1837 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E D

von den Herren Mauguin, Lamartine, Odilon-Barrot und Gui ot abgegebenen Meinungen, und legte sodann sein eigenes políci- des Glaubensbekenntniß ab, das wesentlich von dem des Herrn Odi- lon- Barrot abwich. So sagte er z. B. „Herr Barrot behauptet, er und seine Freunde hätten ta aalaie, daß sie das Ministerium des 22. Febr. unterstüßt hätten, indem dies Ministerium doch immer als ein Fortschritt und als ein Uebergang zu etwas Besserem zu betrachten gewesen sey. Jch habe gerade das Gegentheil ge- laubt. Was betrachtete man denn als einen Fortschritt? Das

usscheiden der Doctrinairs. Die Erfahrung hat uns aber ge- lehrt, daß man im Jrrthum war, als man sich hiervon eine Besserung versprach, und auch jezt wieder muß man anerken- nen, daß das Austreten der doctrinairen Mitglieder aus dem

Kabinette keinen Fortschritt irgend einer Art zur Folge gehabt è G

hat. Hätte das Ministerium dcs 22. Febr. auf jene Gesetze verzichtet, die man uns noch täglich anpreist, hätte es die politischen Rechte der Nation weiter ausgedehnt, so würde auch ich dasselbe unterstü6t haben; dies war aber nicht der Fall, und so ‘war auch für die Opposition kein Grund vorhanden, ihm ihren Beistand zu leihen.“ Der Redner wandte si{ch hierauf zu dem gestrigen Vortrage des Herrn Guizot, den er sich mit den früheren Grußdsäken dieses Staatsmannes. nicht zusammen reimen konnte. „Herr Guizot,‘ äußerte er, „giebt ch uns als der Vertheidiger der Micttelklasse zu erkennen. Dachte er wohl eben so im Jahre 1830, wo er den Verfassungs-Entwurf abfaßte ? Stimmte er fär die Herabsezung des Waßl-Census auf 300 und des Wählbarkeits- Census auf 1000 Fr.? Nein; er bekämpfte viélmehr den gegenwärtigen Census, so wie er au jest noch der Meinung ist, daß dieser Census wieder werde erhöht wer- den müssen. Es werden seit einiger Zeit von dieser Tribune herab sehr s{chône, glänzende Reden gehalten; wir wollen den- selben mit Vergnügen unser Ohr leihen, uns aber nicht durch dieselben blenden lassen. Wie viele Opfer hat nicht das Land seit den leßten sieben Jahren gebracht, und was haben diese Opfer gefruchter? Jn welcher Lage befinden uns? Was is aus uns geworden, was soll noch aus uns werden? Die persönliche Freiheit ist so beschnitten worden, daß Niemand einmal mchr nah den Gründen fragt, wenn Männer ohne Weiteres ins Gesängniß geworfen werden. Mit der Unverleblichkeit des Domizils ist es dahin gekommen, daß Niemand mehr weiß, ob er seine heutige Wohnung auch morgen noch inne haben werde. Die Preßfreiheit ist auf einige Männer beschränkt worden, die im Stande (ind, eine Caution von 100,000 Fr. zu stellen. Was is vollends aus den großen Staatsgewälten geworden? Die Pairs-Kammer, anstatt Gesetze zu votiren, die sie kaum die Zeit hat, gehörig zu prüfen, thut

erschalit der Ruf: zur Ordnung!) Es ist nicht meine Absicht, jenen Staatskörper zu beleidigen; ich spreche bloß in dem Ju- teresse seiner cigenen Würde. Die vollziehende Gewait hat dein Ansehen dieses Staatskörpers dadurch am meisten geschadet, daß sie ißm unablässig Prozesse zur Entschei- dung überwiesen hat. Wêre die ‘Pairs - Kammer als legislative und weniger als gerichtliche Behörde aufgetreten, so würde sle ohne Zweifel in höherem Ansehen stehen. (Eine Stimme: „„Keinesweges; vielmehr hätten au die Straßburger Angelegenheitender Pairs-Kammer überwiesen werden follen.) Was die Deputirten - Kammer betrifft, so kann man ihr den Vorwurf machen, daß es ihr an Energie fehle und daß sie keinen festen Willen habe. Die Versammlung ist in so verschiedene Fractio- nen getheilt, daß es eigentli gar keine Kammer giebt. Was sie heute noch will, das will sie morgen nicht mehr, und dies fömmt dahex, daÿ die Majorität sich auf eine ganz ungebräuch- liche Weise bildet, so daß z. B. ín diesein Augenblicke noch Nies- mand zu beurtheilen im Stande ist, ob das der Berathung vor- liegende Geseß angenommen oder verworfen werden wird. Dies if

meßr

aber'ein {lechter Zuständ, denn eine Staatsgewalt muß nothwendig | ; | nisse zu

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zu Grunde gehen, wenn sie nicht weiß, was sie will, tem sie grhorchen, zu wem sie Vertrauen haben soll. Was endlich die vollziehende Sewalt anbelaugt, so fehle es auch ihr an Kraft; sie hat so wenig Vertrauen zu sich selöst, als zu den Kammern. Sin meréwürdiges Beispiel innerer Zerrissenheit haben wir noch gesiern im Schoße dieser Versammlung selbst erlebt.

seine Grundsäße andere Hälfte vor hatte das

fich wieder

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founte lassen.

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entwickelte, Freuden

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pfiudunge, was sich hinlänglich daraus ergiebt, daß 2 oder 3

der Minister sich mit jenen beiden Vorträgen in gleichem Maße zu- frieden zeigten. (Schallendes Gelächter.)

nei.

