1837 / 87 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E S E R E

dagegen in den Kämpfen der Presse wenig Erfahrung; man verzcihe es mir daher, wenn ih meine Gedanken nicht immer mit der Zierlichkeit eines geübten Schriftstellers ausdrücke. Wenn man mich, eínen alten Soldaten, zwingt, die Feder zu ergrei- fen, um meinen Degen zu vertheidigen, so exinnere man sich, daß ich meinen Namen mit Eisen auf die marmornen Tafeln des Triumphbogens geschriebet habe, und mag daher mein De- gen meine Feder beshüßen! Jch werde die Wahrheit, die ganze Wahrheit sagen. Diejenigen, die dadurch verleßt oder” gedemüthigt werden, mögen es sich selbst _zuschrei- ben. (!) Damit meine Freunde und meine Feinde wissen, wo sle die Antwort auf jede Ariklage fitiden, so will ih gleich jeßt angeben, in welcher Ordnung ich die Gegenstände besprechen werde. 1) Werde ih meine Ansichten und mein System über die Kolonie Algier auseinanderseßenz 2) werde_ich die Grände zu den Expeditionen nach Mascara und. Tremezen angeben; 3) werde ih die Expedition nach Konstantine in allen ihren De- tails erzählen, und auf ‘alle Anklagen , die in Folge derselben erhoben worden sind, antwörten; 4) werde ich zeigen, warum es der Verwaltung von Algier an Einheit und Kraft gefehlt hat. Durch Aufklärung dieser vier Punkte werde ich rankf- reich eine genaue Kenntniß von den großen Thatsachen, die das Land hauptsächlich interessiren , verschaffen; und dann werde ih zu den Thatsachen. übergehen, die mich persdnlich betreffen: 1) Werde ih genaue Rechenschaft von der in Tremezen erhobenen Contribution ablegen, und der Mission des Herrn Baude ausführlich gedenken ; 2) werde ih die Angelegen- heit des Generals von Rigny in ihrer ganzen Wahrheit darstel- len; 3) werde ih die Anzahl und den Werth meiner liegenden Grände angeben, und die Dokumente beibringen, Fraft welcher ich in den Besiß derselben gelangt bin. Was diejenigen An- klagen betrifft, die darin bestehen, daß man notorische Unwahr- heiten erfindet, so erwidere ich. darauf nur: Ihr habt wis- sentlich gelogen!‘/’ Und nun, da ich Alles vorbereitet zu haben lauve, beginne ich. Möge mein Vaterland mich hören! Zu ihm preche iche mein Leben hat ihm immer zu seiner Vertheidigung gehört; jeßt úbergebe ih ihm dasselbe zur Beurtheilung!‘ èan erfleht hieraus, daß der Herr Marschall guten Muthes ist.

Der Staats-Rath versammelte sich gestern unter dem Vor- si6e des Großslegelbewahrers, um über die Frage zu berathschla- gen, ob die mehrerwähnte Protestation des Erzbischofs von Pas ris als eine Ueberschreitung der diesem Prälaten zustehenden Befugnisse zu betrachten sey. Ueber 100 Mitglieder hatten sich zu dieser Sibung eingefunden. Der Staats-Rath erklärte nach mehrstündiger Berathung: 1) daß die Protestation des Ertbi {ofs allerdings eine Ueberschreitung der ihm zustehenden Be- fugnisse sey; 2) daß die Beitritts-Erklärung des Metropolitan- Kapitels ebenfalls ein Rechts - Mißbrauch sey; und 3) daß die Protestation gleichwie die Beitritts-Erklärung unterdrückt (811p- prinée), und die Eintragung dex le6tern in die Register des Kapitels als null und nichtig betrachtet werden solle. Der Entwurf zu der desfallsigen von dem Könige zu unterzeihnenden Verordnung ward einstimmig angenommen.

Herr X. Marmier, Verfasser der „Briefe über Islfand“/, haé neuerdings eine Reise nah Dänemar!, Schweden und Nor- wegen angetreten, um in Kopenhagen und Stockholm seine Sorshungen über die Skandinavischen Alterthümer fortzuseben. Gleichzeitig hat Herr Marmier von dem Minister des öffent- lichen edt dea Auftrag erhalten, sich in den genannten drei Königreichen mit dem gegenwärtigen Zustande des dffent- lien Unterrichts zu beschäftigen, und einen ausführlichen Be- ridt daráber zu erstatten. 2

Die hiesigen Blätter melden die gestern erfolgte Rückkehr des Baron James von Rothschild von Frankfurt, und fügen hinzu, daß seine Anwesenheit bei den Umständen, in denen fich gegenwärtig die Börse befinde, ein wichtiges Ereigniß sey.

Ein hiesiges Abendblatt theilt nachstehenden offiziellen Bericht des General Evans an den General Espartero mit: „San Sebastian, 16. März, Herr Graf! Zu meinem Bedauern muß ih Ew. Excellenz anzeigen, daß die Hoffnun- gen, die ich auf meine gestrigen glücklichen Operationen grün- dete, nicht in Erfüllung gegangen sind. Kurz vor Tagesanbruch nahmen wir dem Feinde Sie leßten Verschanzungen auf den Höhen, die Hernani beherrschen, Und wir bereiteten uns eben auf einen allgemeinen Angriff vor, als wir eine bedeutende Ver- stärkung bemerkten, die auf der Straße von Tolosa heranrückte. Der Feind begann den Angriff auf der ganzen Linie. Drei

