1837 / 111 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Eri Seltte her fans vermuthen,

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

Der Korrespondent der Morning Chronicle in Phi- ladelphia schreibt unterm 1. März: „Während die Politik und der Gebrauch in den Vereinigten Staaten dem Sklaven- handel vom Auslande entschieden wiederstreben, wird derselbe innerhalb der Gebiete der Republik in einer großen Ausdehnung betrieben. Man kann sich eine Jdee von dem inneren Sfklaven- handel der Vereinigten Staaten machen, wenn man in dem ¿¡Natchez (Mississippi) Courier“ die Anzeige liest, daß während des vorigen Jahres die große Zahl von 250,000 Sklaven nach Misst ssippi, Alabama, Louisiana und Arkansas gebracht worden i. Die Sklaven werden hauptsächlich in Virginien,

aryland, Kentucky und den sllavenreihsten Staaten als eíne jährlihe Zufuhr zur Kultur der Baumwollen- elder, Zucker-Pflanzungen und Reisfelder des Südens gekauft.

ch habe sie den Obio und Mississippi in großen Banden ent- lang treiben sehen, oft waren sie M enge ontet, und ein Pflanzer, mir dem ih zusammen reífte, sagte mir, daß er einen Sewinn von 200 Dollars pr. Kopf auf seinen Trupp von § Skla- ven erwarte. Ein guter männlicher Sklave, jung und stark, ist 1090 bís 1100 Dollars in Dis und New-Orleans werth, eine junge weibliche Sklavin ungefähr 600 bis 700 Dollars. Sksaven im Süden gelten für das beste Eigenthum, das man besiben kann, denn wenn der Eigner íle nicht selbst zu beschäf- tigen vermag, so kann er sie an Andere zu überaus hohen Prei- sen ausmiethen.““

daß fie 200 Jahr vor

F nl a n d.

Berlin, 20. April. Bei der Civil- und M evorterins des Reg. Bez. Marienwerder sind im Jahre 1836 22,06! Kinder geboren und 13,507 Personen gestorben, mithin sind 8561 Menschen mehr geboren als gestorben, Das natürliche Lebens: alter erreihten 1662 Personen, worunter 91 Individuen (51 männlichen und 40 weiblichen Geschlechts), die das 90ste Jahr

© zurückgelegt hatten. Getraut wurden 5059 Ehepaare. Durch die Zunahme der Bevölkerung, welche in den Jahren 1835 und 1836 15,955 betrug, is dieselbe gegenwärtig auf 480,312 See-

len gestiegen. j _— Am I8ten v. M. fand in Naumburg die Prüfung der Schüler der dasigen Provinzial-Gewerbeschule statt. Des Vormittags wurden die Gewerbeschüler, deren Zahl sich auf 17 beläuft, in der Mathematik, der Chemie und der Physik mit eter Hinsicht auf Technologie examinirt; des Nachmittags er- ielten sieben derselben als Anerkennung: ihres Fleißes und ihrer Fortschritte Prämien.

r mt D S i rau e

Auf telegraphischem Wege ist hier folgende Nachricht aus Paris vom 16. April eingegangen: ) i Das neue Ministerium ist nunmehr in folgender Weise zu- sammengeseßt worden: 118 Graf Molé, Präsident und Minister elegenheiten ; Graf vön Montalivet, Minister des Jnnern; err Lacave-Lapla ne, Minister der Finanzen; Din, von Salvandy, Minisier des öffentlichen Unter: richts; Herr Barthe, Großsiegelbewahrer und Minister der Ju- stiz und des Kustus; i E Herr Martin (vom Deparc. des Norden) Minister des andels; Die A Rosamel, Minister der Marine; Herr Bernard, Minister des Krieges. RS Der erstere und die drei lezteren haben sonach ihre Portefcuiiles

behalten.

der auswärtigen An-

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Gesänge des Grafen Giacomo Leopardi, na der in Florenz 1831 erschienenen Ausgabe überseßt von Karl

Ludwig Kannegießer. Leipzig. Brockhaus, 1837.

u einer Zeit, wo in verschicdencn Ländern Europas die lyrische Pas einen gemeinsamen Aufsch:vung nimmt, ist es gewiß wiükom- men, in guten Uebersezungen. die Leistungen des Ausiandes zu über- sehen. Byron ift den Deutschen neuerdings durch Qu und Zed- üg noch zugänglicher geworden, denn Beide, selbst Dichter, baben uicht bloß den Engländer S rder auch den Poeten verdeutscht; desgleichen hat Victor Hugo einen poetischen Uederscyer an Ferdinand Freliigrath gefunden, dessen verwandte Ratur in der That mit jenem \pmpathi- firt, wie sie sich zum Theil auch na ihm gebildet hat. Nicht min- der hat Deutschland sich die Poefie sciner westlichen Nachbarn anges cignet, bcsenders von Mickieivtcz sind Ucbersegungen versucht worden, unter denen cinige Stücke im letzte Deutschen Musen-Aimanach von

