1837 / 123 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Orleans und von Nemours nah Deutschland, und die des Herzogs von Nemours nach Afrika auf die Civilliste angewiesen worden wären. Hierzu kämen noch die Ankäufe für das Mu- seum in Versailles und die zahlreichen Unterstüßungen, die der König den Künsten und Wissenschaften, so wie dem Gewerb- fleiße zu Theil werden lasse, endlich auch noch die Schulden der Civilliste, die sich am Schlusse des vorigen Jahres auf mehr als 18 Millionen Fr. belaufen hätten. Herr Lherbette wünschte dem Herrn von Montalivet Glück, daß er sich in den 21sten Artikel des Geseßes vom Jahre 1832 gefügt und danach aner- kannt habe, daß eine Nachweisung der Unzulänglichkeit des Pri- vat-Einkommens des Königs nothwendig sey, um eine Forderung wie die für die Königin der Belgier zu rechtfertigen; indessen sey die von dem Minister angestellte Berechnung unvollständi.,, und er irre sich sehr, wenner glaube, die Kammer von der Unzulänglichkeit des Privat-Vermögens des Königs überzeugt zu haben. (Mur- ren in den Centris. Mehrere Stimmen: „Wir verlangen keine weitere Berehnung!/‘/) Was S ie‘wollen, geht uns nichts an; wir wollen es. Ein Familienvater, der seine Kinder auésstattet, "nimmt hierzu nicht seine Einkkünfte, sondern die von ihm er- spärten Kapitalien. Der Thron, der uns das Beispiel aller häuslihen Tugenden giebt, wird uns auch dieses nicht verwei- ern. Als Herr Dupin die Bemerkung machte, daß das rivat - Vermögen des Königs nicht ihm, sondern seinen Kin-

: dern gehöre, ‘erwiderte Herr Lherbette, dies kônne den Minister des Jnnern nicht der Pflicht entheben, die Einnahme- und Ausgabe-Rechnutig der Kammer mitzutheilen. Herr Sal- vèêrte verlangte zunächst den Druck der von dem Minister des Innern in seinem obigen Vortrage gemachten Zahlen-Angaben, nahm jedoch diese Proposition Ge als er bemerkte, daß die- selbe wenig Anklang in der Versammlung fand. Dagegen er- klärte er sich sehr bestimmt gegen die Ausstattung der Königin dev Belgier aus Staatsfonds. Mit dem Kronprinzen, meinte er, sey es eine andere Sache, da dieser auf R seiner Aeltern verzichtet: habe ; was dagegen die Königin der Belgier betreffe, so desibe sie shon jeßt ein so beträchtliches Vermögen und habe dereinst noch so viel zu erwarten, daß sie die fúr sie beantragte Million füglich cnibriten könne. Der Redner {loß mit einem heftigen Ausfall auf den König der Belgier, den er einen Pen- sionair der Englischen! Regierung nannte, und von dem er be- hauptete, daß seine Vermählung mit einer Französischen Prin- zessin Frankreich noch niht den mindesten Vortheil gebracht habe, das vielmehr nun schon seit Jahren Belgiens Gläubiger sey, ohne zu- seinem Gelde kommen zu können. Der Berichtet skats- ter, Herr Lascases, erklärte, daß jeder Deputirte von der Kom- mission diejenigen Aufschlüsse habe erhalten können, deren Mit- theilung ihm erwünscht gewesen sey, daß die Kommission selbst aber einmüthig für die Annahme des vorliegenden Gese6 - Ent- wurfes stimme. Herr Larabit gab sein Bedauern darüber zu erkennen, däß der Minisker des Innern die Bilanz über die Ausgabe und Einnahme des Monarchen erst an demselben Tage mittheile, wo die Debatte über den erwähnten Gese6-Ent- wurf bereits beginnen solle, so daß die Kammer nicht Zeit genug behalte, um jene Berechnung gehörig prüfen zu können. In- dessen, fügte er hinzu, scheine ihm aus derselben wenigstens so viel hervorzugehen , daß dem Monarchen ein reiner Uebers{huß von 1 Million bleibe, und 1 Million Einkommen repräsentire heut zu Tage- 30 Millionen an Kapital; da man nun, wie Herr Lherbette sehr richtig bemerkt habe, seine Kinder nicht aus- sei- nem Einkominen, sondern von seinen Kapitalien zu versorgen

fd e, so wolle es ihm nicht reht einleuchten, wie man von 30 ionen nicht 1 Million sollte entnehmen können, um damit eine

Prinzéssin ae uftatenn: Er sehe wohl ein, daß die Forderung fär die Königin der Belgier nichtsdestoweniger bewilligt werden würde, indeffen sey es jedenfalls wunderbar, daß Frankreich so reich sey, sobald es sich um die Dotation einer Prinzessin, und so arm, sobald es sich um die Besoldung der Mitglieder der Ehren-Legion und um die Pensionirung der Wittwen verdienter Militairs handle. Der Redner benußte zuleßt noch die Gele- genheit, um sich gegen das Bündniß des Herzogs von Orleans

mit einer Prinzessin aus dem Hause Mecklenburg zu erklären. Gee Paixhans stellte sich sehr erstaunt darüber, daß noch Niemand sih zu. Gunsten des Geseß-Entwurfes habe vernehmen lassen. Man habe ‘ihm gesagt, daß dies auf einer Verabredung beruhe; er fkônne aber ein solches Abkommen nicht billigen. Der General Thiars erklärte, daß er auf das Wort verzichte, da man die von dem Minister des Jnnern gehaltene Rede nicht zum Dru befördern wolle. Herr Charamaule war der Meinung, daß das Privat-Vermögen des Königs hinreihend sey, um die Königin der Belgier angemessen auszustatten. Herr von Cor- menin berechnete dasselbe auf mehr als 60 Millionen Fr., wozu der noch kärzlih von dein Könige erstandene Forst von Bre- teu:! fomme, der 14 Millionen werth sey, so daß sih das ganze

Privat - Vermögen Sry. Majestät auf 74 Millionen Fr. stelle. Er frage, ob man hiervon niht der Königin der Belgier 1 Million abgeben könne. Nach einer Erwiderung des Herrn von Montalivet kam es zur Abstimmung, worauf der aus zwei Artikeln bestehende Geseß-Entwurf mit 240 ge- gen 139, also mit der bedeutenden Majorität von 1901 Stim- men, angenommen wurde. Die Kammer hat jest nur noch zwei Geseß- Entwürfe zu erledigen: den Rehnungs-Absch'uß von 1834, und das Geseß äber einen Zuschuß zu den geheimen polizeilichen Ausgaben; alsdann kommt das Budget an die Reihe, dem in der Regel der Schluß der Session fo!gt.