Bataillone wandten sich über die Brücke von Astigarraga ge» -

gen die Arrière - Garde unsers linken Flügels. Dies war der Punkt, wo wir die meisten Streit ráfte versammelt hatten, und wenn jene drei Bataillone gleich angegriffen worden wären, so würden sie wahrscheinlih geworfen und ihnen jeder Rúckzug abgeschnitten worden seyn ; aber das 1íte Bataillon der Englischen Legion, welches dem Feinde zunächst stand, ward von einem panishen Schrecken ergriffen und warf sich in der größ- ten Unordnung auf ein Castilianisches Bataillon zurü, welches seinem Beispiele folgte. Dieser Schrecken theilte sih allet an- deren Regimentern des linken Flúgels mit, und die Verwirrung erreichte bald den höchsten Grad. Die ersten Höhen auf unse- rer linken Seite wurden rasch verlassen, und die ruppen gingen bis zu dem Fort Oriamendi zurúck Der Angriff auf unseren rechten Flügel ward noch mit weit bedeutenderen Streitkräften unternommen, und unsere Vorposten wurden zurück eworfen. Äber den äußersten Punkt der Linie vertheidigte ein Bataillon der Königl. Englischen Marine, däs den Feind mit bewunderns- würdigem Muthe zurückhielt und auf dieser Seite jeden neuen Versuch verhinderte. Der Feind warf sh darauf auf die Arrière- Garde unseres rechten Flügels; aber das 6. Regiment des Englischen Hülfs-Corps rúckte vor Und vertrieb ihn von den Höhen, die er beseßt hatte. Der Feind seßte nun seinen Angriff auf das Centrum fort; jedoch, wie mir schien, mit wenigem Nachdruck, Alle wichtigen Punkte unserer Position waren noch immer in unserer Gewalt, und die Verwirrung hatte aufgehört; aber die Regimenter waren so untereinander gerathen, daß es den Offi: zieren unmöglich war, sie zu reorganisiren, und i hielt es daher für besser, den Rückzug anzutreten, nachdem ih die Kanonen hatte vernageln, und die Verschanzungen größtentheils hatte zer- stôren lassen. Unser Verlust beläuft sich wahrscheinlich auf 8 bis 900 Todte und Verwundete, außer einer Compagnie des Regi- ments von Oviedo, die in einem nahe gelegenen befestigten Hause umzingelt und genöthigt wurde, sich zu ergeben. ch habe nur so viel Zeit, Ew. Excellenz zu bemerken, wie ih überzeugt bin, daß dieser Echec sich wieder gutmachen lassen wird / bald erst die Armee von Navarra ihre Vereinigung mit der meinigen be- werkstelligt hat. Wir werden dann wieder im Stande seyn, die

Offensive zu ergreifen. O (‘gez.) D. Lacy Evans.“

Die heute hier eingegangenen Briefe aus Bayonne fügen den betéits befannten (gestern unter Paris und London ges gebenen) Détatls über die Niederlage des General Eyans Wes

350 nig Neues hinzu. Vier {dne Englische Kanonen sollen den

Karlisten in die Hände gefallen seyn. Außerdem: wird als ein jedoch nicht zu verbürgendes Gerücht gemeldet, daß zwei Com-

. pagnieen der Königl. Englischen Marine von den Karlisten ge-

fangen genommen worden wären. -

Das Journal de Paris sagt in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten : ¡Die heute von der Spanischen Gränze eingegangenen Berichte stimmen über die Wichtigkeit der dem General Evans beigebrachten Niederlage nicht überein. In einem von dem General Sarsfield selbst geschriebenen

Briefe wird gemeldet, daß er nicht nah Los Berios zurückge-

kchrt sey, sondern in Etcheverri Halt gemacht habe, weil das S O ihn am Vorrücken gehindert ätte. Andererseits meldet man, daß der General Evans zwar allerdings bei seinem Angriff auf Hernani gescheitert, daß aber sein Verlust unbedeu- tend, und sein Rúckzug in der besten Ordnung geschehen sey. Dieses Schreiben fügt auch hinzu, daß der General vans am 17ten wieder dieOffensive ergriffen habe und auf Urmegamarschirt sey. (?) Andere weniger glaubwürdige Briefe, die aber die Autorität der telegra- phischen Depesche für sch haben“), melden im Gegentheil, daß die Niederlage vollständig gewesen sey, und daß ohne die Eng- lishen Kanoniere, die den Choc ausgehalten hätten, die Karlistis sche Armee zugleih mit den Flüchtlingen in San Sebastian eingedrungen seyn würde. Die morgenden Bayonner Zeitungen werden uns hoffentlich etwas Zuverlässiges melden.“ i

Das Sinken der Französischen Fonds an der gestrigen Börse erklärt sich dadur, daß ein Amerikanischer Banquier eine Ver- faufs:Ordre für 500,000 Fr. Rente ertheilt hatte. Nachdem die- ser Auftrag ausgeführt war, erholten sh die Course wieder, und die 3proc. Rente hat heute zu 78. 75. geschlossen. Dage- gen sind die Spanischen Papiere, in Folge der Londoner Course, neuerdings bedeutend gefallen; sle s{chwankten zwischen 233, und 24/4.

Sroßbritcanfen und Jrland.

London, 22. März. Die Prälaten, welche Mitglieder der Kirchen-Kommission sind, haben, dem Courier zufolge, sich nicht ganz von dieser Kommission zu. ückgezogen, wie es hieß, sondern ihre Arbeiten nur so lange eingestellt, bis sle schen, was mit der Bill wegen Aufhebung der Kirchen - Steuern geichehen wird.