binette gegenüber. Je ‘ol Das ist die Frage, un die es sih handelt. Seit sechs Fahren sind in dieser Versammlung hochwichtige Geseße vorgelegt wor- den. Das Geseß über die dfsentlichen Ausrufer, über die Asso- ciationen, über die Befugniß, Waffen zu tragen, Úber die Presse 1, st, w., sie alle wurden mit großer Stimmenmehrheit ange- nommen. Ein ähnliches Geseß, ich meine das Disjunctione- Geseh, wird in diesem Jahre vorgelegt, und es fällt durch. Es ijt dies das erstemal seit der Juli-Revolution, daß sich ein (olcher Fall zutrágt, und man muß sich nun fragen, ob ein blo- ßer Zufall hieran Schuld sey, oder ob der Grund réefer liege. (Einige messen die Verwerfung jenes Geselzes den Bedenk- lichteíren der Rechtsgelehrten bei; ähnlihe Bedenklich- keiten walteten aber auch hinsichtlich der oven erwähn- ten Geseze vor, und dennoch wurden diese angenorumen. Man behauptet ferner, die Majorität sey gespalten gewesen ; dann frage ich aber: weshalb war sie gespalten? Weil, so sagt man, Männer sih entzweit hatten, die immer hätten einig bleiben sollen, Diesen Grund kann “ih aber nicht gelten lassen, und zwar deshalb nicht, weil zu derselben Zeit auch die Oppo- sicion cinen großen Theil ihrer früheren Einheit verlor, woraus man nothwendig {ließen muß, daß hier dieselbe Ursache auch dieselbe Wirkung hervorgebracht hat; und diee Ursache ist keine andere, als daß die Gefahr, die uns früher zusammen- hielt, nicht mehr besteht.‘ Der Redner ließ sich hierauf in cine sehr ausführliche Erörterung der Politik des vorigen Ministe- riums ein; er tadelte diesclbe, und namentli die Vorlegung des Disjunctions-Geseßes und des Geseges über die Verhehlung von Staats-Verbrechen, die ihm beide nicht hinlänglich motivirt schienen.

„Hr. Guizot,‘ so schloßer seinen Vortrag, „hat Jhnenzwar gestern | zu verstezen gegeben, daß, so langerih am Staatóruder gewe- |

das Laud mehr oder weniger in Besorgnissen geschwebt

jen,

wir |

| nicht auch auf eine zarte Weise behandelt würden.

Als nâms- j iich Herr Odilon-Barrot sprach, war die eine Hälfte der Kabi- ? rend der drei lezten Wochen vor dem 10. April in New - York nets-Vitglieder sichtlich erfreut, und als späterhin Herr Guizot | und anderen Amerikanischen Städten sehr groß gewesen, hatte ! die } aber in Folge der energischen Maßregeln der Bank der Verei- Zweifel Talent des Redners großen Einfluß auf diese Em- / is es abez Thatsache und den meisten nach Amerika handelnden

Unter solckizen Ums ! ständen haîte ih es auch für überflüssig, die ministerielle Frage selbst zu berühren: das Ministerium, das durchaus keine Farbe ; hat, ijt zu schwach, als daß ich mich in einen Kampf mit ihm ; einlassen sollte.“ Jer ließ sih noch Herr Thiers vernehb- | Nachdem derseibe dem glänzenden Talente des Herrn Guizot die gebührende Anerkennung hatte zu Theil werden | ( é lassen, fuhr er aiso fort: „Wir besinden uns einem neuen Ka- | von jezen 5 Millionen Psd. nur die verhältnißmäßig höchst un- Welches System hat dasselbe zu befolgen? |

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habe. Jch möchte dagegen meinerseits fragen, od nicht auch die Politik der Doctrinairs gewisse Besorgnisse errege. Den besten Beweis für diese Behauptung glaube ic darin zu finden, daß die durch Herrn Guizot repräsentirte Partei nie allein hat am Staatsruder seyn mögen, sondern daß sie sich immer Männer von einer anderen Meinungs - Nuance zugesellt hat; auch nach der Verwerfung des Disjunctions-Geseßzes war sie auf ein Coalitions- Ministerium bedacht, und machte mir in dieser Absicht Anträge zum Wiedereintritt in das Kabinet. Ließe ih mich durch petsönliche Gründe leiten, und gälte der Ehrgeiz mir mehr als die innere Ueber- zeugung, so würde ih jet Minister seyn; so aber begnüge ich mi damit, dem gegenwärtigen Kabinette alles Gute zu wün- schen und werde zum Beweise dessen eine weiße Kugel in die Urne werfen.“ Als es hicrauf zur Abstimmung kam, wurde zunächst das (gestern erwähnte) Amendement der eie Vatry verworfen, und der ersie Artikel des Gese6-Entwurfes mit gro- ßer Stimmen - Mehrheit angenommen; nur etwa §0 Deputirte stiinmten dawider. Dieselbe Majorität ergab sich für den zivei- ten Artikel, und bei der Kugelwahl ging das ganze Gese mit 250 gegen 112, also mit einer Majorität von 138 Stinimen, dur. Alle hiesigen Blätter ohne Unterschied ihrer politischen Farbe stimmen darin Überein, daß die gestrige Sißzung der Deputir- ten-Kammer die merkwürdigste in der ganzen Session gewesen sey, und daß die Herren Odilon-Barrot und Guizot ihr emi- nentes Redner - Talent noch nie so glänzend eutfaltet hätten. Die Opposicions - Journale lassen in dieser Beziehung Herrn Guizot, und die doctrinairen Journale Herrn Odilon-Barrot Gerechtigkeit widerfahren. Gewiß ein seltener Fall.

Großhbritanten und Jrland.

London, 6. Mai. Ein auf heute angeseßt gewesenes Ka- pitel des Bath-Ordens nebst Festmahl für die Mitglieder des- sciben ijt bis auf weiteren Beschl verschoben worden, angeblich wegen Unpäßlichkeit des Fürsten Esterhazy.

Die (gestern erwähnten) Betrachtungen, welche der Cou- rier neuerdings Über die jegige Handels-Verhältnisse anstellt, lauten in ihrem vollständigen Zusaintnenhange folgendermaßen:

| (¡Diese Angelegenheiten nehmen unglücklicher Weise noc immer

einen großen Theil der Aufmerksamkeit des Publikums in An-

| spruch, und es ist zu befürchten, daß dies noch eine lange Zeit | hindurch der Fall seyn wird.

Wir glauben, daß wirkli einige

mit Amerika in Verbindung stehende Häuser abermals von der

| Bank Vorschuß erhalten haben, und obgleih wir im Allgemei- | nen allem derartigen Aufpolstern entgegen sind, so müssen wir

doch gestehen, daß hier eine Ausnahme von derx Regel stattfin-

nichis als Urtheilssprüche erlassen. (Murren und hin und wieder | cet, daß die von der Bank geleistete Hülfe dringend nothwen-

dig war und auf eine êluge, bedáchtige Weise geleistet worden ist. Die Geld - Verhältnisse zwischen England und den Verei- nigten Staaten befinden sich in einem sehr delikaten Zustande, und cs können die größten Unglücksfälle eintreten, n Jâtte

man zugegeben, daß die Häuser, welche jeßt am meisten

| von der Bank abhängig sind, in der vorigen Woche ihre Zah-

lungen cinstellten, so würde man mit Sicherheit annehmen kön- nen, daß Wechsel zum Beíaufe von 4 bis 5 Millionen auf die Vereinigten Staaten oder vielmehr auf New-York zurückgegan- gen wären, und ein so ungeheurer und unvorhergesehßener Zu- wachs zu den Verlegenheiten, welche die Kaufieute in An:erika