Das ministerielle Abendblatt enthält Folgendes: ¿Eine Morgen-Zeitung spricht von angeblichen Zwistigkeiten, die sich im Innern des Kabinets erhoben hätten. Wir sind ermäch- tigt, dieser Behauptung auf das bestimmteste zu widersprechea. Alle Mitglieder des neuen Kabinets stimmen in ihrer Politik und in ihren Absichten aufrichtig überein; und sie theilen die Gesinnungen der Majorität, in deren Schoß sie sich sieben Jahre gehalten haben, und die, um die Politik und die Grundsábe des Kabinets zu würdigen, nicht erst auf die Einflüsterungen des Parteigeistes hbren wird.“

Est hiesiges Blatt sagt: „Der Graf von Montalivet hat sicch schon zweimal zu Herrn Thiers begeben, ohne denselben antreffen zu fônnen. Jndessen scheint eê, daß Herr Thiers gestern in eine Unterredung mit Herrn Montalivet gewilligt hat. Man fügt sogar hinzu, daß er sich nit abgeneigt zeige, den Wunsch, den man ihm zu erkennen gegeben hat, die Ver- theidigung des Ministeriums vom 15. April in der Kammer zu übernehmen, zu erfüllen. Man könnte in diesem Falle seinen baldigen “Eintritt in das Kabinet mit Bestimmtheit voraus- ehen.“ '

E Das Journal des Débats begleitet die Anzeige von dem

am 19. April in Berlin erfolgten Tode des Ministers Ancillon

mit folgenden Worten: „Es isf dies nicht bloß ein Verlust für

Preußen, sondern für ganz Europa. Ancillon war ein Mann,

der durch seine tiefen Einsichten, dur seinen gemäßigten Cha-

rakter und durch seine Freisinnigkeit zu der Aufrechthaltung des

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allgemeinen Friedens seit der Juli- Revolution wesentlich beige- tritea hat. Staatsmann, Philosoph, Geschichtsschreiber und ausgezeichneter Publizist, vereinigte Ancillon die liebenswürdig- sten Eigenschaften mit umfassenden Kenntnissen und hohen Gei- stesfähigkeiten. Es ist dies eine Huldigung, die ganz Europa ihm mit Freuden darbringt, und Franfkreih vorzügli, das er verstand und liebte und dessen Sprache er in seinen Schriften geehrt hat, ist ihm mit seinem vollen Schmerze zugleich seine volle Achtung s{uldig.‘/ :

Man glaubt, daß der Geses-Entwurf wegen der Eisenbahn von Paris nach der Belgischen Gränze in wenigen Tagen den Kammern vorgelegt werden wird. ie Konzession wird Herr John Cockerill erhalten. Die Regierung will ihm einen Zuschuß von 250,000 Fr. pro Stunde, etwa den vierten Theil der Bau- kosten, bewilligen, wogegen die ganze Bahn nach 50 Jahren an den Staat zurúckfallen soll. i

Die hiesigen Blätter enthalten heute mehrere Details über die Begnadigung Meunier's, (Dieselben stimmen im Wesent- lichen wit den in unserm gestrigen Privat - Schreiben enthaltenen überein). Die Gazette des Tribunaux berichtet über tie Art, wie Meunier sein Todes-Urtheil aufnahm, Folgendes: „Un- mittelbar nah der Sißung des Pairshofes begab sich der erste Gerichtsschreiber nach dem Gefängnisse und las Meunier das Urtheil vor, welches ihn zur Strafe der Vatermörder verdammte. Er hôrte diese Vorlesung mit Gleichgültigkeit und wie ein Mersch an, der niemals an seiner Verurtheilung es hatte. Seine ersten Worte waren: „„„Lavaux und Lacaze sind freigespro- chen... ., um besser; ich mußte sagen, was ich gesagt habe; aber ih haßte sie deshalb niht. Mögen sie glücklich les ben!///‘/ Dann einige Minuten später: 1 (Was mich le- trifft, so wußte ih wohl, was mich erwartete; ich beklage mich nicht darüber, ih habe mein Schicksal verdient.‘/“/ Dann fügte er seufzend hinzu: „,,„„Nur meine arme Mutter ist zu bedauern! Die arme Frau! Jch liebte sie so herzlich !//“/ Meunier schlief die ganze Nacht hindur, frühstúckte am andern Morgen mit gutem Appetit, ur.d verleugnete seine Ruhe und Gleichgültig- keit niht einen Augenblick. Nichtsdestoweniger nahm er die Nachricht von seiner Begnadigung mit großer Freude und mit dem lebhaftesten Dankgefühle auf.“

Das Journal de Paris meldet, daß, einem Befehl der Englischen Regierung zufolge, alle Offiziere der Hülfs-Legion zu- rückberufen worden wären; sie müßten vom 19 Juni an ihren Rang in der Englischen Armee wieder einnehmen. (Vergleiche

Spanien). An der heutigen Börse war man fast nur mit dem gestern

erfolgten Zuschlag der Eisenbahnen beschäftigt. . Man schien allgemein der Meinung, daß die Gesellschaft fr die Bahn auf dem lin- ken Seine-Ufer, obgleich sie eine 14 stúndig- kürzere Strecke zu bauen habe, und nôthigenfalls ihre Preise auf 1 Fl. 72 C. er- höhen könne, während die andere Bahn nicht úber 98 C. gehen dürfe, doch {rerlich die Konkurrenz mit ihren mächtigen Geg- nern werde aushalten können. Auch bot man für die Actien der Bahn auf dem rechten Ufer (Compagnie Nothschild) bereits 40 pCt. Prämie, während die Actien der Bahn auf dem linken

Ufer noch zu den Original-Bedingungen verkauft wurden.