Der Pariser Korrespondent der Morning Chronicle schreibt diesem Blatte unterm 2üsten d.: ¡Die Abstimmung in der Deputirten-Kammer am leßten Sonnabend war interessant und nicht unwichtig, obgleich es sich um den unbedeutenden Gegenstand handelie, ein neues Mitglied für die Tabacks; Kom- mission zu ‘ernennen. Aber Graf Jaubert, der Zelot, der den Untergang des Disjunctions - Gesebes bewirkte, indem er sein Gewicht in die Barke warf, trat als Kandidat auf. Die Mi- ister lehnten scch gegen seine Ansprüche auf und gaben dem Herrn Laplagtie, einem mehr zum Centrum sich hinneigenden, libera- leren Deputirten den Vorzug. Graf Jaubert und sein Anhang waren darüber sehrerbittert, und in Folge davon stimmten die neuen U!tra's für Jaubert, die Miénisteriellen für Laplagne und die Opposi- tion für Gouin, welcher Lebtere die Majorität davontrug. OÖffen- bar ist ein Zerwürfniß und eine Spaltung zwischen den beiden Abtheilungen der Ministeriellen tin der Kammer noch näherlie- gend, als selbst zwischen Herrn Molé und Herrn Guizot. Die neuen Ultra's bilden bereits eine besondere Fraction, und die minder bißizen Ministeriellen wünschen sich von ihr zu befreien. Die Ersteren, besonders Herr Jaubert, waren es, die das Dis- junctions-Geses forderten und darauf bestanden, von denen das Geseß wegen Verhehlung von Staatsverbrechen ausging , Utd die im „Journal de Paris“ von der Nothwendigkeit sprachen, die Presse noch mehr zu fesseln, die Jury zu beseitigen und die Erbilich- feit der Pairie wieder herzustellen. Selbst Herr Guizot ist über diese seine Anhänger aufgebracht, die ihn überholen, under würde sich ihrer gern entledigen, wenn es anginge. Aber wenn er sich von ih- nen trennt, hat Herr Guizot gar keine Pättei, und er ist da- her eben so unwiderruflih an sie gebunden, wie der Herzog von Wellington an die Ultra-Toriès. Die Liberalen wünschen es na- tüciich sehr, daß die neuen Ultra's noch am Ruder bleiben mdcch: ten, denn diese haben der liberalen Sache außerordentliche Dienste geleistet, indem sie im ganzen Lande eine, in Betrache der furzen Zeit, in der die Veränderung vorgegangen , fast un- glaubliche Reaction gegen die Doctrinairs hervorgerufen haben, denn nah der allgemeinen Stimme aus den Proviuzen, nach den Berichten der politischeit Agenten, der Präfekten und unab- hängigen Männer würde eine allgeineine Wahl jest mindestens eine liers-partli-Majoritát, wo nicht eine Majorität direkter Opposition in die Kammer briugen, Die Furcht vor einer Revolution, die man unter den Mittel - Klassen zu verbreiten suchte, hat sich in dem kurzen Zeitraum von wenigen Wochen in die Furcht vor einer Conttre- Revolution verwandelt, und wern Frankreich eben so freie Ge- wohnheiten hätte, als es freie Jnstiüutionea hat, so wúrde die laute Stimme von Petitionen und öffentlichen Versammlungen die Regierung {on gewarnt haben. Diese Reaction gegen die Doctrinairs kann leicht sehr ernste Folgen und sehr wesentlichen Einfluß auf Frankreichs auéwärtige und innere Politik haben, besonders, wenn si die shlimmen Nachrichten aus Spanien bestätigen, wie zu befürchten steht; es könnten am Ende die ersten Vote dieser Session gerade in das Entgegengesekbte uim- schlagen. Ohne Zweifelwird die Einsicht des Monarchen diesem durch cine Modifizirung des Kabinets zu begegnen suchen, und wir werden, aller Wahrscheinlichkeit nah, Molé, Montalivet und Soult, statt Molé, Guizot und Gasparin, erhalten; indeß so nahe ist die Veränderung noch nicht, und wenn das Apanage-Geses durch- geht , dürfte vielleicht das Ministerium im Hafen ausgebessert werden, statt auf der See uncerzugehen. Ludwig Philipp hat über die Appanage- Angelegenheit hon mit einigen ihrer Gegner unterhandelt und die Zugeständnisse gemacht, welche ndthig sind, um die Annahme des Geseßes zu sichern. Indeß die Maß- regel bleibt doch immer eine unheilvolle, und vor eini- gen Tagen charakterisirte ein ausgezeihneter Staatömann ihre Wirkung folgeudermapen: 111, Dor diesem Gese ‘/‘/, sagte derselbe, „„waren die Provinzen um fünf Jahre hinter dem Liberalismus von Paris zurück; seit der Vorlegung dieses Gesekes aber sind sie- ihm um fünf Jahre vorausgeeilt.‘/‘“ Man hat eine Menge, wenn auch unbedeutende, Entdeckungen in Bezug auf die Individuen gemacht, die mit dem wahnsinni- gen Plan umgehen, Ludwig Philipp zu ermorden ; es ist schreck- lih, wie groß ihre Zahl ist; cinige sollen von fern her gekommen seyn. Jndeß so genaue und vielfältige Nachrichten auch die Polizei darüber hat, so steht doch so viel fest, daß- alle diese Leute und ihre Vereine nur der niedrigsten Hefe des Menschen- geschlehts angehören.“

Die Morning Chronicle hat heute von ihrem Korre-

*) Eine seltsame Acußerung aus dem Munde eines ministeriel- len Zeitungsschreibers !

aber des

spondentett in San Sebastian Berichte bis zum 16ten My, gens erhalten, die also gerade vor dem Beginn des Kawpfeg abbrechen, in welchem die Englische Legion geschlagen und zuy Rúckzuge gendthigt wurde. Sie schildern die Einnahme des Se Dgs - der am löten von den Truppen des Generg Evans beseßt wurde. Der Korrespondent {ließt mit den say, guinischsten Hoffnungen für den ferneren Erfolg der Oper

nen, ohne zu ahnen, daß die Dinge noch an demselben Taz: eine ganz andere Wendung erhalten sollten. Das genatiite Blatt schüttet, nah Mitcheilung dieser Berichte, seinen Aergey nochmals über die Generale Espartero und Sarsfield aus, in, dem es sagt: „Wir unsererseits hatten kaum erwartet, daß s untaugliche Chefs, wie Espartero und Sarsfield, etwas Großes

oder Erfolgreiches zu Stande bringen könnten, Männe ' , 21 ! 96 dessene Prâsident Geheimerath Mittermaier eröffnete die heutige