444

eines einzelnen größeren Gedichtes von Mikiewicz (Konrad Wal- lenrod) verdanken wir dem rüstigen Kannegießer. Derselbe stellt uns jeßt cinen der neueren JFtalischen Lyrifer, den Grafen Giacomo Leopardi, vor, der in der überall durchfliugenden Wehmuth und in der glühenden Liebe zu scinem Vaterlande mit dem Polnischen Sänger vicles ge- mein dit, Lyrischer Schwung, R und Adel der Gefinnung, eine rege und plastische Phautasie, sowohl in Schilderungen der Natur, als in heroischen Bildern zeichnen seine Canzonen aus; besonders aber giebt ihuen die Mischung des Heroisheu mit dem Schwermli- thigen, das öfters aus den dunkelsten Farben malt, ein eigenthüm- lihes Gepräge, und dies hat, fern von aller affeftirten inneren Zer: rifsenheit, seine volle Ie in der Lage des Verfassers, dessen fräftige Seele sich in ihrer Umgebung, ja in ihrem Körper selbst un- heimlich fühlt. Der Dichter sagt in der Dedication an feine Freunde : „— ich war faum zwanzig Jahre ait, als durch eine Schwäche der Nerven und Eingeweide, welche, mich des Lebens beraubeud, mir nicht die Hoffnung zu sterben giebt, dies mein einziges Gut auf we- uiger als dic Hälfte geshmälert wurde —.“ Hiernah müssen wir den kräftigen und oft frischen Ton der Gedichte um so mehr bewun- deruz wir haben hier das Gegentheil von einigen Deutschen Dich- tern, die, gauz gesund und behaglich in ihrer Haut, desto unglücklicher und kläglicher in ihren Versen ersczcinen. Das erste Gedicht an Fta- lien ist gleich eins der Vorzüglichften, und desscn erste Strophe charafterisirt die kleine Sammlung von Gesängea nah Jubalt und

Form vollfommen :

Mein Vaterland, ich seh die Mauern, sehe

Die Säulen, Bogen, Thürme, die zuvor

Der Ahnen Eigenthum,

Nur seh ih nicht den Ruhm,

Den Lorbeer sch ich nicht, den Stahl, der che

Die Vater schmücfte! Ha die Stirn verlor,

Die Vrusfít verlor, die nackte, ihre Zier.

Die Striemen dort, weh vir!

Die Veulen und das Blut! Wie bis du gräßlich,

Wie {were Ketten ihr die Arm? umziehn !

Am Boden sizet sie int Gram und Graus,

Die Locken wild zersireut und schleierlos ;

Und zwischen ihren Knieen

Verbirgt die Arm? ihr Angesicht und weint. a, wein? Jtalien, dir blüht soust kein Glück, eboren du zum Loos z y

Dex Weltherrschaft im Glück und Mißgeschik. /

Auf ähuliche Gefühle kommt der Dichter in allen Verbindungen zurüd, doch darf zu seinem Vortheil gesagt werden, daß er sich 1m- mer in den Gränzen der Pocsie hält und wenig gemein hat mit der Giovane I[talia, fondern fommentiirt gleichsam nur das: „Dono infelice di hellezza.“ Aber so sehr er überall cine poetische Ader kundgiebt und im Einzelnen nah Schärfe der Umrisse in seinen Anschauungen strebt, so kann er doch deu Crtarakf- ter der Jtaliänischeu Lyrif nicht ganz: verleugnen, welche immer etwas Conventionelles behält, in die Breite geht, und sich zuweilen auf Gemeinpläge verliert; anch die antike Mythologie und die häu- fige Anrede der Götter wirkt wohl nur crkäiteud zwischen deu ausges stoßenen Seufzern. Uebrigens bleibt die Empfindung eiucs Ftaiils ners immer noch von Deutscher verschicdcn, und stellt man sich eincu Augenbli vor, die Ucberseßuug sey Original, so mêchte man leicht {enes Gefühl doch nicht intensiv, nicht tief und nicht innig genug fin- en. Schon in ihren Formen hat die Lyrik des Südens einen de- flamirend rcfleftirenden Charafter, der uns im Grunde nicht recht zu- sagt, wcil wir mehr Gewicht und Gehalt, mehr unmittelbaren Erguß von Seele und Herz fordern, und der in den Canzonen oft so weit von einander getrennte Reim bleibt unserem Ohr nur kaum noch vernehmlich, M ihn denn auch der Uebersetzer in mehreren Stüf- fen bis auf die beiden Schlußzeilen der Strophe ohue großen Scha- den ganz weglassen fonnte. - Die Sprache der Uebersegung ist im Ganzen genommen voll und wohllautend, und, was begreiflich ist, so erscheinen die besten Stücke des Originals auch als die G N der

L

Uebersegung.

Konzert.

Berlin. Gestern, als am Bußtage, fand im Königlichea Opern- hause eines der s{hönsten musikalischen Feste statt, dessen wir uns im Laufe dieses Wiuters deu noch immer ist es nicht Fiühling jl erfreuen hatten. Dasselbe begann mit der Bdur-Spymphonie von