| belasten, würde aller Wahrscheinlichkeit nah zu groß fär ihre

Hülfsmittel gewesen seyn und sie gezwungen haben, ihre Zahß- lungen einzustellen. Durch die Hälfe der Bank von England aber ist es dahin gebracht worden , daß jene Wechsel, statt Zzu- rügesendet zu werden, jeßt auf die gewöhnliche Weise einge- {lôst werden fönnen; es ist demnach den Amerikanischen Kaufleuten und Banquiers Zeit gelassen, ihre Vorkeh- rungen gegen den außerordentlichen Druck treffen, und aller Wahrscheinlichkeit nah werden ale ihre Verpflichtungen erfüllen. Die Bankerotte, welche bis zur Zeit der lesten Berichte in Amerika stattgefunden

| hatten, trafen keinen der bedeutenderen Korrespondenten Briti- | scher Häuser, und wir sind geneigt, zu glauben, daß diese mit |

Die Noth war wäh- | L : , l | Umstand betrachtec man es wenigstens, daß er jelzt nei

Srfolg den Sturm belämpfen werden.

nigten Staaten und anderer Banken bereits abgenommen. Nun

Kaufleuten bckannt, daß zu Anfang dieser beispieilosen Krisis die venigen Englischen Häuser (denn cs sind nur wenige), welche je6t von der Bank von England unterstüßt werden, Gläubiger der Amerikaner fúr die ungeheure Summe von 5 Mill. Pfd. ivaren, und es isk ein Unstand, der noch nie zuvor stattge- sunden hat, daß ungeactet des p!ôblichen Druces, dem sich die Schuldner ausgeseßt sahen, do keiner derselben gewichen war, und daß bei Abgang der hier zulcht angelangten Packethöôte, als die Angelegenheiten in Amerika ein besseres Ansehen erhielten,

bedeutende Summe von 30,000 Pfd. verloren gegangen war. Dies ist allerdings kein Bewcis dafür, daß nicht später noch große Verluste stattgefunden haben; aber nach Allem, was wir aus den besten Quellen in Erfahrung bringen können, werden diese Verluste aller Wahrscheinlichkeit nah unbedeutend seyn,. voraus- geseßt, doß die Englischen Häuser ihre Wechsel honoriren, und daß die Amerikaner nur ihre eigenen Verbindlichkeiten zu erfül- len haben. Unter diesen Umständen kann man das Verfahren der Dank von England nur billigen. Hätte sie die Englischen Häuser fallen lassen, und wären jene Wechsel zum Betaufe von 4 bió 5 Mill. Pfo. Sterl. nach Amerika zurückgegangen, so ist es fast gewiß, daß die Bank der Vereinigten Staaten so wenig wie die übrigen Amerikanischen Banken Beistand geleistet hätte. Die unmittelbare Folge davon wäre gewesen, daß die Schuldner der bankerotten Engliichen Häuser ebenfalls fallirt hätten, und daß statt 5 Millionen Pfd, Sterl. keine 500,000 Pfd. Sterl. nach England remittirt worden wären. Und selbst auf diese weiten Gränzen wärde sich vermuthlich das Unheil nicht beschränkt ha- ben. Im Gegenthei! ist es so gut wie gewiß, daß der Fall so vieler großer Häuser in Amerika viele-andere Häuser, welche an England s{ulden, ihrer unbezweifelten Solidität ungeacht:t, gestürzt Haben würde, so daß beide Länder mit Bankerotten und Verderden übersäet worden wären. Obgleich wir fest glauben, daß die Amerikaner sich glückich den Schwie- vigfeiten entwinden werden, in welche sie weniger durch eigene Schuld als durch die rúksihtélose Unvernunft der Englischen Häuser verwickelt worden sind, so glauben wir doc) nit, daß auf eine bedeutende Remittirung von baarem Gelde aus Amerika zu rehnen seyn wird. Zwei bis dreimal Hunderttausend Pfuad mögen wir wohl erhalten, es wäre aber thôöriht, auf mehr zu rechnen, vorausgeseßt, daß Herr van Buren bei der Finanz-Politik seines Vorgängers beharrt. Ueber-

| zu bleiben, obzuwalten. j i e f der Verhälr- | welche jeßt bereits begonnen haben, versucht jenes Schreilj | cinige Aufschlüsse zu geben; 8000 Mann Jnfanterie und F | Maan Kavallerie werden von Bilbao nach San Sebastian ti

| portirt, und alsdann wird Espartero mic seiner Hauptmacht

| dies i eine Verschiffung von Kontanten gat nicht ndthig

die Amerikaner in den Stand zu seben, ihre Verbindlichkei, zu erfüllen. Die Ausfuhr von Amcrika nah Europa kann jt zu ungefähr 18 bis 20 Millionen Pfd. jährlich und die Einfu etwas hôher angeschlagen werden. Während des laufenden A, res aber wird Amerika Alles, was nur möglich ist, zur Ausf, bringen, während seine Einfuhr sih gewiß nicht auf hal viel wie gewöhnlih belaufen wird. Auf diese Weise wird sich einen Fonds von acht oder zehn Millionen Pfd. [N zur Bezahlung seiner Schulden verschaffen, wobei der ( der Amerikanischen Bons während dieses Jahres nicht mi Anschlag gebracht worden is. Wenn Amerika sch nur “j die Absendung von Kontanten nach Europa von seinen y pflihtungen befreien fönnte, so würden diese sicherlih gat erfüllt werden. Dergleichen aber ist nicht nothwendig. Sh es nur den Kredit bei sich aufrecht. zu erhalten weiß, so und wird es alle seine Gläubiger befriedigen, ohne daß es nöthig 100,000 Unzen edlen Metalles A zu verwenden; ja, renn, die fortdauernde Einziehung der Banknoten und anderer das vertretender Zahlungsmittel in Amerika berücksichtigt, so wird m wahrscheinlich finden, daß am Ende des Jahres noch mehr , Metall in Amerika eingeführt, als von dort ausgeführt | wird. Wegen des bedeutenden Sinkens der Preise von 2 Seide, Indigo, Baumwolle und der meisten Ostindischen fel wird unser Handel mit Jndien und China in diesem J sehr unvortheilhaft seyn. Jndeß darf man doch mit Gewi behaupten, daß die Angabe, als würden in diesem Han zweige fünf Millionen während des laufenden Jahres verl werden, sehr übertrieben ist. Die gesammte Einfuhr von dien und China wird nicht viel mehr als 7 Millionen P betragen, und wenn man den Verlust darauf zu einem F theil des Werthes anschlägt, was sehr viel ist, so wird ders noch nicht 2,500,000 Pfund ausmachen. Allerdings if eine bedeutende Summe, indeß wird die dadurch veray| Noth sicherlih nicht so bedeutend seyn, wie man befürchtet,

Vor einigen Tagen fand hier unter Lord Bexley’s V; die Jahres-Versammlung der Britischen und auéländischen B Gesellschaft statt, in welcher unter Anderem bekannt wurde, die Subscriptionen fär dieses Jahr 108,709 Pfund, 214 mehr als im vorigen Jahre, betragen haben.