denen es zwar vielleiht nicht an physischem Muth fehlt,

einer Armee erforderlih sind, so ganz entbehren, Last der Verantwortlichkeit sie Beide i des Kampfes krank machte. Was Sarsfield anbetriffe, so i es die Ansicht aller Militairs, Französischer sowohl wie Spay scher, die das Terrain kennen, daß auf dem Wege - den er ein s{hlug, unmöglich durchzukommen war, weil die beiden Päs, von denen der eine der „Becher“/ genaunt wird und der andey

unter dem Namen der „beiden Schwestern“‘/ bekannt ist, furd A i der Kannner, daß nach einem so eben von dem Staats-Minister

bare Schwierigkeiten darbieten. Der General, der durch diese

vorrúckte, muß von vorn herein entschlossen gewesen sey[i : : Paß ? F rzog den Präsidenten der zeiten Kammer einlade, Namens Schein, nicht wirklich vorzurúcken. Dies war nicht die Mitui fi N der feterlichen Confiration der Prinzessin Alexandrine Mei uohnce

an einem gewissen Punkte wieder umzukehren und nur un

fung, die man dein General Evans versprochen hatte.“/

Die Akte zu Gunsten der Bauk des Britischen Nord-Aw 1 Mirsanitilinte - Hause von Ober - Kanada jj

rifa'’s ist im einer Majorität von 26 Stim:aen angenommen worden.

Aus Washington vom 14. Febr. wird berichtet, tj troß der lesten Botschaft des Präsidenten Über die Mexily schen Angelegenheiten, dort Niemand an einen Krieg mit rifo, wenigstens im nächsten Jahre nicht, denke, so daß sd die Assekuranz-Prämien auf dorthin fahrende Schisse auch n um einen Heller erhdht worden seyen. Jm Kongreß war h Antrag, Herrn Adams in Anklagestand zu verscben, tweili gegen das Reglement des Hauses eine bloß von Sklaven uny zeichnere Petition eingebracht, nach einer dreitägigen sehr hefty Debatte, tro6 aller Bemühungen des Hrn. Adams und seiner gle gesinnten Freunde, mit 105 Stimmen gegen 92 angenoinmen und einer überwiegenden Majorität außerdem noch det betreffende Para graph des Reglements dahin verschärft Worden, daß duráau kein Sklave petitioniren und daß der Versuch, cine Petitio! von Sklaven vorzulegen, als eine Verlebung der Consftitutiy und als der Union gefahrdrohend angesehen werden solle. In Repräsentanten - Hause wurde am I18ten der Druck von 500 Extra-Abdrücken eines Ausschuß-Berichts Úber eine Denkscris von Tabackspflanzern beschlossen, wonach der Präsident der Vei einigten Staaten um Verwendung bei den Regierungen Fray! reichs, Englands, Rußlands, Hollands und Deutschlands U Ermäßigung der Zdlle und Ermäpigung der Restrictionen, wel dei aus den Vereinigten Staaten einacführten Taba träfet, angegangen werden soll.

Belgien.

Brüssel, 22. März. Die Königin is gestern ach den Séhlosse zu Laeken abgereist, wo sie ihre Niederkunft balt wird, der man in 14 Tagen entgegensicht. S

Deuatschland.

Hannover, 25. März. Jm Jahre i§36 sind in Biesy Residenzstadt 904 Kinder geboren (450 Knaben und 454 jy chen), worunter 23 Todtgeborne. Konfirmirt sind 591 Finder, fopulirt 204 Ehepaare und gestorben 669 Menschen. Gegen das Jahr 1835 sind weniger geboren 42 Kinder und mehr gu storben 47 Personen. ;

Göttingen, 23. März. Gestern Morgen wurde uy unerwartet der O und Professor Nr. Himly dur d Tod entrissen. as der dahin Geschiedene in einem lang vielseitig thätigen und bewegten Leben als großer Arzt ui geistvoller Lehrer wirkte, bewahren Tausende iu dankharem denken.

Leipzig, 24. März. Ein Verein von funfzehn hiesiza Kuuüstfreunden hat dem längst gehegten Wunsche, eine bleiben Anstalt fär Kunst-Anschauung zur Verbreitung des Antheils a der Kunst und zur Förderung derselben in Leipzig gegründet jl sehen, das dffentliche Wort geliehen. Schon unterm 15, Feb! d. J. wurde von ihnen das Grundstatut des „Leipziger Kurß Vereins entworfen, worauf am 1, März das provisorische Ÿ reftorium des Vereins eine Ankündigung erließ, welche da Zweck die Errichtung eines „Museums der Stadt Leipzig“- und die Mittel dazu— cinen Actien-Verein und den Ertrag der Civ

tritts-Gelder bei den Ausstellungen Flar und einfach O Es ist bereits auf so viele Actien Cjede zu 3 Rihlr. Pr.-C)h

unterzeichnet worden, daß die erste öffentliche Ausstellung zunä! von Werken lebender factelouas Künstler im Herbste d.) zu Leipzig stattfinden soll. Nach dem Grundstatute wird alle zud Jahre eine solche Ausstellung veranstaltet; aus dem Bestanlt derselben werden Kunstwerke angekauft, und dieselben theils w ter die Mitglieder des Vereins verloost, theils zur Bildung (i Museums der Stadk Leipzig verwendet; in den Jahrèn asi welchen keine Ausstellung stattfindet, läßt der Verein , sowi thunlich, eins der besten von ihm erworbenen Kunstwerke du einen geshickten Kupferstecher oder Lithographen wiedergeben u Abdrücke davon an die Mitglieder nach der Zahl ihrer Actien vertheilen.