cethoven, die wir bier noch uie weder so vollstimmig beseyt, noch so präzis ausgeführt hörten, so daß die schon eft aufgestellte Behaup- t111g/ daß fich unsere Königliche Kapelle in keinerlei Weise mit dem Pariser Konservatorium verglcichen fönne, an diescm Abend auf eine glänzende Weise widerlegt wurde. YFene Bchanptung würde noch mehr in fich felbst zerfallen, wenn unsere Kapelle die Beethovenschen Sywmphonieezi, statt im kleinen Saale cincs Hotels oder zwischen den papiernen Wänden der B jedesmal im Konzert - Saale des Schan sptelhauscs, und zwar immer wie heute unter der kräftigen Di- rection des Herrn General-Musif-Direftors Spontini gäbe. | Nach der Aufführung der gedachien Sprphonie spielte Herr Ghys aus París eine von ihm für die Vioiine fomponirte Fanutasie mit verdientem Beifall. Es solzte nun Händel's Oratorium „Samson“, eine der gröfß- ten Compositioncu dicses Meisters. Da die anfängliche Vertheilung der Particen durch das Unwohlseyn des Fräulcius von Faßmann und der Dlle. Lehmann, so wie dex Herren Eichberger _und Biume, einc Abänderung erleiden mußte, so hatten sh die Herren Bader und Mantius in den „Samson“/, die Dlles. Grünbaum und Lenz in die „Delila“ getheilt. Jm Allgemeinen müssen wix die Aufführung als lobenswerth bezeichnen, wenn auch Einzelnes minder anfprah. Das Haus war gut beseßt, und so wurde auch in dieser Beziehung die edle Absicht des Herrn Spontini, welcher die ihm aus setuen jährli- hen musikalischen Aufführungen am Bußtage erwachsende Eiunahme zur Unterstügung hülfsbedürftiger Theater - Mitglieder bestimmt hat, vollfommen erreicht. 6 Herr Professor Robiuson'ist aus London hier augefommcn, um eiu von ihn verfertigtes Fusirument für Schwerhörige, Dtaphone genannt, und ivegen seiner Einfachheit empfehlen€- werth, auf dem Koutineute zu verbreiten.

Gaudy hauptsächlich nennensioerty erscheinen, Eine vollständige Ver- deutshung wird von Karl vou Blaukeusee versprechen, wovon der | erste Band erschienen if (Berlin 1836 bet Rauck). Die Uebertragung |

meisten andern Hörmaschinen gewährt es den Vortheil, daß es dent Kopf gar nicht entstellt, namentlih wenn man den Tragenden vg vorn und von der Seite anblickt. Vom Rücken aus angesehen bedarf e allerdings feiner mifrosfopischen Untersuhung, um jene metallen Hülfs-Ohrmuschel zu entdecken,

1) Jn den Fällen, wo die Schwäche des Gehörs auf der mange,

Allgemeine

indessen fann sie bei Damen sehr Lei i R P: ) - g durch die Locken und das Kopfzeug, bei Männern durch etwas Lün, v Pr Bine am Hinterfopfe 2c. versteckt werden. Auwendbar ist da O : aphone : /

haften Aufnahme der Schaliwellen durch die Dhrmuschel beruht Ist also das äußere Ohr auffallend klein, schr anliegend, vit früppelt, verleßt, trocken, erschlafft und zusammengefallen, h wird es um so zweckmäßiger seyn, ihm dies aufrichtende Sh, sidium zu gewähren, als die von dem Otaphone neugegty A den Musterbildern gut geformter Ohren und K

entspricht.

Ju den Fällen, wo cine Verstärkung des Schall-Eindrufs

gen reiner Schwäche des Gchörs wünschenswerth if.

e 111.

—————————— S

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben geruht, den Land- und Stadt- richts- Direktor Loewe zu Grünberg als Rath an das Für- enthumsgeriht zu Neisse zu verseßen.

Se. Königl. Majestät haben den Justiz - Kommissariez und dotarien Seyffarth zu Weißenfels und Goeschel zu Lan- nsalza den Charakter als Justizrath Allergnädigst zu verleihen

ruht. S

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl is vou St, Petere- 1g hier eingetrossen.

Berliner B60 r.8 e

y Den 20, April 1837. Amtticher Fonds- und Geld-Cours- Zettel, Pr. Cour. Pr.

Brief. | Geld. Brief. j 10124 __

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Pomm. do. Kur- u.Neum. do. do. do, -do. Schlesische do Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco. Neue Duk. Friedrichsd’or, 13% 2 0d. Goldmün- zen à S Thl. 13% 12% Disconto. G 4

Bt. -Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d.Seeh Kurn:.0bl.m.1.C. Nm. Int. Sch. do. Berl, Stadt - ObI. Königsb., do. Elbinger do. Dans. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

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VDeramntmaGuUng

Vom 1. Mai c. ab wird, vorläufig für die Sommer -Mo- ate, eine tägliche Personen-Post zwischen Berlin und Span, ¡u in Gang geseßt werden, zu welcher cin auf 6 Personen ngerichteter, bequemer, auf Druckffedern ruhender Wagen in nwendung kömmt.

Diese Personen :-Post geht

aus Berlin um 6 Uhr Abends und aus Spandau um 7 Uhr Morgens ab nd wird in 1 Stunde 30 Minuten befördert.

Das Personengeld beträgt 4 Sgr. pro Meile, wofür jedem jeisenden die freie Mitnahme von 20 Pfd. Sachen gestattet ist. de Pläve können in Berlin sowohl als in Spandau gleich für se Rückreise mit bestellt und bezaÿlt werden.

Berlin, den 20. April 1837.

General-Post-Amt.