Die Lieblings- Violine Kiesewetter's ist jezt in Händ fallen, die ißr Gerechtigkeit widerfahren lassen können, Bull, der berühmte Norwegische Virtuose, hat sie erstän,

Das Dampfvoot „Columbia ‘/ ist, mit hundert Uy Pulver am Bord, gestern von Portsmouth nach der Spani] Küste in See gegangen.

Die Spanische Regierung, welche anfangs nur ein der Legion gezogenes Elite-Corps im Dienste zu behalten b sichtigte, soll jest, nah Angabe eines aus San Sebasti datirten Schreibens, welches der Courier mittheilt, Nies | anseben, um eine so große Menge der Offiziere und Sold der Legion, wie nur möglich, für ihren Dienst zu getwini

“und die einzige Frage ist nur die, auf welche Weise die S

Rückstände berichtigt werden können, da ohne eine solche Y nahme nicht daran zu denken ist, irgend ein Mitglied der Ly zum Bleiben in Spanien zu bewegen. Behufs der Regulin dieses Punktes ist der bei der Legion angestellte Spani Kriegs - Commissair, Don Mateo Llanos, {on zu Anfang

vorégen Monats (April) nach Madrid abgegangen und hat j Accepte abseiten der Regierung Wechsel zum Belauf: y 52,000 Pfund für die Sold - Rückstände der Offiziere bis y 31, Dezember v. J. mitgenommen. Werden diese äccept und wird für die Abtragung der seit jenem Tage aufgelay nen Rückstände Garantie gegeben, \9 scheint kein Zwetfel Beireff der Willfäßrigkeit der Offiziere, noch ferner inn Dic Auch über den Plan der Operation

Bilbao aufórechen, um seine Verbindung mit Evans zu erju gen. Man erwartet, daß sich Espartero jegt eifriger j werde, als bei früheren Gelegenheiten; für einen alf

ausgezeichnete Offiziere in seinem Stabe zählt, unter dem!

sonders Escalera, der Chef seines Stabes, und Gurrea gen

werden, von denen der Leßtere einer der Brigade - Chefs

dur deren Mitwirkung Mina als General-Capitain von C

lonien sehr kurzer Zeit jene Provinz von den Karlisti Streif-Corps fast gänzlich befreite.

Die Regierung von Bombay hat am 29, Dezemb fannt machen lassen, daß vom 18. Januar an cine regeln Dampfschifffahrt nah Suez eröffnet werden solle.

Die Legislatur von Rio Janeiro hat, nach den lh Berichten von dort, eine Anleihe von 600,600 Milreis zur se6ung des Krieges in den nördlichen Provinzen genehmigt. Sklavenhandel wurde fortwährend in solcher Ausdehnung hi ben, daß in den leßten zwölf Monaten über 90,000 Neg Brasilien eingeführt worden waren.

DeutsHland.

Kassel, 8. Mat. (Kass. Ztg.) Die in der Sigun 27sten v. M. besc)losene Adresse der Stände-Versammlyl Se. Hoheit den Kurprinzen und Mitregenten ist nunn/ die Landtags-Kommission, um zu höchsten Händen zu gw! abgegeben worden. Sie lautet, wie folgt:

„„Durchlauchtigsier Kurprinz und Mit-Regent, Guädigster) und Herr u. s. w. Juadem Ew. Hoheit, wie das höchste R vom 6ten vorigen Monats, die sogenanute Notenburger Duuall treffend, uns versichert, dié Erwartung hegen, in der Mitte Ÿ getreuen Stände eiue Stüßze zu finden für die Aufrechthaltung ) und des Kurhauses Rechte, seßen Höchstdiesclben eine Gs! voraus, welche den Vertretern eines Deutschen Landes nicmals scyn wird und durch welche auch ipir uns selbst zu ehren gla! Was an Ehrfurcht für das gcheiligte Ansehen des MRegentel, Hingebung für dessen Rechte, an Hochgcfühl für dessen Rud deu Glanz der Fürstlichen Familie im Hessischen Volke lebt, wh der Versammlung seiner Repräsentanten stcts sich wieder finde der That, kein Erciguiß könnte uns tiefer betrüben, als cin so!ces, zur Folge hätte, daß dem Vertrauen Ew. Hoheit auf unsere pflichM Bereitwilligkeit, wohlbegründete Rechte des Landeöherrn Uw} Kurhauses zu a&ten, Etwas an dem vollen Maaße abginge, j den Wünschen unserer Treue und Anhänglichkcit entspräche. f ner solchen Besorgniß dürfen wir uns jedoch bci verschiedene 4 theilung der Verhältnisse der sogenannten Notenburger Zus d hingeben, wenn wir bierüber vor dem Threne Ew. Hoheit t Freimüthigkeit und Geradheit uns äußern, welche deur Chara t Unterthanen Ew. Hoheit entspricht, und unserer verfassungs Stellung würdig scheint. Am wenigsten haben wir zu DUTA daß dieses offene Verfahren cin Mißtrauen der Art aureges i woranf das crwähnte höchste Reskript hinweist. Vielmehr E uns dessen flar bewußt, daß nichts so sehr deu Gl E Werth unserer Staats - Einrichtungen erschüttern und de