Weimar, 25. März. Die Herzogin Bernhard von Sa sen-Weimar ist am 21sten d. M. von hier nah Holland zurüt ekehrt. s Vis: 23. März. Am heutigen grünen Donner hatte am Königlichen Hofe die an diesem 00e gewöhnliche Fußwaschung statt, welhe Se. Majestät der K nig selbst vel richtete und wobei die Greise neu gekleidet erschienen, und " dann gespeist und beschenkt wurden. Der älteste dieser altel

Leute, ein Holzwart von Günzburg, war 98 Jahre und de! júungste derselben 87 Jahre alt. Ebenso erschienen dabei he! e

kömmlich zwölf arme junge Mädchen, tvelche gleichfalls zur en innerung an die Einsezung des heiligen Abendmahls neu g“ kleidet waren und beschenkt wurden. Jhre Führerin war eint 82jährige Wittwe. Se. Majestät war bei dieser Feierlichkeit von dem ganzen Hofe umgeben. Gestern Abend wohnte JI. MM. der König und die Königin, so wie Se. Kdnigl. Hoheit der Kronprinz, der Aufführung der berühmten Comp

sition: der Tod Jesu von Graun bei, welche im großen Saa! j der Gesellschaft des Frohsinns von einem zahlreichen Diletta/iF,

ten:Personal gegeben wurde. / Die Sibungen der Stände-Versammlung sind nur für dies

ertrauens und der Talente, die zum Kommandir,, ( daß di 1 stees am Voraben

Poche ausgeseßt, und werden schon am Dienstag nah Ostern ieder beginnen.

Stuttgart, 22, März. Unser sonst so mildes und ange- pehmes Klima scheiut ganz verändert. Obwohl Frühling im Fa- ender stcht, liegt der Schnee fast schuhhoch auf den Bergen nd fselvst in den Strafen der hiesigen Stadt. Heute Morgen eigte das Thermometer 4 Grad unter Null. Die Grippe, elche jet etwa die Hälfte der hiesgen Einwohner heimge- uht Haben mag, und die früher ganz ungefäßhrlih war, nimmt «it 8 bís 10 Tagen einen s{limneren Charakter an, da sie häu- g gaftrische Fieber, Lungen-Entzündungen 2c. im Gefolge führt, 1 denen viele Leute sterben. Jn voriger Woche zählte man 57 Lodte, eine fúr Stuttgart sehr bedeutende Zahl.

Karlsruhe, 21. März. Der nunmehr dahier eingetrof

i6ung der zweiten Kammer mit einer Anrede an die Kammer, orin er derselben die Gefühle des herzlichsten Dankes fúr das ertrauen zu erkennen giebt, welches ihn abermals auf den rásidentenstuhl berufen habe. Der Präsident macht der Kam- ir die Viidung der Kommissionen für die verschiedenen Gese6- atwürse Lekannt. Auf den Antrag des Abgeordneten Mördes ird die Kommission, welche sich mit dem Geseßes-Entwurf we- en der Semeindewahlen zu beschäftigen hat, um vier Mitglie- er verstärkt. Schließlich bringt der Präsident zur Kenntniß

inter erhaïtenen Schreiben Se. Königl. Hoheit der Groß-

Die náchste Si6ung if auf den 29. Márz an- praunit. :

F Frankfurt a: M. 25, März, „Wir erhalten so eben“ gt die Ober-Post-Amts-Zeitung, „folgende interessante

¡Mittheitung: Nach langjährigen Studien und Versuchen is es errn H, Napp dahier gelungen, eine bewegeunde Kraft zu er- hittein und solche als Lokomotiv bei Eisenbahnen in Anwendung

bringen. x Diese bewegende Kraft is eine Urkraft, welche mittelt fünstlich angewandten Mecßaniëmus die Wirkung des ampfes etjebt und folgende Vortheile bietet: 1) daß sie feine )efahr des oerlpringens zuläßt; 2) die Erbauung derselben die lfte der Dampfwagen kostet; 3) jedes Combustibel dabei wegs- l, even so wie demzufolge 4) der Transport des lestern, und zwei Männer hinreichend sind zur Leitung des Ganzen. 6) jun déese Lokomotive jeden Augenblick abgehen und in Still- ad gebracht, und 7) úberall durch diese Erfindung die Dampf- isdinen erseßt werden.

Schweiz.

Béi, 16, Mâtz. (Münch. Ztg.) Wie voraus ufehen Ut, hat sich zivar in Folge des Großräthlichen Beschlusses vom (n d. M. der Sicherheitsverein aufgeidf; allein da dieser Be- luß tur die Verbindung „Sicherheitsverein“ genannt, vers- (tet, so- sag der Gedanke der Bildung einer Gesellschaft unter deren Namen zu nah, als daß derselbe nit bald seine Aus- hrung hätte erhalten sollen, Wirklich wird nun auch Heute ne dffentliche Versammlung von den Freunden des aufgeldsten bereics én Burgdorf abgehalten, um eine neue politische Ges (ischaft unter dem Namen „„Volksfreunde“/ ¿u stiften. Natürlich erden nun die Herren Schnell nichts Eiligeres zu thun haben, [s den großen Rath zusammen zu berufen, um von demselben ie Ermächtigung zu neuen Geivaltstreichen gegen ißre politischen pegner “zu erhalten. Mit der bloßen Unterdrückung des gebildeten Vercines kdnnen sle sich aber durchaus nicht ihr begnügen ; denn heben sle heute die Gesellschaft der Volléfreunde““ auf, so hat dieselbe weiter nichts zu thun, als row. fich umzutaufen. Das einzige Mittel, welches der Burg- dorfer Partei Unter den jegigen Umständen für die Erreichung rer wee übrig bleibt, ist: durch den großen Rath einer be- ümmén Mnzahi von Kantons - Bürgern, d. h. allen bekannten euern des Schnellschen Regimentes, unter Androhung der ingen Strafen und mit Angabe ihrer Namen zu verbieten, n Verein unter irgend einem Namen und irgend einem (wand zu bilden. Wie gehässig und empödrend auch eine solche Mgregel jeyn würde, so sind wir doch überzeugt, daß die mäch- hn Bur'gdorfer Muth genug zx Durchführung derselben has 1, da sle wohl wissen, dag t ín den Dorf- Magnaten des hen Kantons. eine kräftige und zuverlässige Stúbe finden, d diese stud es, in deren Hände gegenwärtig die politische acht des Berner Landes liegt.

Dele.