Großbritanien und JFrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sißzung vom 28. April. Die Einreichung einer mit 160,009 Ünter- schriften verschenen Petition Jrländischer Protestanten, welche ihren Ursprung in der früher mehrerwähnten sogenannten pro- testantishen Versammlung zu Dublin am 24. Januar d. J. hatte, gab zu einer längeren Diskussion Veranlassung. Der Marquis von er brachte diese Petition in seiner Qualität als Präsident jener Versammlung ein und entwifelte in ausführlicher Rede, daß sowohl die Versam:nlung als die Petition durch díe Besorgniß hervorgerufen worden, daß der Protestantismus unter den Angriffen der General - Association von Jrland leiden möchte, der von der Regierung völlige Straf- lofigkeit zugesichert zu seyn scheine, obgleich ihre Existenz nicht weniger, als ihr Thun und Treiben, ofen gegen die Gesebe verstoße, da die Tendenz derselben geradezu die Suprematie des Katholizismus in Jrland sey. Lord Roden {loß sih diesen Ansichten in einer sehr leidenschastlichen Rede an und sagte, es könnte wohi die Frage entstehen, ob niht entweder die Union oder die Emancipations - Akte wieder aufzuheben wäre, in welchem Fall er seinerseits unbedenklich für die leßtere Alternative stimmen würde. Lord Melbourne wider- sprach den in jener Dubliner Versammlung ihm gemachten Vor- würfen, weiche auch der Marquis von Downshire seiner Rede eingeflochten hatte, und welche im Wesentlichen dahin gingen, daß die Minister auf alle Weise bemüht seyen, das der Brüti- schen Verfassung durchaus fremde rein demokratische Element in dieselbe einzuführen. Wenn Vorwürfe der Art gegründet wä- ren, sagte der ‘Premier - Minister, so würde man sih nicht mit Einreichung von Petitionen begnügen dürfen, sondern zu ern- ster Anklage gegen die Minister schreiten müssen. Was die Vorwürfe gegen die Katholiken betreffe, welche die Petition eat- halte, so scy es offenbar, daß sie nur aus dem Aerger der pro- testantischen Partei hervorgegangen seyen, die, ihrer Uebermacht beraubt, sich nicht daran gewöhnen wolle, mit den Katholiken auf dem Fuße der Gleichheit zu leben. Bevor man aber auf diese Weise seinem Zorne Luft machte, hätte man fär genügen- den Beweis der vorgebrahten Beschuldigungen forgen sollen. Der Herzog von Wellington ermahnte die Minister, Alles, was in ihrer Macht stände, zu thun, um sich die Protestanten Irlands, die so schwer in ihren Rechten gekränke würden , wie- der geneigt zu machen. Die Debatte erregte viel Interesse, führte indeß zu feinem anderen Resultate, als zur Wiederholung der so oft hon gemachten Bemerkungen über den Zustand von Irland und über die Zweckmäßigkeit oder Unzweckmäßigkeit der Regierungs-Politik in Betreff dieses Landes. Nach Beendigung der Debatte vertagte sich das Haus.

Unterhaus. Sibung vom 26. April. Zu Anfange der Sibung beschäftigte man sich mit einigen Eisenbahn - Bills und ging sodann zur Diskussion einer Bill über, wonach cinige Abänderungen in den Bestimmungen der Schottischen Munizi- pal-Reform-Bill vorgenommen werden sollen, und die nach ge- ringen Debatten die zweite Lesung ohne Abstimmung erhielt. Hierauf beantragte Herr W. Williams die zweite Verlesung einer Bill zur Ausdehnung des Wahlrechts der Zehnpfund-Frei- sassen. Herr Bennett hielt es fúc seine Pflicht, sich dieser Bill zu widerseßen, weil sie auf ganz ungewöhnliche Weise vor- gebracht worden sey. Herr Jervis dagegen unterstüßte sie und weinte, die Abgaben-Entrichtung, welche jest von den Freisassen zur Sicherung ihres Wahlrechts gefordert werde, komme einer völligen Ausschließung derselben von den Parlaments-Wahlen gleich. Er sey überzeugt, fügte er hinzu, daß die Freunde der Reform-Bill Alles ibu múßten , was in ihren Kräften stehe, um die Zahl der Freisassen aufrecht zu erhalten, weil dies die