Tell gut Meg SoorTIO zl Tou geeigner Warte, als wenn wir unsere Ueberzeugung über das Interesse des Landes in dieser Augelegeubeit unterdrücfend, dieses mit muthlosem Sti(l- schweigen Übergeben, oder ih selbst überlassen könnten. Geleitet pon fester Zuversicht auf die Weisheit und den gerechten Willen Ew. Hoheit habey wir den Juhalt des von Höchstdenselben an uns er- lassene Reskripts mit der Sorgfalt erwögen und becherzigt, wozu derselbe in jedem Betrachte auffordern mußte. Wir haben dabei die Frage fowohl nah den Gesichtspunkten, welche die Geschichte der staatlichen Eutwicelungen in Kurhessen in besonderer Beztehung auf das Verhältniß der Kammergüter oder Domanial - Eiukünfte, über ibr rechtlihes Wesen und Bestinioning an Hand giebt, als vom Staudpunkfte der in dem Grundgeseße und in den dort erwähn- ten beésouderen »«Veccinbarungen, anerkannten Rechts - Verhältnisse berathen. Durch die desfallsigen Erörterungen, aus Grünuden, welche wir für weit überwiegend halten müsen, hat fich bei uns die Ansicht befestigt, daß die Einkünfte des heimgefalle- uen Gebictstheils, glieih assen übrigen Domainen des Landes, mit der Staats-Fiuanz-Verwaltung zu vereinigen seyen. Ew. Ho- heit werden das Gewicht der Verantwortlichkeit, welches diese An- sicht, das Ergebniß unserer Prüfang für Gegenwart und Zufunft uns auferlegt, gerecht und wohlwoliend zu würdigen geruhen. Ob uns, 0b es den ausgesprochenen Gründen gelingen werde, bei Ew. Hoheit eine andere Betrachtung dieser Angelegenheit hervorzurufen, oh cine Behandlimng derselben möglich sey, wobei wir im Einklange mit unserer erantwortlichkeit zugleich der Billigung Ew. Hoheit uns zu erfrevea hâtten, das müssen wir Höchstdero höherer Einsicht lediglich überlassen. „Wohl würden wir uns in unserer chrfurchts- vollen Srgebeuheit für den gndigsien Landesherrn dazu Glück wün- schen. Ader den Entschlüssen der Weisheit Ew. in feiner Weise vorgreifen wollen. des höchsten MReskripts vom 6ten v. M., höchsten Befehl von fämmtlichen Ministern Ew. Hoheit unterzeichnet ij, der Hofuung auf eine andere Art der Lösung der sich ergebenden Berbäitnisse niht länger Raum geben, uns durch die Pacht, j tend zu machen, und hierbei der eigenen zu folgen, in die so gern

Dürfen wir nun in

gewissenhbaften Uebertegüng

sca, Wenn wir im Hinblicée auf die Wichtigfeit des Juteresse, wel» chem wir uns verantivortlich üblen, und T thümlichfett der Lage, in weich: wir dabei das Land um Gewährung rechtlichen Gehörs pwir/ von jeder Auzaßung writ entfernt, vielmehr hierdurch von un- frem inmzen Vertrauen zur Milde und Gerechtigkeitsliebe Hoheit ein neucs laut redendes Zeugniß abzulegen. spcndea überall, jeden, auch du geringjten

Unterthan das

Uriheil berufener Richter finden zu lassen / crschien den Hessischen |

,

Regenten stets als eines der ersten und würdigsten Zicle ihres Stre- |

ns. Es wurde für sie cine reiche Quelle der sie umgebenden Edr- \uht und treuesen Liebe dez Unterthaaen, längst che das rubmwür- dige Prinzip allsettiger Recht8gewährung für die Staaten des Deut- hen Bundes cine gemein{ame Aneréennuug gefunden hatte.

uns jeßt zu der ehrfurhtsvollen Bitte, möge, uns den Weg einer richterlichen Entscheidung, sey es auch mit- telst Uebertragung ‘derselben auf eiue cinbarende Gerichtsstelle zu eróffnen.

Ew. Hoheit werden durch huld-

volle Aufnahme und Gewährung dieser Bitte Höchstihren erhabenen !

Gesinnungen cin neues bleibendes Dentmagi

rung in den SHerzeu ihrer Unterthanen gründen.

nungen tiefer Chefurcht beharren wir Ew. Hohett treu gehorsaure

Stände - Versammlung. Namens derselben deren Präsident :

Schomburg. Kassel, am 27. April 1837.“ Desterr. et d,

Pesth, 2. Mai. Die vereinigte Ofner und Pesther Zeitung meldet aus Hermannstadt vom 19. April : ten d. M. wurde, der Allerhöchsten Bestimmung Sr. Majestät gemäß, der Landtag für das Großfürskenthum Siebenbärgen hier feierlich eröffnet. Nachdem die Stände um 9 Uhr Vor-

mittags dem Hozhamte und Veui Sancte Spiritus in der hiesigen

daufbarster Vereh-

facholiscizen Pfarrkirche in Andacht beigewohnt hatten, wobei i

auch Se. Königl. Hoßeit Erzherzog Ferdinand gegenwärtig war, verfügten sich diesetben, in beinahe vollzäßliger Versammlung, gegen 10 Uher nach dem Ständesaale, wo der Landtag von dem Präsidenten von Noptsa mit einer gehßaltvollen Rede eröffnet wurde, in welcher derselbe den Zweck und die Gegenstände des Handtages auseinanderseste und insbesondere darauf hinwieg dg die Ad/egurig des L Í wichtigsten Play einneßine. Der Landrichter Wo!fgang von Föld- vary beantwortete diese Rede, und versicherte im Namen der Stände die Bereitwilligkeit derselben, den Allerhöchsten Erwattungen 21 eatsprechen. Es wurde fodann, dem Wunsche der Stände ge: mß, zur Verlesung der Namen sämmtlicher geshrirten, bei welcher Gelegenheit sich auch die Deputirten mmciicher Jurisdictionen mit ihren Vollmachten legitimirten. Sodann wurde die Abs:ndung einer feierlichen Deputatio: an Se. Königl, Hoh. besch‘ossen, um Höch stdenjelben zu mel- den, daß die Landrags-Mitglieder versammelt seyen, und zugleich zu bitten, daß Hôöchsldieselben zur feierlichen Eróffnung des Landtages in Mitte der Stände erscheinen möchten. Diese De- habn, unter Anführung des Präsidenten dex Königl. Ge- ‘itétafel, Grafen Adam Nhedei, vollzog ihren Aufccag und überbrachte bei ihrer Rükkehr den versammelten Ständen die i Mino Cemasl 90, des Erzherzogs und bevallinächtig- y N tal. Commissairs, daß Höchstdieselben zu diesem Ende, ole zur Cutgegennahine des Homagiun1is und Leistung des (sidations - Cides, mit Vergnügen am folgenden Tage um G, t Vormittags in der Milte der Stäude erscheinen wür- A s ward D Sivung „durch den Stände - Präsi- n O ht L E m 8, d. M. versammelten sich die derisctbb De, Eer Ga EUAN N erwarteten die Rdntal, Bot Mete =rs\heinung Sr. Königl. Hoheit des

3 Sevolmächtigten in ihrer Mitce. Höchstdieselben traten

Ir ; L "l qn 10 Uhr, begleitet von Hôchsidero Hofikaat und dem König!