Rom, 16. März. (Allg. Ztg.) Se. Majestät der König Württemberg hat dem taatsrath Thorwaldsen die IJnsig- l des Friedrichs-Ordens mit einem schmeichelhaften Schret- 1 überreichen lassen. Unter den Freunden und Verehrern des instlers hat dieser Beweis der Anerkennung seinec Verdienste oße Freude erregt.

Im Maé oder Juni wird hier das Fest einer Heiligsprehung M St. Peter gehalten werden, eine Feier, welche man seit An- ag dieses Jahrhunderis nicht mehr gesehen hat. Man fagt

Did

F90r, cs wurden mehrere Canonisationen in ienen Monaten

pftnden; doch ist uns darüber noch nichts Bestimmtes be- ul, wir zweifeln auch daran, weil die Kosten einer solchen eiligen Hand!ung sich über 100,000 Sfkudi belaufen, eine subut 1 die in unsern Tagen hier nicht so leicht flüssig zu hen is. Die Statue zu Schiller’'s Monument für Stuttgart wird if den dazu gehörigen Basreliefen bereits eingepackt und wird gleich mit den Basreliefen in Marmor für die Waslhalla, von f E Wadlier ausgeführt, in einigen Tagen nach Mün- gehen. Seit den legten Posttagen wird das Journal des Déhats ! nid mebr ausgegeben und, wie man vernimmt, is durch en Befehl der Polizei däs Blatt für die Zukunft in allen seehäusern verboten. Vermuthlich ist das kürzlich in jenem Vlatt enthaltene Pasquill wegen Untersagung des Karnevals sache dieses Verbots. Dieses Pasquill war, wie es scheint, # ia Paris gemachte boshafte Erfindung ; wenigstens wurde "Uns zuerst durch jenes Journal bekannt. Hier wundetté man sehr, daß das sonst. geachtete Blatt einen solchen Aufsa6 auf- wd der beim erten Anblick seine innere Unwahrheit verráäth, I e Aehnlichkeit mit den wißigen Römischen Pas-

Neapel, l4, März. JJ. MM. halten sich noch immer h aserta auf, j l agd und sonstigen Vergnügun- hingeben. Sie scheinen si sehr in der Zurükgezogenheit gefallen und sollen überhaupt außerordentlich glüccklich usam- Viele alte, von der Spanischen Etikette Wr üly ende

die sehr lästig waren, wurden abgeschafft und gegen zwangsoses Familienleben vertauscht, Wie ver-

lautet, hat die junge Königin bereits Aussicht Mutter er- den. Die berûhmte Sängerin Madame Toldi, d ausgezeichneten Teno rn Salvi, wurden für das Königl. heater del Fondo engagirt. Beide haben den ganzen Winter hindurch das Publikum im Theater Nuovo , meistens in ‘den Opern unseres Landémannes Maestro Donizetti, der sich gegen- wärtig in Venedig aufhält, ergött. Carls befindet fich in einem traurigen Zustande und wird deshalb au nur wenig be- suht. Die Verschönerungen an dem Park von Capo di Monte sind nun beendigt; der hiesige Hofgärtner, cin Deutscher, Herr Dehnhardt, hat sich dadurch ein großes Verdienst erworben, da Mere Ag goncden schönsten Englischen Parks an die Seite gestellt

P on eugal

Lissabon, 4. März. (Allg, Zeg.) 5 : i s ; / - Dfg.) Wie leihtsinnig die Korrespondenten der Englischen Blätter init der Eirioituna. al-

les dessen, was man ihnen hier aufbindet, oder was sie vielleicht

selb erdichten, verfahren, geht besonders aus den Nachrichte vom 3. Januar hervor, wo in Einem Athemzuge M Unwahrdeiten gemeldet werden, z. B. dag Projekt einer Ver- mählung der Prinzessin Amalie, Tochter Dom Pedro’s, mit dem ältesten Sohne des Marquis de Loulé ; ferner die Gesandtschaft des Marquis de Loulé nach London ; die Verabschiedung des Englischen Kutschers der Königin und derx auf ihn gefallene Schuß; die Abberufung des Dänischen Gesandten Grafen Re- vetitloiv, tegen seiner Theilnahme an dem Revolutions-Versuch in Delem ; die Zurückberufung der Truppen aus Alemrejo nach zissabon wegen der vielen Desertionen zu den Miguelisten; das Erscheinen ciner Guerilla in Almada; und die Unterhandlungen mit dem Englischen Gesandten wegen eines Englischen Hülfs- Corps. Alles dieses ist rein aus der Luft gegriffen, und man fann daraus abnehmen, wie wenig sch der Peter auf die Engli- schen Berichte aus Portugal verlassen darf,

Seit einigen Tagen geht das Gerüche, daß in Elvas Un- ruden unter dem Militair stattgefunden. Man sage, das äte Infanterie - Regimeat habe revoltirt, seine Bezahlung verlangt, die Regimeuts- Kasse erbrochen (die aber leer tvar) und noch andere Excesse begangen, fo daß man si genöthigt gesehen habe, andere Truppen gegen dasselbe ausrücken zu lassen, wobei es dent zum Handgemenge. gekominen. Es hätten mehrere Ver- wundungen stattgefunden, und einer sey getödtet worden. Alle öffentlihen Blätter schweigen bis jezt über diesen Vorfail, so daß man eigentlich nihts Bestimmtes darüber erfährt.