‘Bestechungen unter den

n gas E E E C ERE V Y D N U ASe a T

einzige Alternative gegen allgemeines Wahlrecht sey. Lord John Russell war ebenfalls der Meinung, daß die Forderung einer gewissen Abgaben-Entrichtung nur dazu beitragen könne, Bestehungen zu unterhalten, und daß es daher wünschenswerth sey, diese Bedingung aufzuheben. (Hört, hört!) ¡Jh glaube mit Anderen“, fuhr der Minister fort, daß die Freisassen nicht die beste Wähler - Klasse sind, abe, es giebt noch eine andere, hinsichtlih deren ih einige Bemer; kungen machen will. Jch gehöre zu denen, welche die Entrichtung vyy Steuern und Abgaben für ein gutes Kriterion des Wahlrecht halten, aber zu. verlangen, daß der Wähler sie stets bis zuy April entrichtet haben soll, das, glaube ich, heißt viele Persone ihres Wahlrechts berauben, die vielleiht aus Nachlässigkeit ody vorübergehender Verlegenheit im Augenbli nicht gerade uh lungsfähig sind. Wenn daher das Haus die Freisassen li, ser stellen will, als se vor der Annahme der Refor, Bill gestellt waren, so scheint es mir ganz recht, d auch den Hausinhabern eine Linderung gewährt werd) (Lauter Beifall.) Ein tapferer Freund von mir, d sich jest in Spanien befindet (General Evans), war der M nung, daß, wenn einmal ein Wähler für das eine Jahr q| Zehnpfund-Miether auf die Liste gesezt worden, die bestehendy Vorschriften in den folgenden Jahren nicht so streng gegen ih in Anwendung gebracht werden sollten. Dieser Meinung pflicht ih vollkommen bei und glaube, daß es hinreichen könnte, wen sie nur die Abgaben bis zum vorhergegangenen Oftober, stay bis zum April, bezahlt hätten. (Hört, höre!) Auf diese Weis würde manche Härte beseitigt werden, über die sich je6t ‘Personen die als Hausinhaber das Wahlrecht besigen, oft beschwereh (Hört, hört!) Jch hege keine höhere Meinung von den Fr sassen, als von den anderen Wählerklassen, und wenn Sie dah den Ersteren eine Erleichterung gewähren wollen, so scheint mj die Billigkeit eben dasselbe auch zu Gunsten der Lesteren zu q heischen. (Hört, hört!) Jch will jest kein Amendement beanty gen, werde mih aber bemühen, im Ausschusse cine Klausel \, die Bill zu bringen, um diese Erleichterung zu bewirken, ohy die Bestimmungen über die Abgaben - Entrichtung aus der Ry form-Bill zu entfernen.‘/ (Lauter Beifall.) Herr Warburto) glaubte auch, daß, wenn die Gebühren von l Pfd., wel die Freisassen für ihre Zulassung zur Wahl zu entri ten hätten, aufgehoben würden, auch fär die Zeh pfund-Hausmiether vermittelst Verlängerung des Termini bis zu welchem sie die Abgaben zu zahlen hätten, etwas gesch hen müsse. Sir R. Peel aber wollte keinen nothwendigen Zu sammenhang zwischen beiden Fällen finden, und die Ansicht Lord Russell’s von der Sache schien ihm unrichtig zu seyn. „Wenn“ sagte er, „den Haus-Jnhabern eine Erleichterung gewährt werdey soll, so muß es aus Gründen der Gerechtigkeit geschehen, nid deshalb, weil den Freisassen eine Erleichterung zu Theil wi, Hat der edle Lord keinen anderen Grund als diesen, werde ih die Angemessenheit der Bewilligung jenes Prj vilegiums noch sehr in Erwägung ziehen müssen, denn ih} bin der Meinung, daß die Haus- Inkaber gar keinen A spruch auf Erleichterung haben. Wenn die vorliegende Bill Freisassen verhindert, jo ist dies ci guter Grund, sie zu unterstüßen; würde aber wohl die Verlän gerung des Termins, bis zu welchem die Steuern und Abgaben von den Zehnpfund, Haus-Jnhabern bezahlt seyn müssen, Beste chungen verhindern? Es freut mich, die erblichen Rechte der Freisassen von den ehrenwerthen Herren gegenüber so unterstüge und vertheidigt zu sehen; ich bin auch überzeugt, daß diese Un: terstüßkung nicht aus Wahl - Rücksichten (Beifall ), sondern aus einer hohen philosophischen Beurtheilung der Sache nach ihren abstrakten Werth entsprossen ist. Soll ih den Reformern jes| ‘glauben, so verfechten ste die Reinheit einer Volésfklasse, deren Interesse ich stets "vertheidigt habe. Wie ungerecht war é also von Seiten der Reformer, daß sie den Freisassen ißre Wahl" rechte nehmen wollten, wenn man j Freisassen die Annahme der Reform-Bill mit bewirken geholfen! Ich denke, die ehrenwerthen Mitglieder gegenüber, weiche jeßt so eifrig für die Freisassen sprechen, werden gewiß zu eiten Silber-Geschirr subsccibiren und es mir zum Geschenk machen, aus Dank dafúr, daß ich jene Klasse vor den Unbilden zu schi zen gesucht, die ihnen ihre eigenen Repräsentanten zufügen d ten. (Beifall und Gelächter.) Schließlich muß ich wiederholen daß ich sehr gern bereit bin, für eine Bill zu stimmen, wel die Freisassen von einer Geld-Auflage befreien soll; wenn man aber dieser Erleichterung eine Klausel beigesellen will, wodur die in der Reform-Bill festgese6te Qualification aufgehobey würde, so werde ih dagegen stimmen.“' Herr Wafkley, cin Raditaler, - stimmte dem vorigen Redner in seinen Aeußs rungen über die Uneigennübigkeit und Unbescholtenheit da Freisassen bei und erinnerte. daran, daß er (Herr Wakley) stet zu Gunsten derselben gestimmt habe, weil er geglaubt, daß di ärmste Klasse des Englischen Volks in diesem Hause repräsen tirt werden müsse; allerdings habe ein großer Theil der Reforn Mitglieder dasür gestimmt, den Freisassen ihr Wahlrecht Zu entzit hen, er aber habe dies nie gebilligt; die armen Wähler seyt großen Versuchungen, großem Verlust, in vielen Fällen det Verlust ihrer Arbeit unterworfen, und doch seßten sie sch of dieser Gefahr aus, ‘um nur ihre Stimmen unbefleckt zu erhalten; hätten sich aber nicht die Reichen eben so wie die Armen besteht! lassen? sey es nicht erwiesen, daß in Liverpool Leute, di auf 10,000 Pfd. geshäst würden, nicht weniger als 50 Ps für ihre Stimme genommen hätten? eben so sey es in Staffor gegangen, und man solle daher nicht so viel von der Be skechlid)! keit der armen Wähler sprechen. Die zweite Verlesung der vo! liegenden Bill wurde zulest mit 75 gegen 21 Stimmen geneh migt, und leßtere foll am 17. Mai in den Ausschuß gelanget, in welchem dann wadrscheinlih die Debatte dur) den von L John Russell angekündigten Vorschlag noch größere Wichtigfui gewinnen wird. Das Haus vertagte sich, wegen der Feier de Geburtstages der Königin, bis zum Freitage.