Landesguberuium unter

allgemei Sube n d t 519? saal, nahmen geineinem Fubelruf in den Stände-

1 tot d d men Res 00 Throne Plaß und geruhten das Königl, e E ARas b. J, Über die Ernennung Sr. fs De Mas N Devollmächtigten und die Gegen- L der Königl, +ropofitionen, ferner die Allerhöchste neuer- l je Bestätigung des Leopoldinischen Diploms dem Stände- „Midenten zu vergeben. Diese sämmtlichen Dokumente wur- N erlefeg, und dieje Handlung von dem wiederholten Bivatrufe L S aJesfát Bagleitet. Nach einer von Sr. Königl. Hoheit an E COARRENAN NZede über die Wichtigkeit der vorzuneh- o Was wandlung, beeiferten sich die versamtnelien A A8 D ed acodricklicin Aufforderung Sr. Hönigl. vid G durch Ablegu! g des Eides der Treue, nach der üblichen lilo; onigl, Hoheit vberreichten Eidesformel, ihre Anhäng- weisen Ah QHCILOMUTE eo). und das hohe Kaiserhaus zu be- Hltstdero H on, E N So. Königl. Hoheit auf das von ] A e f se E dargereichte Svangelienbuch tonéEid abaelegr hatten, orschalle gu Liner Maj. den Affida: eltüf durch dex Ständesaal. Se. emeiner, wiederholter Ju: a9 deñ Slättdefaal, . De. Königl. Hoheit legte hierauf Uveiten Rede den versanimelten Ständen dée Bornahime

D

Une eris uberniums

der ihnen übertragenen wichtigen Berathungen ans Her in Begleitui:g Höchstdero Hofstaats und des Kon

den Ständesaal unter dem freudigen, sich immer erneuernden Jubel- ruf der ganzen Versammlung. Nachdem hierauf noch von den versammelten Ständen der Unionseid nah der gese6s{lichen Vorschrift vom Jahre, 1744 abgelegt, und das Protokoll der vorhergehenden Sigung gepräft_ worden war, wurde die Siz- zung durch den Stände-Präsidenten geschlossen. Abends war die ganze Stadt zur doppelten so glücklih zusammengetroffenen Feier des am folgenden Tage einfallenden Geburtsfestes Sr. Majestät und der vollzogenen Huldigung festlich erleuchtet, wo- bei die Bewohner Hermannstadts ihre bekannte Anhänglichkeit an das allerhôchste Kaiserhaus durch glänzende Erleuchtung der Häuser und angebrachte Embleme bethätigten. Zur Erinne- rung an dieses freudige Ereigniß wurden goldene und silberne Münzen ausgetheilt, auf deren Avers das Bild Sr. Majestät, mit der Umschrift: Ferdinando A. I. Regi Hung. M. P, Trans- sylvaniae und auf der Reversseite das Siebenbürgische Wappen li Ten Lis Homagium praestitumCibinii MDCCCXXXVII,

ehen ist.

ÎI talien.

Die Allg. Ztg. schreibt von der Jtaliänischen Gränze vom 28. April: „Es war neuerdings wieder die Rede von der Râu- mung Ankona’s, Der Papst wollte deshalb einen förmlichen

Hoheit könnten wir | Folge welches auf besondern | mit |

R m gedeu, fo sehen wir | ie Rechte des Landes verfassungsmäßig gel- |

„19 gern vermiedene Stellung versegt, die Entschei- | dung durch unbetheiligtes, rechztsprechendes Uriheil wünschen zu müs- |

Ew. | Recht zu !

zu dem Ende besonders zu ver- j

Ju den Gesin- ?

unterz. i

2A ||

Homagial-Eides darunter den esten und i

| die Zustimmung, in diejer

j Iebes fort.

ntrag stellen, und das Französische Ministerium zeigte sich be- reit, die Truppen unter den bekannten Bedingungen zurück- zuziehen; allein nah den aus den Delegationen in Rom eingelangten Berichten, die den in den Provinzen herr- | senden Geist nihts weniger als günstig schilderten, fand man es zweckmäßiger, die Sachen beim Alten zu belassen. Die Französische Besaßung wird also vorerst Ankona nicht verlassen. Der leidige Spanische Krieg úbt einen großen Einfluß auf die Verhältnisse Jtaliens; außerdem daß die Ge- müther in sietem Meinungstampf erhalten werden, und die An-

veranlaßt durch die Éigen- | Vänger der einen oder der anderen Partei frohlocken, je nach- and gestellt fiuden, ! chrfurchtsvoll bitten, fo glauben |

dem das Glück den Waffen des Don Carlos oder denen der Königin lächelt, wird das allgemeine Vertrauen auch durch die Handels - Verhältnisse beeinträchtige. Man hat be- rechnet, daß zu Genua, Livorno und Marseille Millionen durch die Schwankungen eingebúßt wurden, welche die Spanische Re- volution und dîe daran sich knúpfenden Konjunkturen sowohl im | Geld- als Waaren - Cours hervorgebrahr haben. Man kann | daraus abnehmen, ivie ungüustig die Handeis-Bilanz der lebten Jahre bei ailen mit Spanien in direktem Verkehr stehenden ‘Pläßen gegen die früheren Jahre sich herausstellt.

S panien.

Madrid, 27. April. Beunruhigt durch die täglich wie- derholten Gerüchte von der projetrirten 4 hat die Regierung befohlen, ein eigenes Reserve - Corps von 10,00) Mann zur Deckung der Haupt\adt zu bilden.

Am Schlusse der gestrigen Sißung nahmen die Cortes noci

| drückenden

] eine Der | au bei Ew. Hoheit vorwaltende Geist jener Gerechtigkeit ermuthigt j daß Ew. Hoheit geruhen i

Beamte nur durch ein richterlices Urtheil abgesest werden kön- nen. In der heutigen Sißung wurden die Artikel 67. und 68., welche von der persönlichen Verantwortlichkeit der Richter, so wie die Artikel 69. bis 76., welche von den Provinzial-Deputa- tionen und Munizipalitäten handeln, angenommen.