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Pr. Cour Thlr. zu 30 S7 Brief. | Geld Kurz ira

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Amsterdam do. Hamburg do. Londoo

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101, 1013, 29%

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ans ; Angekommen: Der General-Major und Commandeur Au e e G e E S er rvida G Graf Tauengien von Wit- msterdam, 15. ril. ( U lza.

Niederl. wirkl, Schuld 52%, 5. 35A D, 100/ 6 Kanz bil A Aa, 22%/ 6. 5% Span. 217/46. Passive 6!4. Ausg, Sch. —. Zioul, Prouss. Präm.-Sch. —. Poln, —. Oesterr, Met. 2954.

Antwerpen, 14. April.

Ausg. Sch. —. Zinsl. 8/4. Neue Anl. 214.

V v4 Me I N 1 eo ; j esterr. 5%, Met. 1 0.998. G. 214%, 563, Bi

1% 2411/5. 249/66. Bank-Actien 1633. 1631. Partial Obl. A

G. Loose zu 500 F1. 11274. 11234. Loose zu 100 Fl, 220, G, Preus,

Präm.-Sch. 6454. 648%, do. 4% Aul. 10014. Br. Polin, Loose 64

633. 5 Span. Anl. 20/4. 19/4. 214 % HolL 3211/5

Hamburg, 18. April.

Bank-Actien 1342. 1340. Engl. Russ. 105. 5%, Port. —, 4 3%, 29!,. Neue Aul, 2014,

Loaudon, 14, April.

Cous. 3% 90%. Belg. 1017/4. Neue AnL 22/4, PassntVh, Ausg. Sch, 8%. 25% Holl. 527%. 2%, 100, 59%, Port. M; do, 8% 80. Engl. Russ. 108!/,. Bras. 8314. Columb. 23/4. Na, 24. Peru 18. Chili 40.

Paris, 14. April 59% Renuts 106. 73. 3%, do. 78. 83. 39%, Neap. 99,4, 5% Span Benie 24%. Passive 64. 83% Portug. 303. Wien, 15, April, 5% Met 1041/4. 4% 997%. 3% 7/3 Q, 9, —, Bank-Actien —. Neue Aui. 5664.

Zeitungs-Nachrichten.

AUL lan: d

R ußland.

St. Petersburg, 12. April. Se. Majestät der Kaiser 32/6 Whaben durch Ukase vom 28sten v. M. die nachstehenden Ernennun- gen anzuordnen geruht: Der bisherige Gesandte bei den Ver- inigten Staaten, v. Krüdener, ist zum Gesandten in der Schweiz, du bisherige Gesandte in den Niederlanden, von Potemkin, m Gesandten in Rom und Florenz, und der bisherige Ge- sutte in der Schweiz, von Severin, zum Gesandten in Mün- da ernannt worden. Ferner ist an die Stelle des auf seinen Vnsh zurückberufenen Grafen v. Matuszewicz der bisherige Gesandte in Rom, Graf. Gurieff, zum Gesandten in Neapel, der bisherige Geschäftsträger in London, Baron Malti6, zum Gesandten im Haag, und der bisherige Legations - Secretair Vodisco in Stockholm zum Gesandten bei den Vereinigten Staaten von Nord - Amerika ernannt worden. Der bisherige Ea Kisselef wird je6t als Botschafts-Rath in London ungiren.

Se. Majestät der Kaiser. haben folgende von dem Minister des dffentlichen Unterrichts Allerhdchstdenseiben überreichte Rus- “r A 1) E: a ita (aide, A E R graphischer und literarischer Beziehung, von Th. Bulgarin, 2 Sohn, historische Trage in 5 Abrh., B E. Raupach. die Russischen Volksfeste und Abergläubiseben Gabe, ‘von ner und ein Sohn. (Here Schramm, vom Großherzog” 4} eye !“noligen Professor der Moskauiscen Untoersitär Sine

. / . á Q s 4 2 a t . 4 Theater zu Mannheim: Herr v. Crack.) Hierauf: Die Stab pu und 3) Theorie der Poesie in historischer Entwickelung maschine, (Herr Schramm: Graf Balken; Herr Hessen: Kl v. Ruf, als Gastrollen.)

Königstädtisches Theater. Freitag, 21. April. Die Schwestern von Prag. Komis((|# Sángspiel in 2 Akten. Musik von W. Müller. L

Passive —.

1% «,

Königliche Schauspiele. Freitag, 21. April. Im Schauspielhause (a!s sech\e Lu stellung der Dramen aus der Geschichte der Hohenstausen): Kaiser Friedrich ll. , zweiter Theil, oder: Friedrich und si

derselben Universität, U, entgegengenommen und den Verfassern ihr Allerhdchstes olle ausdrücken lassen. Frankreich.

Paris, 1ò, April. -Gekern arbeitete der König nach ein- ander mit dem Grafen von Montalivet, den Herren Molé,

Dieses kleine schälchemartige Jnstruinent hat in der Wirkung die meiste Achnlichkeit init der hinier das Ohr gelegten Hand, Vor den |

Redacteur Ld. Cottel. f |

Gedruckt dei A. W. Hayn.

fiani und dem Fürsten von Talleyrand Privat-Audienzen.

F mit Gêrüchten und Vermuthungen "über die Zusammenstellung

epa ia e

7 des Ministeriums angefüllt.