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Unterhaus, Si6ung vom 28. April, Nachdem V!

schiedenes über die Reihefolge der Geschäfte festgeseßt und ns K

über die Kirchen-Steuern zum 22. Mi bestimmt worden, war die Einbringung des Berichtes úver dit Kanadischen Resolutionen an der Tages - Ordnung. Derselbt wurde angenommen, jedoch erst nahdem Herr Grote nechmal! vergeblih versucht hatte, mehèere Amendements durchzuseßel) Und nachdem Herr Hume seinen Protest gegen die Resolutid! nen eingelegt hatte, die er als höchst tyrannisch bezeichnete, un als deren Folge er verderbliche Ereignisse binnen Jahresfrl vorauésagte. Das Haus ließ sich darauf in eine Debatte úbet die beantragte zweite Verlesung der Jrländischen Armen - Vi ein, welche von Lord John Russell beantragt, von Heri O’Connell angegriffen und von Herrn Sharman Craw' ford und Lord Morpeth vertheidigt wurde. Die Fortseuns der Debatte ward um halb 1 Uhr bis zum Montage verschobe!-

mentlich die Diskusion

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Asrage nah Manufaktur-Waaren werde

je6t sagt, daß eben dies( daß sie niht niedriger gehen könnten,

T M E E

Londo, 29. April. Die Köni in isk noch immer G R gas As begin A zur Feier ihr angeseßten Lev i retteten lasen, geses ever durch die Prinzessin Auguste

o7d Lyndhurst ist vorgestern Nachmittag wieder na aris abgereist, von wo höchst beunruhigende M Sridieon a den Gesundheitszustand seiner Tochter eingegangen seyn sollen. Die ministeriellen Blätter meinen, seine bwesenheit, während die Debatten über die Jrische Munizipal -Bill m Oberhause sich wieder nähern, scheine do fúr eine nacgiebige Stimmung der Ee Hauses in dieser höchst wichtigen Angelegenheit E e

Die Nachricht, daß Hecr Buckingham als Secretair des Nord-Amerikanischen Präsidenten nach den Vereinigten Staaten gee, ist die Erfindung eines múßigen Kopfes gewesen.

Die Geschäfte in den hiesigen Fabrikorten gewinnen auf die erfreulichste Weise nun- wieder neues Leben. Ein Fallissement der Herren Heawood und Compagnie in Stokport, welche große Baumwoll - Spinnereien und Webstühle im Gange hatten, fand gestern vor acht Tagen noch statt; die Passiva be.rugen aber nicht úber 80,000 Pfd. Auch in Liverpool kehrt das Vertrauen zurück, und es wird E Baumwolle und Seide abgese6t.

Am Wen d. M. ift in ublín ein sehr starkes Feuer aus, gebrochen, welches alle Buden în der Royal-Arkade, das Gast- haus Royal-Hotel und die Bank der Herren Boyle, Lowe und Pim zerstörte und ers, nachdem es fast 12 Stunden gedauert hatte, gelöscht werden konnre.

Nach Berichten aus Lissabon vom 109ten d. M., welche die Kriegs-Brigg ,,Partridge‘/ überbracht bat, ist die Portugie- sische Regierung fest entschlossen, den neuen Zoll-Tarif vom lten d, M, an in Krafc {reten zu lassen. Die Englischen Kaufleute in Lissabon hatten si demnach beeilt, die Abgaben von ihren Vorrätzen zum voraus zu entrichten, da der ueue Tarif die Englischen Waaren besonders hoch besteuert.

Die Bons oder Post-Noteu der Bant der Vereinigten Staaten, welche bekanntlich feine Zinsen tragen und na) zwölf Monaten zahlbar sind, sind hier auf 95 gestiegen, und die des Morris-Kanals in. den Vereinigten Staaten “auf 981/, à 99; allein diese, welche erst in 18 Monaten zahlbar sind, ‘bringen 6 pCe. jährliche Zinsen, und bei einer so vortheilhasten Gele- genheit, sein Geld anzulegen, sind die Englischen Schabkammer- sheine um 11 Shilling gefallen. Die Nord-Amerikaner schei- nen dée größten Anstrengungen zu machen, um die Wiederaus- \uhr von Gold zu verhüten. Sie rúhmen fich in ibren Blât- term, daß sich die Baar-Circulation seit 1833 von 36 Dollars in Baarem gegen 100 in Papier auf 61 Dollars vermeßrt habe ; das Verhältniß der Einfuhr zu der Ausfuhr, welche erstere im Johre 1832 die Ausfuhr um 16 pCt. überstiegen hat, 1835 und 1836 aber um 36 pCt., müsse, meinen sie, auf den ersteren Stand zurückgeführt werden, und- es müßten, bis des gesche- hen, die Einfuhr-Artikel im Preise fallen. Die Jaksonsche Par- téi-greist die Maßregeln der Bank zur Abhúâlfe für die (andels treibende Klasse geradezu als ein Verfahren an, wel- hes ‘diese Klasse abhängig von der Bank von England machen und das . Gold aus Amerika fortbringen werde. Die Bank der Vereinigten Staaten dârfte nun, wie man glaubt, auch Bons ¿ur Rückzahlung der für sie von den Herren Ba- ting im vorigen Frühjahr gemachten Anleihe vou [l Million Pfd., die bald fällig wird, remittiren. Jn Frankreich sind, troß der Maßregeln der Amerikanischen Banken, die meisten Ameri fanischen Tratten für Baumwoll-Consignationen Unacceptirt ge- blieben. Die. Geschäfte waren gestern wieder viel belebter. Am fremden Fonds-Markte gilg- die halbmonatliche -Abrechnung gut on Statten, und. selbst in den Geschäften mit Eisedbahn-Actien war ein wenig mehr Leben. So meint men auch, die Nach- sih in dexr Ueberzeugung, i ; in Manchester und Bir- mingham wteder einfinden, und die Wechsel - Cou: se würden hô- her gehen. Ein im Ostindischen Handel beschäftigtes Haus, das vorgestern seine Zahlungen einstellte, hat sie heute wieder ange- sangen. Einem gestern Nachmittag aus Liverpool eingegangenen Vriefe zufolge, war das Paketschiff ¡¡Îndependetice/, welches New-York den Sten d. verlassen har, im Ansegeln, und können die initgebrachten Nachrichten jeden Augenblick erwartet werden.

Niederlande

Aus dem Haag, 27. April. Das Amsterdamer Han- delsblad theilt aus dem New - Yorker Price Current ein Ge-

M6 der Vereinigten Staaten vom 2ten v, M. mit, wonach von

Belgischen Schiffen und deren Ladungen dieselben Abgaben, wie Jet von Holländischen erhoben werden sollen, mit Vorbehalt je- doch fr den Präsidenten, wenn es ihin angemessen erscheinen ollte, gegen Belgische oder Holländische Schiffe die Bestimmun- zen der dritten Abtheilung der Akte vom 7, Januar 1834 in Betreff des Tonnengeldes und der Einfuhr-Abgaben anzuwenden.

