen getrübt. „Bisher““, rusc der Temps in seinem Unmuthe aus, „hatte man immer geglaubt, daß das Mé- nisteriuin bei wichtigen Prinzipien - Fragen die Majorirät ha- ben müsse. Das Kakiner vom 6. September denkt darüber anders.‘ Ein ‘anderes Opyositions-Blatt tneint, es sey etwas Seltsames und Unerhöutes in einer Repräsentativ-Regie- rung, daß das Minisieriuin der Kammer zurufe: „Wir blei- ben am Ruder; Jhr übernehwmt aber nun die Verantwortlich- feit fr Alles, was aus der Verwerfung des Gese6-: Entivurses entstehen kann!“ Dies sey eine Anomalie. Ein conftitution- nelles Ministerium könne wohl sagen: „Wir wollen unter die- sen Umständen die Verwaltung nicht weiter führen, da uns die bestehenden Geseße nicht zureichend erscheinen und wir deshalb die Verantwortlichkeit für die Ereignisse nicht übernel men tön- nen: Wenn es aber sage: „Wir wollen zwar noch ferner regieren; aber Du, Kammer, wirst verantwortlich seyn““, so sey dies eine im höchsten Grade verfassungswidrige Sprache. Uebri- gens möge man sich erinnern, daß die Journale des Herrn von Viklele auch noch am Tage vor der Auflösung seines Ministeriums versicherten, daß das Kabinet niczt abtreten würde. Die Gazette de France sagt: „Ehre der Depu- tirten-Kammer! Sie hat das ganze doctrinaire System über den Haufen gestürzt; sie hat gesehen, wohin man sie fúhron wollte. Es ist Licht geworden. Der Despotismus entwickelte sich und würde nicht mehr aufzuhalten gewesen seyn. Dieses Ereigniß ist kolossal. Die Kammer hat jest dasse(be gethan, was der Cassationshof in Bezug auf den Belagerungs-Zustand that, („Ja wohl‘, sagt das Journal de Paris, „der

Cassationshof entwaffnete damals die Regierung, und die Kam- mer hat das gegebene Beispiel vollständig gemacht !‘/)

Ie der Abstimmung úber das Geseß wegen der Erblich: keit der Pairie waren die Deputirten nicht so zahlreih versam- melt als gestern. Damals nahmen 421 Mitglieder an dem S*frutinium Theil. Gestern würden gerade eben so viel zugegen gewesen seyn, wenn nicht Herr Chaix-d'Estange Tages zupyor nach Tours hâtte abreisen müssen. Das Resultat der Abstim- mung ist lediglich dem Eifer einizer Oppositions-Deputirten zu- zuschreiben. Herr Golbery, der fiebertrank das Zimmer hätete, ließ sh in Betten einhüllen und fuhr einen Augenbli nach der De- putirten-Kammer, um eine schwarze Kugel in die Ürne u werfen. Die Herren Teyssère und Petou, die ebenfalls egen das Gese6 gestimmt haben, waren gestern Vormittag mit ourierpferden angekom- men; der Erstere hat 100 Meilen zurückgelegt und war nur mit der größten Anstrengung noch zur rechten Zeit eingetroffen. Herr Viennet hat gar nicht mitgestimmt; er erklärte den Mint stern, daß er feine Opposition machen wolle, aber auch das Ge- seß nicht billigen könne, deshalb werde er sich neutral halten. Der Messager macht 200 Deputirte namhaft, die angeblich gegen den Geseß- Entwurf gestimmt haben; unter ihnen befindct sich auch Herr Royer - Collard.