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Bekanntmachungen.

verei ement Das zur Bartnickschen Nachlaßmasse

Wi‘helins - Kanal belegene Erbzinsgut Weißenspring, cine Mahbl- und Schncidemühle und die Gebäude Grunde der Beinen Pfeifenfabrik , D abgeschäßt" meinen auf 26,263 Thlr. 26 sgr. 9 pf., tollen

am 27. Mat

Landesgericht dfentlich verkauft werden

Fraukfurt a. d. O., den 28. Oktober 1836. Kbnigl. Preuß. Ober-Landesgericht. Nothwendiger Verkauf. | Stadtgericht zu Beelin/ den 23. Dezember 1836. (L. 8.) Das îu der Brunneustcaße Nr. 19 belegene Grund-/ fiuckd der Bäckermeister Kochschen Eheleute, taxirt zu 8143 Tklr. 15 sgr. 3 pf. - soll | am 25. Augu an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und)

Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen | - Jn Gemäßhe

Allgemeiner Anzeiger

: ¡gebtrig anzumelden und

Die Taxe, der Hypothekenschein und die Verkaufs-| Rechtönachtheil , daß sîc Bedingunget sind în unserer Regiftratur einzusehen. d. F. in dfentlicher Diät zu publicirende Präclusiv- Erkenntniß damit werden präcludirt und von dem |Krügerschen Nachlasse für immer abgewiesen werden. | Stralsund, den 16. Mdrz 1837. f Verordnete zum Waisengericht.

S MMWUtte.

Achte | 1837, Vormittags 11 Uhr, 'auf die Actien der Leipzig-Dresdner Eisen- bahn- Compagnie. ; it des §, 4. der Statuten wird hier-

)- ¡lern pro Actie an namentlich an das dazu aechbrige, Einzahlung spätestens

den 30. Funi 1837,

eidlich am 28. Avril d. F,

u bescheinigen, untex dem on durch die am 8. Mai

- neken , solche contrasigniren wird. Leipzig, den 15. April 1837.

Gustav Karl

E A M

Einzahlung

+ 26 gi r die Preußischen „Auf den Antrag der Erben des hie? selbs im vorigen Fahre verstorbenen Raths-Apothekers Gustav Siegfried Krüger werden alle und jede, welche an den Nach- gehbrige, im |laß esselben, und Lebuser Kreise im Amts-Bezirk Biegen am Friedrich- in der Heiligengeififtraße sub Lit. B. No. 62 belegene Haus nebs Apotheke, aus irgend einem rechtlichen Forderungen und Ansprüche zu haben ver- | soliten, hierdurch dffentlich geladen, dieselben ] ¡in nachstehenden Terminen, als am 31. März oder 1837, Vormittags um 10 Uhr, am 15. April oder d vo: dem Deputirten Assessor Voitus auf dem Ober- Nachmittags 3 Uhr, vor uns auf hiesiger Weinkammer

mit eine fernere Einzahlung auf die Actien der Leip- | zig-Dresdner Eisenbahn: Compagtite von Zehn Thas= geordnet und werden die Jnhaber| Be Q von Jnterimsschelnen demnach aufgefordert, diese erschienen und in allen Buchhandlungen vorti! /

Abends 7 Uhv,

im Bürean der Compagnie hierseibt zu leisten, in- dem wiederholt daran crinnert wird, daß im Unter- lassungsfalle der im § 5. der Statuten aus2gespro- chene Verlust aller Rechte und des bereits gezahlten Einschusses unabänderlich eintreten muß.

Wir ersuchen Úbrigens, bet Einreichung mehrerer Fnterimsscheine selbige mit einem nah der Num- mernfolge geordneten Verzeichnisse in zwei Exemola- ren zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, zu welchen unser Kassirer, Here Bader, von uus er- mäcbtigt i, während unser Comptoirist Herr H et-

Leipzig- Dresdner Eisenbahn- Compagnie.

arkort, Vorfibender enner, Bei oll .nächtigter.

__ Nachdem in der gestrigen Sigung der Pairs-Kammer fine zweite Abstimmung über den auf den Bergbau bezüglichen Geseh - Entwurf veranstaltet worden, ging dieser mit 77 gegén 22 Stimmen durch. Sieben Geseß-Entwürfe von örtlichem În- teresse wurden mit 91 gegen 10, und funfzehn andere mit 81 gegen

Stimmen angenommen. Am nächsien Montag wird die Kam- mer sich mit dem Geseß-Entwurfe über das Telegraphen-Mono- pol beschäftigen.

: _JIn der Deputirten-Kammer war gestern von den Ministern bloß der Großslegelbewahrer zugegen. Gegen 3 Uhr erschien noch der Graf Molé, blieb jedoch nur wenige Minus- len und entfernte sich dann wieder. An der Tagesordnung war die Fortsetzung der Berathungen über die Friedensgerichte, wo- nach ' dieser Gerichtsbarkeit eine größere Ausdehnun gegeben werden soll. Herr-Delespaul vertheidigte den Geseß-Ent- wurf, namentlih in dem Interesse der ärmeren Bewohner in den Städten und auf dem flachen Lande, denen es gar oft da- tum zu thun sey, einen Prozeß rasch und ohne große Kosten zu be- endigen. Herr M uteau bekämpfte diese Ansicht. Um förmliche Rich- ter ábzugeben, meinte er, müßten die Friedensrichter Rechtsgelehrte («M seyn; man solle daher ihre Befugnisse über die eines bloßen

F Vermittlers hinaus nicht ausdehnen. Der J bemerkte, daß das Geses vom 24. August At allerdings E die Rolle

egierung indessen auch nicht die Absicht habe, i di olle zu nehmen, wohl aber ihnen V ot Vesese

Staaten.