Dänemark.

_ Kopenhagen, 25. April. (Hamb. Korr Hier ist 0 ret interessanter Preßprozeß A E 4 b chon in politischer Hinsicht ohne Bedeutung, dadurch Aufmerk- Pie erregt hat, daß unter demselben die etwas verwickelten erhältnisse der Helsingdrer Schiffsklarirer zu den Fährleuten nd den fremden Schiffern zur Sprache gekommen sind. Da- Hegen {webt ein anderer ‘Preßprozeß o, indem von der Kanz- f der Nedacteur der Kiöbenhavns nyeste Skilderi, Herrn alda ose, welcher einen Theil von Napoleons Feldzügen in 8 sischen Diensten mitgemacht , peinlich angeklagt worden, n a (egen Beschimpfung der christlihen Religion, Das s eicli is eine Reihe Éleiner Aufsábe, in denen er, un- defähr in der Art der »lellres persannes”, einen Wilden úber fft Dogmen der christlichen Kirche Betrachtungen anstellen

Die Subscription zum Thorwaldsenschen Museum at ‘en bisher eingegangenen Subscriptions n R Rebe, ingebracht; die meisten zirkulirea indessen noch, sowohl hier in „openhagen, als namentlich in den Provinzen, Außerdem ha- 4 fast alle hiesigen Künstler Arbeiten versprochen, die daun ver- vot werden sollen. Auch wird, dem Vernehmen nach, die diust-Akademie Und der Kunst Verein isten Gesellschaften , der hiesige Studenten-Verein an der M Feste veranstalten, deren Ergebniß gewiß nicht unbedeu- tet wird. Einen bedeutenden Stoß vorwärts wird das i #dmen durch die n vor einigen Tagen bekannt gewor- Lei A! Sowisheit C A E Mbgemvaldsen binnen kur- : en wird, und seine sämmtli

dem Museum vermacht hat. | es U L Das Kirchen-Konzert, welches mehrere hiesige A vétáni s in Salzburg projektir:en Ein staltet haben, hat nach Abzug

nahme von 1200 Thaler ergeben.

v sier zum Monumentes für Mozart aller Unkosten eine Rein-

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Deucscchland.

Hannover, 28. April. (Hannov. Z. n der Si erster Kammer am 2lsten d. war Beet N den B {luß zweiter Kammer: „Königliche Ministerium zu ersuchen, sobald oie möglich, das durch den S. 40 des Staats -Grundge- seßes verheißene Preßgeses den Ständen vorzulegen.“ Ein Mitglied beantragte, den Beschluß zweiter Kammer abzuleh- nen. Mit der Erlassung eines Preßgeseßes habe es so große Eile gar nicht, wie man ín zweiter Kammer zu glauben \{ Ae es eaunie m so M als habe man dort die

cramve bis cocta aufgewärmt; denn nach den Aeu erun- gen, welche in der Zeitung veröffentlicht Mg wären A Ar- gumente schon 1831 wiederholt vorgeführt. Die Schriftsteller welche etwas Gediegenes lieferten, fönnten sich über zu strenge Censur überall nicht beschweren, da diese besonders nur gegen die, mit weit m ortheilen verknüpften po- litischen Slugschri ten, egen fittenverderbende Romane und Gedichte, gerichtet sey. ie den Censoren ertheilte Jn- struction sey auch keines veges geheim, wie in zweiter Kammer geäußert worden, und sie sey so human, daß kein Schriftsteller dadurch gedrückt werde. Nur über das verweigerte Jmprimatur kämen wohl Beschwerden vor, nicht aber über Verzögerung der Censur, Die Schriftsteller und Dichter pflegten indeß selten die Zeit der Entscheidung geduldig abwarten zu können, und es gehe ihnen gerade so, wie manchen Leuten in den Gesellschaften, denen die Zeit zu lange währe , bevor sie ihrem Wie freien Lauf lassen könncen. Wären früher nun auch dergleichen Be- schwerden über Censur-Verzögerungen von sol@en ungeduidigen Schriftstellern vorgekommen, so sey durch die erwähnte In skruc- tion denselben hinlänglich vorgebeugt, indem diese den Censoren eine möglich? rasche Entscheidung dringend empfehle. Zwar möchten wohl die alten Verordnungen , sowohl dem Inhalte, wie dem Auédrucke nach, den jekigen Zeitverhältnissen nicht mehr entsprechen, allein es werde sich Niemand über ihre An- rc Oelen können; geseß für das Königreich Haunover wohl nicht eher ten, bis desfallsige Btl h von C M E vorbßergegangen wären. Er ein den Wünschen derjenigen Schriftsteller und Dichter jest am meisten darauf harten nicht Ore en A weil ihr Begehren dabei weiter gehe, als eine } irgend gewähren dürfte. Ein zweites Mitglied: Von einer allgeineinen Preßfi eiheit sey in zweiter Kammer nicht die Rede gewesen, und es sey hoffentlich bei jedem vernünftigen Menschen auc dée Ueberzeugung vorhanden, daß nichts nachtheëliger auf die Unterthanen wirke, a!s eine völlige Ungebundenheit der Presse.