Porta al

Lissabon, 17. April. Jn der Cortes-Sigung am lten April reichte Derramado eine Petition ein in Hinsicht des Zoll-Tarifs, worin er vorzüglich die Ungleichheit der Zell-Ent- richtungen tadelte. Besonders aber, sagte er, tônne er in Hin- sicht des Getraides nicht shweigen. Immer sey die Einfuhr fremden Getraides erlaubt gewesen, wenn das inländische bis zu einem gewissen Preise gestiegen ; daß man jet die Einfuhr ohne diese Bedingung erlaube, und blos eine Aÿgabe entrichte, je ua dem laufenden Marktpreise, sey der größte Nachtheil für den Ackerbau; Portugal würde mir ausländischem Getraide über- [wemmt werden; der Portugiesische Landmann fönne unmöglich init den Preisen des ausiändischen Getraides Konkurrenz haîten, um so weniger, als fúr eine Algueira, welche Zoll bezahle, hun- dert einfommen wärden, die nichts bezahlen. Leonel meinte, man müße nicht gleich anfangen, an dem 2 l-Torif schneiden und

Latibtüägälléder | rae wollen, sondern man solle sic) nun erst einmal durch v “a5 U WEL 4

.

die Erfahrung belehren lassen; besonders sage er dées in Hinsicht

des Getraides, denn um Indusirie zu befördern, sey es die erste !

Bedingniß, daß das Brod wohlfeile würde. Derramado erhielt j Hinsicht einen Gese - Entwurf ein- Darauf fuhr man mir der Diskussion des Weinge- j _Brandao bemerkte, gestern habe man gesagt, daß man in Hinsicht der Auflagen auf Portwein Rücksicht auf Eng- land nehmen müsse; allein vor cinigen Jahren habe der Scha6- kanzler. im Englischen Parlament bei Gelegenheit der Verände- rungen der Einfuhrzölle der Französischen Weine, als Viele zu BDunsien der Portugiesischen Weine gesprochen, erklärt, daß man in dem Traktate von Methuen den Portugiesischen Weinen Vor- theile eingeciáumt habe, damit Portugal, welches damals reich an Gold gewejen, während England noch keines besessen, Tuche aufe, und somit das Gold nah England fließe; allein jest, wo Portugal fein Gold mehr besibe, brauche man nit dieselben Rücksichten auf da}elbe zu nehmen; überdies sey auch Portugal das erste Land gewesen, welches den Kontrakt ‘gebrochen. Aus diejen Gründen, fuhr der Redner fort, habe Portugal vóllig freie Hand, Veränderungen in den Weinaufiagen zu machen. Der F'nanz-Minister erklärte in Betracht einer gewissen Maß- regel im Geseke, da dieselbe bloß provisorisch fár die Zeit eines Jahres sey, so nehme er keinen Anstand, darein zu 1illigen, ungeachtet daraus eine Verminderung der Einkünfte entstehe; er thue dieses nur aus hdheren Rücksichten, um die Ruße im Lande zu erhalten, denn die der Revolution voin 7ten feindliche Partei, die in Porto nicht auffommen fkônne, wende alle mög- lichen Mittel in den Provinzen an, Mangel und Hungersnoth herbeizuführen, um dadurch unter dem Vo ec reichen, Zuleßt stellce der Präsident Eingangézoll bezahlen? Nein (nämlich Portuziesischer, wenn er von einem Hsfen zum andern geführt wird); soll inländischer Branntwein Eingangszoll bezahlen? Ja; 46 gegen 41 Stim- men. Sollen Liqueure bezahlen? Ja. L

Der „„Transu““ ist heute mit der laufen.

zureidjen.

Familie Palmella ausge-

lutirte der Admiral von jeinem Verde aus, aufzestellt war, und die Portugiesische Hymne der Carta, nicht

Diesetben Houneurs machte die Zranzösische Fregatte „Komrmno- dore““, ais man an dieser vor eisuhr, was doch immer darauf inzudeuten scheint, wie sowohl Engländer als Franzosen dem

E E

der

gegenwärtigen Zustande hier. noch nicht ihre Billigung ‘geben,

die Verfa Carta dagegen in Ehren halten.

Türkei.

Konstantinopel, 18. April. (Allg. Ztg.) Ueber das Schicksal Tahir Pascha's {webt man noch immer in Ungewiß- heit. Die Pforte beobachtet tvenigstens das tiefste Schweigen, was denn vermuthen läßt, daß die Angelegenheiten von Tripo- lis nicht am besten stehen. Man will wissen, daß in dem Lager der Insurgenten sich Europäer befinden, wahrscheinlich Franzo- sen, die ihre Operationen leiten. Dies ist erklärlih, wenn man weiß, ivie die Franzosen die Pforte niht ohne Grund im Ver- dacht haben, daß diese der Ausbreitung der Französischen Macht in Afrika auf alle Weise entgegen arbeitet. J sprach neulich von Aus- rüstung einiger Schiffe, deren Bestimmung mir noch unbekannt sey : nun scheint es, daß jene Schiffe Kriegsvorräthe an die Afrikanische Küste bringen, und sonstige Verbindungen mit den den Fran- zosen feindlichen Stämmen unterhalten sollen. Dies wären frei- tih nur gerechte Repressalien, wenn es wahr ist, daß die Regent- schaft zu Tripolis sich über den Beistand zu beklagen habe, den die Franzosen ihren Feinden leihen. Die Absendung der er- wähnten Schifse darf nicht mit der neuen Expedition ver- wechselt werden, welche nah Tripolis bestimmt ist. Jch deute auf diese Dinge nur, um zu zeigen, wie vielfach die Gegen- bemühungen sind, welche die Besibnahme Algiers hervorrufc. Der Sultan \chickt sih zu einer Reise an, die er nah Varna... und Schumla unternehmen und wahrscheinlih bis Silistria“ auédehnen will, Seit undenklichen Zeiten hat kein Ottomonischer Herrscher den Sib der Hauptstadt verlassen. Die bevorstehende Reise des Großherrn ist demnach der Seltenheit wegen und auch politisch bemerkenswerth, denn sie zeigt in leoterer Beziehung, daß Mahmud es sih zur Aufgabe gemacht hat, in Allem die christlichen Monarchen zu kopiren. Aus Aegypten sind in den leßten Tagen Mittheilungen gemacht worden , die den Zu- sammentritt des Divans veranlaßt haben. Die Pforte beobach- tet indessen das größte Geheimniß über Alles, was sie in der leßten Zeit mit Mehmed Ali zu unterhandeln für gut fand. Herr Urquhart hat eine Sowmmer-Wohnung aeikizthor und wird also wohl vorerst hier bleiben, obgleich er von seiner Regierung abberufen ist und mit Lord Ponsonby in keiner Art von Berúh-

ung

| mit dem Botschafcer steht, | nen Landsleuten als eine Art diplomatischen Surrogats zu die-