Literarishe Anzeigel. Bel Foh. Fr. Hartknoch in Leipzig il st 0

in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Brome 44 |E. S. Mittler, in Greifswald bei L, Bam P emen iebt aus dem ite eft Gebiete des Gymnasétallebet. Ein Beitrag zur Versländigung über das Verfall der Gymnassen zu Leben und Wissenscha/l-

von i

Gustav Eduard Köhler, Konrektor und Bibliothekar zu Zwidau. / Gr. 8vo. Brosh 10 Kogen. Prets 164 (gl

Nouveautés de Bruxelles h Neticment, Îéimnaires BHisloriques de Madan® du-hessec de Berri, 3 Vols. Bodin, l'Abbé Man 2 Vals. Mémoires - sur la reine Haitense e! mille impériale par Madem, Cochelelt. d ryal, Baltlin le marin, 2 Vols. Bulwer; j Aram, 2 Vols. Irving, Aihambra, 2 LUE

la rue aux ours, 1 Yo!l, den Band à 1 Dhir.

A. Asber, Linden No:

1790 den Friedens- von Vermittlern zutheile; daß

ei den alten und neuen Völkern von dem Adjunkt - Professor i

| daß das vergangene Jahr cin Schaltjahr war.

Duchâtel und Guizot, und ertheilte dann dem General Seha- |

Die hiesigen Blätter sind heute noch fast aus\hließlich | schlagen, in welchen die Arbeiter zum Aufruhr aufgefordert wer-

ustiz-Minister-

Berlin, Sonnabend den 28e April

—— =— e ——————————————————— n

nisse von Richtern in einer oder in zwei Instanzen fúr gewisse unerhebliche Rechtssachen beizulegen, und “in demselben Maße als der Werth des Geldes seit den leßten 40 Jahren geringer geworden sey, auch die Kompetenz der Friedensgerichte, die ñ ch bisher nur über Gegenstände von 1 bis 50 Fr. in einer einzi- gen, und von 50 bis 100 Fr. in zwei Jnstanzen erstreckt habe, zu erweitern; nachdem die Königlichen Gerichtshdfe in dieser Hinsicht befragt worden, hätten diese sih dahin ausgesprochen, daß man jene Summen fúglich verdoppeln könne, und er müsse seinerseits dieser Ansicht um so mehr beipflichten, als die Friedensge- richte in der That eines großen Vertrauens im Lande genössen, wie sih schon hinlänglich daraus ergebe, daß im vorigen Jahre nur von 3000 Erkenntnissen appellirt worden sey, während die Zahl aller Erkenntnisse sih in der Regel auf 500,000 belaufe. Déíe

allgemeine Debatte wurde hierdurch geschlossen und man beschäf-

tigte sich mit den einzelnen Artikeln des Geses-Entwurfes. Ein Antrag des Herrn Lapinsonnière, daß man die Kompetenz der Friedensgerichte verdreifahe, mithin auf rèsp. 1 bis 150 und 150 bis 300 Fr. erhöhe, fiel dur, und es wurden dagegen die Zahlen 100 und 200 nah den Vorschlägen der Regierung

angenommen, so daß also in Prozessen, wobei es sich um einen

Gegenstand von 1 —100 Fr, handelt, die erste Entscheidung der A LeLon rechtskräftig, bei Gegenständen von 100 200 Sr. aber eine Appellation zulässig ist. Die Fortsezung der De- batte wurde auf den nächsten Montag verlegt. Jn der heutigen Sißbung wurden verschiedene niht uninteressante Bittschrif- ten- Berichte abgestattet. Das Gerücht, daß Herr Guizot aus dem Ministerium gänzlich ausscheiden würde, wurde dadurch zur Gewißheit, daß derselbe seinen alten Plaß im reten Cen- trum wieder einnahm. Dagegen bemerkte man, daß die Herren von Salvandy und Lacave-Laplagne fehlten. Unter den Bittschriften, die zum Vortrage kamen, befand sih namentli eine, die zu einer ziemlich lebhaften Debatte Anlaß gab; sie rührte von verschiedenen Einwohnern der Stadt Wazemmes im Dep. des Nordens her und betraf die Militair-Servituten, ge- gen welche die Bittsteller reklamirten. Namentlich ließ sich Herr von Lamartine zur Unterstüßung dieser Eingabe ver- nehmen. „Die Kammer“/, äußerte-er, „hat allerdings nicht zu entscheiden, ob irgend ein Stadttheil in dem Interesse des Fortifica- tionswesens abzutragen sey oder nicht; wohl aber ist es ihre Sache, den Beschwerden von 30 Gränz-Departements abzuhelfen, die sich so häufig in ihrem Eigenthum und in der freien Circulation durch eine lästige militairische Büreaukratie beeinträchtigt sehen. Das System der Landes-Vertheidigung durch Festungen besteht längst nicht mehr; wozu soll uns also jene Masse von kleinen festen Pläben dienen, die in früheren Zeiten vielleicht ein unbedeuten- des Truppen - Corps aufhalten konnten, jeßt aber zur Deckun der Hauptstadt nicht das mindeste beitragen würden. Jch wi nicht behaupten, daß nicht eine gewisse Anzahl großer Festungen beizubehalten sey, um unseren militairischen Operationen als Stübpunkt zu dienen; der ganze Ueberrest aber ist ein für den Schas eben so verderblicher , als für die Departements lästiger Luxus.‘ Die Eingabe wurde zulest an den Conseils-Präsiden- ten und an die Minister des Krieges und der öffentlichen Bau- ten vertwiesen.