In der heutigen Sibung der Deputirten-Kammer

führte wieder Herr Dupin den Vorsis. Von den tiniftern war bei Erdffnung derselben kein einziger zugegen; bald darauf aber erschien A Gasparin und nahm seinen gewöhnlichen Plab auf der Ministerbank ein. Während der Vorlesung des Protokolls bildeten sich zur linken Seite zaßlreihe Gruppen, die sich dem Anscheine nach von dem heutigen Berichte des „Journal des Débats‘ úber die gestrige Si6ung unterhielten. (S. oben.) Etwa nach einer halben Stunde traten der Graf Molé und Herr Guizot in den Saal, und bald nah ihnen auch der Großsiegelbewahrer und die Minisker des Handels, des Seewesens und der Finanzen. Der Kriegs-Minister allein war abwesend. An der Tagesordnung waren die Berathun- gen über den Geseg - Entwurf wegen eines Kredits zur Ausbesserung der großen Landstraßen. Da indessen die Versammlung auch um 2 Uhr noch nicht vollzählig war, so legte mittlerweile der Handels-Minister mehrere Geseß-Entwürfe zur Verbesserung der Fluß-Schifffahrt und zu verschiedencu HDafenbauten vor. Jn einem dieser Gese6z-Er twúrfe werden 7 Millionen für die Schifffahrt auf der Maas von Sedan bis nach Belgien und § Millionen für die Schifffahrt auf der Seine stromaufwärts von Paris verlangt. Nachdem diese Geseß-Entwürfe zum Druck verwiesen worden, erdfnete Herr Carl Dupin die auf der Tages-Ordnung stehende Debatte mit einem sehr aué: führlichen Vortrage, in welchem er den betresfenden Gesc6-Ent- wurf und namentlich die Absicht der Regierung , einen Theil des Tilgungsfonds zum Chausseebau zu verwenden, sehr nach- drücklich bekämpfte. Der erste Wahibezirk des Corrèze- Departements ifff auf den 30sten d. M. in Tulle zusammenberufen worden, um ftatt des kürzlih mit Tode abgegangenen Herrn Bedoch einen andern Deputirten zu wählen.

Der Beneral Bugeaud hat, wie der Moniteur heute ati- kündigt, von dem Kriegs - Minister Befehle und Instructionen erhalten, um gleich nach seiner Ankunst in Afrika ein Verfahren gegen diejenigen Offiziere des 62sten Regimentes einzuleiten, die eine Protestation gegen gewisse Stellen in dem Berichte des Marschalls Clauzel unterzeichnet, solche dem Kriegs - Minister CNSEID und gleichzeitig in die dffentlichen Blätter eingerückt haben.

__ Auf einen Bericht des Ministers des Innern hat dèr Kb- nig genehmigt, daß eine goldene Medaille zu Ehren des Her- zogs von Taraman geschlagen und demselben im Namen des Königs Überreicht werde, als ein Zeichen der Anerkennung für die Sorgfalt, die er verwundeten Franzdsishen Soldaten wä:- rend der Expedition nach Konstantine erwiesen habe. y

Der Justiz - Minister hat kürzlich eine Uebersicht von dem Zustande der kleinen geistlihen Seminare am 1. Januar 1837 auf das Bureau der Deputirten-Kammer niedergelegt. Es er- giebt sich aus derselben, daß es in den §0 Didcesen Frankreichs i121 solcher Seminare mit 16,619 Zöglingen giebt. Die Zahl dicser lestern hat sonach das geseßliche Maximum von 20,090 noch nicht erreicht. Die meisten Schüler befinden sich in den Seminaren zu Bordeaux und Toulouse, nämlich resp. 300 und 280. Für 196 Seminare sind die Ausgaben regulirt und be- laufen sich auf 4,215,300 Fr., also durchsnittlich auf 39,767 Zr. für ein jedes. Die Einnahme betrug im vorigen Jahre 4,015,110 Fr., mithin hat aus Staats-Fonds eine Sutnme von 200,190 Fr. augen werden müssen.

Auf den Antrag der Jnstructions- Richter beim Pairshofe sind kürzlich wieder zwei muthmaßlich in ‘das Meuniersche At- tentat implizirte ‘Personen, nämlich cin Commis, Namens Larue und ein Tageldhuer mit Namen Mohaud, gefänglich eingezogen worden. E S

Gestern Abend waren in allen Kasernen der Hauptstadt zwei Compagnieen von jedem Regimente fon __ Am 2iten d. M. beginnen, sowohl hier in Paris, als (1 Weichbilde der Hauptstadt, die neuen dreijährigen Wahlen der Nationalgarde. :

Außer dem ¡„Jeremias‘/ von Bendemann befinden sich auf der hiesigen Gemälde - Ausstellung noch zwei Bilder der legten Berliner Kunst-Auéstellung, nämlich die ¡„Hussiten- Predigt“ von Lessing, und „Heinrich 1V. vor Gregor 11.“ von Begas.

In einem Schreiben aus Bayonne vom ten d, heißt es: ¡Die seit einigen Tagen eingetretene skrenge Witterung lähmt die Operationen. Die Berge sind mit Schnee bedeckt. Briefen aus dem Karlistischen Hauptquartiere voin 2ten d. zufolge, har der Infant Don Sebastian am IUsten d. Lecumberry verlasje!nz und sich mit mehreren Bataillonen nach Villanueva begeden. Die Christinos machen keine Bewegung. És leidet je6t keinen Zwei- fel mehr, daß der vielbesprochene kombinirte Angriff} au den Mißhelligkeiten zwischen den Generalen der Königin gescheitecs