hoffe dabei

geseßes gedrungen. Der einzige Grund dazu fönne n i A Meh a au die 4 der N D n eillv-Maßregel treten zu lasen che; indeß * die- fis MRRO R g z sen wünsche; indeß würde er tie- nen, da dieser, ohne erhebliche Nachtheile davon zu be keine Ungebundenheit gestattet werden dürfe. Eg elne Uu vielmehr dringend wünscheuswerth, daß es bei den Bundeèes-Vor- schriften, die auf ein Fortbestehen der Präventiv-Maßregeln ge- richtet und bis dahin verlängert worden, wo sich die Bundes- Versammlung über ein definitives Preßgeset vereinigt ha- ben w.rde, ferner verbleiben môge. Da außerdem bei der Cen- sur mit der größten Nachsiht und Milde hon jest verfahren werde, und Stände nicht alleiz «gegenwärtig durch die Bera- thung wichtiger Gegenstände in: Anspruch genommen, sondern auch noch mehrere bedeutende Arbeiten binnen kurzem erhalten würden, so vermöge er um so weniger abzusehen, weshalb man mit dem Preß - Gesege so eilen solle, und erflárte sich daher gegen den Beschluß zweiter Kammer. Ein drittes Mitglied: Er glaube zwar auch, daß die Sache keine große Eile habe; da aber der Antrag zweiter Kammer einmal vorliege, so wünsche er die Ablehnung desselben nicht, damit erste Kammer nicht in den ungegründeten Verdacht gerathe, als scheue sie das verlangte Gesebß, oder als wolle sie die Auéführung des Staats - Grund- geseßes verhindern. Einen solchen Schein wünsche er um so mehr zv vermeiden, als schon bei der Berathung über das Ge- sel, das Volks - Schulwesen betreffend, das eben so verleumde- rische ivie abgeschinackte Gerücht én Umlauf gese6t worden, erse Kammer beabsichtige eine Verfinsterung der Volésbildung oder Unterdrückung des Emporkommens derselben. Wenn gleich er die Preßfreiheit immer uoch fr besser haste, als einen über- triebenen Volés-Unterricht, so wisse er doch sehr woßl, meisten Revolutionen da votgetommen waren, wo man die Fin- sterniß oben und das Licht unten geseßt habe. demnach den Beschluß zweiter Kammer zut mit der Veibesserung, darin die Worte 0 bald als möglich“ zu streichen. Eig viertes M itglied: Auch er stimme für den Antrag, denn mit gleichem Grunde würden die übrigen im Staats-Grundgeseße verheißenen Gesebe excitirt werden können, so daß man hier am Ende das ganze Jahr würde siben müssen. Daher wünsche er, daß man die eimesnen Geseke nach dem Dedürfaisse erließe, daß aber ein besonderes Bedúrfniß rüdsicht- lich des Preß-Gesces bestehe, habe er noch von keinem Men- schen gehört.

zur Annahme, jedoch

Ein fünsftes Mitglied: Wenn nur Licht durch

roße Ausstellungen, und | | M, außer den Hecren General-Syndicis, anzutragen. Der

die Preßfreiheit verbreitet würde, so würde ‘er gern für den Antrag stimmen, da sie aber heutzutage nur zu hâvfig zu Ver- breitung \{chlechter Grundsábe dienen wärde, so stimme er dage- gen. Ein seh stes Mitglied: es scheine ihm nur darauf an- zukommen, ob ein Grund zu Excitirung des Gesetzes vorhanden jey oder nicht, und nicht darauf, was etwa an einem anderen Orte über die erste Kammer gesagt worden sey. Nach diesen Rücksichten glaube er, daß nicht die mindeste Veranlassung vor- handen sey. Der Verbesserungs - Antrag, wie der Antrag zweiter Kammer, wurden mit großer Mehrheit abgelehnt.

In der Si6ung zweiter Kammer am 29sten d. erfolgte eine Mittheilung erster Kammer, daß der von zweiter Kammer in Bezug auf das Preßgeseß gefaßte Beschluß abgelehnt sey. Dry. Christiani äußerte: Zwar sey er überzeugt, daß ret vicle Menschen, vielleicht Millionen der Ansicht seyen, das Beste wäre, man trete dem Beschlusse .der ersten Kammer bei, indeß halte er sich doch verpflichtet, auf eine Konferenz von zwei Mit-

lntrag wurde nach einiger Debatte angenommen. Bei dieser

Gelegenheit erklärte Dr, Christiani, daß alle von ihm in sei- ner Motion über die Preßgeseßgebung angeführten Thatsachen

ihren vollen und gvten Grund hätten, und daß, wenn bekannte, | außerhalb des Hauses dem entgegengestellte, Bemerkungen hier

Berücksichtigung oder Theilnahme fänden, er jeden Augenblick | bereit sey, das von ihm Behauptete hier, aber auch nur hier B vertreten, wo die Verfechter verschiedener Ansichten gleiche | ortheile bei der Vertheidigung ihrer Behauptungen zu genie- ' ßen hätten. Bärgermeister v. Bodungen: Dazu möchte

und es stehe ein besonderes Preß- | | zu erwar- | Seiten des Deutschen | uversichtlic, | Preßgeseßs , wenn es demnächst erlassen e L | | cue A Ag Kommandos zu untersuchen, er be- | reit jey, zurückzufehren und vor dem |

gute Gistégtbung | , z “e gar zu er- | gegangen.

Zweite Kammer habe nur quf Ausfuhrung des Staats - Grund- !

der periodischen Presse durchaus nicht billigen fôn- |

daß die |

Er empfehle |

der Ort seyn. Dem Antrag n s E e ;z es sey ihm ber S8 gewejen, wenn gesagt se da vielleicht Millionen der Ansicht wären, daß e Besch éi Kammer hier anzunehmen wäre. Die Intelligenz sey, wie er gus, nicht allein in unserm Königreiche, auch wohl in ganz eutsch so weit gestiegen , daß man den Werth der Preß- freiheit zu {äßen wisse. Dr. C hristiani: Allerdings würden vielleicht Millionen, wenn sie gefuagt würden, dem Beschlusse erster Kammer beitreten. Dahin könne er rechnen, Patagonier, Kaffern, Hottentotten und ähnliche Leute. Bürgermeister v. B o- dungen: Das sey etwas ganz Anderes. Rath Bueren: Preß- freiheit in den Händen moralischer, religiöser Leute sey eine Frühlingssonne, in der sh alle Keime entwickeln, aber in den Händen irreligiôser, unmoralischer Leute sey sie ein Jrrlicht, das auf Abwege führe. Sie habe ganze Nationen demoralisirt, da- her músse man danach streben, daß die Preßfreiheit nicht ín C nei ifatte, E e kônne nur dur angemessene eicht werden. o aber, wie die Censur jest häu sey, dürfe: es ferner nicht bleiben. C NE Ns

S panien.