: A unterlassen, um hundert verdrießliche Umtriebe / h) halten. rten Expedition der Karlisten, ; j Gefühl der Griechen zu \{onen, | Ee Segierunas- Geshäfee madglihst zu beschränken. A E E Le ¿ viel Sympathie unter den wohldenkenden Griec ad i

den Güsten Artikel der neuen Constitution au, wonach Gerichis- | E E i E N deren

Volk ihren Zweck zu er- | die Fragen: Soll Wein !

rung mehr steht. Herr Urquhart gedenke den Krieg, in dem er auf eigene Faust fortzuseßen und sei-

| nen. Er is ein wahrer Quätgeist, der schon manche Unannehm- lihfeiten bereitet hat; er zunächst ist es, der die HH. Bell um den größten Theil ihres Vermögens gebracht und den Vixen , eigentlih in die Hände Rußlands geliefert hat. Er wird gewiß zu unter- Aus Griechenland höôrt man Erfreulihes. Herr von Rudhart scheint es si zur Aufgabe zu machen, das National- und jeden fremden Einfluß auf Er soll auch

es weit mehr giebt, als man in der Regel zu glauben s{einr.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ueber Copirmaschinen.

In Nr. 152 der vorjährigen Preußischen Staats-Zeitung wurde „in einem Aufsaye mit der Ueberschrift „Copirmaschinen“ ciner Engli- schen Erfindung gedacht, mittelst einer Maschine Bildhauer-Arbeiten, namentlich vollrunde und im verkleinerten Maßstabe, in Elfenbein und ähnlichem Material zu fopicen. Auch sonst ist das Publikum durch Ansicht der auf dicser Maschine angefertigten Kopicen davon in Kenntniß geseyt. Dic Jdee und der Bau einer solchen Maschine find auch jeßt noch in unserem Staate unbekannt. Wix fönnen je» doch nun berichten, daß auch im Vaterlande, unabhängig von der Engitischeu Erfiudung, bercits vor zwei Jahren von den1 chcmaligen Zögliuge des Königl. Gewerbe-Justituts, dem Bildhauer und jeßigen Lehrer an der Auftalt, Herru Bop, cine gleiche Erfindung gemacht wurde, die nun auch so weit ausgeführt dasteht, daß der Erfolg außer A eisel gesegt ist. Die Maschine, nah dem Auszuge aus dem voll- ständigeren Entwurfe, welche im Januar 1836 durch die Gencigtheit des Herrn Wirklichen Geheimen Vber-Regierungs-Raths Beuth zur Ausführung kam und die Aufgabe lôsen sollte, „in gleicher Große {nell vorzuarbeiten und zu punfktiren“‘, leistet nicht nur das Gefor- derte, sondern mehr noch, da sie die Kopie größtentheils und mit ei- niger Anstrengung ganz zu vollenden vermag. Bei dicser Forderung founte sie sehr cinfah, leiht ausführbar und in sich abgeschlo}eu sevn und üverdies die Sdbhigfeit behalten, die empfindlichere Vor- richtung Behufs der völligen Ausführung bequem aufzunch- uen. s Während diese Maschine uoch im Bau begriffen war, bewährte die flüchtige Ausführung ciuer BVerjüngungs-Ma- schine, im August vorigen Jahres von Herru Boy selbjt in der tur- zen Zeit von 8 Wochen hergestellt, die Richtigkeit seiner Idee ciner solchen Maschine. Obgleich dieser Bau nur den Zweck haben sollte ais Anhaltepunft bei der weiteren Projection zu dienen, so lieferte er doch, ohne eigentli auc nur ini dieser Weise ganz vollcudet zu scyn, die verfleinerte Kopic einer Büste, wenn schon diese néch Spu- ren des flüchtigen Bauzs der noch uicht forrigirten Maschine an sich trug, doch aber die Auerfennung der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bei dem Herrn Geb. Rath Beuth fand. Anderwciiige Ver- pilichtungen haben deu Erfinder bisher noch von der Korrektur und weiteren Ausbildung „dieser zweiten Maschine abgehalten. Außerdem beabfichtigt Herr Bop, durch cinfache Vorrichtungen an be!den Maschinen, Neliefs mehr oder weniger flach darzustellen und runde Skulpturen in eine gewis}e Art Relicfs von verschicdener Höhe u bringen. Dem Königl. Gewerbc - Jnstitute, welches Zeit und tittel zur Realisirung dieser Erfindung gern bergab, ist zu vertrauen daß es auch ferner dem jungen bei seinem Auftreten uocch shüchternen Er- fluder aufmnunternde Anerkeunung ia scinen Bestrebungen werde ¿ui Theil werden lassen. D. D.

E

Königliche Oper.

Fräulein von Faßmann if seit ihrem Engagemeut, \o wle vors her, bis jeyt am hâäusigsteu in den beiden Opern „Armide und, Fphi- gentia in Taurts“ aufgetreten, was alecidings von ibrer Seite” Van cinem hohen, edlen Kunsifiun zeugt ; indeß bei allcr Verehrung für Gluc®s Meisterwerke möchten wir ihr de aurathen, sich nicht gar zu ausschließlich dieser erhabensten Gattung der Opernmusik hinzugeben und zwar aus zweierlei Gründen: einmal, weil die Darstellirug Gluck- {er Charaftere den höchsten Aufwand pbyfischer sowohl wie geistiger Q, fordert, und cine zu hufige Wiederholung derselben

ci ‘unser

¡ haben fann ;

Die Familie Villa Real ist noch zurückgeblieben. ls ; das Dampfschiff dem Englischen Admiralschisse voräberfußr, sa- ? wo guch die Musik !

auch bei fräftigerer Constitution, als es die unserer geschäg- fen Sängerin zu seyn scheint, leicht Erschöpfung zur Folge

b dann aber auch *deóbalb, weil cine liberwiegende Kultivirung des recitativischen Gesanacs, in den Glud- schen Dperu, ihren ernsten, tragischen Slijcts gemäß, vorherrschend 1st, der Stimme am Ende eine gewi}: Schärfe und Strenge gicbt um nicht Härte zu sagen, und ihr die Fähigkeit für den Ausdruck des Sanften und Weichen mehr oder miüder raub. An dicsen Fols

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die der Coaftitutioii spielte darauf. das ¿Go save lle King,“ { gen leidet zum Beispiel auch die Stimnie unseres font in jeder Be-

ziehung so audgezeihneten Ténors,

des Heren Bader, der {war nicht in Glücfschen, aber in deu noch ; L y

mehr Anstrengung crheischenden

| Dpern Spontini's frlihee so schr viel desc Äftigt war. Und es schien

uns, als machte sich fa der gestrigen Vorstcllung der (ZPhigenia in