Durch eine Königliche Verordnung vom Uten d. ist der Marschall Lobau abermals zum Ober - Befehlshaber der Natio- nal-Garden des Seine-Departements ernannt worden. Jn einer anderen Königlichen Verordnung von demselben Datum twerden diejenigen Personen namhaft gemacht, die der König aus der ihm vorgelegten Kandidaten-Liste zu Obersten und Oberst - Lieus tenants der National: Garde ernannt hat.

Der Moniteur enthält heute eine vergleichende Uebersicht der Einnahme der drei ersten Monate d. J. mit den Einnahmen der drei ersten Monate der Jahre 1835 und 1836. Es ergiebt sih daraus eine Mehr-Einnahme von 3,121,000 Fr. im Ver- gleich zu dem ersten Quartal 1835; dagegen aber eine Minder- Einnahme von 1,746,000 Fr. gegen die drei ersten Monate des Jahres 1836. Diese Abnahme hat theils in der beschränkteren Einfuhr des rohen Zuckers, theils aber auch darin seinen Grund, , Die Einnahme des 29. Februar schlägt die Regierung auf 1,600,000 Fr. an.

Der Verkauf der Gemälde -Sammlung der Herzogin von Berry hat die Summe von 1,500,000 Fr. eingebracht.

Noch immer findet man in den Vorstädten Plakate ange-

den, ohne daß es bis jeßt gelungen wäre, die arbeitenden Klas- sen zu irgend einer unruhigen Bewegung zu veranlassen. Heute fruh ist der Befehl ertheilt worden, in jeder Kaserne ein egi- ment bis zum künftigen Dienstag zu konsigniren.

Die Nachrichten aus Lyon reichen bis zum 13ten d. Die Ruhe war in jener Stadt nicht im geringsten gestôrt worden.

Das Dampfschiff „„Fulton‘/, auf welchem sich der General Damrémont nah Algier eingeschifft hatte, ist wieder nach Tou-

‘lon zurückgekehrt und bringt den Moniteur Algérien vom

5ten d. mit, in welhem sich eine Proclamation des neuen Ge- neral - Gouverneurs an die Einwohner der Französischen Besiz- zungen im Norden Afrikas befindet, worin es unter Anderem heißt: „„Der König hat mir das Gouvernement der Französi {chen Besibungen im Norden Afrikas anvertraut, und bei mei- ner Ankunft in diesem Lande mag ich mich gern daran erinnern, daß ih an dessen Eroberung Theil genommen habe. Der Kdö- nig will Algier erhalten; er will Alles, was diese Erhaltung sichern und sie vortheilhaft für Frankreih machen kann; seine Regierung will dasselbe und wird Alles thun, was nothwendig ist, um dieses Ziel zu erreihen. Wir müssen unsere Streitkräfte auf die wichtigsten Punkte konzentriren, um uns in denselben gehörig zu befestigen.‘‘ Aus diesen Worten will man abnehmen, daß es der Plan des General Damtémont sey, nach und ach alle jeßt von den Franzosen beseßten Punkte in den Pro- vinzen Oran und Bona zu räumen, und s{ch auf die Be- eng af Ebene von Metidscha und einiger Küstenpläse zu eschränken.

An der heutigen Börse war das Gericht verbreitet, daß

1837.

T B R Rem. E P

in mehreren Städten Spaniens ernstliche Unruhen ausgebrochen wären. Jn Saragossa sollen die insurrectionellen Junten wie- der eingeseßt und die Constitution von 1812 ohne Reformen proklamirt worden seyn. Diese Gerüchte wirkten nachtheilig auf die Spanischen Papiere, und die aktive Schuld {loß zu 235.