Madréd, 18. April. In der Si6ung der Co 16ten wurde der 20ste Artikel der Cónfinines : Die Söbne des Königs und bes Thronerben sind von ihrem 25sten Jahre an Mitglieder des Senats“‘ angenommen; eben so in der ge- strigen Si6ung der noch einmal an die Kommission verwiesene 19te Artikel (siehe Nr. 120. der Staats - Zeitung) in folgen- der Abfassung: „Bei jeder Deputirten-Wahl wird ein Drittheil der Senatoren erneuert. Die ausscheidenden Senatoren können wieder erwählt werden.“ Die Kommission für die Überseei- schen Provinzen hat ihren Bericht abgestattet und {lägt darin vor, jene Provinzen nach besonderen, den Umständen angemesse- nen Geseßen zu regieren und feine Repräsentanten derselben in den States U

ie Revista versichert, es sey gar fei ' j

Ministee-Wecdtel sichert, sey g ne Réde von einem

Der General Cordova hat aus gerichtete Adresse übersandt, in die Cortes es fúr nôthig hielten,

auch - wohl hier nur könne er nur beistimmen , aber höch,

Paris eine an die Königin welcher er erklärt, daß, wenn sein Benehmen während der

scheinen. Eine ähnliche Erklärung ist von Herrn Isturiz ein- Der General Lorenzo hat eine Rechtfertigung seines Be- nehmens auf der Insel Cuba bekannt gemacht, E V Offiziere der Miliz von Alicante und der dortigen Operations - Brigade haben eine Bittschrift unterzeihnet, worin sie um die Ernennung des Generals Lorenzo zum General-Capitain von Valencia nachsu- chen. ¡Wir haben“, eißt es unter Anderemin der Bittschrift, „den Werth dieses Mannes s{äßen gelernt. Sein Name, die Erinnerung an seine Heldenthaten, und sein Eintritt in die Reihen der gemeinen Soldatzn, während ihm einstimmig das Kommando angeboten wurde, dies Alles war hinreichend, um in funfzehn Stunden 3000 Mann National - Gardisten und Linien - Truppen, so wie 200 Mann Kavallerie um ihn zu versammeln. Durch die von im angeordneten Bewegungen gewann die Brigade eine so vor- theilhafte Stellung, daß die Feinde in der größten Eile diese Provinz verließen und sih 13 14 Leguas weit zurückzogen.“/ Am Sonntag ist ein Courier mit Depeschen der Botschaf- ter von Frankreich und England eine halbe Stunde von der Hauptstadt von sechs. Räubern angefallen, am Kopfe verwundet und einer Summe von 5000 Realen beraubt worden. Die De- peschen hat man ihm gelassen. Die Morning Chronicle enthält Privatschreiben aus Bayonne vom 21 ten und vom 22. April. Jn ersterem heißt es: „Endlich ist es beschlossen, daß, mit Ausnahme des Lans ciers - Regiments und der Artillerie, die Dienste der Offiziere und Mannschaften, aus denen die Britische Hülfslegion besteht, mit dem 10. Juni aufhören sollen. Die Regierung ver- sichert, sie werde im Stande seyn, bis dahin alle s{huldigen RüE- stände nebst der versprochenen Gratification abzuzahlen. J sage dies nicht deshalb, weil ih von Seiten der Legion, wenn sie sich getäuscht sähe, irgend einen der schrecklichen Exzesse be- fürchte, welche die Feinde derselben so eilfertig prophezeien, son- dern weil ich glaube, daß die Spanische Regierung es nicht weniger ihrer eigenen Ehre, als der Ehre des Landes, von welchem sie in der Stunde der Noth so wichtigen und werth- vollen Beistand erhalten hat, schuldig ist, den Leuten Gerechtig- keit widerfahren zu lassen, deren Dienste sle jest nicht mehr braucht. Die Legion, sowohl Offiziere wie Soldaten, hat, man muß es gestehen, bei den vielen Prüfungen, denen ste ausgesest war, große Geduld ore Stets auf die Löhnung wartend, oft ohne hinreichende ebensmittel, hat sie sich Entbehrungen unterworfen, die selbst Soldaten selten zu erdulden haben. ie that dies freudig, nur dem Zeitpunkt entgegensehend, wo durch den Erfolg der Waffen der Köigin bessere Anordnungen mög- lich werden möchten. Und hier muß ich bemerken, daß die Spa- nische Regierung nickt hoffen darf, der Schwierigkeit dadurch zu entgehen, daß sie San Sebastian mit Truppen anfällt,, bloß um die 3500 Mann der Legion einzushüchtern. Diese Maßres- gel mag fúr die Ruhe Say Sebastian's klug seyn oder nicht ; wenn sie aber auf solche Weise gegen die abziehenden Truppen eine Handlung der Ungerechtigkeit begehen zu können glaubt, so wird sie von allen Seiten der bitterste Vorwurf treffen. Wer, um einen lästigen Gläubiger los zu wer- den, seinen Dienstboten den Befehl giebt, ihn zu er- morden , der zieht auf sich und sie die Strenge der esebe. Möge die Spanische Nation versichert seyn, daß sie, wenn sle auch nicht gerade unter der Gerichtebatkeit eines Englischen Tribunals steht, sich doch nicht außerhalb des Bereichs der Englischen Gerechtigkeit befindet, und daß, wenn durch Treu- bruch der 10. Juni mit Englischem Blut befleckt werden sollte, die Englische Nation furchtbare Vergeltung nehmen und dazu berechtigt seyn würde. Hoffentlich wird dies nicht nôthig seyn. Das zweite Schreiben meldet: „Die Nachrichten , welche heute hier eingegangen, sînd von großer Wichtigkeit. Sie kommen von Pampelona. Am l9ten um 3 Uhr Nachmittags erhielt Jrri- barren die bestimmte Kunde, daß Don Sebastian mit 13TBa- taillonen, aus seinen eigenen 9 und aus 4 bei Estella einquar- tierten bestehend, nah cinem Eilmarsch eine Position in der Nähe von Los Arcos eingenommen habe, mit der Absicht, über den Ebro zu gehen. Binnen 2 Stunden verließ Jrribarren Pampelona, und um drei Uhr Nachmittags am 20ften (von welchen Tage die leste Nachricht ist ) stand er mit 10,000 Mann zu Larraga, enischlossen, in Eilmärschen Lodosa zu erreichen, ehe dieser Plab den Truppen des Don Cat- los in die Hände fiele. So ist denn die zweite militairische Operation begonnen. Die Karlisten, durch Mangel an Lebens- mitteln zu einer Bewegung genöthigt, haben die Generale der