Der Correio sagt: ¿Wir haben endlich in Erfa rung ge- bracht, daß unser großer Financier, Villele aus Gi Pas sos), den Anfang zu der Finanz-Operation des Aniedns von 800 Contos gemacht. Der Pächter des Tabakskontraktes hai 100 Eontos hergegeben, und I. Borges andere 100; somit hat man aíss 209 Contos erhalten, wofär mati 400 Contos in Staats- Obligationen ausgestellt hat! Das Bez verkenówertheste hierbei ist, daß der obige Pächter im Monat Wai 100 Contos und im Unt wieder 100 Contos zu vejdlen hat, worauf man alss E l hatte a können, ohne etn größeres Opfer

e onto, allein man har den; org et 99 Procent zu verlieren.“ G N

In Hinsicht der dringenden Vorstellungen der Muntizipa{-

Kammer von Setubal, sowohl an das Gouvernement, als an

die Cortes, wegen Ueber andnahme des fasf

verlangte das Mltilsker kat d agg n MUpfergeldes, diese wußten aber kein Mittel und überließen es dem Gouver- nement, das Geeignetste zu verfügen. Dieses weiß eben so wenig, was es thun soll, jedoch um die Sache nicht gänzlich mit Stillschweigen zu übergehen, hat es ein Cirkular an alle General - Administratoren der Distrikte ergehen sassen, mit dem strengen Befehl, über die Einfuhr und die Fabrikation dieses Geldes u wachen, was also so gut wie nichts is, und weder die Einfuhr noch die Fabrikation hindern wird, und das Uebel wird nach wie vor! fortbestehen.

Bricdenlans

_ In Deutschen Blättern liest man : ¡Nachrichten aus Athen über Patras, welche bis zu Anfang des März gehen, sprechen von der Zufriedenheit, welche die Personen im Gefolge Ihrer Majestäten über ihre Lage in Griechenland fühlen. Sie Haben Wohnungen, Verhältnisse und Leben weit Über ihrer Er- wartung gefunden, und in der That ift die Gesellschaft der hô- heren Zirkel in jener Hauptstadt in der Conversation, wie in den Comforts des Lebens kaum einer Europäischen nachstehend. Veränderungen in der Verwaltung waren noch nicht eingetretei. Der Graf von Armansperg tar mit Familie Ende Februars zu Schiffe gegangen. General mol bis jet Kriegs-Minister, ist zurückgerufen. Jr Lande selbst herrschte Ruhe; an den nördlichen Gränzen hauseten noch die gewöhnlichen, von den Türken begünstigten. Klephten. Man nennt den Capitain Stra- tos als ihren Haupt- Anführer und giebt seine Schaar auf 500 Mann an; doch waren noch feine Feindseligkeiten vorgefallen, und stehen überhaupt nicht vor dem weiter vorgerückcen Srúûÿ- ling zu besorgen. Der Redacteur des Sotir, Herr Nik. Skuffo, war ín Syra, wohin ihn -der Areopag zur Führung seiner Prozeßsache an das Bezirksgericht ewiesen, von der Be- völkerung mit vieler Auszeichnung elnpsaugen und bewirthet, hierauf von dem Gerichte freigesprochen worden. Er ist nach Athen zurückgekommen , und sein Journal erscheint wieder, vor der Seen lavirend und erst noch den rechten Fahrwind er- wartend.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 17. Febr. Ueber die am l3ten hier stattge habten (und bereits erwähnten) Unruhen enthalten hiesige Blätter folgendes Nähere: Seit dem l0ten wurden im Park Versammlungen gehalten, und man fand an den Häusern folgende Anschläge: „„„„Die Preise des Brodtes, Fleisches, der Miethe und des Brennmaterials müssen herabgesest werden! Die Stimme des Volks mußg vor Allem gehört werden. Das Volk wird sich am Montag um vier Uhr Nachmittags im Park versammeln, um die Ursachen des jeßigen Elends, welches ohne Beispiel ist, zu erforschen und sich úber eine zweckmäßige Ab- húlfe desselben zu berathen. Alle Freunde der Humanität, die entschlossen sind, den Kornwucherern und Gewaitthätern Wider- stand zu leisten, sind eingeladen.’ Der Pöbel versammelte sich am Montag zu mehreren Tausenden, es wurden Reden ges halten, und in einer derselben hieß es unter Anderem : ¡e 1,DÛr- ger! Elias Hart hat in seinem Magazin 53,000 Fässer Mehl. Wir wollen friedlich hingehen und ihn fragen, ob er es uns zu acht Dollars das Faß überlassen will; wenn nicht, nun dann... /, hier zupfte der Nachbar des Redners diesen am ermel, und sagte ihm leise einige Worte, worauf derselbe fortfuhr: 7 (un dann kehren wir ruhig zurü.‘ Dies ereignete sich vor dem Stadthause, Der Rach des Redners wurde befolgt;

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werbe-Schule, einstweilen von 5 Lehrern mit 116

der Pöbel begab sich ruhig nah dem M in der Washington - Stng E von denen bald feine 200 Fássèr Me d E URIoM C AA N Jn ps bedeckt war. A

omtoire drang die elmasse ein, zertrúmmerte die Schreib- tische, zerriß die Papiere und warf e auf die Grete A Verlust des Herrn Hart an Getraide und Mehl wird auf 10,000 Dollars geshäßt. Hiermit noch nicht zufrieden, gin- gen die Ruhestörer ‘nach “dem Magazin des Herrn Her- rick, wo sich dieselben Scenen wiederholten, doc gedieh das Zerstörungswerk hier nicht so weit, wie in dem Magazin des Herrn Hart, denn auf die Versicherung eines Mannes, daf Herr Herrick, wenn sie von der Zerstdrung abstehen wollten, gern bereit sey, seinen ganzen Mehl-Vorrath am folgenden Tage an die Armen zu vertheilen, entfernten sich Alle. Bei dem er- sten Angriffe auf das Magazin des Herrn Hart begab sich der Mayor, Herr Lawrence sogleich dorthin und versuchte es, ‘das Volk anzureden ; er wurde jedoh mit einem solchen Hagel vort Steinen und Holzstücken empfangen, daß er sich schnell ent- fernte, um sein Leven zu retten. Um 8 Uhr Abends war die Ruhe der Stadt vollkommen wiederhergestellt.“