Paris, 15. April. Den Jhnen heute Vormittag auf außerordentlihem Wege zugesandten Zeilen kann ich jet einige zuverlässige Details hinzufügen. Das Molésche Mini- sterium ist definitiv konstituirt, und die Portefeuilles sind fol- gendermaßen vertheilt. (Hier folgt genau dieselbe Liste, wie sie in der gestrigen telegraphischen Depesche mitgatdelt worden ist.) Der König hat sh erst vor etwa einer Stunde entschieden. Es lagen ihm zwei vollständige Minister-Listen vor; Herr Gui- zot und Herr Molé hatten jeder die seinige eingereiht. Auf der des Ersteren befand sh der Herzog von Montebello als Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr von Remusat als Minister des Jnnern , Gere Duvergier de Hauranne als Minister des dffentlichen Unterrichts u. \. w. Diese Combina- tion soll dem Kdnige und dem Fürsten Talleyrand , der fort- während zu Rathe gezogen worden ist, zu entschieden doctrinair gewesen seyn, und um nur endlich der Sache für den Augenblick ein Ende zu machen, hat der Mo- nar das Molésche Kabinet genehmigt, obschon dasselbe eines der unbedeutendsten und farblosesten ist, die Frankre seit lan- ger Zeit gesehen hat. Den Haupt - Impuls wird wahrscheinlich der Graf von Montalivet, als unmittelbarer Vertrauter des Königs, geben, und so dürfte das neue Kabinet mehr nah ihm, als nah dem Grafen Molé zu nennen seyn. Eine Verände- rung des bisherigen Systems scheint nicht beabsichtigt zu seyn; nur darf man sich nicht verhehlen, daß es nah dem Ausschet- den des Herrn Guizot nicht mehr mit demselben Talente ver- theidigt werden wird. Die ultra-doctrinairen Journale la Paix und das Journal de Paris werden wahrscheinlih zur Oppo- sition übergehen; dagegen dürfte das Journal des Débats sich in das je ige Ministerium besser finden, als in das vorige, da nach dem Ausscheiden der Herren Guizot und Persil keine extremen Schritte gegen die Presse mehr zu befürchten sind. Merkwürdig ist es, daß gerade der Mann ins Kabinet einge: treten ist, welcher Berichterstatter Über das Disjunctions-Geses war. Man erénnert sih, wie mangelhaft damals Herr Sal- vandy seine Aufgabe lôste, und wie man die Verwerfung des Gesetzes ihm mit zur Last- legte. Herr Lacave - Laplagne, der neue Finanz Minister, war bekanntlich zum Berichterstatter über das Dotations - Geseh erwählt worden. Seine Ernennung deutet also eben nicht darauf hin, daß man gesonnen sey, die- ses und ähnliche Gesebe zurückzunehmen. Ob aber. das neue Ministerium im Stande seyn wird, irgend eine wichtige und lebhafte Debatte zu bestehen, das is eine Frage, die die nächste Zukunft ldsen wird.

_ Straßburg, 15. April. Seit einigen Tagen sprechen die Sachverständigen hter von nihts Anderem, als von der zu An- fang des vorigen Monats in Straßburg gemachten Entdeckung eines neuen Verfahrens, aus den Runkelräben mit einem Guß, und zwar im Verlaufe von 12 Stunden, einen weißen und kri- stallisirten Zucker zu ziehen, dergestalt, daß ein zweites Raffini- ren gleihsam überflüssig wird. Was die Sache noch interessan- ter macht, ist, daß man behauptet, 1) es wirke weder eine Säure, noch irgend eine hemische Basis zu den Resultaten dieser merk- würdigen Operation mit; 2) es bedürfe bei der neuen Methode der thierischen Kohle gar nicht, indem der Saft aus der Rübe E klar und farblos gewonnen werde, mithin auch kein fár- ender Stoff mehr zu beseitigen sey; 3) das Verfahren gewähre noh den sehr bedeutenden Vortheil, daß dabei eine Êr- sparniß an Brennmateriaí von 25%, eintree. Der Er- finder dieser neuen Methode, mit Ñamen Eduard Stolle, hat hier Proben von dem ñach derselben fabrizirten Safte und Zucker vorgewiesen: Der erstere. ist farblos wie Quellwasser,- und leßterer vollkommen weiß. Die Versuche sind übrigens nach einem ziemlih großen Maßstabe gemacht worden , so daß über das Gelingen des neuen Systems kaum ein Zweifel mehr obzuwalten scheint. Dasselbe soll auch mit Leichtigkeit in alle schon bestehenden Etablissements eingeführt werden können, mit Ausnahme jedoch von denen, die nah dem System des Tro- nens der Rüben eingerichtet sind. Dem Vernehmen nach beab- sichtigt Herr Stolle, in 14 Tagen nach Rußland zu reisen und seine Entdeckung sowohl dort, wie auch in Deutschland an Un- E zu verkaufen. Er wird auf seiner Reise auch Berlin erühren.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- kun vom 11, April. Nachdem Lord J. Russell die De- atte über die B Munizipal - Reform, die, in so weit sie sich auf die Frage selbs bezog, hon früher aus allen Ge- sichtspunkten vielfach beleuchtet und erschdpft worden und daher wenig Interesse mehr erregte, als Antragsteller usammengefaßt hatte, wobei der Minister eingestand, er könne \ich keinesweges dafür verbürgen, daß die ministerielle Maßregel die Irländische Kirche sicher stellen würde, denn es sey überhaupt nicht möglich, ein von der Masse der Nation mit so sheelen Augen angesehe- nes Institut gänzlih zu sichern, und daher die Bill lediglich aus dem Gesichtspunkte der Gerechtigkeit und Billigkeit zur Ge- O gune empfahl, weil sie doch früh oder spät durchgehen müsse, später vielleiht ohne günstige und versdhnende Folgen erhob sich Sir Robert Peel (aus dessen Rede wir, der Wichtigkeit wegen, die ihr von allen Englischen Blät- tern beigelegt wird, hier noch Einiges nachtragen), Er bemerkte, die ganze Debatte habe kein neues Argument darge- boten, außer etwa, daß ein Mitglied dem Angstruf der Opposi- tion. „die Kirche ist gefährdet ‘, durch einen analogen: „die Reform - Bill if gefährdet‘, zu begegnen gesucht. Nun aber habe seine (des Nedners) Partei zu feiner Zeit auch nur dayas