Der Courrier des Etats-Un is bemerkt über die vor- stehendèn Ereignisse: „Am Montag Abend is die Stadt News York durch Vorfälle abscheulicher Art entehrt worden, und Plún- verung und Raub waren an der Tagesordnung. Allein obgleich die Behörden von Allem unterrichtet waren, indem der Pöbel, gleihsam um seine Verachtung gegen die Behörden und die

| A recht offen an den Tag zu legen, durch Anschläge an

äuser zu einer Berathung über Maßregeln gegen die Kornwucherer aufforderte, und obgleich kein Vernünftiger über die Folgen einer solchen Versammlung in Zweifel seyn konnte, waren doch von Seiten der Behörden nicht die geringsten Vor- fehrungen getrosfen worden. Man hat etwa dreißig jener Plün- derer verhaftet. Was wird man mit ihnen machen? ' Wir sind schon so sehr daran gewöhnt, das Verbrechen hier ungestraft blei: ben zu sehen, daß wir fürchten, es wird auch - diesesmal der Fall seyn. Wer sind deun auch übrigens die wirk- lich Schuldigen ? Sind es nicht die, welhe mit dem im Schweiße unseres Angesichts erworbenen Gelde besoldet werden, um unser Leben, unsere Freiheit, unser Eigenthum zu hüben? Das Verbrechen war vorherzusehen, und 50 Kaval- leristen wären hinreichend gewesen, um es zu verhindern; haben da die Behörden ihre Pflicht gethan? Drei Stunden lang war die Stadt der Plünderung preisgegeben, und erf als die Plunderer sch zersreuten, versammelte man einige Miliz-Com- pagnieen. Noch nie haben die Behörden einer Stade sich so feige und Unvernünftig benommen; unvernünftig, weil sie feine Maßregeln ergriffen, um ein Verbrechen zu A von deni sie wußten, daß es begangen werden würde; feig, weil sie, als der Pöbel die Geseze mit Füßen getreten hatie, es nit wags ten, die geeigneten Mittel zu ergreifen, um die Achtung vor den Geseßen wieder herzustellen.“ ]

J af d.

dz D M0, März. Jn der Naht vom 20— 2lsten d, rourde

Mera (U Meilen vonSwinemüände anferube En lische Bri „Waterloo“, Capitain W. Strafford, von London nat Memel 28 Ballast bestimmt, bei heftigem Nordoststurme von beiden Ankern gerissen. Man sah sich, nachdem der Ballast im Raum überge- schossen ar, gendthigt den großen Mast zu kappen, au waren 3 Mann der Besa ung über Bord gegangen, Das Schiff ver- lor Stangen und Segel des Vormastes und gerieth endlich auf der Ostseite des Swinemünder - Hafens auf den Strand. Die übrigen li Mann der Besaßung wurden gerettet. Jn den Hafen zu Greifswald kehrten in Folge jenes Sturms 3 Sch ffe und zwar eins in so leckem Zustand zurü, daß es der Capitain auf den Strand seßen mußte. Das Schiff „Amphion“/ Capi- tain Drews, ging mit Ausnahme der Mannschaft, welche ich in einem Boote rettete, unter Thiessow total vetloren. Die Oder bei Stettin ist (wie man unterm Asten von dort meldet) wiederum Überall mit Treibeis bedeckt, und wenn dadurch auch die seit einiger Zeit wiederhergestellte Schifffahrt für größere Sadrzeuge nicht unterbrochen ist, so if sie doch für kleinere mo- mentan etivas gestórt, Die Kälte ist empfindlich, am Zsten Morgens zeigte das Thermometer unter Null,

Die am Uten d. M, in Wien und an mehreren ande- ren Orten verspúrte Srderschütterung is auch in Hirschberg wahrgenommen worden. Jm Hirschberger Boten liest man in dieser Beziehung Folaendes: „Mit dem Beginn des Monat Márz umgab uns wieder vollständiger Winter; eine treffliche Schlittenbahn, wie wir sie lange nicht gehabt , erfreute die Ge- birgóbewohner; doch hielt ste nit lange an, die März - Sonne spendete reichlich [ufterwärmende Strahten, obgleich ziemlich statte Nachtsrdste ein nur langsames Schneeschmelzen derbeiführten. So kam der 14, März heran; weder dée Witterung dieses Ta- ges, noch der Baromecerstand ließ auf etivas Außerordentliches in der Natur schließen. Unerwartet daher verspürte man in un- serer Stadt am Abend dieses Tages nach 5 Uhr eine Erder- shütterung. Man bemerkte dieselbe in mehreren Häusern, so- ivohl in der Stadt, als auch in den Vorstädten , stärker oder s{wächer. Die Bewegun glih einem Ruck oder Stoße. Bil- der bewegten sich an der Wand, und Personen, die auf Sophas oder Stühlen saßen, empfanden den Stoß sehr deutlich; mance wollen sogar einen Knall oder ein Brausen vernommen haben. In Herischdorf hat man das nämliche verspürt. In der Nacht würhete in Hermsdorf, Warmbrunn und Herischdorf ein furcht- bares r E u g t peshöera wenig verspúrten. Am olen ruh war starker Nebel; es trat falr i an t kal es, aber angenchmes

Jn Sprottau ist unlängst eine Pi und Ge- vet worden, von welchen leßteren 69 die erste und a E btheilung bilden. An jedem Sonntag, mit Aussc{{uß der Fêst- und Jahrmarkttage, wird Vormittags von 11 big 12 Uhr im Zeichnen und in der Geometrie, und Nachmittags von 3 bis 9 Uhr im Rechnen und in der Gewerbekunde Unterricht ertheilt. __— Im Reg. Bez. Posen wurden im vorigen Jahre, mit Einschluß des Militairs, 31,221 Kinder, nämlich 16,090 Knga- ben und 15,131 Mädchen geboren, wogegen die Zahl der Ge- storbenen sih nur auf 20,313 belief. Es sind hiernach 10,908 Menschen mehr geboren als gestorben. Zwillingsgeburten kamen 341 mal und Drillingsgeburten 2 mal vor: An Entkräftung ee s Voi 69 Männer und 67 Frauen, ie da e Lebensjahr zurückgelegt hatten. Ekhels wurden A4 Paare a L R N Lat d Fergue -— Jn der Stadr [n und derr dazu gehöri i d \ Déèrfern sind im Monate Februar d. J. 120 4 Ae E

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